[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einschmelzen von metallischem Chargiergut
in einem mit Pendelbewegungen beaufschlagbaren Schmelz- und Gießofen, dessen beheizbarer
Ofenraum durch Trennwände in mehrere Kammern unterteilt ist, die durch Durchtrittsöffnungen
für die die Schmelze und Durchlässen für Heiz- oder Rauchgase miteinander verbunden
sind, sowie einen Schmelz- und Gießofen zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bekannte Schmelz- und Gießöfen zum Einschmelzen von festem, metallischem Chargiergut
werden durch Pendelbewegungen beaufschlagt, um aufgrund der hin und her strömenden
Schmelze eine gute Abschmelzleistung zu erreichen und gleichzeitig eine verbesserte
Durchmischung der Schmelze zu ermöglichen, um ein möglichst homogenes Metall zu erhalten.
[0003] Die bekannten Schmelz- und Gießöfen bestehen gewöhnlich aus einem Stahlmantel als
tragende Einheit, einem feuerfest ausgemauerten Ofenraum, einem oder mehreren Brennern,
einem Abgasauslaß, einer Chargieröffnung sowie einer Entleerungseinrichtung zum Abstechen
des Ofens.
[0004] Bei dem bekannten Einschmelzverfahren ist es jedoch nachteilig, daß das Chargiergut
nach dem Chargieren oftmals keiner ausreichenden Vorwärmung durch die Heizgase unterliegt
und so der thermische Wirkungsgrad relativ ungünstig werden kann. Außerdem besteht
beim Chargieren die Gefahr, daß die Schmelze durch das kalte Chargiergut unter Umständen
einfrieren kann, so daß mit unwirtschaftlich hohen Temperaturen gearbeitet werden
muß. Ferner enthält das Chargiergut oft unerwünschte Nebenmetalle, die sich bei einer
längeren Verweilzeit auflösen, so daß eine Metallschmelze von minderer Qualität erzeugt
wird. Insbesondere sind im Chargiergut enthaltene Eisenbestandteile von schädlicher
Wirkung bei Aluminium, Zink, Kupfer oder Magnesiumschmelzen.
[0005] Auch besteht bei den herkömmlichen Öfen unter Umständen die Gefahr, daß sich die
auf der Oberfläche aufschwimmende Krätze bzw. Oxidschicht durch zu heftige Pendelbewegungen
des Ofens mit der Schmelze vermischt und vor der Entnahme nicht ausreichend entfernt
werden kann, so daß sich ein minderwertiger Metallabguß ergeben kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einschmelzen von Metall
in einem mit Pendelbewegungen beaufschlagbaren Gieß- und Schmelzofen zu schaffen,
durch das bei einem guten thermischen Wirkungsgrad eine hervorragende Schmelzenqualität
erreicht wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schmelze durch die Pendelbewegung
des Ofens kreisförmig von einer Kammer zur anderen umgewälzt wird, daß das Chargiergut
in einer der Kammern in eine Chargiermulde eingebracht und dort zeitweise von Schmelze
überflutet wird, daß die Schmelze von zumindest einer ersten Kammer in die Nachbarkammer
nur unterhalb des Badspiegels strömt und daß die in der ersten Kammer auf dem Badspiegel
aufschwimmende Metallkrätze kontinuierlich oder diskontinuierlich entfernt wird.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Schmelze aufgrund der Pendelbewegung
des Ofens zwangsweise kreisförmig von einer Kammer zur anderen umgewälzt und die
Umwälzmenge bzw. Strömungsgeschwindigkeit von einer Kammer in die anderen dadurch
geregelt, daß vorzugsweise die Durchtrittsöffnungen für die Schmelze in ihrem Querschnitt
verändert werden. Dadurch ist eine an den jeweiligen Chargiereinsatz angepaßte Schmelzenumwälzung
möglich.
[0009] Alternativ können die einzelnen Durchtrittsöffnungen auch mit unterschiedlichen Querschnitten
ausgestattet sein. Die Pendelamplitude und -frequenz kann verändert werden.
[0010] Da das Chargiergut in einer der Kammern in einer Chargiermulde liegt und dort nur
zeitweise von Schmelze überflutet wird, kann bei einer guten Abschmelzleistung eine
zu lange Verweildauer des Chargiergutes in der Schmelze verhindert werden, wodurch
die Auflösung von schädlichen Nebenmetallen minimiert wird, ohne daß andererseits
die Schmelze im Bereich der Chargiermulde einfrieren kann. Zumindest in einer Kammer
kann die Schmelze nur unterhalb des Badspiegels in ihre benachbarte Kammer weiterströmen,
so daß die auf dem Bad aufschwimmende Krätze bzw. Oxidschicht sich in der ersten
Kammer ansammelt und von dort kontinuierlich oder diskontinuierlich entfernt werden
kann, so daß eine selbsttätige Reinigung der Schmelze von Krätze stattfindet.
[0011] Das in der Chargiermulde liegende Chargiergut kann durch Heiz- oder Rauchgase, die
in diesen Bereich durch Durchlässe aus den anderen Kammern strömen, gezielt und ausreichend
vorgewärmt werden, so daß eine hohe Abschmelzleistung beim nachfolgenden Abschmelz-
und Überflutungsvorgang gewährleistet ist.
[0012] Nach dem Durchströmen der Kammer, in der das Chargiergut eingebracht wird, können
die Heizgase rekuperativ, beispielsweise zur Vorwärmung der Brennersekundärluft, abgekühlt
werden. Hierdurch ergibt sich eine weitere Verbesserung des Wirkungsgrades.
[0013] Neben der gezielten Veränderung der Umwälzmenge der Schmelze im Ofenraum durch veränderbare
Querschnitte der Durchtrittsöffnungen der einzelnen Kammern ist es natürlich auch
möglich, die Strömungsgeschwindigkeit und umgewälzte Menge durch wahlweises Verändern
der Pendelfrequenz und/oder Amplitude zu erreichen.
[0014] Im Bereich der Chargiermulde ist zweckmäßigerweise eine kammartig eingeschnittene
Leiste vorgesehen, die schwer oder nicht schmelzende Bestandteile oder Verunreinigungen
des Chargiergutes an einem Abschwimmen hindern kann und diese Bestandteile in der
Chargiermulde zurückhält, wo sie durch die Chargieröffnung zugänglich sind und kontinuierlich
oder diskontinuierlich entfernt werden können.
[0015] Bei einem erfindungsgemäßen Schmelz- und Gießofen zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens ist der Ofenraum durch zwei im Winkel zueinander etwa T-förmig angeordnete
Trennwände in eine Vorwärmkammer, eine Ausgleichskammer und eine Entnahmekammer unterteilt.
Jede Kammer ist mit ihrer Nachbarkammer durch mindestens eine Durchtrittsöffnung für
die Schmelze verbunden, so daß aufgrund der Pendelbewegung des Ofens eine kreisförmige
Umwälzung der Schmelze ermöglicht wird. Zur Verbesserung der Regelung der Umwälzmenge
sollte zumindest eine der Durchtrittsöffnungen für die Schmelze veränderbar ausgebildet
sein. Das einzuschmelzende Chargiergut befindet sich im Bereich der Vorwärmkammer
in einer Chargiermulde, deren Fläche oberhalb des Badspiegels der Vorwärmkammer liegt
und die in einer bestimmten Pendelstellung des Ofens von Schmelze aus der Entnahmekammer
überflutet werden kann. Auf diese Weise gelangt eine genau dosierbare Schmelzenmenge
auf das Chargiergut.
[0016] Die zugeführte Schmelzenmenge läuft anschließend mit dem vom Chargiergut abgeschmolzenen
Teil über die Kante der Chargiermulde in die Vorwärmkammer, ohne daß sich störende
Bestandteile im Chargiergut in der Schmelze auflösen können. Von der Vorwärmkammer
tritt die Schmelze unterhalb des Badspiegels durch die Pendelbewegung des Ofens in
die Ausgleichskammer, so daß aufschwimmende Krätze und oxidische Bestandteile, die
auf dem Badspiegel aufgrund ihres leichteren spezifischen Gewichtes aufschwimmen,
nicht mitgeschleppt werden können.
[0017] Die sich in der Vorwärmkammer ansammelnde Krätze kann durch eine Reinigungsöffnung,
die zweckmäßig seitlich am Ofen gegenüber der Chargieröffnung angeordnet ist, kontinuierlich
oder diskontinuierlich entfernt werden.
[0018] Die von den Brennern im Ofenraum, vorzugswei se im Bereich der Entnahme- und Ausgleichskammer,
erzeugten Heizgase können durch Durchlässe in der Trennwand in den Bereich der Vorwärmkammer
strömen, so daß sie sich durch das Vorwärmen des Chargiergutes abkühlen. Anschließend
werden sie zweckmäßigerweise über einen Abgasauslaß in Form eines Stutzens einem austauschbaren
Rekuperator zugeführt, so daß eine gute Gesamtausnutzung der Heizgase gegeben ist.
[0019] Zur besseren Einstellung der Umwälzmenge der kreisförmig zirkulierenden Schmelze
kann zwischen der Vorwärmkammer und der Entnahmekammer eine zweite Durchtrittsöffnung
für die Schmelze vorgesehen sein, die unterhalb der Durchtrittsöffnung zur Überflutung
der Chargiermulde angeordnet und in ihrem Querschnitt veränderbar oder verschließbar
ist. Auf diese Weise kann z.B. in einer entsprechenden Stellung des Ofens Schmelze
von der Entnahmekammer direkt in den Bereich der Vorwärmkammer strömen, der unterhalb
der Chargiermulde liegt. Ein Zurückströmen der Schmelze aus diesem Bereich in die
Entnahmekammer kann durch ein selbsttätig arbeitendes Absperrventil verhindert werden,
das beispielsweise als Kugelventil mit einer keramischen Kugel ausgebildet wird. Hierbei
ist ein absolut dichtes Verschließen der entsprechenden Durchtrittsöffnung jedoch
nicht notwendig, da bereits eine Drosselung der rückströmenden Schmelzenmenge ausreicht,
um den gewünschten Effekt zu erzielen.
[0020] Die Veränderung der Querschnittsfläche der Durchtrittsöffnungen kann auch durch
einen von außen betätigbaren Schieber erfolgen, der vorzugsweise keramisch ummantelt
ist.
[0021] Die Ausgleichskammer und die Entnahmekammer werden vorzugsweise durch eine schräg
verlaufende Wand getrennt, wobei die Ausgleichskammer und die Entnahmekammer gegenläufig
konisch ausgebildet sind. Die schräg verlaufende Trennwand ist so ausgebildet, daß
sich die Kammern in Umwälzrichtung der Schmelze konisch erweitern. Dadurch ist ein
durch die Pendelbewegung verursachtes selbsttätiges Durchströmen der Schmelze von
der Ausgleighskammer in die Entnahmekammer bzw. von der Entnahmekammer in die Vorwärmkammer
bzw. Chargiermulde möglich. Durch die Durchtrittsöffnung für die Schmelze aus der
Entnahmekammer in die Chargiermulde kann mit der Schmelze ständig Krätze oder Oxidhaut
mit abgezogen werden, so daß im Bereich der Entnahmekammer eine ständige Selbstreinigung
der Schmelzenoberfläche stattfindet.
[0022] Die schräg verlaufende Trennwand zwischen Ausgleichskammer und Entnahmekammer ist
oberhalb des Badspiegels vorzugswei se ganz oder teilweise durchbrochen, so daß ein
ungehinderter Durchgang und Austausch der Heizgase erfolgen kann. Dadurch ist ein
guter Temperaturausgleich in beiden Kammern gegeben.
[0023] Die Durchtrittsöffnung für die Schmelze in der schräg verlaufenden Trennwand 1 iegt
zweckmäßigerweise im konisch erweiterten Bereich der Ausgleichskammer, um ein schnelles
Durchströmen der Schmelze in die Entnahmekammer zu ermöglichen.
[0024] Das Volumen der Ausgleichskammer ist zweckmäßigerweise so gewählt, daß das durch
die Pendelbewegung umgewälzte Schmelzvolumen von ihr aufgenommen werden kann.
[0025] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und wird im nachfolgenden
anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Schmelzofen in einem horizontalen Schnitt,
Fig. 2 die Vorwärmkammer des Schmelzofens aus Fig. 1 in einem Schnitt entlang der
Linie II aus Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Schieber zur Veränderung der Querschnittsfläche
der Durchtrittsöffnungen für die Schmelze,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein selbständig arbeitendes Kugelventil und
Fig. 5 einen Schnitt durch den Abgasauslaßstutzen aus Fig. 1 entlang der Linie V-V
aus Fig. 1.
[0026] Der in Fig. 1 dargestellte Ofen besteht aus einem äußeren tragenden Stahlmantel
1, einem ausgemauerten Ofenraum 2, zwei Trennwänden 3 und 4, die den Ofenraum 2 in
eine Vorwärmkammer 5, eine Ausgleichskammer 6 sowie eine Entnahmekammer 7 unterteilen.
Die Trennwand 3 weist drei Durchtrittsöffnungen 8, 9, 10 zum Durchtritt der Schmel
ze von der Entnahmekammer 7 in die Vorwärmkammer 5 bzw. von der Entnahmekammer 7 in
die Ausgleichskammer 6 auf. Die Trennwand 4 weist eine Durchtrittsöffnung 11 zum Durchtritt
der Schmelze von der Ausgleichskammer 6 in die Entnahmekammer 7 auf.
[0027] Neben den Durchtrittsöffnungen 8, 9, 10 und 11 für die Schmelze sind die Kammern
6 und 7 durch Durchlässe 12, 13 mit der Vorwärmkammer 5 verbunden sowie die Vorwärmkammer
5 durch einen Durchlaß 14 mit dem Abgasauslaßstutzen 15.
[0028] In der Vorwärmkammer 5 sowie in dem durch die Ausgleichskammer 6 und Entnahmekammer
7 gebildeten Raum können die Heiz- bzw. Rauchgase ungehindert zirkulieren, da die
Trennwand 4 oberhalb der Schmelze durchbrochen ist.
[0029] Am Kopfende des Ofenraums 2 sind zwei Brenner 16 angeordnet, die den Ofenraum 2
mit Heizenergie versorgen.
[0030] Am Kopfende der Entnahmekammer 7 befindet sich eine Auslaufschnauze 17 zum Entleeren
des Schmelzbades aus der Entnahmekammer 7. Im Bereich der Durchtrittsöffung 9 in der
Trennwand 3 ist eine Chargiermulde 18 zur Aufnahme des Chargiergutes angeordnet. Das
Chargiergut kann durch eine Chargieröffnung 19 in die Chargiermulde 18 eingegeben
werden. Um zu verhindern, daß Chargiergut oder schwer schmelzende Bestandteile des
Chargiergutes aus der Chargiermulde 18 abgeschwemmt werden, ist am Rand der Chargiermulde
18 eine kammartig eingeschnittene Leiste 20 angeordnet.
[0031] Auf der der Chargieröffnung 19 gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Reinigungsöffnung
21, von der aus die aus der Vorwärmkammer 5 auf der Schmelze aufschwimmende Krätze
entfernt werden kann.
[0032] Der Ofen ist pendelnd gelagert. Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, verläuft die Pendelachse
29 genau durch das Zentrum des Abgasauslasses 15, d.h., daß der Abgasauslaß 15 als
Lager dienen kann. Als zweites Lager ist ein zu dem Auslaß 17 fluchtender Lagerbock
28 am anderen Ende des Ofens vorgesehen.
[0033] In der in Fig. 2 dargestellten Schnittansicht ist die Anordnung der Chargiermulde
18 in der Vorwärmkammer 5 besonders gut zu erkennen. Durch die Durchtrittsöffnung
9 strömt aus der Entnahmekammer 7 in einer bestimmten Kippstellung des Ofens Schmelze
in die Chargiermulde 18 und fließt anschließend beim Zurückpendeln des Ofens über
die kammartig eingeschnittene Leiste 20 mit den abgeschmolzenen Bestandteilen des
Chargiergutes in den tiefer gelegenen Teil der Vorwärmkammer 5, von wo aus eine Verbindung
zur Entnahmekammer 7 durch die Durchtrittsöffnung 10 und eine Verbindung zur Ausgleichskammer
6 durch die Durchtrittsöffnung 8 besteht. In dieser Figur ist gleichfalls die Lage
der einzelnen Gasdurchlässe 12, 13, 14 wiedergegeben sowie die Lage der Reinigungsöffnung
21.
[0034] In Fig. 3 wird eine Schiebereinrichtung zum Verändern der Querschnitte der einzelnen
Durchtrittsöffnungen, vorzugsweise der Durchtrittsöffnung 10 zwischen der Entnahmekammer
7 und der Vorwärmkammer 5, gezeigt. Die von außen betätigbare Absperrvorrichtung besteht
aus einem keramisch ummantelten Schieber 22, der in den Querschnitt einer Durchtrittsöffnung,
in diesem Falle 10, hineinragt. Der Schieber 22 ist über eine Stange 23 mit einem
Zylinder 24 verbunden, durch den der Schieber 22 in seiner Stellung bewegt werden
kann.
[0035] Fig. 4 zeigt ein selbsttätig arbeitendes Absperrventil 25, wie es beispielsweise
zum Verschließen der Durchtrittsöffnung 10 verwendet werden kann. Das Absperrventil
25 besteht aus einer keramischen Kugel 26, die durch zurückströmende Schmelze selbsttätig
gegen einen Sitz im Inneren des Absperrventiles 25 dichtend gepreßt wird.
[0036] In Fig. 5 ist die Ausbildung eines Anschlußflansches 27 am Abgasauslaß 15 zu erkennen,
an den beispielsweise ein austauschbarer Rekuperator angeschlossen werden kann.
Bezugszeichenliste
[0037]
1 Stahlmantel
2 Ofenraum
3 Trennwand
4 Trennwand
5 Vorwärmkammer
6 Ausgleichskammer
7 Entnahmekammer
8, 9, 10, 11 Durchtrittsöffnungen für die Schmelze
12, 13, 14 Durchlässe für die Heiz- oder Rauchgase
15 Abgasauslaß
16 Brenner
17 Auslaufschnauze
18 Chargiermulde
19 Chargieröffnung
20 kammartig eingeschnittene Leiste
21 Reinigungsöffnung
22 keramisch ummantelter Schieber
23 Stange
24 Zylinder
25 Absperrventil
26 keramische Kugel
27 Anschlußflansch
28 Lagerbock
29 Pendelachse
1. Verfahren zum Einschmelzen von metallischem Chargiergut in einem mit Pendelbewegungen
beaufschlagbaren Schmelz- und Gießofen, dessen beheizbarer Ofenraum (2) durch Trennwände
(3, 4) in mehrere Kammern (5, 6, 7) unterteilt ist, die durch Durchtrittsöffnungen
(8, 9, 10, 11) für die Schmelze und Durchlässen (12, 13, 14) für Heiz- oder Rauchgase
miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze durch die Pendelbewegung des Ofens kreisförmig von einer Kammer
zur anderen umgewälzt wird, daß das Chargiergut in einer der Kammern in eine Chargiermulde
(18) eingebracht und dort zeitweise von Schmelze überflutet wird, daß die Schmelze
von zumindest einer ersten Kammer in die Nachbarkammer nur unterhalb des Badspiegels
strömt und daß die in der ersten Kammer auf dem Badspiegel aufschwimmende Metallkrätze
kontinuierlich oder diskontinuierlich entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzmenge durch mindestens einen veränderbaren Querschnitt einer Durchtrittsöffnung
für die Schmelze geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in die Chargiermulde (18) eingebrachte Chargiergut durch in diese Kammer
einströmende Heiz- oder Rauchgase vorgewärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Ofenraum (2) austretenden Heiz- oder Rauchgase rekuperativ abgekühlt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Umwälzmenge der Schmelze auch durch wahlweises Verändern der
Pendelfrequenz und/oder Amplitude erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß schwer oder nicht schmelzende Bestandteile oder Verunreinigungen des Chargiergutes
in der Chargiermulde (18) durch eine kammartig eingeschnittene Leiste (20) am Abschwimmen
gehindert und kontinuierlich oder diskontinuierlich entfernt werden.
7. Schmelz- und Gießofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenraum (2) durch zwei im Winkel zueinander etwa T-förmig angeordnete Trennwände
(3, 4) in eine Vorwärmkammer (5), eine Ausgleichskammer (6) und eine Entnahmekammer
(7) unterteilt ist, daß jede Kammer (5, 6, 7) durch mindestens eine Durchtrittsöffnung
(8, 9, 10, 11) für die Schmelze mit ihren Nachbarkammern verbunden ist, daß im Bereich
der Vorwärmkammer (5) eine von einer Chargieröffnung (19) her zugängliche Chargiermulde
(18) zur Aufnahme von Chargiergut ausgebildet ist, daß die Fläche zur Aufnahme des
Chargiergutes oberhalb des Badspiegels der Vorwärmkammer (5) liegt und in einer Stellung
des Ofens von Schmelze aus der Entnahmekammer (7) überflutbar ist und daß die Durchtrittsöffnung
(8) zum Durchtritt der Schmelze aus der Vorwärmkammer (5) in die Ausgleichskammer
(6) unterhalb des Badspiegels in der Vorwärmkammer (5) angeordnet ist.
8. Schmelz- und Gießofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt zumindest einer Durchtrittsöffnung (8, 9, 10, 11) für die Schmelze
veränderbar ausgebildet ist.
9. Schmelz- und Gießofen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung von Metallkrätze aus der Vorwärmkammer (5) eine gegenüber der
Chargieröffnung (19) angeordnete Reinigungsöffnung (21) vorgesehen ist.
10. Schmelz- und Gießofen nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwärmkammer (5), die Ausgleichskammer (6) und die Entnahmekammer (7) durch
Durchlässe (12, 13) für die Heiz- oder Rauchgase miteinander verbunden sind und die
Vorwärmkammer (5) einen Abgasauslaß (15) aufweist, der an einen austauschbaren Rekuperator
anschließbar ist.
11. Schmelz- und Gießofen nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Vorwärmkammer (5) und der Entnahmekammer (7) eine zweite Durchtrittsöffnung
(10) für die Schmelze vorgesehen ist, die unterhalb der Durchtrittsöffnung (9) zur
Überflutung der Chargiermulde (18) angeordnet und in ihrem Querschnitt veränderbar
oder verschließbar ist.
12. Schmelz- und Gießofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Durchtrittsöffnung (10) zum Durchtritt der Schmelze zwischen Vorwärmkammer
(5) und Entnahmekammer (7) durch ein selbsttätig arbeitendes Absperrventil (25) absperrbar
ist.
13. Schmelz- und Gießofen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrventil (25) als Kugelventil mit einer keramischen Kugel (26) ausgebildet
ist.
14. Schmelz- und Gießofen nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Querschnitte der Durchtrittsöffnungen (8, 9, 10, 11) für
die Schmelze durch von außen betätigbare, keramisch ummantelte Schieber (22) erfolgt.
15. Schmelz- und Gießofen nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ausgleichskammer (6) und die Entnahmekammer (7) trennende Wand (4) schräg
verläuft und die Ausgleichskammer (6) und Entnahmekammer (7) gegenläufig konisch
ausgebildet sind, wobei sich die Kammern (6, 7) in der Umwälzrichtung der Schmelze
konisch erweitern.
16. Schmelz- und Gießofen nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen Ausgleichskammer (6) und Entnahmekammer (7) schräg verlaufende
Wand (4) oberhalb des Badspiegels ganz oder teilweise durchbrochen ist.
17. Schmelz- und Gießofen nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Pendelamplitude und -frequenz einstellbar ist.