[0001] Die Erfindung betrifft einen Injektionsschlauch für abzudichtende Fugen in Betonbauwerken,
mit einem flexiblen, flüssigkeitsundurchlässigen zuleitungsschlauch für Injektionsflüssigkeit,
der im Injektionsbereich mit radialen Öffnungen versehen ist, und mit einer den Zuleitungsschlauch
mindestens im Injektionsbereich dicht anliegend umfangenden Hülle aus flüssigkeitsdichtem
Material.
[0002] Injektionsschläuche der genannten Art sollen einer Injektionsflüssigkeit unter Druck
den Austritt erlauben, dagegen den Eintritt von Betonteilchen oder Betonmasse von
außen in den Injektionsschlauch verhindern. Die bekannten Injektionsschläuche (EP-PS
199 108, DE-GM 84 25 518) arbeiten mit unter dem Druck der Injektionsflüssigkeit zusammenpreßbaren
Verschlußkörpern von Radialöffnungen und sind sowohl hinsichtlich ihrer Herstellung
als auch der verwendeten Materialien aufwendig und entsprechend teuer. Es ist zwar
auch ein Injektionsschlauch mit den eingangs genannten Merkmalen bekannt, dessen flüssigkeitsdichte
Außenhülle unter dem Druck der Injektionsflüssigkeit stellenweise aufbrechen soll.
Dieser preiswerte Injektionsschlauch gewährleistet aber in den meisten Fällen nicht
die gewünschte Abdichtung, weil die Außenhülle häufig nicht an den oder allen gewünschten
Stellen aufreißt und außerdem an den Aufreißstellen Material von außen in den Injektionsschlauch
eindringen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Injektionsschlauch der genannten
Art so auszubilden, daß er preiswert in seiner Herstellung bleibt und einen Austritt
von Injektionsflüssigkeit im gesamten Injektionsbereich gewährleistet.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit einem Injektionsschlauch der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die umfangende Hülle aus einem elastisch dehnbaren
Material besteht, das ebenfalls radiale Öffnungen aufweist, die gegenüber den radialen
Öffnungen des Zuleitungsschlauches versetzt angeordnet sind.
[0005] Bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Injektionsschlauch sind die radialen Öffnungen
der dicht anliegenden, umfangenden Hülle von den radialen Öffnungen des inneren Zuleitungsschlauches
jeweils durch Anlagebereiche getrennt. Unter dem Druck der Injektionsflüssigkeit läßt
sich die umfangende Hülle an den radialen Öffnungen des Zuleitungsschlauches unter
elastischer Verformung abheben, so daß die vorstehend erwähnten Anlagebereiche verschwinden
und ein Durchtritt der aus den Zuleitungsschlauch durch dessen radiale Öffnungen unter
Druck äustretenden Injektionsflüssigkeit zu den radialen Öffnungen der außeren Hülle
erfolgt. Vorteilhafterweise kann der pro Umfangsflächeneinheit des Injektionsschlauches
durch radiale Öffnungen des Zuleitungsschlauches gebildete Durchlaßquerschnitt für
Injektionsflüssigkeit größer gehalten sein als der durch die Öffnungen der Hülle gebildete
Durchlaßquerschnitt, was durch unterschiedliche Öffnungsdurchmesser oder durch unterschiedliche
Öffnungszahlen im Zuleitungsschlauch und in der äußeren Hülle erreichbar ist.
[0006] Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Injektionsschlauch läßt sich mit geringen Kostenaufwand
herstellen. Das Aufziehen der anliegenden äußeren Hülle auf den Zuleitungsschlauch
unter Vermeidung von Überdeckungen der radialen Öffnungen der beiden Schlauchgebilde
läßt sich problemlos und ohne großen maschinellen Aufwand bewerkstelligen. Durch eine
kleinere Durchlaßfläche der Außenhülle gegenüber der Durchlaßfläche des Zuleitungsschlauches
wird ein gleichmäßiger Injektionsflüssigkeitsaustritt über den gesamten Schlauchumfang
im Injektionsbereich begünstigt. Der Einsatz von zusammenpreßbaren porösen Verschlußkörpern
oder Beschichtungsflächen entfällt.
[0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Injektionsschlauches
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0008] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Abschnittes eines Injektionsschlauches;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Injektionsschlauch entlang der Linie II-II in
Fig. 1;
Fig. 3 einen Teillängsschnitt durch den Injektionsschlauch entlang der Linie III-III
in Fig. 2.
[0009] Wie am besten das Schnittbild der Fig. 2 erkennen läßt, besteht der Injektionsschlauch
10 aus einem inneren Zuleitungsschlauch 11, der aus einem biegbaren oder elastisch
biegbaren, flüssigkeitsundurchlässigen Material, insbesondere Kunststoffmaterial,
gefertigt ist. Der Zuleitungsschlauch 11 ist von einem dünnwandigeren Hüllschlauch
12 umgeben, der dicht an der Außenseite des Zuleitungsschlauches 11 anliegt und aus
einem elastisch dehnbaren Material gefertigt ist. Der Zuleitungsschlauch 11 ist mit
reihenweise und mit gegenseitigem Abstand voneinander angeordneten radialen Durchgangsöffnungen
13 versehen. Auch der äußere Hüllschlauch 12 ist mit reihenweise und mit gegenseitigem
Abstand voneinander angeordneten Durchlaßöffnungen 14 versehen, die gegenüber den
Durchlaßöffnungen 13 des Zuleitungsschlauches versetzt sind. Die Zahl der Durchgangsöffnungen
13, 14 und ihre Verteilung über den Umfang des Injektionsschlauches 10 kann beliebig
sein. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine gleichmäßige Umfangsverteilung
der Durchgangsöffnungen dargestellt. Außerdem weisen die Durchgangsöffnungen 13 des
Zuleitungsschlauches 11 einen größeren Durchmesser auf als die Durchgangsöffnungen
14 des Hüllschlauches 12.
[0010] Wird in den Innenraum 15 des Zuleitungsschlauches 11 Injektionsflüssigkeit, beispielsweise
Betonmilch, unter Druck eingeführt, übt diese Injektionsflüssigkeit im Bereich der
Durchgangsöffnungen 13 des Zuleitungsschlauches 11 einen Druck auf den dicht anliegenden
Hüllschlauch 12 aus, unter welchem sich der Hüllschlauch 12 an dieser Stelle auf Grund
seiner elastischen Eigenschaft aufbauchen kann, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Bei
diesem Aufbauchen entstehen Verbindungsräume 16 zwischen den Durchgangsöffnungen
13 des Zuleitungsschlauches 11 und den Durchgangsöffnungen 14 des Hüllschlauches 12.
Durch diese Verbindungsräume 16 gelangt die Injektionsflüssigkeit zu den Durchgangsöffnungen
14 des äußeren Hüllschlauches 12 und tritt dort nach außen aus, wie in Fig. 3 durch
Pfeile 17 angedeutet ist. Sobald der Druck im Innern 15 des Zuleitungsschlauches
11 beseitigt wird, legt sich der äußere Hüllschlauch 12 auf Grund seiner Eigenelastizität
wieder gegen den Zuleitungsschlauch 11 dicht an, so daß ein Rückfluß von Flüssigkeit
von außen zu den Durchgangsöffnungen 13 des flüssigkeitsundurchlässigen Zuleitungsschlauches
11 verhindert wird.
1. Injektionsschlauch für abzudichtende Fugen in Betonbauwerken, mit einem flexiblen,
flüssigkeitsundurchlässigen Zuleitungsschlauch für Injektionsflüssigkeit, der im
Injektionsbereich mit radialen Öffnungen versehen ist, und mit einer den Zuleitungsschlauch
mindestens im Injektionsbereich dicht anliegend umfangenden Hülle aus flüssigkeitsdichtem
Material, dadurch gekennzeichnet, daß die umfangende Hülle (12) aus einem elastisch
dehnbaren Material besteht, das ebenfalls radiale Öffnungen (14) aufweist, die gegenüber
den radialen Öffnungen (13) des Zuleitungsschlauches (11) versetzt angeordnet sind.
2. Injektionsschlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro Umfangsflächeneinheit
des Injektionsschlauches (10) der durch radiale Öffnungen (13) des Zuleitungsschlauches
(11) gebildete Durchlaßquerschnitt für Injektionsflüssigkeit größer ist als der durch
die Öffnungen (14) der Hülle (12) gebildete Durchlaßquerschnitt.
3. Injektionsschlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
die radialen Öffnungen (13) des Zuleitungsschlauches (11) als auch die dazu versetzt
angeordneten Öffnungen (14) der Hülle (12) gleichmäßig über den Umfang des Injektionsschlauches
(10) verteilt sind.