[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von platten-, folien- oder bandförmigen
Materialien auf Basis von aufgerauhten und anodisch oxidiertem Aluminium oder einer
seiner Legierungen, wobei deren Aluminiumoxidschichten mit einer wäßrigen Lösung
eines Silan-Hydrolysats und/oder -Kondensats, die einen weiteren Zusatz enthält, nachbehandelt
werden. Die Erfindung betrifft ebenso ein Verfahren zur Herstellung von sensibilisierten
Flachdruckplatten durch Nachbehandlung von mechanisch, chemisch und/oder elektrochemisch
aufgerauhten und anodisch oxidierten Aluminiumträgern und deren Verwendung als Offsetdruckplatten.
[0002] Offsetdruckplatten bestehen im allgemeinen aus einem Schichtträger, auf dem eine
strahlungsempfindliche Reproduktionsschicht aufgebracht ist, mit deren Hilfe von einer
Vorlage ein Bild auf photomechanischem Weg erzeugt wird. Nach Herstellung der Druckform
trägt der Schichtträger die beim späteren Drucken farbführenden Bildstellen und bildet
zugleich an den bildfreien Stellen den wasserführenden Bildhintergrund (Nichtbildstellen).
[0003] Man verlangt daher von einem Schichtträger, der für lichtempfindliches Material zum
Herstellen einer Druckform geeignet sein soll, einerseits, daß die aus der Kopierschicht
des Materials entwickelten druckenden Bildstellen auf ihm sehr fest haften, und andererseits,
daß er einen hydrophilen Bilduntergrund darstellt und seine abstoßende Wirkung gegenüber
oleophilen Druckfarben unter den Anforderungen des Druckprozesses beibehält. Deshalb
muß der Schichtträger auch immer im gewissen Grade eine poröse Oberflächenstruktur
aufweisen, damit dessen Oberfläche genügend Wasser zurückhalten kann, um gegenüber
der beim Drucken verwendeten Druckfarbe in ausreichendem Maße abstoßend zu wirken.
[0004] Als Trägermaterial lichtempfindlicher Schichten können Aluminium-, Stahl-, Kupfer-,
Messing- oder Zinkfolien verwendet werden.
[0005] Für Ofsetdruckplatten werden in der Regel Aluminium und Aluminiumlegierungen eingesetzt,
welche durch eine Reihe von Vorbehandlungsschritten modifiziert werden, um eine gute
Haftung der strahlungsempfindlichen Schicht und somit hohe Druckauflagen zu gewährleisten.
[0006] Beispielsweise wird Aluminium mechanisch, chemisch und/oder elektrochemisch aufgerauht,
ggf. zwischengebeizt und anodisch oxidiert. Dem Fachmann sind als Standardmethoden
das elektrochemische Aufrauhen in HCl und/oder HNO₃ sowie die anodische Oxidation
in H₂SO₄ und/oder H₃PO₄ bekannt.
[0007] Nach dem Stand der Technik ist es üblich, solche anodisierten Trägermaterialien
zur Verbesserung der Schichthaftung, zur Steigerung der Hydrophilie bzw. zur Erleichterung
der Entwickelbarkeit der lichtempfindlichen Kopierschichten einem weiteren Behandlungsschritt
zu unterziehen. In der Patentliteratur sind unter anderem Methoden wie Silikatisierung
(vgl. z.B. DE-A-25 32 769 bzw. US-A-3 902 976), oder die Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure
(vgl. z.B. DE-B-1 134 093, US-A-3 276 868, DE-B-1 621 478 und US-A-4 153 461) beschrieben.
[0008] Auch der Einsatz komplexer Fluoride (vgl. z.B. DE-A-1 300 415, DE-A-1 796 159, GB-A-1
128 506 und US-A-3 440 050), beispielsweise von Zr, Hf oder Ti sowie die sukzessive
Nachbehandlung mit K₂ZrF₆ und Natriumsilikat (vgl. z.B. DE-A-28 10 309) sind bereits
bekannt.
[0009] Die oben beschriebenen Methoden sind jedoch mit mehr oder weniger großen Nachteilen
behaftet. So muß bei der Behandlung mit Alkalislikaten eine gewisse Verschlechterung
der Lagerfähigkeit hingenommen werden.
[0010] Die Verwendung von Polyvinylphosphonsäure zur Trägernachbehandlung führt zwar zu
guten drucktechnischen Eigenschaften der Druckplatten, die Abscheidung der Polyvinylphosphonsäure
auf dem Trägermaterial kann jedoch zu produktionstechnischen Schwierigkeiten, wie
Bildung eines extrem schwerlöslichen Niederschlags durch Reaktion mit Al³⁺-Ionen,
führen, welcher zu Benetzungsschwierigkeiten oder zu Schichtausbrüchen beim Drucken
führt.
[0011] Hydrolysate spezieller, hydrophile Endgruppen tragender Silane, wie sie in DE-A-36
27 757, DE-A-36 27 758 bzw. EP-A-0 256 256, EP-A-0 256 255 und US-A-4 782 000 beschrieben
sind, sind geeignet, die oben genannten Nachteile zu vermeiden.
[0012] Werden diese Silane zur Nachbehandlung von Offsetträgern eingesetzt, zeichnen sich
die daraus hergestellten Druckplatten durch eine hervorragende Lagerstabilität aus.
[0013] Dem Fachmann ist jedoch bekannt, daß die Hydrophilie in manchen Fällen so stark erhöht
wird, daß der Verarbeitungsspielraum der Druckplatten beim Entwickeln mit wäßig/alkalischen
Entwicklern nur sehr schmal sein kann, da beispielsweise die Entwicklerresistenz der
bildführenden Teile verringert wird, so daß es während der Entwicklung zum Ablösen
insbesondere feinster abgebildeter Strukturen kommen kann.
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Nachbehandlung zu finden, welche
der Druckplatte eine hervorragende Lagerstabilität verleiht und gleichzeitig den Verarbeitungsspielraum
erhöht, so daß sich das Kopierverhalten der Druckplatte auch nach längerem Entwickeln
insbesondere mit stark alkalischen Entwicklern nicht verändert.
[0015] Es war daher überraschend, daß die erfindungsgemäße Nachbehandlung von nach dem Stand
der Technik vorbehandelten Aluminiumträgern mit einer durch Hydrolyse von Silanen
gebildeten wäßrigen Lösung von Silanhydrolysat, die zusätzlich ein freies oder komplex
gebundenes Fluorid enthält, die hydrophilen Eigenschaften des Trägers stark verbessert
und gleichzeitig eine sehr hohe Entwicklerresistenz (Alkaliresistenz) selbst feinster
photogehärterer Teile der lichtempfindlichen Schicht ergibt, so daß sich die bildmäßig
belichtete Druckplatte durch einen sehr breiten Verarbeitungsspielraum beim Entwickeln
auszeichnet.
[0016] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von platten-,
folien- oder bandförmigen Materialien auf der Basis von mechanisch, chemisch und/oder
elektrochemisch aufgerauhtem und anodisch oxidiertem Aluminium oder Aluminiumlegierung,
wobei deren Aluminiumoxidschichten mit einer wäßrigen Lösung eines Hydrolysats und/oder
Kondensats mindestens eines Silans der allgemeinen Formel (I)
X-(CH₂)
y-Si(R¹)
n(OR²)
3-n (I),
worin R¹ und R² untereinander gleich oder verschieden sind und für Alkylreste mit
1 bis 9 Kohlenstoffatomen oder für Arylreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen
und X für einen der Reste

steht, wobei R³ für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen,
einen Carbonsäurerest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen oder einen aus diesem Carbonsäurerest
und dem an R³ gebundenen
HO-

-

H-Rest
gebildeten Carbonsäureanhydridring steht, R⁴ und R⁵ untereinander gleich oder verschieden
sind und für einen Alkylrest mit 1 bis 9 Kohlenstoffatomen oder einen Arylrest mit
6 bis 12 Kohlenstoffatomen stehen, R⁶ für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 9
Kohlenstoffatomen oder einen Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Z für Wasserstoff oder ein Alkalimetall,
Hal für Chlor oder Brom,
y für eine ganze Zahl von 1 bis 4 und
n = 0, 1 oder 2
stehen, behandelt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die wäßrige Lösung des
Silan-Hydrolysats und/oder -Kondensats zusätzlich mindestens eine Verbindung der allgemeinen
Formeln (II) oder (III)

worin M = Alkalimetall und X = Ti, Zr oder Si,
enthält.
[0017] Die zur Behandlung der Aluminiumoxidschichten erfindungsgemäß verwendete wäßrige
Lösung weist vorzugsweise einen pH-Wert von 1,5 bis 6,0 auf.
[0018] Die Behandlung mit der wäßrigen Lösung wird vorzugsweise innerhalb von 5 bis 120
Sekunden bei Temperaturen von 10 bis 90°C durchgeführt, wobei die für die Behandlung
verwendete wäßrige Lösung 0,5 bis 100 g/l eines Hydrolysats und/oder Kondensats mindestens
eines Silans der allgemeinen Formel (I) und 0,1 bis 50 g/l mindestens einer Verbindung
der allgemeinen Formel (II) oder (III) enthält.
[0019] M in der allgemeinen Formel (II) oder (III) steht vorzugsweise für Na oder K.
[0020] Besonders bevorzugt als Zusatz zur wäßrigen Lösung des Silan-Hydrolysats und/oder
-Kondensats ist K₂ZrF₆.
[0021] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung
von sensibilisierten Flachdruckplatten oder Offsetdruckplatten aus einem Träger und
einer lichtempfindlichen Kopierschicht, die auf diesen Träger aufgebracht wird, wobei
man die dafür zu verwendenden Träger vor der Beschichtung mit der lichtempfindlichen
Kopierschicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nachbehandelt.
[0022] Zum erfindungsgemäßen Verfahren ist im einzelnen folgendes auszuführen.
[0023] Die für das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzenden Aluminiumträger (Aluminium
oder Legierungen des Aluminiums) sind auf übliche Weise mechanisch, chemisch und/oder
elektrochemisch vorbehandelt und anodisch oxidiert.
[0024] Derartige Vorbehandlungsmethoden sind beispielsweise beschrieben in Wernick, Pinner,
Zurbrügg, Weiner, "Die Oberflächenbehandlung von Aluminium", Eugen G. Leuze Verlag,
1977.
[0025] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der wie oben angegeben vorbehandelte Aluminium(legierung)s-Träger
durch übliche Applikationsverfahren wie Sprühen oder Tauchen nachbehandelt, ein Überschuß
gegebenenfalls durch Spülen mit Wasser entfernt und vor dem Beschichten mit der lichtempfindlichen
Kopierschicht im allgemeinen bei einer Temperatur von 50 bis 120°C getrocknet.
[0026] Das Hydrolysat oder Kondensat des Silans wird zweckmäßigerweise in wäßriger oder
alkoholischer Lösung eingesetzt und läßt sich in üblicher Weise durch, gegebenenfalls
säurekatalysierte, Hydrolyse aus den zugrundeliegenden Silanen der allgemeinen Formel
(I) herstellen.
[0027] Wie bereits oben ausgeführt, werden für das erfindungsgemäße Verfahren Silane der
allgemeinen Formel (I) eingesetzt,
X-(CH₂)
y-Si(R¹)
n(OR²)
3-n (I)
worin R¹ und R² untereinander gleich oder verschieden sind und für Alkylreste mit
1 bis 9, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Isopropyl, Butyl, Isobutylreste oder für Arylreste mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wie Phenyl-, Benzyl- oder Methylphenylreste stehen und X für einen der Reste

steht, wobei R³ für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 9, vorzugsweise 1 bis
5 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butylrest, einen Carbonsäurerest
mit 1 bis 9, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z.B. -COOH, -CH₂COOH, -C₂H₄-COOH,
-C₃H₆-COOH oder für einen aus diesem Carbonsäurerest und dem an R³ gebundenen
HO-

-

H-Rest
gebildeten Carbonsäureanhydridring, z.B. einen Bernsteinsäureanhydridring, steht,
R⁴ und R⁵ untereinander gleich oder verschieden sind und für einen Alkylrest mit
1 bis 9, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butylrest
oder einen Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, z.B. Phenyl, Benzyl, Methylphenylrest
stehen,
R⁶ für Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 9, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butylreste oder einen Arylrest mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen,
z.B. Phenyl-, Benzyl-, Methylphenylrest,
Z für Wasserstoff oder ein Alkalimetall, wie Li, Na, K oder auch NH₄,
Hal für Chlor oder Brom, vorzugsweise Chlor,
y für eine ganze Zahl von 1 bis 4, insbesondere 3,
n = 0, 1 oder 2
stehen.
[0028] Beispiele für bevorzugte Silane sind
(3-Trimethoxysilylpropyl)carbonsäure,
(3-Triethoxysilylpropyl)bernsteinsäureanhydrid,
(2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester,
(2-Triethoxysilylethyl)phosphonsäurediethylester,
(3-Triethoxysilylpropyl)phosphonsäurediethylester,
(2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäure sowie
(2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredichlorid.
[0029] Besonders bevorzugte Silane sind
(3-Triethoxysilylpropyl)bernsteinsäureanhydrid,
(2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester sowie
(2-Triethoxysilylethyl)phosphonsäurediethylester.
[0030] Die Hydrolyse derartiger Silane kann auf übliche Weise durch Lösung des Silans in
Wasser, gegebenenfalls in Anwesenheit von Säuren, in wäßrigen Lösungen von Alkoholen
oder in konzentrierten Mineralsäuren, wie z.B. HCl erfolgen. In gewissem Umfang können
bei der Hydrolyse auch Kondensate entstehen. Sowohl Hydrolysate als auch Kondensate
als auch Gemische von Hydrolysaten und Kondensaten der oben genannten Silane sind
für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet, solange gewährleistet ist, daß die Hydrolysate
oder Kondensate in der wäßrigen oder alkoholischen Lösung vollständig gelöst sind.
[0031] Beispiele für Fluoride der allgemeinen Formeln (II) und (III) sind Natriumfluorid,
Kaliumfluorid, Natriumhexafluorozirkonat, Kaliumhexafluorozirkonat, Natriumhexafluorotitanat,
Kaliumhexafluorotitanat sowie Na₂SiF₆ (Natriumhexafluorosilikat).
[0032] Besonders bevorzugte Fluoride sind Natriumfluorid und Kaliumhexafluorozirkonat.
[0033] In den für das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzenden wäßrigen Nachbehandlungslösungen
sind die Fluoride der allgemeinen Formel (II) und/oder (III) im allgemeinen in Mengen
von 0,01 bis 5, bevorzugt 0,05 bis 2 Gew.-%, die Silanhydrolysate in Mengen von 0,05
bis 10, bevorzugt 0,1 bis 4 Gew.-% enthalten. Der pH-Wert dieser wäßrigen Lösungen
liegt vorzugsweise im Bereich von pH 1,5 bis 6, insbesondere bei pH 2 bis 4.
[0034] Der pH-Wert kann gegebenenfalls durch Zugabe von geeigneten Substanzen auf den gewünschten
Wert gebracht werden.
[0035] Die erfindungsgemäße Nachbehandlung der Aluminiumträger mit den wäßrigen Lösungen
erfolgt bevorzugt bei Temperaturen von 10 bis 90, insbesondere 20 bis 70°C; die Dauer
der Behandlung liegt vorzugsweise zwischen 5 bis 120, insbesondere 10 bis 60 Sekunden.
[0036] Nach der erfindungsgemäßen Behandlung des vorbehandelten Aluminiumträgers mit der
Lösung des Gemisches von Hydrolysat oder Kondensat des Silans und der Fluorverbindung
der Formel (II) und/oder (III) sowie Trocknen der dünnen Schicht kann der nachbehandelte
Aluminiumträger auf übliche Weise mit der lichtempfindlichen Kopierschicht versehen
werden. Dabei handelt es sich um eine strahlungsempfindliche Beschichtung. Hierzu
eignen sich photopolymerisierbare Mischungen, die in bekannter Weise photopolymerisierbare
olefinisch ungesättigte Verbindungen, wie Monomere und/oder Oligomere enthalten,
die zumindest teilweise mehrfach olefinisch ungesättigt sind und sich in Gegenwart
von Photoinitiatorsystemen rasch durch Bestrahlung mit aktinischem Licht in in Entwicklern
schwer- oder unlösliche Produkte überführen lassen. Dabei eignen sich die photopolymerisierbaren
olefinisch ungesättigten Verbindungen, die für mit UV-Licht vernetzbare Bindemittel
und für Photopolymer-Druckplatten an sich bekannt sind, wobei sich Art und Menge nach
dem Anwendungszweck der Mischungen richten sowie nach dem gegebenenfalls mitverwendeten
polymeren Bindemittel, mit dem sie verträglich sein sollen. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält diese Schicht ein photovernetzbares Polymeres als Bindemittel und ein mehrfunktionelles,
ethylenisch ungesättigtes Monomer sowie ein aus einer oder mehreren Komponenten bestehendes
Photoinitiatorsystem und außerdem übliche Zusätze, wie geeignete Farbstoffe, thermische
Polymerisationsinhibitoren und Weichmacher. Anschließend wird die Schicht getrocknet.
[0037] Geeignete Polymere sind beispielsweise Methylmethacrylat/Methacrylsäure-Copolymere,
Styrol/Methacrylsäure-Copolymere und Methacrylsäure/Acrylsäure-Copolymere, sowie
gegebenenfalls auch Polyurethane, ungesättigte Polyester und/oder Polyesterurethane.
[0038] Geeignete olefinisch ungesättigte Verbindungen sind z.B. Di- und Polyacrylate und
-methacrylate, wie sie durch Veresterung von Diolen oder Polyolen mit Acrylsäure oder
Methacrylsäure hergestellt werden können, wie die Di- und Tri(meth)acrylate von Ethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht bis
etwa 500, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Neopentylglykol (2,2-Dimethylpropandiol),
1,4-Butandiol, 1,1,1-Trimethylolpropan, Glycerin oder Pentaerythrit; ferner die Monoacrylate
und Monomethacrylate solcher Diole und Polyole, wie z.B. Ethylenglykol- oder Di-,
Tri- oder Tetraethylenglykol-monoacrylate, Monomere mit zwei- oder mehr olefinisch
ungesättigten Bindungen, die Urethangruppen und/oder Amidgruppen enthalten, wie die
aus aliphatischen Diolen der vorstehend genannten Art, organischen Diisocyanaten
und Hydroxyalkyl(meth)acrylaten hergestellten niedermolekularen Verbindungen. Genannt
seien auch Acrylsäure, Methacrylsäure sowie deren Derivate wie (Meth)acrylamid, N-Hydroxymethyl(meth)acrylamid
oder (Meth)acrylate von Monoalkoholen mit 1 bis 6 C-Atomen.
[0039] Als Photoinitiatoren kommen die für lichtempfindliche, photopolymerisierbare Aufzeichnungsmaterialien
üblichen und an sich bekannten Photoinitiatoren bzw. Photoinitiatorsysteme in Betracht.
Beispielhaft seien hierfür genannt: Benzoin, Benzoinether, insbesondere Benzoinalkylether,
substituierte Benzoine, Alkylether von substituierten Benzoinen, wie z.B. α-Methylbenzoinalkylether
oder α-Hydroxymethylbenzoinalkylether; Benzile, Benzilketale, insbesondere Benzildimethylketal,
Benzilmethylethylketal oder Benzilmethylbenzylketal; die als Photoinitiator bekannten
und wirksamen Acylphosphinoxid-Verbindungen, wie z.B. 2, 4, 6-Trimethylbenzoyldiarylphosphinoxid;
Benzophenon, Derivate des Benzophenons, 4,4′-Dimethylaminobenzophenon, 4,4′-Diethylaminobenzophenon,
Derivate von Michler's Keton; Anthrachinon und substituierte Anthrachinone; arylsubstituierte
Imidazole oder deren Derivate, wie z.B. 2,4,5-Triarylimidazoldimere; 2-Chlorthioxanthon
und die als Photoinitiatoren wirksamen Acridin- oder Phenacin-Derivate. Beispiele
für Initiatorsysteme sind Kombinationen der genannten Initiatoren mit Sensibilisierungshilfsmitteln
oder Aktivatoren, wie insbesondere tertiären Aminen. Typische Beispiele für solche
Initiatorsysteme sind Kombinationen aus Benzophenon oder Benzophenon-Derivaten mit
tertiären Aminen, wie Triethanolamin oder Michler's Keton; oder Gemische aus 2,4,5-Triarylimidazol-Dimeren
und 2-Mercaptobenzochinazol oder den Leukobasen von Triphenylmethanfarbstoffen. Die
Auswahl der geeigneten Photoinitiatoren bzw. Photoinitiator-Systeme ist dem Fachmann
geläufig. Die Photoinitiatoren bzw. Photoinitiatorsysteme sind in der photopolymerisierbaren
Aufzeichnungsschicht im allgemeinen in Mengen von 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die photopolymerisierbare Aufzeichnungsschicht,
enthalten.
[0040] Als weitere Zusatz- und/oder Hilfsstoffe, die in der photopolymerisierbaren Aufzeichnungsschicht
enthalten sein können, kommen z.B. thermische Polymerisationsinhibitoren, Farbstoffe
und/oder Pigmente, photochrome Verbindungen bzw. Systeme, sensitometrische Regler,
Weichmacher, Verlaufshilfsmittel, Mattierungs- oder Gleitmittel und dergleichen in
Betracht. Geeignete thermische Polymerisationsinhibitoren sind z.B. Hydrochinon, Hydrochinon-Derivate,
2,6-Di-t.-butyl-p-kresol, Nitrophenole, N-Nitrosoamine, wie N-Nitrosodiphenylamin
oder die Salze des N-Nitrosocyclohexylhydroxylamins. Beispiele für Farbstoffe und/oder
Pigmente, die sowohl als Kontrastmittel als auch schichtverfestigend wirken können,
sind u.a. Brilliant Green Dye (C.I. 42 040), Viktoria-Reinblau FGA, Viktoria-Reinblau
BO (C.I. 42 595), Viktoria-Blau B (C.I. 44 045), Rhoadamin 6G (C.I- 45 160), Triphenylmethanfarbstoffe,
Naphthalimidfarbstoffe und 3′-Phenyl-7-Dimethylamino-2,2′-spiro-di(2H-1-benzopyran).
Photochrome Systeme, die bei Belichtung mit aktinischem Licht reversibel oder irreversibel
ihre Farbe ändern, ohne hierbei den Photopolymerisationsprozeß zu stören, sind z.B.
Leukofarbstoffe zusammen mit geeigneten Aktivatoren. Als Beispiele für Leukofarbstoffe
seien die Leukobasen der Triphenylmethanfarbstoffe, wie Kristallviolett-Leukobase
und Malachitgrün-Leukobase, Leuko-Basischblau, Leuko-Pararosanilin, Leuko-Patentblau
A oder V genannt; ferner kommt auch Rhodamin B-Base in Betracht. Als Aktivatoren für
diese photochromen Verbindungen kommen u.a. organische Halogenverbindungen, die bei
Belichtung mit aktinischem Licht Halogenradikale abspalten, oder Hexaarylbisimidazole
in Betracht. Zu den sensitometrischen Reglern gehören Verbindungen wie z.B. 9-Nitroanthracen,
10,10′-Bisanthron, Phenazinium-, Phenoxazinium-, Acridinium- oder Phenothiazinium-Farbstoffe,
insbesondere in Kombination mit milden Reduktionsmitteln, 1,3-Dinitrobenzole und ähnliche.
Als Weichmacher können die an sich bekannten und üblichen niedermolekularen oder
hochmolekularen Ester, wie Phthalate oder Adipate, Toluolsulfonamid oder Tricresylphosphat,
dienen. Die Zusatz- und/oder Hilfsstoffe sind in den photopolymerisierbaren Aufzeichnungsschichten
in den für diese Stoffe üblichen und bekannten wirksamen Mengen vorhanden.
[0041] Außer den lichtempfindlichen Substanzen können die Kopierschichten selbstverständlich
noch andere Bestandteile enthalten. Insbesondere können die folgenden lichtempfindlichen
Massen oder Verbindungen bei der Beschichtung der Trägermaterialien eingesetzt werden:
positiv-arbeitende o-Chinondiazide, insbesondere o-Naphthochinondiazide wie Naphthochinon-(1,2)-diazid-(2)-sulfonsäureester
oder -amide, die nieder- oder höhermolekular sein können, als lichtempfindliche Verbindung
enthaltende Reproduktionsschichten; negativ arbeitende Reproduktionsschichten mit
Kondensationsprodukten aus aromatischen Diazoniumsalzen und Verbindungen mit aktiven
Carbonylgruppen;
negativ-arbeitende, Mischkondensationsprodukte aromatischer Diazoniumverbindungen
enthaltende Reproduktionsschichten, die Produkte mit mindestens je einer Einheit
aus einer kondensationsfähigen aromatischen Diazoniumsalzverbindung und einer kondensationsfähigen
Verbindung wie einem Phenolether oder einem aromatischen Thioether, verbunden durch
ein zweibindiges, von einer kondensationsfähigen Carbonylverbindung abgeleitetes
Zwischenglied, wie einer Methylengruppe, aufweisen;
positiv-arbeitende Schichten, die eine bei Bestrahlung Säure abspaltende Verbindung,
eine monomere oder polymere Verbindung, die mindestens eine durch Säure abspaltbare
C-O-C-Gruppe aufweist (z.B. eine Orthocarbonsäureestergruppe oder eine Carbonsäureamidacetalgruppe)
und gegebenenfalls ein Bindemittel enthalten;
sowie negativ-arbeitende Schichten, die als lichtempfindliche Verbindung ein Diazoniumsalz-Polykondensationsprodukt
oder eine organische Azidoverbindung und als Bindemittel ein hochmolekulares Polymeres
mit seitenständigen Alkenylsulfonyl- oder Cycloalkenylsulfonylurethan-Gruppen enthalten.
[0042] Die aus den erfindungsgemäß nachbehandelten Trägermaterialien erhaltenen beschichteten
Offsetdruckplatten werden in bekannter Weise durch bildmäßiges Belichten oder Bestrahlen
und Auswaschen der Nichtbildbereiche mit einem Entwickler, vorzugsweise einer wäßrigen
Entwicklerlösung, in die gewünschte Druckform überführt.
[0043] Die strahlungsempfindliche Schicht kann also Diazoniumverbindungen, gewöhnliche
polymere Kondensate, Chinondiazide oder Photopolymere enthalten. Photopolymeren und
davon insbesondere dem Reaktionsprodukt aus der Polymerisation von Methylmethacrylat
und Methacrylsäure als Bindemittel sowie ethylenisch ungesättigten Monomeren und davon
insbesondere Butandioldiglycidyldiacrylat als vernetzender Komponente, wird dabei
der Vorzug gegeben.
[0044] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, durch Verwendung unterschiedlichster
funktioneller Gruppen, wie sie als Reste X am hydrolysierten Silan gebunden sind,
die Trägeroberfläche in einer auf das jeweilige Problem (Erhöhung der Hydrophilie
des Trägers, Erhöhung der Haftung des Polymeren) bezogenen Weise zu funktionalisieren.
Die feste Bindung des Silanhydrolysats an den Träger sorgt dabei einerseits für die
notwendige Lagerstabilität der Druckplatte, da ein Zerstören der lichtempfindlichen
Schicht durch Diffusion des Nachbehandlungsstoffes in die Schicht verhindert wird,
wie es bei anderen Nachbehandlungsverfahren der Fall sein kann, und andererseits für
hohe Auflagen, da diese Zwischenschicht während des Druckens fest auf der Oberfläche
haftet.
[0045] Besondere Vorteile des Zusatzes der F-Verbindungen in Kombination mit den Silanhydrolysaten/-kondensaten
sind die Erhöhung der Entwicklerresistenz der druckenden Schicht, insbesondere bei
Verwendung stark alkalischer Entwickler, ohne daß sich dadurch die Lagerstabilität
verschlechtert. Die höhere Entwicklerresistenz ermöglicht einen sehr breiten Verarbeitungsspielraum
während des Entwickelns. In der Praxis werden verschiedene Entwicklungsmaschinen
eingesetzt, die sich teilweise recht stark in ihren Prozeßzeiten, d.h. in ihren Entwicklungszeiten,
unterscheiden. Ebenso werden in der Praxis wäßrig/alkalische Entwickler verwendet,
deren pH-Werte von fast neutral bis stark alkalisch reichen.
[0046] Das erfindungsgemäße Verfahren erhöht den Verarbeitungsspielraum sowohl hinsichtlich
der Entwicklungszeiten als auch hinsichtlich der pH-Werte der Entwickler, so daß längere
Entwicklungszeiten und/oder aggressive Entwickler praktisch keine Veränderungen der
kopiertechnischen Eigenschaften, wie Punktzuwachs, optische Auflösung oder Wiedergabe
feinster Strukturen im Vergleich zu kurzen Entwicklungszeiten mit milden Entwicklern
ergeben.
[0047] Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele.
[0048] Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen
sich, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
[0049] Die Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle angegeben.
Prüfung der Druckplatten:
[0050] Die Druckplatten wurden mittels eines handelsüblichen Offsetbelichters (5-kW-Quecksilberhochdrucklampe)
durch ein Testnegativ (Ugra-Stufenkeil) belichtet.
[0051] Anschließend wurde mit einem handelsüblichen wäßrig/alkalischen Entwickler (z.B.
Nylolith® EN 10 der BASF Aktiengesellschaft) entwickelt, wobei zwei identische Muster
30 bzw. 120 Sekunden entwickelt wurden.
[0052] Anschließend wurden die fertigen Druckformen durch überwischen mit offsettypischer
Druckfarbe eingefärbt.
[0053] Es wurden die voll eingefärbten Keilstufen in Abhängigkeit von der Blechnachbehandlung
und Entwicklungsdauer bestimmt sowie die Abbildung feiner Mikrolinien und Rasterpunkte
beurteilt.
[0054] Die auf diese Weise hergestellten Druckplatten wurden zusätzlich auf einer Druckmaschine
(Heidelberger GTO) auf ihre Auflagenfestigkeit hin untersucht.
[0055] Des weiteren wurden Druckplatten einem beschleunigten Lagertest in einem Klimaschrank
bei 60°C und 50 % Luftfeuchtigkeit unterzogen und in zeitlichen Abständen auf restschichtfreie
Entwickelbarkeit geprüft, indem die entwickelten Proben durch Applikation von Offsetdruckfarbe
hinsichtlich des Farbannahmeverhaltens der Nichtbildstellen (Tonen) untersucht wurden.
Herstellung der Lösungen:
[0056] Die Hydroylse von (3-Triethoxysilylpropyl)bernsteinsäureanhydrid erfolgte gemäß Beispiel
1 der EP-A-0 256 256.
[0057] Die Hydrolyse von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester erfolgte gemäß
Beispiel 13 der EP-A-0 256 256.
[0058] [2-(Trihydroxysilyl)]ethylphosphonsäure kann, wie in US-PS 3 780 127 bzw. US-PS 3
816 550 beschrieben, durch Hydrolyse von [2-(Trialkoxysilyl)]ethylphosphonsäuredialkylester
(Alkyl ist bevorzugt Methyl oder Ethyl-) in konz. HCl gewonnen werden. Nach Entfernen
überschüssiger Salzsäure kann das so erhaltene Produkt mit Wasser verdünnt werden.
[0059] Es ist zweckmäßig, beim Ansetzen der Nachbehandlungslösung zunächst das Metallfluorid
vorzulösen, bevor das entsprechende Phosphonsäuresilanol zugegeben wird, um eine
eventuelle Fällung der Komponenten auszuschließen.
[0060] Wird die Nachbehandlung bei höheren Temperaturen durchgeführt, kann es vorteilhaft
sein, einen mittleren pH-Wert von 3 bis 4 einzustellen.
Vergleichsbeispiel 1:
[0061] Ein elektrochemisch durch Wechselstrombehandlung in wäßriger HCl-Lösung aufgerauhtes
und anodisch in H₂SO₄ oxidiertes Aluminiumblech mit einem Oxidgewicht von 3 g/m² wird
mit einem lichtempfindlichen Gemisch so beschichtet, daß das Schichtgewicht 2 g/m²
beträgt.
[0062] Das lichtempfindliche Gemisch besitzt folgende Zusammensetzung:
59 % Bindemittel (Copolymerisat aus Methacrylsäuremethylester/Methacrylsäure (70:30),
dessen Carboxylgruppen partiell mit Glycidylmethacrylat verestert sind; K-Wert einer
1 %igen Lösung 35; Säurezahl 65 mg KOH/g Polym.)
30 % Monomer (Diacrylat des 1,4-Butandioldiglycidylethers)
2 % Michler's Keton
6 % 2-(4′-Methoxynaphthyl-1′)-4,6-bis-(trichlormethyl)-s-triazin
1 % Bromphenolblau
2 % Weichmacher (Benzolsulfonsäure-n-butylamid)
[0063] Der so beschichtete Träger wird mittels handelsüblichem Offsetbelichter (Quecksilberdampflampe
(5 kW)) durch einen UGRA-Stufenkeil belichtet und mit einem wäßrig alkalischen Entwickler
entwickelt. Anschließend werden die voll vernetzten Keilstufen sowie die Lagerstabilität
der unbelichteten Druckplatte im Klimaschrank bei 60°C und 50 % relativer Feuchte
(beschleunigter Lagertest) bestimmt, indem nach entsprechender Lagerzeit die Druckplatte
wiederum belichtet und entwickelt wird, und auf diese Druckform eine Emulsion aus
fetter Farbe und Wasser aufgetragen wird. Es wird die Dauer bestimmt, nachdem infolge
der erhöhten Temperatur und Luftfeuchtigkeit die Hydrophilie derart verringert wurde,
daß beim Anfärbetest die Nichtbildstellen Farbe annehmen. Ebenso werden mittels Druckversuch
Haftung und Auflagenbeständigkeit der Druckplatten bestimmt.
Vergleichsbeispiel 2
[0064] Es wird eine wie in Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Druckplatte hergestellt mit
dem Unterschied, daß der aufgerauhte und anodisierte Träger vor der Beschichtung mit
dem lichtempfindlichen Material einer Nachbehandlung mit einer wäßrigen 1 %igen Lösung
des Hydrolysats/Kondensats von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester
für 20 Sekunden bei 50°C unterzogen wird.
Vergleichsbeispiel 3
[0065] Es wird wie in Vergleichsbeispiel 2 beschrieben verfahren mit dem Unterschied, daß
die Nachbehandlung mit einer 1 %igen wäßrigen Lösung von Polyvinylphosphonsäure durchgeführt
wird.
Vergleichsbeispiel 4
[0066] Wie Vergleichsbeispiel 2, jedoch anstelle der Lösung des Hydrolysats des (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylesters
wird wäßrige, 0,2 %ige K₂ZrF₆-Lösung eingesetzt.
Vergleichsbeispiel 5
[0067] Wie Vergleichsbeispiel 2, jedoch anstelle der Lösung des Hydrolysats von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylesters
wird wäßrige 0,2 %ige K₂TiF₆-Lösung eingesetzt.
Vergleichsbeispiel 6
[0068] Es wird wie in Vergleichsbeispiel 2 beschrieben verfahren, mit dem Unterschied,
daß die Nachbehandlung zunächst mit einer 0,2 % K₂ZrF₆-Lösung durchgeführt wird, anschließend
kräftig mit VE-Wasser (= vollentsalztes Wasser) gespült wird, und danach mit einer
0,5 %igen Lösung des Hydrolysats von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester
nachbehandelt und anschließend mit VE-Wasser nochmals gespült wird.
Vergleichsbeispiel 7
[0069] Es wird wie im Vergleichsbeispiel 2 beschrieben verfahren, mit dem Unterschied,
daß die Nachbehandlung zunächst mit einer 0,5 %igen Lösung des Hydrolysats von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester
durchgeführt wird und nach Spülung mit VE-Wasser dann mit einer 0,2 %igen K₂ZrF₆-Lösung
nachbehandelt wird.
Beispiel 1
[0070] Es wird wie in Vergleichsbeispiel 2 beschrieben verfahren, die Nachbehandlungslösung
wird jedoch wie folgt hergestellt:
[0071] Zu einer 0,2 %igen K₂ZrF₆-Lösung wird das Hydrolysat von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester
(= (Trihydroxysilylethyl)phosphonsäure) zugegeben, so daß die Lösung 0,5 %ig bezogen
auf die Trihydroxysilylethylphosphonsäure ist.
Beispiel 2
[0072] Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben verfahren, die Nachbehandlungslösung enthält
jedoch 0,2 % K₂TiF₆ und 0,5 % des Hydrolysats von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester.
Beispiel 3
[0073] Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben verfahren, die Nachbehandlungslösung enthält
jedoch 0,2 % NaF und 0,5 % des in Beispiel 1 genannten Hydrolysats von (2-Trimethoxysilylethyl)phosphonsäuredimethylester.
Beispiel 4
[0074] Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben verfahren, die Nachbehandlungslösung enthält
jedoch 0,2 % NaF und 0,5 % des Hydrolysats/Kondensats aus (3-Trimethoxysilylpropyl)bernsteinsäureanhydrid.
Beispiel 5
[0075] Es wird verfahren wie in Beispiel 4 beschrieben, doch wird NaF durch 0,2 % K₂ZrF₆
ersetzt.
Druckversuche
[0076] Druckmaschine: Heidelberger GTO Bogenoffsetmaschine
Auflagenhöhe: 150.000 Drucke
Beurteilung: Als Motiv wurde der UGRA-Offset-Testkeil verwendet. Insbesondere wurden
im Druck die wiedergegebenen Keilstufen sowie die Mikrolinien beurteilt.
I Bis 150.000 Drucke Verlust von maximal 1 Keilstufe; 4 µm-Linien werden nicht angegriffen;
II Bis 150.000 Drucke Verlust von mindestens 2 Keilstufen; feinste beständige Mikrolinien:
12 µm;
III Ausbrüche/Abrieb aus Vollfläche; Verlust des Stufenkeils im Druck: kompletter
Abrieb; feinste beständige Mikrolinien: 15 µm.
Tabelle
|
Voll vernetzte Keilstufen 20 Sekunden Belichtung |
noch abgebildete Mikrolinien [µm] |
Farbannahme (Tonen) bei 60°C/50 % Feuchte nach Tagen |
Druckergebnis |
|
A |
B |
A |
B |
|
A |
B |
Vergl.Bsp. 1 |
5 |
5 |
4 |
4 |
Farbannahme noch vor Lagerung |
für Druck unbrauchbar |
Vergl.Bsp. 2 |
4 |
2 |
4 |
12 |
28 |
I |
II |
Vergl.Bsp. 3 |
3 |
1 |
6 |
15 |
20 |
II |
III |
Vergl.Bsp. 4 |
3 |
1 |
6 |
15 |
20 |
II |
III |
Vergl.Bsp. 5 |
3 |
1 |
6 |
15 |
20 |
II |
III |
Vergl.Bsp. 6 |
3 |
1 |
8 |
15 |
20 |
II |
III |
Vergl.Bsp. 7 |
3 |
1 |
8 |
15 |
20 |
II |
III |
Beispiel 1 |
5 |
5 |
4 |
4 |
28 |
I |
I |
Beispiel 2 |
5 |
4 |
4 |
4 |
25 |
I |
I |
Beispiel 3 |
5 |
4 |
4 |
4 |
20 |
I |
I |
Beispiel 4 |
4 |
3 |
4 |
6 |
20 |
I |
II |
Beispiel 5 |
4 |
4 |
4 |
4 |
25 |
I |
I |
A = 30 Sekunden Entwicklungszeit |
B = 120 Sekunden Entwicklungszeit |
[0077] Es ist überraschend und von Bedeutung, daß sich bei der Nachbehandlung die F-Verbindungen
der allgemeinen Formeln (II) oder (III) und die Silanhydrolysate der allgemeinen
Formel (I) in ein und demselben Bad befinden müssen.
[0078] Eine sukzessive Nachbehandlung, egal in welcher Reihenfolge, ergibt keine Verbesserung,
wie die Vergleichsbeispiele 6 und 7 belegen.