[0001] Die Erfindung betrifft ein Traggestell einer Hebebühne für Kraftfahrzeuge, wobei
das Traggestell Polsterkörper zur Aufnahme des Fahrzeugrahmens aufweist.
[0002] Hebebühnen mit einem Traggestell sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt.
So ist beispielsweise aus dem Gebrauchsmuster G 84 405 344 eine Hebebühne bekannt,
bei der das Hebegestell aus vier auf einer Grundplatte angeordneten Scherenarmpaaren
besteht, wobei die Hubbewegung durch einen zwischen Grundplatte und Hubtisch als Traggestell
angeordneten Luftbalg erfolgt. Da das aufzubockende Kraftfahrzeug von dem Hubtisch
am Fahrzeugboden, und hier speziell an den Rahmenholmen, nicht unmittelbar erfaßt
werden kann, müssen auf dem Hubtisch an bestimmten Stellen Gummiklötze, vorzugsweise
vier Gummiklötze, aufgesetzt werden, die das Fahrzeug an den dafür vorgesehenen Punkten
an den Rahmenholmen erfassen. Das Anbringen der Gummiklötze auf dem Hubtisch ist überaus
umständlich, weil das Bedienungspersonal sich hierzu bücken bzw. unter das Fahrzeug
begeben muß.
[0003] Darüber hinaus ist als weiterer Nachteil festzuhalten, daß nach dem Aufsetzen der
Gummiklötze auf den Hubtisch der Hebebühne zwischen Rahmen und Gummiklotz ein Abstand
besteht. Bevor das Fahrzeug durch die Hebebühne angehoben wird, muß dieser Abstand
zunächst überwunden werden; er stellt somit einen Leerhub für die Hebebühne dar, da
dieser Abstand bei maximaler Hubhöhe der Hebebühne nicht mehr zur Verfügung steht.
[0004] Aus der DE-PS 32 03 904 ist ein Traggestell einer Hebebühne bekannt, bei dem auf
den Querträgern mit Fluid gefüllte Kissen angeordnet sind.
[0005] Der Flüssigkeitsdruck in dem jeweiligen Kissen ist hierbei so bemessen, daß sich
das anzuhebende Fahrzeug mit seinem entsprechenden Rahmenteil in das Fluidkissen soweit
eindrückt, daß praktisch der gesamte auf dem Kissen aufliegende Bereich des Rahmens
der gleichen Auflagekraft ausgesetzt sind.
[0006] Aus der DE-PS 33 09 902 ist ebenfalls eine H-förmig ausgebildete Hebebühne bekannt,
bei der auf den Querträgern Polsterkörper vorgesehen sind, die an den Rahmenteilen
des Fahrzeugs während des Anhebens anliegen. Die Aufgabe dieser Polsterkörper besteht
ebenso wie bei denen gemäß der DE-PS 32 03 904 darin, den darauf aufliegenden Rahmenteilen
eine möglichst große Auflagefläche zur Verfügung zu stellen, um die Flächenpressung
gering zu halten, um hierdurch Verformungen an den Rahmenteilen entgegenzuwirken.
Diese bekannten Polsterkörper oder Kissen weisen darüber hinaus aber noch den Nachteil
auf, daß die Polsterkörper nachträglich vom Bedienungspersonal von Hand unter die
entsprechenden Stellen am Rahmen gebracht werden müssen. Darüber hinaus ist auch mit
den oben beschriebenen Ausbildungen von Polsterkörpern ein Leerhub der Hebebühne nicht
zu vermeiden.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom Stand der Technik,
einen Polsterkörper zu schaffen, der nicht vom Bedienungspersonal, nach dem Überfahren
der Hebebühne durch das Fahrzeug, in den Bereich der tragenden Rahmenteile gebracht
werden muß, und durch den darüber hinaus ein Leerhub der Hebebühne vermieden wird.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Polsterkörper als aufblasbare
Luftpolsterkörper ausgebildet sind. Durch die Anordnung von aufblasbaren Luftpolsterkörpern
als Auflageelemente für den Rahmen eines Kraftfahrzeuges wird erreicht, daß das Kraftfahrzeug
über das bereits plazierte Auflageelement hinüberfahren kann, da es die Tragfunktion
erst dann erfüllt, wenn es mit Luft befüllt ist. Im unbefüllten Zustand ist die Höhe
des Lustpolsterkörpers derart gering, daß hierdurch keinerlei Widerstand für das zu
überfahrende Fahrzeug geboten wird; d.h. selbst für tiefergelegte Fahrzeuge bestehen
beim Überfahren eines mit derartigen Polsterkörpern als Auflageelemente versehenen
Traggestelles keine Probleme.
[0009] Nach einem besonderen Merkmale der Erfindung ist das Traggestell als Hubtisch ausgebildet;
gleichwohl ist der Einsatz derartiger aufblasbarer Luftpolsterkörper auch bei Hebebühnen
mit Traggestellen möglich, wie sie beispielsweise aus der DE-PS 33 09 902 bekannt
sind.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines Hubtisches zeichnet sich dadurch
aus, daß der Hubtisch parallel zur Überfahrrichtung beidseitig jeweils einen gegenüber
der Höhe des Mittelteiles des Hubtisches nach unten abgesetzten Überfahrsteg aufweist,
auf dem jeweils mindestens ein aufblasbarer Luftpolsterkörper angeordnet ist. Hierbei
ragt der Überfahrsteg in vorteilhafter Weise in seiner seitlichen Erstreckung über
die Grundplatte hinaus.
[0011] Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß hierbei keine vor und hinter
der Hebebühne angeordneten Auffahrrampen zum Überfahren der Hebebühne durch ein Fahrzeug
erforderlich sind.
[0012] Nach einem besonderem Merkmal dieser Ausführungsform weist der Hubtisch eine quer
zur Überfahrrichtung angeordnete Traverse auf, die den gleichen Querschnitt wie der
Hubtisch aufweist. Die Traverse nimmt hierbei im Bereich des Überfahrsteges zwei Luftpolsterkörper
auf; weitere zwei Luftpolsterkörper befinden sich dazu gegenüberliegend auf den Überfahrstegen
des Hubtisches. Die Traverse ist hierbei in Überfahrrichtung verschieblich an dem
Hubtisch angeordnet. Durch diese Art der Ausbildung des Hubtisches wird erreicht,
daß der Hubtisch jeder Fahrzeuggröße, und hier insbesondere jeder Achsabstandslänge
eines Fahrzeugs, angepaßt werden kann, so daß auch Fahrzeuge mit unterschiedlich langem
Achsabstand sicher angehoben werden können.
[0013] Um eine Beschädigung der Luftpolsterkörper zu verhindern, ist jeder Luftpolsterkörper
durch ein nachgiebiges Schutzelement, z.B. eine Lasche, abgedeckt.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform eines Hubtisches weist jeder Überfahrsteg einen
sich über seine gesamte Länge erstreckenden aufblasbaren Luftpolsterkörper auf. Der
Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß das Fahrzeug nicht nur an vier einzelnen
Punkten erfaßt wird, sondern daß vielmehr die Hubkraft auf eine viel größere Fläche
des Fahrzeuges verteilt werden kann.
[0015] Hierbei kann ebenfalls ein sich über die gesamte Länge des Überfahrsteges erstreckender
Ausleger vorgesehen sein, der in etwa die Breite des Überfahrstegs besitzt und der
mittels Scharniere mit dem Überfahrsteg gelenkig verbunden ist.
[0016] Bei dieser Ausführungsform ist der Luftpolsterkörper durch ein Tragelement, beispielsweise
eine sich über die Länge des Luftpolsterkörpers erstreckende Weichkunststoffplatte,
mit dem äußeren Rand des Auslegers verbunden. Die Weichkunststoffplatte dient hierbei
auch dem Schutz des Luftpolsterkörpers vor äußeren Einwirkungen. Der Vorteil dieser
Ausbildung liegt darin, daß hiermit auch besonders breite Fahrzeuge von der Hebebühne,
und hier speziell von der Kunststoffplatte, aufgenommen werden können, wobei sichergestellt
ist, daß für das Bedienungspersonal, für den Fall, daß sich ein schmales Auto auf
der Hebebühne befindet, durch diese Ausleger keinerlei Verletzungsgefahr ausgeht,
da sich diese Ausleger bei Auftreffen auf einen Gegenstand nach oben wegklappen. Eine
weitere Verminderung der Unfallgefahr erfolgt im übrigen noch dadurch, daß bei Aufblasen
des Luftpolsterkörpers die seitlichen Ausleger im unbelasteten Zustand zwangsweise
nach oben abklappen.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung eines Stückes eines Feuerwehrschlauches
zum Einsatz als Luftpolsterkörper erwiesen. Dies deshalb, weil ein derartiger Schlauch
äußerst widerstandsfähig gegenüber chemischen Einflüssen ist und darüber hinaus im
luftlosen Zustand keinerlei Wölbung besitzt.
[0018] In der Zeichnung sind drei beispielsweise Ausführungsformen einer Hebebühne mit Traggestell
dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Hebebühne mit Hubtisch in einer perspektivischen
Darstellung;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie II-II aus Fig. 1, wobei die Grundplatte
und das Hebegestell weggelassen sind;
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Hebebühne mit Hubtisch in einer perspektivischen
Darstellung.
[0019] Gemäß Fig. 1 besteht die Hebebühne, hier beispielsweise als Kurzhub-Hebebühne dargestellt,
aus einer mit 1 bezeichneten Grundplatte, einem aus vier Scherenarmpaaren bestehenden
Hebegestell 2 und dem insgesamt mit 3 bezeichneten Hubtisch. Der Hubtisch 3 besteht
hierbei aus einem Mittelteil 4, dem zu beiden Seiten jeweils ein Überfahrsteg 5 zugeordnet
ist, der gegenüber der Höhe des Mittelteiles 4 des Hubtisches nach unten abgesetzt
ist. An dem Überfahrsteg 5 sind gelenkig die Ausleger 6 befestigt. Auf dem Überfahrsteg
5 ist fest der Luftpolsterkörper 7 angeordnet. Als Luftpolsterkörper kann hierbei
ein Stück eines Feuerwehrschlauches Verwendung finden. Der Luftpolsterkörper 7 und
der Ausleger 6 sind jeweils durch eine Weichkunststoffplatte 8 miteinander verbunden.
Befindet sich somit der Rahmenholm eines Fahrzeuges unmittelbar über dem Luftpolsterkörper
7, dann wird beim Aufblasen des Luftpolsterkörpers der Ausleger 6 nach oben gezogen,
also nach oben abgeklappt (Fig. 2).
[0020] In diesem Fall besteht keinerlei Verletzungsgefahr für das Bedienungspersonal durch
diese Ausleger 6. Außerdem verhindert die Weichkunststoffplatte 8 eine Beschädigung
des Luftpolsterkörpers.
[0021] Andererseits wird durch diese Maßnahme der Verbindung des Luftpolsterkörpers 7 mit
dem Ausleger 6 der Einsatzbereich einer derartigen Hebebühne auch auf breitere Fahrzeuge
erweitert. Im nicht aufgeblasenen Zustand des Luftpolsterkörpers 7 liegt die Kunststoffplatte
8 nahezu eben auf dem Ausleger 6 und dem Überfahrsteg 5 auf (Fig. 2 gestrichelt dargestellt).
[0022] Gemäß Fig. 3 besteht die Hebebühne, hier ebenfalls als Kurzhub-Hebebühne dargestellt,
aus der mit 1 bezeichneten Grundplatte und dem aus vier Scherenarmpaaren bestehenden
Gestell 2 und dem insgesamt mit 3 bezeichneten Hubtisch. Der Hubtisch 3 besteht hierbei
aus dem Mittelteil 4, dem zu beiden Seiten jeweils der Überfahrsteg 5 zugeordnet ist.
Auch hier ist der Überfahrsteg in seiner Höhe gegenüber der Höhe des Mittelteiles
des Hubtisches nach unten abgesetzt. An dem Hubtisch 3 ist darüber hinaus die in Überfahrrichtung
längsverschiebliche Traverse 9 angeordnet. Die Traverse 9, die den gleichen Querschnitt
wie der Hubtisch 3 aufweist, besitzt ebenfalls ein Mittelteil 4′ mit einem jeweils
zu beiden Seiten angeordneten Überfahrsteg 5′. Die Traverse 9 ist durch Führungsmittel
10 mit dem Hubtisch 3 verbunden.
[0023] Das Führungsmittel 10 besteht beispielsweise aus einem an der Traverse 9 angebrachten
Vierkantprofil 10a, das in einem am Hubtisch angeordneten entsprechend ausgebildeten
Vierkantprofil 10b geführt ist.
[0024] Die Traverse 9 weist im Bereich der Überfahrstege 5′ zwei aufblasbare Luftpolsterkörper
11 auf; ein zweites Paar aufblasbarer Luftpolsterkörper 11 ist jeweils auf den Überfahrstegen
5 des Hubtisches an den der Traverse gegenüberliegenden Enden des Hubtisches angeordnet.
Die Polsterkörper 11 sind jeweils von Laschen 12, beispielsweise in Form von Gummilappen
überdeckt, um eine Beschädigung des eigentlichen Polsterkörpers zu vermeiden, wobei
als aufblasbarer Luftpolsterkörper wiederum ein Stück eines Feuerwehrschlauches Verwendung
finden kann.
1. Traggestell einer Hebebühne für Kraftfahrzeuge, wobei das Traggestell Polsterkörper
zur Aufnahme des Fahrzeugrahmens aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterkörper als aufblasbare Luftpolsterkörper (7, 11) ausgebildet sind.
2. Traggestell nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß das Traggestell als Hubtisch (3) ausgebildet ist, wobei der Hubtisch (3) parallel
zur Auffahrrichtung beidseitig jeweils einen gegenüber der Höhe des Mittelteiles (4)
des Hubtisches nach unten abgesetzten Überfahrsteg (5) aufweist.
3. Traggestell nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß die Hebebühne eine Grundplatte (1) zur Aufnahme des Hebegestells (2) aufweist,
wobei der Überfahrsteg (5) in seiner seitlichen Erstreckung über die Grundplatte (1)
hinausragt.
4. Traggestell nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Überfahrsteg jeweils mindestens ein Luftpolsterkörper (7, 11) angeordnet
ist.
5. Traggestell nach Anspruch 2 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß der Hubtisch (3) eine quer zur Überfahrrichtung angeordnete Traverse (9) aufweist,
die zwei Luftpolsterkörper (11) aufnimmt.
6. Traggestell nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse (9) in Überfahrrichtung verschieblich an dem Hubtisch (3) angeordnet
ist.
7. Traggestell nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftpolsterkörper (11) durch ein nachgiebiges Schutzelement, z.B. eine Lasche
(12) abgedeckt ist.
8. Traggestell nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß zwei schlauchförmig ausgebildete Luftpolsterkörper (7) parallel zur Auffahrrichtung
auf den beiden Überfahrstegen (5) angeordnet sind.
9. Traggestell nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, daß der Überfahrsteg (5) einen sich über seine gesamte Länge erstreckenden Ausleger
(6) aufweist, der in etwa die Breite des Überfahrsteges (5) besitzt, und der mittels
Scharniere mit dem Überfahrsteg (5) gelenkig verbunden ist.
10. Traggestell nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftpolsterkörper (7) durch ein mittels auf seiner Oberseite angeordneten
Trageelementes (8) mit dem äußeren Rand des Auslegers (6) verbunden ist.
11. Traggestell nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet, daß das Trageelement (8) eine Weichkunststoffplatte ist, die auch dem Schutz des
Luftpolsterkörpers (7) dient.
12. Traggestell nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement (8) sich über die gesamte Länge des Luftpolsterkörpers (7) erstreckt.
13. Traggestell nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß als aufblasbarer Luftpolsterkörper ein Stück eines Feuerwehrschlauches verwendet
wird.