(19)
(11) EP 0 418 694 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1991  Patentblatt  1991/13

(21) Anmeldenummer: 90117387.2

(22) Anmeldetag:  10.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 1/115
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.09.1989 CH 3451/89

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Stalder, Herbert, Dr.
    CH-8483 Kollbrunn (CH)
  • Blattmann, Felix
    CH-8542 Wiesendangen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Düsenspinnvorrichtung mit einer Injektordüse und einer Dralldüse


    (57) Es wird eine neue Düsen-Spinnvorrichtung mit einer Injek­tordüse (1) und einer Dralldüse (2) vorgestellt, von denen mindestens eine einen Düseneinsatz (6) mit einem geringeren Durchmesser (d₁) als der Durchmesser (d₂) des zylindrischen Kanals (5) aufweist.
    Das Verhältnis zwischen beiden Durchmessern (d₁;d₂) soll zwischen 0,5 mm und 0,8 mm liegen. Ferner soll der Abstand zwischen der Unterseite des Düseneinsatzes (6) und der oberen Tangente an der Einmündung der Querbohrungen (10) in den Kanal (5) zwischen 0,25 mm und 0,75 mm betragen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenspinnvorrichtung mit einer Injektordüse und einer Dralldüse, von denen mindestens eine einen zylindrischen Kanal mit einem am Anfang angeordneten Düseneinsatz und unterhalb in den Kanal tangential einmün­dende, schräg zur Fadenlaufrichtung verlaufende Querboh­rungen umfasst.

    [0002] Eine solche Düsenspinnvorrichtung ist zum Beispiel aus EP-A 0321 885 bekannt. Dort wird ein Düsenkörper mit zwei Düsen gezeigt, die je einen Düseneinsatz aufweisen. Der Düsen­einsatz mündet überstehend in einen zylindrischen Kanal, d.h. die Austrittsöffnung des Düseneinsatzes liegt tiefer als das Ende des zylindrischen Kanals. In diesem derart gebildeten Hohlraum münden nun die Tangentialbohrungen ein. Damit soll erreicht werden, dass zunächst eine rotierende Luftschicht gebildet wird, bevor die Fasermasse, insbeson­dere die Randfasern, von der Luft erfasst werden. Es hat sich nun aber herausgestellt, dass diese Anordnung, welche sich für das sog. Eindüsen-System gut bewährt hat, für eine Düsenspinnvorrichtung mit zwei Düsen weniger geeignet ist und die Fadenzugkraft verringert ist. Für die Garnfestig­keit und die Gleichmässigkeit des hergestellten Garns ist es jedoch wichtig, dass die Fadenzugkraft nicht unter ein bestimmtes Mass hinausgeht.

    [0003] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Düsenvor­richtung der obengenannten Art derart zu verbessern, dass eine rotierende Luftschicht gebildet wird und gleichzeitig eine genügend hohe Fadenzugkraft erreicht wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch die Merk­male des Patentanspruchs 1.

    [0005] Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, dass es nicht notwendigerweise eine Luftkammer braucht, in welcher zu­nächst eine rotierende Luftschicht gebildet wird, die dann die Rand- oder Umwindefasern erfasst.

    [0006] Es ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, dass eine höhere Fadenzugkraft in dem Kanal der Düsen erzeugt wird, wenn eine Stufe am Anfang der Düse besteht und die Quer­bohrungen unterhalb dieser Stufe in den Düsenkanal einmün­den, sodass das hergestellte Garn bei einer gleichmässigen Umwindung der Randfasern eine hohe Garnfestigkeit aufweist.

    [0007] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nach­folgenden Beschreibung. Dort wird die Erfindung anhand ei­nes in den Zeichnungen dargestellten Beispieles näher er­läutert. Es zeigt:

    Figur 1 einen Längsschnitt durch die Düsengehäuse einer Injektordüse und einer Dralldüse,

    Figur 2 eine zweite Ausführung nach Figur 1,

    Figur 3 einen Teilschnitt einer Dralldüse und

    Figur 4 einen Teilschnitt des Düseneinsatzes im Kanal.



    [0008] In Figur 1 sind eine Injektordüse 1 und eine Dralldüse 2 in einem nicht dargestellten Halter gezeigt. Die Injektordüse 1 besteht aus einem Düsengehäuse 3 und einer Düsenkappe 4. In Längsrichtung des Düsengehäuses 3 ist ein zylindrischer Kanal 5 angeordnet. Am oberen Ende dieses Kanals 5 befindet sich ein Düseneinsatz 6. Zwischen dem Düsengehäuse 3 und der Düsenkappe 4 befindet sich eine ringförmige Luftkam­mer 7. In Längsrichtung des Düsengehäuses 3 sind zwei Luftkanäle 8 angeordnet, die die Luftkammer 7 über An­schlüsse 9 mit einer nicht dargestellten Druckluftpumpe verbinden. Auf der Höhe der Luftkammer 7 sind im Düsengehäuse 3 Querbohrungen 10 schräg zur Fadenlaufrich­tung angeordnet, die tangential in den Kanal 5 einmünden. Das innere Ende der Kappe 4 und das obere Ende des Düsen­gehäuses 3 haben je ein Gewinde 11 und sind auf die Art miteinander verschraubt, wobei 2 O-Ringe 12 zur Abdichtung vorgesehen sind. Der Aufbau der Dralldüse 2 ist im wesent­lichen ähnlich wie derjenige der Injektordüse 1. In beiden Fällen ist der Durchmesser d₁ des Düseneinsatzes 6 geringer ist als der Durchmesser d₂ des zylindrischen Kanals 5 und 5′ unmittelbar nach dem Düseneinsatz 6. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Durchmessern d₁:d₂ liegt zwischen 0,5 und 0,8. Ferner ist der Kanal 5′ gegen sein Ende hin erweitert. Der Durchmesser d₁ des Düseneinsatzes 6 beträgt zwischen 1,0 und 4,0 mm, vorzugsweise um 1,5 mm. Der Durchmesser d₂ des Kanals 5′ ist unmittelbar nach dem Dü­seneinsatz zwischen 2,0 und 5,0 mm, vorzugsweise um 2,5 mm.

    [0009] Obwohl bei der Injektordüse 1 die Durchmesser des Düsen­einsatzes 6 und der Kanal 5 verschieden sind, können diese auch denselben Durchmesser da haben, wie dies in Figur 2 dargestellt ist. Die Anordnung der beiden Düsen 1 und 2 ist ähnlich wie in Figur 1 und wird deshalb hier nicht weiter beschrieben.

    [0010] Der Düseneinsatz 6 braucht nicht unbedingt als separates Teil auf den Kanal 5 aufgesteckt zu sein und kann, wie in Figur 3 dargestellt, einstückig mit dem zylindrischen Ka­nal 5′ ausgebildet sein. Dabei sollen dieselben Dimensionen eingehalten werden, wie vorher erwähnt.

    [0011] In Figur 4 ist nun in Teilschnitt das untere Ende des Dü­seneinsatzes 6 in dem Kanal 5 (oder 5′) dargestellt. Wie ersichtlich, ist der Abstand zwischen dem untersten Teil der Unterseite 13 des Düseneinsatzes 6 und der oberen Tan­gente der Querbohrung 10 mit a bezeichnet. Dieser Abstand a liegt zwischen 0,25 mm und 0,75 mm und ist massgebend für die vorher erwähnte Fadenzugkraft, ohne ungünstige Luft­wirbel entstehen zu lassen. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dieser Abstand a zwischen 0,3 mm und 0,5 mm zu wählen. Ferner werden noch günstigere Garneigen­schaften erhalten, wenn die Unterseite 13 gegen aussen ab­geschrägt ist, sodass eine vorstehende innere Kante 14 entsteht (wie in Figur 4 angegeben).

    Bezeichnungsliste



    [0012] 

    1 Injektordüse

    2 Dralldüse

    3 Düsengehäuse

    4 Düsenkappe

    5 Kanal

    6 Düseneinsatz

    7 Luftkammer

    8 Luftkanal

    9 Anschluss

    10 Querbohrung

    11 Gewinde

    12 O-Ring

    13 Unterseite

    14 innere Kante
    d₁, d₂ Durchmesser




    Ansprüche

    1. Düsenspinnvorrichtung mit einer Injektordüse (1) und einer Dralldüse (2), von denen mindestens eine einen zylindrischen Kanal (5;5′) mit einem am Anfang ange­ordneten Düseneinsatz (6) und unterhalb in den Kanal (5;5′) tangential einmündende, schräg zur Fadenlauf­richtung verlaufende Querbohrungen (10) umfasst, da­durch gekennzeichnet, dass
    das Verhältnis des Durchmessers (d₁) des Düseneinsatzes (6) und des Durchmessers (d₂) des Kanals (5;5′) zwi­schen 0,5 und 0,8 beträgt.
     
    2. Düsenspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    der Abstand a zwischen der Unterseite (13) des Düsen­einsatzes (6) und der oberen Tangente an der Einmündung der Querbohrungen (10) zwischen 0,25 mm und 0,75 mm, vorzugsweise zwischen 0,3 mm und 0,5 mm, beträgt.
     
    3. Düsenspinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
    der Durchmesser (d₁) des Düseneinsatzes (6) zwischen 1,0 mm und 3,0 mm beträgt und dass der Durchmesser (d₂) des Kanals (5;5′) unmittelbar nach dem Düseneinsatz (6) zwischen 2,0 mm und 5,0 mm, vorzugsweise um 2,5 mm, beträgt.
     
    4. Düsenspinnvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass
    der Düseneinsatz (6) einstückig mit dem Kanal (5′) verbunden ist.
     
    5. Düsenspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Unterseite (13) des Düseneinsatzes (6) abgeschrägt mit einer vorstehender Innenkante (14) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht