[0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenspinnvorrichtung mit einer Injektordüse und einer
Dralldüse, von denen mindestens eine einen zylindrischen Kanal mit einem am Anfang
angeordneten Düseneinsatz und unterhalb in den Kanal tangential einmündende, schräg
zur Fadenlaufrichtung verlaufende Querbohrungen umfasst.
[0002] Eine solche Düsenspinnvorrichtung ist zum Beispiel aus EP-A 0321 885 bekannt. Dort
wird ein Düsenkörper mit zwei Düsen gezeigt, die je einen Düseneinsatz aufweisen.
Der Düseneinsatz mündet überstehend in einen zylindrischen Kanal, d.h. die Austrittsöffnung
des Düseneinsatzes liegt tiefer als das Ende des zylindrischen Kanals. In diesem derart
gebildeten Hohlraum münden nun die Tangentialbohrungen ein. Damit soll erreicht werden,
dass zunächst eine rotierende Luftschicht gebildet wird, bevor die Fasermasse, insbesondere
die Randfasern, von der Luft erfasst werden. Es hat sich nun aber herausgestellt,
dass diese Anordnung, welche sich für das sog. Eindüsen-System gut bewährt hat, für
eine Düsenspinnvorrichtung mit zwei Düsen weniger geeignet ist und die Fadenzugkraft
verringert ist. Für die Garnfestigkeit und die Gleichmässigkeit des hergestellten
Garns ist es jedoch wichtig, dass die Fadenzugkraft nicht unter ein bestimmtes Mass
hinausgeht.
[0003] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, eine Düsenvorrichtung der obengenannten
Art derart zu verbessern, dass eine rotierende Luftschicht gebildet wird und gleichzeitig
eine genügend hohe Fadenzugkraft erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0005] Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, dass es nicht notwendigerweise eine Luftkammer
braucht, in welcher zunächst eine rotierende Luftschicht gebildet wird, die dann
die Rand- oder Umwindefasern erfasst.
[0006] Es ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, dass eine höhere Fadenzugkraft in
dem Kanal der Düsen erzeugt wird, wenn eine Stufe am Anfang der Düse besteht und die
Querbohrungen unterhalb dieser Stufe in den Düsenkanal einmünden, sodass das hergestellte
Garn bei einer gleichmässigen Umwindung der Randfasern eine hohe Garnfestigkeit aufweist.
[0007] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
Dort wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Beispieles
näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 einen Längsschnitt durch die Düsengehäuse einer Injektordüse und einer Dralldüse,
Figur 2 eine zweite Ausführung nach Figur 1,
Figur 3 einen Teilschnitt einer Dralldüse und
Figur 4 einen Teilschnitt des Düseneinsatzes im Kanal.
[0008] In Figur 1 sind eine Injektordüse 1 und eine Dralldüse 2 in einem nicht dargestellten
Halter gezeigt. Die Injektordüse 1 besteht aus einem Düsengehäuse 3 und einer Düsenkappe
4. In Längsrichtung des Düsengehäuses 3 ist ein zylindrischer Kanal 5 angeordnet.
Am oberen Ende dieses Kanals 5 befindet sich ein Düseneinsatz 6. Zwischen dem Düsengehäuse
3 und der Düsenkappe 4 befindet sich eine ringförmige Luftkammer 7. In Längsrichtung
des Düsengehäuses 3 sind zwei Luftkanäle 8 angeordnet, die die Luftkammer 7 über Anschlüsse
9 mit einer nicht dargestellten Druckluftpumpe verbinden. Auf der Höhe der Luftkammer
7 sind im Düsengehäuse 3 Querbohrungen 10 schräg zur Fadenlaufrichtung angeordnet,
die tangential in den Kanal 5 einmünden. Das innere Ende der Kappe 4 und das obere
Ende des Düsengehäuses 3 haben je ein Gewinde 11 und sind auf die Art miteinander
verschraubt, wobei 2 O-Ringe 12 zur Abdichtung vorgesehen sind. Der Aufbau der Dralldüse
2 ist im wesentlichen ähnlich wie derjenige der Injektordüse 1. In beiden Fällen
ist der Durchmesser d₁ des Düseneinsatzes 6 geringer ist als der Durchmesser d₂ des
zylindrischen Kanals 5 und 5′ unmittelbar nach dem Düseneinsatz 6. Das Verhältnis
zwischen diesen beiden Durchmessern d₁:d₂ liegt zwischen 0,5 und 0,8. Ferner ist der
Kanal 5′ gegen sein Ende hin erweitert. Der Durchmesser d₁ des Düseneinsatzes 6 beträgt
zwischen 1,0 und 4,0 mm, vorzugsweise um 1,5 mm. Der Durchmesser d₂ des Kanals 5′
ist unmittelbar nach dem Düseneinsatz zwischen 2,0 und 5,0 mm, vorzugsweise um 2,5
mm.
[0009] Obwohl bei der Injektordüse 1 die Durchmesser des Düseneinsatzes 6 und der Kanal
5 verschieden sind, können diese auch denselben Durchmesser da haben, wie dies in
Figur 2 dargestellt ist. Die Anordnung der beiden Düsen 1 und 2 ist ähnlich wie in
Figur 1 und wird deshalb hier nicht weiter beschrieben.
[0010] Der Düseneinsatz 6 braucht nicht unbedingt als separates Teil auf den Kanal 5 aufgesteckt
zu sein und kann, wie in Figur 3 dargestellt, einstückig mit dem zylindrischen Kanal
5′ ausgebildet sein. Dabei sollen dieselben Dimensionen eingehalten werden, wie vorher
erwähnt.
[0011] In Figur 4 ist nun in Teilschnitt das untere Ende des Düseneinsatzes 6 in dem Kanal
5 (oder 5′) dargestellt. Wie ersichtlich, ist der Abstand zwischen dem untersten Teil
der Unterseite 13 des Düseneinsatzes 6 und der oberen Tangente der Querbohrung 10
mit a bezeichnet. Dieser Abstand a liegt zwischen 0,25 mm und 0,75 mm und ist massgebend
für die vorher erwähnte Fadenzugkraft, ohne ungünstige Luftwirbel entstehen zu lassen.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dieser Abstand a zwischen 0,3 mm und
0,5 mm zu wählen. Ferner werden noch günstigere Garneigenschaften erhalten, wenn
die Unterseite 13 gegen aussen abgeschrägt ist, sodass eine vorstehende innere Kante
14 entsteht (wie in Figur 4 angegeben).
Bezeichnungsliste
[0012]
1 Injektordüse
2 Dralldüse
3 Düsengehäuse
4 Düsenkappe
5 Kanal
6 Düseneinsatz
7 Luftkammer
8 Luftkanal
9 Anschluss
10 Querbohrung
11 Gewinde
12 O-Ring
13 Unterseite
14 innere Kante
d₁, d₂ Durchmesser
1. Düsenspinnvorrichtung mit einer Injektordüse (1) und einer Dralldüse (2), von denen
mindestens eine einen zylindrischen Kanal (5;5′) mit einem am Anfang angeordneten
Düseneinsatz (6) und unterhalb in den Kanal (5;5′) tangential einmündende, schräg
zur Fadenlaufrichtung verlaufende Querbohrungen (10) umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass
das Verhältnis des Durchmessers (d₁) des Düseneinsatzes (6) und des Durchmessers (d₂)
des Kanals (5;5′) zwischen 0,5 und 0,8 beträgt.
2. Düsenspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand a zwischen der Unterseite (13) des Düseneinsatzes (6) und der oberen
Tangente an der Einmündung der Querbohrungen (10) zwischen 0,25 mm und 0,75 mm, vorzugsweise
zwischen 0,3 mm und 0,5 mm, beträgt.
3. Düsenspinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser (d₁) des Düseneinsatzes (6) zwischen 1,0 mm und 3,0 mm beträgt und
dass der Durchmesser (d₂) des Kanals (5;5′) unmittelbar nach dem Düseneinsatz (6)
zwischen 2,0 mm und 5,0 mm, vorzugsweise um 2,5 mm, beträgt.
4. Düsenspinnvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
dass
der Düseneinsatz (6) einstückig mit dem Kanal (5′) verbunden ist.
5. Düsenspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Unterseite (13) des Düseneinsatzes (6) abgeschrägt mit einer vorstehender Innenkante
(14) ausgebildet ist.