[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche
aufweisenden Gegenständen mit einem Dekor einer Prägefolie, wobei die aufeinanderfolgend
mit einer Vielzahl Dekore versehene Prägefolie von einer Vorratsrolle abgewickelt
und einer den jeweils zu dekorierenden Gegenstand aufnehmenden Prägestation zugeführt
wird, in welcher das Dekor von der Prägefolie auf die konische Mantelfläche des zu
dekorierenden Gegenstandes übertragen wird, wobei die Prägefolie um eine in Vorschubrichtung
der Prägefolie stromaufwärts vor der Prägestation an einer an einer Verstelleinrichtung
angeordneten Umlenkrolle umgelenkt wird, die gemeinsam mit der Vorratsrolle für die
Prägefolie mit Hilfe der Verstelleinrichtung eine zur Achse der Prägewalze parallel
gerichtete Bewegung und gleichzeitig eine Schwenkbewegung um eine zu ihrer Längsachse
senkrechte Schwenkachse ausführt, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein derartiges Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
ist aus der DE-AS 27 21 980 bekannt. Dort geht es darum, eine pyramidenstumpfförmige
Mantelfläche eines Gegenstandes, bei dem es sich beispielsweise um ein Fernseher-Gehäuse
handelt, mittels einer Prägefolie zu dekorieren. Zu diesem Zweck ist die Vorratsrolle
axial und etwa parallel zur Prägewalze der Prägestation verschiebbar. Die Prägefolie
ist zwischen der Vorratsrolle und der Prägewalze vor der Anlage an der Mantelteilfläche
des zu dekorierenden Gegenstandes über eine zur Spannung der Prägefolie etwa parallel
zu sich selbst verschiebliche sowie um eine senkrecht zu der zu dekorierenden Mantelteilfläche
des zu dekorierenden Gegenstandes verlaufende Querachse drehbar gelagert. Zu diesem
Zweck ist die Prägefolie um eine Tänzerrolle geführt, die mit der Vorratsrolle für
die Prägefolie beweglich ist. Nachdem bei einem pyramidenstumpfförmigen zu dekorierenden
Gegenstand mehrere ebenflächige Mantelteilflächen vorhanden sind, ist es dort ausreichend,
als Umlenkrolle eine sogenannte Tänzerrolle zu verwenden, d.h. eine Rolle, die freibeweglich
gelagert ist, und die sich den jeweiligen durch die Prägefolie bzw. die jeweilige
Mantelteilfläche des zu dekorierenden Gegenstandes bedingten Gegebenheiten von selbst
schrittweise anpasst. Anders liegen die Verhältnisse jedoch bei eine konische Mantelfläche
aufweisenden Gegenständen, die kegelstumpfförmig ausgebildet sind. Bei derartigen
Gegenständen handelt es sich beispielsweise um Kannen oder dergleichen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
und eina Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, womit es einfach
und innerhalb relativ kurzer Taktzeiten möglich ist, eine konische, d.h. eine kegelstumpfförmige
Mantelfläche aufweisende Gegenstände passgenau zu dekorieren.
[0004] Diese Aufgabe wird verfahrensgamäss dadurch gelöst, dass die Umlenkrolle kontinuierlich
linear um eine Wegstrecke verschoben wird, die der Abweichung zwischen dem geradlinigen
Verlauf der Prägefolie und dem Bogen der Abwicklung der konischen Mantelfläche des
zu dekorierenden Gegenstandes entspricht, und dass die Umlenkrolle gleichzeitig kontinuierlich
um einen Winkel geschwenkt wird, so dass der geradlinige Verlauf der Prägefolie im
Bezug auf den jeweilen Öffnungswinkel der bogenförmigen Abwicklung der konischen Mantelfläche
des zu dekorierenden Gegenstandes ausgeglichen wird. Erfindungsgemäss erfolgt also
sowohl eine kontinuierliche lineare Bewegung der Umlenkrolle in Bezug auf die Prägestation
als auch eine kontinuierliche Schwenkbewegung der Umlenkrolle in Bezug auf die Prägestation,
wobei die beiden Verstellbewegungen aneinander den Abmessungen und der Konizität der
Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes entsprechend angepasst sind.
[0005] Die Umlenkrolle und mit ihr die Vorratsrolle für die Prägefolie führen demnach in
zwei Freiheitsgraden, d.h. entlang ihrer linearen Verstellstrecke und im Bereich ihres
Verschwenkwinkels aufeinander genau abgestimmte Zwangsbewegungen aus. Deshalb kann
hier auch nicht von einer sog. Tänzerrolle gesprochen werden, wie sie in der eingangs
erwähnten DE-AS 27 21 980 beschrieben ist.
[0006] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren ist es relativ zeitsparend, d.h. innerhalb kurzer
Taktzeiten möglich, eine konische Mantelfläche aufweisende, d.h. kegelstumpfförmige
Gegenstände sehr passgenau mit einem Dekor einer Prägefolie zu dekorieren. Anwendung
findet dieses Verfahren beispielsweise bei der Dekoration von Tee- oder Kaffeekannen
oder dergleichen.
[0007] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche aufweisenden
Gegenständen mit einem Dekor einer Prägefolie, mit einer Vorratsrolle für die aufeinanderfolgend
mit einer vielzahl Dekore versehene Prägefolie, mit einer den jeweiligen zu dekorierenden
Gegenstand aufnehmenden Prägestation, die eine Halteeinrichtung für den zu dekorierenden
Gegenstand und eine Prägewalze aufweist, und mit einer in Vorschubrichtung der Prägefolie
stromaufwärts vor der Prägestation vorgesehenen, an einer Verstelleinrichtung angeordneten
Umlenkrolle, die mit Hilfe der Verstelleinrichtung in einer zur Achse der Prägewalze
parallelen Richtung verstellbar und die um eine zu ihrer Längsachse senkrechte Schwenkachse
verschwenkbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle an einem Lagerteil
um ihre Längsachse drehbar gelagert ist, welches mittels der Schwenkachse mit einem
Verstellpodest verbunden ist, dass das Verstellpodest an einem ortsfesten Basisteil
mittels einer Antriebseinrichtung linear beweglich angeordnet ist, und dass das Lagerteil
der Umlenkrolle ein Tastelement aufweist, das an einer am ortsfesten Basisteil vorgesehenen
Führungseinrichtung gleitbeweglich geführt ist. Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung
ist demnach die Umlenkrolle an einem Lagerteil um ihre Längsachse drehbar gelagert.
Dieses Lagerteil ist ausserdem zur Lagerung der Vorratsrolle für die Prägefolie vorgesehen.
Eine Bewegung des Lagerteils bedingt somit nicht nur eine Bewegung der Umlenkrolle,
sondern eine simultane Bewegung der Vorratsrolle für die Prägefolie. Das Lagerteil
ist mittels einer Schwenkachse mit dem Verstellpodest verbunden. Die Schwenkachse
zwischen dem Lagerteil und dem Verstellpodest ist dabei zur Prägestation derartig
orientiert, dass ein möglicher Verzug der von der Vorratsrolle abgewickelten, an der
Umlenkrolle umgelenkten und anschliessend der Prägestation zugeführten Prägefolie
minimiert ist. Das Verstellpodest ist am ortsfesten Basisteil linear beweglich angeordnet,
wobei die lineare Beweglichkeit des Verstellpodestes und damit die lineare Bewegung
des Lagerteils bzw. der am Lagerteil gelagerten Umlenkrolle zur Kompensation des geradlinigen
Verlaufes der Prägefolie in Bezug auf den Bogen der Abwicklung der konischen Mantelfläche
des zu dekorierenden Gegenstandes dient. Durch die Ausbildung des Lagerteils der Umlenkrolle
mit dem Tastelement, das an einer am ortsfesten Basisteil vorgesehenen Führungseinrichtung
gleitbeweglich geführt ist, ergibt jede lineare Bewegung des Verstellpodestes und
damit gleichzeitig des Lagerteils bzw. seines Tastelementes eine Relativbewegung in
Bezug auf die am ortsfesten Basisteil vorgesehene ortsfeste Führungseinrichtung, wodurch
eine jede Linearbewegung des Verstellpodestes gleichzeitig eine Schwenkbewegung des
Lagerteils und somit der Umlenkrolle um ihre Drehachse bewirkt, die zur Kompensation
des geradlinigen Verlaufes der Prägefolie in Bezug auf den jeweiligen Öffnungswinkel
der bogenförmigen Abwicklung der konischen Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes
dient. Die Umlenkrolle führt demnach in ihren beiden möglichen Freiheitsgraden, d.h.
in ihrer Längsrichtung translatorisch und um ihre Drehachse rotatorisch dem zu dekorierenden
Gegenstand genau angepasste Zwangsbewegungen aus.
[0008] Die zur linearen Bewegung der Umlenkrolle vorgesehene Antriebseinrichtung kann eine
Scheibe aufweisen, die um ihre zentrale Achse antreibbar, am Basisteil drehbar gelagert
und mit einer spiralförmig ausgebildeten Rille versehen ist, ihn die ein Schenkel
eines am Basisteil gelagerten Winkelhebels eingreift, und mit dem zweiten Schenkel
des Winkelhebels kann an einer Verbindungsstelle ein Verbindungselement gelenkig befestigt
sein, das am Verstellpodest schwenkbeweglich befestigt ist. Zu diesem Zweck steht
vom ortsfesten Basisteil mindestens annähernd senkrecht eine Lagerachse weg, an der
der Winkelhebel mit seinem abgewinkelten Verbindungsabschnitt seiner beiden Schenkel
drehbar gelagert ist. Bei der Antriebseinrichtung für die eine spiralförmig ausgebildete
Rille aufweisende Scheibe handelt es sich vorzgusweise um einen Antrieb, mit dem ausserdem
auch die Prägewalze der Prägestation und weitere Komponenten der Vorrichtung angetrieben
werden. Dadurch, dass der eine Schenkel des Winkelhebels in die spiralförmig ausgebildete
Rille der Scheibe eingreift, ergibt eine Drehung der Scheibe um ihre zentrale Achse
eine Bewegung des in die Rille eingreifenden Schenkels des Winkelhebels in radialer
Richtung der Scheibe, so dass gleichzeitig der zweite Schenkel des Winkelhebels um
die Drehachse des Winkelhebels herum eine entsprechende Schwenkbewegung ausführt.
Nachdem der zweite Schenkel des Winkelhebels an einer Verbindungsstelle gelenkig mit
einem Verbindungselement verbunden ist, das am Verstellpodest schwenkbeweglich befestigt
ist, ergibt eine Drehung der die spiralförmig ausgebildete Rille aufweisenden Scheibe
durch die Verschwenkung des zweiten Schenkels des Winkelhebels um seine Drehachse
herum eine Bewegung des Verstellpodestes, bei der es sich um eine lineare Bewegung
handelt, weil das Verstellpodest am ortsfesten Basisteil in einer dafür vorgesehenen
Führungseinrichtung linear geführt ist.
[0009] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Verbindungselement eine veränderbare
Länge aufweist. Dadurch ist es möglich, die Zwangsbewegung der Umlenkrolle in ihren
beiden genannten Freiheitsgraden wunschgemäss an jeden zu dekorierenden Gegenstand
mit konischer Mantelfläche bezüglich Abmessungen und Konizität genau anzupassen. Demselben
Zweck dient es, wenn der Abstand von der Verbindungsstelle des Verbindungselementes
zur Drehachse des Winkelhebels und/oder wenn die Befestigugnsstelle des Verbindungselementes
am Versellpodest veränderbar ist.
[0010] Die zum Tastelement zugehörige, am ortsfesten Basisteil vorgesehene Führungseinrichtung
kann ein Kurvenelement aufweisen, an welchem das Tastelement gleitbeweglich geführt
ist, wobei das Kurvenelement in einer von der Richtung der linearen Bewegung des Verstellpodestes
unterschiedlichen Richtung orientiert ist. Dadurch ergibt eine lineare Bewegung des
Verstellpodestes eine Schwenkbewegung des mit dem Tastelement verbundenen Lagerteils
und somit eine entsprechende Schwenkbewegung der Umlenkrolle in Bezug auf das Verstellpodest.
[0011] Um eine weiter verbesserte Anpassung der Zwangsbewegung der Umlenkrolle in ihren
beiden mehrfach erwähnten Freiheitsgraden an zu dekorierende Gegenstände konischer
Mantelfläche zu gewährleisten, ist es zweckmässig, wenn die Führungseinrichtung am
Basisteil verstellbar angeordnet ist. Auch hierdurch ist es möglich, die lineare Bewegung
und die Schwenkbewegung der Umlenkrolle in Bezug auf die Prägestation, d.h. in Bezug
auf den zu dekorierenden Gegenstand konischer Mantelfläche den Abmessungen und der
Konizität des zu dekorierenden Gegenstandes entsprechend einzustellen, um Gegenstände
passgenau mit dem Dekor einer Prägefolie zu versehen.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteil ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemässen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zum Dekorieren von
eine konische Mantelfläche aufweisenden Gegenständen. Es zeigt:
Fig. 1 in einem verkleinerten Maßstab eine Abwicklung der konischen, d.h. kegelstumpfförmigen
Mantelfläche eines zu dekorierenden Gegenstandes und einen Abschnitt einer Prägefolie,
um die Zwangsführung der Umlenkrolle zu verdeutlichen, welche die Prägefolie in Vorschubrichtung
stromaufwärts vor der Prägestation ausführen muss, um die streifenförmige Prägefolie
genau richtig an die Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes anzupassen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Vorrichtung in einer verkleinerten Blockdarstellung,
Fig. 3 eine Darstellung der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung in einem verkleinerten
Maßstab von oben,
Fig. 4 eine Darstellung der Vorrichtung gem. Fig. 3 von vorne,
Fig. 5 eine Vorderansicht der eine spiralförmig ausgebildete Rille aufweisenden Scheibe,
Fig. 6 einen Ausschnitt der Vorrichtung gem. Fig. 3 zur weiteren Verdeutlichung der
eine spiralförmig ausgebildete Rille aufweisenden Scheibe und des mit dieser Scheibe
zusammenwirkenden Winkelhebels, und
Fig. 7 eine Darstellung des Kurvenelementes, wie es auch aus Fig. 3 ersichtlich ist.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer mit einer Vielzahl Dekore versehenen Prägefolie
10, die streifenförmig geradlinig ausgebildet ist. Mit der Bezugsziffer 12 ist die
Abwicklung der konischen, d.h. der kegelstumpfförmigen Mantelfläche eines mit dem
Dekor der Prägefolie 10 zu dekorierenden Gegenstandes dargestellt. Die Abwicklung
12 der Mantelfläche des zu dekorierenden Gegenstandes weist einen Aussenbogen 14,
einen Innenbogen 16 und Seitenränder 18 und 20 auf. Eine beliebige Mantellinie der
Abwicklung 12 der Mantelfläche ist mit der Bezugsziffer 22 bezeichnet. Die Mantellinie
22 schliesst mit dem ersten Seitenrand 18 einen Öffnungswinkel b ein. Der Schnittpunkt
24 der Mantellinie 22 mit dem Aussenbogen 14 der Abwicklung 12 der Mantelfläche des
zu dekorierenden Gegenstandes weist von der einen Randkante 26 der Prägefolie 10 bzw.
ihres Dekors einen Abstand a auf. Zwischen dem Öffnungswinkel b und dem Abstand a
besteht ein genau definierter Zusammenhang, der von den Abmessungen und der Konizität
des zu dekorierenden Gegenstandes und dessen Abwicklung 12 abhängig ist. Der Pfeil
28 deutet die Drehrichtung des zu dekorierenden Gegenstandes, d.h. die Bewegung seiner
Abwicklung 12 und der Pfeil 30 deutet die simultane Vorschubbewegung der Prägefolie
10 mit ihrem Dekor an.
[0014] Aus Fig. 1 ist deutlich ersichtlich, dass infolge der bogenförmigen Abwicklung 12
die Prägefolie 10 in Anpassung an die Drehbewegung des zu dekorierenden kegelstumpfförmigen
Gegenstandes eine lineare Bewegung entsprechend dem jeweiligen Abstand a und gleichzeitig
eine Schwenkbewegung entsprechend dem zu jedem Abstand a zugehörigen Öffnungswinkel
b ausführen muss, um eine genaue Anpassung der Prägefolie 10 mit ihrem Dekor an den
zu dekorierenden konischen Gegenstand zu gewährleisten. Wie diese Anpassung zwischen
der linearen Bewegung und der Schwenkbewegung der Prägefolie 10 realisiert wird, wird
nachfolgend unter Bezugnahme auf die schematische Darstellung gem. Fig. 2 und unter
Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung erläutert, wie sie
in den Figuren 3 bis 7 verdeutlicht ist.
[0015] Fig. 2 zeigt in einer schematischen stark verkleinerten Darstellung in einer Ansicht
von oben einen zu dekorierenden Gegenstand 32, der eine kegelstumpfförmige Aussenmantelfläche
34 aufweist, die mit einem Dekor einer Prägefolie 10 passgenau dekoriert werden soll.
Zu diesem Zweck wird der zu dekorierende Gegenstand 32 an einer Prägestation 36 angeordnet,
die mit einer Prägewalze 38 versehen ist. Der zu dekorierende Gegenstand 32 und die
Prägewalze 38 sind mit einer Antriebseinrichtung 40 verbunden, was durch die Pfeile
42 schematisch angedeutet ist.
[0016] Die Prägefolie 10 ist auf einer in dieser Zeichnung nicht gezeichneten Vorratsrolle
gelagert, wobei die Vorratsrolle an einem Lagerteil 44 drehbar gelagert ist. Am Lagerteil
44 ist ausserdem eine Umlenkrolle 46 drehbar gelagert, um welche die Prägefolie 10
in der Nachbarschaft der Prägestation 36 umgelenkt wird. Das Lagerteil 44 ist an einem
Verstellpodest 48 um eine Schwenkachse 50 schwenkbeweglich gelagert, was durch den
Doppelpfeil 52 angedeutet ist. Das Verstellpodest 48 ist im Bezug auf ein ortsfestes
Basisteil 54 linear beweglich geführt, was durch den Doppelpfeil 56 angedeutet ist.
Nachdem das Lagerteil 44 mittels der Schwenkachse 50 mit dem Verstellpodest 48 verbunden
ist, ergibt eine lineare Bewegung des Verstellpodestes 48 (sh. Pfeil 56) eine entsprechende
lineare Bewegung der am Lagerteil 44 drehbar gelagerten Umlenkrolle 46, um die die
Prägefolie 10 vor dem Einlauf in die Prägestation 36 umgelenkt wird.
[0017] Damit das Verstellpodest 48 eine durch den Doppelpfeil 56 angedeutete lineare Bewegung
auszuführen in der Lage ist, ist das ortsfeste Basisteil 54 mit einer Linearführungseinrichtung
58 ausgebildet. Der Antrieb des Verstellpodestes 48 erfolgt mittels einer Scheibe
60, die am ortsfesten Basisteil 54 mittels einer Lagereinrichtung 62 um ihre zentrale
Achse 64 drehbar ist, was durch den Doppelpfeil 66 angedeutet ist.
[0018] Wie aus Fig. 5 deutlich ersichtlich ist, ist die Scheibe 60 mit einer spiralförmig
ausgebildeten Rille 68 versehen, in welche ein Winkelhebel 70 mit seinem einen Schenkel
72 eingreift,(sh. auch Fig. 2). Der Winkelhebel 70 weist einen zweiten Schenkel 74
auf und ist um eine Drehachse 76 drehbar, die vom ortsfesten Basisteil 54 wegsteht.
Die Drehung des Winkelhebels 70 um die zugehörige Drehachse 76 ist durch den Doppelpfeil
78 angedeutet. Der Winkelhebel 70 führt eine Schwenkbewegung um seine Drehachse 76
infolge des Eingriffes des ersten Schenkels 72 in die spiralförmig ausgebildete Rille
68 der Scheibe 60 aus. Einer Drehung der Scheibe 60 in Richtung des Pfeiles 80 (sh.
Fig. 5) entspricht eine Bewegung des ersten Schenkels 72 des Winkelhebels 70 von der
zentralen Achse 64 der Scheibe 60 weg, während umgekehrt einer Drehung der Scheibe
60 in Richtung des Pfeiles 82 (sh. Fig. 5) eine Bewegung des ersten Schenkels 72 des
Winkelhebels 70 zur zentralen Achse 64 hin entspricht. Dadurch führt der Winkelhebel
70 eine entsprechende Schwenkbewegung um seine Drehachse 76 in Richtung des Doppelpfeiles
78 aus. Der zweite Schenkel 74 des Winkelhebels 70 weist mindestens eine Verbindungsstelle
84 auf, an der ein Verbindungselement 86 gelenkig befestigt ist. Der der Verbindungsstelle
84 gegenüberliegende zweite Endabschnitt des Verbindungselementes 86 ist am Verstellpodest
48 schwenkbeweglich mittels einer Lagereinrichtung 88 verbunden. Die Lagereinrichtung
88 kann am Verstellpodest 48 ortsveränderbar angeordnet sein. Infolge der Linearführungseinrichtung
58 führt das Verstellpodest 48 in Bezug auf das ortsfeste Basisteil 54 eine lineare
Bewegung entsprechend dem Doppelpfeil 56 aus, wenn der Winkelhebel 70 infolge einer
Drehung der Scheibe 60 eine durch den Doppelpfeil 78 angedeutete Schwenkbewegung ausführt.
[0019] Vom Lagerteil 44 für die Umlenkrolle 46 steht ein Tastelement 90 weg, das in einem
Kurvenelement 92 gleitbeweglich geführt ist. Das Kurvenelement 92 ist an einer am
Basisteil 54 angeordneten Führungseinrichtung 94 vorgesehen. Das Kurvenelement 92
ist in einer Richtung orientiert, die sich von der linearen Bewegungsrichtung des
Verstellpodestes 48 unterscheidet, so dass durch eine lineare Bewegung des Verstellpodestes
48 in Richtung des Doppelpfeiles 56 und simultan dazu durch eine lineare Verstellbewegung
des Lagerteiles 44 mit dem Tastelement 90 eine Schwenkbewegung des Lagerteiles 44
und somit eine entsprechende Schwenkbewegung der Umlenkrolle 46 erfolgt, was durch
den Doppelpfeil 52 angedeutet ist. Die Umlenkrolle 46 und die ebenfalls am Lagerteil
44 gelagerte Abwickelrolle für die Prägefolie 10 führen demnach eine genau definierte
lineare Bewegung in Richtung des Doppelpfeiles 56 und gleichzeitig eine an diese lineare
Bewegung genau angepasste Schwenkbewegung um die Schwenkachse 50 aus, wobei der Zusammenhang
zwischen der Schwenkbewegung um den Öffnungswinkel b und der linearen Bewegung um
den Abstand a in Fig. 1 verdeutlicht ist.
[0020] Die Figuren 3 und 4 zeigen in einer Ansicht von oben und in einer Vorderansicht die
wichtigsten Teile der erfindungsgemässen Vorrichtung, nämlich das Basisteil 54 mit
der Lagereinrichtung 62 für die mit einer spiralförmig ausgebildeten Rille versehenen
Scheibe 60. Vom ortsfesten Basiteil 54 steht die Drehachse 76 für den Winkelhebel
70 weg. Der Winkelhebel 70 ist um die Drehachse 76 herum drehbar gelagert. Der Winkelhebel
70 greift mit seinem ersten Schenkel 72 in die spiralförmig ausgebildete Rille der
Scheibe 60 ein, während der zweite Schenkel 74 des Winkelhebels 70 voneinander beabstandet
eine Anzahl Verbindungsstellen 84 aufweist. An einer dieser Verbindungsstellen 84
ist das in seiner Länge veränderbare Verbindungselement 86 schwenkbeweglich befestigt.
Das Verbindungselement 86 ist an die Lagereinrichtung 88 angelenkt, die vom Verstellpodest
48 in die gleiche Richtung wegsteht wie die vom ortsfesten Basisteil 54 wegstehende
Drehachse 76 für den Winkelhebel 70. Das Verstellpodest 48 ist am ortsfesten Basisteil
54 linear beweglich geführt, was mittels einer Linearführungseinrichtung 58 realisiert
ist. Die Linearführungseinrichtung 58 weist beispielsweise Nadellager auf. Das Verstellpodest
48 ist mit einem Säulenelement 96 ausgebildet, an dem nicht nur eine Achse 98 zur
drehbaren Lagerung der Umlenkrolle 46, sondern auch die Vorrats- bzw. Abwickelrolle
100 für die Prägefolie 10 vorgesehen ist. Ausserdem steht von dem Säulenelement 96
des Verstellpodestes 48 das Tastelement 90 weg, das in das Kurvenelement 92 der Führungseinrichtung
94 eingreift. Die Führungseinrichtung 94 ist am ortsfesten Basisteil 54 befestigt.
Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass die Führungseinrichtung 94 mit Langlöchern 102 ausgebildet
ist, so dass es möglich ist, die Führungseinrichtung 94 in Bezug auf das ortsfeste
Basisteil 54 wunschgemäss zu verstellen. Damit ist es möglich, die Vorrichtung an
zu dekorierende Gegenstände unterschiedlicher Konizität anzupassen. Mit der Bezugsziffer
92 ist auch in Fig. 7 das Kurvenelement in Form einer Rille bezeichnet, in welche
das Tastelement 90 des Verstellpodestes 48 eingreift, und in welchem das Tastelement
90 gleitbeweglich geführt ist.
[0021] Fig. 6 zeigt die Scheibe 60 mit der spiralförmig ausgebildeten Rille 68, in welche
der Winkelhebel 70 mit seinem ersten Schenkel 72 eingreift. Der Winkelhebel 70 ist
um die Drehachse 76 schwenkbeweglich gelagert, wobei die Drehachse 76 am ortsfesten
Basisteil 54 (sh. z.B. Fig. 3) angeordnet ist. Der zweite Schenkel 74 des Winkelhebels
70 weist eine Anzahl voneinander beabstandete Verbindungsstellen 84 auf. Mit der Bezugsziffer
62 ist auch in dieser Figur die Lagereinrichtung für die Scheibe 60 bezeichnet.
1. Verfahren zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche (34) aufweisenden Gegenständen
(32) mit einem Dekor einer Prägefolie (10), wobei die aufeinanderfolgend mit einer
Vielzahl Dekore versehene Prägefolie (10) von einer Vorratsrolle (100) abgewickelt
und einer den jeweils zu dekorierenden Gegenstand (32) aufnehmenden Prägestation (36)
zugeführt wird, in welcher das Dekor von der Prägefolie (10) auf die konische Mantelfläche
(34) des zu dekorierenden Gegenstandes (32) übertragen wird, wobei die Prägefolie
(10) um 30 eine in Vorschubrichtung (30) der Prägefolie (10) stromaufwärts vor der
Prägestation (36) an einer an einer Verstelleinrichtung angeordneten Umlenkrolle (46)
umgelenkt wird, die gemeisam mit der Vorratsrolle (100) für die Prägefolie (10) mit
Hilfe der Verstelleinrichtung eine zur Achse der Prägewalze (38) parallel gerichtete
Bewegung (a) und gleichzeitig eine Schwenkbewegung (b) um eine zu ihrer Längsachse
senkrechte Schwenkachse (50) ausführt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlenkrolle (46) kontinuierlich linear um eine der jeweiligen Abweichung
zwischen dem geradlinigen Verlauf der Prägefolie (10) und dem Bogen der Abwicklung
der konischen Mantelfläche (34) des zu dekorierenden Gegenstandes (32) entsprechende
Wegstrecke (a) verschoben wird, und dass die Umlenkrolle (46) gleichzeitig kontinuierlich
geschwenkt wird, so dass der geradlinige Verlauf der Prägefolie (10) in Bezug auf
den jeweiligen Öffnungswinkel (b) der bogenförmigen Abwicklung der konischen Mantelfläche
(34) des zu dekorierenden Gegenstandes (32) ausgeglichen wird.
2. Vorrichtung zum Dekorieren von eine konische Mantelfläche (34) aufweisenden Gegenständen
(32) mit einem Dekor einer Prägefolie (10), mit einer Vorratsrolle (100) für die aufeinanderfolgend
mit einer Vielzahl Dekore versehene Prägefolie (10), mit einer den jeweiligen zu dekorierenden
Gegenstand (32) aufnehmenden Prägestation (36), die eine Halteeinrichtung für den
zu dekorierenden Gegenstand (32) und eine Prägewalze (38) aufweist, und mit einer
in Vorschubrichtung der Prägefolie (10) stromaufwärts vor der Prägestation (36) vorgesehenen,
an einer Verstelleinrichtung angeordneten Umlenkrolle (46), die mit Hilfe der Verstelleinrichtung
in einer zur Achse der Prägewalze (38) parallelen Richtung verstellbar und die um
eine zu ihrer Längsachse senkrechte Schwenkachse (50) verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlenkrolle (46) an einem Lagerteil (44) um ihre Längsachse drehbar gelagert
ist, welches mittels der Schwenkachse (50) mit einem Verstellpodest (48) verbunden
ist, dass das Verstellpodest (48) an einem ortsfesten Basisteil (54) mittels einer
Antriebseinrichtung (40) linear beweglich angeordnet ist, und dass das Lagerteil (44)
der Umlenkrolle (46) ein Tastelement (90) aufweist, das an einer am ortsfesten Basisteil
(54) vorgesehenen Führungseinrichtung (94) gleitbeweglich geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zur linearen Bewegung der Umlenkrolle (46) vorgesehene Antriebseinrichtung
(40) eine Scheibe (60) aufweist, die um ihre zentrale Achse (64) antreibbar, am Basisteil
(54) drehbar gelagert und mit einer spiralförmig ausgebildeten Rille (68) versehen
ist, in die ein Schenkel (72) eines am Basisteil (54) gelagerten Winkelhebels (70)
eingreift, und dass mit dem zweiten Schenkel (74) des Winkelhebels (70) an einer Verbindungsstelle
(84) ein Verbindungselement (86) gelenkig verbunden ist, das am Verstellpodest (48)
schwenkbeweglich befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungselement (86) eine veränderbare Länge aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand von der Verbindungsstelle (84) des Verbindungselementes (86) zur
Drehachse (76) des Winkelhebels (70) veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zum Tastelement (90} zugehörige, am Basisteil (54) vorgesehene Führungseinrichtung
(94) ein Kurvenelement (92) aufweist, an welchem das Tastelement (90) gleitbeweglich
geführt ist, wobei das Kurvenelement (90) in einer von der Richtung der linearen Bewegung
des Verstellpodestes (48) unterschiedlichen Richtung orientiert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungseinrichtung (94) am Basisteil (54) verstellbar angeordnet ist.