[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Vorrichtungen zum Verschließen von Verpackungshüllen
aus biegsamem Material, insbesondere schlauchartigen Beutein, mit einer U-förmigen
Verschlußklammer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es sind derartige Vorrichtungen, z. B. DE-PS 15 11 725 und DE-PS 12 84 350 bekannt,
bei denen der zusammengefasste Endbereich der Verpackungshülle seitlich in den Aufnahmeraum
zwischen den Führungsbahnen für die beiden Schenkel der Verschlußklammer eingeführt
wird und bei denen die Matrize bereits ortsfest am Ende der Klammerführungsbahn in
der Verschließposition angebracht ist. Die Vorrichtung gemäß DP-PS 15 11 725 kann
sowohl vertikal wie auch horizontal, z. B. zum Verschließen von senkrecht hängenden
gefüllten Beuteln, verwendet werden. Nach dem Verschließen von senkrecht hängenden
gefüllten Beuteln müssen diese aber zum Entfernen aus der Verschließmaschine zweckmäßigerweise
nach unten abgezogen werden, weil ein Herausnehmen über die Zuführungsöffnung Schwierigkeiten
macht. Die seitliche Zuführungsöffnung muß nämlich verhältnismäßig schmal gehalten
werden, weil sonst die Klammerführungsbahn für einen der Schenkel der Verschlußklammer
zu lange unterbrochen wird und dadurch ein Kippen der Verschlußklammer eintreten
kann. Bei einer solch verhältnismäßig schmalen Einführung macht das Entfernen des
verschlossenen Beutels entgegen der Zuführrichtung daher besondere Schwierigkeiten.
Ein Entfernen des gefüllten und verschlossenen Beutels nach unten ist aber umständlich
handhabbar.
[0003] Es ist außerdem bekannt (DE-A2 20 45 229), die Matrize in der Weise seitlich vor
die Klammerführungsbahn zu führen, daß sie gleichzeitig mit den Raffarmen eingeschwenkt
wird. In diesem Falle werden allerdings die Raffarme mit der Matrize gegen die straff
gefüllte Verpackung geführt, so daß die vorstehend angesprochene Schwierigkeit nicht
in Erscheinung treten kann.
[0004] Schließlich ist es bekannt (DE-OS 21 61 593), einen zu verschließenden Endbereich
einer Verpackungshülle, der lose in eine gabelförmige Aufnahme gelegt ist, derart
zu verschließen, daß er von dem sich darüber senkenden Klammerführungskanal einer
Verpackungsmaschine erfaßt wird. Danach wird die Matrize an einem Hebel vor die Klammerführungsbahn
geschwenkt, worauf der Stempel die Verschlußklammer auf der Matrize um den Verpackungszopf
verschließt. Dabei wirken ganz erhebliche Verschließkräfte (ca. 300 kg) über die Matrize
auf das Schwenk- und Arretierungssystem ein, was einen erheblichen Verschleiß und
sich daraus ergebende Ungenauigkeiten zur Folge hat.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtungen der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, daß die beim Verschließvorgang auf die Matrize
einwirkenden Kräfte nicht auf die Antriebsmechanik für die Matrize, sondern direkt
auf den Grundkörper der Maschine übertragen werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0007] Die Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens besteht aus einer Grundplatte, in
der sich die Führungsbahnen für die beiden Schenkel der Verschlußklammer und des Stempels
befinden, wobei zwischen den Führungsbahnen der beiden Schenkel der Verschlußklammer
ein offener Aufnahmeraum zur Zuführung des zusammengefaßten Endbereichs der zu verschließenden
Verpackungshülle gebildet wird, einer Matrize, die seitlich zum Ende der Klammerführungsbahn
angeordnet ist und einem Antrieb für die Matrize, der diese in die Verschließposition
bringt, bevor der Stempel mit der Verschlußklammer diese erreicht hat, wobei die Matrize
einen schmalen voreilenden Teil aufweist, der sich auf einer Auflage hinter der Klammerführungsbahn
abstüzt.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Vorrichtung haben den Vorteil,
daß der am oberen Ende mit einer Hand erfaßte gefüllte Beutel gradlinig in den offenen
Aufnahmeraum eingeführt und nach dem Verschließen ohne Umgreifen oder zusätzliche
Handgriffe aus der Verschließvorrichtung gradlinig in entgegengesetzter Richtung
entnommen und abgelegt werden kann. Besonders vorteilhaft ist dies beim Verschließen
von Beuteln, die mit dünnflüssigem Inhalt gefüllt und daher besonders schwierig handhabbar
sind.
[0009] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Führungsnut für die Matrize
die Verschließkräfte aufnimmt und damit die Gefahr vermieden wird, daß der Bewegungsmechanismus
überbeansprucht wird. Außerdem kann die Matrize sich in der Verschließstellung beim
Verschließvorgang selbst justieren, was bei einer eingeschwenkten Matrize nicht möglich
ist.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise durch einen Kraftantrieb ausgeführt,
der in der Vorrichtung Stempel- und Matrizenhub in der erforderlichen Reihenfolge
durchführt. Der Kraftantrieb kann ein Handhebel- oder ein druckbeaufschlagtes System
sein.
[0011] Eine Abänderung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist durch die Merkmale des Patentanspruchs
2 gekennzeichnet. Die entsprechende Vorrichtung besteht an Stelle der seitlich zum
Ende der Klammerführungsbahnen verschiebbar angeordneten Matrize, aus einer bereits
am Ende in der Verschließposition angeordneten Matrize, die bei der Zuführung des
zusammengefaßten Endbereichs der zu verschließenden Verpackungshülle in den offenen
Aufnahmeraum gegen eine Rückstellkraft aus der Verschließposition seitlich ausweicht.
Bei dieser Ausführungsform wird das zusammengefaßte Ende der Verpackungshülle gegen
eine Schräge der Matrize eingeführt, wodurch die Matrize gegen die Rückstellkraft
seitlich ausweicht und anschließend wieder in die Verschließposition zurückgeht. Diese
Ausführungsform hat ebenfalls den Vorteil, daß sie die gradlinige Zuführung des zusammengefaßten
Endes der zu verschließenden Verpackungshülle ermöglicht.
[0012] Die Einzelheiten der Erfindung werden in den nachstehenden Zeichnungen erläutert.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Beutelverschließmaschine mit der Matrize in der
Ausgangsposition.
[0014] Die Grundplatte 1 besitzt eine Klammerführungsbahn 2 zur Aufnahme des Stempels 3
und der U-förmigen Verschlußklammer 4. Zum gradlinigen Einführen des zusammengefaßten
Endbereichs 5 der Verpackungshülle ist eine konische Öffnung 6 vorgesehen, die in
einen offenen Aufnahmeraum 7 übergeht, in den der Endbereich 5 der Verpackungshülle
vor dem Verschließen eingebracht wird.
[0015] In einer Nut 8 rechtwinklig zur Klammerführungsbahn 2 befindet sich eine verschiebbare
Matrize 9 mit ihrer Verschließkurve 10 in ihrer Ausgangsposition seitlich zum Ende
der Klammerführungsbahn 2. Ein Gestänge 11,12 ist mit dem nicht gezeigten Kraftantrieb
des Stempels 3 so verbunden, daß die Matrize dem Stempelhub voreilt.
[0016] Fig. 2 zeigt die Beutelverschließmaschine der Fig. 1 mit vorgeschobener Matrize 9
in der Verschließposition. Mit dem Kraftantrieb für den Stempel 3 ist über ein Gstänge
11,12 die Matrize 9 voreilend rechtwinklig und gradlinig in die Verschließposition
verbracht. Der verjüngte Teil 13 der Matrize 9 stützt sich dann hinter der Klammerführungsbahn
2 auf einer Auflage 14 ab. Der Stempel 3 hat die Klammer 4 um den Beutelzopf 5 gebogen
und verschlossen. Gleichzeitig mit dem Rückhub des Stempels 3 aus der Verschließposition
wird die Matrize 9 ebenfalls gradlinig in ihre Ausgangsposition (Fig. 1) zurückgebracht,
so daß der verschlossene Beutelzopf 5 entgegen der Zuführrichtung entnommen werden
kann.
[0017] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt einer Beutelverschließmaschine, bei der die Matrize
gegen eine Federkraft zurückgeschoben wird.
[0018] Bei dieser Ausführungsform der Erfindung hat der zusammengefaßte Endbereich 5 der
Verpackungshülle beim Zuführen in den offenen Aufnahmeraum 7 zunächst die seitlich
verschiebbare Matrize 9 über eine Schräge 15 gegen die Rückstellkraft der Feder 16
zurückgedrückt.
[0019] Fig. 4 zeigt die Beutelverschließmaschine der Fig. 3 in der Verschließposition.
[0020] Nachdem das zusammengefaßte Ende 5 des Beutels die Schräge 15 der Matrize 9 passiert
hat, springt sie durch die Rückstellkraft der Feder 16 in ihre Verschließposition.
Das verjüngte Teil 13 der Matrize 9 stützt sich dabei auf der Auflage 14 ab. Bei dieser
Ausführungsform braucht der Kraftantrieb nicht die Matrize 9 zu betätigen.
[0021] Nachdem der Stempel 3 sich aus seiner Verschließposition entfernt hat, kann der verschlossene
Beutelzopf 5 nach unten entnommen werden.
1- Verfahren zum Verschließen von Verpackungshüllen aus biegsamem Material, z. B.
schlauchartigen Beutein, mit einer U-förmigen Verschlußklammer, bei dem der zu verschließende
Endbereich der Verpackungshülle zusammengefaßt entgegengesetzt zur Verschließrichtung
von einem nach unten offenen Aufnahmeraum zwischen den Führungsbahnen für die beiden
Schenkel der Verschlußklammer und für einen Verschließstempel aufgenommen und durch
diesen auf einer seitlich zum Ende der Klammerführung angeordneten Matrize, die rechtwinklig
vor das Ende der Klammerführungsbahn, dem Stempel der Verschlußklammer voreilend,
in die Verschließposition verbracht wird, verschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrize in einer Führungsnut verschiebbar angeordnet ist und in der Führungsnut
gradlinig derart in die Verschließposition verbracht wird, daß ein schmaler voreilender
Teil der Matrize von einer Auflage hinter der Klammerführungsbahn abgestützt wird.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Verschließposition befindliche Matrize beim Einführen des zusammengefaßten
Endbereichs der zu verschließenden Verpackungshülle seitlich gegen eine Rückstellkraft
ausweicht und nach dem Einführen des zusammengefaßten Endbereichs in den offenen Aufnahmeraum
in die Verschließposition zurückgeführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Grundplatte 1, in der sich die Führungsbahnen 2 für die beiden Schenkel der Verschlußklammer
4 und für den Stempel 3 befinden, wobei zwischen den Führungsbahnen 2 der beiden Schenkel
der Verschlußklammer 4 ein offener Aufnahmeraum 7 zur Zuführung des zusammengefaßten
Endbereichs 5 der zu verschließenden Verpackungshülle gebildet wird, eine Matrize
9, die seitlich zum Ende der Klammerführungsbahn 2 in einer sich gradlinig erstreckenden
Führungsnut 8 angeordnet ist und einen Antrieb 11,12 für die Matrize 9, der diese
in der Führungsnut 8 in die Verschließposition bringt, bevor der Stempel 3 mit der
Verschlußklammer 4 diesselbe erreicht hat, wobei die Matrize 9 einen schmalen voreilenden
Teil 13 aufweist, der sich auf einer Auflage 14 hinter der Klammerführungsbahn 2 abstützt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
einen gemeinsamen Antrieb 11,12 für den Stempel 3 und die Matrize 9.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
eine Grundplatte 1, in der sich die Führungsbahn 2 für die beiden Schenkel der Verschlußklammer
4 und des Verschließstempels 3 befinden, wobei zwischen den Führungsbahnen 2 für
die beiden Schenkel der Verschlußklammer 4 ein offener Aufnahmeraum 7 zur Zuführung
des zusammengefaßten Endbereichs 5 der zu verschließenden Verpackungshülle gebildet
wird, eine Matrize 9, die am Ende der Klammerführungsbahn 2 angeordnet ist und die
bei der Zuführung des zusammengefaßten Endbereichs 5 der zu verschließenden Verpackungshülle
in den Aufnahmeraum 7 gegen eine Rückstellkraft aus der Verschließposition seitlich
ausweicht.