(19)
(11) EP 0 419 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1991  Patentblatt  1991/13

(21) Anmeldenummer: 90890263.8

(22) Anmeldetag:  17.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21C 43/04, B21B 45/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR IT LI NL

(30) Priorität: 20.09.1989 AT 2204/89

(71) Anmelder: AVI ALPENLAENDISCHE VEREDELUNGS-INDUSTRIE, Gesellschaft m.b.H.
A-8042 Raaba (AT)

(72) Erfinder:
  • Ritter, Gerhard, Dipl.-Ing. Dr.
    A-8043 Graz (AT)
  • Ritter, Klaus, Dipl.-Ing.
    A-8042 Graz (AT)

(74) Vertreter: Holzer, Walter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schütz und Partner, Fleischmanngasse 9
A-1040 Wien
A-1040 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Anlage zum Entzundern von Rundstahlstäben


    (57) Verfahren und Anlage zum Entzundern von Rundstahl­stäben, bei welchem die Stahlstäbe (S) nacheinander unter Einhaltung eines wählbaren Querabstandes auf eine in Stabquerrichtung kontinuierlich wandernde Vorschubeinrich­tung (5) fallen gelassen werden und von diesen kontinuier­lich wandernden Stahlstäben jeweils eine Schar von Stäben angehoben, unter Beibehaltung ihrer gegenseitigen Relativ­lage horizontal verlagert sowie in Stablängsrichtung unter Beibehaltung der vorbestimmten Relativlage der Stäbe formschlüssig geführt einer Entzunderungseinrichtung (14) übergeben wird, in welcher die Stäbe im wesentlichen über ihren gesamten Umfang entzundert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entzundern von Rundstahlstäben, insbesondere warmgewalzten Stahl­stäben, bei welchem eine Schar von Stahlstäben gemeinsam angehoben, unter Beibehaltung ihrer gegenseitigen Relativ­lage horizontal verlagert, auf einen Rollgang abgelegt und mit Hilfe des Rollganges durch eine Entzunderungseinrich­tung befördert wird; die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Aus der DD-PS 60.956 ist die Beschickung einer Entzunderungseinrichtung mit Stangenmaterial bekannt, bei der parallel zu einem Rollgang der Entzunderungseinrichtung mehrere Vorrichtungen mit jeweils einem Wagen vorgesehen sind, wobei alle Wagen gemeinsam horizontal bewegbar sind. Auf jedem Wagen ist ein durch eine Kurvengleitbahn heb- und senkbarer Sattel angeordnet, der mit auswechselbaren, dem zu entzundernden Profil angepaßten Halterungen versehen ist. Das bereitliegende Material wird mit Hilfe dieser Vorrichtung erfaßt, etwas angehoben und nach einer hori­zontalen Verschiebung mittels der Wagen auf dem Rollgang der Entzunderungseinrichtung abgelegt. Der Rollgang fördert anschließend das Material durch den Strahlraum der Ent­zunderungseinrichtung. Nachteilig ist bei dieser Vorgangs­weise vor allem, daß die Zuführung der Stahlstäbe von der Arbeitsgeschwindigkeit der Entzunderungseinrichtung abhängt und daß ein stufenlos einstellbarer Querabstand der Stahlstäbe nicht vorgesehen werden kann.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein Verfahren sowie eine Anlage zur Durchführung desselben zu schaffen, mit denen auf einfache Weise eine einwandfreie Zufuhr von Stahlstäben mit stufenlos wählbarem Querabstand der Stäbe von der mit relativ hoher Geschwindigkeit arbeitenden Zuführeinrichtung zu der relativ langsam arbeitenden Entzunderungseinrichtung ermöglicht wird. Das erfindungs­gemäße Verfahren hat die Merkmale, daß die Stahlstäbe nacheinander unter Einhaltung eines wählbaren Querabstandes auf eine in Stabquerrichtung kontinuierlich wandernde Vorschubeinrichtung fallen gelassen werden und von diesen kontinuierlich wandernden Stahlstäben jeweils die Schar von Stäben angehoben und nach der Horizontalverlagerung auf den Rollgang in Stablängsrichtung unter Beibehaltung der vorbestimmten Relativlage der Stäbe formschlüssig geführt der Entzunderungseinrichtung übergeben wird, in welcher die Stäbe im wesentlichen über ihren gesamten Umfang entzundert werden.

    [0004] Hiedurch wird erreicht, daß die unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten der vorteilhaft rasch arbeitenden Zuführeinrichtung und der langsam arbeitenden Entzunde­rungseinrichtung ausgeglichen und abgepuffert werden. Zugleich wird gewährleistet, daß die Stäbe in der Entzunde­rungseinrichtung ausreichend gegenseitigen Querabstand haben um sie über ihren gesamten Umfang zu entzundern, so daß sie hinterher einwandfrei verschweißt werden können.

    [0005] Vorzugsweise werden die Stäbe nach ihrem Aufbringen auf die Vorschubeinrichtung in Stabquerrichtung und vor­zugsweise auch in Stablängsrichtung ausgerichtet.

    [0006] Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Anlage zur Durchführung des Verfahrens, mit einer Zuführeinrichtung für Rundstahlstäbe und einer dieser nachgeschalteten Einrichtung zum Vorschub der Stäbe mit gegenseitigem Querabstand, mit Transportkämmen, die zum Herausheben von Stabscharen aus der Vorschubeinrichtung auf einem Trans­portschlitten höhenverstellbar angeordnet sind, mit einer Einrichtung zur Aufnahme der Stäbe von den Transportkämmen und zur Übergabe der Stäbe in Stablängsrichtung an eine Entzunderungseinrichtung, und mit einer Steuereinrichtung für die Vorschubeinrichtung, die Transportkämme und die Übergabeeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß oberhalb der Vorschubeinrichtung, wie an sich bekannt, an deren Stabaufnahmeende eine von der seitlich angeordneten Zufuhr­einrichtung beschickte Stababwurfeinrichtung angeordnet ist, daß die Stababwurfeinrichtung zumindest eine ver­schwenkbare Abwurfrinne zur Aufnahme je eines Stabes und einen zur Vorschubeinrichtung offenen Abwurfkanal aufweist, wobei die Schwenkbewegung der Abwurfrinne mittels der Steuereinrichtung derart auf die Förderbewegung der Vor­schubeinrichtung abstimmbar ist, daß die Stäbe mit wähl­barem Querabstand auf die Vorschubeinrichtung ablegbar sind, und daß der Übergabeeinrichtung eine Führungseinrich­tung zum formschlüssigen Einführen der Stäbe in die Entzunderungseinrichtung nachgeschaltet ist.

    [0007] Vorzugsweise ist die Übergabeeinrichtung als Rollgang mit mehreren antreibbaren Rollen ausgebildet, der von den Transportkämmen, wie an sich bekannt, zur Übergabe der Stäbe durchsetzbar ist.

    [0008] Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Füh­rungseinrichtung durch eine untere Rolle mit aufgerauhter, vorzugsweise gerillter Oberfläche und eine obere Anpreß­rolle gebildet, die gegen die untere Rolle anstellbar ist.

    [0009] Nach einem anderen Erfindungsmerkmal endet der Abwurf­kanal der Abwurfeinrichtung nahe der Vorschubeinrichtung und ist in Förderrichtung der Vorschubeinrichtung durch einen mittels einer Positioniereinrichtung gesteuert be­tätigbaren, höhenverstellbaren Anschlag verschließbar. Dabei ist vorteilhaft an dem dem Abwurfkanal abgekehrten Ende der Vorschubeinrichtung ein die Aushebbewegung der Transportkämme steuernder Endlagenwächter vorgesehen.

    [0010] Im Rahmen der Erfindung kann der Zuführeinrichtung eine Vorratseinrichtung mit zwei Magazinen für vorabgeläng­te Stahlstäbe vorgeschaltet und in Stabquerrichtung ver­fahrbar sein, wobei die Zuführeinrichtung vorzugsweise eine Schneideinrichtung enthält.

    [0011] Alternativ kann der Zuführeinrichtung eine Vorratsein­richtung mit zumindest einer Rundstahlmaterial-Vorrats­trommel mit nachgeschalteter Richteinrichtung vorgeschaltet sein, wobei die Zuführeinrichtung eine Schneideinrichtung enthält.

    [0012] Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeich­nungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anlage und

    Fig. 2 schematisch Förder- und Transporteinrichtungen der Anlage in Seitenansicht.



    [0013] Aus einer zwei Magazine 1′, 1˝ aufweisenden Vorrats­einrichtung 1, die entsprechend dem Doppelpfeil P₁ auf Laufschienen 2 querverfahrbar angeordnet ist und in der sich zur Verarbeitung vorgesehene, vorzugsweise warmge­walzte Stabstäbe S befinden, wird jeweils ein Stab S in seiner Längsrichtung P₂ über eine Zuführeinrichtung 3, die mit nicht dargestellten Vorschubrollen, einer Längenmeßein­richtung und einer Schere versehen ist, einer Abwurfein­richtung 4 mit einem nach unten offenen Abwurfkanal K zugeführt. Aus der Abwurfeinrichtung 4 fallen, wie später an Hand von Fig. 2 noch genauer beschrieben wird, die Stäbe S einzeln auf eine horizontal angeordnete Vorschubein­richtung 5, die aus mehreren parallelen und mit gegen­seitigem Abstand angeordneten endlosen Förderbändern 6 besteht. Die Förderbänder 6 sind um eine allen Förder­bändern gemeinsame, in Richtung des Pfeiles P₁₃ angetrie­bene Antriebsrolle 7 und um je eine Umlenkrolle 8 pro Förderband 6 geführt.

    [0014] Durch entsprechende Steuerung der Abwurfeinrichtung 4 im Zusammenspiel mit der Laufgeschwindigkeit der Förder­bänder 6 wird erreicht, daß die Stäbe S vereinzelt und mit wählbarem gegenseitigem Querabstand auf den Förderbändern abgelegt werden. Mit Hilfe der Vorschubeinrichtung 5 werden die Stäbe S quer zu ihrer Längsrichtung in Richtung des Pfeiles P₃ kontinuierlich von der Abwurfeinrichtung 4 weggefördert. Am Ende der Förderbahn der Vorschubeinrich­tung 5 steht ein entsprechend dem Doppelpfeil P₄ verfahr­barer, in Fig. 2 nur schematisch dargestellter Transport­schlitten 9 mit mehreren, vertikal verstellbaren Transport­kämmen 10 bereit, die sich jeweils zwischen den einzelnen Förderbändern 6 zunächst in abgesenkter Position 10₁ unterhalb der Förderbänder 6 befinden. Hiebei ist der seitliche Abstand der Transportkämme 10 an der der Zuführeinrichtung 3 zugewandten Seite so eng wie möglich gewählt, um auch kurze Stäbe übernehmen zu können.

    [0015] Sobald ein Stab S einen in Fig. 2 dargestellten Endlagenwächter 11 erreicht, wird ein entsprechender Steuerbefehl an die Transportkämme 10 gegeben, so daß diese in Richtung des Pfeiles P₅ gleichzeitig und parallel angehoben werden und die Stäbe S von den Förderbändern 6 abheben. Die Länge der Transportkämme 10 ist so gewählt daß alle der Bearbeitung zuzuführenden Stäbe S sicher erfaßt werden.

    [0016] Die Oberflächen 10′ der Transportkämme 10 sind gerillt ausgebildet, um ein Verrutschen der Stäbe S in Querrichtung bei den Bewegungen der Transportkämme 10 zu verhindern.

    [0017] In der angehobenen Stellung 10₂ (Fig. 2) werden anschließend mit Hilfe des Transportschlittens 9 alle Transportkämme 10 gemeinsam in horizontaler Richtung gemäß dem Pfeil P₆ zwischen Rollen 12 eines Übergaberollganges 13 bewegt. Durch anschließendes Absenken der Transportkämme 10 in Richtung des Pfeiles P₇ in die abgesenkte Position 10₃ unterhalb der Rollen 12 gelangen die Stäbe S auf den Rollgang 13, der die Stäbe anschließend gruppenweise und mit im wesentlichen unverändertem gegenseitigem Querabstand in Richtung des Pfeiles P₈ einer Entzunderungseinrichtung 14 zuführt, die auf derselben Seite der Vorschubeinrichtung wie die Zuführeinrichtung 3 angeordnet ist. Der Ent­zunderungseinrichtung 14 schließt sich eine weitere Förder­einrichtung 15 zum Abtransport der Stäbe S an.

    [0018] Der Rollgang 13 besteht aus mehreren voneinander getrennten Rollen 12, die auf einem gemeinsamen Gestell 16 montiert sind, und deren Antrieb einzeln oder auch gruppenweise über angetriebene Verbindungsketten 17 er­folgt. Eine der Entzunderungseinrichtung 14 benachbarte Rolle 18 des Rollganges 13 weist eine gerillte Oberfläche 18′ auf. Eine oberhalb der Rolle 18 angeordnete, gegen diese anstellbare Anpreßrolle 19, die vorzugsweise aus elastischem Material, wie Hartgummi, besteht, drückt die Stäbe S fest in die gerillte Oberfläche 18′ der Rolle 18 und verhindert somit einerseits ein seitliches Ausweichen der Stäbe S und bewirkt anderseits eine Ausrichtung etwaiger aus der Parallelage verrutschter Stabenden.

    [0019] Nach der Übergabe der Stäbe S an den Rollgang 13 fährt der Transportschlitten 9 mit den in abgesenkter Stellung befindlichen Transportkämmen 10 aus der Position 10₃ in Richtung des Pfeiles P₉ in die Ausgangsposition 10₁ (Fig. 2) zurück.

    [0020] Wie in der Ansicht gemäß Fig. 2 dargestellt ist, weist die Abwurfeinrichtung 4 zwei Abwurfrinnen 20 auf, die je einen Stab aufnehmen. Durch seitliches Ausschwenken jeder Abwurfrinne 20 gemäß dem Doppelpfeil P₁₀ gelangt der Stab S durch den Abwurfkanal K auf die Vorschubeinrichtung 5 und wird durch diese in Richtung des Pfeiles P₃ horizontal aus dem Abwurfkanal K weggefördert.

    [0021] Die Abwurfbewegung des Stabes S in Richtung des Pfeiles P₁₁ erfolgt vorzugsweise mittels Schwerkraft, kann aber auch durch zusätzliche, nicht dargestellte Ausschlag­finger beschleunigt werden.

    [0022] Der Abwurfkanal K endet möglichst nahe an den Förderbändern 6 der Vorschubeinrichtung 5, um die herab­fallenden Stäbe möglichst genau auf den Förderbändern 6 zu positionieren. Auf der horizontalen Auslaufseite des Abwurfkanals K befindet sich eine Positioniereinrichtung 21 mit mehreren entsprechend dem Doppelpfeil P₁₂ verstellbaren Anschlagbolzen 22, die sich jeweils zwischen den Förder­bändern 6 befinden und den Auswurfkanal K an der Auslauf­seite nach unten verlängern. Durch entsprechend angesteuer­tes Zurückziehen der Anschlagbolzen 22 nach unten (Doppel­pfeil P₁₂) wird die horizontale Auslaufseite des Auswurf­kanals K kurzfristig zur Förderung der Stäbe S mittels der Vorschubeinrichtung 5 freigegeben.

    [0023] Mit Hilfe einer nicht dargestellten Steuereinrichtung wird die Schwenkbewegung der Abwurfrinne 20 derart auf die Fördergeschwindigkeit der Förderbänder 6 der Vorschubein­richtung 5 abgestimmt, daß die Stäbe S angenähert mit dem für die Entzunderungseinrichtung 14 gewünschten Querabstand vereinzelt auf den Förderbändern 6 fallen. Bei Verwendung von zwei Abwurfrinnen 20 werden diese vorzugsweise ab­wechselnd angesteuert. Schrägliegende Stäbe werden mittels der Positioniereinrichtung 21 bei laufendem Förderband ausgerichtet.

    [0024] Die erwähnte Steuereinrichtung steuert außerdem alle ansteuerbaren Einrichtungen und deren Bewegungen, wie die Verschiebung der Vorratseinrichtung 1, die Zuführ­einrichtung 3, die Abwurfeinrichtung 4, die Vorschub­einrichtung 5, das Verfahren des Transportschlittens 9, die Vertikalverschiebung der Transportkämme 10, den Übergabe­rollgang 13, die Fördereinrichtung 15, sowie die Positio­niereinrichtung 21 mit den Anschlagbolzen 22.

    [0025] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist es im Rahmen der Erfindung möglich, mehrere Vorratsmagazine 1′, 1˝ vorzu­sehen, wobei ein Vorratsmagazin 1′ sich in der Übergabe­position zur Zuführeinrichtung 3 befindet, während das andere Vorratsmagazin 1˝ zur Beschickung mit Stäben bereitsteht.

    [0026] Ferner kann im Rahmen der Erfindung anstelle der Zufuhr von abgelängten, geraden Stäben aus Vorratsmagazinen eine Zufuhr des Stabmaterials von Vorratstrommeln oder -haspeln über eine Richtanlage direkt in die Zuführein­richtung 3 erfolgen. Außerdem ist es im Rahmen der Erfindung möglich, bereits auf endgültige Fertigungslänge geschnittene Stäbe S unter Stillsetzung der Schere der Zuführeinrichtung 3 direkt der Abwurfeinrichtung 4 zuzu­führen.

    [0027] Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschrieben ist, diese vielmehr im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens verschiedentlich abgewandelt werden können.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Entzundern von Rundstahlstäben, insbesondere warmgewalzten Stahlstäben, bei welchem eine Schar von Stahlstäben gemeinsam angehoben, unter Beibehal­tung ihrer gegenseitigen Relativlage horizontal verlagert, auf einen Rollgang abgelegt und mit Hilfe des Rollganges durch eine Entzunderungseinrichtung befördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlstäbe nacheinander unter Einhaltung eines wählbaren Querabstandes auf eine in Stabquerrichtung kontinuierlich wandernde Vorschubein­richtung fallen gelassen werden und von diesen kontinuier­lich wandernden Stahlstäben jeweils die Schar von Stäben angehoben und nach der Horizontalverlagerung auf den Rollgang in Stablängsrichtung unter Beibehaltung der vorbe­stimmten Relativlage der Stäbe formschlüssig geführt der Entzunderungseinrichtung übergeben wird, in welcher die Stäbe im wesentlichen über ihren gesamten Umfang entzundert werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe nach ihrem Aufbringen auf die Vorschub­einrichtung in Stabquerrichtung und vorzugsweise auch in Stablängsrichtung ausgerichtet werden.
     
    3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Zuführeinrichtung für Rund­stahlstäbe und einer dieser nachgeschalteten Einrichtung zum Vorschub der Stäbe mit gegenseitigem Querabstand, mit Transportkämmen, die zum Herausheben von Stabscharen aus der Vorschubeinrichtung auf einem Transportschlitten höhenver­stellbar angeordnet sind, mit einer Einrichtung zur Aufnahme der Stäbe von den Transportkämmen und zur Übergabe der Stäbe in Stablängsrichtung an eine Entzunderungseinrichtung, und mit einer Steuereinrichtung für die Vorschubeinrichtung, die Transportkämme und die Übergabeeinrichtung, dadurch gekenn­zeichnet, daß oberhalb der Vorschubeinrichtung (5), wie an sich bekannt, an deren Stabaufnahmeende eine von der seitlich angeordneten Zuführeinrichtung (3) beschickte Stababwurfeinrichtung (4) angeordnet ist, daß die Stabab­ wurfeinrichtung (4) zumindest eine verschwenkbare Abwurf­rinne (20) zur Aufnahme je eines Stabes und einen zur Vorschubeinrichtung offenen Abwurfkanal (K) aufweist, wobei die Schwenkbewegung (P₁₀) der Abwurfrinne (20) mittels der Steuereinrichtung derart auf die Förderbewegung (P₃) der Vorschubeinrichtung (5) abstimmbar ist, daß die Stäbe mit wählbarem Querabstand auf die Vorschubeinrichtung (5) ablegbar sind, und daß der Übergabeeinrichtung (13) eine Führungseinrichtung (18) zum formschlüssigen Einführen der Stäbe in die Entzunderungseinrichtung (14) nachgeschaltet ist.
     
    4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung (5) mehrere parallele, endlose Fördereinheiten (6) aufweist.
     
    5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich­net, daß die zwischen die Fördereinheiten (6) der Vorschub­einrichtung (5) einführbaren Transportkämme (10) unter­schiedlichen gegenseitigen Abstand haben.
     
    6. Anlage nach einem Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (10′) der Transportkämme (10) aufgerauht, vorzugsweise gerillt, ist.
     
    7. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabeeinrichtung als Rollgang (13) mit mehreren antreibbaren Rollen ausgebildet ist, der von den Transportkämmen (10), wie an sich bekannt, zur Übergabe der Stäbe durchsetzbar ist.
     
    8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung durch eine untere Rolle (18) mit aufgerauhter, vorzugsweise gerillter Oberfläche (18′) und eine obere Anpreßrolle (19) gebildet ist, die gegen die untere Rolle anstellbar ist.
     
    9. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwurfkanal (K) der Abwurfeinrich­tung (4) nahe der Vorschubeinrichtung (5) endet und in Förderrichtung (P₃) der Vorschubeinrichtung durch einen mittels einer Positioniereinrichtung (21) gesteuert betätig­baren, höhenverstellbaren Anschlag (22) verschließbar ist.
     
    10. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem Abwurfkanal (K) abgekehrten Ende der Vorschubeinrichtung (5) ein die Aushebbewegung (P₅) der Transportkämme (10) steuernder Endlagenwächter (11) vorgesehen ist.
     
    11. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführeinrichtung (3) eine Vorrats­einrichtung (1) mit zwei Magazinen (1′, 1˝) für vorabgeläng­te Stahlstäbe vorgeschaltet und in Stabquerrichtung verfahr­bar ist, wobei die Zuführeinrichtung (3) vorzugsweise eine Schneideinrichtung enthält.
     
    12. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführeinrichtung (3) eine Vorrats­einrichtung (1) mit zumindest einer Rundstahlmaterial-Vor­ratstrommel mit nachgeschalteter Richteinrichtung vorge­schaltet ist, wobei die Zuführeinrichtung (3) eine Schneid­einrichtung enthält.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht