[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entzundern von Rundstahlstäben, insbesondere
warmgewalzten Stahlstäben, bei welchem eine Schar von Stahlstäben gemeinsam angehoben,
unter Beibehaltung ihrer gegenseitigen Relativlage horizontal verlagert, auf einen
Rollgang abgelegt und mit Hilfe des Rollganges durch eine Entzunderungseinrichtung
befördert wird; die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Anlage zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Aus der DD-PS 60.956 ist die Beschickung einer Entzunderungseinrichtung mit Stangenmaterial
bekannt, bei der parallel zu einem Rollgang der Entzunderungseinrichtung mehrere Vorrichtungen
mit jeweils einem Wagen vorgesehen sind, wobei alle Wagen gemeinsam horizontal bewegbar
sind. Auf jedem Wagen ist ein durch eine Kurvengleitbahn heb- und senkbarer Sattel
angeordnet, der mit auswechselbaren, dem zu entzundernden Profil angepaßten Halterungen
versehen ist. Das bereitliegende Material wird mit Hilfe dieser Vorrichtung erfaßt,
etwas angehoben und nach einer horizontalen Verschiebung mittels der Wagen auf dem
Rollgang der Entzunderungseinrichtung abgelegt. Der Rollgang fördert anschließend
das Material durch den Strahlraum der Entzunderungseinrichtung. Nachteilig ist bei
dieser Vorgangsweise vor allem, daß die Zuführung der Stahlstäbe von der Arbeitsgeschwindigkeit
der Entzunderungseinrichtung abhängt und daß ein stufenlos einstellbarer Querabstand
der Stahlstäbe nicht vorgesehen werden kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden
und ein Verfahren sowie eine Anlage zur Durchführung desselben zu schaffen, mit denen
auf einfache Weise eine einwandfreie Zufuhr von Stahlstäben mit stufenlos wählbarem
Querabstand der Stäbe von der mit relativ hoher Geschwindigkeit arbeitenden Zuführeinrichtung
zu der relativ langsam arbeitenden Entzunderungseinrichtung ermöglicht wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren hat die Merkmale, daß die Stahlstäbe nacheinander unter Einhaltung eines
wählbaren Querabstandes auf eine in Stabquerrichtung kontinuierlich wandernde Vorschubeinrichtung
fallen gelassen werden und von diesen kontinuierlich wandernden Stahlstäben jeweils
die Schar von Stäben angehoben und nach der Horizontalverlagerung auf den Rollgang
in Stablängsrichtung unter Beibehaltung der vorbestimmten Relativlage der Stäbe formschlüssig
geführt der Entzunderungseinrichtung übergeben wird, in welcher die Stäbe im wesentlichen
über ihren gesamten Umfang entzundert werden.
[0004] Hiedurch wird erreicht, daß die unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeiten der vorteilhaft
rasch arbeitenden Zuführeinrichtung und der langsam arbeitenden Entzunderungseinrichtung
ausgeglichen und abgepuffert werden. Zugleich wird gewährleistet, daß die Stäbe in
der Entzunderungseinrichtung ausreichend gegenseitigen Querabstand haben um sie über
ihren gesamten Umfang zu entzundern, so daß sie hinterher einwandfrei verschweißt
werden können.
[0005] Vorzugsweise werden die Stäbe nach ihrem Aufbringen auf die Vorschubeinrichtung in
Stabquerrichtung und vorzugsweise auch in Stablängsrichtung ausgerichtet.
[0006] Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Anlage zur Durchführung des Verfahrens, mit
einer Zuführeinrichtung für Rundstahlstäbe und einer dieser nachgeschalteten Einrichtung
zum Vorschub der Stäbe mit gegenseitigem Querabstand, mit Transportkämmen, die zum
Herausheben von Stabscharen aus der Vorschubeinrichtung auf einem Transportschlitten
höhenverstellbar angeordnet sind, mit einer Einrichtung zur Aufnahme der Stäbe von
den Transportkämmen und zur Übergabe der Stäbe in Stablängsrichtung an eine Entzunderungseinrichtung,
und mit einer Steuereinrichtung für die Vorschubeinrichtung, die Transportkämme und
die Übergabeeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß oberhalb der Vorschubeinrichtung,
wie an sich bekannt, an deren Stabaufnahmeende eine von der seitlich angeordneten
Zufuhreinrichtung beschickte Stababwurfeinrichtung angeordnet ist, daß die Stababwurfeinrichtung
zumindest eine verschwenkbare Abwurfrinne zur Aufnahme je eines Stabes und einen
zur Vorschubeinrichtung offenen Abwurfkanal aufweist, wobei die Schwenkbewegung der
Abwurfrinne mittels der Steuereinrichtung derart auf die Förderbewegung der Vorschubeinrichtung
abstimmbar ist, daß die Stäbe mit wählbarem Querabstand auf die Vorschubeinrichtung
ablegbar sind, und daß der Übergabeeinrichtung eine Führungseinrichtung zum formschlüssigen
Einführen der Stäbe in die Entzunderungseinrichtung nachgeschaltet ist.
[0007] Vorzugsweise ist die Übergabeeinrichtung als Rollgang mit mehreren antreibbaren Rollen
ausgebildet, der von den Transportkämmen, wie an sich bekannt, zur Übergabe der Stäbe
durchsetzbar ist.
[0008] Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Führungseinrichtung durch eine untere
Rolle mit aufgerauhter, vorzugsweise gerillter Oberfläche und eine obere Anpreßrolle
gebildet, die gegen die untere Rolle anstellbar ist.
[0009] Nach einem anderen Erfindungsmerkmal endet der Abwurfkanal der Abwurfeinrichtung
nahe der Vorschubeinrichtung und ist in Förderrichtung der Vorschubeinrichtung durch
einen mittels einer Positioniereinrichtung gesteuert betätigbaren, höhenverstellbaren
Anschlag verschließbar. Dabei ist vorteilhaft an dem dem Abwurfkanal abgekehrten Ende
der Vorschubeinrichtung ein die Aushebbewegung der Transportkämme steuernder Endlagenwächter
vorgesehen.
[0010] Im Rahmen der Erfindung kann der Zuführeinrichtung eine Vorratseinrichtung mit zwei
Magazinen für vorabgelängte Stahlstäbe vorgeschaltet und in Stabquerrichtung verfahrbar
sein, wobei die Zuführeinrichtung vorzugsweise eine Schneideinrichtung enthält.
[0011] Alternativ kann der Zuführeinrichtung eine Vorratseinrichtung mit zumindest einer
Rundstahlmaterial-Vorratstrommel mit nachgeschalteter Richteinrichtung vorgeschaltet
sein, wobei die Zuführeinrichtung eine Schneideinrichtung enthält.
[0012] Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anlage
und
Fig. 2 schematisch Förder- und Transporteinrichtungen der Anlage in Seitenansicht.
[0013] Aus einer zwei Magazine 1′, 1˝ aufweisenden Vorratseinrichtung 1, die entsprechend
dem Doppelpfeil P₁ auf Laufschienen 2 querverfahrbar angeordnet ist und in der sich
zur Verarbeitung vorgesehene, vorzugsweise warmgewalzte Stabstäbe S befinden, wird
jeweils ein Stab S in seiner Längsrichtung P₂ über eine Zuführeinrichtung 3, die mit
nicht dargestellten Vorschubrollen, einer Längenmeßeinrichtung und einer Schere versehen
ist, einer Abwurfeinrichtung 4 mit einem nach unten offenen Abwurfkanal K zugeführt.
Aus der Abwurfeinrichtung 4 fallen, wie später an Hand von Fig. 2 noch genauer beschrieben
wird, die Stäbe S einzeln auf eine horizontal angeordnete Vorschubeinrichtung 5,
die aus mehreren parallelen und mit gegenseitigem Abstand angeordneten endlosen Förderbändern
6 besteht. Die Förderbänder 6 sind um eine allen Förderbändern gemeinsame, in Richtung
des Pfeiles P₁₃ angetriebene Antriebsrolle 7 und um je eine Umlenkrolle 8 pro Förderband
6 geführt.
[0014] Durch entsprechende Steuerung der Abwurfeinrichtung 4 im Zusammenspiel mit der Laufgeschwindigkeit
der Förderbänder 6 wird erreicht, daß die Stäbe S vereinzelt und mit wählbarem gegenseitigem
Querabstand auf den Förderbändern abgelegt werden. Mit Hilfe der Vorschubeinrichtung
5 werden die Stäbe S quer zu ihrer Längsrichtung in Richtung des Pfeiles P₃ kontinuierlich
von der Abwurfeinrichtung 4 weggefördert. Am Ende der Förderbahn der Vorschubeinrichtung
5 steht ein entsprechend dem Doppelpfeil P₄ verfahrbarer, in Fig. 2 nur schematisch
dargestellter Transportschlitten 9 mit mehreren, vertikal verstellbaren Transportkämmen
10 bereit, die sich jeweils zwischen den einzelnen Förderbändern 6 zunächst in abgesenkter
Position 10₁ unterhalb der Förderbänder 6 befinden. Hiebei ist der seitliche Abstand
der Transportkämme 10 an der der Zuführeinrichtung 3 zugewandten Seite so eng wie
möglich gewählt, um auch kurze Stäbe übernehmen zu können.
[0015] Sobald ein Stab S einen in Fig. 2 dargestellten Endlagenwächter 11 erreicht, wird
ein entsprechender Steuerbefehl an die Transportkämme 10 gegeben, so daß diese in
Richtung des Pfeiles P₅ gleichzeitig und parallel angehoben werden und die Stäbe S
von den Förderbändern 6 abheben. Die Länge der Transportkämme 10 ist so gewählt daß
alle der Bearbeitung zuzuführenden Stäbe S sicher erfaßt werden.
[0016] Die Oberflächen 10′ der Transportkämme 10 sind gerillt ausgebildet, um ein Verrutschen
der Stäbe S in Querrichtung bei den Bewegungen der Transportkämme 10 zu verhindern.
[0017] In der angehobenen Stellung 10₂ (Fig. 2) werden anschließend mit Hilfe des Transportschlittens
9 alle Transportkämme 10 gemeinsam in horizontaler Richtung gemäß dem Pfeil P₆ zwischen
Rollen 12 eines Übergaberollganges 13 bewegt. Durch anschließendes Absenken der Transportkämme
10 in Richtung des Pfeiles P₇ in die abgesenkte Position 10₃ unterhalb der Rollen
12 gelangen die Stäbe S auf den Rollgang 13, der die Stäbe anschließend gruppenweise
und mit im wesentlichen unverändertem gegenseitigem Querabstand in Richtung des Pfeiles
P₈ einer Entzunderungseinrichtung 14 zuführt, die auf derselben Seite der Vorschubeinrichtung
wie die Zuführeinrichtung 3 angeordnet ist. Der Entzunderungseinrichtung 14 schließt
sich eine weitere Fördereinrichtung 15 zum Abtransport der Stäbe S an.
[0018] Der Rollgang 13 besteht aus mehreren voneinander getrennten Rollen 12, die auf einem
gemeinsamen Gestell 16 montiert sind, und deren Antrieb einzeln oder auch gruppenweise
über angetriebene Verbindungsketten 17 erfolgt. Eine der Entzunderungseinrichtung
14 benachbarte Rolle 18 des Rollganges 13 weist eine gerillte Oberfläche 18′ auf.
Eine oberhalb der Rolle 18 angeordnete, gegen diese anstellbare Anpreßrolle 19, die
vorzugsweise aus elastischem Material, wie Hartgummi, besteht, drückt die Stäbe S
fest in die gerillte Oberfläche 18′ der Rolle 18 und verhindert somit einerseits ein
seitliches Ausweichen der Stäbe S und bewirkt anderseits eine Ausrichtung etwaiger
aus der Parallelage verrutschter Stabenden.
[0019] Nach der Übergabe der Stäbe S an den Rollgang 13 fährt der Transportschlitten 9 mit
den in abgesenkter Stellung befindlichen Transportkämmen 10 aus der Position 10₃ in
Richtung des Pfeiles P₉ in die Ausgangsposition 10₁ (Fig. 2) zurück.
[0020] Wie in der Ansicht gemäß Fig. 2 dargestellt ist, weist die Abwurfeinrichtung 4 zwei
Abwurfrinnen 20 auf, die je einen Stab aufnehmen. Durch seitliches Ausschwenken jeder
Abwurfrinne 20 gemäß dem Doppelpfeil P₁₀ gelangt der Stab S durch den Abwurfkanal
K auf die Vorschubeinrichtung 5 und wird durch diese in Richtung des Pfeiles P₃ horizontal
aus dem Abwurfkanal K weggefördert.
[0021] Die Abwurfbewegung des Stabes S in Richtung des Pfeiles P₁₁ erfolgt vorzugsweise
mittels Schwerkraft, kann aber auch durch zusätzliche, nicht dargestellte Ausschlagfinger
beschleunigt werden.
[0022] Der Abwurfkanal K endet möglichst nahe an den Förderbändern 6 der Vorschubeinrichtung
5, um die herabfallenden Stäbe möglichst genau auf den Förderbändern 6 zu positionieren.
Auf der horizontalen Auslaufseite des Abwurfkanals K befindet sich eine Positioniereinrichtung
21 mit mehreren entsprechend dem Doppelpfeil P₁₂ verstellbaren Anschlagbolzen 22,
die sich jeweils zwischen den Förderbändern 6 befinden und den Auswurfkanal K an
der Auslaufseite nach unten verlängern. Durch entsprechend angesteuertes Zurückziehen
der Anschlagbolzen 22 nach unten (Doppelpfeil P₁₂) wird die horizontale Auslaufseite
des Auswurfkanals K kurzfristig zur Förderung der Stäbe S mittels der Vorschubeinrichtung
5 freigegeben.
[0023] Mit Hilfe einer nicht dargestellten Steuereinrichtung wird die Schwenkbewegung der
Abwurfrinne 20 derart auf die Fördergeschwindigkeit der Förderbänder 6 der Vorschubeinrichtung
5 abgestimmt, daß die Stäbe S angenähert mit dem für die Entzunderungseinrichtung
14 gewünschten Querabstand vereinzelt auf den Förderbändern 6 fallen. Bei Verwendung
von zwei Abwurfrinnen 20 werden diese vorzugsweise abwechselnd angesteuert. Schrägliegende
Stäbe werden mittels der Positioniereinrichtung 21 bei laufendem Förderband ausgerichtet.
[0024] Die erwähnte Steuereinrichtung steuert außerdem alle ansteuerbaren Einrichtungen
und deren Bewegungen, wie die Verschiebung der Vorratseinrichtung 1, die Zuführeinrichtung
3, die Abwurfeinrichtung 4, die Vorschubeinrichtung 5, das Verfahren des Transportschlittens
9, die Vertikalverschiebung der Transportkämme 10, den Übergaberollgang 13, die Fördereinrichtung
15, sowie die Positioniereinrichtung 21 mit den Anschlagbolzen 22.
[0025] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist es im Rahmen der Erfindung möglich, mehrere Vorratsmagazine
1′, 1˝ vorzusehen, wobei ein Vorratsmagazin 1′ sich in der Übergabeposition zur
Zuführeinrichtung 3 befindet, während das andere Vorratsmagazin 1˝ zur Beschickung
mit Stäben bereitsteht.
[0026] Ferner kann im Rahmen der Erfindung anstelle der Zufuhr von abgelängten, geraden
Stäben aus Vorratsmagazinen eine Zufuhr des Stabmaterials von Vorratstrommeln oder
-haspeln über eine Richtanlage direkt in die Zuführeinrichtung 3 erfolgen. Außerdem
ist es im Rahmen der Erfindung möglich, bereits auf endgültige Fertigungslänge geschnittene
Stäbe S unter Stillsetzung der Schere der Zuführeinrichtung 3 direkt der Abwurfeinrichtung
4 zuzuführen.
[0027] Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele
beschrieben ist, diese vielmehr im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens verschiedentlich
abgewandelt werden können.
1. Verfahren zum Entzundern von Rundstahlstäben, insbesondere warmgewalzten Stahlstäben,
bei welchem eine Schar von Stahlstäben gemeinsam angehoben, unter Beibehaltung ihrer
gegenseitigen Relativlage horizontal verlagert, auf einen Rollgang abgelegt und mit
Hilfe des Rollganges durch eine Entzunderungseinrichtung befördert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stahlstäbe nacheinander unter Einhaltung eines wählbaren Querabstandes auf
eine in Stabquerrichtung kontinuierlich wandernde Vorschubeinrichtung fallen gelassen
werden und von diesen kontinuierlich wandernden Stahlstäben jeweils die Schar von
Stäben angehoben und nach der Horizontalverlagerung auf den Rollgang in Stablängsrichtung
unter Beibehaltung der vorbestimmten Relativlage der Stäbe formschlüssig geführt
der Entzunderungseinrichtung übergeben wird, in welcher die Stäbe im wesentlichen
über ihren gesamten Umfang entzundert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe nach ihrem Aufbringen
auf die Vorschubeinrichtung in Stabquerrichtung und vorzugsweise auch in Stablängsrichtung
ausgerichtet werden.
3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Zuführeinrichtung
für Rundstahlstäbe und einer dieser nachgeschalteten Einrichtung zum Vorschub der
Stäbe mit gegenseitigem Querabstand, mit Transportkämmen, die zum Herausheben von
Stabscharen aus der Vorschubeinrichtung auf einem Transportschlitten höhenverstellbar
angeordnet sind, mit einer Einrichtung zur Aufnahme der Stäbe von den Transportkämmen
und zur Übergabe der Stäbe in Stablängsrichtung an eine Entzunderungseinrichtung,
und mit einer Steuereinrichtung für die Vorschubeinrichtung, die Transportkämme und
die Übergabeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Vorschubeinrichtung
(5), wie an sich bekannt, an deren Stabaufnahmeende eine von der seitlich angeordneten
Zuführeinrichtung (3) beschickte Stababwurfeinrichtung (4) angeordnet ist, daß die
Stabab wurfeinrichtung (4) zumindest eine verschwenkbare Abwurfrinne (20) zur Aufnahme
je eines Stabes und einen zur Vorschubeinrichtung offenen Abwurfkanal (K) aufweist,
wobei die Schwenkbewegung (P₁₀) der Abwurfrinne (20) mittels der Steuereinrichtung
derart auf die Förderbewegung (P₃) der Vorschubeinrichtung (5) abstimmbar ist, daß
die Stäbe mit wählbarem Querabstand auf die Vorschubeinrichtung (5) ablegbar sind,
und daß der Übergabeeinrichtung (13) eine Führungseinrichtung (18) zum formschlüssigen
Einführen der Stäbe in die Entzunderungseinrichtung (14) nachgeschaltet ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung (5)
mehrere parallele, endlose Fördereinheiten (6) aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen die Fördereinheiten
(6) der Vorschubeinrichtung (5) einführbaren Transportkämme (10) unterschiedlichen
gegenseitigen Abstand haben.
6. Anlage nach einem Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
(10′) der Transportkämme (10) aufgerauht, vorzugsweise gerillt, ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabeeinrichtung
als Rollgang (13) mit mehreren antreibbaren Rollen ausgebildet ist, der von den Transportkämmen
(10), wie an sich bekannt, zur Übergabe der Stäbe durchsetzbar ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
durch eine untere Rolle (18) mit aufgerauhter, vorzugsweise gerillter Oberfläche (18′)
und eine obere Anpreßrolle (19) gebildet ist, die gegen die untere Rolle anstellbar
ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwurfkanal
(K) der Abwurfeinrichtung (4) nahe der Vorschubeinrichtung (5) endet und in Förderrichtung
(P₃) der Vorschubeinrichtung durch einen mittels einer Positioniereinrichtung (21)
gesteuert betätigbaren, höhenverstellbaren Anschlag (22) verschließbar ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem
Abwurfkanal (K) abgekehrten Ende der Vorschubeinrichtung (5) ein die Aushebbewegung
(P₅) der Transportkämme (10) steuernder Endlagenwächter (11) vorgesehen ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführeinrichtung
(3) eine Vorratseinrichtung (1) mit zwei Magazinen (1′, 1˝) für vorabgelängte Stahlstäbe
vorgeschaltet und in Stabquerrichtung verfahrbar ist, wobei die Zuführeinrichtung
(3) vorzugsweise eine Schneideinrichtung enthält.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführeinrichtung
(3) eine Vorratseinrichtung (1) mit zumindest einer Rundstahlmaterial-Vorratstrommel
mit nachgeschalteter Richteinrichtung vorgeschaltet ist, wobei die Zuführeinrichtung
(3) eine Schneideinrichtung enthält.