[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen der Luft von Einzelräumen,
bestehend aus einem Gehäuse, das zwischen zwei Umluftanschlüssen einen Strömungskanal
mit einem Gebläse und einer Filtereinrichtung aus einer Reihenschaltung eines Grobfilters,
eines Elektrofilters und eines Kohlefilters bildet.
[0002] Um die Luft von Einzelräumen weitgehend frei von Schad- und Geruchsstoffen zu halten,
kann für einen entsprechenden Luftaustausch gesorgt werden, was jedoch die Zufuhr
von vergleichsweise großen Mengen an Frischluft bedingt, die bei beheizten oder gekühlten
Räumen entsprechend erwärmt oder gekühlt werden muß. Wenn auch die Abwärme der Fortluft
zum Teil für die Erwärmung der Frischluft ausgenützt werden kann, bleibt der Energiebedarf
bei einem solchen Luftaustausch vergleichsweise hoch, so daß in vielen Fällen auf
eine für eine gute Luftqualität ausreichende Frischluftzufuhr verzichtet wird.
[0003] Eine andere Möglichkeit, die Schad- und Geruchsstoffbelastung der Luft in Einzelräumen
gering zu halten, besteht darin, die Raumluft mit Hilfe eines Umluftgebläses durch
eine Filtereinrichtung zu fördern, die eine Reihenschaltung eines Grobfilters, eines
Elektrofilters und eines Kohlefilters enthält, so daß Staubanteile, Bakterien, Viren,
Aerosole, Geruchsstoffe u. dgl. wirksam aus der Umluftströmung ausgefiltert werden.
Nachteilig bei diesen in einem Gehäuse mit entsprechenden Umluftanschlüssen untergebrachten
Vorrichtungen ist allerdings, daß beispielsweise der im Raum verbrauchte Sauerstoff
nicht durch eine Frischluftzufuhr ergänzt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Vorrichtung
zu schaffen, die eine an die jeweiligen Verhältnisse eines Einzelraumes angepaßte,
eine gute Luftqualität sicherstellende Luftführung erlaubt, und zwar bei einem vergleichsweise
geringen Energiebedarf für die Raumheizung bzw. -kühlung.
[0005] Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung
die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Strömungskanal zumindest auf einer Seite der
Filtereinrichtung eine Einrichtung zur Strömungsaufteilung zwischen dem zugehörigen
Umluftanschluß und einem Außenleitungsanschluß aufweist.
[0006] Da über die der Vorrichtung zugehörige Einrichtung zur Strömungsaufteilung die durch
den Außenleitungsanschluß strömende Luft im Verhältnis zu der in einem Kreislauf
geführten Umluft entsprechend den jeweiligen Luftbelastungen im angeschlossenen Raum
gewählt werden kann, kann auch die durch die Filtereinrichtung sichergestellte Luftreinigung
unter Berücksichtigung des jeweiligen Frischluftbedarfes vorteilhaft ausgenützt werden.
Wird beispielsweise der Aussenleitungsanschluß im Bereich des abluftseitigen Umluftanschlusses,
also in Strömungsrichtung vor der Filtereinrichtung vorgesehen, so kann über die
Einrichtung zur Strömungsaufteilung die Größe des Frischluftanteiles an der für den
Raum bestimmten Zuluft vorgewählt werden, wobei die Frischluft zusammen mit der die
Umluft bildenden Abluft aus dem Raum einer entsprechenden Reinigung unterworfen wird.
Der sich im Raum aufbauende Überdruck bestimmt bei einer solchen Luftführung die Menge
der aus dem Raum austretenden Fort luft, für die in an sich bekannter Weise entsprechende
Rückschlagklappen od. dgl. vorgesehen sein können. Die Heizung oder Kühlung der Zuluft
erfaßt dabei zwangsläufig auch den Frischluftanteil.
[0007] Ist mit einer Umweltbelastung durch die aus einem Einzelraum austretende Fortluft
zu rechnen, so ist der Außenleitungsanschluß in Strömungsrichtung nach der Filtereinrichtung,
also im Bereich des zuluftseitigen Umluftanschlusses des Gehäuses anzuordnen, was
dazu führt, daß ein Teil der aus dem Raum angesaugten Abluft nach ihrer Reinigung
in der Filtereinrichtung als Fortluft entsprechend der eingestellten Strömungsaufteilung
ins Freie abgeblasen wird. Der sich in diesem Fall im Raum einstellende Unterdruck
sorgt für eine angepaßte Frischluftzufuhr über vorhandene Raumöffnungen, die wieder
mit einer Rückschlagklappe ausgerüstet sein können.
[0008] Die Einrichtung zur Strömungsaufteilung kann im einfachsten Fall von Hand aus eingestellt
werden. Vorteilhaftere Verhältnisse ergeben sich allerdings, wenn die Einrichtung
zur Strömungsaufteilung mittels einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit wenigstens
eines durch einen Strömungskanalfühler erfaßbaren Luftparameters, vorzugweise der
Temperatur, verstellt wird, weil in diesem Fall Änderungen des überwachten Luftparametes
unmittelbar und selbsttätig berücksichtigt werden können. Die von der Lufttemperatur
abghängige Steuerung der Strömungsaufteilung wirkt sich vor allem in einer Verringerung
des Energiebedarfes aus, was in vielen Anwenungsfällen vorrangig ist. Es ist aber
selbstverständlich auch möglich, die Einrichtung zur Strömungsaufteilung in Abhängigkeit
vom Sauerstoffgehalt, vom Gehalt an Schadstoffen od. dgl. zu steuern, um den Umluftanteil
oder den Frischluftanteil zu vergrößern bzw. zu verringern.
[0009] Ist der Strömungskanalfühler in Strömungsrichtung vor dem Außenleitungsanschluß vorgesehen,
so wird durch den Strö mungskanalfühler die Abluft aus dem Raum und damit die Raumluft
hinsichtlich des erfaßten Luftparameters überwacht, und zwar unbeeinflußt durch Außenluft,
was vor allem bei der Frischluftzufuhr über den Außenleitungsanschluß von Bedeutung
ist. Selbstverständlich kann ein weiterer Fühler für den zu überwachenden Parameter
dem Außenleitungsanschluß in Strömungsrichtung nachgeordnet sein, um den Einfluß der
Frischluftzufuhr auf den zu überwachenden Parameter zu erfassen.
[0010] Um wahlweise über die Einrichtung zur Strömungsaufteilung die Frischluft- oder die
Fortluftströmung steuern zu können, könnten bei einer Vorrichtung sowohl abluftseitig
als auch zuluftseitig entsprechende Außenleitungsanschlüsse mit einer solchen Einrichtung
zur Strömungsaufteilung vorgesehen sein. Der damit verbundene Aufwand kann jedoch
erheblich verringert werden, wenn die Einrichtung zur Strömungsaufteilung eine wahlweise
ein- oder austrittsseitig an das Gehäuse anschließbare Baueinheit bildet, die je
nach Bedarf abluftseitig oder zuluftseitig an das Gehäuse angesetzt wird.
[0011] Soll die Frischluftzufuhr bei einer Fortluftsteuerung nicht nur durch die herrschende
Differenz zwischen dem Außen- und dem Innendruck bestimmt werden, so kann in weiterer
Ausbildung der Erfindung an den Umluftanschluß der austrittseitig vorgesehenen Einrichtung
zur Strömungsaufteilung ein Zusatzgebläse mit einem steuerbaren Frischluftanschluß
anschließbar sein, über den dann auch die Frischluftzufuhr feinfühlig geregelt werden
kann. Besonders vorteilhafte Konstruktionsbedingungen ergeben sich in diesem Zusammenhang,
wenn das Zusatzgebläse mit dem steuerbaren Frischluftanschluß eine Baueinheit mit
einer Luftheiz- bzw. -kühleinrichtung bildet, so daß die Zuluft für den Raum wieder
den Anforderungen entsprechend erwärmt bzw. gekühlt werden kann. Die Ausbildung als
gesonderte Baueinheit bringt den Vorteil mit sich, daß das Grundgerät für die Fortluftsteuerung
baukastenartig durch eine Frischluftsteuerung erweitert werden kann.
[0012] In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemaße Vorrichtung zum Reinigen der Luft von Einzelräumen mit
einer Frischluftsteuerung in einem schematischen Blockschaltbild,
Fig. 2 eine erfindungsgemaße Vorrichtung zum Reinigen der Luft von Einzelräumen mit
einer Fortluftsteuerung in einem schematischen Blockschaltbild und
Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Darstellung einer Vorrichtung sowohl mit
einer Fortluft- als auch mit einer Frischluftsteuerung.
[0013] Die Vorrichtung zum Reinigen der Luft eines Einzelraumes 1 besteht im wesentlichen
aus einem strichpunktiert angedeuteten Gehäuse 2, das zwischen zwei Umluftanschlüssen
3 und 4 einen Strömungskanal 5 mit einer Filtereinrichtung 6 und einem Gebläse 7 bildet,
so daß die Raumluft über den abluftseitigen Umluftanschluß 3 angesaugt, in der Filtereinrichtung
6 gereinigt und über den zuluftseitigen Umluftanschluß 4 wieder in einem Umluftkreislauf
in den Einzelraum 1 geblasen werden kann. Die Filtereinrichtung 6 weist eine Reihenschaltung
aus einem Grobfilter 8, einem Elektrofilter 9 und einem Kohlefilter 10 auf, welche
Filter für eine ausreichende Luftreinigung sorgen.
[0014] Zum Unterschied von herkömmlichen Luftreinigungsgeräten ist der Strömungskanal 5
jedoch zumindest auf einer Seite der Filtereinrichtung 6 mit einer Einrichtung 11
zur Strömungsaufteilung zwischen dem Umluftanschluß 3 bzw. 4 und einem Außenleitungsanschluß
12 versehen. Diese Einrichtung 11 besteht beispielsweise aus je einer dem Außenleitungsanschluß
12 und dem zugehörigen Umluftanschluß 3 bzw. 4 zugeordneten Steuerklappe 13, die über
einen Stelltrieb 14 durch eine Steuereinrichtung 15 in Abhängigkeit von einem Luftparameter
verstellt werden kann, der über wenigstens einen Strömungskanalfühler 16 erfaßt wird.
Um die Raumluft hinsichtlich des zu überwachenden Luftparameters unbeeinflußt durch
den Aussenleitungsanschluß 12 überwachen zu können, wird der Strömungskanalfühler
16 vorzugsweise in Strömungsrichtung vor dem Außenleitungsanschluß 12 angeordnet.
Selbstverständlich kann auch ein Strömungskanalfühler 17 dem Außenleitungsanschluß
12 in Strömungsrichtung nachgeordnet werden, um den Einfluß des Außenleitungsanschlusses
12 auf die Zuluft erfassen zu können, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, in der
der Aussenleitungsanschluß 12 im Bereich des abluftseitigen Umluftanschlusses 3 in
Strömungsrichtung vor der Filtereinrichtung 6 angeordnet ist. Über diesen Außenleitungsanschluß
12 kann somit die Zufuhr von Frischluft 18 gesteuert werden, und zwar beispielsweise
in Abhängigkeit von der Temperatur der Abluft 19 des Raumes 1. Der Strömungskanalfühler
16 ist in diesem Fall als Temperaturfühler ausgebildet. Zugleich wird die Temperatur
der in den Raum einströmenden Zuluft 20 über den Strömungskanalfühler 17 überwacht,
was eine feinfühlige Regelung der Frischluftzufuhr in Abhängigkeit von den jeweiligen
Temperaturverhältnissen erlaubt. Die mit der zugemischten Frischluft 18 durch die
Filtereinrichtung 6 geförderte Umluft kann über eine Luftheizeinrichtung 21 bzw.
durch eine Kühleinrichtung 22 je nach Bedarf erwärmt oder gekühlt werden. Die Heiz-
und die Kühleinrichtung können dabei sehr unterschiedlich aufgebaut sein. Gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind hiefür Wärmetauscher im Gehäuse 2 vorgesehen,
das entsprechende Anschlußleitungen 23 bzw. 24 für den Wärmeträger bzw. das Kältemittel
aufweist.
[0015] Da der Abluft 19 nach Fig. 1 Frischluft 18 zugemischt wird und dieses Abluft-Frischluftgemisch
nach einer Reinigung und gegebenenfalls nach einer Erwärmung bzw. Kühlung dem Raum
1 als Zuluft 20 zugeführt wird, baut sich im Raum 1 ein gewisser Überdruck auf, der
für eine entsprechende Menge an Fortluft 25 sorgt, die beispielsweise durch eine Rückschlag
klappe 26 aus dem Raum entweichen kann.
[0016] Soll nicht die Frischluft 18, sondern die Fortluft 25 gesteuert werden, so wird
gemäß Fig. 2 die Einrichtung 11 zur Strömungsaufteilung im Bereich des zuluftseitigen
Umluftanschlusses 4 vorgesehen. Mittels der Steuereinrichtung 15 kann somit die Fortluft
25 über den Außenleitungsanschluß 12 entsprechend einem zu überwachenden Luftparameter
gesteuert werden, der beispielsweise durch einen Schadstoff gebildet wird, so daß
bei einer festgestellten Erhöhung des Schadstoffanteiles die Fortluftrate entsprechend
vergrößert werden kann. In diesem Fall ist jedoch der zur Bestimmung des Schadstoffanteiles
vorgesehene Strömungskanalfühler in Strömungsrichtung vor der Filtereinrichtung 6
vorzusehen.
[0017] Da bei einer Anordnung des Außenleitungsanschlusses 12 im Bereich des zulaufseitigen
Umluftanschlusses 4 der Außenleitungsanschluß 12 der Filtereinrichtung 6 nachgeordnet
ist, wird die Fortluft gereinigt und stellt folglich keine Umweltbelastung dar. Die
durch das Abblasen der Fortluft 25 gegenüber der Abluft 19 verringerte Menge an Zuluft
20 bedingt im Raum 1 einen Unterdruck, der wiederum für ein Ansaugen von Frischluft
18 über eine Rückschlagklappe 27 sorgt.
[0018] Soll sowohl die Frischluft als auch die Fortluft gesteuert werden, so kann an eine
Vorrichtung gemäß der Fig. 2 ein Zusatzgebläse 28 mit einem Frischluftanschluß 29
an den zuluftseitigen Umluftanschluß 4 angeschlossen werden, wie dies in Fig. 3 dargestellt
ist. Da dieser Frischluftanschluß 29 wieder über eine Einrichtung 11 zur Strömungsaufteilung
an die Zuluftleitung 30 anschließt, kann über die Steuerklappen 13 dieser Einrichtung
11 das Verhältnis der Frischluft 18 zur Umluft vorgewählt werden, wobei über die Steuereinrichtung
15 die Stelltriebe 14 der Steuerklappen 13 entsprechend einem vorgegebenen Programm
beaufschlagt werden können. Der Sollwert des zu überwachenden Luftparameters, beispielsweise
der Temperatur, kann dabei über eine Sollwerteingabe 31 der Steuereinrichtung 15 vorgegeben
werden, die vorzugsweise als Rechner ausgebildet ist.
[0019] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn das Zusatzgebläse
28 mit dem gesteuerten Frischluftanschluß 29 und mit allenfalls vorgesehenen Zusatzeinrichtungen,
wie einem Grobfilter 8, einer Heizeinrichtung 21 bzw. einer Kühleinrichtung 22 u.
dgl., eine gesonderte Baueinheit 32 bildet, die an das Gehäuse 2 des Grundgerätes
angeschlossen werden kann. Die Einrichtung 11 zur Strömungsaufteilung zwischen einem
Umluftanschluß und einem Außenleitungsanschluß kann eine weitere Baueinheit bilden,
um die einzelnen Geräte wahlweise mit solchen Einrichtungen zu versehen und je nach
den Anforderungen baukastenartig zu ergänzen.
1. Vorrichtung zum Reinigen der Luft von Einzelräumen, bestehend aus einem Gehäuse
(2), das zwischen zwei Umluftanschlüssen (3, 4) einen Strömungskanal (5) mit einem
Gebläse (7) und einer Filtereinrichtung (6) aus einer Reihenschaltung eines Grobfilters
(8), eines Elektrofilters (9) und eines Kohlefilters (10) bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungskanal (5) zumindest auf einer Seite der Filtereinrichtung (6) eine
Einrichtung (11) zur Strömungsaufteilung zwischen dem zugehörigen Umluftanschluß
(3 bzw. 4) und einem Außenleitungsanschluß (12) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (11) zur
Strömungsaufteilung mittels einer Steuereinrichtung (15) in Abhängigkeit wenigstens
eines durch einen Strömungskanalfühler (16, 17) erfaßbaren Luftparameters, vorzugsweise
der Temperatur, verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanalfühler
(16) in Strömungsrichtung vor dem Außenleitungsanschluß (12) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(11) zur Strömungsaufteilung einer wahlweise ein- oder austrittseitig an das Gehäuse
(2) anschließbare Baueinheit bildet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Umluftanschluß (4) der ausstrittseitig vorgesehenen Einrichtung (11) zur Strömungsaufteilung
ein Zusatzgebläse (28) mit einem steuerbaren Frischluftanschluß (29) anschließbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzgebläse (28)
mit dem steuerbaren Frischluftanschluß (29) eine Baueinheit (32) mit einer Luftheiz-
bzw. Kühleinrichtung (21, 22) bildet.