(19)
(11) EP 0 419 703 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1991  Patentblatt  1991/14

(21) Anmeldenummer: 89117897.2

(22) Anmeldetag:  27.09.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08B 26/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Moser, Otto Walter, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 70 (DE)
  • Thilo, Peer, Dr.-Ing.
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur frei wählbaren Vergabe von Melderadressen in einer Gefahrenmeldeanlage, die nach dem Kettensynchronisationsprinzip arbeitet


    (57) Aufgrund des kettenförmigen Anschaltens der einzelnen Melder wird die jeweilige physikalische Melderadresse (PHA) erfaßt und gespeichert. Jeder Melder besitzt einen Speicher, der von der Zentrale mit einer organisatorischen Melderadresse gefüllt wird. In jeder Melderfassung (MF) ist für die schaltbare Leitungsader (b) der zweiadrigen Meldeprimärleitung (ML) eine elektrische Verbindung (FS) herstellbar, wenn kein Gefahren­melder (M) in der Melderfassung (MF) steckt. Mit der Inbetrieb­nahme der Anlage wird für jede Meldeprimärleitung (ML) eine automatische Adressenvergabe durch die Reihenfolge der Be­stückung der Melderfassung (MF) mit den Gefahrenmeldern (M) durchgeführt, wobei in der Zentrale (Z) dem ersteingesteckten Gefahrenmelder (M1) eine erste physikalische Adresse (PHA01) zugeordnet, gespeichert und anschließend nach seiner organi­satorischen Melderadresse (ORA) gefragt wird. Besitzt er noch keine organisatorische Melderadresse, so ordnet ihm die Zentrale (Z) eine erste organisatorische Melderadresse (0RA01) zu und überträgt sie diesem in einen nicht flüchtigen Speicher. Dieser Vorgang wird für sämtliche Melder einer jeweiligen Linie durchgeführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur frei wählbaren Vergabe von Melderadressen in einer Gefahrenmeldeanlage mit mehreren zweiadrigen Meldeprimärleitungen und pro Meldeprimär­leitung einer Vielzahl von kettenförmig anschaltbaren Gefahren­meldern, die dazu in mindestens einer Leitungsader eine Schaltvorrichtung aufweisen, wobei die einzelnen Gefahrenmelder von der Zentrale aus zyklisch auf ihre jeweiligen Meldesignale abgefragt werden und in der Zentrale aufgrund des ketten­förmigen Anschaltens die jeweilige physikalische Melderadresse gespeichert ist.

    [0002] In einer Gefahrenmeldeanlage nach dem Kettensynchronisations­prinzip, wie es beispielsweise in der DE-OS 25 33 382 beschrieben ist, werden die einzelnen Melder einer Meldeprimär­leitung automatisch durch die Anordnung auf der Leitung adressiert. Bei der bekannten Gefahrenmeldeanlage werden die einzelnen Melder einer Meldeprimärleitung kettenförmig an die Zentrale angeschaltet, wobei der analoge Meßwert des Melders übertragen und die Adresse des jeweiligen Gefahrenmelders festgestellt wird. Das heißt, daß der der Zentrale am nächsten liegende Gefahrenmelder automatisch die physikalische Melde­adresse 1 und der nächste die physikalische Meldeadresse 2 usw. erhält. Bei der bekannten Gefahrenmeldeanlage ist weder eine Adresseneinstellung im Melder noch in der Melderfassung nötig. Dieses Adressierverfahren hat den Vorteil, daß es selbständig und zuverlässig erfolgt im Gegensatz zu anderen Verfahren, bei denen die Melderadressen über Schalter oder Stecker einge­ stellt werden müssen. Dabei können versehentlich Falsch­einstellungen der Adresse möglich sein. Dabei muß allerdings in Kauf genommen werden, daß die Melderadressen nur durch die Melderanordnung auf der Meldeprimärleitung bestimmt sind, daß sich diese Adressen beim späteres Einfügen weiterer Melder ändern können, und daß in einem Zyklus immer alle Melder abgefragt werden müssen.

    [0003] Häufig ist es jedoch erforderlich oder gewünscht, einzelne Melder rasch, andere dagegen nur selten abzufragen, oder, beispielsweise aus organisatorischen Gründen, die Gefahren­melder einer Meldeprimärleitung nicht nach den Gesichtspunkten ihrer Reihenfolge, wie sie auf der Melderprimärleitung angeschlossen sind, zu adressieren, d.h. durchzunumerieren. Denkbar wäre dabei, eine raumorientierte Meldernumerierung dadurch zu erreichen, daß die Meldeprimärleitung entsprechend verlegt wird. Dies ist aber äußerst aufwendig und unwirt­schaftlich, weil eine gesonderte Leitungsführung erforderlich wäre. Darüberhinaus ist zu einem späteren Zeitpunkt eine andere Melderadressierung nicht mehr möglich.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Gefahrenmelde­anlage, die nach dem Kettensynchronisationsprinzip arbeitet, ein Verfahren für die Adressierung der einzelnen Melder einer Melderprimärleitung anzugeben, welches es gestattet, ohne Adresseinstellung im Melder bzw. in der Fassung die Melder frei wählbar, beispielsweise nach organisatorischen Gesichts­punkten, zu adressieren und abzufragen.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einer eingangs beschriebenen Gefahren­meldeanlage mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß in jedem Gefahrenmelder ein Adressenspeicher vorgesehen ist, in den in einer Initialisierungsphase von der Zentrale aus eine individuelle bzw. organisatorische Melderadresse eingeschreiben wird, die anschließend für den Betrieb der Gefahrenmeldeanlage verwendet wird, daß in jeder Melderfassung für die schaltbare Leitungsader eine elektrische Verbindung herstellbar ist, wenn kein Gefahrenmelder in der Melderfassung steckt, daß mit der Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage (Initialisierungsphase) für jede Meldeprimärleitung eine automatische Adressenvergabe durch die Reihenfolge der Bestückung der Melderfassungen mit Gefahrenmeldern durchgeführt wird, daß in der Zentrale dem ersteingesteckten Gefahrenmelder eine erste physikalische Adresse zugeordnet und gespeichert wird, daß anschließend von der Zentrale aus der betreffende Gefahrenmelder nach seiner organisatorischen Melderadresse gefragt wird, daß die Zentrale bei fehlender organisatorischer Melderadresse dem betreffenden Gefahrenmelder eine erste organisatorische Melderadresse zuordnet und zu diesem überträgt, wo sie in einem nicht flüchtigen Speicher einge­schrieben wird, daß dem zweiteingesetzten Gefahrenmelder eine zweite physikalische Adresse zugeordnet und anschließend eine zweite organisatorische Melderadresse zugeordnet und eingeschrieben wird, daß dieser Vorgang solange durchgeführt wird, bis die jeweiligen Melderprimärleitungen mit sämtlichen Gefahrenmeldern bestückt und mit organisatorischen Melder­adressen versorgt sind, und daß anschließend die jeweilige Meldeprimärleitung von dem Initialisierungszustand in den Betriebszustand geschaltet wird.

    [0006] Es weist also jeder Melder einen Speicher auf, der von der Zentrale bei einer speziellen Initialisierung mit einer individuellen (organisatorischen) Adresse und mit eventuellen Zusatzdaten versorgt wird. Dazu enthält die Zentrale eine gespeicherte Zuordnungstabelle, die jeder durch die Ketten­synchronisation ermittelten physikalischen Melderadresse eine organisatorische Melderadresse zurodnet. Diese Tabelle wird der Zentrale entweder getrennt eingegeben, oder ohne solche Eingabe derart hergestellt, daß mit der Reihenfolge der Melderbestückung automatisch die Zuordnung erfolgt.

    [0007] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, daß Gefahrenmelder, die nach dem Kettensynchronsisationsverfahren abgefragt werden, bei beliebiger Leitungsführung und ohne Ver­sorgung in der Zentrale und ohne Adresseinstellung im Melder bzw. in der Melderfassung mit einer organisatorischen Melder­adresse automatisch versehen werden. Dabei erfolgt die auto­matische Adressenvergabe in der Initialisierungsphase der Gefahrenmeldeanlage durch die Reihenfolge der Bestückung der Melderfassungen einer Meldeprimärleitung mit den einzelnen Gefahrenmeldern. Hierbei braucht die genaue Leitungsführung und damit die physikalische Melderadresse dem Bediener bzw. dem Inbetriebnehmer der Gefahrenmeldeanlage nicht bekannt zu sein.

    [0008] Vorteile und weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das anhand von Zeichnungen erläutert wird. Dabei zeigen

    Fig. 1 bis 5 beispielhaft eine Zentrale mit einer Melde­primärleitung, an die eine Vielzahl von Gefahrenmeldern mit unterschiedlichen physikalischen Melderadressen und organi­satorischen Melderadressen angeschlossen sind.



    [0009] In Fig. 1 ist eine Zentrale Z mit einer Meldeprimärleitung ML mit den Meldern M1 bis Mn gezeigt, denen auch die physikali­schen Adressen PHA 01 bis n zugeordnet sind. Aus organisa­torischen Gründen sollen nun die Melderadressen den Raumnummern RNr entsprechen, die jedoch nicht den physikalischen Melder­adressen PHA entsprechen. Eine derartige Raumorientierung wäre durchführbar, indem man beispielsweise in der Gefahren­meldezentrale den physikalischen Melderadressen PHA, die bekannt sind, durch Eingabe in den Datenspeicher der Zentrale die organisatorische Adresse ORA zuordnet. Diese manuelle Eingabe erfordert einen hohen Zeitaufwand und außerordentliche Sorgfalt.

    [0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die organisato­rische Melderadressenvergabe automatisch mit der Reihenfolge der Melderbestückung. In dem in Fig.2 gezeigt Beispiel wird nun davon ausgegangen, daß eine solche Meldeprimärleitung ML neu in Betrieb genommen wird. Dafür sind alle Melderfassungen MF vorerst unbestückt. Bei dem bekannten Kettensynchronisations­verfahren wird eine Ader der Meldeprimärleitung ML (z.B. b-Ader) durch einen Schalter im Melder durchgeschaltet. Bei nicht mit Meldern bestückten Fassungen ist die Leitung somit zwischen den Fassungsklemmen 4 und 5 immer unterbrochen. Daher ist für das erfindungsgemäße Verfahren vorgesehen, daß die nicht mit Meldern bestückten Fassungen MF eine elektrische Verbindung zwischen diesen beiden Klemmen 4 und 5 aufweisen. Diese kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß ein eingesteckter Fassungsdeckel die Klemmen 4 und 5 miteinander verbindet. In vorteilhafter Weise kann ein Schalter FS in der Fassung vorgesehen sein, der automatisch geöffnet wird, wenn der Melder gesteckt wird.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Schritte auf. Über eine entsprechende Eingabe, beispielsweise Schalter oder Befehl in der Zentrale Z, wird die Meldeprimärleitung ML in den Initialisierungszustand versetzt. Entsprechend der Fig. 3 wird zuerst der Melder M1, der die organisatorische Melderadresse ORA 01 erhalten soll, eingesetzt. Die Zentrale Z erkennt einen Melder M1, da alle vorhergehenden Fassungen MF durch die Kontakte FS durchverbunden sind, und vergibt diesem die physikalische Melderadresse PHA 01. Anschließend fragt sie den Melder M1 ab, ob er bereits mit einer organisatorischen Adresse ORA versehen wurde. Da der neu eingesetzte Melder noch keine organisatorische Adresse aufweist, bekommt er von der Zentrale Z die organisatorische Melderadresse ORA 01 zugeordnet, die daraufhin von der Zentrale Z zum Melder M1 übertragen und dort nicht flüchtig gespeichert wird. Die organisatorische Melder­adresse ORA 01 wird dabei in der Zentrale zur physikalischen Adresse zugeordnet und ebenfalls gespeichert.

    [0012] In vorteilhafter Weise kann der Abschluß dieses Adressierens quittiert werden, beispielsweise in der Zentrale und darüber hinaus auch beim eingesteckten Melder, indem die dort ange­brachte Melderanzeige blinkt. Daraufhin wird - wie in Fig. 4 gezeigt - der Melder M2, der die organisatorische Adresse 0RA2 erhalten soll, gesteckt. Jetzt erkennt die Zentrale Z zwei Melder M1 und M2, denen sie entsprechend ihrer Reihenfolge nach dem Kettensynchronisationsprinzip die physikalischen Adressen PHA 01 und 02 zuordnet. Anschließend prüft sie, ob beide Melder M1, M2 schon mit organisatorischen Adressen ORA versorgt wurden. Im gezeigten Beispiel wurde der Melder M1 mit der organisatorischen Adresse ORA 01 vorher schon versorgt, dem neu gesteckten Melder M2 wird die organisatorische Adresse ORA 02 von der Zentrale Z zugeordnet, gespeichert und auch übertragen.

    [0013] Als nächster Schritt ist in Fig.5 noch gezeigt, daß ein dritter Melder M3 eingesteckt wird. Den drei erkannten Meldern M1 bis M3 ordnet die Zentrale Z die physikalischen Melderadressen PHA 01 bis 03 zu. Da der letzte eingesteckte Melder M3 vor den bereits vorhandenen Meldern M1 und M2 eingefügt wurde, verschieben sich nun alle physikalischen Melderadressen PHA. Die Zentrale Z prüft wieder, wie vorher beschrieben, ob die Melder M1 bis M3 bereits mit organisatorischen Adressen ORA versorgt wurden. Bei dem Melder M3 mit der physikalischen Adresse PHA 01 ist dies noch nicht der Fall, deshalb wird ihm die organisatorische Adresse ORA 3 gegeben. In gleicher Weise werden alle übrigen Melder in der gewünschten organisatorischen Reihenfolge in die Linie ML eingefügt und damit automatisch versorgt, bis der gewünschte - in diesem Beispiel gem. Fig.1 - gezeigte Zustand erreicht ist.

    [0014] Nach Hinzufügen eines neuen Melders ergeben sich - wie er­sichtlich - andere Zusammenhänge zwischen den physikalischen und organisatorischen Melderadressen, die von der Zentrale automatisch laufend aktualisiert und gespeichert werden.

    [0015] Die den Meldern einmal zugeordneten organisatorischen Adressen bleiben dabei unverändert erhalten. Nach vollständiger Be­stückung der Meldeprimärleitung wird diese in der Zentrale scharfgeschaltet, d.h. sie wird in den normalen Betriebszu­stand geschaltet. Nun können die Melder entweder nach dem Kettensynchronisationsverfahren bekannterweise ständig abge­fragt und ihre Daten zur Zentrale übertragen werden. Dabei ist eine Adressenübertragung nicht nötig, da jeder Melder aufgrund seiner physikalischen Adresse eindeutig identifizierbar ist. Über die in der Zentrale hinterlegten zugeordneten organisa­torischen Adressen können für die weitere Verarbeitung die jeweils erforderliche organisatorische Adresse ausgewählt werden und damit die entsprechenden Melder gezielt angesprochen werden. In bekannter Weise wird auch schon in der Initialisie­rungsphase die Anzahl der angeschlossenen Melder festgestellt und abgespeichert. Würde beispielsweise jemand einen Melder entfernen, so würde die nicht bestückte Melderfassung die Leitung selbsttätig durchverbinden. Die Zentrale würde dabei feststellen, daß sich die Anzahl der Melder verringert hat. Sie kann nun automatisch, ähnlich wie bei der Initialisierung einerseits feststellen, welcher Melder fehlt, andererseits eine neue Zuordnung zwischen den physikalischen und organisato­rischen Melderadressen generieren. Danach ist weiterhin der Betrieb aller noch vorhandenen Melder auf der Linie in vollem Umfang möglich. Darüber hinaus kann die Zentrale das Fehlen der Melder auch sofort als Störung oder Sabotage erkennen und anzeigen und dabei dennoch die noch vorhandenen Melder im Betriebszustand weiterhin zyklisch abfragen.

    [0016] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Prinzip der Kettensynchronisation nur zur erfindungsgemäßen Adressenfestlegung benutzt werden, während die Gefahrenmelder betriebsmäßig ihre Daten nach einem anderen Verfahren zur Zentrale übertragen können. Dabei können bei­spielsweise die Schalttransistoren in den Gefahrenmeldern ständig durchgeschaltet bleiben, so daß alle Melder parallel an der Meldelinie angeschlossen sind. Sie können nun von der Zentrale her über die in den Meldern hinterlegten organi­satorischen Adressen in beliebiger Reihenfolge und in belie­bigen Zeitabständen abgefragt werden und ihre Information zur Zentrale übertragen. In gleicher Weise ist es auch möglich, daß sich die Melder selbständig melden, wenn sie Informationen zu übergeben haben und dann zur Identifizierung ihre organi­satorische, im Melder gespeicherte Adresse mit übertragen.

    [0017] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch bei einer bereits voll mit Meldern bestückten Meldeprimärleitung eine organi­satorische Melderadresse dadurch vergeben werden, daß durch Auslösen der Melder (vor Ort) die organisatorische Adressen­vergabe erfolgt. Der oben beschriebene Vorgang ist dann voll auf diesen Vorgang übertragbar, wenn statt dem Einsetzen eines Melders der entsprechende Melder, beispielsweise durch Be­sprühen mit Rauch, ausgelöst wird.

    [0018] Das erfindungsgemäße Adressierverfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. Eine einfache Vergabe der organisatorischen Adressen ist im Rahmen von ohnehin durchzuführenden Tätig­keiten, z.B. Melderstecken oder Melderauslösen, möglich, ohne dabei die tatsächliche Leitungsführung berücksichtigen zu müssen oder davon Kenntnis zu haben. Eine entsprechende Versorgung in der Zentrale, d.h. ein zusätzlicher Arbeitsgang und die damit verbundenen Fehlerquellen entfallen.

    [0019] Für die Adresseinstellung ist bei diesem Verfahren kein mechanischer und technischer Aufwand nötig, wie eine Reihe von Schaltern zu betätigen, Bedienfeld mit Adressnummern ein­schreiben oder Lötbrücken herzustellen. Es sind auch keine besonderen Hardware-Elemente notwendig.

    [0020] Beim Entfernen eines Melders oder bei einem Melderdefekt, z.B. weil der schadhafte Melder ständig geschlossen bleibt, bleiben alle anderen Melder einer Meldeprimärleitung voll funktions­fähig. Muß der defekte Melder ausgetauscht werden, so muß nur dieser neue Melder mit der organisatorischen Melderadresse neu versorgt werden, alle anderen Adressen bleiben unverändert erhalten. Diese automatische Adressensvergabe weist einen hohen Grad von Zuverlässigkeit auf, weil ein mühsames Eingeben einzelner Adressen per Hand entfällt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur frei wählbaren Vergabe von Melderadressen (ORA) in einer Gefahrenmeldeanlage mit mehreren zweiadrigen Meldeprimärleitungen (ML) und pro Meldeprimärleitung (ML) eine Vielzahl (n) von kettenförmig anschaltbaren Gefahren­meldern (M1...Mn), die dazu in zumindest einer Leitungsader (z.B. b-Ader) eine Schaltvorrichtung aufweisen, wobei die einzelnen Gefahrenmelder (M) von der Zentrale (Z) aus zyklisch auf ihre jeweiligen Meldesignale abgefragt werden und in der Zentrale (Z) aufgrund des kettenförmigen Anschaltens die jeweilige physikalische Melderadresse (PHA) gespeichert ist, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Gefahrenmelder (M1 ... Mn) ein Adressenspeicher vorgesehen ist, in den in einer Initialisierungsphase von der Zentrale (Z) aus eine individuelle bzw. organisatorische Melderadresse (ORA) eingeschrieben wird, die anschließend für den Betrieb der Gefahrenmeldeanlage verwendet wird,
    daß in jeder Melderfassung (MF) für die schaltbare Leitungsader (b) eine elektrische Verbindung (FS) herstellbar ist, wenn kein Gefahrenmelder (M) in der Melderfassung (MF) steckt, daß mit der Inbetriebnahme der Gefahrenmeldeanlage (Initialisier­ungsphase) für jede Meldeprimärleitung (ML) eine automatische Adressenvergabe durch die Reihenfolge der Bestückung der Melderfassung (MF) mit den Gefahrenmeldern (M) durchgeführt wird,
    daß in der Zentrale (Z) dem ersteingesteckten Gefahrenmelder (M1) eine erste physikalische Adresse (PHA 01) zugeordnet und gespeichert wird,
    daß anschließend von der Zentrale (Z) aus der betreffende Gefahrenmelder (M1) nach seiner organisatorischen Melderadresse (ORA) gefragt wird,
    daß die Zentrale (Z) bei fehlender organisatorischer Melderadresse (ORA 01) dem betreffenden Gefahrenmelder (M1) eine erste organisatorische Melderadresses (ORA 01) zuordnet und diesem überträgt, wo sie in einem nicht flüchtigen Speicher eingeschrieben wird,
    daß dem zweiteingesetzten Gefahrenmelder (M2) eine zweite physikalische Adresse (PHA 02) zugeordnet und anschließend eine zweite organisatorische Melderadresse (ORA2) zugeordnet und eingeschrieben wird,
    daß dieser Vorgang solange durchgeführt wird, bis die je­weilige Meldeprimärleitung (ML) mit sämtlichen Gefahren­meldern (M1 bis Mn) bestückt und mit organisatorischen Melderadressen (ORA 01 bis n) versorgt ist, und daß anschließend die jeweilige Meldeprimärleitung (ML) von dem Initialisierungszustand in den Betriebszustand geschaltet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß betriebsmäßig die organisatorische Melderadresse in Verbindung mit der Kettensynchronisation verwendet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß betriebsmäßig auf die Kettensynchronisation verzichtet wird, wobei die Schaltvorrichtungen in den Gefahrenmeldern ständig durchge­schaltet bleiben und die Gefahrenmelder über die gespeicherte organisatorische Adresse aufgerufen werden.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Verbindung in der Melderfassung (MF) mit einem Fassungsdeckel hergestellt wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Verbindung in der Melderfassung (MF) mit einem durch den Gefahrenmelder betätigbaren Schalter (FS) automatisch her­gestellt wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die erfolgte Speicherung der organisatorischen Melderadresse (ORA) quittiert wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Quittierung am betreffenden Gefahrenmelder (M) angezeigt wird.
     
    8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß in der Zentrale (Z) im Initialisierungszustand die Anzahl (n) der angeschlos­senen Gefahrenmelder (M) pro Meldeprimärleitung (ML) ermittelt und gespeichert wird, und daß im Betriebszustand die Gefahren­melder-Anzahl (n) jeweils mit jeder zyklischen Abfrage einer Meldeprimärleitung (ML) überprüft wird.
     
    9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß statt durch die Melderbestückung einer Primärleitung die organisatorische Melderadressenvergabe durch die Reihenfolge des Auslösens der schon bestückten Gefahrenmelder erfolgt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht