TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Sitzmöbel. Sie betrifft insbesondere
eine gepolsterte Rückenlehne mit einer höhenverstellbaren Lendenlordosenunterstützung,
umfassend
(a) eine Polsterplatte;
(b) ein auf der Polsterplatte aufliegendes Rückenlehnenpolster; und
(c) ein Lordosestützteil, welches eine Vorwölbung des Rückenlehnenpolsters bewirkt;
[0002] Eine solche Rückenlehne ist beispielsweise aus der DE-A1 36 34 500 bekannt.
STAND DER TECHNIK
[0003] Bereits seit geraumer Zeit verfügen Arbeitssitzmöbel und insbesondere Bürostühle
über Verstellmöglichkeiten der Rückenlehne auch in vertikaler Richtung. Damit soll
ein erforderlicher Ausgleich an die unterschiedlichen Körperbzw. Rumpfgrössen der
Besitzer erreicht werden.
[0004] Ziel derartiger Verstelleinrichtungen ist, dass eine präzise Abstützung im Bereich
der unteren Lendenwirbel (Lendenlordosenbereich) des jeweiligen Benutzers mit einem
der Wirbelsäulenform entsprechend geformten Polster erreicht wird. Eine körpergerechte
Abstützung gerade des Rückens ist eine wesentliche Voraussetzung, um beschwerdefrei
längere Zeiträume sitzend zu verbringen.
[0005] Es muss dabei gewährleistet sein, dass sich die Rückenlehne während des Sitzens
nicht unbeabsichtigt verstellen kann. Zu diesem Zweck sind meist Arretierungen vorgesehen,
die - wenn sie entriegelt werden - die gesamte Rückenlehne freigeben, so dass sie
auf und ab verschoben werden kann. Es versteht sich von selbst, dass hierfür entsprechend
ausgelegte Führungen vorhanden sein müssen, falls eine zuverlässige, leichtgängige
Verstellung erreicht werden soll. Es verändert sich aber auch augenscheinlich das
Aussehen des Stuhles je nach der eingestellten Lehnenhöhe.
[0006] Eine Vielzahl von Arbeitsstühlen - vor allem jene nach Bauart A der DIN 4551 - arbeitet
nach dieser Methode. Durch die Führung und die erforderliche Arretierung der Rückenlehne
erhöht sich allerdings der Bauaufwand der meist einfach gehaltenen Stühle beträchtlich,
vor allem, wenn die Bauteile langlebig und robust ausgeführt werden.
[0007] Es kann ebenfalls als Nachteil angesehen werden, dass zwischen der Rückenlehne und
dem Sitz ein Zwischenraum verbleiben muss, der bei hoch eingestellter Rückenlehne
zu einem wenig harmonischen Aussehen des Stuhles führt.
[0008] Auch muss die vollständige Lehne bewegt werden, was oft - ausser durch ihr Eigengewicht
- auch durch Verkantungsef fekte in der Führung erschwert wird. In den meisten Ausführungen
solcher Rückenlehnen bleibt eine Betätigung mit zwei Händen unumgänglich: Während
eine Hand die Verriegelung bedient, positioniert die andere die Rückenlehne in der
gewünschten Stellung. Dabei lassen sich auch Konstruktionen finden, bei denen eine
Betätigung im Sitzen wegen der schwer erreichbaren oder schwergängigen Bedienungselemente
unmöglich ist.
[0009] Generell muss man es als Nachteil ansehen, dass Büroarbeitsstühle und -sessel entsprechend
den Bauarten B, C und D nach DIN 4551 bislang auf eine in der Höhe verstellbare Lordoseabstützung
durchweg verzichten mussten. Bei Sesseln der Bauart D versucht man, durch eine angemessen
proportionierte Polsterung diesen Nachteil aufzufangen. Jedoch gelingt dies nur unvollkommen,
da sich die Verstellbereiche einer höhenverstellbaren Rückenlehne damit nicht hinreichend
nachvollziehen lassen und die anatomischen Gegebenheiten des jeweiliegen Benutzers
hierbei unberücksichtigt bleiben. Bei Stühlen und Sesseln nach Bauart B und C werden
die Benutzer physiologisch um so schlechter abgestützt, je extremer ihre Rumpfgrösse
vom statistischen Mittelmass abweicht.
[0010] In der Vergangenheit wurden nun verschiedentlich Versuche unternommen, das Profil
einer Rückenlehne in gewisser Weise verstellbar auszubilden. So finden sich z.B. in
der eingangs erwähnten DE-A1 36 34 500 verschiedene Vorschläge für eine u.a. im Längsquerschnitt
vertikal verstellbare Rückenlehne.
[0011] Gemäss diesen Vorschlägen wird entweder die Rückenlehne als Ganzes in der Höhe verstellt
(Fig.2) oder ein untererer Rückenlehnenteil gegenüber einem oberen Rückenlehnenteil
verschoben (Fig.4,5) oder aber die rückwärtige Trägerschale in spezieller Weise flexibel
ausgebildet (Fig.7).
[0012] Im ersten Fall ergibt sich wegen der Bewegung der gesamten Rückenlehne - wie bereits
oben erwähnt - eine unkomfortable und schwerfällige Verstellung.
[0013] Im zweiten Fall ist eine Fuge im Polster hinzunehmen. Eine ganzflächige Abstützung
des Rückens wird damit unterbrochen. Dies führt zu zusätzlichen Druckstellen im Uebergangsbereich
zwischen festem und beweglichem Lehnenteil.
[0014] Im dritten Fall schliesslich muss die Trägerschale in aufwendiger Weise mehrstückig
ausgeführt werden, was einerseits die Stabilität der Lehne beeinträchtigt und andererseits
den Verstellbereich einschränkt.
[0015] Eine weitere Verstellmöglichkeit eines Rückenlehnenlängsprofils wird in der WO-A1
85/00736 beschrieben; hier werden vertikale Lamellen - vergleichbar einem Lattenrost
in einem Bett - durch eine höhenverstellbare Walze verformt.
[0016] Nachteile dieser Lösung sind darin zu sehen, dass der Lamellenaufbau sehr aufwendig
ist und die Vorwölbung des Polsters sich wegen der Lamellen nicht auf einen lokalen
Bereich beschränkt, sondern sich über die gesamte Rückenlehne erstreckt. Darüberhinaus
ist es bei dieser Art der Höhenverstellung schwierig, zusätzlich eine Verstellung
der Vorwölbung in horizontaler Richtung vozusehen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine höhenverstellbare Rückenlehne
zu schaffen, welche die zuvor geschilderten Nachteile bisheriger Lösungen vermeidet
und sich insbesondere durch körpergerechte Justierbarkeit bei vereinfachter Handhabung
und reduziertem Bauaufwand auszeichnet. Darüberhinaus soll die Möglichkeit bestehen,
in einfacher Weise zusätzlich zur Lordosenhöheneinstellung den Grad der Vorwölbung
in horizontaler Richtung verändern zu können.
[0018] Im einzelnen wird angestrebt
- die vertikale Verstellmöglichkeit des Lendenbausch-Bereiches der Rückenlehne für
Büroarbeitssessel der Bauart D nach DIN 4551 auf einen mindestens ebenso grossen
Bereich auszulegen, wie er für Arbeitsstühle nach Bauart A in DIN 4551 ratsam erscheint;
- die Verstellung zu erlauben, ohne dass sich der Benutzer aus dem Stuhl erheben
oder weit von der Lehne abrücken muss;
- eine weitgehende Reduzierung des Bauaufwandes und des Gewichtes zu erreichen;
- die erforderlichen baulichen Massnahmen zum Vorteil für den visuellen Gesamteindruck
des Stuhles zu realisieren; und
- im Rahmen eines Baukastensystems eine vertikale oder horizontale Profiländerung
getrennt voneinander oder kombiniert in einem geschlossenen System zu verwirklichen.
[0019] Die Aufgabe wird bei einer Rückenlehne der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass
(d) das Lordosestützteil relativ zum Rückenlehnenpolster und zur Polsterplatte in
vertikaler Richtung verschiebbar ist.
[0020] Der Kern der Erfindung besteht also darin, dass ein auf der Polsterrückseite plaziertes,
in die Lehne integriertes, kompaktes Segment mittels eines Verstellgliedes separat
auf und ab bewegt werden kann.
[0021] Das Segment wird so gestaltet, dass es in der Mittelstellung seines Verstellbereiches
das Rückenlehnenpolster zu einer auf einen Menschen mittlerer Grösse ausgerichteten
Ausformung ergänzt; von dieser Standardeinstellung aus kann nun die Anpassung an grosse
wie auch kleine Besitzer erfolgen, indem es nach oben oder unten verschoben wird.
[0022] Die Zone der maximalen Vorwölbung auf der Vorderseite des Polsters verschiebt sich
somit nach oben bzw. unten; dadurch ist eine unter ergonomischen Kriterien weitreichende
Anpassungsmöglichkeit an anatomische Gegebenheiten beim Menschen möglich.
[0023] Vorteilhaft wirkt sich aus, dass das Aussehen a priori weniger festgelegt ist als
bei Stühlen mit einer insgesamt höhenverschieblichen Rückenlehne. Dies erhöht die
gestalterischen Freiheiten, was in eine harmonischere Gestaltstruktur des Stuhles
umgesetzt werden kann.
[0024] Dem Benutzer wird die Verstellung schon dadurch erleichtert, dass nun nicht mehr
die ganze Lehne auf und ab bewegt werden muss, sondern nur ein einzelnes Teil mit
vergleichsweise geringem Eigengewicht unter der Polsterauflage verstellt wird.
[0025] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass zusätzlich
Mittel zum Aendern der Vorwölbung des Rückenlehnenpolsters durch Vor- und Zurückstellen
des Lordosestützteils vorgesehen sind.
[0026] Hierbei kann das Lordosestützteil entweder mit seiner geradlinig geführten Vertikalbewegung
gekoppelt sein oder hiervon unabhängig die zusätzliche Horizontalbewegung vollziehen.
[0027] Die Höheneinstellbarkeit berücksichtigt individuelle Körpergrösse und Rumpfproprotionen
und hat daher eindeutig Vorrang. Nach Empfehlungen der Arbeitsmedizin sollte die Höhenverstellung
einen Bereich von ca. 70 mm umfassen. Die zusätzliche Verstellbarkeit der Vorwölbung
in horizontaler Richtung erweist sich dagegen für Personen als sinnvoll, deren Wirbelsäulenprofil
im Lendenwirbelbereich von einer normalen Form abweicht (weiter nach vorn gewölbt
oder flacher).
[0028] Andere bevorzugte Weiterbildungen und Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0029] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig.1 den Aufbau der Rückenlehne (von vorne betrachtet; ohne Rückenlehnenpolster)
für eine reine Höhenverstellung des Lordosenstützbereiches gemäss einem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig.2 die Rückenlehne gemäss Fig.1 im Längsschnitt;
Fig.3a,b den Verstellbereich bei einer Rückenlehne gemäss Fig.2;
Fig.4 in der perspektivischen Rückansicht eine Rückenlehne mit getrennter Vertikal-
und Horizontalverstellung des Lordosestützteils gemäss einer ersten bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung; und
Fig.5 in der perspektivischen Rückansicht eine Rückenlehne mit getrennter Vertikal-
und Horizontalverstellung des Lordosestützteils gemäss einer zweiten bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0030] Fig.1 zeigt in der Frontansicht und bei abgenommenem Rückenlehnenpolster, Fig.2 im
Längsschnitt (mit Polster), den Aufbau einer Rückenlehne mit höhenverstellbarem Lordosestützbereich
gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
[0031] Eine beispielsweise konventionell ausgeführte Polsterung, bestehend aus einer einstückigen
Polsterplatte 2 und einem einstückigen Rückenlehnenpolster 3 (welches eine Schaumauflage
und einen Bezugsstoff umfasst), weist auf der Rückseite eine Aussparung 2a in der
Polsterplatte 2 auf, die ein gewölbt geformtes, einstückiges Lordosestützteil 1 mit
dem erforderlichen Bewegungsspielraum aufnimmt.
[0032] Das Lordosestützteil 1 drückt durch die Aussparung 2a hindurch direkt auf das Rückenlehnenpolster
3. Um die Reibung zu minimieren und einen Verschleiss an der Rückseite des Rückenlehnenpolsters
3 zu verhindern, ist zwischen dem Polster und dem Lordosestützteil 1 vorzugsweise
eine gespannte Trennfolie 5 vorgesehen, die z.B. schaumseitig mit dem Rückenlehnenpolster
3 verklebt sein kann.
[0033] Angesetzte Fahnen 11, die Bestandteil der Polsterplatte 2 sein und im Lordosestützteil
1 geführt sein können, stellen sicher, dass der Besitzer eine gleichmässige Druckverteilung
am Polster verspürt, auch wenn das Lordosestützteil 1 sich in der tiefsten Stellung
befindet. Die Fahnen 11 überbrücken dabei den sich verändernden Spalt zwischen Lordosestützteil
1 und Polsterplatte 2. Steht das Lordosestützteil 1 in der höchsten Stellung, werden
die im unteren Bereich der Rückenlehne ohnehin geringen Druckkräfte durch die nach
unten herausragenden Fahnen 11 übertragen.
[0034] Ueber geeignete Führungsbahnen 7 (Fig.2), beispielsweise Rippen, wird eine kontrollierte
Bewegung des Lordosestützteils 1 ermöglicht sowie Anlehnkräfte der sitzenden Person
abgeleitet in eine Tragkonstruktion 9, welche bei diesem Ausführungsbeispiel die Rückenlehne
trägt.
[0035] Um eine leichtgängige Verstellbarkeit zu erreichen, greift eine Verstellelement in
Form eines Hebelarms 6 am Lordosestützteil 1 an; der Hebelarm 6 ist in einem an der
Polsterplatte 2 seitlich von der Aussparung 2a fixierten Drehpunkt 8 gelagert und
tritt auf der anderen Seite aus einer Verkleidung 4 aus bzw. unter dem Polster hervor.
Er wird dort mittels einer Taste 10 bedient. Zur Arretierung ist ein Feststellelement
23 vorgesehen, welches verschiebbar auf dem Hebelarm 6 angeordnet ist und mittels
einer Feder 24 gegen eine entsprechende Rastleiste 22 in der Verkleidung 4 gedrückt
wird.
[0036] Durch eine geeignete Auslegung der Hebelverhältnisse zwischen Drehpunkt, Angriffspunkt
am Lordosestützteil 1 und der Taste 10 lässt sich eine leichtgängige Betätigung der
Taste 10 sicherstellen. Der erzielte Verstellbereich, gekennzeichnet durch die obere
und untere Stellung des Lordosestützteils 1, ist in Fig.3a,b dargestellt.
[0037] Eine zusätzliche horizontale Verstellung des beweglichen Lordosestützteils 1 kann
in einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Lehne so erfolgen, dass
die Basis, auf welcher das keilförmige Lordosestützteil 1 geführt wird, horizontal
verändert wird (Fig.4).
[0038] Hierbei kann die Verstellung mit dem beschriebenen Hebelarm 6 beibehalten werden,
wobei der Mitnehmer am Lordosestützteil 1 entweder durch eine kulissenartige Ausgestal
tung oder noch vorteilhafter durch seine Eigenelastizität in horizontaler Richtung
(z.B. bei einer Ausführung aus Federbandstahl) die auftretende Horizontalbewegung
kompensiert.
[0039] Vereinfacht können hier Kurbeln 12 in Form von Drahtbiegeteilen zum Einsatz kommen.
Als Parallelogramm wirkend sind sie einerseits mittels Kurbellagern 20 an der Polsterplatte
2 oder der Tragkonstruktion 9 drehbar gelagert. Andererseits greifen sie über Schienen
15a in Führungen 15 am Lordosestützteil 1 ein.
[0040] Ueber einen Betätigungshebel 6a, der in einem feststehenden Lager 13 drehbar gelagert
ist, werden über ein Kupplungsteil 14 die Kurbeln 12 auf und ab bewegt, was für die
Führungen 15 und damit für den Keil die gewünschte, exakt parallele, horizontale Bewegung
ergibt.
[0041] Eine noch weitergehende Vereinfachung stellte eine einzige, mittig angeordnete Kurbel
dar, die direkt vom Betätigungshebel 6a beaufschlagt wird. Ein störendes Verkippen
des Lordosestützteils 1 wird hierbei durch die Fahnen 11 der Polsterplatte 2, die
das Lordosestützteil 1 durchdringen, wirksam verhindert.
[0042] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Fig.5) kann eine zusätzliche horizontale
Verstellung derart geschehen, dass über ein Handrad 18 und eine Welle 17, die mittels
Wellenlagern 21 an der Tragkonstruktion 9 gelagert ist, die Horizontalbewegung eingeleitet
wird. Auf der Welle 17 sind vorzugsweise polygone Nocken 16 mit von Nockenfläche zu
Nockenfläche zunehmendem Mittenabstand angeordnet, die den Abstand zwischen Welle
17 und Lordosestützteil 1 bestimmen und so die gewünschte Ein stellbarkeit der Vorwölbung
gewährleisten. Für die vertikale Führung sind Schienen 19 vorgesehen. Auch hier stabilisieren
die Fahnen 11 das Lordosestützteil 1.
[0043] In beiden Fällen kann das Lordosestützteil 1 direkt auf der Rückseite beaufschlagt
werden, wenn die Führungen 15 einerseits und die Schienen 19 andererseits tiefer ausgestaltet
werden als der horizontale Verstellweg ausmacht.
[0044] Im Vorangegangenen ist die Erfindung anhand von speziellen Ausführungsbeispielen
erläutert worden. Andere Ausführungsformen im Rahmen der Erfindung sind ebenfalls
möglich.
[0045] So ist es vorstellbar, dass das Lordosestützteil 1 beweglich innerhalb der Baueinheit
aus Rückenlehnenpolster 3 und Polsterplatte 2 liegt, das Verstellelement jedoch ausserhalb,
und lediglich an der Rückseite des Lordosestützteils 1 angreift.
[0046] Auch kann die Rückenlehnenverkleidung selbsttragend ausgeführt sein; die Tragkonstruktion
9 kann daher gegebenenfalls fortfallen, d.h. integrierter Bestandteil der Rückenlehnenverkleidung
sein.
[0047] Die Höhenverstellung kann auch durch eine walzenförmig ausgebildete Taste oder einen
Schieber auf der Aussenseite der Verkleidung 4 geschehen; eine bauliche Vereinfachung
ergäbe sich dann durch den Verzicht auf den Hebelarm 6 und den Drehpunkt 8.
[0048] Eine Variation der Neigung der Führungsbahn 7 kann auch so geschehen, dass sich eine
Korrelation ergibt zwischen geringerer Sitztiefe bei niedrig bzw. grösserer Sitztiefe
bei hoch eingestelltem Lordosestützteil 1.
[0049] Schliesslich kann das verschiebbare Teil auch als gepolstertes, separates Teil ausgeführt
werden.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0050]
1 Lordosestützteil
2 Polsterplatte
2a Aussparung
3 Rückenlehnenpolster
4 Verkleidung
5 Trennfolie
6 Hebelarm
6a Betätigungshebel
7 Führungsbahn
8 Drehpunkt
9 Tragkonstruktion
10 Taste
11 Fahne
12 Kurbel
13 Lager
14 Kupplungsteil
15 Führung
15a Schiene
16 Nocken
17 Welle
18 Handrad
19 Schiene
20 Kurbellager
21 Wellenlager
22 Rastleiste
23 Feststellelement
24 Feder
1. Gepolsterte Rückenlehne mit einer höhenverstellbaren Lendenlordosenunterstützung,
umfassend
(a) eine Polsterplatte (2);
(b) ein auf der Polsterplatte (2) aufliegendes Rückenlehnenpolster (3); und
(c) ein Lordosestützteil (1), welches eine Vorwölbung des Rückenlehnenpolsters (3)
bewirkt;
dadurch gekennzeichnet, dass
(d) das Lordosestützteil (1) relativ zum Rückenlehnenpolster (3) und zur Polsterplatte
(2) in vertikaler Richtung verschiebbar ist.
2. Rückenlehne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
(a) das Rückenlehnenpolster (3) einstückig ist;
(b) die Polsterplatte (2) im Lordosenstützbereich eine Aussparung (2a) aufweist; und
(c) das Lordosestützteil (1) im Bereich der Aussparung (2a) angeordnet ist und durch
die Aussparung (2a) hindurch auf das Rückenlehnenpolster (3) drückt.
3. Rückenlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterplatte (2)
und das Lordosestützteil (1) jeweils einstückig ausgeführt sind.
4. Rückenlehne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Polsterplatte (2) rückwärtig an einer Tragkonstruktion (9) befestigt ist;
(b) die Tragkonstruktion (9) Mittel zur vertikalen Führung des Lordosestützteils
(1) aufweist; und
(c) an der Polsterplatte (2) ein Verstellelement zum vertikalen Verschieben des Lordosestützteils
(1) angeordnet ist.
5. Rückenlehne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
(a) das Verstellelement einen Hebelarm (6) umfasst;
(b) der Hebelarm (6) um einen seitlich neben der Aussparung (2a) angeordneten und
an der Polsterplatte (2) fixierten Drehpunkt (8) drehbar ist;
(c) der Hebelarm (6) näherungsweise horizontal verläuft; und
(d) an dem Lordosestützteil (1) angreift.
6. Rückenlehne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Mittel zum
Aendern der Vorwölbung des Rückenlehnenpolsters (3) durch Vor- und Zurückstellen des
Lordosestützteils (1) vorgesehen sind.
7. Rückenlehne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Mittel zum Aendern der Vorwölbung wenigstens eine Kurbel (12) umfassen;
(b) die wenigstens eine Kurbel (12) einerseits in Kurbellagern (20) an der Tragkonstruktion
(9) oder Polsterplatte (2) drehbar gelagert ist; und
(c) andererseits an dem Lordosestützteil (1) über eine in einer Führung (15) laufende
Schiene (15a) angreift.
8. Rückenlehne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Mittel zum Aendern der Vorwölbung eine Welle (17) umfassen;
(b) die Welle (17) in Wellenlagern (21) an der Tragkonstruktion (9) drehbar gelagert
ist; und
(c) auf der Welle polygone Nocken (16) angeordnet sind, welche den Abstand des Lordosestützteils
(1) zur Welle (17) bestimmen.
9. Rückenlehne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum
Erzielen einer gleichmässigeren Druckverteilung am Rückenlehnenpolster (3)
(a) an der Polsterplatte (2) vertikal verlaufende Fahnen (11) angesetzt sind;
(b) die Fahnen (11) in die Aussparung (2a) hineinragen; und
(c) Im Lordosestützteil (1) geführt sind.
10. Rückenlehne nach einem der Ansprüch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Verminderung der Reibung zwischen dem Rückenlehnenpolster (3) und dem Lordosestützteil
(1) eine Trennfolie (5) angeordnet und mit dem Rükkenlehnenpolster (3) verklebt ist.