[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer eine Vielzahl von Spinnstellen
umfassenden Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, unter Verwendung eines
Bedienroboters, der entlang den jeweils eine antreibbare Spindel zur Aufnahme einer
Spinnhülse aufweisenden Spinnstellen verfahrbar ist und insbesondere zur Behebung
eines Fadenbruches an einer betreffenden Spinnstelle sicherstellt, daß das von einem
Streckwerk gelieferte zu spinnende Material wieder auf die der Spinnstelle zugeordnete
Spinnhülse aufgewickelt wird, wozu insbesondere ein Hilfsfaden mit einem Ende auf
der Spinnhülse angewickelt und mit dem anderen Ende zu dessen Verbindung mit dem
zu spinnenden Material an dieses angesetzt wird. Die Erfindung betrifft ferner einen
Bedienroboter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 13.
[0002] Aus der US 4 640 088 ist eine Offen-End-Spinnmaschine bekannt, bei der die Spulhülse
einer jeweiligen Spinnstelle zwischen zwei Armen gehalten ist, die zwischen einer
unteren Stellung, in der die Spulhülse von einer Reibwalze angetrieben ist, und einer
oberen, von der Reibwalze abgesetzten Stellung verschwenkbar sind. Auf ein Rufsignal
einer jeweiligen Spinnstelle hin überprüft ein verfahrbarer Bedienautonat, ob die
Arme die obere oder die untere Stellung einnehmen und ob eine Spulhülse zwischen
den Armen vorhanden ist. Nehmen diese Arme bei fehlender Spulhülse ihre obere Stellung
ein, so setzt der Bedienautomat zunächst eine neue Spulhülse ein, bevor er mit dem
Ansetzen beginnt. Das Doffen erfolgt je nach Bedarf für die einzelnen Spinnstellen
getrennt.
[0003] Aus der US 3 626 680 ist eine Ringspinnmaschine bekannt, bei der die obere Lieferwalze
des Streckwerks mittels eines Bedienautomaten daraufhin überprüft wird, ob sich auf
dieser Walze ein Wickel gebildet hat. Wird ein solcher Wickel festgestellt, so betätigt
der Bedienautomat die Luntenklemmvorrichtung der betreffenden Spinnstelle. Das Doffen
erfolgt wiederum je nach Bedarf für die einzelnen Spinnstellen getrennt.
[0004] Bei den heutigen Ringspinnmaschinen erfolgt das Doffen überwiegend mittels eines
sogenannten Integraldoffers, d.h. einer Vorrichtung, die sämtliche Spinnkopse einer
Maschinenseite gleichzeitig entnimmt und durch leere Spinnhülsen ersetzt. Bei einem
derartigen, für sämtliche Spinnstellen zumindest einer Maschinenseite gemeinsamen
Doffvorgang kann es nun vorkommen, daß eine leere Spinnhülse verloren geht oder das
Hülsenmagazin der Doffervorrichtung nicht vollständig beladen wurde.
[0005] Dies führt dazu, daß möglicherweise nicht sämtliche Spindeln der Ringspinnmaschine
mit leeren Spinnhülsen bestückt werden. Somit besteht die Gefahr, daß ein betreffendes
Fadenende unmittelbar auf die Spindel einer jeweiligen Spinnstelle angewickelt wird,
was in der Regel zu einer beträchtlichen Störung des normalen Betriebsablaufs der
Ringspinnmaschine führt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren sowie den Bedienroboter
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß während des Doffvorgangs auftretende
Fehler zuverlässig und rechtzeitig erkannt werden und selbst bei einem fehlerhaften
Doffvorgang sichergestellt ist, daß stets fehlerfrei angewickelt wird.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß nach jedem dem Auswechseln
der Spinnkopse durch leere Spinnhülsen dienenden Doffvorgang und/oder vor jedem Anwickel-
bzw. Ansetzvorgang mittels des Bedienroboters automatisch zunächst eine Überprüfung
der Spinnstellen daraufhin vorgenommen wird, ob auf der jeweiligen Spindel eine Spinnhülse
aufgesteckt ist oder nicht, daß bei fehlender Spinnhülse mittels des Bedienroboters
automatisch eine der betreffenden Spinnstelle zugeordnete Vorgarnstoppeinrichtung
betätigt bzw. diese Spinnstelle außer Betrieb gesetzt und dies zumindest für den Bedienroboter
erkennbar signalisiert wird, und daß mittels des Bedienroboters stets nur Fadenbrüche
an solchen Spinnstellen behoben werden, deren Vorgarnstoppeinrichtung nicht betätigt
ist bzw. die nicht außer Betrieb gesetzt sind.
[0008] Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, daß stets nur auf eine jeweilige Spinnhülse
bzw. einen Spinnkops angewickelt wird und damit durch ein unmittelbares Anwickeln
auf die Spindeln bedingte Betriebsstörungen der Ringspinnmaschine zuverlässig ausgeschlossen
sind. Dies gilt in erster Linie für den Fall, daß während des insbesondere für sämtliche
Spinnstellen einer Maschinenseite gemeinsamen Doffvorgangs Fehler auftreten, die
dazu führen, daß die Spindeln bestimmter Spinnstellen nicht mit leeren Spinnhülsen
bestückt sind. Erkennt der Bedienroboter einen derartigen Fehler, so wird die betreffende
Spinnstelle insbesondere dadurch außer Betrieb gesetzt, daß die zugeordnete Vorgarnstoppeinrichtung
betätigt wird. Schon beim nächsten, beispielsweise der Fehlerbehebung dienenden Durchlauf
erkennt der Bedienroboter, daß die betreffende Spinnstelle außer Betrieb gesetzt ist,
so daß diese Spinnstelle nicht bedient wird. Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis
aus, daß der festgestellte Fehler durch den Bedienroboter nicht behoben werden kann
und insgesamt dadurch ein effektiverer Betrieb erreicht wird, wenn die betreffende
Spinnstelle vorübergehend außer Betrieb gesetzt wird und der Bedienroboter die betreffenden
Spinnstellen solange überspringt, bis sie insbesondere durch eine Bedienungsperson
wieder in Betrieb gesetzt werden.
[0009] Damit die durch den Bedienroboter außer Betrieb gesetzten Spinnstellen durch eine
jeweilige Bedienungsperson nach einer entsprechenden Fehlerbehebung möglichst schnell
wieder in Betrieb gesetzt werden können, wird die Betätigung der jeweiligen Vorgarnstoppeinrichtung
bzw. das Außerbetriebsetzen der jeweiligen Spinnstelle vorzugsweise zusätzlich auch
für die betreffende Bedienungsperson erkennbar signalisiert. Dies kann beispielsweise
mittels eines mit der betreffenden Vorgarnstoppeinrichtung verbundenen Hebels erfolgen,
welcher bei deren Betätigung insbesondere hochgestellt wird.
[0010] Es kann nun vorkommen, daß auf einer jeweiligen Spindel zwar eine Spinnhülse vorhanden
ist, diese Spinnhülse jedoch nicht vollständig auf die Spindel aufgesetzt ist, so
daß die Spindel unterhalb der Unterkante der Spinnhülse noch freiliegt und in diesem
Bereich weiterhin ein direktes Anwickeln auf die Spindel möglich ist. Um auch ein
derartiges Anwickeln auf die Spindel in jedem Falle zuverlässig auszuschließen, ist
vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Spinnstellen mittels des Bedienroboters zusätzlich
auch daraufhin überprüft werden, ob eine auf eine jeweilige Spindel aufgesteckte Spinnhülse
eine vorgegebene Sollage einnimmt oder nicht, und daß auch im Falle einer eine von
der vorgegebenen Sollage abweichende Lage aufweisenden Spinnhülse die der betreffenden
Spinnstelle zugeordnete Vorgarnstoppeinrichtung betätigt bzw. diese Spinnstelle außer
Betrieb gesetzt wird. Hierbei wird beispielsweise überprüft, ob eine jeweilige Spinnhülse
vollständig auf die im Vergleich zur Spinnhülse im allgemeinen kürzere Spindel aufgesteckt
ist. Nur wenn dies der Fall ist, wird bei der betreffenden Spinnstelle angewickelt
bzw. angesetzt.
[0011] Zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse auf der jeweiligen, im Vergleich
zur Spinnhülse kürzeren Spindel wird jeweils ein Bereich zwischen der Oberkante der
Spindel und der Oberkante einer auf die Spindel aufgesteckten und die vorgegebene
Sollage einnehmenden Spinnhülse abgetastet. Hierbei wird davon ausgegangen, daß die
Spinnhülse von oben nach unten auf die betreffende Spindel aufgesteckt wird und in
ihrer Sollage mit ihrer Unterkante beispielsweise auf einem mit der Spindel verbundenen
Flansch aufsitzt.
[0012] Indem zweckmäßigerweise ein Bereich unmittelbar oberhalb der Oberkante der Spindel
abgetastet wird, werden die Spinnhülsen auch noch in einem solchen Fall zuverlässig
erkannt, bei dem diese Spinnhülsen nur geringfügig länger als die zugeordnete Spindel
sind und demnach oben nur geringfügig über die Spindel vorstehen.
[0013] Zur Überprüfung der Lage einer auf eine jeweilige Spindel aufgesteckten Spinnhülse
wird vorzugsweise die Lage der Ober- und/oder Unterkante der Spinnhülse überprüft.
Nachdem in der Sollage die beiden Kanten der Spinnhülse in einer vorgegebenen Höhe
liegen, kann dieser Höhenbereich auf die Anwesenheit der betreffenden Kante abgetastet
bzw. überprüft werden. Damit kann beispielsweise auch gleichzeitig die Überprüfung
des Vorhandenseins der Spinnhülse erfolgen. Das heißt, ein Anwickeln bzw. Ansetzen
kann nur dann erfolgen, wenn die betreffende Kante der Spinnhülse die jeweils vorgegebene
Höhe einnimmt, beispielsweise die Unterkante auf einem mit der Spindel verbundenen
Flansch aufsitzt oder die Oberkante einen vorgegebenen Abstand zur Oberkante der Spindel
aufweist.
[0014] Insbesondere zur Überprüfung der Lage einer auf eine jeweilige Spindel aufgesteckten
Spinnhülse wird vorteilhafterweise jeweils der Bereich unmittelbar über der Unterkante
einer auf die Spindel aufgesteckten und die vorgegebene Lage einnehmenden Spinnhülse
abgetastet. Dies kann beispielsweise der Bereich unmittelbar oberhalb eines mit der
Spindel verbundenen Flansches sein, auf dem die Spinnhülse in ihrer Sollage mit ihrer
Unterkante aufsitzt. Tritt die Spinnhülse mit ihrem unteren Ende in diesen Bereich
ein, so hat sie zumindest im wesentlichen bereits ihre Sollage erreicht, so daß mit
dem Erfassen des Eintretens der Spinnhülse in diesen Bereich gleichzeitig das Vorliegen
der Sollage erfaßt wird. Im allgemeinen genügt es, diesen Bereich abzutasten, so daß
bereits bei in diesem Bereich erfaßtem Spinnhülsenende ein jeweiliger Anwickel- bzw.
Ansetzvorgang zulässig ist. Andererseits ist es jedoch auch möglich, das Vorhandensein
der Spinnhülse sowie deren Lage getrennt zu überprüfen.
[0015] Insbesondere dann, wenn innerhalb eines durch die Spindellänge vorgegebenen Bereiches
abgetastet wird, kann das Vorhandensein einer Spinnhülse auf der jeweiligen Spindel
und/oder die Lage der Spinnhülse anhand der sich jeweils ergebenden Durchmesser- bzw.
Querschnittsdifferenz überprüft werden.
[0016] Wird innerhalb des durch die Länge der Spindel vorgegebenen Bereiches abgetastet,
so kann vorteilhafterweise das Vorhandensein einer Spinnhülse auf der jeweiligen
Spindel und/oder die Lage der Spinnhülse auch mittels Detektoren überprüft werden,
welche auf verschiedene Materialien und/oder Farben oder dergleichen von Spinnhülse
und Spindel bzw. deren Oberfläche unterschiedlich ansprechen.
[0017] Bevorzugt wird während eines ersten, auf einen Doffvorgang folgenden Durchlaufs des
Bedienroboters entlang zumindest eines Teils der Spinnstellen lediglich eine Überprüfung
des Vorhandenseins der jeweiligen Spinnhülsen und gegebenenfalls deren Lage vorgenommen,
während eine Fehlerbehebung, d.h insbesondere eine Fadenbruchbehebungl erst während
eines darauffolgenden, insbesondere während des nächsten Durchganges durchgeführt
wird. Während des ersten, auf den Doffvor gang folgenden Durchlaufs des Bedienroboters
können gleichzeitig auch bereits die während des Doffvorgangs entstandenen Fadenbrüche
erfaßt und zweckmäßigerweise gespeichert werden. Im zweiten Durchlauf werden dann
die Fadenbrüche jener Spinnstellen behoben, deren Vorgarnstoppeinrichtung nicht betätigt
ist, bzw. die nicht außer Betrieb gesetzt sind.
[0018] Mit der Überprüfung des Vorhandenseins einer jeweiligen Spinnhülse und gegebenenfalls
deren Lage werden vorteilhafterweise gleichzeitig eventuell vorhandene Garnreste
auf der betreffenden Spinnkrone entfernt. Dies erfolgt vorzugsweise wiederum während
des ersten, auf einen Doffvorgang folgenden Durchlaufs des Bedienroboters, welcher
demnach durch eine Kontroll-, Überwachungs- und Reinigungsfunktion bestimmt ist, während
andere Funktionen des Bedienroboters während dieses einmaligen Durchlaufs unterdrückt
werden.
[0019] Der erfindungsgemäße, entlang der Spinnstellen verfahrbare Bedienroboter zeichnet
sich dadurch aus, daß er eine Einrichtung zur Überprüfung des Vorhandenseins einer
Spinnhülse auf einer jeweiligen Spindel, eine Einrichtung zur Betätigung einer Vorgarnstoppeinrichtung
sowie Mittel zur Erfassung einer betätigten Vorgarnstoppeinrichtung bzw. einer außer
Betrieb gesetzten Spinnstelle umfaßt, und daß die Einrichtung zur Betätigung der
Vorgarnstoppeinrichtung sowie der Fadenansetzautomat jeweils derart durch die elektronische
Steuereinheit ansteuerbar sind, daß bei fehlender Spinnhülse die Vorgarnstoppeinrichtung
betätigt und der Fadenansetzautomat stets nur bei solchen Spinnstellen einen vorliegenden
Fadenbruch behebt, deren Vorgarnstoppeinrichtung nicht betätigt ist bzw. die nicht
außer Betrieb gesetzt sind.
[0020] Die Einrichtung zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse und/oder die
Einrichtung zur Überprüfung der Lage der Spinnhülse kann beispielsweise jeweils als
Lichtschranke ausgebildet sein, deren Sender und Empfänger vorzugsweise jeweils am
Bedienroboter angeordnet sind.
[0021] Vorzugsweise schneidet der zumindest im wesentlichen senkrecht zur jeweiligen Spindelachse
A gerichtete Lichtstrahl der Lichtschranke die Spindelachse, wobei dieser Lichtstrahl
bei fehlender Spinnhülse an der Spindel bzw. bei höher angeordneter Lichtschranke
an einem oberhalb der Spindel an der Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine,
angeordneten Reflektor reflektiert und bei auf die Spindel aufgesteckter Spinnhülse
von dieser zumindest teilweise absorbiert wird. Dabei wird insbesondere auch der Umstand
ausgenutzt, daß die Spinnhülsen im allgemeinen aus Karton, Papier, Kunststoff oder
dergleichen und die Spindeln üblicherweise aus Stahl, Aluminium oder dergleichen bestehen.
[0022] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsvariante ist der Lichtstrahl der Reflexionslichtschranke
bezüglich der Spindelachse bzw. der Spindel derart radial nach außen versetzt, daß
bei fehlender Spinnhülse der seitlich an der Spindel vorbeilaufende Lichtstrahl an
einem an der Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, angeordneten Reflektor
reflektiert und bei auf die Spindel aufgesteckter Spinnhülse von dieser zumindest
teilweise absorbiert wird.
[0023] Die Steuereinheit des Bedienroboters kann insbesondere derart ausgelegt sein, daß
während des ersten auf einen Doffvorgang folgenden Durchlaufs nicht nur das Vorhandensein
einer jeweiligen Spinnhülse und gegebenenfalls deren Lage überprüft, sondern zweckmäßigerweise
zusätzlich auch die während des Doffvorgangs entstandenen Fadenbrüche erfaßt werden.
Die Fadenbrüche können beispielsweise durch eine Überwachung der Läuferrotation festgestellt
werden, wie dies insbesondere in der DE-OS 23 36 079 beschrieben ist. Ferner kann
die Zuver lässigkeit des Doffers insbesondere dadurch überwacht werden, daß eine
Auswertung der festgestellten Fadenbrüche vorgenommen wird.
[0024] Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0025] Die Endung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ringspinnmaschine mit zugeordnetem Bedienroboter,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer Spinnstelle der Ringspinnmaschine sowie
des gegenüber dieser Spinnstelle positionierten Bedienroboters,
Fig. 3 eine vereinfachte schematische Darstellung der Spindel der Spinnstelle bei
fehlender Spinnhülse sowie der zur Abtastung des Spindelbereichs dienenden Lichtschranken,
Fig. 4 eine Figur 3 vergleichbare Darstellung, wobei jedoch eine Spinnhülse teilweise
auf die Spindel aufgesteckt ist,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Spindeljspinnhülsen-Anordnung gemäß der Linie I -
I in Figur 4, wobei der zur Abtastung verwendete Lichtstrahl der unteren Lichtschranke
die Spindelachse schneidet, und
Fig. 6 eine Figur 5 vergleichbare Darstellung, wobei jedoch der zur Abtastung verwendete
Lichtstrahl der unteren Lichtschranke bezüglich der Spindelachse bzw. der Spindel
radial nach außen versetzt ist.
[0026] In Figur 1 ist in schematischer Seitenansicht eine Ringspinnmaschine 10 mit einem
Kopfteil 48 und einem Fußteil 50 gezeigt.
[0027] Zwischen Kopfteil 48 und Fußteil 50 ist auf beiden Maschinenseiten, von denen nur
eine zu sehen ist, jeweils eine Reihe von Spinnstellen 14 vorgesehen. Auf jeder Maschinenseite
können beispielsweise 500 - 600 derartige Spinnstellen 14 vorgesehen sein. Im vorliegenden
Falle sind der einfacheren Darstellung halber lediglich sieben dieser Spinnstellen
14 gezeigt. So ist der Abstand zwischen Kopfteil 48 und Fußteil 50 tatsächlich wesentlich
größer als dargestellt.
[0028] An jeder der Spinnstellen 14 wird von einer Vorgarnspule 52 kommendes Vorgarn 54
in einem Streckwerk 56 verstreckt und das verstreckte Garn mittels eines Ringläufers
58 auf eine Spinnhülse 18 gewickelt. Der entstehende Garnkörper 60 wird in bekannter
Weise von unten auf der Spinnhülse 18 aufgebaut und ergibt den sogenannten Spinnkops.
Zu diesem Zweck wird die Spinnhülse 18 von einer Spindel 16 angetrieben, auf die sie
aufgesteckt ist. Das verstreckte Vorgarn läuft durch einen Garnfühler 62 und einen
sogenannten Antiballonring 64 zu einem Ringläufer 58, welcher aufgrund der Drehbewegung
des Spinnkopses zu einer Drehbewegung auf einer Ringbahn 66 veranlaßt wird, wodurch
das gestreckte Vorgarn eine Drehung erfährt.
[0029] Die Spindeln 16 werden paarweise von in Pfeilrichtung 70 umlaufenden Bändern 68
angetrieben. Die Spindeln 16 sind in einem Querbalken 72 der Ringspinnmaschine 10
drehbar gelagert. Dagegen sind die Ringbahnen 66 auf der sogenannten Ringbank 74
angeordnet, welche in an sich bekannter Weise zur Bildung eines jeweiligen Spinnkopses
eine stetige Hubbe wegung nach oben und dieser Hubbewegung überlagert eine changierende
Bewegung ausführt.
[0030] Vor dem Einlauf in das Streckwerk 56 läuft das Vorgarn 54 bei jeder Spinnstelle 14
jeweils durch einen Trichter 76, der auf einer Schiene 78 montiert ist, die eine changierende
Hin- und Herbewegung in Richtung des Doppelpfeiles 80 ausführt.
[0031] Anschließend ist das Vorgarn 54 durch eine sogenannte Lunten- oder Vorgarnstoppeinrichtung
26 geführt. Derartige Vorgarnstoppeinrichtungen sind allgemein bekannt und dienen
zum Abbrechen des Vorgarnes 54 und damit zur Unterbrechung der Materialzufuhr zum
sich jeweils anschließenden Streckwerk 56.
[0032] Der Antrieb des Streckwerkes 56 erfolgt über drei angetriebene Wellen 82, 84 und
86, die sich über die gesamte Länge der Ringspinnmaschine 10 erstrecken.
[0033] Unterhalb jedes Streckwerks 56 ist eine Saugdüse 88 angeordnet, welche im Falle
eines Fadenbruches das vom Streckwerk 56 gelieferte Garn absaugt. Bei der ersten der
auf der rechten Seite in Figur 1 gezeigten drei Spinnstellen 14 liegt ein derartiger
Fadenbruch vor, so daß dort das Garn durch die Saugdüse 88 abgesaugt wird.
[0034] Der Ringspinnmaschine 10 ist ein Bedienroboter 12 zugeordnet, welcher entlang einer
oberen Führungsschiene 90 sowie einer unteren Führungs- und Positionierschiene 92
geführt ist. Dieser Bedienroboter 12 ist in Richtung des Doppelpfeiles 94 entlang
der Spinnstellen 14 mittels eines an den Rahmen des Roboters angeflanschten, nicht
gezeigten Motors verfahrbar, welcher auf der unteren Führungsschiene 92 rollbare
Räder 98 (vergl. auch Fig. 2) antreibt. Der Bedienrobo ter 12 weist weitere, auf
der Führungsschiene 66 laufende Räder auf. Ferner ist am oberen Ende des Gestells
des Bedienroboters 12 eine Führungsrolle 100 angeordnet, welche in der umgekehrt
U-förmigen Führungsschiene 90 läuft.
[0035] Am Gestell des Bedienroboters 12 ist ferner ein Fadenansetzautomat 20 (vergl. Fig.
1) vorgesehen, welcher entsprechend dem Doppelpfeil 102 bezüglich dem Robotergestell
auf- und abbewegbar ist.
[0036] Der Bedienroboter 12 weist am freien Ende eines oberen, schräg nach unten gerichteten
Armes 106 eine Lichtschranke 104 auf, welche das Garn am Auslauf des Streckwerkes
56 erfaßt und damit die betreffende Spinnstelle daraufhin überprüft, ob ein Fadenbruch
vorliegt oder nicht. Grundsätzlich können auch andere bekannte Fadenbruchwächter vorgesehen
sein, beispielsweise induktive, kapazitive oder piezo-Fadenbruchwächter.
[0037] Wie in Figur 1 zu erkennen ist, weist jede Vorgarnstoppeinrichtung einen Hebel 108
auf, der für die jeweilige Bedienungsperson erkennbar bei einer Betätigung der Vorrichtung
nach oben verschwenkt wird. Am freien Ende dieses Hebels 108 ist ferner ein Reflektor
110 angeordnet, welcher mit einer am Bedienroboter 12 oben vorgesehenen Lichtschranke
112 (vergl. Fig. 2) zusammenwirkt, so daß auch der Bedienroboter 12 erkennt, ob eine
jeweilige Vorgarnstoppeinrichtung 26 betätigt ist oder nicht.
[0038] Sowohl der Fadenansetzautomat 102 (vergl. Fig. 1) als auch die Lichtschranken 104
und 102 sind mit einer vorzugsweise programmierbaren elektronischen Steuereinheit
22 des Bedienroboters 12 verbunden, welche zumindest einen Mikroprozessor aufweisen
kann.
[0039] An diese elektronische Steuereinheit 22 sind ferner eine Lichtschranke 24 zur Überprüfung
des Vorhandenseins einer Spinnhülse 18 auf einer jeweiligen Spindel 16 sowie eine
Lichtschranke 28 zur Überprüfung der Lage einer auf eine jeweilige Spindel 16 aufgesteckten
Spinnhülse 18 angeschlossen. Bei diesen Lichtschranken 24 bzw. 28 handelt es sich
jeweils um eine Reflexionslichtschranke, deren Sender und Empfänger jeweils am Gestell
des Bedienroboters 12 angeordnet sind und die bei der Überwachung der Spinnstelle
im Bereich der Spindel bzw. der Spinnhülse mit am Rahmen der Ringspinnmaschine 10
angeordneten Reflektoren 40 bzw. 42 in der weiter unten beschriebenen Art und Weise
zusammenwirken.
[0040] Mit der elektronischen Steuereinheit 22 sind ferner eine Einrichtung 46 zur Betätigung
der Luntenstoppeinrichtung 26 über den mit dieser verbundenen Hebel 108 (vergl. Fig.
1) sowie eine Einrichtung 44 zur Entfernung von Spinnresten auf den Spinnkronen verbunden.
[0041] In Fig. 2 nimmt die auf die Spindel 16 aufgesteckte Spinnhülse 18 ihre Sollage ein,
in der sie mit ihrem unteren Rand auf einem mit der Spindel 16 verbundenen Flansch
114 aufsitzt.
[0042] Der Lichtstrahl 36, der zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse 18 auf
der Spindel 16 dienenden Lichtschranke 24 verläuft senkrecht zur Spindelachse A und
schneidet (bei fehlender Spinnhülse) diese Spindelachse A. Die Lichtschranke 24 und
damit der Lichtstrahl 26 ist auf einer solchen Höhe angeordnet, daß ein Bereich zwischen
der Oberkante 30 der Spindel 16 und der Oberkante 32 der die Sollage gemäß Figur 2
einnehmenden Spinnhülse 18 abgetastet wird. Auf gleicher Höhe wie die roboterseitige
Lichtschranke 24 und mit dieser ausgerichtet ist am Gestell der Ringspinnmaschine
10 ein Reflektor 40 angeordnet.
[0043] Auch die zur Überprüfung der Lage der auf die Spindel 16 aufgesteckten Spinnhülse
18 dienende Lichtschranke 28 weist wiederum einen Sender und Empfänger auf, die beide
außen am Gestell des Bedienroboters 12 angeordnet sind. Der Lichtstrahl 38 dieser
Lichtschranke 38 verläuft wiederum senkrecht zur Spindelachse A, wobei seine Verlängerung
die Spindelachse A schneidet. Diese Lichtschranke 28 und somit deren Lichtstrahl
38 ist in einer derartigen Höhe angeordnet, daß ein Bereich der Spindel 16 unmittelbar
oberhalb des mit der Spindel verbundenen Flansches 114, auf dem die Spindel in ihrer
Sollage aufsitzt, abgetastet wird.
[0044] Fehlt die Spinnhülse 18 bzw. ist diese Spinnhülse nicht vollständig auf die Spindel
16 aufgesteckt, so trifft der Lichtstrahl 38 auf die aus Metall bestehende Spindel,
wo er zurück zum roboterseitigen Empfänger reflektiert wird. Nimmt die Spinnhülse
18 dagegen, wie in Figur 2 gezeigt, ihre Solllage ein, so trifft der Strahl 38 der
Lichtschranke 28 auf die üblicherweise aus Pappe oder dergleichen bestehende Spinnhülse
18, wo er zumindest teilweise absorbiert wird.
[0045] Bei den Darstellungen gemäß den Figuren 3 bis 5 sind die Lichtschranken 24 und 28
in genau derselben Weise wie in Figur 2 angeordnet. Das heißt insbesondere, daß lediglich
die obere Lichtschranke 24 mit einem maschinenseitigen Reflektor 40 zusammenwirkt.
[0046] Demgegenüber ist gemäß der in Figur 6 dargestellten Ausführungsvariante auch der
unteren Lichtschranke 28 ein am Gestell der Ringspinnmaschine 10 angebrachter Reflektor
42 zugeordnet, wobei die roboterseitige Reflektionslichtschranke 28 und der maschinenseitige
Reflektor 42 derart angeordnet sind, daß der sich wiederum senkrecht zur Spindelachse
A erstreckende Lichtstrahl 38′ dieser Lichtschranke 28 bezüglich der Spindelachse
A bzw. der Spindel 16 radial nach außen versetzt ist. Hierbei ist dieser Lichtstrahl
38′ soweit nach außen versetzt, daß bei fehlender Spinnhülse 18 der seitlich an der
Spindel 16 vorbeilaufende Lichtstrahl 38′ an dem an der Ringspinnmaschine 10 angeordneten
Reflektor 42 reflektiert und bei auf die Spindel 16 aufgesteckter Spinnhülse 18 auf
diese Spinnhülse auftrifft und von dieser zumindest teilweise absorbiert wird. Das
Vorhandensein der Spinnhülse 18 bzw. deren Lage wird hierbei somit anhand des sich
ergebenden Durchmesser- bzw. Querschnittsunterschieds erfaßt.
[0047] Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Funktionsweise des erf indungsgemäßen Bedienroboters
12 wird nun insbesondere anhand der Figuren 3 bis 5 erläutert:
[0048] Nach jedem Doffvorgang mittels eines Integraldoffers für sämtliche Spinnstellen 14
einer Maschinenseite erfolgt mittels des Bedienroboters 12 zunächst eine Überprüfung
der Spinnstellen daraufhin, ob auf der jeweiligen Spindel 16 eine Spinnhülse 18 aufgesteckt
ist oder nicht. Diese Überprüfung erfolgt mittels der oberen Lichtschranke 24, deren
Lichtstrahl 36 bei fehlender Spinnhülse (vergl. Fig. 3) vom maschinenseitigen Reflektor
40 reflektiert wird, während bei auf der Spindel 16 vorhandener Spinnhülse 18 (vergl.
Fig. 4 und 5) dieser Lichtstrahl 36 auf die beispielsweise aus Pappe bestehende Spinnhülse
18 trifft und dort zumindest teilweise absorbiert wird.
[0049] Die Lichtschranke 24 liefert die entsprechenden Informationen an die elektronische
Steuereinheit 22, welche bei fehlender Spinnhülse 18 die Einrichtung 46 zur Betätigung
der Vorgarnstoppeinrichtung 26 ansteuert.
[0050] Mit der Betätigung der Vorgarnstoppeinrichtung 26 wird der mit dieser verbundene
Hebel 108 nach oben verschwenkt.
[0051] Dieses Totstellen der betreffenden Spinnstelle wird somit sowohl der betreffenden
Bedienungsperson als auch mittels des am Hebel 108 vorgesehenen Reflektors 110 dem
Bedienroboter 12 signalisiert.
[0052] Während eines späteren Durchlaufs erkennt der Bedienroboter 12 mittels der Lichtschranke
112, ob die Vorgarnstoppeinrichtung 26 einer jeweiligen Spinnstelle 14 betätigt ist
oder nicht.
[0053] Die elektronische Steuereinheit 22 ist derart programmiert, daß der Fadenansetzautomat
102 stets nur bei solchen Spinnstellen zur Fadenbruchbehebung angesteuert wird, deren
Vorgarnstoppeinrichtung nicht betätigt ist und die damit nicht totgestellt sind.
Die totgestellten Spinnstellen werden erst dann wieder in die normale Überwachung
und Fehlerbehebung mit einbezogen, wenn eine betreffende Bedienungsperson die Spinnstelle
wieder in Betrieb gesetzt hat, d.h. die betreffende Luntenstoppvorrichtung nicht
mehr betätigt und der Hebel 108 der Luntenstoppvorrichtung zurückgeschwenkt ist.
[0054] Beim ersten Durchgang des Bedienroboters 12 werden die Spinnstellen 14 mittels der
unteren Lichtschranke 28 zusätzlich daraufhin überprüft, ob eine auf eine jeweilige
Spindel aufgesteckte Spinnhülse die Sollage gemäß Figur 2 einnimmt oder nicht.
[0055] Beim Beispiel gemäß Figur 4 ist zwar eine Spinnhülse 18 auf der Spindel 16 vorhanden,
diese Spinnhülse 18 sitzt jedoch nicht auf dem mit der Spindel 16 verbundenen Flansch
114 auf, so daß die Spindel im Bereich unmittelbar oberhalb des Flansches 114 freiliegt
und der Lichtstrahl 38 der unteren Lichtschranke 28 somit an der Spindel reflektiert
wird. Somit signalisiert diese untere Lichtschranke 28 der elektronischen Steuereinheit
22 eine fehlerhafte Lage der auf die Spindel aufgesteckten Spinnhülse, worauf mittels
der Einrichtung 46 beispielsweise mittels eines Luftstrahls wiederum die betreffende
Vorgarnstoppeinrichtung 56 betätigt wird. Dasselbe Fehlersignal liefert diese untere
Lichtschranke 28 auch dann, wenn wie im Falle der Figur 3, die Spinnhülse vollständig
fehlt.
[0056] Während bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen getrennte Einrichtungen bzw.
Lichtschranken 24, 38 zur Überprüfung des Vorhandenseins der Spinnhülse und deren
Lage vorgesehen sind, ist grundsätzlich auch denkbar, beispielsweise lediglich eine
untere Lichtschranke zu verwenden, welche den Bereich unmittelbar oberhalb des Flansches
114 der Spindel 16 abtastet. Eine derartige Lichtschranke liefert nämlich sowohl
im Falle einer fehlenden Spinnhülse als auch im Falle einer falsch auf die Spindel
aufgesetzten Spinnhülse ein entsprechendes Fehlersignal.
[0057] Wie bereits erwähnt, trifft beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 bis 5 der
Lichtstrahl 38 der unteren Reflexionslichtschranke 28 bei fehlender Spinnhülse auf
der Spindel 16 auf, so daß er an dieser reflektiert wird. Grundsätzlich kann die
Lichtschranke jedoch auch so angeordnet sein, wie dies in Figur 6 dargestellt ist,
wonach der Lichtstrahl 38′ bei fehlender Spinnhülse 18 auf einen Reflektor 42 am
Gestell der Ringspinnmaschine auftrifft und dort zum roboterseitigen Empfänger zurückreflektiert
wird.
[0058] Andererseits kann zur Überprüfung der Lage bzw. des Vorhandenseins einer auf eine
jeweilige Spindel aufgesteckten Spinnhülse auch unmittelbar die Lage der Oberkante
32 und/oder der Unterkante 34 (vergl. Fig. 4) der Spinnhülse 18 überprüft werden.
Es ist beispielsweise denkbar, eine Lichtschranke derart anzuordnen und auszulegen,
daß bei Vorliegen einer betreffenden Hülsenkante auf einer vorgegebenen Höhe zum Beispiel
die Hälfte des abgestrahlten Lichts auf das betreffende Hülsenende und die andere
Hälfte auf einen Reflektor trifft und das Vorhandensein der betreffenden Kante in
der gewünschten Höhe dadurch erfaßt wird, daß die empfangene Lichtmenge halb so groß
wie die ausgestrahlte Lichtmenge ist.
[0059] Wird mittels der unteren Lichtschranke 28 bzw. deren Lichtstrahl 38 jeweils der
Bereich unmittelbar über dem mit der Spindel 16 verbundenen Flansch 114 abgetastet,
so liefert diese Lichtschranke 28 praktisch erst dann ein entsprechendes Freigabesignal
an die elektronische Steuereinheit 22, wenn die Unterkante 34 der Spinnhülse 18 (vergl.
Fig. 4) auf dem Flansch 114 aufsitzt und damit die gewünschte Sollage erreicht ist.
[0060] Während des auf den Doffvorgang folgenden ersten Durchlaufs des Bedienroboters 12
werden gleichzeitig mit der Überwachung der Spinnhülsen die während des Doffvorgangs
entstandenen Fadenbrüche erfaßt und gegebenenfalls für eine spätere Fadenbruchbehebung
gespeichert. Die Erfassung derartiger Fadenbrüche erfolgt mittels der am Arm 106 des
Bedienroboters 12 angeordneten Reflexionslichtschranke 104.
[0061] Während dieses ersten Durchlaufs des Bedienroboters 12 können ferner über die Einrichtung
44 gleichzeitig auch auf den Spinnkronen eventuell vorhandene Spinnreste entfernt
werden.
[0062] Ist dieser erste Durchlauf beendet, so erfolgt während eines zweiten Durchlaufs des
Bedienroboters 12 mittels des Fadenansetzautomaten 20 an solchen Spinnstellen eine
Fadenbruchbehebung, deren Vorgarnstoppeinrichtung nicht betätigt ist. Sobald die
betreffende Bedienungsperson die totgestellten Spinnstellen wieder in Betrieb gesetzt
hat, was der Bedienroboter 12 anhand des zurückgeschwenkten Hebels 108 der betref
fenden Vorgarnstoppeinrichtung 26 erkennt, werden auch diese Spinnstellen wieder in
die normale Überprüfung und Fehlerbehebung miteinbezogen.
[0063] Insbesondere die Überprüfung des Vorhandenseins einer jeweiligen Spinnhülse bzw.
deren Lage kann grundsätzlich auch vor jedem Anwickel- bzw. Ansetzvorgang erfolgen.
1. Verfahren zum Betrieb einer eine Vielzahl von Spinnstellen umfassenden Spinnmaschine,
insbesondere Ringspinnmaschine, unter Verwendung eines Bedienroboters, der entlang
den jeweils eine antreibbare Spindel zur Aufnahme einer Spinnhülse aufweisenden Spinnstellen
verfahrbar ist und insbesondere zur Behebung eines Fadenbruches an einer betreffenden
Spinnstelle sicherstellt, daß das von einem Streckwerk gelieferte zu spinnende Material
wieder auf die der Spinnstelle zugeordnete Spinnhülse aufgewickelt wird, wozu insbesondere
ein Hilfsfaden mit einem Ende auf der Spinnhülse angewickelt und mit dem anderen Ende
zu dessen Verbindung mit dem zu spinnenden Material an dieses angesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach jedem dem Auswechseln der Spinnkopse durch leere Spinnhülsen dienenden Doffvorgang
und/oder vor jedem Anwickel- bzw. Ansetzvorgang mittels des Bedienroboters automatisch
zunächst eine Überprüfung der Spinnstellen daraufhin vorgenommen wird, ob auf der
jeweiligen Spindel eine Spinnhülse aufgesteckt ist oder nicht, daß bei fehlender
Spinnhülse mittels des Bedienroboters automatisch eine der betreffenden Spinnstelle
zugeordnete Vorgarnstoppeinrichtung betätigt bzw. diese Spinnstelle außer Betrieb
gesetzt und dies zumindest für den Bedienroboter erkennbar signalisiert wird, und
daß mittels des Bedienroboters stets nur Fadenbrüche an solchen Spinnstellen behoben
werden, deren Vorgarnstoppeinrichtung nicht betätigt ist bzw. die nicht außer Betrieb
gesetzt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung der jeweiligen Vorgarnstoppeinrichtung bzw. das Außerbetriebsetzen
der jeweiligen Spinnstelle zusätzlich für die betreffende Bedienungsperson erkennbar
signalisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnstellen mittels des Bedienroboters zusätzlich auch daraufhin überprüft
werden, ob eine auf eine jeweilige Spindel aufgesteckte Spinnhülse eine vorgegebene
Sollage einnimmt oder nicht, und
daß auch im Falle einer eine von der vorgegebenen Sollage abweichende Lage aufweisenden
Spinnhülse die der betreffenden Spinnstelle zugeordnete Vorgarnstoppeinrichtung betätigt
bzw. diese Spinnstelle außer Betrieb gesetzt wird
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse auf der jeweiligen, im Vergleich
zur Spinnhülse kürzeren Spindel jeweils ein Bereich zwischen der Oberkante der Spindel
und der Oberkante einer auf die Spindel aufgesteckten und die vorgegebene Sollage
einnehmenden Spinnhülse abgetastet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich unmittelbar oberhalb der Oberkante der Spindel abgetastet wird.
6. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überprüfung der Lage einer auf eine jeweilige Spindel aufgesteckten Spinnhülse
die Lage der Ober und/oder Unterkante der Spinnhülse überprüft wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Überprüfung der Lage einer auf eine jeweilige Spindel aufgesteckten Spinnhülse
jeweils der Bereich unmittelbar über der Unterkante einer auf die Spindel aufgesteckten
und die vorgegebene Lage einnehmenden Spinnhülse abgetastet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorhandensein einer Spinnhülse auf der jeweiligen Spindel und/oder die Lage
der Spinnhülse anhand der sich jeweils ergebenden Durchmesser- bzw. Querschnittsdifferenz
überprüft wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorhandensein einer Spinnhülse auf der jeweiligen Spindel und/oder die Lage
der Spinnhülse mittels Detektoren überprüft wird, welche auf verschiedene Materialien
und/oder Farben von Spinnhülse und Spindel bzw. deren Oberfläche unterschiedlich ansprechen.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß während eines ersten, auf einen Doffvorgang folgenden Durchlaufs des Bedienroboters
entlang zumindest eines Teils der Spinnstellen lediglich eine Überprüfung des Vorhandenseins
der jeweiligen Spinnhülsen und gegebenenfalls deren Lage vorgenommen und eine Fehlerbehebung,
insbesondere Fadenbruchbehebung, während eines darauffolgenden, insbesondere während
des nächsten Durchgangs durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des ersten, auf einen Doffvorgang folgenden Durchlaufs des Bedienroboters
entlang zumindest eines Teils der Spinnstellen zusätzlich zur Überprüfung des Vorhandenseins
der jeweiligen Spinnhülsen und gegebenenfalls deren Lage mittels des Bedienroboters
automatisch auch bereits die während des Doffvorgangs entstandenen Fadenbrüche erfaßt
werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Überprüfung des Vorhandenseins einer jeweiligen Spinnhülse und gegebenenfalls
deren Lage gleichzeitig eventuell vorhandene Garnreste auf der betreffenden Spinnkrone
entfernt werden.
13. Bedienroboter zur Bedienung einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine
(10), welche eine Vielzahl von Spinnstellen (14) mit jeweils einer Spindel (16) zur
Aufnahme einer Spinnhülse (18) aufweist, mit einem Fadenansetzautomaten (20) sowie
einer elektronischen, insbesondere programmierbaren Steuereinheit (22), insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der entlang der Spinnstellen (14) verfahrbare Bedienroboter (12) eine Einrichtung
(24) zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse (18) auf einer jeweiligen
Spindel (16), eine Einrichtung (46) zur Betätigung einer Vorgarnstoppeinrichtung (26)
sowie Mittel (28) zur Erfassung einer betätigten Vorgarnstoppeinrichtung (26) bzw.
einer außer Betrieb gesetzten Spinnstelle (14) umfaßt, und daß die Einrichtung (46)
zur Betätigung der Vorgarnstoppeinrichtung (26) sowie der Fadenansetzautomat (20)
jeweils derart durch die elektronische Steuereinheit (22) ansteuerbar sind,
daß bei fehlender Spinnhülse (18) die Vorgarnstoppeinrichtung (26) betätigt und der
Fadenansetzautomat (20) stets nur bei solchen Spinnstellen (14) einen vorliegenden
Fadenbruch behebt, deren Vorgarnstoppeinrichtung (26) nicht betätigt ist bzw. die
nicht außer Betrieb gesetzt sind.
14. Bedienroboter nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage einer auf eine jeweilige
Spindel (16) aufgesteckten Spinnhülse (18) vorgesehen ist, und
daß die Einrichtung (46) zur Betätigung der Vorgarnstoppeinrichtung (26) durch die
elektronische Steuereinheit (22) auch bei vorhandener Spinnhülse (18) ansteuerbar
ist, sofern deren Lage auf der Spindel (16) von einer vorgegebenen Sollage abweicht.
15. Bedienroboter nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (24) zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse (18)
auf der jeweiligen, im Vergleich zur Spinnhülse (18) kürzeren Spindel (16) zur Abtastung
eines Bereichs zwischen der Oberkante (30) der Spindel (16) und der Oberkante (32)
einer auf die Spindel (16) aufgesteckten und die vorgegebene Sollage einnehmenden
Spinnhülse (18) ausgelegt und angeordnet ist.
16. Bedienroboter nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (24) zur Überprüfung des Vorhanden seins einer Spinnhülse (18)
zur Abtastung des Bereichs unmittelbar oberhalb der Oberkante (30) der Spindel (16)
ausgelegt und angeordnet ist.
17. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage einer jeweiligen Spinnhülse (18)
auf die Oberkante (32) und/oder die Unterkante (34) der Spinnhülse (18) anspricht.
18. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage einer jeweiligen Spinnhülse (18)
zur Abtastung eines Bereichs unmittelbar über der Unterkante (34) einer auf die Spindel
(16) aufgesteckten und die vorgegebene Sollage einnehmenden Spinnhülse (18) ausgelegt
und angeordnet ist.
19. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (24) zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse (18)
und/oder die Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage der Spinnhulse auf die sich
im überwachten Bereich jeweils ergebenden Durchmesser- bzw. Querschnittsunterschiede
anspricht.
20. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (24) zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse (18)
und/oder die Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage der Spinnhülse (18) derart
ausgelegt ist, daß sie auf verschiedene Materialien und/oder Farben oder dergleichen
von Spinnhülse (18) und Spindel (16) bzw. deren Oberfläche unterschiedlich anspricht.
21. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (24) zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse (18)
und/oder die Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage der Spinnhülse (18) jeweils
als Lichtschranke (24 bzw. 28) ausgebildet ist, deren Sender und Empfänger vorzugsweise
jeweils am Bedienroboter (12) angeordnet sind.
22. Bedienroboter nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtstrahl (36, 38) der Lichtschranke (24 bzw. 28) zumindest im wesentlichen
senkrecht zur jeweiligen Spindelachse (A) gerichtet ist und diese Spindelachse (A)
schneidet, wobei der Lichtstrahl (36, 38) bei fehlender Spinnhülse (18) an der freigelegten
Spindel (16) oder einem oberhalb der Spindel (16) an der Spinnmaschine, insbesondere
Ringspinnmaschine (10), angeordneten Reflektor (40) reflektiert und bei auf die Spindel
(16) aufgesteckter Spinnhülse (18) von dieser zumindest teilweise absorbiert wird.
23. Bedienroboter nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zumindest im wesentlichen senkrecht zur jeweiligen Spindelachse (A) verlaufende
Lichtstrahl (38′) der Lichtschranke (28) bezüglich der Spindelachse (A) bzw. der Spindel
(16) derart radial nach außen versetzt ist, daß bei fehlender Spinnhülse (18) der
seitlich an der Spinn (A6)_vorbeilaufende Lichtstrahl (38′) an einem an der Spinnmaschine,
insbesondere Ringspinnmaschine (10) angeordneten Reflektor (42) reflektiert und bei
auf die Spindel (16) aufgesteckter Spinnhülse (18) von dieser zumindest teilweise
absorbiert wird.
24. Bedienroboter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronische Steuereinheit (22) derart ausgelegt ist, daß während eines
ersten, auf einen Doffvorgang folgenden Durchlaufs des Bedienroboters (12) lediglich
die Einrichtung (24) zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Spinnhülse (18), gegebenenfalls
die Einrichtung (28) zur Überprüfung der Lage der Spinnhülse (18) und gegebenenfalls
eine ebenfalls dem Bedienroboter (12) zugeordnete Einrichtung (44) zur Entfernung
von Spinnresten auf den Spinnkronen aktivierbar und während eines darauffolgenden,
insbesondere während des nächsten Durchgangs zur Fehlerbehebung insbesondere der
Fadenansetzautomat (20) aktivierbar sind.
25. Bedienroboter nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Steuereinheit (22) während des ersten Durchlaufs zusätzlich eine Einrichtung
(46) zur Erfassung der während des Doffvorgans entstandenen Fadenbrüche aktivierbar
ist.