[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur berührungslosen Überwachung eines an
ein bewegbares Maschinenteil wie insbesondere einen verfahrbaren Bedienroboter einer
spinnmaschine angrenzenden Bereichs, mit wenigstens einem am bewegbaren Maschinenteil
angeordneten und mit einer elektronischen Steuereinheit verbundenen elektroakustischen
Wandler zur Abgabe eines Sende-Schallsignals sowie zum Empfang eines an einem im
überwachungsbereich vorhandenen Gegenstand bzw. einer dort anwesenden Person reflektierten
Empfangs-Schallsignals.
[0002] Im Rahmen der Automatisierung von Prozessen beispielsweise mittels verfahrbaren Bedienrobotern
kommt dem Personen- und Kollisionsschutz eine zunehmende Bedeutung zu. Es muß sichergestellt
sein, daß die jeweiligen Bedienungspersonen durch die automatisch gesteuerten beweglichen
Maschinenteile, Roboter, Fahrzeuge und dergleichen nicht gefährdet sind. Andererseits
muß dafür gesorgt werden, daß unabhängig voneinander ansteuerbare verfahrbare Maschineneinheiten,
wie beispielsweise Roboter, nicht kollidieren.
[0003] Es gibt eine Vielzahl von Gegenstände berührungslos erkennenden Sensoren, wie zum
Beispiel kapazitive, magnetische, elektromagnetische und optische Detektoren. Kapazitive,
magnetische und elektromagnetische Sensoren weisen generell den entscheidenden Nachteil
auf, daß das Meßergebnis vom jeweiligen Objektmaterial abhängig ist. Ferner ist deren
Reichweite relativ gering. Zur Erkennung der Anwesenheit bestimmter Zielobjekte werden
auch bereits akustische Sensoren eingesetzt, die im Hinblick auf ein vom Objektmaterial
möglichst unabhängiges Meßergebnis den gestellten Anforderungen ge recht werden (vergl.
z.B. den sonderdruck "Berührungslose Entfernungsmessung" in der Fachzeitschrift "Elektronik",
32. Jahrgang, Nr. 26/1983, Franzis-Verlag, München). Die bekannten akustischen Überwachungssysteme
weisen jedoch den Nachteil auf, daß insbesondere bei im Bereich der Sensorik auftretenden
Defekten gefährliche Kollisionen nicht mehr zuverlässig ausgeschlossen werden können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur berührungslosen Überwachung
eines an ein bewegbares Mateil angrenzenden Bereichs der eingangs genannten Art zu
schaffen, di bei einfachem Aufbau nicht nur eine zuverlässige Überwachung des betreffenden
Bereichs gewährleistet, sondern gleichzeitig sicherstellt, daß der geforderte Personen-
und Kollisionsschutz stets auch dann noch in vollem Umfang gegeben ist, wenn insbesondere
im Bereich der sensorik den normalen Ablauf störende Fehler auftreten.
[0005] Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß Mittel zur Aufteilung des
Sende-Schallsignals in ein in den Überwachungsbereich gerichtetes schallmeßsignal
und ein Schallreferenzsignal vorgesehen sind, welches auf einen einen vorgebbaren
Abstand zum elektroakustischen Wandler aufweisenden Referenzreflektor gerichtet ist
und eine durch diesen Abstand bestimmte Referenzlaufzeit zwischen Abgabe und Empfang
besitzt, und daß die elektronische Steuereinheit einerseits jeweils ein einen Fehler
in der Überwachungsvorrichtung signalisierendes Fehlersignal liefert, wenn bis zum
Ablauf der Referenzlaufzeit kein Schallsignal empfangen wurde, und andererseits jeweils
ein für die Anwesenheit eines Gegenstandes bzw. einer Person im Überwachungsbereich
repräsentatives Erkennungssignal abgibt, sobald ein Schallsignal vor Ablauf dieser
Referenzlaufzeit empfangen wird.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung werden Fehler und Defekte insbe sondere im Bereich der
Sensorik sofort und zuverlässig erkannt, so daß gegebenenfalls noch rechtzeitig ein
entsprechender Eingriff in die Antriebssteuerung des betreffenden bewegbaren Maschinenteils,
beispielsweise des entlang einer Spinnmaschine verfahrbaren Bedienroboters erfolgen
kann. Ein solcher Eingriff kann bei Auftreten des von der elektronischen Steuereinheit
gelieferten Fehlersignals automatisch erfolgen.
[0007] Arbeitet die Überwachungsvorrichtung fehlerfrei und ist im Überwachungsbereich keine
Bedienungsperson bzw. kein störender Gegenstand vorhanden, so wird nach Abgabe des
SendeSchallsignals nach einer Zeit, welche der Referenzlaufzeit entspricht, ein Schallsignal
empfangen, bei welchem es sich um das am Referenzreflektor reflektierte Schallreferenzsignal
handelt. In diesem Falle bleibt die Überwachungsvorrichtung passiv, da weder ein
Gegenstand im Überwachungsbereich noch ein Fehler der Vorrichtung erkannt wurde. Für
einen Eingriff in die Antriebssteuerung, zum Beispiel des Bedienroboters besteht
in diesem Falle keine Veranlassung.
[0008] Wird dagegen nach Abgabe eines jeweiligen Sende-Schallsignals ein Schallsignal vor
Ablauf der Referenzlaufzeit empfangen, so erkennt die elektronische Steuereinheit
der Überwachungsvorrichtung, daß im gefährdeten Überwachungsbereich entweder ein
störender Gegenstand vorhanden ist oder sich in diesem überwachungsbereich eine Bedienungsperson
befindet.
[0009] Tritt schließlich das nach Abgabe bzw. Auslösung des SendeSchallsignals als erstes
empfangene Schallsignal nach Ablauf der vorgebbaren Referenzlaufzeit auf, so erkennt
die elektronische Steuereinheit darin einen Fehler bzw. einen Defekt insbesondere
in der Sensorik der Vorrichtung. Mögliche Fehlerquellen sind beispielsweise, daß
infolge eines fehler haften Senders keinerlei Schallimpulse ausgesandt wurden, trotz
ausgesandter Schallimpulse kein reflektierter Referenzschall empfangen wurde, insbesondere
aufgrund einer Verschmutzung der Wandler die empfangenen Signale zu schwach sind oder
eine neue Justierung der Sensoranordnung erforderlich ist.
[0010] Der erfindungsgemäße Personen- und Kollisionsschutz kann beispielsweise an Maschinen
wie insbesondere Spinnereimaschinen bedienenden Robotern, bewegten Maschinen oder
Maschinenteilen, Fahrzeugen und Transportsystemen insbesondere in Spinnereianlagen
verwendet werden. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet sind die Bedienroboter von Spinnmaschinen.
Die erfindungsgemäße Lösung gewährleistet insbesondere auch einen zuverlässigen
Kollisionsschutz bei der Verwendung zweier oder mehrerer Bedienroboter. Im letzten
Falle ist zweckmäßigerweise jeder der Bedienroboter mit einer erf indungsgemäßen
Überwachungsvorrichtung ausgestattet.
[0011] Als elektroaktustischer Wandler ist vorzugsweise ein Ultraschallwandler vorgesehen,
so daß die Vorrichtung insbesondere unempfindlich gegenüber dem normalerweise auftretenden
Industrielärm ist.
[0012] Der elektroakustische Wandler bildet vorzugsweise gleichzeitig einen Schallsender
und Schallempfänger. Durch eine entsprechende Auslegung der elektronischen Steuereinheit
wird in diesem Falle der elektroakustische Wandler abwechselnd als Sender und Empfänger
betrieben. Der Aufbau der gesamten Anordnung kann in diesem Falle besonders einfach
gehalten werden.
[0013] Die Mittel zur Aufteilung des Sende-Schallsignals umfassen zumindest ein passives
Schallumlenkelement, welches beispielsweise ein Reflektor sein kann, der derart angeordnet
ist, daß ein Teil des gesendeten Schallanteils zum Überwachungsbereich durchgelassen
wird, während der andere Schallanteil zum Differenzreflektor umgelenkt wird.
[0014] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß der Abstand
zwischen dem elektroakustischen Wandler und dem Referenzreflektor einstellbar und
hierzu vorzugsweise der Referenzreflektor verstellbar ist. Nachdem die gerade noch
meßbare Entfernung beispielsweise eines im Überwachungsbereich vorhandenen Gegenstands
vom Abstand des Referenzreflektors zum Wandler abhängt, ist mit diesem Abstand gleichzeitig
auch die noch meßbare Entfernung des Gegenstands variierbar.
[0015] Als Referenzreflektor kann beispielsweise der Boden oder Untergrund dienen, auf dem
die betreffende Maschine aufgestellt ist. Zweckmäßigerweise kann auch ein Referenzreflektor
an einem feststehenden Teil der betreffenden Maschine, beispielsweise an einer Spinnmaschine,
entlang der ein Bedienroboter hin- und herfährt, angeordnet sein. Hierbei ist in
jedem Falle zu beachten, daß der Abstand zwischen dem elektroakustischen Wandler und
dem Referenzreflektor unabhängig von der jeweiligen Position des bewegbaren Maschinenteils
bzw. Bedienroboters gleichbleibt.
[0016] Gemäß einer anderen zweckmäßigen Ausführungsvariante ist der Referenzreflektor am
bewegbaren Maschinenteil, beispielsweise an einem verfahrbaren Bedienroboter einer
Spinnmaschine, angeordnet.
[0017] Bei einem in zumindest zwei verschiedene Richtungen verfahrbaren Maschinenteil,
insbesondere einem beispielsweise in zwei entgegengesetzte Richtungen verfahrbaren
Bedienroboter, ist vorzugsweise für jede Richtung zumindest ein elektroakustischer
Wandler vorgesehen, wobei bei einer Bewegung des verfahrbaren beweglichen Maschinenteils
bzw. Bedienroboters in einer jeweiligen Fahrtrichtung jeweils nur der dieser Richtung
zugeordnete elektroakustische Wandler durch die elektronische Steuereinheit ansteuerbar
ist. Damit ist sichergestellt, daß die erhaltenen Signale stets eindeutig sind und
in jedem Falle der Bereich überwacht wird, der infolge des in diesen Bereich hineingeführten
Maschinenteils gefährdet ist.
[0018] Gemäß einer praktisch bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß der Antrieb
des bewegbaren Maschinenteils, beispielsweise des betreffenden Bedienroboters, bei
auftretendem Erkennungssignal insbesondere durch die elektronische Steuereinheit
derart ansteuerbar ist, daß zumindest zeitweise eine Unterbrechung oder Umkehr der
Bewegung des bewegbaren Maschinenteils erfolgt. Die jeweilige Gefahr wird demnach
automatisch ohne irgendein Zutun einer jeweiligen Bedienungsperson aufgehoben. Beispielsweise
im Falle eines längs der Spinnstellen einer Spinnmaschine verfahrbaren Bedienroboters
kann bei Auftreten einer Kollisionsgefahr die Bewegungsrichtung umgekehrt werden.
Eine erneute Umkehr der Bewegungsrichtung kann dann an bestimmten, fest vorgegebenen
Bahnstellen erfolgen. Andererseits ist auch denkbar, die Bewegung beispielsweise des
Bedienroboters zu unterbrechen und diesen Bedienroboter dann wieder in der gleichen
Richtung zu bewegen, sobald der zu überwachende Bereich freigegeben ist.
[0019] Vorzugsweise ist das Auftreten des Fehlersignals durch die elektronische Steuereinheit
für eine jeweilige Bedienungsperson erkennbar signalisierbar. Zweckmäßigerweise ist
auch vorgesehen, im Falle eines erkannten Fehlers das bewegbare Maschinenteil bzw.
den Bedienungsroboter sicherheitshalber automatisch stillzusetzen.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer Ringspinnmaschine, der ein entlang
der Spinnstellen verfahrbarer, mit einer akustischen Überwachungsvorrichtung ausgestatteter
Bedienroboter zugeordnet ist,
Figur 2 eine schematische Darstellung der elektronischen Steuereinheit der Überwachungsvorrichtung
sowie eine schematische Darstellung des Strahlverlaufs im Überwachungsbereich,
Figur 3 ein Laufzeitdiagramm der Schallpulse bei einem weiter vom Bedienroboter entfernten
Gegenstand, und
Figur 4 ein Laufzeitdiagramm der Schallpulse bei einem dem Bedienroboter näher gelegenen
Gegenstand.
[0021] In Figur 1 ist in schematischer Darstellung die eine Seite einer Ringspinnmaschine
10 mit einer Vielzahl von Spinnstellen 34 gezeigt, die zwischen einem Kopfteil 36
und einem Fußteil 38 der Spinnmaschine angeordnet sind. Auf der gegenüberliegenden,
nicht zu sehenden Maschinenseite ist eine gleiche Anzahl von Spinnstellen vorgesehen.
[0022] An jeder der Spinnstellen 34 wird von einer Vorgarnspule 40 kommendes Vorgarn 42
in einem Streckwerk 44 verstreckt und das verstreckte Garn mittels eines Ringläufers
46 zur Bildung eines Garnkörpers 50 auf eine Spinnhülse 48 gewickelt.
[0023] Der Ringspinnmaschine 10 ist ein Bedienroboter 12 zugeordnet, welcher entlang einer
oberen Führungsschiene 52 sowie einer unteren Führungs- und Positionierschiene 54
geführt ist. Dieser ein bewegbares Maschinenteil darstellende Bedienroboter 12 ist
in Richtung des Doppelpfeiles 56 entlang der Spinnstellen 34 verfahrbar. Der Bedienroboter
12 kann einen nicht gezeigten Ansetz- und Anwickelautomaten sowie weitere ebenfalls
nicht gezeigte Einheiten zur Bedienung der jeweiligen Spinnstellen aufweisen.
[0024] Der längs der Führungsschienen 52, 54 verfahrbare Bedienroboter 12 ist mit einer
Vorrichtung zur berührungslosen Überwachung der an seine beiden Seiten angrenzenden
Bereiche 14 ausgestattet.
[0025] Diese Überwachungsvorrichtung weist auf den beiden einander gegenüberliegenden Seiten
des Bedienroboters 12 jeweils einen elektroakustischen Wandler 18 zur Abgabe eines
SendeSchallsignals S
S sowie zum Empfang eines Empfangs-Schallsignals S
E (vergl. auch Fig. 2) auf. Diese beiden elektroakustischen Wandler sind mit einer
elektronischen Steuereinheit 16 verbunden. Diese elektronische Steuereinheit kann
Teil der dem Bedienroboter 12 zugeordneten und insbesondere auch zur Antriebssteuerung
dieses Roboters dienenden Steuereinheit sein.
[0026] Wie insbesondere aus Figur 2 hervorgeht, ist jedem elektroakustischen Wandler 18
jeweils ein passives Schallumlenkelement 22 zugeordnet, welches im vorliegenden Fall
ein einfacher ebener Reflektor ist, welcher bezüglich der Vertikalen um 45° verschwenkt
ist, so daß das horizontal auftreffende Schallsignal senkrecht nach unten zum die
Ringspinnmaschine tragenden Boden reflektiert wird, welcher, wie weiter unten im
einzelnen dargelegt ist, als Referenzreflektor 24 dient.
[0027] Das passive Schallumlenkelement 22 dient zur Aufteilung des vom betreffenden elektroakustischen
Wandler 18 abgegebenen Sende-Schallsignals S
S in ein in den Überwachungsbereich 14 gerichtetes Schallmeßsignal S
SM und ein Schallreferenzsignal S
SR. Eine entsprechende Aufteilung erfolgt demgemäß auch für das vom elektroakustischen
Wandler 18 empfangene Empfangs-Schallsignal S
E.
[0028] Somit verläuft das der Überwachung des Überwachungsraums 14 dienende Schallmeßsignal
S
SM vom elektroakustischen Wandler 18 in den Überwachungsraum 14 und bei einem dort vorhandenen
Gegenstand 20 bzw. 20′ bzw. einer in diesem Überwachungsraum 14 anwesenden Person
infolge der stattfindenden Reflexion zurück zum Wandler 18.
[0029] Demgegenüber wird der das Schallreferenzsignal S
SR bildende Anteil des vom Wandler 18 kommenden Sende-Schallsignals S
S am passiven Schallumlenkelement 22 nach unten zum Boden bzw. Referenzreflektor 24
reflektiert, worauf dieses Schallreferenzsignal S
SR in imgekehrter Richtung wiederum über das passive Schallumlenkelement 22 zurück zum
Wandler 18 gelangt, wo es einen Teil des vom Wandler 18 empfangenen Empfangs-Schallsignals
S
E bildet.
[0030] Der Boden bzw. Referenzreflektor 24 weist entlang dem einfachen Strahlverlauf des
Schallreferenzsignals S
SR gemessen einen vorgegebenen Abstand a zum elektroakustischen Wandler 18 auf.
[0031] Der Abstand X
m des im Überwachungsraum 14 vorhandenen Gegenstandes 20 ist größer als der oben definierte
Abstand a des Bodens bzw. Referenzreflektors 24 zum Wandler 18. Demgegenüber weist
der Gegenstand 20′ im Vergleich zum Abstand a einen kleineren Abstand X′
m zum Wandler 18 auf.
[0032] Gemäß Figur 2 umfaßt die elektronische Steuereinheit 16 einen Mikroprozessor 26 mit
einem beispielsweise mit einer nicht gezeigten Eingabeeinheit verbundenen Eingang
60 sowie einem Ausgang 62, über den der Mikroprozessor bei einer fehlerhaften Überwachungsvorrichtung
ein Fehlersignal U
F und bei Erfassung eines im Überwachungsbereich 14 vorhandenen Gegenstands 20′ bzw.
einer dort anwesenden Person ein Erkennungssignal U
E liefert.
[0033] Während mittels des Fehlersignals U
F beispielsweise ein Signalgeber 58 (vergl. Fig. 1) ansteuerbar ist, kann ein jeweiliges
Erkennungssignal U
E für einen entsprechenden Eingriff in die Antriebssteuerung des Bedienroboters 12
verwendet werden.
[0034] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel bildet der Ultraschallpulse liefernde elektroakustische
Wandler 18 gleichzeitig einen Schallsender und einen Schallempfänger. Dabei wird der
Wandler 18 durch die elektronische Steuereinheit 16 alternativ als Sender bzw. Empfänger
angesteuert. Dazu umfaßt die elektronische Steuereinheit 16 eine mit dem Mikroprozessor
26 verbundene Sendeelektronik 28 sowie eine ebenfalls mit dem Mikroprozessor in Verbindung
stehende Empfängerelektronik 30, welche beispielsweise einen Empfangsverstärker aufweisen
kann. Ferner ist dem Mikroprozessor 26 der elektronischen Steuereinheit 16 ein Zähler
32 zugeordnet, über den insbesondere die jeweiligen Laufzeiten der empfangenen Schallsignale
bestimmbar sind.
[0035] Die beiden, auf einander gegenüberliegenden Seiten des Bedienroboters 12 vorgesehenen
elektroakustischen Wandler 18 werden einzeln in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrtrichtung
des Roboters 12 angesteuert. Durch die elektronische Steuereinheit 16 der Überwachungsvorrichtung
bzw. des Bedienroboters 12 erfolgt jeweils eine Ansteuerung des elektroakustischen
Wandlers 18, welcher in den an den Bedienrobo ter 12 angrenzenden Überwachungsbereich
Ultraschallpulse liefert, in den der Bedienroboter hineinbewegt wird. Der andere Wandler
ist hierbei jeweils außer Betrieb gesetzt.
[0036] In Figur 3 ist ein Laufzeitdiagramm für die Ultraschallpulse dargestellt, wie sie
sich bei einem im Überwachungsbereich 14 vorhandenen Gegenstand 20 ergeben, der weiter
vom elektroakustischen Wandler 18 entfernt ist, als dies dem oben definierten Abstand
a des Bodens bzw. Referenzreflektors 24 zu diesem Wandler 18 entspricht.
[0037] Dagegen ist in Figur 4 ein Laufzeitdiagramm der Ultraschallpulse wiedergegeben,
das deren Verlauf bei einem im Überwachungsbereich 14 vorhandenen Gegenstand 20′
zeigt, der dem elektroakustischen Wandler 18 näher ist, als dies dem oben definierten
Abstand a entspricht. Während auf der Abszisse jeweils die Zeit aufgetragen ist, gibt
die Ordinate die jeweilige Objektentfernung an. Demnach ist zu erkennen, daß der jeweilige
Ultraschallpuls vom elektroakustischen Wandler 18 zum Zielobjekt, d.h. zum Gegenstand
20 bzw. 20′ läuft, dort zum Zeitpunkt t
m/2 bzw. t′
m/2 reflektiert wird und den Wandler 18 wieder zur Zeit t
m bzw. t′
m erreicht (durchgezogene Linien). Diese Laufzeit t
m bzw. t′
m des Schallmeßsignals S
SM (vergl. Fig. 2) ist direkt proportional zur Objektentfernung X
m bzw. X′
m. Es gilt die Beziehung
X
m = 1/2 c t
m, bzw.
X′
m = 1/2 c t′
m.
[0038] Der Ultraschallpuls des Schallreferenzsignals S
SR läuft vom elektroaktustischen Wandler 18 zum passiven Schallumlenkelement 22, wird
dort zum Boden bzw. Referenzreflektor 24 reflektiert und dort zum Zeitpunkt T
R/2 wieder zurück zum passiven Schallumlenkelment 22 und dort wiederum zum Wandler 18
reflektiert, wo er nach einer Referenzlaufzeit T
R eintrifft.
[0039] Die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung funktioniert wie folgt:
[0040] Arbeitet die Überwachungsvorrichtung fehlerfrei und ist im Überwachungsraum 14 ein
relativ weit vom elektroakustischen Wandler 18 entfernter Gegenstand 20 vorhanden,
so wird vom Wandler 18 zunächst das am Boden bzw. Referenzreflektor 24 reflektierte
Schallreferenzsignal S
SR empfangen (vergl. Fig. 2 und 3). Das am weiter entfernten Gegenstand 20 reflektierte
Schallmeßsignal S
SM tritt zu einem späteren Zeitpunkt t
m auf. Indem bis zum Ablauf der Referenzlaufzeit T
R ein Signal empfangen wurde, nämlich das Schallreferenzsignal S
SR, erkennt die elektronische Steuereinheit 16, daß die Überwachungsvorrichtung fehlerfrei
arbeitet. Da das am Gegenstand 20 reflektierte Schallmeßsignal S
SM zu einem späteren Zeitpunkt t
m > T
R empfangen wird, wird dieses Signal von der elektronischen Steuereinheit 16 nicht
mehr berücksichtigt, so daß ein Erkennungssignal U
E nicht abgegeben wird. Andererseits unterbleibt auch die Abgabe eines Fehlersignals
U
F da das Schallreferenzsignal S
SR zur vorgegebenen Zeit, d.h. nach der Referenzlaufzeit T
R aufgetreten ist. In diesem in Figur 3 dargestellten Fall ist entsprechend die Entfernung
X
m größer als der Abstand a.
[0041] Liegt dagegen der Gegenstand 20′ näher beim elektroakustischen Wandler 18, d.h.
ist der Abstand a größer als die Entfernung X′
m, so ergibt sich ein zeitlicher Verlauf der Ultraschallpulse gemäß Figur 4. Demnach
wird das am Gegenstand 20′ reflektierte Schallmeßsignal S
SM zu einem Zeitpunkt t′
m vor Ablauf der vorgegebenen Referenzlaufzeit T
R empfangen. Nachdm t′
m < T
R ist, liefert die elektronische Steuereinheit 16 ein Erkennungssignal U
E, welches für die Anwesenheit des Gegenstandes 20′ bzw. einer gleich weit entfernten
Person im Überwachungsbereich 14 repräsentativ ist.
[0042] Fehlt bei fehlerfrei arbeitender Überwachungsvorrichtung der Gegenstand 20 bzw. 20′
im Überwachungsbereich 14, so ergeben sich die gleichen Verhältnisse wie im Falle
eines weiter vom Wandler 18 entfernten und damit nicht erfaßten Gegenstands 20 (vergl.
Fig. 3).
[0043] Insbesondere bei einem Fehler oder Defekt der Sensorik wird das Schallreferenzsignal
SSR erst nach Ablauf der vorgegebenen und beispielsweise fest gespeicherten Referenzlaufzeit
T
R oder gar nicht empfangen. Dies wird von der elektronischen Steuereinheit 16 als
Fehler in der Überwachungsvorrichtung gewertet. Folglich liefert die elektronische
Steuereinheit 16 das Fehlersignal U
F, über welches insbesondere der Signalgeber 58 (vergl. Fig. 1) ansteuerbar ist. Gleichzeitig
wird sicherheitshalber der Bedienroboter 12 still gesetzt werden.
[0044] Dagegen ist bei einem Auftreten des Erkennungssignals U
E, welches repräsentativ für die Anwesenheit eines Gegenstands bzw. einer Person im
Überwachungsbereich ist, nicht zwangsläufig ein Stillsetzen des Bedienroboters 12
erforderlich. Vielmehr kann es zweckmäßig sein, den Antrieb des Bedienroboters 12
im Sinne einer Umkehrung der Fahrtrichtung anzusteuern.
1. Vorrichtung zur berührungslosen Überwachung eines an ein bewegbares Maschinenteil
(12) wie insbesondere einen verfahrbaren Bedienroboter einer Spinnmaschine (10) angrenzenden
Bereichs (14), mit wenigstens einem am bewegbaren Maschinenteil angeordneten und mit
einer elektronischen Steuereinheit (16) verbundenen elektroakustischen Wandler (18)
zur Abgabe eines Sende-Schallsignals (SS) sowie zum Empfang eines an einem im Überwachungsbereich (14) vorhandenen Gegenstand
(20) bzw. einer dort anwesenden Person reflektierten Empfangs-Schallsignals (SE),
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel (22) zur Aufteilung des Sende-Schallsignals (SS) in ein in den Überwachungsbereich (14) gerichtetes Schallmeßsignal (SSM) und ein Schallreferenzsignal (SSR) vorgesehen sind, welches auf einen einen vorgebbaren Abstand (a) zum elektroakustischen
Wandler (18) aufweisenden Referenzreflektor (24) gerichtet ist und eine durch diesen
Abstand (a) bestimmte Referenzlaufzeit (TR) zwischen Abgabe und Empfang besitzt, und daß die elektronische Steuereinheit (16)
einerseits jeweils ein einen Fehler in der Überwachungsvorrichtung signalisierendes
Fehlersignal (UF) liefert, wenn bis zum Ablauf der Referenzlaufzeit (TR) kein Schallsignal empfangen wurde, und andererseits jeweils ein für die Anwesenheit
eines Gegenstandes (20) bzw. einer Person im Überwachungsbereich (14) repräsentatives
Erkennungssignal (UE) abgibt, sobald ein Schallsignal vor Ablauf dieser Referenzlaufzeit (TR) empfangen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als elektroakustischer Wandler ein Ultraschallwandler (18) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektroakustische Wandler (18) gleichzeitig einen Schallsender und Schallempfänger
bildet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (22) zur Aufteilung des Sende-Schallsignals (SS) zumindest ein passives Schallumlenkelement umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (a) zwischen dem elektroakustischen Wandler (18) und dem Referenzreflektor
(24) einstellbar und hierzu vorzugsweise der Referenzreflektor (24) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Referenzreflektor (24) an einem feststehenden Teil der betreffenden Maschine,
insbesondere Ringspinnmaschine, angeordnet oder durch den die Maschine tragenden
Boden gebildet oder an diesem angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Referenzreflektor (24) am bewegbaren Maschinenteil (12) und insbesondere
an einem verfahrbaren Bedien roboter angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem in zumindest zwei verschiedene Richtungen verfahrbaren Maschinenteil
(12), insbesondere einem Bedienroboter, für jede Richtung zumindest ein elektroakustischer
Wandler (18) vorgesehen ist, und daß bei einer Bewegung des verfahrbaren bzw. beweglichen
Maschinenteils (12) in einer jeweiligen Fahrtrichtung jeweils nur der dieser Richtung
zugeordnete elektroakustische Wandler (18) durch die elektronische Steuereinheit
(16) ansteuerbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb des bewegbaren Maschinenteils (12) bei auftretendem Erkennungssignal
(UE) insbesondere durch die elektronische Steuereinheit (16) derart ansteuerbar ist,
daß zumindest zeitweise eine Unterbrechung oder Umkehr der Bewegung des bewegbaren
Maschinenteils (12) erfolgt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftreten des Fehlersignals (UF) durch die elektronische Steuereinheit (16) für eine jeweilige Bedienungsperson
erkennbar signalisierbar ist.