[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Mikrowellen-Polarisationsweiche gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Polarisationsweichen, die aus einer elektrisch symmetrischen Doppelverzweigung und
zwei untereinander gleich ausgebildeten, in sich elektrisch symmetrischen Serienverzweigungen
bestehen und bei denen die Doppelverzweigung und die beiden Serienverzweigungen über
vier untereinander gleiche Verbindungen zusammengeschaltet werden, sind beispielsweise
aus der DE-OS 27 03 878 bekannt. Ein wesentliches Anwendungsgebiet solcher Polarisationsweichen
ist der Satellitenfunk, bei dem die verfügbaren Sende- und Empfangsfrequenzbänder
mit rechts-und linksdrehender Zirkularpolarisation belegt sind und so bei gleicher
Bandbreite zweifach genutzt werden können. Beispielsweise zur Realisierung von Antennenspeisesystemen
wird von solchen Polarisationsweichen gefordert, daß ihre beiden Durchgangswege im
Sende- und im Empfangsband möglichst reflexionsarm und möglichst im genauen Phasengleichlauf
sein sollen. Bei der praktischen Realisierung sind jedoch bei dieser bekannten Polarisationsweiche
noch Koaxialleitungen verwendet, um die exakte Phasensymmetrie zu erzielen. Wenn aber
die Übertragung großer Mikrowellenleistungen über solche Polarisationsweichen durchgeführt
wird, ist mit Schwierigkeiten zu rechnen, weil Hohlleiterkoaxialübergänge und Koaxialleitungen
nicht mit einer hohen Leistung belastbar sind.
[0003] Es sind auch sogenannte phasensymmetrierte Polarisationsweichen bekannt, bei denen
die Phasensymmetrie durch einen meist verhältnismäßig schwierigen Phasenabgleich
nur angenähert erreicht wird. Die Erzeugung reiner Zirkularpolarisation erfordert
jedoch den exakten Phasengleichlauf beider Durchgänge der Polarisationsweiche. Eine
durch einen solchen Abgleichvorgang phasensymmetrierbare Polarisationsweiche ist beispielsweise
aus der DE-OS 27 08 271, aber auch aus der die symmetrische Doppelverzweigung im einzelnen
beschreibenden DE-PS 28 42 576 bekannt.
[0004] Die einzige Polarisationsweiche, deren beide Durchgangswege in einem breiten Frequenzbereich
exakt phasensymmetrisch sind und die darüberhinaus auch mit einer hohen Mikrowellenleistung
belastbar ist, also ohne Koaxialleitungsübergänge auskommt, ist aus der DE-PS 30
10 360 bekannt. Diese Polarisationsweiche weist vier räumlich schräg verlaufende EH-Versätze
auf, die jedoch in nachteiliger Weise nicht mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
fräsbar sind.
[0005] Eine derart fräsbare, zunächst nicht phasensymmetrische Polarisationsweiche ist
aus der europäischen Patentanmeldung 0 196 065 bekannt. Bei dieser Weiche wird ein
in Achsrichtung verlaufender, runder oder quadratischer Hohlleiter mittels einer Doppelverzweigung
in zwei Paare von einander jeweils gegenüberliegenden Rechteckhohlleitern verzweigt.
Das erste, aus zwei einander gegenüberliegenden Rechteckhohlleitern bestehende Paar
wird dabei durch eine in sich symmetrische Hohlleitergabel mit geraden Teilarmen gespeist.
Das zweite Paar, das aus den beiden weiteren einander gegenüberliegenden Rechteckhohlleitern
besteht, wird durch eine zweite, in sich elektrisch-symmetrische Hohlleitergabel mit
über ihre Breitseiten geknickten (E-Knicke) Teilarmen gespeist. Von der aus dieser
europäischen Patentanmeldung bekannten Polarisationsweiche, die allerdings nicht
phasensymmetrisch ausgebildet ist, wird im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgegangen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine exakt phasensymmetrische Breitband-Polarisationsweiche
anzugeben, die ausschließlich aus Hohlleitern besteht und die vollständig in kostengünstiger
werkzeugmaschinengesteuerter Frästechnik hergestellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen breitbandigen Mikrowellen-Polarisationsweiche
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen sowie Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von fünf Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht auf einen einfachen, zwei E-Knicke aufweisenden E-Hohlleiterversatz,
Fig. 2 die Seitenansicht auf einen vier E-Knicke aufweisenden Doppel-E-Hohlleiterversatz
mit der gleichen Versatzstrecke wie bei der Anordnung nach Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht auf eine streckenlängenmäßige Nachbildung der Hohlleiteranordnung
nach Fig. 2, aber ohne seitlichen Versatz,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht der Polarisationsweiche nach der Erfindung durch das
nicht spiegelbildsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse verlaufende Paar der
Weichenarmabschnitte,
Fig. 5 eine darauf senkrecht stehende Querschnittsansicht durch die Polarisationsweiche
nach der Erfindung und zwar durch das spiegelbildsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse
verlaufende Paar der Weichenarmabschnitte.
[0010] Ausgegangen wird in Fig. 1 von einer Hohlleiteranordnung mit einem E-Versatz, der
bei nicht phasensymmetrischen Polarisationsweichen, wie sie aus der europäischen
Patentanmeldung 0 196 065 bekannt sind, verwendet wird. Dieser eine Versatzstrecke
v ergebende E-Versatz besteht aus zwei E-Knicken E21 und E22, wobei die schräg nach
oben verlaufende Hohlleiterachse nach dem E-Knick E21 mit der in Fig. 1 senkrecht
nach oben verlängerten Achse vor dem Knick E21 den im Uhrzeigersinn positiv gezählten
Knickwinkel + α bildet und die nach dem E-Knick E22 senkrecht nach oben verlaufende
Hohlleiterachse mit der in Fig. 1 schräg nach oben verlängerten Achse vor dem Knick
E22 den Knickwinkel - α (entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtet) bildet. Die E-Knicke
E21 und E22 haben also untereinander entgegengesetzt gerichtete Knickwinkel und werden
durch einen schräg verlaufenden, geraden Rechteckhohlleiterabschnitt H9 verbunden.
Für große Bandbreiten der Reflexionsarmut sind Winkelstücke und Zwischenleitungen
mit Seitenverhältnis sen a = 4b besonders günstig, wobei a die Breitseitenabmessung
und b die Schmalseitenabmessung darstellt. Ein erster Schritt in Richtung zur Erfindung
besteht nunmehr darin, daß die durch den Rechteckhohlleiterabschnitt H9 gebildete
Zwischenleitung in Fig. 1 in der Mitte ihrer Länge durch einen Schnitt S1 getrennt
wird. An dieser Schnittstelle wird sodann, wie in Fig. 2 dargestellt ist, ein kurzer
Rechteckhohlleiterabschnitt B13 mit senkrechter Achsrichtung eingeführt. Daran wird
beidseitig je ein weiterer E-Knick E23 bzw. E24 angeschlossen bei wiederum untereinander
entgegengesetzter Knickrichtung und bei gleichem Knickwinkel wie in Fig. 1. Der E-Knick
E23 hat somit einen Knickwinkel - α und der E-Knick E24 einen Knickwinkel + α. Der
schräge Hohlleiterabschnitt H9 von Fig. 1 besteht in der Anordnung nach Fig. 2 aus
zwei halb so langen Rechteckhohlleiterabschnitten H10 und H11. Es entsteht so der
Doppel-E-Hohlleiterversatz nach Fig. 2 mit gleicher Versatzstrecke v wie in Fig. 1
und mit etwas größerer Höhe. Die Länge des kurzen Rechteckhohlleiterabschnitts B13
beträgt L
s.
[0011] Als weiterer Schritt in Richtung zur Erfindung folgt nun ein waagerechter Schnitt
S2 in der Hohlleiteranordnung nach Fig. 2 und zwar im Bereich des neuen, senkrecht
verlaufenden kurzen Rechteckhohlleiterabschnitts B13 und eine 180°-Drehung des oberhalb
oder unterhalb des Schnitts S2 liegenden Leitungszuges um die Hohlleiterachse Y. Dadurch
entsteht die in Fig. 3 dargestellte Leitungsstruktur. Sie unterscheidet sich geometrisch
vom Doppel-E-Versatz nach Fig. 2 dadurch, daß die Achsen X1 und X2 ihrer Zugänge nicht
mehr versetzt sind (v = 0). Trotz dieses Unterschiedes erfüllt die Leitungsstruktur
in Fig. 3, verglichen mit derjenigen nach Fig. 2, die Forderung, daß sie an genau
gleichen Leitungsorten stets die gleichen Elemente enthält. Diese Forderung reicht
jedoch für die angestrebte exakte Phasensymmetrie der in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Leitungsstrukturen nicht aus; denn in dem unbrauchbaren Fall, daß die Länge L
s des kurzen Rechteckhohlleiterabschnitts B13 zu klein, z.B. L
s = 0 gemacht wird, geht der in Fig. 2 dargestellte Doppelversatz in den einfachen
Versatz nach Fig. 1 über. Die nachgebildete Leitungsstruktur nach Fig. 3 enthält für
den Fall, daß der kurze Rechteckhohlleiterabschnitt B14 eine Länge L
s = 0 aufweist, einen zusätzlichen E-Knick mit dem Knickwinkel -2 α , weil sich die
beiden mittleren E-Knicke E27 und E28 für die Länge L
s = 0 des kurzen Rechteckhohlleiterabschnitts B14 in Fig. 3 mit ihren Knickwinkeln
addieren. Demnach sind dann die Leitungszüge der Hohlleiteranordnungen nach Fig. 1
und Fig. 3 (letzteres mit L
s = 0) trotz gleich langer Mittelbahnen grob phasenverschieden.
[0012] In der nachgebildeten Hohlleiterstruktur nach Fig. 3 sind die äußeren E-Knicke mit
E25 und E26 und die Rechteckhohlleiterabschnitte zwischen den Knicken E25 und E27
bzw. E26 und E28 mit H12 bzw. H13 bezeichnet.
[0013] Für die angestrebte exakte Phasensymmetrie der Leitungszüge, die in den Fig. 2 und
3 dargestellt sind, muß folgende weitere Bedingung erfüllt sein. Die Länge L
s der senkrechten Leitungsabschnitte B13 bzw. B14 muß so groß sein, daß die E₁₁ Störfelder
der benachbarten E-Knicke E23,E24 bzw. E27,E28 nicht ineinander greifen. Kriterium
für die Stärke des Abklingens der E₁₁-Störfelder im Rechteckhohlleiter ist seine aperiodische
E₁₁-Dämpfung:

[0014] In diesen Gleichungen ist λ
KE 11 die Grenzwellenlänge der E₁₁-Welle im Rechteckhohlleiter mit der Breitseitenabmessung
a und der Schmalseitenabmessung b und λ
o die Betriebswellenlänge.
[0015] Hierbei ist immer die höchste Betriebsfrequenz maßgebend; es genügen hier relativ
kleine Längen L
s ≈ b (≈ a/4) für ausreichend hohe E₁₁-Dämpfungswerte um 25 dB.
[0016] Die hinreichenden Bedingungen dafür, daß der Doppel-E-Versatz nach Fig. 2 und der
Leitungszug nach Fig. 3 exakt und breitbandig phasensymmetrisch sind, d.h. daß der
Leitungszug in Fig. 3 eine exakte elektrische Nachbildung des Doppel-E-Versatzes nach
Fig. 2 bezüglich exakt gleicher Phase und Reflexion ist, sind nunmehr klargestellt
und können auch leicht realisiert werden. Diese Leitungszüge sind damit wie folgt
anwendbar.
[0017] Eine an sich nicht phasensymmetrische Polarisationsweiche, die sich mit den vorstehenden
Vorkenntnissen zur Erweiterung auf exakte Phasensymmetrie besonders gut eignet, ist
aus der europäischen Patentanmeldung 0 196 065 bekannt. Sie besteht aus einer geraden
spiegelbildsymmetrischen und einer schräg zur Seite verlaufenden, nicht spiegelbildsymmetrischen
Rechteckhohlleitergabel, die durchdringungsfrei ineinander passen. Diese beiden Gabeln
speisen einen in der DE-PS 28 42 576 näher beschriebenen Doppelverzweigungs-Weichenkopf,
wodurch z.B. in einem Rundhohlleiter zwei aufeinander senkrecht polarisierte H₁₁-Wellen
E₀₁ und H₂₁ störwellenfrei angeregt werden.
[0018] Mit Hilfe des Doppel-E-Versatzes in Fig. 2 und seiner Nachbildung in Fig. 3 läßt
sich eine Polarisationsweiche schaffen, die im Gegensatz zu der in der Patentanmeldung
0 196 065 beschriebenen Weiche exakt phasensymmetrisch hinsichtlich der Weichenarmpaare
und somit der gesamten Polarisationsweiche ist.
[0019] Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei aufeinander senkrechte Querschnittsseitenansichten
durch diese neue, durch die Erfindung erreichte Polarisationsweiche, wobei Fig. 4
einen Schnitt durch das nicht spiegelbildsymmetrisch ausgebildete Weichenarmpaar und
Fig. 5 einen Schnitt durch das spiegelbildsymmetrisch ausgebildete Weichenarmpaar
der Weiche zeigt. Die Polarisationsweiche nach der Erfindung weist eine symmetrisch
aufgebaute fünfarmige Doppelverzweigung D auf, die einen in Doppelverzweigungslängsachsrichtung
L liegenden Arm zum Anschluß eines weiterführenden Hohlleiters runden oder auch quadratischen
Querschnitts und vier gleichartig ausgebildete Teilarmanaschlüsse rechteckigen Querschnitts
enthält, die um jeweils 90° gegeneinander versetzt angeordnet sind und unter jeweils
gleichem Winkel gegenüber der Doppelverzweigungslängsachse L in zum Anschlußarm des
weiterführenden Hohlleiters entgegenesetzter Richtung verlaufen. Jeweils zwei gegenüberliegende
Teilarmanschlüsse der Doppelverzweigung D sind über untereinander gleich lange, jeweils
ein Paar bildende Weichenarmabschnitte A1,A2 (Fig. 4) und A3,A4 (Fig. 5) mit den zwei
Teilarmen T1,T2 (Fig. 4) bzw. T3,T4 (Fig. 5) jeweils einer von zwei gleichartig ausgebildeten,
symmetrischen und mit ihren Anschlußflanschen in ein und derselben Ebene liegenden
Serienverzweigungen SV1 (Fig. 4) bzw. SV2 (Fig. 5) verbunden.
[0020] Das in Fig. 4 dargestellte, nicht spiegelbildsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse
L verlaufende Paar der Weichenarmabschnitte A1 und A2 weist ausgehend von der Doppelverzweigung
D zunächst in jedem Weichenarmabschnitt A1 bzw. A2 ein parallel zur Doppelverzweigungslängsachse
L verlaufendes kurzes Hohlleiterstück B1 bzw. B2 auf. An die beiden kurzen Hohlleiterstücke
B1 und B2 folgt über einen E-Knick E1 bzw. E2 mit einem Winkel + α ein längeres Hohlleiterstück
H1 bzw. H2. Über einen E-Knick E3 bzw. E4 jeweils mit einem Winkel - α gegenüber der
Richtung der Doppelverzweigungslängsachse L folgt den längeren Hohlleiterstücken
H1 bzw. H2 in den beiden Weichenarmabschnitten A1 bzw. A2 ein parallel zur Doppelverzweigungslängsachse
L verlaufendes, kurzes Hohlleiterstück B3 bzw. B4. Über einen weiteren E-Knick E5
bzw. E6 jeweils mit einem Winkel + α ist an die kurzen Hohlleiterstücke B3 und B4
ein längeres Hohlleiterstück H3 bzw. H4 angeschlossen. Die Weichenarmabschnitte A1
und A2 setzen sich danach über Knicke E7 bzw. E8 jeweils mit einem Winkel -α in zur
Doppelverzweigungslängsachse L parallel verlaufende kurze Hohlleiterstücke B5 bzw.
B6 fort. An das kurze Hohlleiterstück B5 schließt sich über einen E-Knick E9 mit einem
Winkel + α′ = + α der eine Teilarm T1 der Serienverzweigung SV1 an, wogegen der andere
Teilarm T2 dieser Serienverzweigung SV1 über einem E-Knick E10 vom Winkel -α′ = -α
mit dem kurzen Hohlleiterstück B6 verbunden ist.
[0021] Das in Fig. 5 dargestellte, spiegelbildsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse
L verlaufende Paar der Weichenarmabschnitte A3 und A4 weist ausgehend von der Doppelverzweigung
D zunächst in jedem Weichenarmabschnitt A3 bzw. A4 ebenfalls ein zur Doppelverzweigungslängsachse
L parallel verlaufendes, kurzes Hohlleiterstück B7 bzw. B8 auf. Danach folgt im Weichenarmabschnitt
A3 über einen E-Knick E11 mit einem Winkel -α gegenüber der Richtung der Achse L ein
längeres Hohlleiterstück H5 und im Weichenarmabschnitt A4 über einen E-Knick E12 mit
einem Winkel + α gegenüber der Achse L ebenfalls ein längeres Hohlleiterstück H6.
Danach schließt sich im Weichenarmabschnitt A3 über einen E-Knick E13 mit dem Winkel
+α ein kurzes Hohlleiterstück B9 und im Weichenarmabschnitt A4 über einen E-Knick
E14 mit dem Winkel -α ebenfalls ein kurzes Hohlleiterstück B10 an. Die kurzen Hohlleiterstücke
B9 und B10 verlaufen parallel zur Doppelverzweigungslängsachse L. Danach folgt im
Weichenarmabschnitt A3 über einen E-Knick E15 mit einem Winkel +α ein längeres Hohlleiterstück
H7 und im Weichenarmabschnitt A4 über einen E-Knick mit einem Winkel -α ebenfalls
ein längeres Hohlleiterstück H8. Im Anschluß daran folgt im Weichenarmabschnitt A3
über einen E-Knick E17 mit einem Winkel -α ein kurzes Hohlleiterstück B11 und im
Weichenarmabschnitt A4 über einen E-Knick E18 mit einem Winkel +α ebenfalls ein kurzes
Hohlleiterstück B12. Die beiden kurzen Hohlleiterstücke B11 und B12 verlaufen parallel
zur Doppelverzweigungslängsachse L. Danach schließt sich im Weichenarmabschnitt
über einen E-Knick E19 mit einem Winkel + α′ = +α der eine Teilarm T3 der Serienverzweigung
SV2 an, wogegen im anderen Weichenarmabschnitt A4 über einen E-Knick E20 mit einem
Winkel - α′ = -α der Teilarm T4 der Serienverzweigung SV2 folgt.
[0022] Alle längeren Hohlleiterstücke H1 bis H8 sind in den Weichenarmabschnitten A1 bis
A4 der beiden Gabelpaare gleich lang bemessen. Untereinander gleich lang bemessen
sind ebenfalls die kurzen Hohlleiterstücke B1, B2 ,B7 und B8 mit der Länge L
s˝, die kurzen Hohlleiterstücke B3, B4, B9 und B10 mit der Länge L
s und die kurzen Hohlleiterstücke B5, B6, B11 und B12 mit der Länge L
s′. Sämtliche kurzen Hohlleiterstücke B1 bis B12 der vier Weichenarmabschnitte A1 bis
A4 sind zumindest so lang bemessen, daß sich eine ausreichende E₁₁-Störfelddämpfung
bei der höchsten Betriebsfrequenz ergibt.
[0023] In der Querschnittsansicht von Fig. 4 werden somit zwei parallel nebeneinander gelegte
Doppel-E-Versätze von Fig. 2 mit einer aus der europäischen Patentanmeldung 0 196
065 bekannten, breitbandigen Rechteckhohlleiterserienverzweigung SV1 zur neuen nicht
spiegelbildsymmetrischen Gabel zusammengeschaltet. Die Seitenversatzstrecke v muß
etwas größer sein als die Breitseite a aller verwendeten Rechteckhohlleiter, damit
beide Paare A1, A2 und A3, A4 der Weichenarmabschnitte durchdringungsfrei ineinander
passen. Das in Fig. 4 dargestellte Paar von Weichenarmabschnitten A1 und A2 ist in
sich symmetrisch, wozu die Längen L
s′ und L
s˝ die gleichen, bereits quantifizierten Forderungen erfüllen müssen wie die Länge
L
s.
[0024] Die Serienverzweigungen SV1 und SV2 sind wellenwiderstandsrichtig ausgebildet, wobei
die Teilarme T1 bis T4 ein Seitenverhältnis zwischen der Breitseite a und der Schmalseite
b von etwa 4:1 aufweisen. Der Hohlleiterspeisezugang Z1 bzw. Z2 der beiden Serienverzweigungen
SV1 und SV2 weist ein Seitenverhältnis zwischen der Breitseite a und der Schmalseite
b
o von etwa 2:1 auf.
[0025] Sämtliche E-Knicke E1 bis E20 sind mit einer symmetrischen Eckenabflachung F an der
äußeren Breitseitenabknickung des Hohlleiters versehen.
[0026] Die lichte Weite w zwischen den Weichenarmabschnitten A3 und A4 des spiegelbildsymmetrisch
ausgebildeten Weichenarmpaares in Fig. 5 muß etwas größer bemessen sein als die Breitseite
a aller Rechteckhohlleiter, damit das in Fig. 4 dargestellte Weichenarmabschnittspaar
zwischen den Weichenarmabschnitten A3 und A4 der in Fig. 5 dargestellten Anordnung
Platz hat. Aus Gründen gleich langer Teilarme T1 und T2 bzw. T3 und T4 der Serienverzweigungen
SV1 und SV2 wird die Weite w auch für die Weichenarmabschnitte A1 und A2 der in Fig.
4 dargestellten Anordnung übernommen. Da alle Weichenarmkomponenten wechselseitig
exakt phasensymmetrisch sind, gilt dies unter den oben genannten Bedingungen auch
für die kompletten Weichenarmpaare untereinander. Sodann stellt die Zusammenschaltung
mit der ebenfalls exakt symmetrisch ausgebildeten Doppelverzweigung D eine exakt
phasensymmetrische Polarisationsweiche dar.
[0027] Der restliche Phasenfehler Δφ dieser Polarisationsweiche hängt nur noch von den Maßtoleranzen
ab; je genauer die elektrisch wichtigen Abmessungen eingehalten werden, um so besser
wird die Annäherung an den Idealfall Δφ = 0. Bei hinreichend kleinen Maßtoleranzen
entfällt jeglicher Abgleichaufwand sowohl bei den Serienprodukten als auch von Beginn
der Entwicklung an, wie bereits erläutert wurde.
[0028] Ein wesentlicher Vorteil der Polarisationsweiche nach der Erfindung besteht darin,
daß die beiden Paare (Gabein) der Weichenarmabschnitte A1,A2 und A3,A4 vollständig
gefräst werden können. Dazu wird jede der beiden Gabeln von einer Ebene geteilt, die
sämtliche Rechteckhohlleiter der jeweiligen Gabel entlang den Mittellinien ihrer Breitseiten
- also querstromfrei und daher verlustfrei - schneidet. Die beiden Teilungsebenen
stehen aufeinander senkrecht und teilen den Gabelblock in vier Quadranten. Bezüglich
dieser Teilungsebenen sind alle Hohlleiterwände genau zylindrisch und können daher
mit einem zweidimensional numerisch gesteuerten Fräsautomaten kostengünstig und mit
sehr kleinen Toleranzen hergestellt werden. Dadurch wird gegenüber der bishe rigen
galvanoplastischen Herstellungstechnik eine enorme Kostensenkung erreicht.
[0029] An die Hohlleiterspeisezugänge Z1 und Z2 der beiden Serienverzweigungen SV1 und
SV2 läßt sich je eine Frequenzweiche anschließen.
1. Mikrowellen-Polarisationsweiche mit einer symmetrisch aufgebauten fünfarmigen
Doppelverzweigung, die einen in Doppelverzweigungslängsachsrichtung liegenden Arm
zum Anschluß eines weiterführenden Hohlleiters runden oder quadratischen Querschnitts
und vier gleichartig ausgebildete Teilarmanschlüsse rechteckigen Querschnitts enthält,
die um jeweils 90° gegeneinander versetzt angeordnet sind und unter jeweils gleichem
Winkel gegenüber der Doppelverzweigungslängsachse in zum Anschlußarm des weiterführenden
Hohlleiters entgegengesetzter Richtung verlaufen und von denen jeweils zwei gegenüberliegende
Teilarmanschlüsse über untereinander gleich lange, jeweils ein Paar bildende und
ausschließlich mit Knicken über die Hohlleiterbreitseiten (E-Knicke) versehene Weichenarmabschnitte
mit den zwei Teilarmen jeweils einer von zwei gleichartig ausgebildeten, symmetrischen
und mit ihren Anschlußflanschen in ein und derselben Ebene liegenden Serienverzweigungen
verbunden sind, wobei das eine Paar der Weichenarmabschnitte ausschließlich entgegengesetzt
verlaufende E-Knicke gleicher Lage aufweist, die einen spiegelsymmetrischen Verlauf
dieses Paares zur Doppelverzweigungslängsachse ergeben, und wobei das andere, nicht
spiegelsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse verlaufende Paar der Weichenarmabschnitte
parallel verlaufende E-Knicke gleicher Lage aufweist, die einen Versatz der zugeordneten
Serienverzweigung in Bezug zur Doppelverzweigungslängsachse von zumindest solcher
Länge ergibt, daß ein durchdringungsfreies Ineinandergreifen beider Paare der Weichenarmabschnitte
ermöglicht ist,
dadurch gekennzeichnet
daß das nicht spiegelbildsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse (L) verlaufende
Paar der Weichenarmabschnitte (A1,A2) ausgehend von der Doppelverzweigung (D) zunächst
in jedem Weichenarmabschnitt ein parallel zur Doppelverzweigungslängsachse verlaufendes,
kurzes Hohlleiterstück (B1,B2) und daran der Reihe nach anschließend jeweils einen
E-Knick (E1,E2) mit einem Winkel + α (+ α ist der im Uhrzeigersinn gerichtete und
- α oder entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn gerichtete Winkel zwischen der verlängerten
Hohlleiterachse vor dem jeweiligen E-Knick und der Hohlleiterachse nach diesem E-Knick),
ein längeres Hohlleiterstück (H1,H2), einen E-Knick (E3,E4) mit einem Winkel -α, ein
weiteres parallel zur Doppelverzweigungslängsachse verlaufendes, kurzes Hohlleiterstück
(B3,B4), einen E-Knick (E5,E6) mit einem Winkel + α, ein weiteres längeres Hohlleiterstück
(H3,H4), einen E-Knick (E7,E8) mit einem Winkel - α und ein weiteres zur Doppelverzweigungslängsachse
parallel verlaufendes kurzes Hohlleiterstück (B5,B6) aufweist, an das sich über einen
E-Knick (E9,E10) mit einem Winkel +α′ bzw. -α′ (Richtungsdefinition von α gilt auch
für α′) jeweils ein Teilarm (T1,T2) der zugeordneten Serienverzweigung (SV1) anschließt,
daß das spiegelbildsymmetrisch zur Doppelverzweigungslängsachse verlaufende Paar
der Weichenarmabschnitte (A3,A4) ausgehend von der Doppelverzweigung zunächst in jedem
Weichenarmabschnitt ebenfalls ein zur Doppelverzweigungslängsachse parallel verlaufendes,
kurzes Hohlleiterstück (B7,B8) und danach der Reihe nach folgend die beiden Weichenarmabschnitte
auseinanderspreizende E-Knicke (E11,E12) mit einem Winkel -α bzw.+α, ein längeres
Hohlleiterstück (H5,H6), einen E-Knick (E13,E14) mit einem Winkel+ α bzw. -α, ein
weiteres zur Doppelverzweigungslängsachse parallel verlaufendes, kurzes Hohlleiterstück
(B9,B10), einen E-Knick (E15,E16) mit einem Winkel + α bzw. -α, ein weiteres längeres
Hohlleiterstück (H7,H8), einen E-Knick (E17,E18) mit einem Winkel -α bzw. +α und ein
weiteres zur Doppelverzweigungslängsachse parallel verlaufendes, kurzes Hohlleiterstück
(B11,B12) aufweist, an das sich über einen E-Knick (E19,E20) mit einem Winkel +α ′
bzw. -α′ jeweils ein Teilarm (T3,T4) der zugeordneten Serienverzweigung (SV2) anschließt,
daß die längeren Hohlleiterstücke (H1 bis H8) in beiden Weichenarmabschnittpaaren
gleich lang bemessen sind und zwar so, daß sich im nichtspiegelsymmetrisch ausgebildeten
Weichenarmabschnittpaar eine Seitenversatzstrecke (v) ergibt, die etwas größer als
die Breitseite (a) der verwendeten Rechteckhohlleiter ist, und daß die kurzen Hohlleiterstücke
(B1 bis B12) zumindest so lang sind, daß sich eine ausreichende E₁₁-Störfelddämpfung
bei der höchsten Betriebsfrequenz ergibt, wobei zumindest alle diejenigen kurzen
Hohlleiterstücke untereinander gleich lang bemessen sind, die jeweils gleichen Versatzabstand
zur Doppelverzweigung aufweisen.
2. Polarisationsweiche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Seitenverhältnis zwischen der Breitseite (a) und der Schmalseite (b) der rechteckförmigen
Hohlleiter der Weichenarmabschnitte (A1 bis A4) etwa 4:1 beträgt.
3. Polarisationsweiche nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Serienverzweigungen (SV1, SV2) wellenwiderstandsrichtig ausgebildet sind mit
Teilarmen (T1 bis T4) des Seitenverhältnisses zwischen der Breitseite (a) und der
Schmalseite (b) von etwa 4:1, ausgehend von einem Hohlleiterspeisezugang (Z1,Z2) mit
einem Seitenverhältnis von etwa 2:1 zwischen der Breitseite (a) und der Schmalseite
(bo).
4. Polarisationsweiche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die E-Knicke (E1 bis E20) mit einer symmetrischen Eckenabflachung (F) an der
jeweils äußeren Breitseitenabknickung versehen sind.
5. Polarisationsweiche nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet
durch eine Ausführung in vorzugsweise numerisch werkzeuggesteuerter Frästechnik.
6. Polarisationsweiche nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes der beiden Weichenarmabschnittpaare (A1,A2; A3,A4) von einer Ebene geteilt
ist, die sämtliche Rechteckhohlleiter des jeweiligen Paares entlang den Mittellinien
ihrer Breitseiten schneidet, so daß die beiden Teilungsebenen senkrecht aufeinander
stehen und den gesamten Weichenblock in vier Quadran ten teilen, und daß die bezüglich
dieser Teilungsebenen genau zylindrisch verlaufenden Hohlleiterwände mittels eines
zweidimensional numerisch gesteuerten Fräsautomaten hergestellt sind.
7. Polarisationsweichse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß der Winkel α ′ mit dem Winkel α übereinstimmt.
8. Polarisationsweichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß an die Hohlleiterspeisezugänge (Z1,Z2) der beiden Serienverzweigungen (SV1,SV2)
je eine Frequenzweiche angeschlossen ist.