[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für einen Skischuh gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Spannvorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der FR-A 2 561 878 bzw. der
entsprechenden USA 4,631,839 bekannt. Ein Aufwickelelement zum Auf- und Abwickeln
eines bandförmigen Spannelementes und ein dazu gleichachsiges Uebrertragungsglied
sind miteinander über eine Verzahnung lösbar gekuppelt. Das Uebertragungsglied ist
in einem ortsfest drehbar gelagerten Zylinderkörper drehfest, aber in axialer Richtung
verschiebbar geführt. Ueber eine im Aufwickelsinn des Aufwickelelementes aktive Mitnahmeverbindung
ist der Zylinderkörper mit einem in einem Gehäuse um die Achse des Aufwickelelementes
und des Spannelementes drehbar gelagerten Lagerungselement verbunden, an welchem ein
hebelförmiges Betätigungselement um eine rechtwinklig zu dieser Achse verlaufende
und diese schneidende Welle schwenkbar angeordnet ist. Am Drehen entgegen des Aufwickelsinnes
ist der Zylinderkörper und somit das Uebertragungsglied mittels einer Rücklaufrasteinrichtung
gehindert. Eine Feder drückt das Uebertragungsglied in Oeffnungsrichtung der Kupplung
gegen das Betätigungselement, welches an seiner Peripherie im Bereich der Welle exzenterförmig
ausgebildet ist. Zum Aufwickeln des Spannelementeswird das Betätigungselement aus
seiner Ruhelage, in welcher es am Gehäuse der Spannvorrichtung anliegt um 90° um die
Welle verschwenkt, so dass es ungefähr in radialer Richtung bezüglich der Drehachse
des Uebertragungsgliedes und des Aufwickelelementes verläuft. Dabei wird die Kupplung
zu dem Uebertragungsglied und dem Aufwickelelement immer geschlossen gehalten, da
die Peripherie des Betätigungselementes im entsprechenden Bereich zur Welle zylinderförmig
ausgebildet ist. Nun wird das Betätigungselement in einem Arbeitsschwenkbereich hin
und her geschwenkt, wodurch das Aufwickelelement intermittierend im Aufwickelsinn
angetrieben wird. Weist das Spannelement die gewünschte Zugspannung auf, wird das
Betätigungselement in die Ruhelage zurückverschwenkt, wobei die Kupplung in Eingriff
und somit die Zugspannung im Spannelement erhalten bleibt. Ist nun die Spannvorrichtung
zu lösen, wird das Betätigungselement aus der Ruhelage um 180° um die Welle verschwenkt,
wodurch das Uebertragungsglied in Richtung seiner Drehachse unter der Kraft der Feder
verschiebbar ist, da der Abstand der Peripherie des Betätigungselementes, an welcher
das Uebertragungsglied anliegt, zur Welle im Bereich der zweiten Hälfte dieser Schwenkbewegung
abnimmt. Dadurch wird die Kupplung geöffnet und das Aufwickelelement zum Drehen im
Abwickelsinn freigegeben. Diese bekannte Spannvorrichtung ist sowohl im Aufbau als
auch in der Bedienung kompliziert.
[0003] Eine weitere Spannvorrichtung mit einem drehbar gelagerten Aufwickelelement zum Auf-
und Abwickeln eines kabelförmigen Spannelementes ist aus der FR-A 2 593 682 bzw.
der entsprechenden US-A 4,719,670 bekannt. Vom trommelförmig ausgebildeten Aufwickelelement
steht einseitig eine Welle ab, auf welcher ein im wesentlichen hohlzylinderförmiges
Uebertragungsglied frei drehbar sitzt. Dieses ist am Drehen entgegen des Aufwickelsinns
mittels einer Rücklaufrasteinrichtung gehindert. Im dem Aufwickelelement zugewandten
Bereich ist das Uebertragungsglied scheibenförmig ausgebildet und weist eine Ausnehmung
auf, in welche ein vom Aufwickelelement abstehender Zapfen eingreift. Auf der vom
Aufwickelelement abgewandten Seite ist das Uebertragungsglied ebenfalls scheibenförmig
ausgebildet und weist eine weitere Ausnehmung auf. Diese wirkt mit einer Mitnehmernase
eines Lagerteils zusammen, an welchem ein Betätigungselement um eine zur Drehachse
des Aufwickelelementes rechtwinklig und diese schneidende Achse schwenkbar angeordnet
ist. Beim Drehen des Betätigungselementes im Aufwickelsinn wird das Uebertragungsglied
durch die Mitnehmernase und das Aufwickelelement durch den in der Ausnehmung des Uebertragungsgliedes
eingreifenden Zapfen mitgenommen. Wird das Betätigungselement entgegen dem Aufwickelsinn
bewegt, wird das Uebertragungsglied und somit das Aufwickelelement durch die Rücklaufrasteinrichtung
am Mitdrehen in diesem Sinne gehindert, wobei die Mitnehmernase ausser Eingriff mit
der entsprechenden Ausnehmung gelangt. Zum Lösen der Spannvorrichtung wird beispielsweise
mittels des Skistocks die Welle und somit das Aufwickelelement nach unten gedrückt,
wodurch der Zapfen ausser Eingriff mit der entsprechenden Ausnehmung im Uebertragungsglied
kommt. Dadurch wird das Aufwickelelement freigegeben. Bei dieser Spannvorrichtung
ist nachteilig, dass zum Lösen ein Werkzeug, beispielsweise der Skistock notwendig
ist.
[0004] Eine weitere Spannvorrichtung ist beispielsweise aus der US-PS 4,433,456 bekannt.
Diese weist ein trommelförmiges Aufwickelelement zum Auf- und Abwickeln zweier Spannkabel
auf, das über ein Zahnradgetriebe dauernd mit einem Uebertragungsglied wirkverbunden
ist. Das Uebertragungsglied und somit das Aufwickelelement sind mittels einer auskuppelbaren
Rücklaufrasteinrichtung am Drehen entgegen dem Aufwickelsinn lösbar gehindert. Auf
einem Gewinde am Uebertragungsglied sitzt als Mutter ein Betätigungselement, das
beim Verdrehen im Aufwickelsinn in Axialrichtung auf einen Mitnahmeanschlag am Uebertragungsglied
aufläuft und das Uebertragungsglied bzw. das Aufwickelelement im Aufwickelsinn antreibt.
Zum Abwickeln der Spannkabel wird das Betätigungselement entgegen dem Aufwickelsinn
verdreht, wobei dieses sich in Axialrichtung des Uebertragungsgliedes vom Mitnahmeanschlag
entfernt und auf die Rücklaufrasteinrichtung lösend einwirkt. Dadurch wird das Uebertragungsglied
und somit das Aufwickelelement zum Abwickeln der Spannkabel freigegeben. Bei dieser
bekannten Spannvorrichtung ist nun nachteilig, dass zum Freigeben des Aufwickelelementes,
um die Spannkabel abzuwickeln, das Betätigungselement um einen grossen Winkel verdreht
werden muss. Ueberdies ist es notwendig, dass zum Abwickeln der Spannkabel das Betätigungselement
im Abwickelsinn mitgedreht wird, ansonsten durch die Verdrehung des Uebertra gungsgliedes
bezüglich des Betätigungselementes die Rücklaufrasteinrichtung wieder aktiviert und
somit ein weiteres Abwickeln der Spannkabel verhindert wird.
[0005] Eine weitere Spannvorrichtung ist aus der EP-A 0 255 869 bekannt. Diese weist ebenfalls
ein trommelförmiges Aufwickelelement zum Auf- und Abwickeln von Spannkabeln auf,
welches über ein Malteser-, Zahnrad- oder Planetengetriebe dauernd mit einem Uebertragungsglied
wirkverbunden ist. Am Uebertragungsglied ist ein zweiarmiger Rasthebel mit dem einen
Hebelarm in Richtung gegen eine Rastverzahnung am Gehäuse der Spannvorrichtung vorgespannt
schwenkbar gelagert. Der andere Hebelarm greift in eine Steuerkurve eines Betatigungselementes
ein, welches über eine Mitnahmeverbindung, welche beim Wechseln der Drehrichtung
des Betätigungselementes einen Leerschwenkwinkel des Betätigungselementes bezüglich
des Uebertragungsgliedes zulässt, verbunden ist. Beim Verdrehen des Betätigungselementes
im Aufwickelsinn gibt die Steuerkurve den Rasthebel frei und die Mitnahmeverbindung
nimmt das Uebertragungsglied und somit das Aufwickelelement im Aufwickelsinn mit.
Der in die Rastverzahnung eingreifende Rasthebel verhindert dabei ein Drehen des Uebertragungsgliedes
und somit des Aufwickelelementes entgegen dem Aufwickelsinn. Zum Abwickeln der Spannkabel
wird das Betätigungselement entgegen dem Aufwickelsinn verdreht, wodurch nun die
Steuerkurve den Rasthebel aus der Rastverzahung löst und die Mitnahmeverbindung
das Uebertragungsglied und somit das Aufwickelelement im Abwickelsinn mitnimmt. Bei
dieser Spannvorrichtung ist wohl zum Lösen des Rasthebels ein Verdrehen des Betätigungselementes
um einen kleineren Winkel notwendig. Doch muss das Betätigungselement zum Abwickeln
der Spannkabel dauernd im Abwickelsinn mitgedreht werden, ansonsten die Steuerkurve
den Rasthebel wieder freigibt und somit ein weiteres Lösen der Spannkabel verhindert
ist.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemässe Spannvorrichtung
zu schaffen, die platzsparend und sowohl im Aufbau als auch in der Bedienung einfach
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1
gelöst.
[0008] Die Bedienung der Spannvorrichtung erfolgt durch das Verschwenken des Betätigungselementes
um eine einzige Achse. Dies vereinfacht die Konstruktion und erhöht den Bedienungskomfort.
[0009] In bevorzugter Weise weist die Rücklaufrasteinrichtung einen im Aufwickelsinn wirksamen
Freilauf auf. Dadurch wird ein praktisch stufenloses Spannen des Spannelementes ermöglicht,
da Freiläufe beim Aendern der Drehrichtung des Uebertragungsgliedes sofort greifen.
[0010] Eine besonders bevorzugte und einfache Ausbildungsform der Spannvorrichtung ist im
Anspruch 3 angegeben. Dadurch ist kein spezielles Betätigungsglied zum Lösen der Kupplung
notwendig.
[0011] Eine äusserst platzsparende Ausbildungsform der Spannvorrichtung ist im Anspruch
6 definiert.
[0012] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0013] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Figuren 1 und 2 in perspektivischer Darstellung, einen geöffneten bzw. geschlossenen
Skischuh,
Figuren 3 bis 5 in Schnitt eine Spannvorrichtung,
Figur 6 eine Kulissenführung für das Betätigungselement der Spannvorrichtung, und
Figur 7 einen Teil einer weiteren Ausbildungs form der Spannvorrichtung.
[0014] Die Schale 10 aus Kunststoff des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Skischuhs weist
einen mit einer Sohle 12 versehenen Schalenteil 14 auf. Dieser umfasst den Fuss des
Skifahrers im Zehen- und Ristbereich 16 sowie im unteren Fersenbereich 18 und weist
zwei seitliche, beim Fussgelenkbereich in Richtung gegen oben abstehende Lappen 20
auf. Auf seiner Vorderseite ist am Schalenteil 14 im Bereich des Ristes ein Ausschnitt
22 vorgesehen.
[0015] Im Bereich des Fersenbeines ist am Schalenteil 14 mittels eines Gelenkes 24 ein Fersenteil
26 befestigt. Dieser umfasst den unteren hinteren Beinbereich zwischen dem unteren
Fersenbereich und der Wade und übergreift seitlich die nach oben vorstehenden Lappen
20 des Schalenteils 14. Der Fersenteil 16 ist durch eine durch das Gelenk 24 definierte,
parallel zur Sohle 12 und rechtwinklig zur Schuhlängsmittelebene verlaufende Achse
aus der in den Figuren gezeigten Ruhelage beim Nachvornebiegen des Unterschenkels
in Richtung gegen vorn verschwenkbar. Die Ruhelage des Fersenteils 26 entspricht der
normalen Haltung des Unterschenkels beim Fahren.
[0016] Die Schale 10 weist weiter einen den Rist- und Schienbeinbereich 16 überdeckenden
Zungenteil 28 mit einem den Ristbereich überdeckenden Abschnitt 28a und einem den
unteren Schienbeinbereich überdeckenden Abschnitt 28b auf. Der Zungenteil 28 ist im
Abschnitt 28a und im Uebergangsbereich zwischen den beiden Abschnitten 28a und 28b
wellenförmig ausgebildet, wobei die Wellentäler 30 bzw. Wellen berge 30′ von der
einen Seite des Skischuhs auf die andere verlaufen. An seinen hinteren Endbereichen
überlappt der Zungenteil 28 den Fersenteil 26.
[0017] An seinen beiden vorderen seitlichen Eckbereichen ist der Zungenteil 28 mittels Nieten
32 an je einer Lasche 34 schwenkbar angelenkt. Die beiden Laschen 34, von welchen
in den Figuren 1 und 2 je nur eine sichtbar ist, stehen vom Zungenteil 28 in Richtung
gegen vorn ab und sind in entsprechenden Taschen 36 ungefähr in Schuhlängsrichtung
A verschiebbar geführt. An ihrem vom Zungenteil 28 abstehenden Bereich weisen die
Laschen 34 in ihrer Längserstreckung verlaufende Führungsschlitze 38 auf, durch welche
je ein weiteres Niet 32′ verläuft. Das Niet 32′ ist am Schalenteil 14 im offenen Endbereich
der Taschen 36 angeordnet. Bei in Schuhlängsrichtung A gegen hinten bis zum Anschlag
der Führungsschlitze 38 an den Nieten 32′ ausgezogenen Laschen 34 sind diese um die
Nieten 32′ schwenkbar, wie dies in der Figur 1 gezeigt ist. In dieser Stellung der
Laschen 34 befindet sich auch das Zungenteil 28 in seiner hinteren Endlage. Sind hingegen
die Laschen 34 in Schuhlängsrichtung A gegen vorn teilsweise oder ganz in die Taschen
36 eingeschoben, so sind diese in Längsrichtung der Taschen 36 verschiebbar geführt
und um die durch die Nieten 32′ festgelegte, ungefähr parallel zur Sohle 12 und rechtwinklig
zur Schuhlängsmittelebene verlaufende Achse nicht mehr schwenkbar (vergl. Fig. 2).
Unabhängig von der Lage der Laschen 34 ist das Zungenteil 28 an diesen aber um die
durch die Nieten 32 festgelegte im wesentlichen parallel zur Sohle 12 und quer zur
Schuhlängsmittelebene verlaufende Achse schwenkbar.
[0018] An den seitlichen hinteren Eckberelchen im Uebergang vom Abschnitt 28a zum Abschnitt
28b sind am Zungenteil 28 je eine Führungsöse 40 frei drehbar gelagert. Ungefähr mittig
zwischen diesen Führungsösen 40 und der Schuhlängsmittelebene weist die Zunge 28
im Uebergangsbereich zwischen den Abschnitten 28a und 28b je einen Durchlass 42 auf,
wobei diese beiden Durchlässe 42 im selben Wellental 30 liegen. Bezüglich diesen Durchlässen
42 in Schuhlängsrichtung A gegen vorn sind im nächsten Wellental 30 zwei weitere Durchlässe
44 vorgesehen.
[0019] Der Fersenteil 26 weist oberhalb des Gelenkes 24 und in Schuhlängsrichtung A gesehen,
gegen hinten versetzt, beidseitig je eine Führungsöffnung 46 auf, von welcher im
Innern des Fersenteils 26 ein schematisch angedeuteter Führungskanal 48 in den hinteren
unteren Endbereich des Fersenteils 26 verläuft. Die entsprechenden Oeffnungen am diesseitigen
Ende der Führungskanäle 48 sind mit 50 bezeichnet. Oberhalb der Oeffnungen 50 ist
am Fersenteil 26 eine Spannvorrichtung 52 mit einem trommelförmigen Aufwickelelement
54 für zwei Spannkabel 56 bzw. 56′ vorgesehen. Die Spannvorrichtung 52 weist ein
knebelförmiges, um eine in der Schuhlängsmittelebene und parallel zum Fersenteil
26 verlaufende Achse hin- und herschwenkbares Betätigungselement 58 auf. Diese Spannvorrichtung
52 ist weiter unten ausführlich beschrieben. Für das Verständnis der Figuren 1 und
2 genügt es zu wissen, dass durch Hin- und Herschwenken des Betätigungselementes 58
in einem Arbeitsschwenkbereich die Spannkabel 56, 56′ intermittierend auf das Aufwickelelement
54 aufgewickelt werden und durch Verschwenken des Betätigungselementes 58 entgegen
dem Aufwickelsinn aus dem Arbeitsschwenkbereich das Aufwickelele ment 54 zum Lösen
der Spannkabel 56, 56′ freigebbar ist.
[0020] Das Spannkabel 56 verläuft vom Aufwickelelement 54 zur Oeffnung 50 und durch den
entsprechenden Führungskanal 48 zur Führungsöffnung 46, von dieser zur betreffenden
Führungsöse 40 am Zungenteil 28 und unterhalb des Zungenteils 28 zum Durchlass 42,
von wo das Spannkabel 56 auf der Aussenseite des Zungenteils 28 im Wellental 30 über
den Ristund Schienbeinbereich zum betreffend der Schuhlängsmittelebene gegenüberliegenden
Durchlass 42 verläuft. Dort durchdringt das Spannkabel 56 wieder den Zungenteil 28
und verläuft unterhalb desselben zu einer Befestigungsstelle 60 am Schalenteil 14,
wo das diesseitige Ende des Spannkabels 56 fest verankert ist. Das andere Spannkabel
56 verläuft gegengleich von der Spannvorrichtung 52 durch den entsprechenden Führungskanal
48 zur Führungsöffnung 46. Von dieser zur Führungsöse 40 und unterhalb des Zungenteils
28 zum Durchlass 44. Zwischen den beiden Durchlässen 44 verläuft das Spannkabel 56′
parallel zum Spannkabel 56 im benachbarten Wellental 30 und ist mit seinem diesseitigen
Ende in entsprechender Art und Weise an der Befestigungsstelle 60′ am Schalenteil
14 befestigt. Die beiden Befestigungsstellen 60, 60′ befinden sich bezüglich der Schuhlängsmittelebene
einander gegenüber und sind in Schuhlängsrichtung A gesehen, bezüglich den Führungsöffnungen
46 gegen vorn versetzt am Schalenteil 14 angeordnet. Bei am Schalenteil 14 anliegendem
Zungenteil 28 sind die Befestigungsstellen 60, 60′ von diesem überdeckt.
[0021] Wie dies in der Figur 2 gestrichelt angedeutet ist, ist der Zwischenraum zwischen
der Schale 10 und dem Fuss des Trägers auf an sich bekannte Weise durch einen weichen
ge polsterten Innenschuh 62 ausgefüllt.
[0022] Bei geöffnetem Zungenteil 28, wie dies in der Figur 1 gezeigt ist, kann in den Skischuh
eingestiegen werden. Nun werden durch alleiniges Hin- und Herschwenken des Betätigungselementes
58 die beiden Spannkabel 56, 56′ auf das Aufwickelelement 54 aufgewickelt, wodurch
der Zungenteil 28 in Richtung gegen die Sohle 14 gezogen wird. Dabei verschwenken
sich die Laschen 34 um das betreffende Niet 32′ im Uhrzeigersinn bis die Längserstreckung
der Laschen 34 in Richtung der Taschen 36 verläuft. Durch weiteres Spannen der Spannkabel
56, 56′ wird das Zungenteil 28 in Schuhlängsrichtung A unter Ausführung einer Schwenkbewegung
im Uhrzeigersinn nach vorn geschoben, wodurch die Laschen 34 tiefer in die Taschen
36 hineingleiten. Dadurch wird der vordere Endbereich des den Rist überdeckenden Abschnittes
28a des Zungenteils 28 genau definiert am Schalenteil 14 gehalten. Bei einer weiteren
Erhöhung der Spannkraft in den Spannkabeln 56, 56′ wird der Zungenteil 28 satt am
Schalenteil 14 zur Auflage gebracht, wobei die Führungsösen 40 in den Bereich der
Führungsöffnungen 46 im Fersenbereich 18 zu liegen kommen (siehe Fig. 2). Durch die
in Schuhlängsrichtung A freie und durch die Nieten 32 schwenkbare Lagerung des Zungenteils
28 kann dieses sich unter Deformation des Schalenteils 14 an die Anatomie des Fusses
bzw. unteren Beinbereiches des Trägers anpassen. Dabei sorgt insbesondere die Führung
der Spannkabel 56, 56′ im Bereich des Zungenteils 28 sowie die hohe Spannkraft der
Spannvorrichtung 56 für eine optimale Anpassung der Schale 10 an die jeweils individuelle
Fussform des Fahrers durch eine Querschnittsveränderung des Skischuhs im vom Zungenteil
28 überdeckten Bereich. Die dabei er zielte hohe Spannung in den Spannkabeln 56,
56′ verleiht dem sattelförmigen Zungenteil 28 im Bereich der Führungsösen 40 ein
Quasi-Gelenk , was zu einer saüberen Führung des den unteren Schienbeinbereich überdeckenden
Abschnittes 28b während der torsalen Flexbewegung des Unterschenkels dient. Ueberdies
wird bei dieser Flexbewegung infolge der Führung der Spannkabel 56′ 56′ vom Fersenteil
26 zum Zungenteil 28 oberhalb der Gelenke 24 der Fersenteil 26 in einer Schwenkbewegung
mit nach vorn gezogen, was auch in dieser Situation dem Fahrer einen sicheren Halt
im Skischuh vermittelt. Es ist zu beachten, dass beim Schliessen des Skischuhs die
Spannkabel 56, 56′ als Führungsstränge für die zwangsweise Schliessbewegung des Zungenteils
28 dienen.
[0023] Zum Oeffnen des Skischuhs wird das Betätigungselement 58 entgegen der Spannrichtung
ausserhalb den Arbeitsschwenkbereich verbracht, wodurch das Aufwickelelement 54 freigegeben
wird. Dadurch wird die grosse Zugspannung in den Spannkabeln 56, 56′ sofort abgebaut
und das Abwickeln des aufgewickelten Abschnitts der Spannkabel 56, 56′ beim Nachvorneschwenken
des Zugenteils 28 ermöglicht. Bei diesem Nachvorneschwenken des Zungenteils 28 gleiten
die Laschen 34 in den Taschen 36 in Schuhlängsrichtung A gegen hinten, da der Zungenteil
28 mit seinem vorderen Ende im Bereich der Schuhlängsmittelebene am Schalenteil 14
ansteht. Dadurch wird der Zungenteil 28 in die in der Figur 1 gezeigte Lage verbracht.
[0024] Eine für den beschriebenen Skischuh besonders geeignete Spannvorrichtung, welche
die dazu notwendigen hohen Spannkräfte in den Spannkabeln 56, 56′ ohne grosse Kraftaufwen
dung durch den Träger des Skischuhs auf das Betätigungselement 58 aufbringen kann
und trotzdem das Aufwickeln grosser Längen der Spannkabel 56, 56′ mit nur wenigen
Schwenkhüben des Betätigungselementes 58 erlaubt, wird nun im folgenden näher beschrieben.
[0025] Die in den Figuren 3 bis 5 gezeigte Spannvorrichtung 52 weist einen Gehäuseteil 64
und einen Deckel 66 auf. Die Spannvorrichtung 52 liegt mit dem Gehäuseteil 64 am Fersenteil
26 des Skischuhs an und ist beispielsweise mittels nicht gezeigten Schrauben an diesem
befestigt. Die Figuren 3 und 4 zeigen die Spannvorrichtung 52 in einem Schnitt entlang
der Schuhlängsmittelebene und Figur 5 zeigt eine Ansicht der Spannvorrichtung 52 in
Pfeilrichtung V der Figur 4, wobei der Deckel 66 nicht dargestellt ist.
[0026] Das als Knebel ausgebildete Betätigungselement 58 sitzt auf dem oberen Endbereich
eines Schaftes 68, dessen Längsachse 68′ die Drehachse 54′ des Aufwickelelementes
54 schneidet. Die Längsachse 68′ verläuft ungefähr in der Schuhlängsmittelebene und
parallel zum Fersenteil 26, wogegen die Drehachse 54′ im wesentlichen rechtwinklig
zum Fersenteil 26 steht (vergl. Fig. 1 und 2).
[0027] Das Betätigungselement 58 ist über eine im Uhrzeigersinn wirksame Freilaufhülse 70
mit dem Schaft 68 verbunden. Ueberdies ist der Schaft 68 über eine im Gegenuhrzeigersinn
aktive weitere Freilaufhülse 72 am Deckel 66 abgestützt. Der Schaft 68 ist somit
nur im Gegenuhrzeigersinn (Aufwickelsinn) drehbar. Mittels einer in Richtung der Längsachse
68′ verlaufenden Schraube 74 ist das kappenför mig auf dem ober(en Ende des Schaftes
68 sitztende Betätigungselement 58 mit diesem hubfest verbunden. Der Gehäuseteil
64 weist einen in den Bereich des Betätigungselementes 58 nach oben vorstehenden
Fortsatz 76 auf, an welchem ein in Richtung gegen das Betätigungselement 58 vorstehender
Führungszapfen 78 fest angeordnet ist. Mit seinem freien Endbereich greift der Führungszapfen
78 in eine kulissenförmige Nut 80 im Betätigungselement 58 ein. Die Abwicklung der
Nut 80 ist in der Figur 6 dargestellt. Die Nut 80 weist einen bezüglich der Längsachse
68′ in Umfangsrichtung verlaufenden unteren Nutteil 80a, einen daran anschliessenden
ansteigenden Nutteil 80b und einen wiederum in Umfangsrichtung verlaufenden kürzeren
Nutteil 80c auf, welcher an seinem vom Nutteil 80b entfernten Ende durch einen kurzen
gegen unten gerichteten Rastteil 80d begrenzt ist. Der untere Nutteil 80a definiert
einen Arbeitsschwenkbereich B. Ist das Betätigungselement 58 derart verschwenkt,
dass sich der Führungszapfen 78 innerhalb des Arbeitsschwenkbereiches B befindet,
so ist das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in eine obere Spannstellung
angehoben, wie dies in der Figur 3 gezeigt ist. Innerhalb des Arbeitsschwenkbereiches
B kann somit das Betätigungselement 58 verschwenkt werden, ohne dass der Schaft 68
in Richtung der Längsachse 68′ abgesenkt wird. Wird hingegen das Betätigungselement
58 im Uhrzeigersinn, entgegen dem Aufwickelsinn, aus dem Arbeitsschwenkbereich B
herausgeschwenkt, so läuft der ansteigende Nutteil B entlang dem Führungszapfen 78,
was zur Folge hat, dass das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in Richtung
der Längsachse 68′ nach unten verschoben wird. Ist das Betätigungselement 58 im Uhrzeigersinn
soweit verschwenkt, das sich der Nutteil C beim Füh rungszapfen 78 befindet, so ist
das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in die untere in den Figuren
4 und 5 gezeigte und mit 58′ bezeichnete Lösestellung abgesenkt. In diesem Zusammenhang
ist zu erwähnen, dass der Schaft 68 in der weiteren Freilaufhülse 72 in Richtung der
Längsachse 68′ verschiebbar geführt ist und dass das Betätigungselement 58 im Uhrzeigersinn
frei schwenkbar ist ohne den Schaft 68 mitzunehmen. Wird das Betätigungselement 58
soweit verschwenkt, dass der Rastteil 80d beim Führungszapfen 78 liegt, so ist das
Betätigungselement 58 gegen ungewolltes Verschwenken im Gegenuhrzeigersinn gesichert,
da der Schaft 68 durch die Kraft der sich einerends an einem Absatz 82 des Schaftes
68 abstützenden Druckfeder 84 in Richtung gegen oben vorgespannt ist, sodass der Rastteil
80d im Führungszapfen 78 gehalten ist.
[0028] Am unteren Endbereich des Schaftes 68 sitzt auf diesem eine Hülse 86, die mittels
eines quer durch die Hülse 86 und den Schaft 68 verlaufenden Stiftes 88 mit diesem
drehfest und hubfest verbunden ist. Die Hülse 86 durchdringt eine Oeffnung 90 im
Deckel 66. An der Hülse 68 ist am oberen Ende ein hutförmiger gegen oben offener
Kupplungsteil 92 mit einer Innenverzahnung 94 einstückig angeformt. In diese Innenverzahnung
94 greift bei sich in Spannstellung befindendem Schaft 68 eine entsprechende Aussenverzahnung
96 eines ortsfest gelagerten zahnradförmigen weiteren Kupplungsteils 98 ein, wie dies
in der Figur 3 gezeigt ist. Bei sich in Lösestellung 58′ befindenden Betätigungselement
58 und somit in Richtung gegen unten verschobenen Schaft 68 ist der Kupplungsteil
92 aus dem ortsfesten Kupplungsteil 98 ausgefahren, wie dies in den Figuren 4 und
5 dargestellt ist.
[0029] Am ortsfesten Kupplungsteil 98 ist auf der dem Kupplungsteil 92 gegenüberliegenden
Seite ein Kegelrad 100 eines Kegelradgetriebes 102 und ein rohrförmiger Wellenteil
104 einstückig angeformt. Der Schaft 68 verläuft somit frei drehbar durch den Kupplungsteil
98, das Kegelrad 100 und den Wellenteil 104. Der Wellenteil 104 durchdringt eine Bohrung
106 eines zapfenförmigen, in Richtung der Drehachse 54′ verlaufenden Lagerungsteiles
108 für das Aufwickelelement 54. Am oberen freien Endbereich weist der Wellenteil
104 eine Umfangsnut 110 auf, in welcher ein Federring 112 angeordnet ist. Der Federring
112 stützt sich in Richtung der Längsachse 68′ am Lagerungsteil 108 ab und hält das
Kegelrad 100 in kämmendem Eingriff mit einem weiteren am Aufwickelelement 54 angeformten
Kegelrad 114. Am oberen Ende des Wellenteils 104 stützt sich das vom Absatz 82 des
Schaftes 68 entfernte Ende der Druckfeder 84 ab.
[0030] Der Lagerungsteil 108 ist mittels einer in Richtung der Drehachse 54′ verlaufenden
Schraube 116 am Gehäuseteil 64 befestigt und stützt sich am anderen Ende in einer
sacklochförmigen Lagerausnehmung 117 im Deckel 66 ab. Im Mittelbereich zwischen
der Bohrung 106 und dem dem Gehäuseteil 64 zugewandten Ende des Wellenteils 104 weist
dieses einen in radialer Richtung vorstehenden umlaufenden Wulst 118 auf. Das trommelförmige
Aufwickelelement 54 sitzt im Bereich zwischen dem Gehäuseteil 64 und dem Wulst 118
frei drehbar auf dem Lagerungsteil 108, wobei dieses in Richtung der Drehachse 54′
durch den Gehäuseteil 64 und einen in axialer Richtung am Wulst 118 anliegenden Absatz
120 am Aufwickelelement 154 ortsfest gehalten ist. Das Kegelrad 114 ist am trommelförmigen
Aufwickelelement 54 einstückig angeformt und steht bezüglich des trommelförmigen Teils
auf der dem Gehäuseteil 64 abgewandten Seite vor.
[0031] Das Aufwickelelement 54 weist im trommelförmigen Teil zwei nebeneinander angeordnete
umlaufende Aufwickelnuten 122 für je ein Spannkabel 56 bzw. 56′ auf. Die Breite dieser
Aufwickelnuten 122 in axialer Richtung ist unwesentlich grösser als der Durchmesser
der Spannkabel 56, 56′ sodass diese im Bereich des Aufwickelelementes 54 genau geführt
sind und ein Gegeneinanderverkeilen von aufeinanderliegenden Abschnitten der Spannkabel
56, 56′ verhindert ist. Im weitern weist das Aufwickelelement 54 im Bereich der Aufwickelnuten
122 einander diametral gegenüberliegende Radialschlitze 124 auf, die je einer Aufwickelnut
122 zugeordnet sind und in ihrem in radialer Richtung gesehen inneren Endbereich
eine Erweiterung aufweisen, in welchen die diesseitigen Enden der betreffenden Spannkabel
56, 56′ in bekannter Art und Weise mittels eines Endnippels gehalten sind. Im Bereich
zwischen den Führungsöffnungen 46 (siehe Figuren 1 und 2) und den Aufwickelnuten 122
sind die Spannkabel 56, 56′ in rohrförmigen Führungshülsen 126 geführt. Diese weisen
im spannvorrichtungsseitigen Endbereich Verdickungen 128 auf, mittels welchen Sie
in entsprechenden Ausnehmungen im Gehäuseteil 64 gehalten sind.
[0032] In der Figur 7 ist eine ähnliche Spannvorrichtung 52 wie in den Figuren 3 bis 5 dargestellt,
wobei nun aber das Kegelradgetriebe 102 selber als Kupplung zwischen dem Schaft 68
und dem Aufwickelelement 54 ausgebildet ist. Da die Führung des Betätigungselementes
58 am Fortsatz 76 des Gehäuseteils 64, die Kopplung zwischen dem Betätigungsele ment
58 und dem Schaft 68 sowie die Abstützung des Schaftes 68 am Deckel 66 identisch
ausgebildet sind wie bei der in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Spannvorrichtung 52,
sind diese Teile in der Figur 7 nicht mehr dargestellt. Auch das Lagerungsteil 108
und das an diesen frei drehbar gelagerte Aufwickelelement 54 werden aus denselben
Gründen nicht mehr näher beschrieben. Das einstückig mit dem rohrförmigen Wellenteil
104 ausgebildete Kegelrad 100′ sitzt auf dem Schaft 68 und ist mit diesem mittels
eines Stiftes 88′ dreh- und hubfest verbunden. Der Wellenteil 104 ist in der Bohrung
106 frei drehbar und in Richtung der Längsachse 68′ verschiebbar geführt. Am Kegelrad
100 stützt sich eine Druckfeder 84′ ab, die den Schaft 68 umgreift und sich andernends
am Deckel 66 abstützt. Diese Druckfeder 84′ drückt das Kegelrad 100 gegen das am Aufwickelelement
54 angeformte Kegelrad 114′. Befindet sich das Betätigungselement 58 im Arbeitsschwenkbereich
B (vergl. Fig. 3 bis 6) so befindet sich das Kegelrad 100′ in der in der Figur 7 gezeigten
Stellung, in welcher es mit dem Kegelrad 114′ kämmt. Wird hingegen das Betätigungselement
58 derart verschwenkt, dass der Nutteil 80c sich beim Führungszapfen 78 befindet,
so wird das Kegelrad 100′ infolge der Bewegung des Schaftes 68 in Richtung seiner
Längsachse 68′ entgegen der Kraft der Druckfeder 84′ aus dem Eingriff mit dem Kegelrad
114′ gelöst. Bei gleicher Materialwahl der Kegelräder 100, 114, 100′, 114′ bei beiden
gezeigten Ausbildungsformen der Spannvorrichtung 52 sind bei der Ausbildungsform
gemäss den Figuren 3 bis 5 grössere Zugkräfte im Spannkabel 56, 56′ zulässig, da mittels
einer Klauenoder, wie in diesen Figuren gezeigt, Zahn-Kupplung im Vergleich zur
Verzahnung der Kegelräder 114 grössere Drehmomente auskuppelbar sind ohne die jeweiligen
Verzahnungen zu beschädigen, weil bei letzterer beim Auskuppeln jeweils eine einzige
Zahnflanke das gesamte Drehmoment tragen muss.
[0033] Die Funktionsweise der Spannvorrichtungen 52 ist wie folgt. Bei geöffnetem Skischuh
und gelöster Spannvorrichtung 52 ist das Betätigungselement 58 im Uhrzeigersinn ausserhalb
dem Arbeitsschwenkbereich B verschwenkt, sodass sich der Rastteil 80d der Nut 80 beim
Führungszapfen 78 befindet. Der Schaft 68 und das Betätigungselement 58 sind in die
Lösestellung 58′ abgesenkt, wie dies in den Figuren 4 und 5 gezeigt ist. Dabei ist
die Kupplung zwischen den Kupplungsteilen 92 und 98 bzw. zwischen den beiden Kegelrädern
100′ und 114′ gemäss Figur 7 gelöst. Das Aufwickelelement 54 ist frei drehbar. Zum
Aufrollen der Spannkabel 56, 56′ wird nun das Betätigungselement 58 im Gegenuhrzeigersinn
(Aufwickelsinn) aus dem Rastteil 80d in den Arbeitsschwenkbereich B (vergl. Figur
6) verschwenkt. Dabei bewegt sich das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft
68 in die obere Spannstellung gemäss den Figuren 3 und 7. Dabei kommen die beiden
Kupplungsteile 92, 98 bzw. die beiden Kegelräder 100′, 114′ miteinander in Eingriff.
Durch Hin- und Herschwenken des Betätigungselementes 58 innerhalb des Arbeitsschwenkbereiches
B wird nun beim jeweiligen Drehen des Betätigungselementes 58 entgegen dem Uhrzeigersinn
im Aufwickelsinn der Schaft 68 mitgenommen. Die dadurch erzeugte Drehung des Schaftes
68 wird über das Kegelradgetriebe 102 an das Aufwickelelement 54 übertragen, wodurch
jeweils intermittierend die Spannkabel 56, 56′ aufgewickelt werden. Die Freilaufhülse
72 verhindert dabei ein Drehen des Schaftes 68 im Uhrzeigersinn und verhindert somit
auch ein Abwickeln der Spannkabel 56, 56′ ab dem Aufwickelelement 54. Durch entsprechendes
Verschwenken des Betätigungselementes 58 kann nun stufenlos die gewünschte Zugkraft
in den Spannkabeln 56, 56′ aufgebaut werden. Sobald nun die gewünschte Zugkraft in
den Spannkabeln 56, 56′ erreicht ist, das heisst sobald der Skischuh gemäss den Figuren
1 und 2 satt am Fuss sitzt, wird das Betätigungselement 58 in der jeweiligen Stellung
belassen.
[0034] Müssen nun die Spannkabel 56, 56′ gelockert werden, so wird das Betätigungselement
58 kurzzeitig entgegen dem Aufwickelsinn im Uhrzeigersinn verschwenkt, sodass die
beiden Kupplungsteile 92, 98 bzw. Kegelräder 100′, 114′ (Figur 7) kurzzeitig ausser
Eingriff gelangen. Durch die Zugkraft in den Spannkabeln 56, 56 ′ werden diese nun
ab dem Aufwickelelement 54 teilweise abgewickelt. Durch anschliessendes Zurückverschwenken
des Betätigungselementes 58 in den Arbeitsschwenkbereich B wird das Aufwickelelement
54 wieder blockiert. Zum Oeffnen des Skischuhs wird das Betätigungselement 58 ausser
den Arbeitsschwenkbereich B derart verschwenkt, dass der Nutteil 80°C bzw. der Rastteil
80d beim Führungszapfen 78 zu liegen kommt. Dadurch ist in analoger Art und Weise
das Aufwickelelement 54 freigegeben, sodass durch Nachvorneschwenken des Zungenteils
28 (vergl. Figuren 1 und 2) nun die Spannkabel 56, 56′ auf die notwendige Länge ab
dem Aufwickelelement 54 abgewickelt werden können.
[0035] Bei den in den Figuren 3 bis 7 gezeigten Spannvorrichtungen 52 können in einem kleinen
Gehäuseteil 64 mit Deckel 66 Aufwickelelemente 54 mit grossem Durchmesser untergebracht
werden. Dies hat zur Folge, dass mit wenigen Umdrehungen des Aufwickelelementes 54
grosse Längen von Spann kabeln 56, 56′ aufwickelbar sind. Trotzdem sind infolge der
konstanten Kraft-Wegverhältnisse und der ergonomischen Anordnung des Betätigungselementes
58 bequem grosse Zugkräfte in den Spannkabeln 56, 56 ′ erzielbar. Es ist ein einziges
Betätigungselement 58 für das Spannen sowie das schnelle Lösen der Spannvorrichtung
52 notwendig, was den Bedienungskomfort erheblich anhebt.
[0036] Es ist auch denkbar, in den beiden Aufwickelnuten die beiden Endabschnitte desselben
kabelförmigen Spannelementes aufzuwickeln. Selbstverständlich kann die erfindungsgemässe
Spannvorrichtung auch zum Betätigen von im Innern des Skischuhs vorgesehenen Fusshalteeinrichtungen
benützt werden.
1. Spannvorrichtung für einen Skischuh, mit einem drehbar gelagerten Aufwickelelement
(54) zum Auf- und Abwickeln eines Spannelementes (56,56′), einem zum intermittierenden
Antreiben des Aufwickelelementes (54) im Aufwickelsinn in einem Arbeitsschwenkbereich
(B) hin- und herschwenkbaren Betätigungselement (58), das über eine im Aufwickelsinn
aktive Mitnahmeverbindung (70) mit einem mittels einer Rücklaufrasteinrichtung (72)
am Drehen entgegen des Aufwickelsinns gehinderten Uebertragungsglied (68) verbunden
ist, und einer das Uebertragungsglied (68) mit dem Aufwickelelement (54) verbindenden,
durch Verschieben des Uebertragungsgliedes (68) steuerbaren Kupplung (92, 98; 100′,
114′), wobei das Uebertragungsglied (68) zum Lösen der Kupplung (92, 98; 100′, 114′)
durch Verschwenken des Betätigungselementes (58) verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (68) mittels einer Kulissensteuerung (78, 80) beim Ausschwenken
aus dem Arbeitsschwenkbereich (B) entgegen dem Aufwickelsinn in Richtung seiner Schwenkachse
(68′) bewegbar und das Uebertragungsglied (68) zum Lösen der Kupplung (92, 98) durch
diese Bewegung verschiebbar ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufrasteinrichtung
einen im Aufwickelsinn wirksamen Freilauf (72) aufweist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung
(9(2, 98; 100′, 114′) durch Verschieben des Uebertragungsgliedes (68) in dessen Axialrichtung
(68′) lösbar ist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Kupplungsteil
(92; 100) auf dem Uebertragungsglied (68) dreh- und verschiebefest sitzt, ein mit
dem Aufwickelelement (54) verbundener zweiter Kupplungsteil (98; 114′) orsfest drehbar
gelagert ist und der erste Kupplungsteil (92; 100′) mittels eines, vorzugsweise auf
das Uebertragungsglied (68) einwirkenden, Federelementes (84,84′) gegen das zweite
Kupplungsteil (98; 114) gedrückt ist, wobei das Uebertragungsglied (68) gegen die
Kraft des Federelementes (84, 84′) zum Lösen der Kupplung (92, 98; 100′, 114′) verschiebbar
ist.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsteile
(92, 98) Teile einer Klauenoder Zahn-Kupplung sind.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse
(68′) des Uebertragungsgliedes (68) und die Drehachse (54′) des Aufwickelelementes
(54) einander ungefähr rechtwinklig schneiden, das zweite Kupplungsteil (98) auf dem
Uebertragungsglied (68) frei drehbar sitzt und über ein Kegelradgetriebe (102) mit
dem Aufwickelelement (54) verbunden ist.
7. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungselement (58) auf dem Uebertragungsglied (68) sitzt und mit diesem über
einen entgegen dem Aufwickelsinn wirksamen weiteren Freilauf (70) verbunden ist.
8. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Betätigungselement (58) mit dem Uebertragungsglied (68) hubwirksam verbunden ist.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
am Aufwickelelement (54) zwei Aufwickelnuten (122) für die beiden Endbereiche eines
einzigen Spannelementes oder für je ein andernends mit einem Skischuhteil (14) verbundes
Spannelement (56, 56′) angeformt sind.
10. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 für einen Skischuh mit einer
Schale (10), insbesondere aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse
(68′) des Uebertragungsgliedes (68) im wesentlichen parallel zur Skischuhschale (10)
verläuft und das Betätigungselement (58) als Knebel ausgebildet ist.