(19)
(11) EP 0 419 922 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1991  Patentblatt  1991/14

(21) Anmeldenummer: 90117431.8

(22) Anmeldetag:  10.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A43B 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 26.09.1989 CH 3484/89

(71) Anmelder: Raichle Sportschuh AG
CH-8280 Kreuzlingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Walkhoff, Klaus
    CH-8280 Kreuzlingen (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Skischuh


    (57) An Fersenteil (26) des Skischuhs sind oberhalb des Gelenks (24) Führungsöffnungen (46) für die Spannkabel (56, 56′) vorgesehen. Das Zungenteil (28) weist an seitlichen hinte­ren Endbereichen Führungsösen (40) sowie ungefähr mittig zwischen diese Führungsösen (40) und der Schuhlängsmittel­ebene Durchlässe (42, 44) auf. Die von der Spannvorrich­tung (52) ausgehenden Spannkabel (56, 56′) verlaufen ge­gengleich von den Führungsöffnungen (46) zu den Führungs­ösen (40) und unter dem Zungenteil (28) zu den betreffen­den Durchlässen (42, 44). Zwischen den Durchlässen (42, 44) sind die Spannkabel (56, 56′) über das Zungenteil (28) geführt. Ihre diesseitigen Enden sind an vom Zungenteil (28) überdeckten Befestigungsstellen (60, 60′) am Schalen­teil (14) fixiert. Die Spannkabel (56, 56′) bilden eine Führung für das Zungenteil (28), sodass der Skischuh durch alleiniges Anspannen der Spannkabel (56, 56′) mittels der Spannvorrichtung (52) schliessbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Skischuh gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein solcher Skischuh ist beispielsweise aus der US-PS 4,281,468 bekannt. Dieser weist einen mit einer Sohle ver­sehenen Schalenteil auf, der den gesamten Fussbereich um­schliesst und welcher seitliche, zungenförmige, im Beinbe­reich gegen oben vorstehende Lappen aufweist. Der Schalen­teil ist im Ristbereich ausgeschnitten und im Rist- und Schienbeinbereich von einem Zungenteil sattelförmig über­deckt, welcher im Zehenbereich ungeführ in der Schuhlängs­mittelebene mittels eines Nietes am Schalenteil befestigt ist. Zum Ein- und Aussteigen in den bzw. aus dem Skischuh wird der Zungenteil nach vorne geschwenkt. An den seitli­chen Lappen ist oberhalb des Fussgelenkes ein Fersenteil angelenkt. Dieser umfasst das Bein im Bereich zwischen dem Fussgelenk und der Wade und ist aus einer Ruhelage, welche der üblichen Fahrstellung entspricht, in Richtung gegen vorne beim Nachvornebiegen des Unterschenkels schwenkbar. Der Zungenteil ist wellenförmig ausgebildet, und über ihn verlaufen in den Wellentälern die Abschnitte von drei Spannkabelschlaufen. Eine erste Spannkabelschlaufe ist auf der Innenseite des Skischuhs aussen am Schalenteil fixiert, verläuft im Ristbereich über den Zungenteil und ist an einem auf der Aussenseite des Skischuhs fixierten Spannhebel einhängbar. Eine zweite Spannkabelschlaufe ver­läuft im Uebergangsbereich zwischen dem Rist- und Schien­bein über den Zungenteil, wobei die Spannkabelschlaufe auf der Innenseite des Skischuhs im Bereich des Fussgelenkes am Schalenteil fixiert ist und sich der entsprechende Spannhebel auf der Aussenseite des Skischuhs ebenfalls im Bereich des Fussgelenkes befindet. Die dritte Spannkabel­schlaufe umgreift den Zungen- und Fersenteil im Bereich des Schienbeines, wobei der betreffende Spannhebel auf der Aussenseite des Skischuhs am Fersenteil befestigt ist. Durch das Anspannen der Spannkabelschlaufen erfolgt eine Anpassung des Schalenteils an den Fuss- und unteren Bein­bereich des Fahrers, sodass keine weiteren ein- und fest­stellbaren Halteelemente im Innern des Skischuhs notwendig sind. Dieser bekannte Skischuh vermittelt dem Fahrer wohl einen sehr guten Halt doch ist das Oeffnen und Schliessen des Skischuhs und die Einstellung der richtigen Spannung der Spannkabelschlaufen aufwendig. Da beim bekannten Ski­schuh der Schalenteil an die Anatomie des Fusses angepasst wird, sind grosse Spannkräfte notwendig, was das Ver­schwenken der Spannhebel erschwert.

    [0003] Weiters ist aus der EP-A 0 053 340 ein sogenannter Hinten­einstieg-Skischuh bekannt. Dieser weist einen den Fuss im Zehen- und Ristbereich überdeckenden Schalenteil mit seit­lichen in Richtung gegen oben vorstehenden Lappen auf. Im Ristbereich ist der Schalenteil ausgeschnitten und im Rist- und Schienbeinbereich von einem Zungenteil sattel­förmig überdeckt. Der Zungenteil ist im Bereich seiner Spitze mittels eines Befestigungselementes mit dem Scha­lenteil verbunden. Im Bereich der Ferse ist am Schalenteil ein Fersenteil mittels Drehgelenken angelenkt, welcher zum Oeffnen des Skischuhs um das Drehgelenk aus einer Ruhelage nach hinten verschwenkbar ist. Um den Skischuh zu schlies­sen wird der Fersenteil nach vorn verschwenkt und mittels einer Spannvorrichtung mit dem oberen Endbereich des Zun­genteils verspannt. Am Zungenteil ist an dessen seitlichen Endbereichen im Uebergang zwischen dem Rist- und Schien­beinbereich je ein Stahlband befestigt, das in Richtung gegen die Ferse zum betreffenden Drehgelenk des Fersen­teils verläuft. Das Stahlband ist an seinem hinteren Ende mit einem Kabel verbunden, das um eine Umlenkung zu einer am Fersenteil vorgesehenen Rasteinrichtung verläuft. Beim Schliessen des Skischuhs durch Nachvorneschwenken des Fer­senteils wird somit das Kabel angespannt, was ein Zurück­ziehen des Zungenteils in Richtung gegen die Ferse zur Folge hat, um dem Fahrer im Skischuh eine guten Halt zu vermitteln. Beim Nachhintenklappen des Fersenteils zum Oeffnen des Skischuhs wird der Zungenteil in Richtung ge­gen vorn freigegeben. Bei diesem bekannten Skischuh wird auf eine bedienungsfreundliche Art und Weise der Schalen- und Zungenteil an die Anatomie des Fusses des Fahrers an­gepasst doch eignet sich dieses Prinzip nicht für Vorne­einsteig-Skischuhe.

    [0004] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen gattungsgemässen Skischuh zu schaffen, der unter Beibehaltung der guten Anspassung der Skischuhschale an den Fuss des Fahrers eine einfachere Bedienung zum Ver­schliessen bzw. Oeffnen des Skischuhs gewährleistet.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Durch die Anlenkung des Fersenteils im Bereich des Fersen­beines am Schalenteil und den Verlauf des Spannelementes von einer am Fersenteil oberhalb dessen Anlenkung an den Schalenteil vorgesehenen Führung zu einem Führungselement am Zungenteil, an dessen seitlichen Endbereichen im Ueber­gang zwischen dem Rist- und Schienbeinbereich, ist nur ein einziges Spannelement notwendig. Das kabelförmige Spann­element bildet beim Verschliessen des Skischuhs eine zwangsweise Führung für die Zunge, weil das zu den Füh­rungselementen verlaufende Spannelement den Zungenteil um­so fester gegen die Führung am Fersenteil zieht, je mehr mittels der Spannvorrichtung das Spannelement angezogen wird. Für das Verschliessen des Skischuhs ist somit nur das Anspannen des Spannelementes mittels der Spannvorrich­tung notwendig. Der Zungenteil wird automatisch in die richtige Lage gezogen. Dadurch, dass die Führung des Spannelementes am Fersenteil oberhalb dessen Anlenkung an den Schalenteil vorgesehen ist, wird der Zungenteil in Schuhlängsrichtung beim Schliessen des Skischuhs gegen den Fersenteil gezogen, was dem Fahrer auch im Bereich des Schienbeines einen sicheren Halte vermittelt.

    [0007] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen des erfindunggemässen Skischuhs sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

    [0008] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher be­schrieben. Es zeigen rein schematisch:

    Figuren 1 und 2 in perspektivischer Darstellung, einen geöffneten bzw. geschlossenen Ski­schuh,

    Figuren 3 bis 5 in Schnitt eine Spannvorrichtung,

    Figur 6 eine Kulissenführung für das Betäti­gungselement der Spannvorrichtung, und

    Figur 7 einen Teil einer weiteren Ausbildungs­form der Spannvorrichtung.



    [0009] Die Schale 10 aus Kunststoff des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Skischuhs weist einen mit einer Sohle 12 versehenen Schalenteil 14 auf. Dieser umfasst den Fuss des Skifahrers im Zehen- und Ristbereich 16 sowie im unteren Fersenbereich 18 und weist zwei seitliche, beim Fussge­lenkbereich in Richtung gegen oben abstehende Lappen 20 auf. Auf seiner Vorderseite ist am Schalenteil 14 im Be­reich des Ristes ein Ausschnitt 22 vorgesehen.

    [0010] Im Bereich des Fersenbeines ist am Schalenteil 14 mittels eines Gelenkes 24 ein Fersenteil 26 befestigt. Dieser um­fasst den unteren hinteren Beinbereich zwischen dem unte­ren Fersenbereich und der Wade und übergreift seitlich die nach oben vorstehenden Lappen 20 des Schalenteils 14. Der Fersenteil 26 ist durch eine durch das Gelenk 24 definier­te, parallel zur Sohle 12 und rechtwinklig zur Schuhlängs­mittelebene verlaufende Achse aus der in den Figuren ge­zeigten Ruhelage beim Nachvornebiegen des Unterschenkels in Richtung gegen vorn verschwenkbar. Die Ruhelage des Fersenteils 26 entspricht der normalen Haltung des Unter­schenkels beim Fahren.

    [0011] Die Schale 10 weist weiter einen den Rist- und Schienbein­bereich 16 überdeckenden Zungenteil 28 mit einem den Rist­bereich überdeckenden Abschnitt 28a und einem den unteren Schienbeinbereich überdeckenden Abschnitt 28b auf. Der Zungenteil 28 ist im Abschnitt 28a und im Uebergangsbe­reich zwischen den beiden Abschnitten 28a und 28b wellen­förmig ausgebildet, wobei die Wellentäler 30 bzw. Wellen­berge 30′ von der einen Seite des Skischuhs auf die andere verlaufen. An seinen hinteren Endbereichen überlappt der Zungenteil 28 den Fersenteil 26.

    [0012] An seinen beiden vorderen seitlichen Eckbereichen ist der Zungenteil 28 mittels Nieten 32 an je einer Lasche 34 schwenkbar angelenkt. Die beiden Laschen 34, von welchen in den Figuren 1 und 2 je nur eine sichtbar ist, stehen vom Zungenteil 28 in Richtung gegen vorn ab und sind in entsprechenden Taschen 36 ungefähr in Schuhlängsrichtung A verschiebbar geführt. An ihrem vom Zungenteil 28 abstehen­den Bereich weisen die Laschen 34 in ihrer Längser­streckung verlaufende Führungsschlitze 38 auf, durch wel­che je ein weiteres Niet 32′ verläuft. Das Niet 32′ ist am Schalenteil 14 im offenen Endbereich der Taschen 36 ange­ordnet. Bei in Schuhlängsrichtung A gegen hinten bis zum Anschlag der Führungsschlitze 38 an den Nieten 32′ ausge­zogenen Laschen 34 sind diese um die Nieten 32′ schwenk­bar, wie dies in der Figur 1 gezeigt ist. In dieser Stel­lung der Laschen 34 befindet sich auch das Zungenteil 28 in seiner hinteren Endlage. Sind hingegen die Laschen 34 in Schuhlängsrichtung A gegen vorn teilsweise oder ganz in die Taschen 36 eingeschoben, so sind diese in Längsrich­tung der Taschen 36 verschiebbar geführt und um die durch die Nieten 32′ festgelegte, ungefähr parallel zur Sohle 12 und rechtwinklig zur Schuhlängsmittelebene verlaufende Achse nicht mehr schwenkbar (vergl. Fig. 2). Unabhängig von der Lage der Laschen 34 ist das Zungenteil 28 an die­ sen aber um die durch die Nieten 32 festgelegte im wesent­lichen parallel zur Sohle 12 und quer zur Schuhlängsmit­telebene verlaufende Achse schwenkbar.

    [0013] An den seitlichen hinteren Eckbereichen im Uebergang vom Abschnitt 28a zum Abschnitt 28b sind am Zungenteil 28 je eine Führungsöse 40 frei drehbar gelagert. Ungefähr mittig zwischen diesen Führungsösen 40 und der Schuhlängsmittel­ebene weist die Zunge 28 im Uebergangsbereich zwischen den Abschnitten 28a und 28b je einen Durchlass 42 auf, wobei diese beiden Durchlässe 42 im selben Wellental 30 liegen. Bezüglich diesen Durchlässen 42 in Schuhlängsrichtung A gegen vorn sind im nächsten Wellental 30 zwei weitere Durchlässe 44 vorgesehen.

    [0014] Der Fersenteil 26 weist oberhalb des Gelenkes 24 und in Schuhlängsrichtung A gesehen, gegen hinten versetzt, beid­seitig je eine Führungsöffnung 46 auf, von welcher im Innern des Fersenteils 26 ein schematisch angedeuteter Führungskanal 48 in den hinteren unteren Endbereich des Fersenteils 26 verläuft. Die entsprechenden Oeffnungen am diesseitigen Ende der Führungskanäle 48 sind mit 50 be­zeichnet. Oberhalb der Oeffnungen 50 ist am Fersenteil 26 eine Spannvorrichtung 52 mit einem trommelförmigen Auf­wickelelement 54 für zwei Spannkabel 56 bzw. 56′ vorgese­hen. Die Spannvorrichtung 52 weist ein knebelförmiges, um eine in der Schuhlängsmittelebene und parallel zum Fersen­teil 26 verlaufende Achse hin- und herschwenkbares Betäti­gungselement 58 auf. Diese Spannvorrichtung 52 ist weiter unten ausführlich beschrieben. Für das Verständnis der Fi­guren 1 und 2 genügt es zu wissen, dass durch Hin- und Herschwenken des Betätigungselementes 58 in einem Arbeits­ schwenkbereich die Spannkabel 56, 56′ intermittierend auf das Aufwickelelement 54 aufgewickelt werden und durch Ver­schwenken des Betätigungselementes 58 entgegen dem Auf­wickelsinn aus dem Arbeitsschwenkbereich das Aufwickelele­ment 54 zum Lösen der Spannkabel 56, 56′ freigebbar ist.

    [0015] Das Spannkabel 56 verläuft vom Aufwickelelement 54 zur Oeffnung 50 und durch den entsprechenden Führungskanal 48 zur Führungsöffnung 46, von dieser zur betreffenden Füh­rungsöse 40 am Zungenteil 28 und unterhalb des Zungenteils 28 zum Durchlass 42, von wo das Spannkabel 56 auf der Aus­senseite des Zungenteils 28 im Wellental 30 über den Rist- und Schienbeinbereich zum betreffend der Schuhlängsmittel­ebene gegenüberliegenden Durchlass 42 verläuft. Dort durchdringt das Spannkabel 56 wieder den Zungenteil 28 und verläuft unterhalb desselben zu einer Befestigungsstelle 60 am Schalenteil 14, wo das diesseitige Ende des Spannka­bels 56 fest verankert ist. Das andere Spannkabel 56 ver­läuft gegengleich von der Spannvorrichtung 52 durch den entsprechenden Führungskanal 48 zur Führungsöffnung 46; von dieser zur Führungsöse 40 und unterhalb des Zungen­teils 28 zum Durchlass 44. Zwischen den beiden Durchlässen 44 verläuft das Spannkabel 56′ parallel zum Spannkabel 56 im benachbarten Wellental 30 und ist mit seinem diesseiti­gen Ende in entsprechender Art und Weise an der Befesti­gungsstelle 60′ am Schalenteil 14 befestigt. Die beiden Befestigungsstellen 60, 60′ befinden sich bezüglich der Schuhlängsmittelebene einander gegenüber und sind in Schuhlängsrichtung A gesehen, bezüglich den Führungsöf­fnungen 46 gegen vorn versetzt am Schalenteil 14 angeord­net. Bei am Schalenteil 14 anliegendem Zungenteil 28 sind die Befestigungsstellen 60, 60′ von diesem überdeckt.

    [0016] Wie dies in der Figur 2 gestrichelt angedeutet ist, ist der Zwischenraum zwischen der Schale 10 und dem Fuss des Trägers auf an sich bekannte Weise durch einen weichen ge­polsterten Innenschuh 62 ausgefüllt.

    [0017] Bei geöffnetem Zungenteil 28, wie dies in der Figur 1 ge­zeigt ist, kann in den Skischuh eingestiegen werden. Nun werden durch alleiniges Hin- und Herschwenken des Betäti­gungselementes 58 die beiden Spannkabel 56, 56′ auf das Aufwickelelement 54 aufgewickelt, wodurch der Zungenteil 28 in Richtung gegen die Sohle 14 gezogen wird. Dabei ver­schwenken sich die Laschen 34 um das betreffende Niet 32′ im Uhrzeigersinn bis die Längserstreckung der Laschen 34 in Richtung der Taschen 36 verläuft. Durch weiteres Span­nen der Spannkabel 56, 56′ wird das Zungenteil 28 in Schuhlängsrichtung A unter Ausführung einer Schwenkbewe­gung im Uhrzeigersinn nach vorn geschoben, wodurch die Laschen 34 tiefer in die Taschen 36 hineingleiten. Dadurch wird der vordere Endbereich des den Rist überdeckenden Ab­schnittes 28a des Zungenteils 28 genau definiert am Schalenteil 14 gehalten. Bei einer weiteren Erhöhung der Spannkraft in den Spannkabeln 56, 56′ wird der Zungenteil 28 satt am Schalenteil 14 zur Auflage gebracht, wobei die Führungsösen 40 in den Bereich der Führungsöffnungen 46 im Fersenbereich 18 zu liegen kommen (siehe Fig. 2). Durch die in Schuhlängsrichtung A freie und durch die Nieten 32 schwenkbare Lagerung des Zungenteils 28 kann dieses sich unter Deformation des Schalenteils 14 an die Anatomie des Fusses bzw. unteren Beinbereiches des Trägers anpassen. Dabei sorgt insbesondere die Führung der Spannkabel 56, 56′ im Bereich des Zungenteils 28 sowie die hohe Spann­ kraft der Spannvorrichtung 52 für eine optimale Anpassung der Schale 10 an die jeweils individuelle Fussform des Fahrers durch eine Querschnittsveränderung des Skischuhs im vom Zungenteil 28 überdeckten Bereich. Die dabei er­zielte hohe Spannung in den Spannkabeln 56, 56′ verleiht dem sattelförmigen Zungenteil 28 im Bereich der Führungs­ösen 40 ein Quasi-Gelenk , was zu einer sauberen Führung des den unteren Schienbeinbereich überdeckenden Abschnit­tes 28b während der torsalen Flexbewegung des Unterschen­kels dient. Ueberdies wird bei dieser Flexbewegung infolge der Führung der Spannkabel 56, 56′ vom Fersenteil 26 zum Zungenteil 28 oberhalb der Gelenke 24 der Fersenteil 26 in einer Schwenkbewegung mit nach vorn gezogen, was auch in dieser Situation dem Fahrer einen sicheren Halt im Ski­schuh vermittelt. Es ist zu beachten, dass beim Schliessen des Skischuhs die Spannkabel 56, 56′ als Führungsstränge für die zwangsweise Schliessbewegung des Zungenteils 28 dienen.

    [0018] Zum Oeffnen des Skischuhs wird das Betätigungselement 58 entgegen der Spannrichtung ausserhalb den Arbeitsschwenk­bereich verbracht, wodurch das Aufwickelelement 54 freige­geben wird. Dadurch wird die grosse Zugspannung in den Spannkabeln 56, 56′ sofort abgebaut und das Abwickeln des aufgewickelten Abschnitts der Spannkabel 56, 56′ beim Nachvorneschwenken des Zugenteils 28 ermöglicht. Bei die­sem Nachvorneschwenken des Zungenteils 28 gleiten die Laschen 34 in den Taschen 36 in Schuhlängsrichtung A gegen hinten, da der Zungenteil 28 mit seinem vorderen Ende im Bereich der Schuhlängsmittelebene am Schalenteil 14 an­steht. Dadurch wird der Zungenteil 28 in die in der Figur 1 gezeigte Lage verbracht.

    [0019] Eine für den beschriebenen Skischuh besonders geeignete Spannvorrichtung, welche die dazu notwendigen hohen Spann­kräfte in den Spannkabeln 56, 56′ ohne grosse Kraftaufwen­dung durch den Träger des Skischuhs auf das Betätigungs­element 58 aufbringen kann und trotzdem das Aufwickeln grosser Längen der Spannkabel 56, 56′ mit nur wenigen Schwenkhüben des Betätigungselementes 58 erlaubt, wird nun im folgenden näher beschrieben.

    [0020] Die in den Figuren 3 bis 5 gezeigte Spannvorrichtung 52 weist einen Gehäuseteil 64 und einen Deckel 66 auf. Die Spannvorrichtung 52 liegt mit dem Gehäuseteil 64 am Fersenteil 26 des Skischuhs an und ist beispielsweise mit­tels nicht gezeigten Schrauben an diesem befestigt. Die Figuren 3 und 4 zeigen die Spannvorrichtung 52 in einem Schnitt entlang der Schuhlängsmittelebene und Figur 5 zeigt eine Ansicht der Spannvorrichtung 52 in Pfeilrich­tung V der Figur 4, wobei der Deckel 66 nicht dargestellt ist.

    [0021] Das als Knebel ausgebildete Betätigungselement 58 sitzt auf dem oberen Endbereich eines Schaftes 68, dessen Längs­achse 68′ die Drehachse 54′ des Aufwickelelementes 54 schneidet. Die Längsachse 68′ verläuft ungefähr in der Schuhlängsmittelebene und parallel zum Fersenteil 26, wo­gegen die Drehachse 54′ im wesentlichen rechtwinklig zum Fersenteil 26 steht (vergl. Fig. 1 und 2).

    [0022] Das Betätigungselement 58 ist über eine im Uhrzeigersinn wirksame Freilaufhülse 70 mit dem Schaft 68 verbunden. Ueberdies ist der Schaft 68 über eine im Gegenuhrzeiger­ sinn aktive weitere Freilaufhülse 72 am Deckel 66 abge­stützt. Der Schaft 68 ist somit nur im Gegenuhrzeigersinn (Aufwickelsinn) drehbar. Mittels einer in Richtung der Längsachse 68′ verlaufenden Schraube 74 ist das kappenför­mig auf dem oberen Ende des Schaftes 68 sitztende Betäti­gungselement 58 mit diesem hubfest verbunden. Der Gehäuse­teil 64 weist einen in den Bereich des Betätigungselemen­tes 58 nach oben vorstehenden Fortsatz 76 auf, an welchem ein in Richtung gegen das Betätigungselement 58 vorstehen­der Führungszapfen 78 fest angeordnet ist. Mit seinem freien Endbereich greift der Führungszapfen 78 in eine kulissenförmige Nut 80 im Betätigungselement 58 ein. Die Abwicklung der Nut 80 ist in der Figur 6 dargestellt. Die Nut 80 weist einen bezüglich der Längsachse 68′ in Um­fangsrichtung verlaufenden unteren Nutteil 80a, einen da­ran anschliessenden ansteigenden Nutteil 80b und einen wiederum in Umfangsrichtung verlaufenden kürzeren Nutteil 80c auf, welcher an seinem vom Nutteil 80b entfernten Ende durch einen kurzen gegen unten gerichteten Rastteil 80d begrenzt ist. Der untere Nutteil 80a definiert einen Ar­beitsschwenkbereich B. Ist das Betätigungselement 58 der­art verschwenkt, dass sich der Führungszapfen 78 innerhalb des Arbeitsschwenkbereiches B befindet, so ist das Betäti­gungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in eine obere Spannstellung angehoben, wie dies in der Figur 3 gezeigt ist. Innerhalb des Arbeitsschwenkbereiches B kann somit das Betätigungselement 58 verschwenkt werden, ohne dass der Schaft 68 in Richtung der Längsachse 68′ abgesenkt wird. Wird hingegen das Betätigungselement 58 im Uhrzei­gersinn, entgegen dem Aufwickelsinn, aus dem Arbeits­schwenkbereich B herausgeschwenkt, so läuft der ansteigen­de Nutteil B entlang dem Führungszapfen 78, was zur Folge hat, dass das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in Richtung der Längsachse 68′ nach unten ver­schoben wird. Ist das Betätigungselement 58 im Uhrzeiger­sinn soweit verschwenkt, das sich der Nutteil 80c beim Füh­rungszapfen 78 befindet, so ist das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in die untere in den Figuren 4 und 5 gezeigte und mit 58′ bezeichnete Lösestellung abge­senkt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der Schaft 68 in der weiteren Freilaufhülse 72 in Richtung der Längsachse 68′ verschiebbar geführt ist und dass das Betä­tigungselement 58 im Uhrzeigersinn frei schwenkbar ist ohne den Schaft 68 mitzunehmen. Wird das Betätigungsele­ment 58 soweit verschwenkt, dass der Rastteil 80d beim Führungszapfen 78 liegt, so ist das Betätigungselement 58 gegen ungewolltes Verschwenken im Gegenuhrzeigersinn ge­sichert, da der Schaft 68 durch die Kraft der sich einer­ends an einem Absatz 82 des Schaftes 68 abstützenden Druckfeder 84 in Richtung gegen oben vorgespannt ist, sodass der Rastteil 80d im Führungszapfen 78 gehalten ist.

    [0023] Am unteren Endbereich des Schaftes 68 sitzt auf diesem eine Hülse 86, die mittels eines quer durch die Hülse 86 und den Schaft 68 verlaufenden Stiftes 88 mit diesem dreh­fest und hubfest verbunden ist. Die Hülse 86 durchdringt eine Oeffnung 90 im Deckel 66. An der Hülse 68 ist am obe­ren Ende ein hutförmiger gegen oben offener Kupplungsteil 92 mit einer Innenverzahnung 94 einstückig angeformt. In diese Innenverzahnung 94 greift bei sich in Spannstellung befindendem Schaft 68 eine entsprechende Aussenverzahung 96 eines ortsfest gelagerten zahnradförmigen weiteren Kupplungsteils 98 ein, wie dies in der Figur 3 gezeigt ist. Bei sich in Lösestellung 58′ befindenden Betätigungs­ element 58 und somit in Richtung gegen unten verschobenen Schaft 68 ist der Kupplungsteil 92 aus dem ortsfesten Kupplungsteil 98 ausgefahren, wie dies in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist.

    [0024] Am ortsfesten Kupplungsteil 98 ist auf der dem Kupplungs­teil 92 gegenüberliegenden Seite ein Kegelrad 100 eines Kegelradgetriebes 102 und ein rohrförmiger Wellenteil 104 einstückig angeformt. Der Schaft 68 verläuft somit frei drehbar durch den Kupplungsteil 98, das Kegelrad 100 und den Wellenteil 104. Der Wellenteil 104 durchdringt eine Bohrung 106 eines zapfenförmigen, in Richtung der Dreh­achse 54′ verlaufenden Lagerungsteiles 108 für das Auf­wickelelement 54. Am oberen freien Endbereich weist der Wellenteil 104 eine Umfangsnut 110 auf, in welcher ein Federring 112 angeordnet ist. Der Federring 112 stützt sich in Richtung der Längsachse 68′ am Lagerungsteil 108 ab und hält das Kegelrad 100 in kämmendem Eingriff mit einem weiteren am Aufwickelelement 54 angeformten Kegelrad 114. Am oberen Ende des Wellenteils 104 stützt sich das vom Absatz 82 des Schaftes 68 entfernte Ende der Druckfe­der 84 ab.

    [0025] Der Lagerungsteil 108 ist mittels einer in Richtung der Drehachse 54′ verlaufenden Schraube 116 am Gehäuseteil 64 befestigt und stützt sich am anderen Ende in einer sack­lochförmigen Lagerausnehmung 117 im Deckel 66 ab. Im Mit­telbereich zwischen der Bohrung 106 und dem dem Gehäuse­teil 64 zugewandten Ende des Wellenteils 104 weist dieses einen in radialer Richtung vorstehenden umlaufenden Wulst 118 auf. Das trommelförmige Aufwickelelement 54 sitzt im Bereich zwischen dem Gehäuseteil 64 und dem Wulst 118 frei drehbar auf dem Lagerungsteil 108, wobei dieses in Rich­tung der Drehachse 54′ durch den Gehäuseteil 64 und einen in axialer Richtung am Wulst 118 anliegenden Absatz 120 am Aufwickelelement 54 ortsfest gehalten ist. Das Kegelrad 114 ist am trommelförmigen Aufwickelelement 54 einstückig angeformt und steht bezüglich des trommelförmigen Teils auf der dem Gehäuseteil 64 abgewandten Seite vor.

    [0026] Das Aufwickelelement 54 weist im trommelförmigen Teil zwei nebeneinander angeordnete umlaufende Aufwickelnuten 122 für je ein Spannkabel 56 bzw. 56′ auf. Die Breite dieser Aufwickelnuten 122 in axialer Richtung ist unwesentlich grösser als der Durchmesser der Spannkabel 56, 56′ sodass diese im Bereich des Aufwickelelementes 54 genau geführt sind und ein Gegeneinanderverkeilen von aufeinanderliegen­den Abschnitten der Spannkabel 56, 56′ verhindert ist. Im weitern weist das Aufwickelelement 54 im Bereich der Auf­wickelnuten 122 einander diametral gegenüberliegende Radi­alschlitze 124 auf, die je einer Aufwickelnut 122 zugeord­net sind und in ihrem in radialer Richtung gesehen inneren Endbereich eine Erweiterung aufweisen, in welchen die diesseitigen Enden der betreffenden Spannkabel 56, 56′ in bekannter Art und Weise mittels eines Endnippels gehalten sind. Im Bereich zwischen den Führungsöffnungen 46 (siehe Figuren 1 und 2) und den Aufwickelnuten 122 sind die Spannkabel 56, 56′ in rohrförmigen Führungshülsen 126 ge­führt. Diese weisen im spannvorrichtungsseitigen Endbe­reich Verdickungen 128 auf, mittels welchen sie in ent­sprechenden Ausnehmungen im Gehäuseteil 64 gehalten sind.

    [0027] In der Figur 7 ist eine ähnliche Spannvorrichtung 52 wie in den Figuren 3 bis 5 dargestellt, wobei nun aber das Kegelradgetriebe 102 selber als Kupplung zwischen dem Schaft 68 und dem Aufwickelelement 54 ausgebildet ist. Da die Führung des Betätigungselementes 58 am Fortsatz 76 des Gehäuseteils 64, die Kopplung zwischen dem Betätigungsele­ment 58 und dem Schaft 68 sowie die Abstützung des Schaf­tes 68 am Deckel 66 identisch ausgebildet sind wie bei der in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Spannvorrichtung 52, sind diese Teile in der Figur 7 nicht mehr dargestellt. Auch das Lagerungsteil 108 und das an diesen frei drehbar gela­gerte Aufwickelelement 54 werden aus denselben Gründen nicht mehr näher beschrieben. Das einstückig mit dem rohr­förmigen Wellenteil 104 ausgebildete Kegelrad 100′ sitzt auf dem Schaft 68 und ist mit diesem mittels eines Stiftes 88′ dreh- und hubfest verbunden. Der Wellenteil 104 ist in der Bohrung 106 frei drehbar und in Richtung der Längsach­se 68′ verschiebbar geführt. Am Kegelrad 100 stützt sich eine Druckfeder 84′ ab, die den Schaft 68 umgreift und sich andernends am Deckel 66 abstützt. Diese Druckfeder 84′ drückt das Kegelrad 100 gegen das am Aufwickelelement 54 angeformte Kegelrad 114′. Befindet sich das Betäti­gungselement 58 im Arbeitsschwenkbereich B (vergl. Fig. 3 bis 6) so befindet sich das Kegelrad 100′ in der in der Figur 7 gezeigten Stellung, in welcher es mit dem Kegelrad 114′ kämmt. Wird hingegen das Betätigungselement 58 derart verschwenkt, dass der Nutteil 80c sich beim Führungszapfen 78 befindet, so wird das Kegelrad 100′ infolge der Bewe­gung des Schaftes 68 in Richtung seiner Längsachse 68′ entgegen der Kraft der Druckfeder 84′ aus dem Eingriff mit dem Kegelrad 114′ gelöst. Bei gleicher Materialwahl der Kegelräder 100, 114, 100′, 114′ bei beiden gezeigten Aus­bildungsformen der Spannvorrichtung 52 sind bei der Aus­bildungsform gemäss den Figuren 3 bis 5 grössere Zugkräfte im Spannkabel 56, 56′ zulässig, da mittels einer Klauen­oder, wie in diesen Figuren gezeigt, Zahn-Kupplung im Ver­gleich zur Verzahnung der Kegelräder 114 grössere Drehmo­mente auskuppelbar sind ohne die jeweiligen Verzahnungen zu beschädigen, weil bei letzterer beim Auskuppeln jeweils eine einzige Zahnflanke das gesamte Drehmoment tragen muss.

    [0028] Die Funktionsweise der Spannvorrichtungen 52 ist wie folgt. Bei geöffnetem Skischuh und gelöster Spannvorrich­tung 52 ist das Betätigungselement 58 im Uhrzeigersinn ausserhalb dem Arbeitsschwenkbereich B verschwenkt, sodass sich der Rastteil 80d der Nut 80 beim Führungszapfen 78 befindet. Der Schaft 68 und das Betätigungselement 58 sind in die Lösestellung 58′ abgesenkt, wie dies in den Figuren 4 und 5 gezeigt ist. Dabei ist die Kupplung zwischen den Kupplungsteilen 92 und 98 bzw. zwischen den beiden Kegel­rädern 100′ und 114′ gemäss Figur 7 gelöst. Das Aufwickel­element 54 ist frei drehbar. Zum Aufrollen der Spannkabel 56, 56′ wird nun das Betätigungselement 58 im Gegenuhrzei­gersinn (Aufwickelsinn) aus dem Rastteil 80d in den Ar­beitsschwenkbereich B (vergl. Figur 6) verschwenkt. Dabei bewegt sich das Betätigungselement 58 zusammen mit dem Schaft 68 in die obere Spannstellung gemäss den Figuren 3 und 7. Dabei kommen die beiden Kupplungsteile 92, 98 bzw. die beiden Kegelräder 100′, 114′ miteinander in Eingriff. Durch Hin- und Herschwenken des Betätigungselementes 58 innerhalb des Arbeitsschwenkbereiches B wird nun beim je­weiligen Drehen des Betätigungselementes 58 entgegen dem Uhrzeigersinn im Aufwickelsinn der Schaft 68 mitgenommen. Die dadurch erzeugte Drehung des Schaftes 68 wird über das Kegelradgetriebe 102 an das Aufwickelelement 54 übertra­ gen, wodurch jeweils intermittierend die Spannkabel 56, 56′ aufgewickelt werden. Die Freilaufhülse 72 verhindert dabei ein Drehen des Schaftes 68 im Uhrzeigersinn und ver­hindert somit auch ein Abwickeln der Spannkabel 56, 56′ ab dem Aufwickelelement 54. Durch entsprechendes Verschwenken des Betätigungselementes 58 kann nun stufenlos die ge­wünschte Zugkraft in den Spannkabeln 56, 56′ aufgebaut werden. Sobald nun die gewünschte Zugkraft in den Spannka­beln 56, 56′ erreicht ist, das heisst sobald der Skischuh gemäss den Figuren 1 und 2 satt am Fuss sitzt, wird das Betätigungselement 58 in der jeweiligen Stellung belassen.

    [0029] Müssen nun die Spannkabel 56, 56′ gelockert werden, so wird das Betätigungselement 58 kurzzeitig entgegen dem Aufwickelsinn im Uhrzeigersinn verschwenkt, sodass die beiden Kupplungsteile 92, 98 bzw. Kegelräder 100′, 114′ (Figur 7) kurzzeitig ausser Eingriff gelangen. Durch die Zugkraft in den Spannkabeln 56, 56 ′ werden diese nun ab dem Aufwickelelement 54 teilweise abgewickelt. Durch an­schliessendes Zurückverschwenken des Betätigungselementes 58 in den Arbeitsschwenkbereich B wird das Aufwickelele­ment 54 wieder blockiert. Zum Oeffnen des Skischuhs wird das Betätigungselement 58 ausser den Arbeitsschwenkbereich B derart verschwenkt, dass der Nutteil 80c bzw. der Rast­teil 80d beim Führungszapfen 78 zu liegen kommt. Dadurch ist in analoger Art und Weise das Aufwickelelement 54 freigegeben, sodass durch Nachvorneschwenken des Zungen­teils 28 (vergl. Figuren 1 und 2) nun die Spannkabel 56, 56′ auf die notwendige Länge ab dem Aufwickelelement 54 abgewickelt werden können.

    [0030] Bei den in den Figuren 3 bis 7 gezeigten Spannvorrichtun­ gen 52 können in einem kleinen Gehäuseteil 64 mit Deckel 66 Aufwickelelemente 54 mit grossem Durchmesser unterge­bracht werden. Dies hat zur Folge, dass mit wenigen Umdre­hungen des Aufwickelelementes 54 grosse Längen von Spann­kabeln 56, 56′ aufwickelbar sind. Trotzdem sind infolge der konstanten Kraft-Wegverhältnisse und der ergonomischen Anordnung des Betätigungselementes 58 bequem grosse Zug­kräfte in den Spannkabeln 56, 56 ′ erzielbar. Es ist ein einziges Betätigungselement 58 für das Spannen sowie das schnelle Lösen der Spannvorrichtung 52 notwendig, was den Bedienungskomfort erheblich anhebt.

    [0031] Es ist auch denkbar, in den beiden Aufwickelnuten die bei­den Endabschnitte desselben kabelförmigen Spannelementes aufzuwickeln. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäs­se Spannvorrichtung auch zum Betätigen von im Innern des Skischuhs vorgesehenen Fusshalteeinrichtungen benützt wer­den.


    Ansprüche

    1. Skischuh mit einem mit einer Sohle versehenen Schalen­teil, einem an letzterem, um eine im wesentlichen parallel zur Sohle verlaufende Achse aus einer Ruhelage nach vorn schwenkbar gelagerten Fersenteil und einem am Schalenteil im Zehen-Ristbereich angelenkten, zum Ein- und Aussteigen in den bzw. aus dem Skischuh nach vorne schwenkbaren, den Schalenteil im Rist- und Schienbeinbereich überdeckenden Zungenteil, und mit einer Spannvorrichtung zum lösbaren Spannen eines über den Zungenteil verlaufenden, kabelför­migen Spannelementes, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenteil (26) im Bereich des Fersenbeines am Schalenteil (14) angelenkt ist und das Spannelement (56,56′ ) auf bei­den Seiten des Skischuhs von einer am Fersenteil (26) oberhalb dessen Anlenkung (24) an den Schalenteil (14) vorgesehenen Führung (46) zu einem Führungselement (40) am Zungenteil (28), an dessen seitlichen Endbereichen im Uebergang zwischen dem Rist- und Schienbeinbereich (28a, 28b) verläuft.
     
    2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil (28) am Schalenteil (14) im Zehen-Ristbe­reich (16) im wesentlichen in Schuhlängsrichtung (A) ver­schiebbar geführt und um eine quer zur Schuhlängsrichtung (A) und ungefähr parallel zur Sohle verlaufende Achse schwenkbar gelagert ist.
     
    3. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichet, dass der Zungenteil (28) an seinen beiden seitlichen vorderen Endbereichen an je einer am Schalenteil (14) mit im we­sentlichen in Schuhlängsrichtung (A) verlaufender Längser­streckung ungefähr in Schuhlängsrichtung (A) verschiebbar geführten Lasche (34) schwenkbar gelagert ist.
     
    4. Skischuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichet, dass die Laschen (34) bei sich in einer hinteren Endstellung befindendem Zungenteil (28) um eine quer zur Schuhlängs­richtung (A) und im wesentlichen parallel zur Sohle (12) verlaufende Achse schwenkbar sind.
     
    5. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichet, dass die Spannvorrichtung (52) am Fersenteil (26) vorgesehen ist, und das Spannelement (56, 56′) bei den Führungen (46) aus dem Fersenteil (26) austritt.
     
    6. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass im Zungenteil (28) beidseitig zwischen den Führungselementen (40) und der Schuhlängsmittelebene, vorzugsweise ungefähr mittig, Duchlässe (42, 44) für das Spannelement (56, 56′) vorgesehen sind, und dieses von den Führungselementen (40) bis zu den entsprechenden Durchläs­sen (42, 44) unter dem und zwischen den Durchlässen (42, 44) über den Zungenteil (28) verläuft.
     
    7. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass das Spannelement zwei mit einer gemein­samen Spannvorrichtung (52) wirkverbundene Spannglieder (56, 56′) aufweist die je auf einer Seite des Skischuhs von der Führung (46) zum Führungselement (49) und min­destens teilweise über das Zungenteil (28) auf die andere Seite des Skischuhs zu einer am Schalenteil (14) vorgese­hen Befestigungsstelle (60, 60′) verlaufen.
     
    8. Skischuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstellen (60, 60′) bezüglich der Führungen (46) in Schuhlängsrichtung (A) gegen die Schuhspitze hin versetzt und vorzugsweise bei am Schalenteil (14) anlie­gendem Zungenteil (28) von diesen überdeckt sind.
     
    9. Skischuh nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich­net, dass im Zungenteil (28) beidseitig zwischen den Füh­rungselementen (40) und der Schuhlängsmittelebene, vor­zugsweise ungefähr mittig, Duchlässe (42, 44) für jedes Spannglied (56,56′ ) vorgesehen sind, und diese von den Führungselementen (40) bis zu den entsprechenden Durchläs­sen (42, 44) unter dem und zwischen den Durchlässen (42, 44) über dem Zungenteil (28) verlaufen.
     
    10. Skischuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die auf jeder Seite vorgesehenen Durchlässe (42, 44) für die Spannglieder (56, 56′) im Schuhlängsrichtung (A) ge­geneinander versetzt sind und die Spannglieder (56, 56′) im Bereich zwischen den Durchlässen (42, 44)) in Schuh­längsichtung (A) voneinander beabstandet und im wesentli­chen parallel zueinander verlaufen.
     
    11. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zungenteil (28) im Bereich des Spannelementes (56, 56′) wellenförmig ausgebildet ist, und das Spannelement bzw. jedes Spannglied (56, 56′) in einem Wellental (30) verläuft.
     
    12. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (52) ein drehbar gelagertes Aufwickelelement (54) zum Auf- und Abwickeln des Spannelementes (56, 56′), ein von Hand in beiden Rich­tungen schwenkbares, mit einem mittels eines im Aufwickel­sinn wirkenden Freilaufs (72) abgestützen Uebertragungs­glied (68) über einen gegenwirkenden weiteren Freilauf (70) verbundenes Betätigungselement (58), und eine von ausserhalb der Spannvorrichtung (52) betätigbare Kupplung (92, 98) zum lösbaren Verbinden des Uebertragungsgliedes (68) mit dem Aufwickelelement (54) aufweist.
     




    Zeichnung