[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Zur Vermeidung von Überlast bei der Übertragung von Zellen in Breitband-Vermittlungssystemen
ist bereits vorgeschlagen worden (international Zürich Seminar on Digital Communications,
März 1986, "New Directions in Communications" A3.1 bis A3.8, J. B. Turner), in einem
Vermittlungsknoten jeder damit verbundenen Teilnehmereinrichtung einen Vorwärts-Rückwärts-Zähler
zuzuordnen, welcher die von der jeweiligen Teilnehmereinrichtung gesendeten Zellen
zählt und den momentanen Zahlerstand entsprechend der von der jeweiligen Teilnehmereinrichtung
festgelegten Übertragungsgeschwindigkeit zu bestimmten Zeitpunkten erniedrigt. Überschreitet
dabei der momentane Zählerstand einen von der jeweiligen Teilnehmereinrichtung vorgebbaren
Wert, so erkennt der Vermittlungsknoten eine Überlast ("Leaky-bucket"-Verfahren).
[0003] Darüber hinaus ist eine weitere Schaltungsanordnung zur Vermeidung von Überlast
in einem Breitband-Vermittlungssystem bekannt (DE-OS 37 32 937). Bei dieser Schaltungsanordnung
sind in einem Vermittlungsknoten jeder damit verbundenen Teilnehmereinrichtung anstelle
eines Vorwärts-Rückwärts-Zählers zwei Vorwärts-Zähler zugeordnet, wobei ein erster
Zähler die von der jeweiligen Teilnehmereinrichtung gesendeten Zellen zählt und der
verbleibende Zähler die während der bestehenden Verbindung aufgelaufene Verbindungszeit
bestimmt. Die beiden Zähler sind mit einer Einrichtung verbunden, die aus dem Verhältnis
der Zählerstände das Einhalten der von der jeweiligen Teilnehmereinrichtung bestimmten
maximalen Bitrate überprüft.
[0004] Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Weg zu zeigen, wie eine Schaltungsanordnung
gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1 ausgebildet werden kann, um für sämtliche
über die jeweilige Zubringerleitung verlaufenden virtuellen Verbindungen die Einhaltung
festgelegter Übertragungsbitraten überprüfen zu können.
[0005] Gelöst wird die vorstehend aufgezeigte Aufgabe bei einer Schaltungsanordnung gemäß
Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch die im kennzeichnenden Teil dieses Patentanspruches
angegebenen Merkmale.
[0006] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß durch die verbindungsindividuellen
Zähleinrichtungen in einfacher Weise die über beliebige, mit einer ATM-Vermittlungsanlage
verbundene Zubringerleitungen verlaufenden virtuellen Verbindungen individuell hinsichtlich
der Einhaltung festgelegter Übertragungsbitraten überprüft werden können. So ist
beispielsweise eine verbindungsindividuelle Überprüfung festgelegter Übertragungsbitraten
für Zubringerleitungen möglich, die im Multiplexbetrieb von einer Vielzahl von Teilnehmereinrichtungen
gemeinsam benutzt sind. Ebenso ist eine solche verbindungsindividuelle Überprüfung
auch für den Fall durchführbar, daß Teilnehmereinrichtungen gleichzeitig in mehrere
virtuelle Verbindungen einbezogen sind.
[0007] Für eine verbindungsindividuelle Überprüfung festgelegter Übertragungsbitraten ist
es bei der vorliegenden Erfindung für den Fall, daß Nachrichtensignale im Zuge virtueller
Verbindungen in Form von Nachrichtenzellen fester Länge übertragen werden, ausreichend,
mit jeder Ansteuerung einer Zähleinrichtung aufgrund des Auftretens einer von dieser
zu erfassenden Nachrichtenzelle den momentanen Zählerstand lediglich einmal um den
der festgelegten Übertragungsbitrate entsprechenden Bitratenwert zu verändern. Erfolgt
dagegen eine Übertragung von Nachrichtensignalen im Zuge von virtuellen Verbindungen
in Nachrichtenzellen variabler Länge, so ist es gemäß Patentanspruch 2 zweckmäßig,
daß auf eine derartige Ansteuerung einer Zähleinrichtung hin deren momentaner Zählerstand
nach jeweils einer festgelegten Anzahl von der gerade auftretertden Nachrichtenzelle
zugehörigen Bits um den genannten Bitratenwert verändert ist. Diese Anzahl kann dabei
entsprechend der für die Überprüfung von Übertragungsbitraten geforderten Genauigkeit
festgelegt werden.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
den Patentansprüchen 3 bis 5. Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht einerseits
in der einfachen Steuerung der den Zubringerleitungen jeweils zugeordneten Zähleinrichtungen
und andererseits in dem besonders geringen schaltungstechnischen Aufwand für die Realisierung
dieser Zähleinrichtungen.
[0009] Im folgenden wird nun die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielsweise näher
erläutert.
FIG 1 zeigt ein Blockschaltbild einer ATM-Vermittlungsanlage, bei der die Erfindung
angewandt ist,
FIG 2 zeigt einen möglichen Aufbau der in FIG 1 lediglich schematisch dargestellten
Behandlungseinrichtungen und
FIG 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die in FIG 2 schematisch dargestellte Steuereinrichtung.
[0010] In FIG 1 ist eine ATM-Vermittlungsanlage BVA schematisch dargestellt, an welche
eine Mehrzahl von Zubringerleitungen E1 bis En sowie eine Mehrzahl von Abnehmerleitungen
A1 bis An angeschlossen sind. Von diesen sind in FIG 1 lediglich die Zubringerleitungen
E1 und En und die Abnehmerleitungen A1 bis An angegeben. Auf den Zubringerleitungen
und Abnehmerleitungen erfolgt jeweils eine Übertragung von Nachrichtenzellen im Zuge
von virtuellen Verbindungen nach einem asynchronen Übertragungsverfahren ("Asynchronous
Transfer Mode"). Bei den Nachrichtenzellen möge es sich um Zellen fester Länge handeln,
welche jeweils über einen Zellenkopf mit einer die jeweilige virtuelle Verbindung
bezeichnenden virtuellen Kanalnummer sowie einen Informationsteil verfingen. In
dem Informationsteil erfolgt die Übertragung der eigentlichen Nachrichtensignale.
Unter Nachrichtensignalen sollen dabei Daten- und Textsignale sowie Sprach- bzw. Bildsignale
in digitaler Form verstanden werden. Im übrigen sei hier bereits darauf hingewiesen,
daß die vorliegende Erfindung auch dann anwendbar ist, wenn Nachrichtensignale im
Zuge von virtuellen Verbindungen in Zellen variabler Lange übertragen werden.
[0011] Wie aus FIG 1 hervorgeht, ist jeder der Zubringerleitungen E1 bis En eine Behandlungseinrichtung
BHE zugeordnet. Eine solche Behandlungseinrichtung, auf deren Aufbau im folgenden
noch näher eingegangen wird, nimmt die im Zuge von virtuellen Verbindungen über die
zugeordnete Zubringerleitung übertragenen Nachrichtenzellen auf und führt vor deren
Weiterleitung an eine Koppelanordnung KA der ATM-Vermittlungsanlage verbindungsindividuell
eine Überprüfung der Einhaltung der für die jeweilige virtuelle Verbindung festgelegten
Übertragungsbitrate durch. Für die Koppelanordnung KA ist im übrigen in FIG 1 lediglich
als Beispiel ein mehrstufiger Aufbau mit einer Mehrzahl von untereinander verbundenen
Koppelvielfachen KV angegeben. Es können jedoch auch beliebige ein- oder mehrstufige
Koppelanordnungen benutzt sein. Da der Aufbau und die Wirkungsweise derartiger Koppelanordnungen
für die Weiterleitung von Nachrichtenzellen an in FIG 1 mit A1 bis An bezeichnete
Abnehmerleitungen bekannt ist, wird im folgenden darauf nicht näher eingegangen.
[0012] In FIG 2 ist ein möglicher Aufbau der zuvor erwähnten, in gleicher Weise aufgebauten
Behandlungseinrichtungen BHE dargestellt. Dabei sind lediglich diejenigen Schaltungsteile
angegeben, die für das Verständnis der vorliegenden Erfindung erforderlich sind.
[0013] Mit der jeweiligen Zubringerleitung, die in FIG 2 mit E bezeichnet ist, ist eine
Schnittstelleneinrichtung S verbunden, welche einerseits den Beginn von in serieller
Form übertragenen Nachrichtenzellen erkennt und andererseits in Nachrichtenzellen
jeweils auftretende Bits zu Bitgruppen mit jeweils einer festgelegten Anzahl von
Bits, beispielsweise 8 Bits, zusammenfaßt und die einzelnen Bitgruppen (Oktetts) in
paralleler Form über ein Leitungssystem bereitstellt. Dieser Schnittstelleneinrichtung
sind ein Register Reg1 als Verzögerungseinrichtung sowie ein Decodierer DEC nachgeschaltet.
Dieses Register Regl wird von sämtlichen an die bereits erwähnte Koppelanordnung KA
weiterzuleitenden Nachrichtenzellen durchlaufen. Die Verzögerungszeit ist dabei so
festgelegt, daß durch die nachfolgend beschriebene Schaltungsanordnung vor einer Weiterleitung
der gerade aufgenommenen Nachrichtenzelle an die Koppelanordnung KA eine Überprüfung
der Einhaltung der für die jeweilige virtuelle Verbindung festgelegten Übertragungsbitrate
durchgeführt werden kann.
[0014] Der Zellenkopf einer in das Register Regl aufgenommenen Nachrichtenzelle wird zusätzlich
dem gerade erwähnten Decodierer DEC zugeführt, der durch Decodieren der in diesem
Zellenkopf enthaltenen virtuellen Kanalnummer Adressensignale bereitstellt, die einem
Bitratenspeicher BSP über erste Eingänge eines Multiplexers M zugeführt sind. Der
Bitratenspeicher BSP weist für jede der auf der zugehörigen Zubringerleitung E möglichen
virtuellen Verbindungen einen gesonderten Speicherbereich auf. Die einzelnen Speicherbereiche
sind dabei nach Maßgabe der in Nachrichtenzellen enthaltenen, von dem zuvor erwähnten
Decodierer DEC decodierten virtuellen Kanalnummern individuell ansteuerbar. Können
beispielsweise über die betreffende Zubringerleitung n mit "O" bis "n―1" bezeichnete
virtuelle Verbindungen verlaufen, so sind diesen also, wie in FIG 2 angedeutet ist,
mit "0" bis "n―1" bezeichnete Speicherbereiche zugeordnet. Diese sind Teil einer der
jeweiligen virtuellen Verbindung individuell zugeordneten Zähleinrichtung. Die einzelnen
Speicherbereiche dienen dabei einerseits für die Speicherung eines noch zu erläuternden
momentanen Zählerstandes der jeweiligen Zähleinrichtung sowie eines ebenfalls noch
zu erläuternden individuell festlegbaren Bitratenwertes. Diese Speicherung erfolgt
unter der Steuerung einer in FIG 2 mit ST bezeichneten Steuereinrichtung, die über
Leitungssysteme einerseits mit Dateneingängen und Datenausgängen des Bitratenspei
chers BSP und andererseits mit zweiten Eingängen des bereits erwähnten Multiplexers
M sowie über eine Steuerleitung SL mit der Schnittstelleneinrichtung S verbunden ist.
Die für die virtuellen Verbindungen gespeicherten momentanen Zählerstände und Bitratenwerte
sind im übrigen entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu den einzelnen virtuellen Verbindungen
in FIG 2 mit BRO bis BRn-1 bzw. ZSTO bis ZSTn-1 bezeichnet.
[0015] Sämtlichen einer Zubringerleitung zugeordneten Zähleinrichtungen ist neben einem
individuellen Speicherbereich des Bitratenspeichers BSP eine gemeinsame, den einzelnen
Zähleinrichtungen im Multiplexbetrieb zur Verfügung stehende Addiereinrichtung zugehörig.
Diese Addiereinrichtung weist zwei mit Reg2 und Reg3 bezeichnete Register sowie einen
Addierer ADD auf. Ladeeingänge dieser Register stehen über ein Leitungssystem mit
Datenausgängen des Bitratenspeichers BSP in Verbindung. Ausgangsseitig sind die Register
Reg2 und Reg3 an Eingänge des Addierers ADD angeschlossen. Dieser weist mit Dateneingängen
des Registers Reg3 verbundene Summensignalausgänge sowie einen mit einem gesonderten
Registerplatz des Registers Reg3 verbundenen Überlaufausgang auf. Das Register Reg3
steht ausgangsseitig im übrigen auch noch mit der Steuereinrichtung ST in Verbindung.
[0016] Nachdem zuvor der Aufbau der in FIG 2 dargestellten Behandlungseinrichtung BHE erläutert
worden ist, wird nunmehr auf die Wirkungsweise einer solchen Behandlungseinrichtung
näher eingegangen.
[0017] Wie bereits erwähnt, werden in die den einzelnen virtuellen Verbindungen zugeordneten
Speicherbereiche des Bitratenspeichers BSP individuell festgelegte Bitratenwerte eingetragen.
Die Festlegung erfolgt im Zuge des Aufbaues der jeweiligen virtuellen Verbindung
durch die Steuereinrichtung ST, und zwar nach Maßgabe einer von der die gerade aufzubauende
Verbindung wünschenden Teilnehmereinrichtung (rufende Teilnehmereinrichtung) angegeben
übertragungsbitrate. Dabei kann so vorgegangen sein, daß durch die Steuereinrichtung
ST einer maximal angebbaren Übertragungsbitrate ein normierter Bitratenwert, beispielsweise
der Bitratenwert "1", zugeordnet wird. Für eine von der maximal angebbaren Übertragungsbitrate
abweichende Übertragungsbitrate beträgt dagegen der zugeordnete Bitratenwert ein
dem Verhältnis der maximal angebbaren Übertragungsbitrate zu der aktuellen Übertragungsbitrate
entsprechendes Vielfaches des normierten Bitratenwertes. Beträgt also eine von einer
Teilnehmereinrichtung angegebene übertragungsbitrate lediglich die Hälfte der maximal
angebbaren übertragungsbitrate, so wird der Bitratenwert mit "2" festgelegt. Nach
einer solchen Festlegung wird der jeweilige Bitratenwert im Zuge eines Schreibzyklus
von der Steuereinrichtung ST her durch eine entsprechende Adressierung über den Multiplexer
M in den für die jeweilige virtuelle Verbindung in Frage kommenden Speicherbereich
des Bitratenspeichers BSP für die gesamte Verbindungsdauer eingetragen.
[0018] Von der Steuereinrichtung ST her werden außerdem im Zuge periodisch wiederholt durchgeführter
Steuerzyklen jeweils sämtliche Speicherbereiche des Bitratenspeichers BSP durch über
den Multiplexer M fortlaufend bereitgestellte Adressensignale nacheinander für eine
noch zu erläuternde Abfrage des darin jeweils gespeicherten momentanen Zählerstandes
angesteuert. Nach erfolgter Abfrage wird dann der jeweilige momentane Zählerstand
in einen festgelegten Anfangszählerstand überführt. Der Anfangszählerstand möge dabei
beispielsweise mit "0" festgelegt sein.
[0019] Tritt nun auf der in FIG 2 mit E bezeichneten Zubringerleitung eine Nachrichtenzelle
auf, so wird diese von der Schnittstelleneinrichtung S her nach einer oktettweisen
Umsetzung dem Register Reg1 zugeführt. Das Auftreten der Nachrichtenzelle wird dabei
auch der Steuereinrichtung ST durch ein über die obenerwähnte Steuerleitung SL übertragenes
Meldesignal angezeigt. Außerdem übernimmt der Decodierer DEC von der Schnittstelleneinrichtung
S her den in der gerade auftretenden Nachrichtenzelle enthaltenen Zellenkopf.
[0020] Auf das Auftreten des Meldesignals hin steuert die Steuereinrichtung ST einen Lesezyklus
in dem Bitratenspeicher BSP nach Maßgabe der von dem Decodierer DEC über den Multiplexer
M bereitgestellten Adressensignale. Dadurch stellt dieser Bitratenspeicher an seinen
Datenausgängen die in dem gerade adressierten Speicherbereich gespeicherten Angaben
bereit. Bei diesen handelt es sich, wie bereit oben erwähnt, um einen für die jeweilige
virtuelle Verbindung festgelegten Bitratenwert und einen momentanen Zählerstand.
Dieser momentane Zählerstand, der beispielsweise der Anfangszählerstand "0" sein
möge, wird dabei über Ladeeingänge in das Register Reg3 übernommen. Dagegen wird der
von dem Bitratenspeicher gerade bereitgestellte Bitratenwert dem Register Reg2 zugeführt.
Der mit diesen Registern verbundene Addierer ADD addiert daraufhin den Bitratenwert
zu dem momentanen Zählerstand, d.h. in dem vorliegenden Fall zu dem Anfangszählerstand
"0". Der daraus resultierende veränderte momentane Zählerstand wird anschließend in
das Register Reg3 eingetragen, und zwar unter Überschreiben des zuvor über Ladeeingänge
aufgenommenen Anfangszählerstandes. Anschließend erfolgt unter der Steuerung der
Steuereinrichtung ST ein Schreibzyklus in dem Bitratenspeicher BSP. Dabei wird der
nunmehr in dem Register Reg3 gespeicherte momentane Zählerstand in den durch den Decodierer
DEC über den Multiplexer M adressierten Speicherbereich unter Überschreiben des bisher
darin gespeicherten momentanen Zählerstandes eingetragen. Damit ist die Erfassung
der gerade in die in FIG 2 dargestellte Behandlungseinrichtung BHE aufgenommenen
Nachrichtenzelle abgeschlossen.
[0021] Die gerade erläuterten Vorgänge wiederholen sich mit jedem Auftreten einer Nachrichtenzelle
auf der in FIG 2 mit E bezeich neten Zubringerleitung, so daß am Ende des jeweiligen,
von der Steuereinrichtung ST durchgeführten Steuerzyklus für sämtliche über die Zubringerleitung
E verlaufenden virtuellen Verbindungen ein individuell ermittelter momentaner Zählerstand
in dem Bitratenspeicher BSP gespeichert ist.
[0022] Der Addierer ADD ist im übrigen so ausgelegt, daß dieser bei der oben angegebenen
Bildung eines neuen momentanen Zählerstandes ein Überschreiten eines festgelegten
Grenzwertes durch ein Überlaufsignal in Form eines Überlaufbits über den oben erwähnten
Überlaufausgang anzeigt. Dieses Überlaufbit wird zunächst in den bereits oben erwähnten
gesonderten Registerplatz des Registers Reg3 übernommen und anschließend als Teil
des von dem Addierer ADD bereitgestellten momentanen Zählerstand in den Bitratenspeicher
BSP übertragen.
[0023] Der gerade erwähnte Grenzwert ist nach Maßgabe der oben erläuterten Bitratenwerte
und der Dauer eines Steuerzyklus so festgelegt, daß dieser durch einen momentanen
Zählerstand immer dann erreicht bzw. überschritten ist, wenn im Zuge der jeweiligen
virtuellen Verbindung Nachrichtenzellen mit einer gegenüber der ursprünglich von einer
Teilnehmereinrichtung angegebenen Übertragungsbitrate höheren Übertragungsbitrate
übertragen werden. Ob ein derartiges Überschreiten einer angegebenen Übertragungsbitrate
für einzelne virtuelle Verbindungen vorliegt, wird im Zuge des nächsten von der Steuereinrichtung
ST durchgeführten Steuerzyklus durch die oben erwähnte Abfrage der in den einzelnen
Speicherbereichen des Bitratenspeichers BSP gespeicherten momentanen Zählerstände
ermittelt. Dabei wird bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich überprüft,
ob bei dem jeweiligen momentanen Zählerstand ein oben erwähntes Überlaufbit gespeichert
ist. Bei Vorliegen eines solchen Überlaufbits kann dann beispielsweise so vorgegangen
sein, daß im Zuge der jeweiligen virtuellen Verbindung nachfolgend eintreffende Nachrichtenzellen
von einer Weiterleitung an die in FIG 1 dargestellte Koppelanordnung KA ausgeschlossen
sind.
[0024] Vorstehend wurde lediglich der Fall betrachtet, daß im Zuge von virtuellen Verbindungen
Nachrichtensignale in Nachrichtenzellen fester Länge übertragen werden. Weisen dagegen
derartige Nachrichtenzellen eine variable Länge auf, so können die zuvor beschriebenen
Steuerzyklen auch derart modifiziert sein, daß mit jedem Auftreten einer Nachrichtenzelle
der momentane Zählerstand in der oben angegebenen Weise beispielsweise nach jeweils
einer festgelegten Anzahl von der gerade auftretenden Nachrichtenzelle zugehörigen
Oktetts verändert ist. Die Anzahl der Oktetts richtet sich dabei nach der Genauigkeit,
mit der die Überwachung angegebener Überwachungsbitraten erfolgen soll.
[0025] Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel verändern sich die Toleranzgrenzen
für die Anzeige des Überschreitens angegebenener Übertragungsbitraten aufgrund der
oben erläuterten Festlegung der individuellen Bitratenwerte für die einzelnen virtuellen
Verbindungen und des einheitlichen Grenzwertes umgekehrt proportional zu den angegebenen
Übertragungsbitraten. Ist für die einzelnen angebbaren Übertragungsbitraten eine individuelle
Festlegung einer solchen Toleranzgrenze gewünscht, so kann das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel auch derart modifiziert sein, daß für jede der virtuellen Verbindungen
ein Grenzwert sowie ein diesem zugeordneter Bitratenwert individuell nach Maßgabe
einer von einer Teilnehmereinrichtung angegebenen Übertragungsbitrate, der Dauer
eines Steuerzyklus sowie der jeweils gewünschten Toleranzgrenze ermittelt werden.
Grenzwerte und zugehörige Bitratenwerte werden dabei gemeinsam in die oben erwähnten,
den einzelnen virtuellen Verbindungen zugeordneten Speicherbereiche des Bitratenspeichers
BSP eingetragen. Bei der Durchführung eines oben beschriebenen Lesezyklus werden dann
dem Addierer ADD beispielsweise über ein gegenüber dem in FIG 2 dargestellten Register
Reg2 erweitertes Register sowohl der jeweiligen Bitratenwert als auch der zugeordnete
Grenzwert zugeführt. Anhand dieser Werte bestimmt der Addierer zunächst in der oben
angegebenen Weise einen neuen momentanen Zählerstand. Dieser wird anschließend mit
dem zugeführten Grenzwert verglichen, wobei bei dessen Überschreiten durch den gerade
ermittelten momentanen Zählerstand ein dem bereits oben erwähnten Überlaufsignal
entsprechendes Vergleichssignal von dem Addierer her abgegeben wird. Die daraufhin
durchzuführenden Steuerungsvorgänge entsprechen dann den bereits oben erläuterten
Steuerungsvorgängen.
[0026] Abschließend sei auch noch darauf hingewiesen, daß die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
auch derart modifiziert sein können, daß einerseits ein am Ausgang des Addierers ADD
auftretendes Überlaufbit direkt der Steuereinrichtung ST zugeführt ist, um von dieser
her sofort die Weiterleitung (von der jeweiligen virtuellen Verbindung zugehörigen
Nachrichtenzellen zu verhindern. Andererseits können aber auch die den einzelnen
virtuellen Verbindungen zugeordneten, aus den einzelnen Speicherbereichen des Bitratenspeichers
BSP und der oben erläuterten Addiereinrichtung gebildeten Zähleinrichtungen in anderer
Weise realisiert sein. So ist es beispielsweise möglich, den einzelnen virtuellen
Verbindungen jeweils einen gesonderten Zähler zuzuordnen, dessen momentaner Zählerstand
auf jede Ansteuerung hin um einen für die jeweilige virtuelle Verbindung festgelegten
Bitratenwert verändert ist.
[0027] In FIG 3 sind ein Ausführungsbeispiel für die anhand der FIG 2 erläuterten Steuereinrichtung
ST sowie deren Verbindung zu den in FIG 2 angegebenen Schaltungselementen dargestellt.
Dabei wird für die nachfolgende Erläuterung als Beispiel davon ausgegangen, daß Nachrichtenzellen
fester Länge und in Übertragungspausen diesen entsprechende Leerzellen übertragen
werden.
[0028] Gemäß FIG 3 weist die Steuereinrichtung ST eine erste, mit der Steuerleitung SL (FIG
2) verbundene Zähleranordnung Z1 auf, die durch ein über diese Steuerleitung übertragenes
Steuersi gnal synchronisiert wird und mit einer der Anzahl der in einer Nachrichtenzelle
bzw. Leerzelle auftretenden Oktetts entsprechenden Zählperiode umläuft. Dabei werden
von dieser Zähleranordnung drei festgelegte Zählerstände als Adressensignale bereitgestellt.
Diese Adressensignale werden an drei jeweils auf eines dieser Adressensignale ansprechende
UND-Glieder G1 bis G3 abgegeben. Die UND-Glieder sind außerdem gemeinsam mit Taktimpulsen
CL beaufschlagt, so daß von diesen UND-Gliedern nacheinander innerhalb einer Nachrichtenzelle
bzw. Leerzelle eine vorgegebene Anzahl von Taktimpulsen bereitgestellt wird, die über
ein nachgeschaltetes ODER-Glied G4 dem Bitratenspeicher BSP als Schreibimpulse zugeführt
sind.
[0029] Außerdem werden die von der Zähleranordnung Z1 bereitgestellten Adressensignale an
Steuereingänge des in FIG 2 schematisch dargestellten, als Adressenmultiplexer dienenden
Multiplexers M und eines diesem zugeordneten Datenmultiplexers DM abgegeben. Die Ausgänge
dieser Multiplexer sind an Adressen- und Dateneingänge des Bitratenspeichers BSP
herangeführt. Eingangsseitig sind an den Multiplexer M über drei Leitungssysteme neben
dem bereits in FIG 2 dargestellten Decodierer DEC eine zweite Zähleranordnung Z2
sowie ein Adressenbus eines sämtlichen Behandlungseinrichtungen BHE (FIG 1) übergeordneten
Vermittlungsrechners VR beispielsweise in Form einer Mikroprozessoranordnung angeschlossen.
Durch die Zähleranordnung Z2, die mit eiher der Anzahl der in dem Bitratenspeicher
BSP vorhandenen Speicherbereiche entsprechenden Zählperiode umläuft, werden dabei
fortlaufend Adressensignale nach Maßgabe der Dauer eines oben erwähnten, periodisch
wiederholt durchgeführten Speicherzyklus bereitgestellt.
[0030] Darüber hinaus sind an den Datenmultiplexer DM über drei Leitungssysteme eingangsseitig
das in FIG 2 dargestellte Register Reg3, ein festgelegter Anfangszählerstand beispielsweise
in Form eines Binärwertes "0" sowie ein Datenbus des Vermittlungsrechners VR herangeführt.
[0031] Durch die von der Zähleranordnung Z1 abgegebenen Adressensignale werden innerhalb
einer Nachrichtenzelle bzw. Leerzelle drei gesonderte Bearbeitungszeitspannen festgelegt.
Eine erste der Bearbeitungszeitspannen, während der der Decodierer DEC und das Register
Reg3 über die Multiplexer M und DM mit dem Bitratenspeicher BSP verbunden sind, dient
dabei bei Auftreten einer Nachrichtenzelle für das Auslesen des zugeordneten Zählerstandes
und des festgelegten Bitratenwertes aus dem Bitratenspeicher und für das anschließende
Einschreiben des aktualisierten Zählerstandes in diesen Bitratenspeicher.
[0032] Eine zweite Bearbeitungszeitspanne, während der die Zähleranordnung Z2 sowie der
bereitgestellte Anfangszählerstand über die Multiplexer M und DM mit dem Bitratenspeicher
verbunden sind, ist für die im Rahmen der oben erwähnten Speicherzyklen periodisch
vorgesehene Abfrage der in dem Bitratenspeicher gespeicherten Zählerstände und für
das anschließende Überführen des jeweiligen Zählerstandes in den festgelegten Anfangszählerstand
reserviert. Da durch die Zähleranordnung Z2 fortlaufend Adressensignale bereitgestellt
werden, erfolgt im Zuge eines über eine Mehrzahl von Nachrichtenzellen bzw. Leerzellen
sich erstreckenden Speicherzyklus für sämtliche in dem Bitratenspeicher BSP gespeicherten
Zählerstände eine Abfrage und anschließende Überführung in den Anfangszählerstand.
Die Auswertung der einzelnen abgefragten Zählerstände erfolgt im übrigen durch den
Vermittlungsrechner VR.
[0033] Während einer dritten Bearbeitungszeitspanne steht schließlich der Vermittlungsrechner
VR mit seinem Adressenbus und Datenbus über die Multiplexer M und DM mit dem Bitratenspeicher
BSP in Verbindung. Dadurch können durch diesen Vermittlungsrechner einerseits beim
Aufbau einer virtuellen Verbindung der oben erwähnte Anfangszählerstand sowie der
für diese virtuelle Verbindung festgelegte Bitratenwert in den in Frage kommenden
Speicherbereich des Bitratenspeichers eingetragen werden. Anderer seits können beim
Abbau einer virtuellen Verbindung der für diese in Frage kommende Bitratenwert und
der zugehörige momentane Zählerstand in dem Bitratenspeicher gelöscht werden.
[0034] Abschließend sei darauf hingewiesen, daß es sich bei der gerade erläuterten Steuereinrichtung
ST lediglich um ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel handelt. Die von dieser Steuereinrichtung
zu erfüllenden Funktionen können jedoch auch durch einen anderweitigen schaltungstechnischen
Aufbau realisiert werden.
1. Schaltungsanordnung zum Überprüfen der Einhaltung der bei Übertragungen von Nachrichtenzellen
im Zuge von virtuellen Verbindungen nach einem asynchronen Übertragungsverfahren für
die einzelnen virtuellen Verbindungen festgelegten Übertragungsbitraten in einer
die Nachrichtenzellen über Zubringerleitungen (E1,..., En) aufnehmenden ATM-vermittlungsanlage
(BVA) mit Hilfe von den Zubringerleitungen zugeordneten Zähleinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Zubringerleitungen (E1,..., En) jeweils eine der Anzahl der über diese verlaufenden
virtuellen Verbindungen entsprechende Anzahl von Zähleinrichtungen (BSP, Reg2, Reg3,
ADD) zugeordnet ist, welche bei Auftreten von Nachrichtenzellen nach Maßgabe eines
in diesen jeweils enthaltenen, die jeweilige virtuelle Verbindung bezeichnenden Zellenkopfes
für die Übertragungsdauer der jeweiligen Nachrichtenzelle individuell ansteuerbar
sind
, daß die Zähleinrichtungen jeweils in festgelegten Zeitintervallen periodisch wiederholt
in einen Anfangszählerstand überführt sind, von welchem aus auf jede Ansteuerung der
jeweiligen Zähleinrichtung hin deren momentaner Zählerstand wenigstens einmal während
des Auftretens der jeweiligen Nachrichtenzelle um einen der für die jeweilige virtuelle
Verbindung festgelegten Übertragungsbitrate entsprechenden, zur Verfügung stehenden
Bitratenwert geändert ist, daß von der jeweiligen Zähleinrichtung her bei Überschreiten
eines nach Maßgabe des dieser zur Verfügung stehenden Bitratenwertes und der Dauer
der Zeitintervalle festgelegten maximalen Zählerstandes durch einen momentanen Zählerstand
ein das Überschreiten der für die jeweilige virtuelle Verbindung festgelegten Übertragungsbitrate
anzeigendes Meldesignal bereitgestellt ist und daß die jeweilige Zähleinrichtung
am Ende des jeweiligen Zeitintervalles hinsichtlich des Vorliegens eines Meldesignals
abfragbar ist bzw. von der jeweiligen Zähleinrichtung her ein Meldesignal direkt abgegeben
ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf eine bei Auftreten einer Nachrichtenzelle erfolgende Ansteuerung einer der
Zähleinrichtungen (BSP, Reg2, Reg3, ADD) hin deren momentaner Zählerstand nach jeweils
einer festgelegten Anzahl von der gerade auftretenden Nachrichtenzelle zugehörigen
Bits um den der jeweiligen Zähleinrichtung zur Verfügung stehenden Bitratenwert verändert
ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer maximal festlegbaren Übertragungsbitrate ein normierter Bitratenwert ("1")
zugeordnet ist,
daß nach Maßgabe dieses normierten Bitratenwertes und der festgelegten Dauer der
Zeitintervalle für sämtliche Zähleinrichtungen (BSP, Reg2, Reg3, ADD) ein einheitlicher
maximaler Zählerstand festgelegt ist
und daß für eine von der maximal festlegbaren Übertragungsbitrate abweichende aktuelle
Übertragungsbitrate der zugeordnete Bitratenwert ein dem Verhältnis der maximal festlegbaren
Übertragungsbitrate zu der aktuellen Übertragungsbitrate entsprechendes Vielfaches
des normierten Bitratenwertes beträgt.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jede der Zähleinrichtungen der Bitratenwert und der maximale Zählerstand
gesondert nach Maßgabe der für die jeweilige virtuelle Verbindung festgelegten Übertragungsbitrate
und der festgelegten Dauer der Zeitintervalle bestimmt sind.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einer Zubringerleitung zugeordneten Zähleinrichtungen jeweils aus einem individuellen,
für die Speicherung des für die jeweilige virtuelle Verbindung zugeordneten Bitratenwertes
und des jeweiligen momentanen Zählerstandes dienenden Speicherbe reich eines Schreib-Lese-Speichers
(BSP) sowie aus einer mit dem Schreib-Lese-Speicher verbundenen, sämtlichen Zähleinrichtungen
gemeinsamen Addiereinrichtung (Reg2, Reg3, ADD) gebildet sind, daß in die Speicherbereiche
im Zuge eines von der Steuereinrichtung (ST) her aktivierten, sämtliche Speicherbereiche
einbeziehenden Speicherzyklus periodisch wiederholt jeweils ein festgelegter Anfangszählerstand
als momentaner Zählerstand eintragbar ist,
daß die einzelnen Speicherbereiche bei Auftreten von Nachrichtenzellen nach Maßgabe
des in diesen jeweils enthaltenen Zellenkopfes für die Übertragungsdauer der jeweiligen
Nachrichtenzelle individuell in einen Steuerzyklus einbeziehbar sind, in dessen Verlauf
zunächst der in dem jeweiligen Speicherbereich gerade gespeicherte momentane Zählerstand
und der diesem zugehörige Bitratenwert der Addiereinrichtung (Reg2, Reg3, ADD) für
eine Änderung des betreffenden momentanen Zählerstandes zugeführt sind und anschließend
der von der Addiereinrichtung bereitgestellte momentane Zählerstand in den jeweiligen
Speicherbereich unter Überschreiben des darin bisher gespeicherten momentanen Zählerstandes
eingetragen ist,
und daß von der Addiereinrichtung her bei Überschreiten des festgelegten maximalen
Zählerstandes durch den gerade bereitgestellen momentanen Zählerstand ein das Überschreiten
der für die jeweilige virtuelle Verbindung festgelegten übertragungsbitrate anzeigendes
Meldesignal gesondert bereitgestellt ist.