(19)
(11) EP 0 419 962 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1991  Patentblatt  1991/14

(21) Anmeldenummer: 90117698.2

(22) Anmeldetag:  14.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 27.09.1989 DE 3932275

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Lattion, André
    CH-8472 Seuzach (DE)
  • Morger, Josef
    CH-8472 Seuzach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Garnaufwickelvorrichtung mit einem an einer Spindelbank befestigten Spindellagergehäuse


    (57) Eine Garnaufwickelvorrichtung weist ein zylindrisches Spin­dellagergehäuse (11) auf, welches aufrecht in einer Bohrung (12) einer Spindelbank (13) angeordnet ist und in das von oben ein zum Aufsetzen einer Spulhülse bestimmter, mit einem Antriebswirtel versehener Spindelschaft (27) zwecks Drehlage­rung eingesteckt ist. Das Spindellagergehäuse weist oberhalb der Bohrung (12) eine Auflageerweiterung (14) auf. Als Befe­stigungsmittel sind auf dem Spindellagergehäuse (11) unter­halb der Bohrung (12) axial verschiebbar eine Tellerfeder (15) und darunter ein in einer Ringnut (21) des Spindellager­gehäuses (11) eingeschnappter Sicherungsring (18) vorgese­hen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Garnaufwickelvorrichtung, insbe­sondere bei Ringspinnmaschinen mit einem zylindrischen Spin­dellagergehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Es ist allgemein üblich, derartige Spindellagergehäuse da­durch an der Spindelbank festzuklemmen, daß im Bereich der Spindelbank und darunter ein Außengewinde auf das Spindella­gergehäuse aufgebracht wird, auf welches nach Einstecken des Spindellagergehäuses von oben in die Bohrung der Spindelbank ggfs. unter Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe eine Mutter aufgeschraubt wird, die den oberhalb der Bohrung be­findlichen ebenen Ringflansch gegen die Spindelbank preßt, wodurch das Spindellagergehäuse an der Spindelbank in einer gewünschten Position festgelegt wird. Der Spindelschaft kann entweder schon vorher im Spindellagergehäuse angeordnet sein. oder nachträglich in dieses eingebracht werden.

    [0003] Weiter ist es bereits bekannt (DE-OS 35 43 197), eine ring­flanschartige Erweiterung des Spindellagergehäuses mittels in diese eingeschraubter Bolzen dadurch zu befestigen, daß die Bolzen sich durch Bohrungen in der Spindelbank hindurch erstrecken und mit dem sich nach unten durch die Bohrungen hindurcherstreckenden Ende mittels Tellerfedern und in Ring­nuten der Bolzen eingesetzten Halteringen an der Spindelbank festgelegt sind.

    [0004] Während die erstgenannte Befestigungsmethode den Nachteil hat, daß sowohl das Anbringen eines Gewindes als auch das Aufschrauben einer Mutter mit einem erheblichen Herstel­lungs- und Montageaufwand verbunden sind, müssen bei der aus der DE-OS 35 43 197 bekanntgewordenen Befestigungsart beson­dere Bolzen für die Festlegung des Ringflansches an der Spin­delbank verwendet werden, was insbesondere angesichts der Tatsache, daß in einer Spinnmaschine hunderte derartiger Spindellagergehäuse anzuordnen sind, ebenfalls einen hohen Herstellungs- und Montageaufwand erfordert.

    [0005] Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Garn­aufwickelvorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaf­fen, mit der die Befestigung des Spindellagergehäuses an der Spindelbank mit geringem Herstellungs- und Montageaufwand möglich ist, ohne daß die Zuverlässigkeit der Befestigung beeinträchtigt wird.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß als Befestigungsmittel unterhalb der Bohrung axial verschiebbar eine mit dem Außenbereich oben an der Unterseite der Spindel­bank anliegende, durch Flachdrücken gespannte Tellerfeder­anordnung und darunter ein in einer Ringnut des Spindellager­gehäuses eingeschnappter Halte- oder Seegering vorgesehen sind, der von unten am Innenbereich deer Tellerfeder anliegt und diese an die Spindelbank preßt.

    [0007] Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß man nicht besondere Bolzen wie nach der DE-OS 35 43 197, sondern das kreiszylindrische Spindellagergehäuse selbst mittels einer Tellerfeder und eines Halteringes an der Spindelbank befe­stigt. Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß bei geeigneter Montage mit derartigen Tellerfedern die für eine einwandfreie Befestigung des Spindellagergehäuses erfor­derlichen axialen Spannkräfte aufbringbar sind. Hierzu sollen die axialen Anpreßkräfte 2000 bis 4000 N und vorzugs­weise 3000 bis 3500 N betragen.

    [0008] Um bei derartig hohen axialen Anpreßkraften noch ein einwand­ freies Einschnappen des Halteringes in die ihm zugeordnete Ringnut des Spindellagergehäuses zu gewährleisten, sieht ein besonders bevorzugtes Verfahren zum Befestigen eines Spindel­lagergehäuses einer Garnaufwickelvorrichtung gemäß der Erfin­dung vor, daß ein Werkzeug gleichzeitig die auf dem Spindel­lagergehäuse befindliche, von unten an der Spindelbank anlie­gende Tellerfeder nahe dem Innenbereich und den in möglichst geringem axialen Abstand davon axial entfernten Haltering von unten ergreift und unabhängig voneinander so weit axial in Richtung der Spindelbank verschiebt, bis der Haltering ohne Berührung mit der Tellerfeder oder wenigstens ohne eine wesentliche Axialkraftübertragung vom Haltering auf die Tel­lerfeder in die zugeordnete Ringnut einschnappt, worauf durch axiales Abziehen des Werkzeuges der Innenbereich der Tellerfeder zur Anlage am eingeschnappten Haltering kommt. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß ein ringförmiges Werkzeug verwendet wird, dessen Innendurchmesser nur gering­fügig größer als der Außendurchmesser des Spindellagergehäu­ses im Bereich der Ringnut ist und welches eine innere stu­fenförmige und vorzugsweise ebene Auflagefläche für den Haltering aufweist, an die sich radial außen ein sich in Richtung der Tellerfeder erstreckender Ringvorsprung an­schließt, dessen Axialerstreckung etwas größer als die Dicke des Halteringes ist.

    [0009] Weiter ist es zweckmäßig, wenn das Werkzeug mittels einer He­belspannvorrichtung betätigt wird.

    [0010] Der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist also darin zu sehen, daß die Tellerfeder nicht über den Haltering, sondern vielmehr unabhängig von diesem durch ein geeignetes Werkzeug weitgehend flachgedrückt wird, worauf - vorzugsweise mit einem anderen Teil des gleichen Werkzeuges der Haltering unabhängig von der Tellerfeder in die zuge­ordnete Ringnut eingeschnappt wird. Die axiale Verschiebung des Innenbereichs der Tellerfeder und des Halteringes werden also vom gleichen Werkzeug, jedoch unabhängig voneinander vorgenommen.

    [0011] Auf diese Weise kann sich der Haltering radial ungehindert von den erheblichen Axialkräften der Tellerfeder dehnen bzw. zusammenziehen, so daß ein radiales Einschnappen bei Ausrich­tung mit der Ringnut ohne weiteres möglich ist.

    [0012] Erfindungsgemäß ist die von der Tellerfeder auf den Haltering im montierten Zustand ausgeübte axiale Anpreßkraft so groß, daß unter Berücksichtigung des Reibungskoeffizien­ten zwischen Tellerfeder und Haltering sowie des Auflagewin­kels der Beruhrüngsflächen eine radiale Dehnung des Halteringes nicht möglich ist, so daß dieser nicht nur auf­grund seiner ihm innewohnenden Spannkraft, sondern auch auf­grund der hohen Reibungsberührung zwischen ihm und der Tel­lerfeder an einer radialen Ausdehnung gehindert ist und somit im rauhen Betrieb keine Gefahr besteht, daß beispiels­weise auch bei Unwuchten der Spindel der Haltering von selbst aus seiner Ringnut ausschnappt.

    [0013] Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, den Herstel­lungs- und Montageaufwand noch weiter dadurch zu vereinfa­chen, daß nur noch ein einziges Befestigungsmittel verwendet wird.

    [0014] Eine zweite Lösung gemäß der Erfindung besteht zur Erzielung der vorgenannten Verbesserung darin, daß als Befestigungsmit­tel unterhalb der Bohrung ein mit dem Außenbereich oben an der Unterseite der Spindelbank anliegender, von der Spindel­bank weg leicht konisch eingesenkter Klemmring vorgesehen ist, dessen Innenrand in einen selbsthemmenden klemmenden Eingriff mit dem Außenumfang des Spindellagergehäusess in Höhe des Klemmringes gebracht ist, derart, daß bei Ausübung einer Axialkraft auf das Spindellagergehäuse nach oben der klemmende Eingriff zwischen dem Außenumfang und dem Klemm­ring verstärkt und so das Spindellagergehäuse sicher an der Spindelbank gehalten wird.

    [0015] Damit der Klemmring die erforderlichen Rückstell-Federkräfte aufbringen kann, ist nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Klemmring aus Federstahl besteht. Ent­sprechend sollte auch die oben erwähnte Tellerfeder aus Fe­derstahl bestehen.

    [0016] Um das Einfedern des konischen Teils des Klemmringes zu er­leichtern, sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform vor, daß der Federring mit über seinen Umfang verteilten, vom Innenrand ausgehenden und sich insbesondere radial er­streckenden Schlitzen versehen ist. Auf diese Weise werden also auf dem Innenumfang des Klemmringes zahlreiche radiale Federzungen gebildet, die sich besonders fest und unabhängig voneinander in den Außenumfang des Spindellagergehäuses ein­krallen können.

    [0017] Eine besonders gute Anlage des Klemmringes an der Spindel­bank wird erzielt, wenn der Klemmring radial nach außen an­schließend an den konischen Teil einen ebenen Ringbereich aufweist, der flach an der ebenen unteren Fläche der Spindel­bank anliegt.

    [0018] Um dem Klemmring insgesamt eine ausreichende Stabilität zu geben, damit er sich nach dem Anbringen nicht verformt oder verzieht, soll nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Er­findung vorgesehen sein, daß am Klemmring radial außen ein kreiszylindrischer Stabilisierungsbereich vorgesehen ist.

    [0019] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung genügt es, wenn der Durchmesser der Mittelöffnung des Klemmringes so groß ist, daß der Klemmring ohne übermäßige Reibung auf das auf der Spindelbank angeordnete Spindellagergehäuse aufbringbar ist, bis der Klemmring an der Unterseite der Spindelbank an­liegt, und erst durch Ausübung einer den Klemmring elastisch verformenden Axialkraft auf den Klemmring in Richtung der Spindelbank auf einem Radius zwischen dem Außenbereich und dem Innenrand der endgültige klemmende Eingriff zwischen dem Spindellagergehäuse und dem Klemmring herstellbar ist. Die den Klemmring am Spindellagergehäuse festkrallende Verfor­mung wird also zweckmäßigerweise erst dann hergestellt, wenn der Klemmring relativ einfach an die Befestigungsstelle an der Spindelbank bzw. dem darin eingesetzten Spindellagerge­häuse gebracht worden ist.

    [0020] Ein bevorzugtes Verfahren zur Anbringung des Klemmringes der vorstehend beschriebenen Lösung gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Klemmring auf das an der Spindelbank gelager­te Spindellagergehäuse von unten bis zur Anlage an der Spin­delbank gebracht und dann mittels eines auf das Spindellager­gehäuse von unten aufgeschobenen hohlzylindrischen Werkzeu­ges der konische Teil des Klemmringes von einer Ringstirnkan­te des Werkzeuges axial in Richtung der Spindelbank mit einer solchen Kraft K beaufschlagt wird, daß der konische Teil unter geringfügigem Hochschleifen des Innenrandes am Au­ßenumfang des Spindellagergehäuses elastisch verformt wird, und daß anschließend das Werkzeug axial abgezogen wird, wobei sich der konische Teil wieder entspannt und dadurch der Innenrand krallenartig in den Außenumfang des Spindella­gergehäuses eingreift.

    [0021] Bevorzugt werden die Spannkräfte für die Anordnung der Tel­lerfeder bzw. des Klemmringes durch eine besondere Hebel­spannvorrichtung aufgebracht.

    [0022] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt:

    Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäß in einer Spindelbank befestigten Spindellagergehäuses einer Garn­aufwickelvorrichtung bei einer Ringspinnma­schine,

    Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht ähnlich Fig. 1, wobei jedoch ein vorteilhaf­tes Werkzeug zur Montage des erfindungsgemä­ßen Spindellagergehäuses zusätzlich gezeigt ist,

    Fig. 3 eine vergrößerte teilweise geschnittene Aus­schnittsansicht des erfindungsgemäßen Werk­zeuges während der Montage des Halteringes und der Tellerfeder, wobei das Spindellager­gehäuse zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt ist,

    Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfin­dungsgemäß in einer Spindelbank befestigten Spindellagergehäuses einer Garnaufwickelvor­richtung bei einer Ringspinnmaschine,

    Fig. 5 einen etwas vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4, wobei außerdem das für die Spannung des Klemmringes vorgesehene Werkzeug mit darge­stellt ist, und

    Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 verwen­deten Klemmringes.



    [0023] Nach Fig. 1 erstreckt sich ein kreiszylindrisches und fest­stehendes Spindellagergehäuse 11 axial von oben nach unten durch eine etwas größere Bohrung 12 in einer horizontal ver­laufenden Spindelbank 13. Oberhalb der Bohrung 12 weist das Spindellagergehäuse 11 einen flachen und unten ebenen Ring­flansch 14 auf, der von oben auf der ebenen Oberfläche der Ringbank 13 aufliegt.

    [0024] In dem Spindellagergehäuse 11 ist von oben ein in Fig. 1 nur angedeuteter mit hoher Drehzahl umlaufender Spindelschaft 27 angeordnet, an dem in nicht dargestellter Weise ein Antriebs­wirtel und eine Spulhülse konzentrisch angebracht sind.

    [0025] Unterhalb der Bohrung 12 ist im Umfang des Spindellagergehäu­ses 11 eine Ringnut 21 vorgesehen, in die ein Sicherungs- oder Seegering 18 eingeschnappt ist, auf dem der Innenbe­reich 17 einer darüber angeordneten Tellerfeder 15 abge­stützt ist, deren Außenbereich 16 von unten an die untere Fläche der Spindelbank 13 angepreßt ist. Die Anpreßkraft liegt zwischen 3000 und 4000 N.

    [0026] In Fig. 3 ist veranschaulicht, wie mittels eines ringförmi­gen Werkzeuges 19 der Haltering 18 von unten über das Lager­gehäuse bis zum Einschnappen in die Ringnut 21 axial verscho­ben werden kann, ohne daß über den Haltering 18 gleichzeitig die Kräfte für das Flachdrucken der Tellerfeder 15 aufge­bracht werden mussen. Hierzu weist das ringförmige Werkzeug 19 innen eine Bohrung 28 auf, deren Durchmesser geringfügig größer als der Außendurchmesser des Spindellagergehäuses 11 im Bereich der Ringnut 21 ist. Unterhalb der Ringnut 21 kann sich der Außendurchmesser des Spindellagergehäuses 11 verrin­gern - wie das in Fig. 1 dargestellt ist -, darf sich jedoch nicht erweitern, da sonst der Haltering 18 nicht von unten aufgeschoben werden könnte.

    [0027] Radial außerhalb der zentralen Bohrung 28 weist das Werkzeug 19 eine ebene Ringstufe 22 auf, auf der der Haltering 18 im noch nicht montierten Zustand aufliegt. Radial außerhalb der Ringstufe 22 schließt sich in Richtung der Tellerfeder 15 ein Ringvorsprung 23 an, dessen axiale Erstreckung 24 von der Ringstufe 22 aus etwas größer ist als die Dicke 25 des Halteringes 18. An der Stirnseite des axialen Ringvorsprun­ges 23 liegt die untere Seite der Tellerfeder 15 nahe dem In­nenbereich 17 an.

    [0028] In diesem Zustand werden die Tellerfeder und der Haltering von unten auf das Spindelgehäuse 11 aufgeschoben. Sobald die Tellerfeder 15 an der unteren Fläche der Spindelbank 13 zur Anlage kommt, verursacht ein weiteres Hochschieben des Werk­zeuges 19 in Richtung der Pfeile in Fig. 3 ein mehr oder we­niger starkes Flachdrücken der Tellerfeder 15, wobei ganz er­hebliche federnde Rückstellkrafte entstehen, die beispiels­weise bei einem Federweg von 0,5 mm bereits an die 2000 N und bei etwa 1 mm bei etwa 4000 N liegen können. Diese axia­len Federkräfte müssen von dem Werkzeug 19 überwunden werden können.

    [0029] Gleichzeitig verschiebt die Ringstufe 22 den Haltering 18 auf dem Spindellagergehäuse 11, ohne daß eine Berührung oder Kraftübertragung von dem Haltering 18 auf die Tellerfeder 15 stattfindet. Der Haltering 18 kann sich somit beim Aufschie­ben entsprechend dem Außenumfang des Spindellagergehäuses 11 frei dehnen und nach Erreichen der Ringnut 21 zwanglos in die Ringnut 21 einschnappen. Erst wenn dies geschehen ist, wird das Werkzeug 19 axial abgezogen, wobei sich der Innenbe­reich 17 der Tellerfeder 15 auf den Haltering 18 von oben auflegt und nunmehr die Federkräfte vom Haltering 18 auf das Spindellagergehäuse 11 übertragen werden. Wegen der hohen axialen Federkräfte sind die Reibungskräfte zwischen dem In­nenbereich 17 der Tellerfeder 15 und der oberen Fläche des Halteringes 18 so groß, daß der Haltering 18 sich nicht mehr radial ausdehnen kann und somit keine Gefahr eines Ausschnap­pens des Halteringes aus der Ringnut 21 besteht. Auch bei Un­wuchten der umlaufenden Spindel oder sonstigen Beanspruchun­gen besteht keine Gefahr einer selbständigen Lösung der er­findungsgemäß einmal hergestellten Verbindung. Die Befesti­gung ist aber nicht nur sicher und zuverlässig, sondern auch äußerst einfach herstellbar, wozu bevorzugt das Montagewerk­zeug 26 nach Fig. 2 dient.

    [0030] Als wesentlichen Bestandteil weist das erfindungsgemäße Mon­tagewerkzeug 26 einen sich von oben über die obere Öffnung des Spindellagergehäuses 11 erstreckenden Bügel 29 auf, der mittels eines Zentriervorsprunges 30 in die Wellenbohrung des Spindellagergehäuses 11 von oben eingreift. Über einen rechten Winkel erstreckt sich ein Arm 29′ des Bügels seit­lich an der Spindelbank 13 vorbei nach unten, wo mittels eines Steckstiftes 31 ein Betätigungshebel 32 befestigt ist, der an seinem sich zum Spindellagergehäuse 11 hin erstrecken­den Ende das in Fig. 3 im einzelnen gezeigte Hubwerkzeug 19 trägt, welches zweckmäßigerweise um eine senkrecht auf der Zeichenebene stehende Achse 33 schwenkbar am Hebel 32 gela­gert ist. Auf der vom Werkzeug 19 abgewandten Seite ist der Hebel 32 sehr lang ausgebildet. Das Verhältnis der Hebelarme F1 und F2 liegt bei etwa 1:20, so daß beim Niederdrücken des Hebels in Richtung des Pfeiles in Fig. 2 eine 20-fache Kraft­verstärkung erzielt wird. Hierbei stützt sich der Bügel 29 oben mit dem Zentriervorsprung 30 und den benachbarten Berei­chen auf der oberen Stirnfläche des Spindellagergehäuses 11 ab.

    [0031] Auf diese Weise kann das Spindellagergehäuse 11 schnell und sicher mittels des Halteringes 18 und der Tellerfeder 15 an der Spindelbank 13 befestigt werden. Nach der Montage wird der Steckstift 31 heraussgezogen, und der Bügel kann abgenom­ men und zur Montage des nächsten Spindellagergehäuses 11 ver­wendet werden.

    [0032] Zweckmäßigerweise ist der Bügel 29 über ein Schwenkgelenk 34 an einem Halter 35 schwenkbar befestigt, welcher eine Zen­tralbohrung 36 aufweist, die von oben auf das Spindellagerge­häuse 11 und den Ringflansch 14 aufsetzbar ist, so daß ein einwandfreier Halt beim Montagevorgang gewährleistet ist. Nach dem Herausziehen des Steckstiftes 31 kann der Bügel 29, 29′ in die in Fig. 2 gestrichelt angedeutete Lage hochge­schwenkt werden, so daß eine einfache Anbringung und Entfer­nung des Montagewerkzeuges 26 gewährleistet ist.

    [0033] Bevorzugt wird eine Tellerfeder 15 mit einem maximalen Feder­weg von 1,3 mm gewählt, wobei die Federkraft innerhalb eines Federweges von 0,5 bis 1,0 mm von ca. 1800 N bis auf 3700 an­wächst.

    [0034] In Fig. 6 ist ein aus Federstahl bestehender Klemmring 15′ dargestellt, welcher aus einem eine Mittelöffnung 38 umgeben­den inneren konischen Teil 15′a, einem radial nach außen daran anschließenden senkrecht zur Ringachse verlaufenden ebenen Ringteil 15′b und einem radial außen daran an­schließenden kreiszylindrischen Teil 15′c besteht, welches sich von dem ebenen Teil 15′b in der gleichen Richtung wie der konische Teil 15′a erstreckt.

    [0035] Der konische Teil 15′a ist mit über den Umfang gleichmäßig verteilten, vom Innenrand 17′ ausgehenden radial verlaufen­den Schlitzen 37 versehen, zwischen denen somit Federzungen 37′ gebildet sind.

    [0036] Der Durchmesser in der Mitteloffnung 38 entspricht im wesent­lichen dem Durchmesser des Außenumfanges 18′ (Fig. 4) des Spindellagergehäuses 11 in Hohe der Befestigungsstelle des Klemmringes 15′ am Spindellagergehäuse 11. Auf diese Weise kann der Klemmring 15′ gemäß Fig. 6 auf das Spindellagerge­häuse 11 nach Fig. 4 von unten mit der ebenen Ringfläche 15′b nach oben aufgeschoben werden, bis die ebene Fläche 15′b die untere Fläche der Spindelbank 13 berührt.

    [0037] Nunmehr oder schon vorher wird von unten auf das Spindella­gergehäuse 11 ein hohlzylindrisches Werkzeug 19′ gemäß Fig. 5 aufgeschoben, dessen Innendurchmesser im wesentlichen dem Außendurchmesser des Spindellagergehäuses 11 entspricht, so daß das Werkzeug 19′ vom Spindellagergehäuse 11 geführt auf dieses von unten aufgeschoben werden kann. An der der Spin­delbank 13 zugewandten Seite weist das Werkzeug 19′ einen Stirnbereich 40 mit deutlich vergrößertem Innendurchmesser auf, so daß stirnseitig eine Innenringkante 39 gebildet ist, die mit dem konischen Teil 15′a in Eingriff kommt, wenn das Werkzeug 19′ in Richtung des Pfeiles in Fig. 5 auf das Spin­dellagergehäuse 11 aufgeschoben wird. Die Stelle, wo die ringförmige Kraft auf den Klemmring 15 einwirkt, ist in Fig. 4 durch zwei nach oben gerichtete Pfeile angedeutet.

    [0038] Bei ausreichend großer Kraft K wird nun aufgrund der Anlage des Klemmringes 15′ an der Spindelbank 13 der konische Teil 15′a und insbesondere die Federzungen 37′ so gekrümmt ver­formt, wie das bei 15˝ in Fig. 5 gestrichelt angedeutet ist. Dabei rutscht der Innenrand 17′ des Klemmringes 15 etwas in axialer Richtung nach oben . Wird nun das Werkzeug 19′ axial abgezogen, so verkrallt sich der entsprechend ausgebildete Innenrand 17′ im Außenumfang 18′ des Spindellagergehäuses 11, da sich der konische Teil 15′a wieder zu entspannen sucht. Hierbei vermindert sich die bei 15˝ in Fig. 5 angedeu­tete federnde Krümmung wieder etwas, bleibt jedoch in verrin­gertem Maße erhalten. Aufgrund der Verkrallung des Innenran­des 17′ im Außenumfang 18′ wird somit eine sichere und unlös­bare Halterung des Spindellagergehäuses 11 an der Spindel­ bank 13 erzielt.


    Ansprüche

    1. Garnaufwickelvorrichtung, insbesondere bei Ringspinnma­schinen, mit einem zylindrischen Spindellagergehäuse (11), welches aufrecht in einer Bohrung (12) einer im we­sentlichen horizontal angeordneten Spindelbank (13) ange­bracht ist und in das von oben ein zum Aufsetzen einer Spulhülse bestimmter Spindelschaft (27) zwecks Drehlage­rung eingesteckt ist, wobei das Spindellagergehäuse (11) oberhalb der Bohrung (12) eine Auflageerweiterung (14), insbesondere einen Flächen Ringflansch, aufweist und von unten ein nachträglich anbringbares Befestigungsmittel auf dem Spindellagergehäuse (11) angeordnet ist, mittels dessen die Auflageerweiterung (14) von oben gegen die Spindelbank (13) derart spannbar ist, daß das Spindella­gergehäuse (11) fest mit der Spindelbank verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Befesti­gungsmittel unterhalb der Bohrung (12) axial verschieb­bar eine mit dem Außenbereich (16) oben an der Untersei­te der Spindelbank (13) anliegende, durch Flachdrucken gespannte Tellerfederanordnung (15) und darunter ein in einer Ringnut (21) des Spindellagergehäuses (11) einge­schnappter Halte- oder Seegering (18) vorgesehen sind, der von unten am Innenbereich (17) der Tellerfeder (15) anliegt und diese an die Spindelbank (13) anpreßt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tellerfederanord­nung an einer einzigen Tellerfeder (15) besteht.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßkraft 2000 bis 4000 N und vorzugsweise 3000 bis 3500 N beträgt.
     
    4. Verfahren zum Befestigen eines Spindellagergehäuses (11) einer Garnaufwickelvorrichtung nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug (19) gleichzeitig die auf dem Spindellagergehäuse (11) befind­liche, von unten an der Spindelbank (13) anliegende Tel­lerfeder (15) nahe dem Innenbereich (17) und den in mög­lichst geringem axialen Abstand (20) davon axial entfern­ten Halteering (18) von unten ergreift und unabhängig voneinander so weit axial in Richtung der Spindelbank (13) verschiebt, bis der Sicherungsring (18) ohne Be­rührung mit der Tellerfeder (15) oder wenigstens ohne eine wesentliche Axialkraftübertragung vom Haltering (18) auf die Tellerfeder (15) in die zugeordnete Ringnut (21) einschnappt, worauf durch axiales Abziehen des Werk­zeuges (19) der Innenbereich (17) der Tellerfeder (15) zur Anlage am eingeschnappten Haltering (18) kommt.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein ringförmiges Werk­zeug (19) verwendet wird, dessen Innendurchmesser nur ge­ringfügig größer als der Außendurchmesser des Spindella­gergehäuses (11) im Bereich der Ringnut (21) ist und wel­ches eine innere stufenförmige und vorzugsweise ebene Auflagefläche (22) für den Haltering (18) aufweist, an die sich radial außen ein sich in Richtung der Tellerfe­der (15) erstreckender Ringvorsprung (23) anschließt, dessen Axialerstreckung (24) etwas größer als die Dicke (25) des Halteringes (18) ist.
     
    6. Garnaufwickelvorrichtung, insbesondere bei Ringspinnma­schinen, mit einem zylindrischen Spindellagergehäuse (11) , welches aufrecht in einer Bohrung (12) einer im wesentlichen horizontal angeordneten Spindelbank (13) an­gebracht ist und in das von oben ein zum Aufsetzen einer Spulhülse bestimmter Spindelschaft (27) zwecks Drehlage­rung eingesteckt ist, wobei das Spindellagergehäuse (11) oberhalb der Bohrung (12) eine Auflageerweiterung (14), insbesondere einen Flächen Ringflansch, aufweist und von unten ein nachträglich anbringbares Befestigungsmittel auf dem Spindellagergehäuse (11) angeordnet ist, mittels dessen die Auflageerweiterung (14) von oben gegen die Spindelbank (13) derart spannbar ist, daß das Spindella­gergehäuse (11) fest mit der Spindelbank verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Befesti­gungsmittel unterhalb der Bohrung (12) ein mit dem Außen­bereich (16) oben an der Unterseite der Spindelbank (13) anliegender, von der Spindelbank (13) weg leicht konisch eingesenkter Klemmring (15′) vorgesehen ist, dessen In­nenrand (17′) in einen selbsthemmenden klemmenden Ein- griff mit dem Außenumfang (18′) des Spindellagergehäuses (11) in Höhe des Klemmringes (15′) gebracht ist, derart, daß bei Ausubüng einer Axialkraft auf das Spindellagerge­häuse (11) nach oben der klemmende Eingriff zwischen dem Außenumfang (18′) und dem Klemmring (15′) verstärkt und so das Spindellagergehäuse (11) sicher an der Spindel­bank (13) gehalten wird.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (15′) aus Federstahl besteht.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Federring (15′) mit über seinen Umfang verteilten, vom Innenrand (17′) ausgehenden und sich insbesondere radial erstreckenden Schlitzen (37) versehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (15′) radial nach außen anschließend an den konischen Teil (15′a) einen ebenen Ringbereich (15′b) aufweist, der flach an der ebenen unteren Fläche der Spindelbank (13) anliegt.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Klemmring (15′) radial außen ein kreiszylindrischer Stabilisierungsbe­reich (15′c) vorgesehen ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Mittelöffnung (38) des Klemmringes (15′) so groß ist, daß der Klemmring (15) ohne übermäßige Reibung auf das auf der Spindelbank (13) angeordnete Spindellagergehäuse (11) aufbringbar ist, bis der Klemmring (15′) an der Un­terseite der Spindelbank (13) anliegt, und erst durch Ausübung einer den Klemmring (15′) elastisch verformen­den Axialkraft auf den Klemmring (15′) in Richtung der Spindelbank (13) auf einem Radius zwischen dem Außenbe­reich (16) und dem Innenrand (17′) der endgültige klem­mende Eingriff zwischen dem Spindellagergehäuse (11) und dem Klemmring (15′) herstellbar ist.
     
    12. Verfahren zum Befestigen eines Spindellagergehäuses (11) einer Garnaufwickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (15′) auf das an der Spindelbank (13) gelager­te Spindellagergehäuse (11) von unten bis zur Anlage an der Spindelbank (13) gebracht und dann mittels eines auf das Spindellagergehäuse (11) von unten aufgeschobenen hohlzylindrischen Werkzeuges (19′) der konische Teil (15′a) des Klemmringes (15′) von einer Ringstirnkante (39) des Werkzeuges (19′) axial in Richtung der Spindel­bank (13) mit einer solchen Kraft (K) beaufschlagt wird, daß der konische Teil (15′a) unter geringfügigem Hoch­schleifen des Innenrandes (17′) am Außenumfang (18′) des Spindellagergehäuses (11) elastisch verformt wird, und daß anschließend das Werkzeug (19′) axial abgezogen wird, wobei sich der konische Teil (15′a) wieder ent­spannt und dadurch der Innenrand (17′) krallenartig in den Außenumfang (18′) des Spindellagergehäuses (11) ein­greift.
     
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (19, 19′) mittels einer Hebelspannvorrichtung (26) betätigt wird.
     




    Zeichnung