[0001] Die Erfindung betrifft eine Garnaufwickelvorrichtung, insbesondere bei Ringspinnmaschinen
mit einem zylindrischen Spindellagergehäuse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist allgemein üblich, derartige Spindellagergehäuse dadurch an der Spindelbank
festzuklemmen, daß im Bereich der Spindelbank und darunter ein Außengewinde auf das
Spindellagergehäuse aufgebracht wird, auf welches nach Einstecken des Spindellagergehäuses
von oben in die Bohrung der Spindelbank ggfs. unter Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe
eine Mutter aufgeschraubt wird, die den oberhalb der Bohrung befindlichen ebenen
Ringflansch gegen die Spindelbank preßt, wodurch das Spindellagergehäuse an der Spindelbank
in einer gewünschten Position festgelegt wird. Der Spindelschaft kann entweder schon
vorher im Spindellagergehäuse angeordnet sein. oder nachträglich in dieses eingebracht
werden.
[0003] Weiter ist es bereits bekannt (DE-OS 35 43 197), eine ringflanschartige Erweiterung
des Spindellagergehäuses mittels in diese eingeschraubter Bolzen dadurch zu befestigen,
daß die Bolzen sich durch Bohrungen in der Spindelbank hindurch erstrecken und mit
dem sich nach unten durch die Bohrungen hindurcherstreckenden Ende mittels Tellerfedern
und in Ringnuten der Bolzen eingesetzten Halteringen an der Spindelbank festgelegt
sind.
[0004] Während die erstgenannte Befestigungsmethode den Nachteil hat, daß sowohl das Anbringen
eines Gewindes als auch das Aufschrauben einer Mutter mit einem erheblichen Herstellungs-
und Montageaufwand verbunden sind, müssen bei der aus der DE-OS 35 43 197 bekanntgewordenen
Befestigungsart besondere Bolzen für die Festlegung des Ringflansches an der Spindelbank
verwendet werden, was insbesondere angesichts der Tatsache, daß in einer Spinnmaschine
hunderte derartiger Spindellagergehäuse anzuordnen sind, ebenfalls einen hohen Herstellungs-
und Montageaufwand erfordert.
[0005] Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Garnaufwickelvorrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit der die Befestigung des Spindellagergehäuses
an der Spindelbank mit geringem Herstellungs- und Montageaufwand möglich ist, ohne
daß die Zuverlässigkeit der Befestigung beeinträchtigt wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß als Befestigungsmittel unterhalb
der Bohrung axial verschiebbar eine mit dem Außenbereich oben an der Unterseite der
Spindelbank anliegende, durch Flachdrücken gespannte Tellerfederanordnung und darunter
ein in einer Ringnut des Spindellagergehäuses eingeschnappter Halte- oder Seegering
vorgesehen sind, der von unten am Innenbereich deer Tellerfeder anliegt und diese
an die Spindelbank preßt.
[0007] Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß man nicht besondere Bolzen wie
nach der DE-OS 35 43 197, sondern das kreiszylindrische Spindellagergehäuse selbst
mittels einer Tellerfeder und eines Halteringes an der Spindelbank befestigt. Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß bei geeigneter Montage mit derartigen
Tellerfedern die für eine einwandfreie Befestigung des Spindellagergehäuses erforderlichen
axialen Spannkräfte aufbringbar sind. Hierzu sollen die axialen Anpreßkräfte 2000
bis 4000 N und vorzugsweise 3000 bis 3500 N betragen.
[0008] Um bei derartig hohen axialen Anpreßkraften noch ein einwand freies Einschnappen
des Halteringes in die ihm zugeordnete Ringnut des Spindellagergehäuses zu gewährleisten,
sieht ein besonders bevorzugtes Verfahren zum Befestigen eines Spindellagergehäuses
einer Garnaufwickelvorrichtung gemäß der Erfindung vor, daß ein Werkzeug gleichzeitig
die auf dem Spindellagergehäuse befindliche, von unten an der Spindelbank anliegende
Tellerfeder nahe dem Innenbereich und den in möglichst geringem axialen Abstand davon
axial entfernten Haltering von unten ergreift und unabhängig voneinander so weit axial
in Richtung der Spindelbank verschiebt, bis der Haltering ohne Berührung mit der Tellerfeder
oder wenigstens ohne eine wesentliche Axialkraftübertragung vom Haltering auf die
Tellerfeder in die zugeordnete Ringnut einschnappt, worauf durch axiales Abziehen
des Werkzeuges der Innenbereich der Tellerfeder zur Anlage am eingeschnappten Haltering
kommt. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, daß ein ringförmiges Werkzeug verwendet
wird, dessen Innendurchmesser nur geringfügig größer als der Außendurchmesser des
Spindellagergehäuses im Bereich der Ringnut ist und welches eine innere stufenförmige
und vorzugsweise ebene Auflagefläche für den Haltering aufweist, an die sich radial
außen ein sich in Richtung der Tellerfeder erstreckender Ringvorsprung anschließt,
dessen Axialerstreckung etwas größer als die Dicke des Halteringes ist.
[0009] Weiter ist es zweckmäßig, wenn das Werkzeug mittels einer Hebelspannvorrichtung
betätigt wird.
[0010] Der Grundgedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist also darin zu sehen, daß die
Tellerfeder nicht über den Haltering, sondern vielmehr unabhängig von diesem durch
ein geeignetes Werkzeug weitgehend flachgedrückt wird, worauf - vorzugsweise mit einem
anderen Teil des gleichen Werkzeuges der Haltering unabhängig von der Tellerfeder
in die zugeordnete Ringnut eingeschnappt wird. Die axiale Verschiebung des Innenbereichs
der Tellerfeder und des Halteringes werden also vom gleichen Werkzeug, jedoch unabhängig
voneinander vorgenommen.
[0011] Auf diese Weise kann sich der Haltering radial ungehindert von den erheblichen Axialkräften
der Tellerfeder dehnen bzw. zusammenziehen, so daß ein radiales Einschnappen bei Ausrichtung
mit der Ringnut ohne weiteres möglich ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist die von der Tellerfeder auf den Haltering im montierten Zustand
ausgeübte axiale Anpreßkraft so groß, daß unter Berücksichtigung des Reibungskoeffizienten
zwischen Tellerfeder und Haltering sowie des Auflagewinkels der Beruhrüngsflächen
eine radiale Dehnung des Halteringes nicht möglich ist, so daß dieser nicht nur aufgrund
seiner ihm innewohnenden Spannkraft, sondern auch aufgrund der hohen Reibungsberührung
zwischen ihm und der Tellerfeder an einer radialen Ausdehnung gehindert ist und somit
im rauhen Betrieb keine Gefahr besteht, daß beispielsweise auch bei Unwuchten der
Spindel der Haltering von selbst aus seiner Ringnut ausschnappt.
[0013] Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, den Herstellungs- und Montageaufwand
noch weiter dadurch zu vereinfachen, daß nur noch ein einziges Befestigungsmittel
verwendet wird.
[0014] Eine zweite Lösung gemäß der Erfindung besteht zur Erzielung der vorgenannten Verbesserung
darin, daß als Befestigungsmittel unterhalb der Bohrung ein mit dem Außenbereich
oben an der Unterseite der Spindelbank anliegender, von der Spindelbank weg leicht
konisch eingesenkter Klemmring vorgesehen ist, dessen Innenrand in einen selbsthemmenden
klemmenden Eingriff mit dem Außenumfang des Spindellagergehäusess in Höhe des Klemmringes
gebracht ist, derart, daß bei Ausübung einer Axialkraft auf das Spindellagergehäuse
nach oben der klemmende Eingriff zwischen dem Außenumfang und dem Klemmring verstärkt
und so das Spindellagergehäuse sicher an der Spindelbank gehalten wird.
[0015] Damit der Klemmring die erforderlichen Rückstell-Federkräfte aufbringen kann, ist
nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Klemmring aus Federstahl
besteht. Entsprechend sollte auch die oben erwähnte Tellerfeder aus Federstahl bestehen.
[0016] Um das Einfedern des konischen Teils des Klemmringes zu erleichtern, sieht eine
besonders bevorzugte Ausführungsform vor, daß der Federring mit über seinen Umfang
verteilten, vom Innenrand ausgehenden und sich insbesondere radial erstreckenden
Schlitzen versehen ist. Auf diese Weise werden also auf dem Innenumfang des Klemmringes
zahlreiche radiale Federzungen gebildet, die sich besonders fest und unabhängig voneinander
in den Außenumfang des Spindellagergehäuses einkrallen können.
[0017] Eine besonders gute Anlage des Klemmringes an der Spindelbank wird erzielt, wenn
der Klemmring radial nach außen anschließend an den konischen Teil einen ebenen Ringbereich
aufweist, der flach an der ebenen unteren Fläche der Spindelbank anliegt.
[0018] Um dem Klemmring insgesamt eine ausreichende Stabilität zu geben, damit er sich nach
dem Anbringen nicht verformt oder verzieht, soll nach einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen sein, daß am Klemmring radial außen ein kreiszylindrischer
Stabilisierungsbereich vorgesehen ist.
[0019] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung genügt es, wenn der Durchmesser der Mittelöffnung
des Klemmringes so groß ist, daß der Klemmring ohne übermäßige Reibung auf das auf
der Spindelbank angeordnete Spindellagergehäuse aufbringbar ist, bis der Klemmring
an der Unterseite der Spindelbank anliegt, und erst durch Ausübung einer den Klemmring
elastisch verformenden Axialkraft auf den Klemmring in Richtung der Spindelbank auf
einem Radius zwischen dem Außenbereich und dem Innenrand der endgültige klemmende
Eingriff zwischen dem Spindellagergehäuse und dem Klemmring herstellbar ist. Die den
Klemmring am Spindellagergehäuse festkrallende Verformung wird also zweckmäßigerweise
erst dann hergestellt, wenn der Klemmring relativ einfach an die Befestigungsstelle
an der Spindelbank bzw. dem darin eingesetzten Spindellagergehäuse gebracht worden
ist.
[0020] Ein bevorzugtes Verfahren zur Anbringung des Klemmringes der vorstehend beschriebenen
Lösung gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Klemmring auf das an der Spindelbank
gelagerte Spindellagergehäuse von unten bis zur Anlage an der Spindelbank gebracht
und dann mittels eines auf das Spindellagergehäuse von unten aufgeschobenen hohlzylindrischen
Werkzeuges der konische Teil des Klemmringes von einer Ringstirnkante des Werkzeuges
axial in Richtung der Spindelbank mit einer solchen Kraft K beaufschlagt wird, daß
der konische Teil unter geringfügigem Hochschleifen des Innenrandes am Außenumfang
des Spindellagergehäuses elastisch verformt wird, und daß anschließend das Werkzeug
axial abgezogen wird, wobei sich der konische Teil wieder entspannt und dadurch der
Innenrand krallenartig in den Außenumfang des Spindellagergehäuses eingreift.
[0021] Bevorzugt werden die Spannkräfte für die Anordnung der Tellerfeder bzw. des Klemmringes
durch eine besondere Hebelspannvorrichtung aufgebracht.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäß in einer Spindelbank
befestigten Spindellagergehäuses einer Garnaufwickelvorrichtung bei einer Ringspinnmaschine,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht ähnlich Fig. 1, wobei jedoch ein
vorteilhaftes Werkzeug zur Montage des erfindungsgemäßen Spindellagergehäuses zusätzlich
gezeigt ist,
Fig. 3 eine vergrößerte teilweise geschnittene Ausschnittsansicht des erfindungsgemäßen
Werkzeuges während der Montage des Halteringes und der Tellerfeder, wobei das Spindellagergehäuse
zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt ist,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäß in einer Spindelbank befestigten Spindellagergehäuses einer Garnaufwickelvorrichtung
bei einer Ringspinnmaschine,
Fig. 5 einen etwas vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4, wobei außerdem das für die
Spannung des Klemmringes vorgesehene Werkzeug mit dargestellt ist, und
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des bei der Ausführungsform nach den Fig.
4 und 5 verwendeten Klemmringes.
[0023] Nach Fig. 1 erstreckt sich ein kreiszylindrisches und feststehendes Spindellagergehäuse
11 axial von oben nach unten durch eine etwas größere Bohrung 12 in einer horizontal
verlaufenden Spindelbank 13. Oberhalb der Bohrung 12 weist das Spindellagergehäuse
11 einen flachen und unten ebenen Ringflansch 14 auf, der von oben auf der ebenen
Oberfläche der Ringbank 13 aufliegt.
[0024] In dem Spindellagergehäuse 11 ist von oben ein in Fig. 1 nur angedeuteter mit hoher
Drehzahl umlaufender Spindelschaft 27 angeordnet, an dem in nicht dargestellter Weise
ein Antriebswirtel und eine Spulhülse konzentrisch angebracht sind.
[0025] Unterhalb der Bohrung 12 ist im Umfang des Spindellagergehäuses 11 eine Ringnut
21 vorgesehen, in die ein Sicherungs- oder Seegering 18 eingeschnappt ist, auf dem
der Innenbereich 17 einer darüber angeordneten Tellerfeder 15 abgestützt ist, deren
Außenbereich 16 von unten an die untere Fläche der Spindelbank 13 angepreßt ist. Die
Anpreßkraft liegt zwischen 3000 und 4000 N.
[0026] In Fig. 3 ist veranschaulicht, wie mittels eines ringförmigen Werkzeuges 19 der
Haltering 18 von unten über das Lagergehäuse bis zum Einschnappen in die Ringnut
21 axial verschoben werden kann, ohne daß über den Haltering 18 gleichzeitig die
Kräfte für das Flachdrucken der Tellerfeder 15 aufgebracht werden mussen. Hierzu
weist das ringförmige Werkzeug 19 innen eine Bohrung 28 auf, deren Durchmesser geringfügig
größer als der Außendurchmesser des Spindellagergehäuses 11 im Bereich der Ringnut
21 ist. Unterhalb der Ringnut 21 kann sich der Außendurchmesser des Spindellagergehäuses
11 verringern - wie das in Fig. 1 dargestellt ist -, darf sich jedoch nicht erweitern,
da sonst der Haltering 18 nicht von unten aufgeschoben werden könnte.
[0027] Radial außerhalb der zentralen Bohrung 28 weist das Werkzeug 19 eine ebene Ringstufe
22 auf, auf der der Haltering 18 im noch nicht montierten Zustand aufliegt. Radial
außerhalb der Ringstufe 22 schließt sich in Richtung der Tellerfeder 15 ein Ringvorsprung
23 an, dessen axiale Erstreckung 24 von der Ringstufe 22 aus etwas größer ist als
die Dicke 25 des Halteringes 18. An der Stirnseite des axialen Ringvorsprunges 23
liegt die untere Seite der Tellerfeder 15 nahe dem Innenbereich 17 an.
[0028] In diesem Zustand werden die Tellerfeder und der Haltering von unten auf das Spindelgehäuse
11 aufgeschoben. Sobald die Tellerfeder 15 an der unteren Fläche der Spindelbank 13
zur Anlage kommt, verursacht ein weiteres Hochschieben des Werkzeuges 19 in Richtung
der Pfeile in Fig. 3 ein mehr oder weniger starkes Flachdrücken der Tellerfeder 15,
wobei ganz erhebliche federnde Rückstellkrafte entstehen, die beispielsweise bei
einem Federweg von 0,5 mm bereits an die 2000 N und bei etwa 1 mm bei etwa 4000 N
liegen können. Diese axialen Federkräfte müssen von dem Werkzeug 19 überwunden werden
können.
[0029] Gleichzeitig verschiebt die Ringstufe 22 den Haltering 18 auf dem Spindellagergehäuse
11, ohne daß eine Berührung oder Kraftübertragung von dem Haltering 18 auf die Tellerfeder
15 stattfindet. Der Haltering 18 kann sich somit beim Aufschieben entsprechend dem
Außenumfang des Spindellagergehäuses 11 frei dehnen und nach Erreichen der Ringnut
21 zwanglos in die Ringnut 21 einschnappen. Erst wenn dies geschehen ist, wird das
Werkzeug 19 axial abgezogen, wobei sich der Innenbereich 17 der Tellerfeder 15 auf
den Haltering 18 von oben auflegt und nunmehr die Federkräfte vom Haltering 18 auf
das Spindellagergehäuse 11 übertragen werden. Wegen der hohen axialen Federkräfte
sind die Reibungskräfte zwischen dem Innenbereich 17 der Tellerfeder 15 und der oberen
Fläche des Halteringes 18 so groß, daß der Haltering 18 sich nicht mehr radial ausdehnen
kann und somit keine Gefahr eines Ausschnappens des Halteringes aus der Ringnut 21
besteht. Auch bei Unwuchten der umlaufenden Spindel oder sonstigen Beanspruchungen
besteht keine Gefahr einer selbständigen Lösung der erfindungsgemäß einmal hergestellten
Verbindung. Die Befestigung ist aber nicht nur sicher und zuverlässig, sondern auch
äußerst einfach herstellbar, wozu bevorzugt das Montagewerkzeug 26 nach Fig. 2 dient.
[0030] Als wesentlichen Bestandteil weist das erfindungsgemäße Montagewerkzeug 26 einen
sich von oben über die obere Öffnung des Spindellagergehäuses 11 erstreckenden Bügel
29 auf, der mittels eines Zentriervorsprunges 30 in die Wellenbohrung des Spindellagergehäuses
11 von oben eingreift. Über einen rechten Winkel erstreckt sich ein Arm 29′ des Bügels
seitlich an der Spindelbank 13 vorbei nach unten, wo mittels eines Steckstiftes 31
ein Betätigungshebel 32 befestigt ist, der an seinem sich zum Spindellagergehäuse
11 hin erstreckenden Ende das in Fig. 3 im einzelnen gezeigte Hubwerkzeug 19 trägt,
welches zweckmäßigerweise um eine senkrecht auf der Zeichenebene stehende Achse 33
schwenkbar am Hebel 32 gelagert ist. Auf der vom Werkzeug 19 abgewandten Seite ist
der Hebel 32 sehr lang ausgebildet. Das Verhältnis der Hebelarme F1 und F2 liegt bei
etwa 1:20, so daß beim Niederdrücken des Hebels in Richtung des Pfeiles in Fig. 2
eine 20-fache Kraftverstärkung erzielt wird. Hierbei stützt sich der Bügel 29 oben
mit dem Zentriervorsprung 30 und den benachbarten Bereichen auf der oberen Stirnfläche
des Spindellagergehäuses 11 ab.
[0031] Auf diese Weise kann das Spindellagergehäuse 11 schnell und sicher mittels des Halteringes
18 und der Tellerfeder 15 an der Spindelbank 13 befestigt werden. Nach der Montage
wird der Steckstift 31 heraussgezogen, und der Bügel kann abgenom men und zur Montage
des nächsten Spindellagergehäuses 11 verwendet werden.
[0032] Zweckmäßigerweise ist der Bügel 29 über ein Schwenkgelenk 34 an einem Halter 35 schwenkbar
befestigt, welcher eine Zentralbohrung 36 aufweist, die von oben auf das Spindellagergehäuse
11 und den Ringflansch 14 aufsetzbar ist, so daß ein einwandfreier Halt beim Montagevorgang
gewährleistet ist. Nach dem Herausziehen des Steckstiftes 31 kann der Bügel 29, 29′
in die in Fig. 2 gestrichelt angedeutete Lage hochgeschwenkt werden, so daß eine
einfache Anbringung und Entfernung des Montagewerkzeuges 26 gewährleistet ist.
[0033] Bevorzugt wird eine Tellerfeder 15 mit einem maximalen Federweg von 1,3 mm gewählt,
wobei die Federkraft innerhalb eines Federweges von 0,5 bis 1,0 mm von ca. 1800 N
bis auf 3700 anwächst.
[0034] In Fig. 6 ist ein aus Federstahl bestehender Klemmring 15′ dargestellt, welcher aus
einem eine Mittelöffnung 38 umgebenden inneren konischen Teil 15′a, einem radial
nach außen daran anschließenden senkrecht zur Ringachse verlaufenden ebenen Ringteil
15′b und einem radial außen daran anschließenden kreiszylindrischen Teil 15′c besteht,
welches sich von dem ebenen Teil 15′b in der gleichen Richtung wie der konische Teil
15′a erstreckt.
[0035] Der konische Teil 15′a ist mit über den Umfang gleichmäßig verteilten, vom Innenrand
17′ ausgehenden radial verlaufenden Schlitzen 37 versehen, zwischen denen somit Federzungen
37′ gebildet sind.
[0036] Der Durchmesser in der Mitteloffnung 38 entspricht im wesentlichen dem Durchmesser
des Außenumfanges 18′ (Fig. 4) des Spindellagergehäuses 11 in Hohe der Befestigungsstelle
des Klemmringes 15′ am Spindellagergehäuse 11. Auf diese Weise kann der Klemmring
15′ gemäß Fig. 6 auf das Spindellagergehäuse 11 nach Fig. 4 von unten mit der ebenen
Ringfläche 15′b nach oben aufgeschoben werden, bis die ebene Fläche 15′b die untere
Fläche der Spindelbank 13 berührt.
[0037] Nunmehr oder schon vorher wird von unten auf das Spindellagergehäuse 11 ein hohlzylindrisches
Werkzeug 19′ gemäß Fig. 5 aufgeschoben, dessen Innendurchmesser im wesentlichen dem
Außendurchmesser des Spindellagergehäuses 11 entspricht, so daß das Werkzeug 19′ vom
Spindellagergehäuse 11 geführt auf dieses von unten aufgeschoben werden kann. An der
der Spindelbank 13 zugewandten Seite weist das Werkzeug 19′ einen Stirnbereich 40
mit deutlich vergrößertem Innendurchmesser auf, so daß stirnseitig eine Innenringkante
39 gebildet ist, die mit dem konischen Teil 15′a in Eingriff kommt, wenn das Werkzeug
19′ in Richtung des Pfeiles in Fig. 5 auf das Spindellagergehäuse 11 aufgeschoben
wird. Die Stelle, wo die ringförmige Kraft auf den Klemmring 15 einwirkt, ist in Fig.
4 durch zwei nach oben gerichtete Pfeile angedeutet.
[0038] Bei ausreichend großer Kraft K wird nun aufgrund der Anlage des Klemmringes 15′ an
der Spindelbank 13 der konische Teil 15′a und insbesondere die Federzungen 37′ so
gekrümmt verformt, wie das bei 15˝ in Fig. 5 gestrichelt angedeutet ist. Dabei rutscht
der Innenrand 17′ des Klemmringes 15 etwas in axialer Richtung nach oben . Wird nun
das Werkzeug 19′ axial abgezogen, so verkrallt sich der entsprechend ausgebildete
Innenrand 17′ im Außenumfang 18′ des Spindellagergehäuses 11, da sich der konische
Teil 15′a wieder zu entspannen sucht. Hierbei vermindert sich die bei 15˝ in Fig.
5 angedeutete federnde Krümmung wieder etwas, bleibt jedoch in verringertem Maße
erhalten. Aufgrund der Verkrallung des Innenrandes 17′ im Außenumfang 18′ wird somit
eine sichere und unlösbare Halterung des Spindellagergehäuses 11 an der Spindel
bank 13 erzielt.
1. Garnaufwickelvorrichtung, insbesondere bei Ringspinnmaschinen, mit einem zylindrischen
Spindellagergehäuse (11), welches aufrecht in einer Bohrung (12) einer im wesentlichen
horizontal angeordneten Spindelbank (13) angebracht ist und in das von oben ein zum
Aufsetzen einer Spulhülse bestimmter Spindelschaft (27) zwecks Drehlagerung eingesteckt
ist, wobei das Spindellagergehäuse (11) oberhalb der Bohrung (12) eine Auflageerweiterung
(14), insbesondere einen Flächen Ringflansch, aufweist und von unten ein nachträglich
anbringbares Befestigungsmittel auf dem Spindellagergehäuse (11) angeordnet ist, mittels
dessen die Auflageerweiterung (14) von oben gegen die Spindelbank (13) derart spannbar
ist, daß das Spindellagergehäuse (11) fest mit der Spindelbank verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß als Befestigungsmittel unterhalb der Bohrung (12) axial verschiebbar eine mit
dem Außenbereich (16) oben an der Unterseite der Spindelbank (13) anliegende, durch
Flachdrucken gespannte Tellerfederanordnung (15) und darunter ein in einer Ringnut
(21) des Spindellagergehäuses (11) eingeschnappter Halte- oder Seegering (18) vorgesehen
sind, der von unten am Innenbereich (17) der Tellerfeder (15) anliegt und diese an
die Spindelbank (13) anpreßt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tellerfederanordnung an einer einzigen Tellerfeder (15) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßkraft 2000 bis 4000 N und vorzugsweise 3000 bis 3500 N beträgt.
4. Verfahren zum Befestigen eines Spindellagergehäuses (11) einer Garnaufwickelvorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug (19) gleichzeitig die auf dem Spindellagergehäuse (11) befindliche,
von unten an der Spindelbank (13) anliegende Tellerfeder (15) nahe dem Innenbereich
(17) und den in möglichst geringem axialen Abstand (20) davon axial entfernten Halteering
(18) von unten ergreift und unabhängig voneinander so weit axial in Richtung der Spindelbank
(13) verschiebt, bis der Sicherungsring (18) ohne Berührung mit der Tellerfeder (15)
oder wenigstens ohne eine wesentliche Axialkraftübertragung vom Haltering (18) auf
die Tellerfeder (15) in die zugeordnete Ringnut (21) einschnappt, worauf durch axiales
Abziehen des Werkzeuges (19) der Innenbereich (17) der Tellerfeder (15) zur Anlage
am eingeschnappten Haltering (18) kommt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein ringförmiges Werkzeug (19) verwendet wird, dessen Innendurchmesser nur geringfügig
größer als der Außendurchmesser des Spindellagergehäuses (11) im Bereich der Ringnut
(21) ist und welches eine innere stufenförmige und vorzugsweise ebene Auflagefläche
(22) für den Haltering (18) aufweist, an die sich radial außen ein sich in Richtung
der Tellerfeder (15) erstreckender Ringvorsprung (23) anschließt, dessen Axialerstreckung
(24) etwas größer als die Dicke (25) des Halteringes (18) ist.
6. Garnaufwickelvorrichtung, insbesondere bei Ringspinnmaschinen, mit einem zylindrischen
Spindellagergehäuse (11) , welches aufrecht in einer Bohrung (12) einer im wesentlichen
horizontal angeordneten Spindelbank (13) angebracht ist und in das von oben ein zum
Aufsetzen einer Spulhülse bestimmter Spindelschaft (27) zwecks Drehlagerung eingesteckt
ist, wobei das Spindellagergehäuse (11) oberhalb der Bohrung (12) eine Auflageerweiterung
(14), insbesondere einen Flächen Ringflansch, aufweist und von unten ein nachträglich
anbringbares Befestigungsmittel auf dem Spindellagergehäuse (11) angeordnet ist, mittels
dessen die Auflageerweiterung (14) von oben gegen die Spindelbank (13) derart spannbar
ist, daß das Spindellagergehäuse (11) fest mit der Spindelbank verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß als Befestigungsmittel unterhalb der Bohrung (12) ein mit dem Außenbereich
(16) oben an der Unterseite der Spindelbank (13) anliegender, von der Spindelbank
(13) weg leicht konisch eingesenkter Klemmring (15′) vorgesehen ist, dessen Innenrand
(17′) in einen selbsthemmenden klemmenden Ein- griff mit dem Außenumfang (18′) des
Spindellagergehäuses (11) in Höhe des Klemmringes (15′) gebracht ist, derart, daß
bei Ausubüng einer Axialkraft auf das Spindellagergehäuse (11) nach oben der klemmende
Eingriff zwischen dem Außenumfang (18′) und dem Klemmring (15′) verstärkt und so das
Spindellagergehäuse (11) sicher an der Spindelbank (13) gehalten wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (15′) aus Federstahl besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Federring (15′) mit über seinen Umfang verteilten, vom Innenrand (17′) ausgehenden
und sich insbesondere radial erstreckenden Schlitzen (37) versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (15′) radial nach außen anschließend an den konischen Teil (15′a)
einen ebenen Ringbereich (15′b) aufweist, der flach an der ebenen unteren Fläche der
Spindelbank (13) anliegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Klemmring (15′) radial außen ein kreiszylindrischer Stabilisierungsbereich
(15′c) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der Mittelöffnung (38) des Klemmringes (15′) so groß ist, daß der Klemmring
(15) ohne übermäßige Reibung auf das auf der Spindelbank (13) angeordnete Spindellagergehäuse
(11) aufbringbar ist, bis der Klemmring (15′) an der Unterseite der Spindelbank (13)
anliegt, und erst durch Ausübung einer den Klemmring (15′) elastisch verformenden
Axialkraft auf den Klemmring (15′) in Richtung der Spindelbank (13) auf einem Radius
zwischen dem Außenbereich (16) und dem Innenrand (17′) der endgültige klemmende
Eingriff zwischen dem Spindellagergehäuse (11) und dem Klemmring (15′) herstellbar
ist.
12. Verfahren zum Befestigen eines Spindellagergehäuses (11) einer Garnaufwickelvorrichtung
nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (15′) auf das an der Spindelbank (13) gelagerte Spindellagergehäuse
(11) von unten bis zur Anlage an der Spindelbank (13) gebracht und dann mittels eines
auf das Spindellagergehäuse (11) von unten aufgeschobenen hohlzylindrischen Werkzeuges
(19′) der konische Teil (15′a) des Klemmringes (15′) von einer Ringstirnkante (39)
des Werkzeuges (19′) axial in Richtung der Spindelbank (13) mit einer solchen Kraft
(K) beaufschlagt wird, daß der konische Teil (15′a) unter geringfügigem Hochschleifen
des Innenrandes (17′) am Außenumfang (18′) des Spindellagergehäuses (11) elastisch
verformt wird, und daß anschließend das Werkzeug (19′) axial abgezogen wird, wobei
sich der konische Teil (15′a) wieder entspannt und dadurch der Innenrand (17′) krallenartig
in den Außenumfang (18′) des Spindellagergehäuses (11) eingreift.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, 4 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (19, 19′) mittels einer Hebelspannvorrichtung (26) betätigt wird.