[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Azofarbstoffen der allgemeinen
Formel I

für den Thermotransferdruck, in der die Substituenten folgende Bedeutung haben:
R¹, R² Wasserstoff;
Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Alkanoyloxyalkyl-, Alkoxycarbonyloxyalkyl-, Alkoxycarbonylalkyl-,
Halogenalkyl-, Hydroxyalkyl- oder Cyanoalkylgruppen, die jeweils bis zu 20 C-Atome
enthalten können und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl, C₁-C₄-Alkoxyphenyl, Halogenphenyl,
Benzyloxy, C₁-C₄-Alkylbenzyloxy, C₁-C₄-Alkoxybenzyloxy, Halogenbenzyloxy, Halogen,
Hydroxy oder Cyano substituiert sein können;
Phenyl- oder Cyclohexylgruppen, die durch C₁-C₁₅-Alkyl, C₁-C₁₅-Alkoxy, Halogen oder
Benzyloxy substituiert sein können; einen Rest der allgemeinen Formel II
[-W-O]
n-R⁴ II
in der
W gleiche oder verschiedene C₂-C₆-Alkylengruppen bezeichnet,
n 1 bis 6 bedeutet und
R⁴ für eine C₁-C₄-Alkyl- oder Phenylgruppe, die durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy
substituiert sein kann, steht;
R³ wasserstoff, Amino-, Hydroxy- oder Alkylgruppen;
X Wasserstoff, Chlor, Brom, Nitro-, Methyl-, Phenoxy-, Tolyloxy-, Dimethylphenyloxy-,
Chlorphenoxy- oder C₁-C₄-Alkoxygruppen;
Y Wasserstoff, Chlor oder Brom und
Z wasserstoff, Acetyl-, Carbamoyl- oder Cyanogruppen
sowie speziell ein Verfahren zur Übertragung dieser Azofarbstoffe durch Diffusion
von einem Träger auf ein mit Kunststoff beschichtetes Papier mit Hilfe eines Thermokopfes.
[0002] Die Technik des Thermotransferdrucks ist allgemein bekannt; als Wärmequellen kommt
neben Laser und IR-Lampe vor allem ein Thermokopf zur Anwendung, mit dem kurze Heizimpulse
der Dauer von Bruchteilen einer Sekunde abgegeben werden können.
[0003] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform des Thermotransferdrucks wird ein Transferblatt,
das den zu übertragenden Farbstoff zusammen mit einem oder mehreren Bindemitteln,
einem Trägermaterial und eventuell weiteren Hilfsmitteln wie Trennmitteln oder kristallisationshemmenden
Stoffen enthält, von der Rückseite her durch den Thermokopf erhitzt. Dabei diffundiert
der Farbstoff aus dem Transferblatt in die Oberflächenbeschichtung des Substrates,
z.B. in die Kunststoffschicht eines beschichteten Papiers.
[0004] Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß über die an den Thermokopf
abzugebende Energie die übertragene Farbmenge und damit die Farbabstufung gezielt
gesteuert werden kann.
[0005] Beim Thermotransferdruck werden allgemein die drei subtraktiven Grundfarben Gelb,
Magenta und Cyan, gegebenenfalls zusätzlich Schwarz, verwendet, wobei die eingesetzten
Farbstoffe für eine optimale Farbaufzeichnung folgende Eigenschaften aufweisen müssen:
leichte thermische Transferierbarkeit, geringe Neigung zur Migration innerhalb oder
aus der Oberflächenbeschichtung des Aufnahmemediums bei Raumtemperatur, hohe thermische
und photochemische Stabilität sowie Resistenz gegen Feuchtigkeit und Chemikalien,
keine Tendenz zur Kristallisation bei Lagerung des Transferblattes, einen geeigneten
Farbton für die subtraktive Farbmischung, einen hohen molaren Absorptionskoeffizienten
und leichte technische Zugänglichkeit.
[0006] Diese Anforderungen sind gleichzeitig nur sehr schwer zu erfüllen. Insbesondere die
bislang verwendeten Gelbfarbstoffe können nicht überzeugen. Dies trifft auch für
die aus den EP-A-247 737, JP-A-12 393/1986, JP-A-152 563/1985, JP-A-262 191/1986 und
JP-A-244 595/1986 bekannten und für den Thermotransferdruck empfohlenen Azopyridone
zu, die den Verbindungen I ähneln, jedoch am Phenylring, der unsubstituiert oder substituiert
sein kann, keinen Oxthiazolrest tragen.
[0007] Die Azofarbstoffe I selbst sind an sich bekannt oder nach bekannten Methoden erhältlich
(EP-B-111 236).
[0008] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, für den Thermotransferdruck geeignete
Gelbfarbstoffe zu finden, die dem geforderten Eigenschaftsprofll näherkommen als die
bisher bekannten Farbstoffe.
[0009] Demgemäß wurde gefunden, daß Azofarbstoffe der eingangs definierten Formel I vorteilhaft
für den Thermotransferdruck verwendet werden können.
[0010] Außerdem wurde ein Verfahren zur Übertragung von Azofarbstoffen durch Diffusion von
einem Träger auf ein mit Kunststoff beschichtetes Substrat mit Hilfe eines Thermokopfs
gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierfür einen Träger verwendet,
auf dem sich ein oder mehrere der eingangs definierten Azofarbstoffe I befinden.
[0011] Weiterhin wurden bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrens gefunden, welche
dadurch gekennzeichnet sind, daß man hierzu Farbstoffe der Formel Ia

mit der eingangs definierten Bedeutung der Substituenten R¹, R² und X und Farbstoffe
der Formel Ib

verwendet, in der die Variable X die eingangs definierte Bedeutung hat und R
1′ und R
2′ folgende Reste bezeichnen:
Wasserstoff;
Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Alkanoyloxy- oder Alkoxycarbonylalkylgruppen, die jeweils bis
zu 15 C-Atome enthalten können und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl, C₁-C₄-Alkoxyphenyl,
Hydroxy oder Cyano substituiert sein können;
einen Rest der allgemeinen Formel III
[-(CH₂)₃]-O]
p⁅(CH₂)₂-O]
q-R
4′ III,
in der p für 0 oder 1 und q für 1 bis 4 stehen und R
4′ eine C₁-C₄-Alkyl- oder Phenylgruppe bezeichnet.
[0012] Dabei sind bevorzugte Reste R¹ oder R² die Alkylgruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, Pentyl, Isopentyl, sec-Pentyl, tert-Pentyl,
Hexyl, 2-Methylpentyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl oder das Isomerengemisch Isooctyl,
Nonyl oder Decyl oder ihre Isomerengemische Isononyl und Isodecyl sowie Undecyl oder
Dodecyl.
[0013] Daneben eignen sich beispielsweise auch Tridecyl oder sein Isomerengemisch Isotridecyl,
Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl oder Eicosyl.
[0014] Die Alkylgruppen können auch durch Phenyl substituiert sein; beispielsweise sind
hier zu nennen (dabei bedeutet Ph = Phenyl):
-CH₂-Ph, -CH(CH₃)-Ph, -(CH₂)₂-Ph,
-(CH₂)₄-CH(CH₃)-Ph-3-CH₃,
-(CH₂)₃-CH(C₄H₉)-Ph-3-C₄H₉,
-(CH₂)₆-Ph-4-O-CH₃,
-CH(C₂H₅)-(CH₂)₃-Ph-3-O-C₂H₅ oder
-CH(C₂H₅)-(CH₂)₃-Ph-3-Cl.
[0015] Handelt es sich bei den Resten R¹ oder R² um Alkoxyalkylgruppen der bevorzugten Formel
II, so sind geeignete Gruppen W beispielsweise 1,2- oder 1,3-Propylen, 1,2-, 1,3-,
1,4- oder 2,3-Butylen, Pentamethylen, Hexamethylen oder 2-Methylpentamethylen, besonders
Ethylen, und Reste R⁴ vor allem Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl oder Phenyl, das durch
Methyl(oxy), Ethyl(oxy), Propyl(oxy) oder Butyl(oxy) substituiert sein kann. Besonders
bevorzugte Gruppen II sind z.B.:
-(CH₂)₂-O-CH₃, -(CH₂)₂-O-C₂H₅, -(CH₂)₂-O-C₃H₇, -(CH₂)₂-O-C₄H₉,
-(CH₂)₂-O-Ph, -(CH₂)₂-O-CH₂-Ph,
-[(CH₂)₂-O]₂-CH₃, [(CH₂)₂-O]₂-Ph, -[(CH₂)₂-O]₂-Ph-4-O-C₄H₉,
-[(CH₂)₂-O]₃-C₄H₉, -[(CH₂)₂-O]₃-Ph, -[(CH₂)₂-O]₃-Ph-3-C₄H₉,
-[(CH₂)₂-O]₄-CH₃ oder
-(CH₂)₃-O-(CH₂)₂-O-Ph.
[0016] Als weitere bevorzugte Gruppen II sind beispielsweise zu nennen:
-(CH₂)₃-O-CH₃, -(CH₂)₃-O-C₂H₅, -(CH₂)₃-O-C₃H₇, -(CH₂)₃-O-C₄H₉,
-(CH₂)₃-O-Ph,
-CH₂-CH(CH₃)-O-CH₃, -CH₂-CH(CH₃)-O-C₂H₅, -CH₂-CH(CH₃)-O-C₃H₇,
-CH₂-CH(CH₃)-O-C₄H₉, -CH₂-CH(CH₃)-O-Ph,
-(CH₂)₄-O-CH₃, -(CH₂)₄-O-C₂H₅, -(CH₂)₄-O-C₄H₉, -(CH₂)₄-O-Ph,
-(CH₂)₄-O-CH₂-Ph-2-O-C₂H₅, -(CH₂)₄-O-C₆H₁₀-2-C₂H₅,
-(CH₂)₄-O]₂-C₂H₅, -[(CH₂)₂-CH(CH₃)-O]₂-C₂H₅,
-(CH₂)₅-O-CH₃, -(CH₂)₅-O-C₂H₅, -(CH₂)₅-O-C₃H₇, -(CH₂)₅-O-Ph,
-(CH₂)₂-CH(C₂H₅)-O-CH₂-Ph-3-O-C₄H₉, -(CH₂)₂-CH(C₂H₅)-O-CH₂-Ph-3-Cl,
-(CH₂)₆-O-C₄H₉, -(CH₂)₆-O-Ph-4-O-C₄H₉ oder
-(CH₂)₃-CH(CH₃)-(CH₂)-O-C₄H₉.
[0017] Daneben sind z.B. folgende Alkoxyalkylgruppen geeignet:
-(CH₂)₈-O-CH₃, -(CH₂)₈-O-C₄H₉, -(CH₂)₈-O-CH₂-Ph-3-C₂H₅,
-(CH₂)₄-CH(Cl)-(CH₂)₃-O-CH₂-Ph-3-CH₃ oder
-(CH₂)₃-CH(C₄H₉)-O-CH₂-Ph-3-CH₃.
[0018] Als Reste R¹ oder R² geeignete Alkanoyloxyalkyl-, Alkoxycarbonyloxyalkyl- oder Alkoxycarbonylalkylgruppen
sind beispielsweise:
-(CH₂)₂-O-CO-CH₃,
-(CH₂)₃-O-CO-(CH₂)₇-CH₃,
-(CH₂)₂-O-CO-(CH₂)₃-Ph-2-O-CH₃,
-CH(CH₂-Ph-3-CH₃)-O-CO-C₄H₉ oder
-(CH₂)₄-O-CO-(CH₂)₄-CH(C₂H₅)-OH;
-(CH₂)₂-O-CO-O-CH₃,
-(CH₂)₃-O-CO-O-(CH₂)₇-CH₃,
-CH(C₂H₅)-CH₂-O-CO-O-C₄H₉,
-(CH₂)₄-O-CO-O-(CH₂)₂-CH(CH₃)-O-Ph-3-CH₃ oder
-(CH₂)₅-O-CO-O-(CH₂)₅-CN;
-(CH₂)₂-CO-O-CH₃,
-(CH₂)₃-CO-O-C₄H₉,
-(CH₂)₃-CH(CH₃)-CH₂-CO-O-C₄H₉,
-(CH₂)₃-CH(C₄H₉)-CH₂-CO-O-C₂H₅,
-(CH₂)₂-CO-O-(CH₂)₅Ph,
-(CH₂)₄-CO-O-(CH₂)₄-Ph-4-C₄H₉,
-(CH₂)₃-CO-O-(CH₂)₄-O-Ph-3-CH₃,
-(CH₂)₂-CH(CH₂OH)-(CH₂)₂-CO-O-C₂H₅,
-CH(C₂H₅)-CH₂-CO-O-(CH₂)₄-OH oder
-(CH₂)₃-CO-O-(CH₂)₆-CN.
[0019] Weiterhin eignen sich z.B. folgende Halogen-, Hydroxy- oder Cyanoalkylgruppen als
Reste R¹ oder R²:
-(CH₂)₅-Cl, -CH(C₄H₉)-(CH₂)₃-Cl oder -(CH₂)₄-CF₃;
-(CH₂)₂-CH(CH₃)-OH, -(CH₂)₂-CH(C₄H₉)-OH oder -CH(C₂H₅)-(CH₂)₉-OH;
-(CH₂)₂-CN, -(CH₂)₃-CN, -CH₂-CH(CH₃)-CH(C₂H₅)-CN, -(CH₂)₆-CH(C₂H₅)-CN oder
-(CH₂)₃-CH(CH₃)-(CH₂)₂-CH(CH₃)-CN.
[0020] Phenyl- oder Cyclohexylreste, die als Reste R¹ oder R² enthalten sein können, sind
beispielsweise folgende:
-Ph, -Ph-3-CH₃, -Ph-4-(CH₂)₁₀-CH₃, -Ph-3-(CH₂)₅-CH(CH₃)-CH₃,
-PH-4-O-C₄H₉, -Ph-4-(CH₂)₅-CH(C₂H₅)-CH₃, -Ph-4-O-CH₂-Ph oder -Ph-4-Cl;
-C₆H₁₀-4-CH₃, -C₆H₁₀-4-C₁₀H₂₁, -C₆H₁₀-3-O-C₄H₉,
-C₆H₁₀-3-O-(CH₂)₄-CH(C₂H₅)-CH₃ oder -C₆H₁₀-4-Cl.
[0021] Besonders bevorzugter Rest R³ ist Methyl, ebenfalls geeignet sind neben Wasserstoff,
Amino oder Hydroxy auch Ethyl, Propyl und Isopropyl.
[0022] Für die Substituenten X und Y kommen vorzugsweise Wasserstoff und Nitro, daneben
auch Chlor und Brom in Betracht. Als weitere Substituenten X sind Methyl, Methyloxy,
Ethyloxy, Propyloxy, Butyloxy, Phenoxy, Tolyloxy oder Dimethylphenyloxy zu nennen.
[0023] Als Substituent Z besonders bevorzugt ist die Cyanogruppe, außerdem eignen sich Wasserstoff,
Acetyl und Carbamoyl.
[0024] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Farbstoffe I zeichnen sich gegenüber den bisher
für den Thermotransferdruck eingesetzten Gelbfarbstoffen durch folgende Eigenschaften
aus: leichtere thermische Transferierbarkeit trotz des relativ hohen Molekulargewichts,
verbesserte Migrationseigenschaften im Aufnahmemedium bei Raumtemperatur, wesentlich
höhere Lichtechtheit, bessere Resistenz gegen Feuchtigkeit und Chemikalien, bessere
Löslichkeit bei der Herstellung der Druckfarbe, höhere Farbstärke sowie leichtere
technische Zugänglichkeit.
[0025] Zudem zeigen die Azofarbstoffe I eine deutlich bessere Farbtonreinheit, insbesondere
in Farbstoffmischungen, und ergeben verbesserte Schwarz-Drucke.
[0026] Die für das erfindungsgemäße Thermotransferdruckverfahren benötigten als Farbstoffgeber
fungierenden Transferblätter werden folgendermaßen präpariert: Die Azofarbstoffe I
werden in einem organischen Lösungsmittel, wie z.B. Isobutanol, Methylethylketon,
Methylenchlorid, Chlorbenzol, Toluol, Tetrahydrofuran oder deren Mischungen, mit einem
oder mehreren Bindemitteln sowie eventuell weiteren Hilfsmitteln wie Trennmitteln
oder kristallisationshemmenden Stoffen zu einer Druckfarbe verarbeitet, welche die
Farbstoffe vorzugsweise molekulardispers gelöst enthält. Die Druckfarbe wird anschließend
auf einen inerten Träger aufgetragen und getrocknet.
[0027] Als Bindemittel für die erfindungsgemäße Verwendung der Azofarbstoffe I eignen sich
alle in organischen Lösungsmitteln löslichen Materialien, die bekanntermaßen für den
Thermotransferdruck dienen, also z.B. Cellulosederivate wie Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Celluloseacetat oder Celluloseacetobutyrat, vor allem Ethylcellulose und Ethylhydroxyethylcellulose,
Stärke, Alginate, Alkydharze wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon sowie besonders
Polyvinylacetat und Polyvinylbutyrat. Daneben kommen Polymere und Copolymere von Acrylaten
oder deren Derivaten wie Polyacrylsäure, Polymethylmethacrylat- oder Styrolacrylatcopolymere,
Polyesterharze, Polyamidharze, Polyurethanharze oder natürliche Harze wie z.B. Gummi
Arabicum in Betracht.
[0028] Häufig empfehlen sich Mischungen dieser Bindemittel, z.B. solche aus Ethylcellulose
und Polyvinylbutyrat im Gewichtsverhältnis 2 : 1.
[0029] Das Gewichtsverhältnis von Bindemittel zu Farbstoff beträgt in der Regel 8 : 1 bis
1 : 1, vorzugsweise 5 : 1 bis 2 : 1.
[0030] Als Hilfsmittel werden z.B. Trennmittel auf der Basis von perfluorierten Alkylsulfonamidoalkylestern
oder Siliconen, wie sie in der EP-A-227 092 bzw. der EP-A-192 435 beschrieben sind,
und besonders organische Additive, welche das Auskristallisieren der Transferfarbstoffe
bei Lagerung und Erhitzung des Farbbandes verhindern, beispielsweise Cholesterin oder
Vanillin, verwendet.
[0031] Inerte Trägermaterialien sind beispielsweise Seiden-, Lösch- oder Pergaminpapier
sowie Folien aus wärmebeständigen Kunststoffen wie Polyestern, Polyamiden oder Polyimiden,
wobei diese Folien auch metallbeschichtet sein können.
[0032] Der inerte Träger kann auf der dem Thermokopf zugewandten Seite zusätzlich mit einem
Gleitmittel beschichtet werden, um ein Verkleben des Thermokopfes mit dem Trägermaterial
zu verhindern. Geeignete Gleitmittel sind beispielsweise Silicone oder Polyurethane,
wie sie in der EP-A-216 483 beschrieben sind.
[0033] Die Stärke des Farbstoffträgers beträgt im allgemeinen 3 bis 30 µm bevorzugt 5 bis
10 µm.
[0034] Das zu bedruckende Substrat, z.B. Papier, muß seinerseits mit einem Bindemittel
beschichtet sein, welches den Farbstoff beim Druckvorgang aufnimmt. Vorzugsweise verwendet
man hierzu polymere Materialien, deren Glasumwandlungstemperatur T
g zwischen 50 und 100°C beträgt, also z.B. Polycarbonate und Polyester. Näheres hierzu
ist den EP-A-227 094, EP-A-133 012 EP-A-133 011, JP-A-199 997/1986 oder JP-A 283 595/1986
zu entnehmen.
Beispiele
[0035] Es wurden zunächst in üblicher Weise Transferblätter (Geber) aus Polyesterfolie
von 8 µm Stärke hergestellt, die mit einer ca. 5 µm starken Transferschicht aus einem
Bindemittel B versehen war, welche jeweils 0,25 g Azofarbstoff I enthielt. Das Gewichtsverhältnis
Bindemittel zu Farbstoff betrug jeweils 4 : 1.
[0036] Das zu bedruckende Substrat (Nehmer) bestand aus Papier von ca. 120 µm Stärke, das
mit einer 8 µm dicken Kunststoffschicht beschichtet war (Hitachi Color Video Print
Paper).
[0037] Geber und Nehmer wurden mit der beschichteten Seite aufeinander gelegt, mit Aluminiumfolie
umwickelt und für 2 min zwischen zwei Heizplatten auf eine Temperatur zwischen 70
und 80°C erhitzt. Mit gleichartigen Proben wurde dieser Vorgang dreimal bei jeweils
höherer Temperatur zwischen 80 und 120°C wiederholt.
[0038] Die hierbei in die Kunststoffschicht des Nehmers diffundierte Farbstoffmenge ist
proportional der optischen Dichte, die als Extinktion A photometrisch nach dem jeweiligen
Erhitzen auf die oben angegebenen Temperaturen bestimmt wurde.
[0039] Die Auftragung des Logarithmus der gemessenen Extinktionswerte A gegen die zugehörige
reziproke absolute Temperatur ergibt Geraden, aus deren Steigung die Aktivierungsenergie
ΔE
τ für das Transferexperiment zu berechnen ist:

[0040] Der Auftragung kann zusätzlich die Temperatur T* entnommen werden, bei der die Extinktion
den Wert 1 erreicht, d.h., die durchgelassene Lichtintensität ein Zehntel der eingestrahlten
Lichtintensität beträgt. Je kleinere Werte die Temperatur T* annimmt, umso besser
ist die thermische Transferierbarkeit des untersuchten Farbstoffs.
[0041] In den folgenden Tabellen sind die eingesetzten Azofarbstoffe I in Gruppen eingeteilt;
die Variable P gibt die Position des Oxdiazolrestes am Phenylkern der Diazokomponente
in Bezug auf die Azogruppe an (o: ortho, m: meta, p: para).
[0042] Zudem ist das jeweils verwendete Bindemittel B aufgeführt. Dabei bedeutet: EC = Ethylcellulose,
PVB = Polyvinylbutyrat, MS = EC:PVB = 2:1.
[0043] Weitere charakteristische Daten sind die in Methylenchlorid gemessenen Absorptionsmaxima
λ
max[nm] und die bereits erwähnten Parameter T*[°C] und ΔE
τ[kcal/mol].

1. Verwendung von Azofarbstoffen der allgemeinen Formel I

für den Thermotransferdruck, in der die Substituenten folgende Bedeutung haben:
R¹, R² Wasserstoff;
Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Alkanoyloxyalkyl-, Alkoxycarbonyloxyalkyl-, Alkoxycarbonylalkyl-,
Halogenalkyl-, Hydroxyalkyl- oder Cyanoalkylgruppen, die jeweils bis zu 20°C-Atome
enthalten können und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl, C₁-C₄-Alkoxyphenyl, Halogenphenyl,
Benzyloxy, C₁-C₄-Alkylbenzyloxy, C₁-C₄-Alkoxybenzyloxy, Halogenbenzyloxy, Halogen,
Hydroxy oder Cyano substituiert sein können;
Phenyl- oder Cyclohexylgruppen, die durch C₁-C₁₅-Alkyl, C₁-C₁₅-Alkoxy, Halogen oder
Benzyloxy substituiert sein können;
einen Rest der allgemeinen Formel II
[-W-O]
n-R⁴ II
in der
W gleiche oder verschiedene C₂-C₆-Alkylengruppen bezeichnet,
n 1 bis 6 bedeutet und
R⁴ für eine C₁-C₄-Alkyl- oder Phenylgruppe, die durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy
substituiert sein kann, steht;
R³ Wasserstoff, Amino-, Hydroxy- oder Alkylgruppen;
X Wasserstoff, Chlor, Brom, Nitro-, Methyl-, Phenoxy-, Tolyloxy-, Dimethylphenyloxy-,
Chlorphenoxy- oder C₁-C₄-Alkoxygruppen;
Y Wasserstoff, Chlor oder Brom und
Z Wasserstoff, Acetyl-, Carbamoyl- oder Cyanogruppen.
2. Verfahren zur Übertragungvon Azofarbstoffen durch Diffusion von einem Träger auf
ein mit Kunststoff beschichtetes Substrat mit Hilfe eines Thermokopfes, dadurch gekennzeichnet,
daß man hierfür einen Träger verwendet, auf dem sich ein oder mehrere Azofarbstoffe
der Formel I gemäß Anspruch 1 befinden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man hierzu einen Azofarbstoff
der Formel Ia

verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man hierzu einen Azofarbstoff
der Formel Ib

verwendet, in der die Variablen folgende Bedeutung haben:
R
1′, R
2′ Wasserstoff;
Alkyl-, Alkoxyalkyl-, Alkanoyloxy- oder Alkoxycarbonylalkylgruppen, die jeweils bis
zu 15°C Atome enthalten können und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl, C₁-C₄-Alkoxyphenyl,
Hydroxy oder Cyano substituiert sein können;
einen Rest der allgemeinen Formel III
[-(CH₂)₃-O]
p⁅(CH₂)₂-O]
q-R
4′ III,
in der p für 0 oder 1 und q für 1 bis 4 stehen und R
4′ eine C₁-C₄-Alkyl- oder Phenylgruppe bezeichnet.