(19)
(11) EP 0 420 094 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1991  Patentblatt  1991/14

(21) Anmeldenummer: 90118290.7

(22) Anmeldetag:  24.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H05B 3/42, H01C 1/024
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.09.1989 DE 3932223

(71) Anmelder: C. SCHNIEWINDT KG
D-58809 Neuenrade (DE)

(72) Erfinder:
  • Nottelmann, Hugo
    W-5982 Neuenrade (DE)

(74) Vertreter: Spalthoff, Adolf, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte, Dipl.-Ing. A. Spalthoff, Dipl.-Ing. K. Lelgemann, Postfach 34 02 20
D-45074 Essen
D-45074 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrischer Patronenheizkörper


    (57) Die Erfindung betrifft einen elektrischen Patronenheizkörper zur Beheizung von brennbaren Flüssigkeiten aller Explo­sionsklassen im Bereich der Temperaturklassen T1 - T4 (Bereich Zone 0), wie es beispielsweise die Beheizung der Sümpfe (Kondensate) aus Wasser mit darin gelösten Gasen in Gasreglerstationen erfordert. Um einen elektrischen Patronenheizkörper vorgenannter Art zu schaffen, welcher nicht nur einfach herzustellen und zu montieren ist, son­dern darüber hinaus auch eine Verwendung in dem Bereich "Zone 0" ermöglicht, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Heizkörper (6) in den waagerechten Schenkel (2) eines Winkelrohres (1) eingebaut ist, dessen senkrechter Schenkel (3) mit einem Anschlußkopf (5) druckdicht verschlos­sen ist, wobei der Heizkörper (6) allseitig von einer Flüs­sigkeit mit definiertem Siedepunkt umgeben ist, deren Spie­gel (7) sich bis in den senkrechten Schenkel (3) des Win­kelrohres (1) erstreckt, und an diesen seitlich ein Rohr­stück (8) mit zwei in Reihe geschalteten, unabhängig ar­beitenden Druckschaltern (9) angeschlossen ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Patronenheizkörper zur Beheizung von brennbaren Flüssigkeiten aller Explo­sionsklassen im Bereich der Temperaturklassen T1 - T4 (Bereich Zone 0), wie es beispielsweise die Beheizung der Sümpfe (Kondensate) aus Wasser mit darin gelösten Gasen in Gasreglerstationen erfordert.

    [0002] Es sind Patronenheizkörper bekannt, welche eine direkte Be­heizung aufweisen, so daß eine Zulassung für die Zone 0 nicht möglich ist. Diese sind mit dem Mangel behaftet, daß insbesondere bei auftretenden Fehlern, wie zB. einem elektrischen Kurzschluß zwischen Heizspirale und Rohrmantel, eine Beschädigung des Schutzrohres derselben möglich ist.

    [0003] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Patronenheizkörper der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welcher nicht nur einfach herzustellen und zu montieren ist, sondern darüber hinaus auch eine Verwendung in dem Bereich "Zone 0˝ ermöglicht.

    [0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Heiz­körper in den waagerechten Schenkel eines Winkelrohres ein­gebaut ist, dessen senkrechter Schenkel mit einem Anschluß­kopf verschlossen ist, wobei der Heizkörper allseitig von einer Flüssigkeit mit definiertem Siedepunkt umgeben ist, deren Spiegel sich bis in den senkrechten Schenkel des Winkelrohres erstreckt, und an diesen seitlich ein Rohrstück mit zwei in Reihe geschalteten,unabhängig arbeitenden Druck­schaltern angeschlossen ist. Durch diese Ausgestaltung, nähm­lich flüssigkeitsgefüllter Patronenheizkörper in Verbindung mit drucküberwachter Gas- oder Luftfüllung, ist sichergestellt, daß der Patronenheizkörper, auch wenn er frei an Luft betrieben wird, d.h. wenn der Füllstand der zu beheizenden Flüssigkeit soweit abgesunken sein sollte, keine höheren Temperaturen als 110 Grad C = 80% der für T4 max. zulässigen Oberflächentem­peratur von 135 Grad C annehmen kann. Die Einhaltung dieser Temperaturgrenze wird erreicht durch die Füllung des elek­trischen Patronenheizkörpers, vorzugsweise mit Wasser, so daß ein geschlossenes System gebildet ist, welches drucküberwacht ist mit den beiden in Reihe geschalteten, unabhängig arbei­tenden Druckschaltern, unter Ausnutzung des definierten Sie­depunktes der Flüssigkeit. Aufgrund dieser Drucküberwachung in Verbindung mit dem definierten Siedepunkt der Flüssigkeit kann auf eine zusätzliche Temperaturüberwachung und Füllstands­ kontrolle der zu beheizenden Flüssigkeit verzichtet werden.

    [0005] Der Einbau des Heizkörpers in den waagerechten Schenkel des Winkelrohres erfolgt mittels Zentrierscheiben derart, daß dieser immer von einem Flüssigkeitsmantel umgeben ist. Der Flüssigkeitsmantel weist eine Dicke von ca. 10 mm auf. Die Flüssigkeitsfüllung ist vorteilhaft derart bemessen, daß deren Füllhöhe in dem senkrechten Schenkel des Winkelrohres 100-­200 mm beträgt. Diese Füllhöhe bezieht sich auf den kalten Zustand des Rohrheizkörpers.

    [0006] Die Druckschalter besitzen einen Einschaltpunkt bei ca. 1,1 bar und einen Ausschaltpunkt von ca. 1,4 bar. Die Schalt­punkte können bei speziellen Medien mit höheren zulässigen Temperaturen entsprechend eingestellt werden. Bei den beiden vorstehend angegebenen Schaltpunkten beträgt die Flüssigkeits­temperatur 102 bzw. 110 Grad C. Die Druckschalter sind aus Sicherheitsgründen in Reihe geschaltet. Sollte sich wider Erwarten ein Leck in dem geschlossenen System ergeben, dann wird der Patronenheizkörper durch die auf einen Mindestdruck­wert eingestellten Druckschalter bleibend abgeschaltet, während durch die auf einen Maximaldruckwert eingestellten Druckschal­ter sichergestellt ist, daß der Berstdruck des Patronenheiz­körpers niemals erreicht werden kann.

    [0007] Die Drucküberwachung mit den beiden Druckschaltern ist an einen geprüften, eigensicheren Steuerstromkreis angeschlos­sen.

    [0008] Das Winkelrohr besteht aus dem waagerechten und dem senk­rechten Schenkel mit einem dazwischen angeordneten Winkel­stück, wobei dieses als Schweißkonstruktion ausgeführt ist. Je nach Bedarf besteht der Patronenheizkörper aus Stahl, Kessel-, Siedrohr- oder nichtrostendem Stahl mit einem Rohr­innendurchmesser von z.B. 50 mm und einer Wandstärke von mindestens 3,2 mm bei Stahl sowie von mindestens 2,0 mm bei nichtrostendem Stahl.

    [0009] An dem senkrechten Schenkel des Winkelrohres ist ein Be­festigungsflansch angeschweißt, dessen Höhenanordnung dem jeweiligen Bedarf angepaßt ist. Beim Einbau des Patronenheiz­körpers in die jeweilige Anlage ist darauf zu achten, daß der Anschlußkopf desselben immer außerhalb der Zone 0, also im Bereich der Zone 1, liegt.

    [0010] An dem waagerechten Schenkel des Winkelrohres ist eine Bo­denplatte angebracht von beispielsweise 8 mm Dicke, so daß eine sichere Abstützung des Patronenheizkörpers gewährleistet ist.

    [0011] Sämtliche Teile des Patronenheizkörpers sind druckdicht miteinander verschweißt. Diese werden auf Festigkeit und Dichtheit mit mindestens 30 bar Überdruck geprüft, bei einer Prüfdauer zwischen 10 und 60 sec.

    [0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist der druck­dichte Abschluß zwischen dem druckfest gekapselten Anschluß­kopf und dem senkrechten Schenkel des Winkelrohres mittels einer druckdicht eingeschweißten Durchführungsplatte herge­stellt, in die eine druckdichte Leitungsdurchführung mit Ge­winde dicht eingeschraubt ist. Der Betriebsdruck des ge­schlossenen Systems beträgt 1,1 bis 1,4 bar. Die Anschluß­leitungen des Heizkörpers sind mittels Schrumpfschläuchen wasserdicht an den Heizkörper angeschlossen.

    [0013] An das Rohrstück mit den beiden Druckschaltern ist ein Füll­ventil angeschlossen. Das Füllventil wird nur zur erstmaligen Befüllung des geschlossenen Systems mit Flüssigkeit sowie für die nachfolgende Aufgabe von Luft bzw. Gas verwendet. Danach ist das Füllventil durch eine Plombierung gesichert. Dieses kann somit nicht abblasen, wobei außerdem ein unbemerktes Nachfüllen verhindert ist.

    [0014] Der Patronenheizkörper ist in der Zündschutzart druckfeste Kapselung ausgeführt. Eine etwa auftretende Temperaturerhöhung infolge eines Kurzschlusses an dem im explosionsgeschützten Patronenheizkörper eingebauten elektrischen Heizkörper wird durch den diesen umgebenden Wassermantel verhindert. Außerdem ist eine Korrosion des Rohrmantels von innen heraus praktisch ausgeschlossen, da sich in dem geschlossenen und drucküber­wachten System ein sog. "Sauerstoff-Gleichgewicht" einstellt.

    [0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeich­nung näher erläutert, und zwar zeigt diese eine Seitenansicht des elektrischen Patronenheizkörpers.

    [0016] Der Patronenheizkörper besteht im wesentlichen aus dem Winkel­rohr 1, dessen waagerechter Schenkel mit 2 und dessen senk­rechter Schenkel mit 3 bezeichnet sind. Zwischen dem waage­rechten Schenkel 2 und den senkrechten Schenkel 3 ist das Winkelstück 4 eingesetzt. Der senkrechte Schenkel 3 ist an seinem oberen Ende durch den druckgekapselten Anschlußkopf 5 verschlossen.

    [0017] Der Heizkörper 6 ist im waagerechten Schenkel 2 des Winkel­rohres 1 angebracht und wird von einer Flüssigkeitsfüllung, vorzugsweise Wasser, umgeben, welche sich bis in den senk­rechten Schenkel 3 erstreckt. Der Spiegel der Flüssigkeit im senkrechten Schenkel 3 ist mit 7 bezeichnet.

    [0018] Unterhalb des Anschlußkopfes 5 ist an dem senkrechten Schen­kel 3 seitlich ein Rohrstück 8 angebracht, welches mit zwei in Reihe geschalteten, unabhängig arbeitenden Druckschaltern 9 ausgerüstet ist, welche der Einfachheit halber mit einem Bezugszeichen versehen sind. Außerdem ist an das Rohrstück 8 noch ein Füllventil 10 angeschlossen.

    [0019] Der Einbau des Heizkörpers 6 in den waagerechten Schenkel 2 erfolgt mittels Zentrierscheiben 11 derart, daß dieser immer von einem Flüssigkeitsmantel umgeben ist.

    [0020] An dem waagerechten Schenkel 2 des Winkelrohres 1 ist an dessen äußerem Ende eine Bodenplatte 16 angebracht, wobei zwischen dieser und dem freien Ende des Heizkörpers 6 ein Erdanschluß 17 für diesen vorgesehen ist.

    [0021] An dem senkrechten Schenkel 3 ist ein Befestigungsflansch 12 angeschweißt, und zwar in einer solchen Höhe, daß dieser im­mer außerhalb der Zone 0, also im Bereich der Zone 1, liegt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß sich das Rohrstück 8 mit den beiden Druckschaltern 9 sowie dem Füllventil 10 immer zwischen Befestigungsflansch 12 und Anschlußkopf 5 be­findet.

    [0022] Der druckdichte Abschluß zwischen dem druckfest gekapselten Anschlußkopf 5 und dem geschlossenen System, der immer ober­halb der Drucküberwachung bzw. oberhalb des Füllventils lie­gen muß, wird durch eine druckdicht eingeschweißte Durch­führungsplatte 13 hergestellt, in die eine druckdichte, nicht weiter dargestellte Leitungsdurchführung mit einem Gewinde dicht eingeschraubt ist.

    [0023] Der Anschluß des Heizkörpers 6 an die druckdichte Leitungs­durchführung wird mit Aderleitungen durchgeführt, die unter Verwendung von Schrumpfschläuchen 14 wasserdicht an den Heiz­körper 6 angeschlossen sind. Die Prüfspannung gegen Masse be­trägt beispielsweise 2 kV.

    [0024] Der erforderliche Potentialausgleich ist über die außen an dem Anschlußkopf 5 vorhandene Anschlußstelle sicherzustellen.


    Ansprüche

    1. Elektrischer Patronenheizkörper zur Beheizung von brenn­baren Flüssigkeiten aller Explosionsklassen im Bereich der Temperaturklassen T1 - m4 (Bereich Zone 0), dadurch gekenn­zeichnet, daß der Heizkörper (6) in den waagerechten Schenkel (2) eines Winkelrohres (1) eingebaut ist, dessen senkrechter Schenkel (3) mit einem Anschlußkopf (5) druckdicht verschlossen ist, wobei der Heizkörper (6) allseitig von einer Flüssigkeit mit definiertem Siedepunkt umgeben ist, deren Spiegel (7) sich bis in den senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) erstreckt, und an diesen seitlich ein Rohrstück (8) mit zwei in Reihe geschalteten, unabhängig arbeitenden Druckschaltern (9) angeschlossen ist.
     
    2. Patronenheizkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einbau des Heizkörpers (6) in den waagerechten Schen­kel (2) des Winkelrohres (1) mittels Zentrierscheiben (11) derart erfolgt, daß dieser von einem Flüssigkeitsmantel um­geben ist.
     
    3. Patronenheizkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Flüssigkeitsfüllung derart bemessen ist, daß deren Mindestfüllhöhe in dem senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) 100 mm beträgt.
     
    4. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschalter (9) auf einen Mindestdruck und auf einen Maximaldruck eingestellt sind.
     
    5. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucküberwachung mit den beiden Druckschaltern (9) an einen geprüften, eigensicheren Steuerstromkreis angeschlossen ist.
     
    6. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelrohr (1) aus dem waa­gerechten Schenkel (9) und dem senkrechten Schenkel (3) sowie dem dazwischen angeordneten Winkelstück (4) besteht und als Schweißkonstruktion ausgeführt ist.
     
    7. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an das Rohrstück (8) mit den bei­den Druckschaltern (9) ein Füllventil (10) angeschlossen ist.
     
    8. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllventil (10) durch eine Plombierung gesichert ist.
     
    9. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) ein Befestigungsflansch (12) angeschweißt ist.
     
    10. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ende des waagerechten Schenkels (2) des Winkelrohres (1) eine Bodenplatte (16) an­gebracht ist, welche über den Erdanschluß (17) mit dem freien Ende des Patronenheizkörpers (6) verbunden ist.
     
    11. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Teile des Patronenheiz­körpers druckdicht miteinander verschweißt sind.
     
    12. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der druckdichte Abschluß zwi­schen dem druckfest gekapselten Anschlußkopf (5) und dem senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) mittels einer druckdicht eingeschweißten Durchführungsplatte (13) herge­stellt ist, in die eine druckdichte Leitungsdurchführung mit Gewinde dicht eingeschraubt ist.
     
    13. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleitungen (15) des Heizkörpers (6) mittels Schrumpfschläuchen (14) wasserdicht an dem Heizkörper (6) angeschlossen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht