[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Patronenheizkörper zur Beheizung von brennbaren
Flüssigkeiten aller Explosionsklassen im Bereich der Temperaturklassen T1 - T4 (Bereich
Zone 0), wie es beispielsweise die Beheizung der Sümpfe (Kondensate) aus Wasser mit
darin gelösten Gasen in Gasreglerstationen erfordert.
[0002] Es sind Patronenheizkörper bekannt, welche eine direkte Beheizung aufweisen, so
daß eine Zulassung für die Zone 0 nicht möglich ist. Diese sind mit dem Mangel behaftet,
daß insbesondere bei auftretenden Fehlern, wie zB. einem elektrischen Kurzschluß zwischen
Heizspirale und Rohrmantel, eine Beschädigung des Schutzrohres derselben möglich ist.
[0003] Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen elektrischen Patronenheizkörper der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welcher
nicht nur einfach herzustellen und zu montieren ist, sondern darüber hinaus auch eine
Verwendung in dem Bereich "Zone 0˝ ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Heizkörper in den waagerechten
Schenkel eines Winkelrohres eingebaut ist, dessen senkrechter Schenkel mit einem
Anschlußkopf verschlossen ist, wobei der Heizkörper allseitig von einer Flüssigkeit
mit definiertem Siedepunkt umgeben ist, deren Spiegel sich bis in den senkrechten
Schenkel des Winkelrohres erstreckt, und an diesen seitlich ein Rohrstück mit zwei
in Reihe geschalteten,unabhängig arbeitenden Druckschaltern angeschlossen ist. Durch
diese Ausgestaltung, nähmlich flüssigkeitsgefüllter Patronenheizkörper in Verbindung
mit drucküberwachter Gas- oder Luftfüllung, ist sichergestellt, daß der Patronenheizkörper,
auch wenn er frei an Luft betrieben wird, d.h. wenn der Füllstand der zu beheizenden
Flüssigkeit soweit abgesunken sein sollte, keine höheren Temperaturen als 110 Grad
C = 80% der für T4 max. zulässigen Oberflächentemperatur von 135 Grad C annehmen
kann. Die Einhaltung dieser Temperaturgrenze wird erreicht durch die Füllung des elektrischen
Patronenheizkörpers, vorzugsweise mit Wasser, so daß ein geschlossenes System gebildet
ist, welches drucküberwacht ist mit den beiden in Reihe geschalteten, unabhängig arbeitenden
Druckschaltern, unter Ausnutzung des definierten Siedepunktes der Flüssigkeit. Aufgrund
dieser Drucküberwachung in Verbindung mit dem definierten Siedepunkt der Flüssigkeit
kann auf eine zusätzliche Temperaturüberwachung und Füllstands kontrolle der zu beheizenden
Flüssigkeit verzichtet werden.
[0005] Der Einbau des Heizkörpers in den waagerechten Schenkel des Winkelrohres erfolgt
mittels Zentrierscheiben derart, daß dieser immer von einem Flüssigkeitsmantel umgeben
ist. Der Flüssigkeitsmantel weist eine Dicke von ca. 10 mm auf. Die Flüssigkeitsfüllung
ist vorteilhaft derart bemessen, daß deren Füllhöhe in dem senkrechten Schenkel des
Winkelrohres 100-200 mm beträgt. Diese Füllhöhe bezieht sich auf den kalten Zustand
des Rohrheizkörpers.
[0006] Die Druckschalter besitzen einen Einschaltpunkt bei ca. 1,1 bar und einen Ausschaltpunkt
von ca. 1,4 bar. Die Schaltpunkte können bei speziellen Medien mit höheren zulässigen
Temperaturen entsprechend eingestellt werden. Bei den beiden vorstehend angegebenen
Schaltpunkten beträgt die Flüssigkeitstemperatur 102 bzw. 110 Grad C. Die Druckschalter
sind aus Sicherheitsgründen in Reihe geschaltet. Sollte sich wider Erwarten ein Leck
in dem geschlossenen System ergeben, dann wird der Patronenheizkörper durch die auf
einen Mindestdruckwert eingestellten Druckschalter bleibend abgeschaltet, während
durch die auf einen Maximaldruckwert eingestellten Druckschalter sichergestellt ist,
daß der Berstdruck des Patronenheizkörpers niemals erreicht werden kann.
[0007] Die Drucküberwachung mit den beiden Druckschaltern ist an einen geprüften, eigensicheren
Steuerstromkreis angeschlossen.
[0008] Das Winkelrohr besteht aus dem waagerechten und dem senkrechten Schenkel mit einem
dazwischen angeordneten Winkelstück, wobei dieses als Schweißkonstruktion ausgeführt
ist. Je nach Bedarf besteht der Patronenheizkörper aus Stahl, Kessel-, Siedrohr- oder
nichtrostendem Stahl mit einem Rohrinnendurchmesser von z.B. 50 mm und einer Wandstärke
von mindestens 3,2 mm bei Stahl sowie von mindestens 2,0 mm bei nichtrostendem Stahl.
[0009] An dem senkrechten Schenkel des Winkelrohres ist ein Befestigungsflansch angeschweißt,
dessen Höhenanordnung dem jeweiligen Bedarf angepaßt ist. Beim Einbau des Patronenheizkörpers
in die jeweilige Anlage ist darauf zu achten, daß der Anschlußkopf desselben immer
außerhalb der Zone 0, also im Bereich der Zone 1, liegt.
[0010] An dem waagerechten Schenkel des Winkelrohres ist eine Bodenplatte angebracht von
beispielsweise 8 mm Dicke, so daß eine sichere Abstützung des Patronenheizkörpers
gewährleistet ist.
[0011] Sämtliche Teile des Patronenheizkörpers sind druckdicht miteinander verschweißt.
Diese werden auf Festigkeit und Dichtheit mit mindestens 30 bar Überdruck geprüft,
bei einer Prüfdauer zwischen 10 und 60 sec.
[0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist der druckdichte Abschluß zwischen
dem druckfest gekapselten Anschlußkopf und dem senkrechten Schenkel des Winkelrohres
mittels einer druckdicht eingeschweißten Durchführungsplatte hergestellt, in die
eine druckdichte Leitungsdurchführung mit Gewinde dicht eingeschraubt ist. Der Betriebsdruck
des geschlossenen Systems beträgt 1,1 bis 1,4 bar. Die Anschlußleitungen des Heizkörpers
sind mittels Schrumpfschläuchen wasserdicht an den Heizkörper angeschlossen.
[0013] An das Rohrstück mit den beiden Druckschaltern ist ein Füllventil angeschlossen.
Das Füllventil wird nur zur erstmaligen Befüllung des geschlossenen Systems mit Flüssigkeit
sowie für die nachfolgende Aufgabe von Luft bzw. Gas verwendet. Danach ist das Füllventil
durch eine Plombierung gesichert. Dieses kann somit nicht abblasen, wobei außerdem
ein unbemerktes Nachfüllen verhindert ist.
[0014] Der Patronenheizkörper ist in der Zündschutzart druckfeste Kapselung ausgeführt.
Eine etwa auftretende Temperaturerhöhung infolge eines Kurzschlusses an dem im explosionsgeschützten
Patronenheizkörper eingebauten elektrischen Heizkörper wird durch den diesen umgebenden
Wassermantel verhindert. Außerdem ist eine Korrosion des Rohrmantels von innen heraus
praktisch ausgeschlossen, da sich in dem geschlossenen und drucküberwachten System
ein sog. "Sauerstoff-Gleichgewicht" einstellt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert,
und zwar zeigt diese eine Seitenansicht des elektrischen Patronenheizkörpers.
[0016] Der Patronenheizkörper besteht im wesentlichen aus dem Winkelrohr 1, dessen waagerechter
Schenkel mit 2 und dessen senkrechter Schenkel mit 3 bezeichnet sind. Zwischen dem
waagerechten Schenkel 2 und den senkrechten Schenkel 3 ist das Winkelstück 4 eingesetzt.
Der senkrechte Schenkel 3 ist an seinem oberen Ende durch den druckgekapselten Anschlußkopf
5 verschlossen.
[0017] Der Heizkörper 6 ist im waagerechten Schenkel 2 des Winkelrohres 1 angebracht und
wird von einer Flüssigkeitsfüllung, vorzugsweise Wasser, umgeben, welche sich bis
in den senkrechten Schenkel 3 erstreckt. Der Spiegel der Flüssigkeit im senkrechten
Schenkel 3 ist mit 7 bezeichnet.
[0018] Unterhalb des Anschlußkopfes 5 ist an dem senkrechten Schenkel 3 seitlich ein Rohrstück
8 angebracht, welches mit zwei in Reihe geschalteten, unabhängig arbeitenden Druckschaltern
9 ausgerüstet ist, welche der Einfachheit halber mit einem Bezugszeichen versehen
sind. Außerdem ist an das Rohrstück 8 noch ein Füllventil 10 angeschlossen.
[0019] Der Einbau des Heizkörpers 6 in den waagerechten Schenkel 2 erfolgt mittels Zentrierscheiben
11 derart, daß dieser immer von einem Flüssigkeitsmantel umgeben ist.
[0020] An dem waagerechten Schenkel 2 des Winkelrohres 1 ist an dessen äußerem Ende eine
Bodenplatte 16 angebracht, wobei zwischen dieser und dem freien Ende des Heizkörpers
6 ein Erdanschluß 17 für diesen vorgesehen ist.
[0021] An dem senkrechten Schenkel 3 ist ein Befestigungsflansch 12 angeschweißt, und zwar
in einer solchen Höhe, daß dieser immer außerhalb der Zone 0, also im Bereich der
Zone 1, liegt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß sich das Rohrstück 8 mit
den beiden Druckschaltern 9 sowie dem Füllventil 10 immer zwischen Befestigungsflansch
12 und Anschlußkopf 5 befindet.
[0022] Der druckdichte Abschluß zwischen dem druckfest gekapselten Anschlußkopf 5 und dem
geschlossenen System, der immer oberhalb der Drucküberwachung bzw. oberhalb des Füllventils
liegen muß, wird durch eine druckdicht eingeschweißte Durchführungsplatte 13 hergestellt,
in die eine druckdichte, nicht weiter dargestellte Leitungsdurchführung mit einem
Gewinde dicht eingeschraubt ist.
[0023] Der Anschluß des Heizkörpers 6 an die druckdichte Leitungsdurchführung wird mit
Aderleitungen durchgeführt, die unter Verwendung von Schrumpfschläuchen 14 wasserdicht
an den Heizkörper 6 angeschlossen sind. Die Prüfspannung gegen Masse beträgt beispielsweise
2 kV.
[0024] Der erforderliche Potentialausgleich ist über die außen an dem Anschlußkopf 5 vorhandene
Anschlußstelle sicherzustellen.
1. Elektrischer Patronenheizkörper zur Beheizung von brennbaren Flüssigkeiten aller
Explosionsklassen im Bereich der Temperaturklassen T1 - m4 (Bereich Zone 0), dadurch gekennzeichnet, daß der Heizkörper (6) in den waagerechten Schenkel (2) eines Winkelrohres (1) eingebaut
ist, dessen senkrechter Schenkel (3) mit einem Anschlußkopf (5) druckdicht verschlossen
ist, wobei der Heizkörper (6) allseitig von einer Flüssigkeit mit definiertem Siedepunkt
umgeben ist, deren Spiegel (7) sich bis in den senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres
(1) erstreckt, und an diesen seitlich ein Rohrstück (8) mit zwei in Reihe geschalteten,
unabhängig arbeitenden Druckschaltern (9) angeschlossen ist.
2. Patronenheizkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einbau des Heizkörpers (6) in den waagerechten Schenkel (2) des Winkelrohres
(1) mittels Zentrierscheiben (11) derart erfolgt, daß dieser von einem Flüssigkeitsmantel
umgeben ist.
3. Patronenheizkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsfüllung derart bemessen ist, daß deren Mindestfüllhöhe in dem
senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) 100 mm beträgt.
4. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschalter (9) auf einen Mindestdruck und auf einen Maximaldruck eingestellt
sind.
5. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucküberwachung mit den beiden Druckschaltern (9) an einen geprüften, eigensicheren
Steuerstromkreis angeschlossen ist.
6. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelrohr (1) aus dem waagerechten Schenkel (9) und dem senkrechten Schenkel
(3) sowie dem dazwischen angeordneten Winkelstück (4) besteht und als Schweißkonstruktion
ausgeführt ist.
7. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an das Rohrstück (8) mit den beiden Druckschaltern (9) ein Füllventil (10) angeschlossen
ist.
8. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllventil (10) durch eine Plombierung gesichert ist.
9. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) ein Befestigungsflansch
(12) angeschweißt ist.
10. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ende des waagerechten Schenkels (2) des Winkelrohres (1) eine Bodenplatte
(16) angebracht ist, welche über den Erdanschluß (17) mit dem freien Ende des Patronenheizkörpers
(6) verbunden ist.
11. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Teile des Patronenheizkörpers druckdicht miteinander verschweißt sind.
12. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der druckdichte Abschluß zwischen dem druckfest gekapselten Anschlußkopf (5)
und dem senkrechten Schenkel (3) des Winkelrohres (1) mittels einer druckdicht eingeschweißten
Durchführungsplatte (13) hergestellt ist, in die eine druckdichte Leitungsdurchführung
mit Gewinde dicht eingeschraubt ist.
13. Patronenheizkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleitungen (15) des Heizkörpers (6) mittels Schrumpfschläuchen (14)
wasserdicht an dem Heizkörper (6) angeschlossen sind.