[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für das ausrißarme Endprofilieren von Rahmenhölzern
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Beim Endprofilieren von Fensterhölzern ist es üblich, die ausrißgefährdete Werkstückseite
durch sogenannte Konterhölzer abzustützen. Können mehrere Endprofilierfräswerkzeuge
ohne Umrüstung der Holzbearbeitungsmaschine nacheinander eingesetzt werden, so können
die Konterhölzer in Zuordnung zu den jeweiligen Endprofilen zum Einsatz gebracht werden.
Wenn die Fräswerkzeuge übereinander in einem anhebbaren und absenkbaren Support angeordnet
sind, wird an diesem gleichen Support üblicherweise eine beim Durchlaufen der Werkstückenden
einsteuerbare Zeile mit entsprechend übereinander angeordneten Konterbereichen montiert.
[0003] Diese geschilderte Anordnung hat den Nachteil, daß für jedes Endprofil immer nur
gleichprofilierte Werkstückanlageseiten wirksam abgekontert werden können.
[0004] Den gleichen Nachteil hat eine durch das DE-GM 83 23 646 bekannte, an einem Fahrtisch
von einseitigen Endprofilmaschinen angebrachte und durch Drehen in verschiedenen Umfangsabschnitten
einsetzbare Konterscheibe. Bei dieser Konterscheibe kommt einschränkend noch hinzu,
daß die ausrißgefährdete Werkstückseite eben sein muß.
[0005] Aus der DE-OS 33 46 604 ist eine Vorrichtung bekannt geworden, bei der zum Abkontern
mehrere Längsprofile für jedes Endprofil aus einem Vorratsmagazin in eine Nachfahreinrichtung
je nach Längs- und Querprofil passende Konterhülse eingewechselt werden können. Da
bei dieser Anordnung, wie bei allen im Durchlauf einsteuerbaren Kontereinrichtungen,
das Konterholz mit einer Geschwindigkeit zugestellt werden muß, die größer als die
Werkstückvorschubgeschwindigkeit ist, besteht die Gefahr, daß beim Anlegen des Konterholzes
das Werkstück auf der Werkstückauflage verschoben wird.
[0006] Alle beschriebenen Anordnungen sind nicht für die Abkonterung von Längsprofilen geeignet,
die nicht ausgehobelte Profilpartien aufweisen. Will man zwei und mehr Endprofile
bei Aufspannung der Werkstücke im Paket fräsen, so ist es beim Einsatz von Konterhölzern
nötig, daß sich die ausrißgefährdeten Profilpartien der nicht am Konterholz anliegenden
Werkstücke gegen das jeweils nächste Werkstück abstützen.
[0007] Aus der DE 36 29 075 A1 ist ein Verfahren zum Endlos-Längsverleimen keilgezinkter
Hölzer bekannt und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer Keilzinkenanlage.
Diese Keilzinkenanlage besitzt einen senkrecht verfahrbaren Frässchlitten, an dem
eine Hauptfrässpindel mit zwei zugeordneten Ritzspindeln montiert ist. Die Ritzspindeln
sind um die Hauptfrässpindel herum verschwenkbar. Bevor durch die Hauptfrässpindel
in das Werkstückende Keilzinken eingefräst werden, wird jeweils eine Ritzspindel
in Arbeitsposition gebracht um das Werkzeug vorzufräsen. Bei diesem Vorfräsen wird
Holz aus dem Werkstück an der Stelle herausgenommen, an der die Hauptfrässpindel beim
Fräsen das Werkstück verläßt, so daß dieses Holz nicht ausgerissen werden kann. Dieses
seit langem bekannte Verfahren zum Endlos-Längsverleimen keilgezinkter Hölzer ist
auf die ausrißarme Endprofilierung von Rahmenhölzern nicht anwendbar.
[0008] Denn die Tiefe der Endprofilierung kann bei der Bearbeitung von Rahmenhölzern größer
sein als die Werkstückbreite. In einem solchen Fall würde der Ritzfräser an der Werkstückgegenseite
austreten und hier Ausrisse produzieren. Dies liegt daran, daß der umlaufende Fräser
für das Vorfräsen umso tiefer an der ausrißgefährdeten Seite des Werkstückes eingefahren
werden muß, je tiefer die Endprofilierung des Werkstückes vorgesehen ist. Wenn dazu
noch das Werkstück eine nur kleine Werkstückbreite aufweist, tritt der umlaufende
Fräser bereits an der gegenüberliegenden Werkstückseite aus, bevor die gesamte Breite
für das Vorfräsen erreicht ist.
[0009] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren für das ausrißarme Endprofilieren von Rahmenhölzern vorzuschlagen, beim
dem ausschließlich die ausrißgefährdete Werkstückseite vorbearbeitet wird.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Kennzeichenteils von Patentanspruch
1 gelöst. Erfindungsgemäße Weiterbildungen diese Patentanspruches 1 sind den Unteransprüchen
2 bis 6 zu entnehmen.
[0011] Durch das unabhängig von dem Profilfräswerkzeug für die Endprofilierung verfahrbare
Schneidwerkzeug kann an der ausrißgefährdeten Werkstückseite eine Kontur eingeschnitten
werden, ohne daß dieses Schneidwerkzeug an der gegenüberliegenden Werkstückseite heraustritt.
Dadurch werden Ausrisse an dieser gegenüberliegenden Werkstückseite grundsätzlich
vermieden. Dies bedeutet, daß die Schneiden des selbst bei sehr schmalen Werkstücken
einschneidenden Werkzeuges an keiner Stelle der der ausrißgefährdeten Werkstückseite
gegenüberliegenden Werkstückseite austreten.
[0012] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines eingeschnittenen Werkstückendes in
Verbindung mit einem stirn- und umfangsschneidenden Fräser und einem Profilfräswerkzeug,
Figur 2 ein Werkstückende gemäß Figur 1 mit andersgeformten Einschnitten und
Figur 3 eine perspektivische Darstellung eines Werkstückendes in Verbindung mit durch
Stechmessern eingebrachten Einschnitten.
[0013] Figur 1 zeigt ein Werkstück 12 als Rahmenholz für Fenster mit einem Werkstückende
1, welches zum Endprofilieren mit einem Profilfräswerkzeug 2 bearbeitet werden soll.
Die Konturen für die Endprofilierung sind als strichpunktierte Linien 3 in Figur
1 eingezeichnet. Die Werkstückfasern verlaufen etwa in Richtung des Doppelpfeiles
4. Da das Profilfräswerkzeug 2 in Richtung des eingezeichneten Pfeiles 5 dreht und
das Werkstück in Richtung des Pfeiles 6 geradlinig entlang der unterbrochen eingezeichneten
Linie 6.1 verschoben werden soll, ist die Werkstückseite 7 mit den Flächen 7.1 und
7.2 ausrißgefährdet. Die Gefahr von Ausrissen besteht dabei insbesondere an den Konturen
3.1, 3.2 und 3.3. Mit einem stirn- und umfangsschneidenden Fräser 8, der unabhängig
von dem Profilfräswerkzeug 2 auf die ausrißgefährdete Werkstückseite 7 verfahrbar
ist, werden Einschnitte 9.1, 9.2 und 9.3 in einer Tiefe durchgeführt, die bei den
gegebenen Holzeigenschaften in Verbindung mit der Kerbwirkung am Grund der Einschnitte
ein Wandern der beim Endprofilfräsen durch den Schnittdruck entstehenden Abspaltungen
und Risse in die nicht für die Zerspanung vorgesehenen Werkstückbereiche verhindert.
[0014] Dadurch werden die sonst enstehenden Ausrisse vermieden. Dabei ist grundsätzlich
zu beachten, daß der Fräser 8 nur die ausrißgefährdete Werkstückseite 7 bearbeitet
und auch bei einer sehr geringen Breite 13 des Werkstückes 12 nicht an der gegenüberliegenden
Seite 14 der ausrißgefährdeten Seite 7 des Werkstückes austritt. Die Tiefe der Einschnitte
9.1, 9.2 und 9.3 durch den Fräser 8 wird demzufolge sowohl in Abhängigkeit von den
gegebenen Holzeigenschaften und auch in Abhängigkeit von der Breite 13 des Werkstückes
12 herausgearbeitet.
[0015] Der Fräser 8 ist in die durch Doppelpfeile 10 angegebenen Richtungen beweglich. Er
ist demzufolge sowohl drehbar als auch in die Koordinatenrichtungen X, Y und Z bewegbar.
[0016] Da auch waagerechte Konturen, wie etwa bei schrägem Holzfaserverlauf, ausrißgefährdet
sind, wird das Werkstückende 1 durch einen Fräser 8 mit Einschnitten 15.1, 15.2 und
15.3 gemäß Figur 2 versehen.
[0017] Gemäß der Figur 3 wurde das Werkstückende 1 an den ausrißgefährdeten Konturen 3.1,
3.2 und 3.3 durch Stechmesser 11.1, 11.2 und 11.3 eingeschnitten, wodurch sich gegenüber
der Ausführung der Einschnitte nach Figur 1 der weitere Vorteil ergibt, daß die Konturen
bis in die Ecken scharfkantig eingeschnitten werden können. Die Pfeile 15 in Figur
3 zeigen die Bewegungsrichtung der Stechmesser 11.1, 11.2 und 11.3 an.
[0018] Anstelle der in Figur 3 dargestellten drei Stechmesser ist es fernerhin möglich
ein einziges Stechmesser einzusetzen, das vor die entsprechenden Konturen nach Lage
und Neigung positionierbar und einsetzbar ausgeführt ist. Die Breite der Stechmesserschneide
ist dann kleiner oder gleich der Länge des kürzesten Konturenabschnittes. Besonders
zweckmäßig ist es in diesem Falle, wenn das Stechmesser mit einem Hub, der größer
als die vorgesehene Einschnittiefe ist, in Stechrichtung oszillierend ausgeführt ist.
1. Verfahren für das ausrißarme Endprofilieren von Rahmenhölzern, insbesondere für
das Zapfenschlagen und Schlitzen von Fensterhölzern, durch Herausnahme von Material
an den Stellen der ausrißgefährdeten Werkstückseite, an denen bei dem nachfolgenden
Endprofilieren die umlaufenden Fräswerkzeuge aus dem Werkstück austreten,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem Schneidwerkzeug (8, 11) zumindest an den durch die Endprofilierung vorgegebenen,
ausrißgefährdeten Konturen (3, 15) des Werkstückes (12) Material ausschließlich an
der ausrißgefährdeten Werkstückseite (7) und in der vom Fräserverlauf und der fallweise
unterschiedlichen Werkstückbreite (13) abhängigen, notwendigen Tiefe entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem stirn- und umfangsschneidenden umlaufenden Fräser (8), der unabhängig
vom Profilfräswerkzeug (2) für die Endprofilierung verfahrbar ist, an den ausrißgefährdeten
Konturen (3.1, 3.2, 3.3) entlanggefahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem oder mit mehreren gleichzeitig einsteuerbaren Stechmessern (11.1, 11.2,
11.3), die unabhängig von dem Profilfräswerkzeug (2) für die Endprofilierung einsteuerbar
sind, die ausrißgefährdeten Konturen (3.1, 3.2, 3.3) eingeschnitten werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einschneiden durch ein einziges, in Stechrichtung oszillierendes und von
dem Profilwerkzeug für die Endprofilierung unabhängig einsteuerbares Stechmesser (11.1,
11.2, 11.3) erfolgt, welches nach Lage und Neigung zu den ausrißgefährdeten Konturen
(3.1, 3.2, 3.3) positionierbar ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einschneiden und das Endprofilieren in einer Werkstückaufspannung durchgeführt
werden, wobei das Werkstück (12) zwischen dem Einschneiden und dem Endprofilieren
entlang einer Längsachse verschoben wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Werkstückenden (1) nacheinander mit der gleichen Einrichtung eingeschnitten
werden.