[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zeitgeber-Schaltungsanordnung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer Klasse von Anlaßvorgängen wird zu Beginn ein höherer Strom benötigt als
später im eingeschwungenen Zustand, was z. B. bei einem Relais der Fall ist, bei dem
der Anzugstrom höher als der Haltestrom ist.
[0003] Ein derartiges Stromverhalten läßt sich prinzipiell mit einem Kaltleiter realisieren.
Dies hat jedoch den Nachteil, daß neben der erwünschten Wärmeträgheit beim Einschalten
auch eine unerwünschte Wärmeträgheit beim Ausschalten vorhanden ist, so daß nach
einer kurzen Unterbrechung der Stromversorgung die Stromerhöhung beim Wiedereinschalten
vermindert ist oder ganz ausbleibt. Im Falle eines Relais würde dies bedeuten, daß
das Relais möglicherweise nicht wieder anzieht, weil der Kaltleiter den Strom auf
den Haltesstrom begrenzt.
[0004] Es ist möglich, den genannten Nachteil dadurch zu vermeiden, daß die Verzögerungsfunktion
elektronisch mit digitalen oder analogen Mitteln realisiert wird. Dies bedeutet jedoch
selbst bei Realisierung in integrierter Technik relativ aufwendige Schaltungsanordnungen.
[0005] Bei digitalen Lösungen ist dieser Aufwand durch dabei notwendige Frequenzteilerketten
bedingt, welche die kurze Periodendauer eines im integrierten Schaltkreis integrierbaren
Oszillators auf die erforderliche relativ lange Verzögerungszeit herunterteilen.
[0006] Bei analogen Lösungen sind Zeitglieder, in aller Regel in Form von Kondensatoren,
erforderlich, deren Kapazitätswert so groß sein muß, daß eine integrierte Ausführungsform
nicht möglich ist und solche Kondensatoren daher extern an eine integrierte Schaltung
angeschlossen werden müssen. Daher ist dabei der schaltungstechnische Aufwand durch
solche Kondensatoren bedingt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wenig aufwendige Zeitgeber-Schaltungsanordnung
anzugeben, die nur beim Einschalten eine Verzögerung besitzt und beim Ausschalten
trägheitslos in den Anfangszustand übergeht, so daß bei einem erneuten Wiedereinschalten
die Verzögerung wie beim ersten Einschalten ablaufen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Zeitgeber-Schaltungsanordnung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0009] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
FIG 1 ein Schaltbild einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zeitgeber-Schaltungsanordnung;
und
FIG 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zeitgeber-Schaltungsanordnung
als integrierter Schaltkreis, aus der insbesondere die räumliche Anordnung von Temperatursensoren
in einem Schaltkreissubstrat ersichtlich ist.
[0011] Gemäß FIG 1 dient eine erfindungsgemäße Zeitgeber-Schaltungsanordnung zur Steuerung
des durch einen Verbraucher fließenden Stroms, der im Ausführungsbeispiel durch ein
Relais Rel gebildet ist. Wie oben bereits ausgeführt, muß bei einem Relais der Anzugstrom
größer als der Haltestrom sein. Dies wird dadurch realisiert, daß in Reihe zum Relais
Rel ein steuerbarer Schalter in Form eines Transistors T2 liegt, dem seinerseits ein
Wider stand R parallel geschaltet ist. Wird der Transistor T2 in seinen leitenden
Zustand geschaltet, wie dies im folgenden noch genauer erläutert wird, so schließt
er den parallel liegenden Widerstand R kurz. Ist der Transistor T2 gesperrt, so liegt
der Widerstand R in Reihe zum Relais Rel, so daß der über das Relais Rel -und den
Widerstand R- fließende Strom gegenüber dem Fall des voll durchgesteuerten Transistors
T2 auf einen kleineren Wert begrenzt wird.
[0012] Zur Realisierung eines solchen Stromverhaltens ist gemäß FIG 1 eine temperaturgesteuerte
Treiberschaltung TS mit zwei Temperatursensoren S1 und S2 vorgesehen, welche thermisch
mit einer Wärmequelle HE gekoppelt sind.
[0013] Da erfindungsgemäß eine unterschiedliche thermische Kopplung der Temperatursensoren
S1, S2 mit der Wärmequelle HE von Bedeutung ist, wird zunächst auf FIG 2 Bezug genommen,
in welcher die räumliche Anordnung der Treiberschaltung TS, der Wärmequelle HE sowie
der Temperatursensoren S1, S2 relativ zueinander schematisch dargestellt ist. Wesentlich
ist dabei, daß die Temperatursensoren S1, S2 einen voneinander verschiedenen Abstand
von der Wärmequelle HE besitzen, so daß sich bei einem im nachfolgenden noch zu erläuternden
Einschalten der Wärmequelle eine unterschiedliche Temperatur am Ort der Temperatursensoren
S1, S2 ergibt.
[0014] Der Vollständigkeit halber sei daraufhingewiesen, daß die vorgenannten Komponenten
wie üblich in einem Substrat S ausgebildet sind, das seinerseits auf einer Bodenplatte
B, beispielsweise auf einer Spinne, mittels einer Zwischenschicht ZS etwa in Form
eines leitenden Klebers angeordnet ist.
[0015] Wie FIG 1 zeigt, liegt die Wärmequelle HE in Reihe mit einem Schalttransistor T1
an einer Versorgungsspannung U1. Der Schalttransistor T1 wird von einem Flip-Flop
FF gesteuert, das seinerseits an einer Eingangsklemme S durch ein entsprechendes
Signal gesetzt werden kann.
[0016] Wie bereits oben erläutert ist die Wärmequelle HE in der in FIG 2 schematisch dargestellten
Weise mit den Temperatursensoren S1, S2 unterschiedlich thermisch gekoppelt. Die Temperatursensoren
S1, S2 speisen einen Differenzverstärker DV, dessen Ausgangssignal ein Maß für die
Temperaturdifferenz zwischen den Stellen der Temperatursensoren S1, S2 ist. Der Differenzverstärker
DV steuert seinerseits zwei Komparatoren K1 und K2 an, welche das Differenzverstärker-Ausgangssignal
mit jeweils einem Signal vergleichen, das ein Maß für eine vorgegebene Temperaturdifferenz
DT1 bzw. DT2 ist. Der Ausgang des Komparators K2 ist an einen Rücksetzeingang R des
Flip-Flops FF angekoppelt, während der Ausgang des Komparators K1 an einen Eingang
eines ODER-Gatters G angekoppelt ist, dessen weiterer Eingang am Ausgang des Flip-Flop
FF liegt und dessen Ausgang an den Schalter-Transistor T2 angekoppelt ist.
[0017] Die Wirkungsweise der vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen Zeitgeber-Schaltungsanordnung
ist die folgende:
[0018] Wird die Schaltungsanordnung in nicht mehr dargestellter Weise eingeschaltet, so
wird das Flip-Flop FF über die Eingangsklemme S gesetzt, so daß der Schalttransistor
T1 durchgesteuert wird und aus der Versorgungsspannungsquelle U1 über die Heizeinrichtung
HE und den Transistor T1 ein Strom fließt und damit die Wärmequelle HE aufgeheizt
wird. Aufgrund dessen entstehen am Ort der Temperatursensoren S1, S2 unterschiedliche
Temperaturen, so daß am Ausgang des Differenzverstärkers sich ein der Differenz dieser
Temperaturen entsprechendes Ausgangssignal ergibt. Die vorgegebenen Temperaturdifferenzen
DT1 und DT2 und damit die diesen Temperaturdifferenzen entsprechenden Signale sind
so gewählt, daß die erste Temperaturdifferenz DT1 kleiner als die zweite Temperaturdifferenz
DT2 ist.
[0019] Aufgrund der unterschiedlichen thermischen Kopplung der Wärmequelle HE mit den Temperatursensoren
S1, S2 ergibt sich am Ausgang des Differenzverstärkers ein ansteigendes Signal, da
zunächst im Zeitpunkt des Einschaltens die Temperaturdifferenz gleich Null ist und
danach ansteigt. Unterhalb der Temperaturdifferenz DT1 liefert der Komparator K1
- und natürlich auch der Komparator K2 - noch kein Ausgangssignal, so daß das ODER-Gatter
an seinen Eingängen unterschiedliche Signalpegel (beispielsweise hoher Signalpegel
vom Flip-Flop FF und niedriger Signalpegel vom Komparator K1- erhält. Der Schalter-Transistor
T2 wird daher vom Ausgangssignal des ODER-Gatters durchgeschaltet, so daß der Widerstand
R kurzgeschlossen wird und damit ein durch diesen Widerstand nicht begrenzter hoher
Strom über das Relais Rel entsprechend dessen Anzugstrom fließt.
[0020] Mit zunehmender Zeit steigt die Temperaturdifferenz an den Temperatursensoren S1,
S2 an, wobei in einem bestimmten Zeitpunkt zunächst die vorgegebene Temperaturdifferenz
DT1 durchlaufen wird. Der Komparator K1 liefert dann ein Ausgangssignal, das bei den
vorstehend beispielhaft angegebenen Signalpegeln einen hohen Pegel besitzt. Damit
ändert sich jedoch das Ausgangssignal des ODER-Gatters noch nicht, da an seinen beiden
Eingängen jeweils ein Signal mit hohem Pegel steht. Der Schalter-Transistor T2 bleibt
durchgeschaltet.
[0021] Wird in einem späteren Zeitpunkt die größere vorgegebene Temperaturdifferenz DT2
durchlaufen, so liefert der Komparator K2 ein Ausgangssignal, welches das Flip-Flop
FF zurücksetzt, wodurch der Schalttransistor T1 gesperrt und damit die Wärmequelle
HE abgeschaltet wird. Am Ausgang des ODER-Gatters G ändert sich das Signal jedoch
noch nicht, da am Ausgang des Komparators K1 weiterhin noch ein Signal mit hohem Pegel
geliefert wird und damit der Schalter-Transistor T2 durchgeschaltet bleibt.
[0022] Da jedoch die Heizquelle HE abgeschaltet ist, beginnt die Temperaturdifferenz abzusinken,
so daß nach einer bestimmten Zeit nach dem Durchlaufen der vorgegebenen Temperaturdifferenz
DT2 die kleinere vorgegebenen Temperaturdifferenz DT1 wieder erreicht wird. Damit
liefert dann der Komparator K1 ein Signal mit tiefem Pegel, an beiden Eingängen des
ODER-Gatters G1 und damit auch an dessen Ausgang ein Signal mit tiefem Pegel steht
und der Schalter-Transistor T2 gesperrt wird. Damit wird nun der strombegrenzende
Widerstand R im Kreis des Relais Rel wirksam, so daß der Strom auf einen kleineren
Wert entsprechend dem Haltestrom begrenzt wird.
[0023] Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß auch bei kurzfristigem Ein- und
Ausschalten ein träghaltsloses Schalten des Schalter-Transistors T2 gewährleistet
ist, so daß ein fehlerhaftes Umschalten zwischen Anzugstrom und Haltestrom des Relais
Rel nicht möglich ist.
[0024] Die Wärmequelle HE kann beispielsweise durch einen Transistor- gebildet werden, der
bei einer Ausführung als integrierte Schaltung leicht integrierbar ist.
[0025] Weiterhin ist es möglich die Ansteuerung des Relais Rel getaktet durchzuführen. Dabei
wird beispielsweise zwischen die Basis des Transistors T2 und dem Ausgang des Gatters
G ein Impulsgenerator geschaltet, dessen Tastverhältnis durch das am Gatter G anliegende
Signal bestimmt wird. In der Anfangsphase ist das Tastverhältnis so gewählt, daß der
mittlere Strom ungefähr dem Anzugsstrom und im weiteren Verlauf dem Haltestrom des
Relais Rel entspricht. Der Widerstand R kann dabei entfallen.
1. Zeitgeber-Schaltungsanordnung mit einem elektrischen Verbraucher (Rel), mit einem
in Reihe zum Verbraucher (Rel) geschalteten Widerstand (R) und mit einem steuerbaren
Schalter (T2), der für eine vorgegebene Zeit nach dem Einschalten des Verbrauchers
(Rel) den Widerstand (R) überbrückt,
gekennzeichnet durch eine temperaturgesteuerte Treiberschaltung für den Schalter (T2) mit zwei mit einer
Wärmequelle (HE) unterschiedlich thermisch gekoppelten Temperatursensoren (S1, S2),
die vom Einschalten des Verbrauchers (Rel) an bis zum Erreichen einer zweiten Differenz
(DT2) der an den Temperatursensoren (S1, S2) herrschenden Temperatur die Wärmequelle
(HE) einschaltet und die vom Einschalten des Verbrauchers (Rel) an bis zum Erreichen
einer ersten gegenüber der zweiten kleineren Temperaturdifferenz bei abgeschalteter
Wärmequelle (HE) den Schalter (T2) schließt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 in monolithisch integrierter Technik,
dadurch gekennzeichnet, daß die unterschiedliche thermische Kopplung der Temperatursensoren (S1, S2) mit
der Wärmequelle (HE) durch unterschiedliche Abstände der Temperatursensoren (S1, S2)
von der Wärmequelle (HE) in einem Substrat (S) realisiert ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle (HE) durch einen Transistor gebildet ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die temperaturgesteuerte Treiberschaltung (TS) durch folgende Komponenten gebildet
ist:
Einen von den Temperatursensoren (S1, S2) angesteuerten Differenzverstärker (DV),
zwei vom Differenzverstärker (DV) angesteuerte Komparatoren (K1, K2), welche das vom
Differenzverstärker (DV) gelieferte, der Temperaturdifferenz der Temperatursensoren
(S1, S2) entsprechende Ausgangssignal mit jeweils einem der ersten bzw. zweiten Temperaturdifferenz
(DT1, DT2) entsprechenden Signal vergleichen, einem Flip-Flop (FF), das beim Einschalten
gesetzt wird und damit die Wärmequelle (HE) einschaltet und das beim Erreichen der
zweiten Temperaturdifferenz von dem entsprechenden Komparator (K2) rückgesetzt wird
und damit die Wärmequelle (HE) abschaltet und ein von den Komparatoren (K1, K2) angesteuertes
und den steuerbaren Schalter (T2) steuerndes ODER-Gatter (G).
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Treiberschaltung (TS) und Schalter (T2) ein Impulsgenerator geschaltet
ist, dessen Tastverhältnis vom Ausgangssignal der Treiberschaltung (TS) abhängig ist,
und daß der Widerstand (R) entfällt.