[0001] Bei heute üblichen Eisenbahnwaggons werden als Übertrittstüren meist Doppelschwenktüren
oder Schiebetüren verwendet. Schiebetüren besitzen den Nachteil, daß sie nicht die
gesamte Innenbreite des Waggons als Öffnung freigeben, da im Waggon noch seitlich
der Platz für das Verstauen der Türen im geöffneten Zustand vorhanden sein muß. Doppelschwenktüren
geben zwar in geöffnetem Zustand die gesamte Innenbreite des Wagons als Durchtrittsöffnung
frei, jedoch ragen sie weit in oder aus dem Waggon in geöffnetem Zustand. Da im Waggon
meist nicht der Platz ist, die geöffneten Schwenktüren unterzubringen, ohne eine Behinderung
für den Benützer darzustellen, müssen sie nach außen in Richtung zum nächsten angekuppelten
Waggon geschwenkt werden. Falls nun die Waggons sich nicht auf einer ebenen Gleisfläche
befinden, wie das beim Überfahren eines Wechsels oder beim Auf fahren einer Kurvenrampe
der Fall ist, streifen die Türen am Boden der Übertrittsrampe zwischen den Türen.
[0002] Um dies zu vermeiden, wurden die Türen mit einem großen Spalt zwischen Waggonboden
und Türunterkante ausgeführt. Um Luftzug während der Fahrt zu verhindern, wurden Gummischürzen,
die über den Waggonboden bzw. Übertrittsrampe gleiten, an der Türunterkante befestigt.
Solche Schürzen unterliegen einem hohen Verschleiß und sind beschädigungsgefährdet.
[0003] Weiters kann keine hohe Dichtheit erzielt werden. Bei Begegnung mit entgegenkommenden
Zügen in Tunnels ist der auftretende Luftdruck bzw. Luft sog so stark, daß die Schürzen
vom Boden abgehoben werden und es trotzdem zu einem Luftzug hinter der Tür kommt.
[0004] Außerdem ist es nicht möglich bei diesen bekannten Türkonstruktionen eine feuersichere
Ausführung herzustellten. Bei einem Unfall in einem Tunnel bei dem ein Brand auftritt,
ist kein Schutz vor dem Übergreifen des Feuers von einem Waggon zum anderen gegeben.
[0005] Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß an der zum begangenen
Waggonboden weisenden Seite der Tür eine etwa horizontal schwenkbare Klappe befestigt
ist und in der Türdrehachse zwischen Klappen-Schwenkachse und begangenen Waggonboden
eine in Öffnungsrichtung der Tür gesehen, an der vorderen Seite der Klappe berührende
Strebe angeordnet ist.
[0006] Durch die Strebe wird die Klappe während des Öffnens angehoben und berührt nicht
den Waggonboden. Es ist somit keine Abnützung der Dichtungsleiste zwischen der Klappe
und dem Waggonboden möglich.
[0007] In weiterer Ausgestaltung kann die Strebe so ausgeführt sein, daß die Spitze der
Strebe halbkugelförmig ausgeführt ist.
[0008] Dadurch ist ein besonders günstiges Gleiten der Klappe an der Oberfläche der Strebe
möglich. Der Kraftaufwand für den Benützer bzw. für das Servogerät, daß die Tür öffnet,
wird dadurch sehr gering gehalten.
[0009] Dadurch, daß man den Kugeldurchmesser größer ausführt, als den Durchmesser der Strebe,
kann die konstruktive Befestigung der Strebe sehr einfach ausgeführt werden und die
Montage und Demontage der Strebe mit geringen Aufwand und für den Monteur in bequemer
Lage erfolgen.
[0010] Durch Anordnung der Strebe am begangenen Waggonboden kann die Strebe gleichzeitig
als Beschädigungsschutz für die geöffnete Tür verwendet werden.
[0011] Weiters ist die Belastung der Strebe bei geöffneter Tür nur in Richtung ihrer Längsachse
gegeben und sie braucht daher nur für geringe Belastungen ausgelegt zu werden.
[0012] Durch Anbringung eines Anschlages an der in Öffnungsrichtung der Tür gesehen abgewandeten
Seite der Klappe, wird ein Pendeln der Klappe im geschlossenen Zustand der Übertrittstür
zusätzlich gesichert.
[0013] Durch Anordnung von aufblasbaren Dichtungen zwischen Türklappe und Tür, sowie zwischen
Tür, Türklappe und Türrahmen, kann die Tür auch noch bei hoher Druckbelastung durch
die mit hoher Geschwindigkeit begegnenden Züge luftdicht ausgeführt werden.
[0014] Durch Anordnung einer Türverriegelung in Form eines Zapfens, der vom Türblatt aus
durch die Klappe geht und im begangenen Waggonboden einrastet, wird die Klappe zusätzlich
gegen Pendeln gesichert.
[0015] Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Zeichnungen beschrieben.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 die untere Hälfte einer Doppeltür mit erfindungsgemäßer Türklappe.
Fig. 2 einen Schnitt gemäß II-II in Fig. 1.
[0017] In Fig. 1 ist der linke Türflügel 1 voll geöffnet dargestellt, während der rechte
Türflügel 1′ geschlossen dargestellt ist.
[0018] Die Klappe 2 bzw. 2′ ist mittels Zapfen 6 an der unteren Kante der Türflügel 1 bzw.
1′ schwenkbar angeordnetund besteht aus einem Aluminiumhohlprofil.
[0019] Die Strebe 3 ist am begangenen Waggonboden 5 befestigt. Im geschlossenen Zustand
berührt ihre vertikale kugelförmige Spitze 11 die Klappe 2. Während des Öffnungsvorganges
gleitet die Klappe 2 entlang der kugelförmig ausgebildeten Spitze 11 und liegt am
Ende des Öffnungsvorganges horizontal auf ihr.
[0020] Mit ihrer anderen Seitenfläche liegt die Klappe 2 am Anschlag 4 an. Die Zapfen 6
liegen oberhalb der Streben 3 und sind in den Halterungen 7, die an der Türunterkante
die aus Hohlprofil 15 besteht, befestigt sind, angebracht. Die Dichtungen 8, 9 sind
auf- blasbar ausgeführt und schließen im verriegelten Zustand der Tür die Spalten
zwischen begangenen Waggonboden 5 und Türunterkante. Die vertikale Längsachse 12 der
Strebe 3 liegt in der Drehachse 10 der Tür. Der Riegel 14 ist im geschlossenen Zustand
durch die Klappe 2 geschoben und rastet in einer Ausnehmung 13 im begangenen Waggonboden
5 ein. Somit ist die Klappe 2 gegen Pendeln durch die Stre- be 3, den Anschlag 4 und
dem Riegel 14 im arretierten Zu- stand gesichert. Die Türfüllung 16 besteht aus flammhemmenden
durchtsichtigen Material und ist mit dem Hohlprofil 15 durch Verschnappen oder Inneinanderschieben
verbunden. Im Bereich zwischen Klappe 2 und Kohlprofil 15 sind am Hohlprofil Blähstreifen
17 angeordnet, die bei Erhitzen aufquellen, wodurch die Tür eine rauchdichte Sperre
wird.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf die ausgeführte Zeichnung beschränkt, sondern ist diese
nur beispielhaft.
1. Übertrittstür für Eisenbahnwaggons, dadurch gekennzeichnet, daß an der zum begangenen
Waggonboden (5) weisenden Seite der Tür eine etwa horizontal schwenkbare Klappe (2)
befestigt ist und in der Türdrehachse zwischen Klappen-Schwenkachse und begangenen
Waggonboden (5) eine in Öffnungsrichtung der Tür gesehen, an der vorderen Seite der
Klappe (2) berührende Strebe (3) angeordnet ist.
2. Übertrittstür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (11) der
Strebe (3) halbkugelförmig ausgeführt ist.
3. Übertrittstür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der
Halbkugel größer als der Durchmesser der Strebe (3) ist.
4. Übertrittstür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strebe (3) am begangenen Waggonboden (5) angeordnet ist.
5. Übertrittstür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klappe (2) im geschlossenen Zustand der Tür an ihrer zur Türöffnungsrichtung
abgewandten Seite, an einen am begangenen Waggonboden (5) angeordneten Anschlag (4)
anliegt.
6. Übertrittstür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl zwischen Klappe (2) und Tür, als auch zwischen Türrahmen, Tür, sowie Klappe
(2) aufblasbare Dichtungen (8, 9) angeordnet sind.
7. Übertrittstür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zapfen (6) vom Türblatt durch die Klappe (2) gehend, im geschlossenen Zustand
der Tür im begangenen Waggonboden (5) einrastet.