[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer Druckmaschine,
bei dem jeweils ein Farbort eines Testbereiches eines Andrucks oder Andruckersatzes
(im folgenden als Vorlage bezeichnet) und während des Einrichtens und/oder beim Fortdruck
(der Einfachheit halber im folgenden als Druck bezeichnet) mittels eines Farbmeßgerätes
bestimmt wird und die Meßwerte in je einen der Farbe des Testbereiches entsprechenden
Farbvektor in einem ausgewählten Farbraum, vorzugsweise den von der CIE empfohlenen
Farbraum L*, U*, V* oder L*+, U*, V*, transformiert werden.
[0002] Aus der EP 0 228 347 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung der Farbgebung im Offsetdruck
bekannt, das eine farbmetrisch weitgehende Übereinstimmung zwischen Vorlage und Druck
ermöglichen soll. Hierzu wird statt der üblichen Farbdichteregelung eine Regelung
der Farborte mitgedruckter, im wesentlichen einfarbiger Testfelder vorgenommen, wobei
die Farbabstände zwischen den Testfeldern von Vorlage und Druck minimiert werden
sollen, indem ein Gesamtfarbabstand als Summe der gegebenenfalls gewichteten Farbabstände
der einzelnen Testfelder als Hilfsgröße eingeführt wird, der für bestimmte Bereiche
bzw. Farbzonen auf ein Minimum geregelt wird. Wenn auf diese Weise Ergebnisse erzielt
werden sollen, die über das hinausgehen, was auch mit einer Regelung der Farbdichte
oder der Farborte mitgedruckter Grundfarbenfelder erreichbar ist, muß eine größere
Anzahl verschiedenfarbiger Testfelder mitgedruckt werden, für die im allgemeinen der
Platz auf einem Druckbogen nicht vorhanden ist. Wenn aber Testfelder aus mehrfarbigem
Übereinanderdruck fehlen, lassen sich Differenzen in den Farborten für übereinandergedruckte
Farben auf diese Weise nicht beseitigen. Aus den in dieser Druckschrift zu findenden
Hinweisen, Testfelder im Bild oder durch Übereinanderdruck mehrerer Farben entstandene
Meßfelder in der Farbkontrolleiste zu benutzen, ist dieses Problem ersichtlich, dessen
angedeutete Lösung jedoch sehr aufwendig ist.
[0003] Ferner ist es aus der DE 37 07 027 A1 und der DE 37 14 179 A1 bekannt, auf welche
Weise quantitativ eine zweckmäßige Veränderung der Farbzufuhr vorgenommen werden sollte,
wenn mehrfarbige Übereinanderdrucke als Testfelder verwendet werden. Hierbei handelt
es sich jedoch um Volltonfelder, wobei eine Lösung dafür angeboten wird, wie die
Steuerung nach einem einzigen, durch Übereinanderdruck von drei bzw. vier Farben entstandenden
Testfeld erfolgen soll. Zur Durchführung der Berechnungen für diesen Fall müssen Probedrucke
mit den verwendeten Druckfarben angefertigt werden oder man muß mit Tabellen arbeiten,
in welchen Daten für unterschiedliche Druckparameter abgelegt sind. Für die Berechnungen
wird ein Modell nach NEUGEBAUER herangezogen. Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt,
daß diese Lehre allein nicht ausreicht, um die zu fordernde Genauigkeit zu erreichen,
da die praktischen Prozeßbedingungen des Offsetdrucks, vor allem für die Phase des
Einrichtens der Druckmaschine, die Ergebnisse der Vorausberechnungen nicht eintreten
lassen, so daß dennoch Eingriffe geschulten Personals notwendig sind, wenn die gewünschte
Genauigkeit erreicht werden soll. Für eine Automatisierung der Farbführung eignet
sich daher dieses Verfahren nicht.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines technisch wenig aufwendigen
Verfahrens zur Steuerung der Farbführung einer Offset-Druckmaschine, welches ohne
Rückgriff auf umfangreiche Speicherdaten das Einrichten und den Fortdruck so ermöglicht,
daß farbliche Übereinstimmung zwischen Vorlage und Druck bis auf eine durch Störeinflüsse
beschränkte Genauigkeit in kürzester Zeit erzielbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
[0006] Bei der Erfindung wird die gewünschte Farbgebung mehrfarbiger Übereinanderdrucke
in jeder Farbzone wie üblich dadurch erzielt, daß die Farbzonenstellelemente entsprechend
eingestellt werden. Auf einer mitgedruckten Kontrolleiste mit entsprechenden quer
oder längs zur Papierlaufrichtung der Druckmaschine angeordneten Rasterfeldern und/oder
Volltonfeldern der Einzelfarben ergeben sich dann bestimmte Färbungen, deren Farbdichte
oder Farbort gemessen werden können, um den Regelprozeß in der erfindungsgemäßen
Weise durchzuführen. Zwischen den Meßwerten für die Einzelfarben und den Übereinanderdruck,
die als Farborte in einem Farbraum darstellbar sind, lassen sich gesetzmäßige Zusammenhänge
nachweisen, die jedoch nicht den Charakter eindeutiger mathematischer Gleichungen
haben, sondern wegen der dem Druckprozeß eigenen Zufallseinflüsse Schwankungen unterworfen
sind, für Modellbetrachtungen also - mathematisch ausgedrückt - Zufallsgrößen enthalten.
Für die Werte, die der Farbort eines Testfeldes unter bestimmten Bedingungen im Druckprozeß
annehmen kann, läßt sich dann eine Häufigkeitsverteilung ermitteln, deren Parameter
zur Be-Beschreibung der Zusammenhänge dienen können.
[0007] Gemäß der Erfindung werden die Farborte der Testfeldfarbe eines aktuellen Druckes
sowie der mitgedruckten Einzelfarben, durch deren Übereinanderdruck die Testfeldfarbe
entstanden ist, durch entsprechende Farbvektoren in einem ausgewählten Farbraum,
wie er z.B. von der CIE empfohlen wird, vorzugsweise im L*,U*,V*- oder L*,U*,V*-Farbraum,
dargestellt. Aus den Einzelfarbvektoren wird ein Hilfskoordinatensystem entwickelt,
dessen Achsen in den Richtungen der Einzelfarbvektoren liegen. Auf die Achsen dieses
Hilfskoordinatensystems wird der Farbvektor des aktuellen Übereinanderdruckes in
Vektorkomponenten so zerlegt, daß er deren Summe darstellt. Diese Vektorkomponenten
sind lediglich Rechengrößen in Form scheinbarer Farbvektoren, die in additiver Farbmischung
die Testfeldfarbe ergeben. In gleicher Weise wird der Farbvektor des Testfeldes der
Vorlage in solche Schein-Farbvektoren auf den Achsen des Hilfskoordinatensystems zerlegt.
Für den Zusammenhang zwi schen den Beträgen der Vektorkomponenten des Farbvektors
des Testfeldes und denen der entsprechenden Einzelfarbvektoren wird näherungsweise
ein linearer Zusammenhang angenommen, so daß aus den für den Druck ermittelten Wertepaaren
dieser Größen sich für jede Farbe ein zu den Komponenten des Testfeldfarbvektors
zuzuordnender Einzelfarbvektor berechnen läßt.
[0008] Bei einer speziellen Form des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem ein proportionaler
Zusammenhang zugrundegelegt wird, wird aus den Verhältnissen der Beträge dieser scheinbaren
Farbvektoren und des in der gleichen Achse liegenden Einzelfarbvektors für jede Achse
ein zur Testfeldfarbe des Andrucks gehöriger fiktiver Einzelfarbvektor bestimmt.
[0009] Unter gleichen Druckvoraussetzungen würden die auf diese Weise bestimmten Einzelfarbvektoren
der Vorlage, bzw. die durch sie definierten Farborte, nun wieder auf den ursprünglichen
ausgewählten Farbraum bezogen, die Testfeldfarbe der Vorlage ergeben haben. Würde
man also die Farbzonenstellelemente der Druckmaschine von denjenigen Stellungen,
welche für den Druck gewählt worden waren und welche den eingangs benutzten Farborten
entsprechen, in diejenigen Stellungen ändern, welche den auf die vorstehend erläuterte
Weise gewonnenen neuen Farborten entsprechen, dann müßte die Testfeldfarbe des neuen
Drucks identisch mit derjenigen der Vorlage sein.
[0010] Da aber weder die Voraussetzung der additiven Farbmischung der Einzelfarben zutrifft,
noch lineare Zusammenhänge vorliegen und zusätzlich die Gesetzmäßigkeiten des Zufalls
gelten, stellt die nach diesem Modell berechnete Farbortkombination nur eine sehr
grobe Näherung der wirklichen Verhältnisse dar. Der bewußt vorgenommene Ansatz der
"falschen Startbedingungen" führt aber zu einem technisch realisierbaren relativ
einfachen Verfahren und stellt einen wichtigen Gedanken der Erfindung dar, weil der
zwangsläufig bei der vereinfachten Beschreibung komplizierter Verhältnisse entstehende
Fehler keine Rolle für die Lösbarkeit des Problems spielt. Analog zu den Bedingungen
bei der Lösung von Gleichungssystemen durch Iteration führt auch hier die Wiederholung
der obengenannten Verfahrensschritte, wobei jeweils die neu bestimmten Farborte als
Ausgangspunkte für den nächsten Verfahrensschritt dienen und die Farbzonenstellelemente
jeweils entsprechend den neu bestimmten Farborten eingestellt werden, nach kurzer
Zeit auf die richtigen Werte für die Farbgebung im Sinne einer Übereinstimmung der
Testfarbenfelder von Druck und Vorlage.
[0011] Im regeltechnischen Sinn wird der Farbort der gedruckten mehrfarbigen Testfelder
zur Regelgröße, während die Führungsgröße durch den Farbort des mehrfarbigen Testfeldes
der Vorlage gebildet wird. Die Regelung wird soweit geführt, bis eine vorgegebene
Toleranz unterschritten wird, die im allgemeinen durch nicht zu vermeidende Prozeßschwankungen
beim Druckprozeß bestimmt wird. Da jeder Farbort eines mehrfarbigen Zusammendrucks
beim Offsetdruck z.B. über voneinander unabhängige Farbwerke realisiert wird, werden
als Hilfsgrößen die Färbungen der Farbfelder der Einzelfarben bzw. die scheinbaren
Färbungen, die sich zu den Färbungen beispielsweise von Graufeldern addieren, eingeführt,
und im Gegensatz zur bekannten Regelung der Farbdichten mitgedruckter Farbfelder
der Einzelfarben, bei welcher die Führungsgröße in der Regel einen konstanten Wert
aufweist, wird erfindungsgemäß der Wert der Hilfsführungsgröße nach jedem Regelschritt
neu bestimmt.
[0012] Das vorstehend beschriebene Verfahren läßt sich für mehrere ausgewählte oder auch
für sämtliche Farbzonen über die Maschinenbreite anwenden. Man kann aber auch den
Aufwand vereinfachen, wenn man das Hilfskoordinatensystem nur für eine "Musterzone"
konstruiert und die für andere Zonen gemessenen Farbvektoren der betreffenden Testfelder
in additive Vektorkomponenten auf die Achsen dieses einen Hilfskoordinatensystems
zerlegt und aus ihrem Verhältnis zu den entsprechenden Vektorkomponenten der Musterzone
fiktive Einzelfarbvektoren für das jeweilige Testfeld der anderen Farbzonen rückrechnet,
mit Hilfe deren dann die Korrekturwerte für die Farbstellelemente der jeweiligen Farbzonen
bestimmt werden.
[0013] Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß auf die Achsen des aus
den mitgedruckten Einzelfarben des Testfeldes einer Musterzone abgeleiteten Hilfskoordinatensystems
nicht die Zerlegungsvektoren des Farbvektors der Testfeldfarbe aufgetragen werden,
sondern stattdessen Farbdichtewerte der Grundfarben, die an mitgedruckten Einzelfarbfeldern
der Grundfarbe des Testfeldes ermittelt worden sind. Dieser Variante liegt die Erfahrung
zugrunde, daß das Verhältnis der Dichtewerte jeder Grundfarbe der beiden verglichenen
Testfelder in bestimmten Grenzen etwa gleich ist dem Verhältnis der Länge der Farbvektoren
dieser Grundfarben. Obwohl die Farbdichte keine vektorielle Größe ist, wird sie in
Richtung des jeweiligen Einzelfarbvektors des Musterfeldes, also auf der durch diesen
definierten Achse des Hilfskoordinatensystems, aufgetragen. Aus der Länge dieses Einzelfarbvektors
und dem Verhältnis der Farbdichten (derselben Farbe) läßt sich ebenso wie im eingangs
beschriebenen Fall ein Einzelfarbvektor für den betrachteten Testbereich rückrechnen.
Für die anderen Einzelfarben, aus denen sich die Mischfarbe des Testbereiches zusammensetzt,
lassen sich in entsprechender Weise gleichfalls Farbvektoren rückrechnen.
[0014] Eine Variante dieser Ausführungsform besteht darin, daß für die Skalierung der Achsen
des Hilfskoordinatensystems anstelle ausgemessener Farbdichtewerte die diesen entspre
chenden zahlenmäßigen Einstellwerte der betreffenden Farbzonenstellelemente auf den
Achsen aufgetragen werden, wobei ein zumindest näherungsweise proportionaler Zusammenhang
zwischen diesen Einstellwerten und den Farbdichtewerten unterstellt wird. Auch hier
läßt sich ein Einzelfarbvektor aus dem Verhältnis der Farbdichteeinstellwerte und
dem Einzelfarbvektor (von der Musterzone) rückrechnen.
[0015] Im Interesse guter Ergebnisse empfiehlt es sich, das Testfeld mit einer Mischfarbe
zu drucken, in welcher die verwendeten einzelnen Druckfarben anteilsmäßig so stark
vertreten sind, daß Meßfehler möglichst kleingehalten werden. Zur Erfüllung dieser
Bedingungen wählt man für die Farbe des Testfeldes zweckmäßigerweise eine Standardfarbe
nach DIN 6169.
[0016] Da beim Offsetdruck häufig als Vorlage ein Andruckersatz (Proof) benutzt wird, der
mit anderen Farben als den beim Druck tatsächlich verwendeten Farben hergestellt worden
ist, empfiehlt es sich, mit einem korrigierten Farbvektor für die Testfeldfarbe zu
arbeiten, der die durch diese Unterschiede bedingten Farbabweichungen berücksichtigt,
die sich in der Mischfarbe ergeben, wenn mit auf gleiche Farbvektoren eingestellten
Einzelfarben gedruckt wird. Da diese Zusammenhänge bekannt sind, sind entsprechende
Korrekturen von vornherein möglich.
[0017] Die Einstellungen der Farbzonenstellelemente aufgrund der ermittelten Korrekturwerte
werden zweckmäßigerweise nach einem Algorithmus vorgenommen, wie er sich für die Regelung
der Farbdichte gedruckter Testfelder bewährt hat.
[0018] Mißt man mehrere Testfelder mit unterschiedlichen Farben aus, so kann man für einzelne
Farben unterschiedliche Korrekturwerte für die Farbzonenstellelemente erhalten, und
es empfiehlt sich dann, aus den verschiedenen Werten einen solchen Wert für die tatsächliche
Einstellung des betreffenden Farbzonenstellelementes zu bestimmen, bei dem für alle
Farben gesehen die geringsten Abweichungen zwischen Vorlage und Druck auftreten. Die
Bestimmung dieses Optimalwertes kann nach einem geeigneten Schema automatisch vorgenommen
werden.
[0019] Bei einer praktischen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens konvergieren die
Werte der eingeführten regeltechnischen Hilfsgrößen bis auf die zur Zeit durch das
Druckverfahren bedingten Schwankungen. Dadurch läßt sich der stabile Druck im Mittel
nach vorgegebenen Werten für den Farbort beliebiger Meßfelder im Rahmen der Toleranzen
des Druckverfahrens erreichen, wobei es besonders vorteilhaft ist, daß man nicht
auf Tabellenwerte oder allgemeine Berechnungen zurückgreifen muß, die erhebliche
Speicher und Rechnerkapazitäten erfordern, und die in der Regel zu so großen Abweichungen
im Ergebnis führen, daß durch geschultes Personal eingegriffen werden muß, sondern
unmittelbar auf die jeweils aktuell herrschenden Druckbedingungen zurückgeht und das
reale Druckergebnis abfragt, wozu nur ein vergleichsweise geringer Aufwand benötigt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren korrigiert sich selbst; Einrichten und Fortdruck
brauchen nicht unterschiedlich behandelt zu werden, da die Regelalgorithmen für beides
gelten.
[0020] Die Erfindung sei nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den beiliegenen
Figuren zeigen
Fig. 1 eine Skizze zur Veranschaulichung, wie ein Testfeld einer Mischfarbe durch
Übereinanderdrucken dreier Einzelfarben entstehen kann,
Fig. 2 einen Farbraum und ein Hilfskoordinatensystem zur Bestimmung der Farborte,
entsprechend denen die Farbzonenstellelemente während des Regelvorgangs schrittweise
eingestellt werden.
[0021] Bei dem nun zu beschreibenden Ausführungsbeispiel der Erfindung sei angenommen,
daß das Testfeld des Andruckes ein Graubalancefeld sei, dessen Farbe beim Fortdruck
durch das Übereinanderdrucken der Grundfarben Cyan (C), Magenta (M) und Gelb (Y) erreicht
werden soll. Fig. 1 zeigt ein Beispiel für einen Übereinanderdruck gerasterter Dreiecksflächen
dieser Grundfarben C, M und Y, die sich im Mittelbereich überdecken und die bei
richtigen Flächendeckungen einen Grauton ergeben.
[0022] Mit einem Farbmeßgerät werden nun das Testfeld der Vorlage, das Testfeld des aktuellen
Drucks und die zu letzterem gehörigen drei Grundfarben ausgemessen, beispielsweise
in Form der Normfarbwerte X, Y und Z, die dann nach bekannten CIE- Transformationsgleichungen
in Farborte eines geeigneten Farbsystems, beispielsweise des L*,U*,V*-Systems, umgerechnet
werden. In der nachfolgenden Tabelle 1 sind beispielhaft solche Meßwerte und Farbortwerte
aufgeführt, die für die Lichtart D65 und 2-Grad-Beobachter, 45/0-Grad-Geometrie erhalten
worden sind.
Tabelle 1
| Farborte der Graubalance- und der Farbfelder im CIELUV-System |
| Meßgröße |
X |
Y |
Z |
L |
U |
V |
| Vorlage: |
| (Andruck) |
| Grau |
8.4670 |
9.5910 |
14.0350 |
37.098 |
-11.404 |
-11.758 |
| Druckbogen: |
| (Fortdruck) |
| Grau |
12.3876 |
12.5889 |
15.0725 |
42.137 |
1.767 |
-4.696 |
| Cyan |
30.5878 |
37.5087 |
75.8027 |
67.657 |
-42.874 |
-50.096 |
| Magenta |
45.7578 |
31.2587 |
42.3613 |
62.725 |
71.251 |
-24.404 |
| Gelb |
70.6562 |
79.1816 |
35.8652 |
91.316 |
10.758 |
63.369 |
[0023] In dieser Tabelle sind zunächst die Normfarbwerte X, Y und Z des ausgemessenen Graubalancefeldes
des Andruckes und darunter die Normfarbwerte für die Mischfarbe Grau desselben Testfeldes
des Druckbogen sowie die zugehörigen Werte der Einzelfarben Cyan, Magenta und Gelb
(entsprechend Fig. 1) eingetragen. Im rechten Teil der Tabelle sind die umgerechneten
Werte L*, U* und V* des benutzten Farbsystems angeführt, welches günstigerweise ein
solches ist, in welchem durch Messung ermittelte gleiche Farbabstände auch empfindungsgemäß
gleichen Farbunterschieden entsprechen.
[0024] Für die Kontrolle des Drucks einer Auflage kann eine Farbkontrolleiste montiert
werden, die vorzugsweise in jeder Farbzone u.a. das gleiche Graubalancefeld wie der
Andruck und zusätzlich die zugehörigen Farbfelder für die Buntfarben Cyan, Magenta
und Gelb enthält, wobei diese Farbfelder jedoch nicht in derselben Weise angeordnet
sein müssen, wie es in Fig. 1 lediglich beispielhaft veranschaulicht ist. Während
des Einrichtens werden die gedruckten Meßfelder der Farbkontrolleiste in der oben
erläuterten Art mit einem Farbmeßgerät in allen Farbzonen ausgemessen. Die weiteren
Berechnungen erfolgen dann in der Regel maschinell. Zur Vereinfachung für die hier
angestellten Betrachtungen sei jedoch nur eine einzige Farbzone ins Auge gefaßt,
wobei die nun folgenden Überlegungen sich auf alle anderen Farbzonen sinngemäß übertragen
lassen.
[0025] Ersetzt man in den oben angeführten Werten L, U und V die Größe L* durch L* nach
der Beziehung L* = 100 - L*, so kann man die nunmehrigen Werte L*, U* und V* als Komponenten
von Färbungsvektoren auffassen, deren Länge die Sättigung der Farbe daarstellt, also
wie kräftig bzw. dunkel die jeweilige Farbe ist. Der Einfachheit halber werden diese
Vektoren im folgenden als Farbvektoren bezeichnet, deren Komponenten U* und V* den
Farbton und deren Komponente L* angibt, wie dunkel dieser Farbton ist.
[0026] Man erkennt in Fig. 2 den Farbvektor G
v, welcher den Farbort des Testfeldes (z.B. ein Graubalancefeld) der Vorlage im L*,
U*, V*-System angibt. Ferner erkennt man den Farbvektor G
d, der den Farbort des vergleichbaren Testfeldes des Druckbogens in diesem Farbraum
kennzeichnet. Außerdem sind die drei Farbvektoren für die drei mitgedruckten Grundfarben
Cyan, Magenta und Gelb eingezeichnet und mit FC
d (Farbe Cyan-Druckbogen) FM
d bzw. FY
d bezeichnet.
[0027] Entlang dieser Einzelfarbvektoren wird nun erfindungsgemäß ein Hilfskoordinatensystem
in der Weise konstruiert, daß die Richtung dieser Einzelfarbvektoren die Achsen des
Hilfskoordinatensystems definieren: Diese Achsen sind mit FC, FY bzw. FM bezeichnet.
Nun wird der Grauvektor G
d des Druckbogens in drei diesen Achsen entsprechende additive Komponenten zerlegt,
die in Fig. 2 mit GC
d, GM
d und GY
d bezeichnet sind. In gleicher Weise wird der Grauvektor der Vorlage in drei auf diesen
Achsen liegende additive Komponenten zerlegt, die bezeichnet sind mit GC
v, GM
v und GY
v.
[0028] Es ist darauf hinzuweisen, daß das soeben beschriebene Hilfskoordinatensystem die
aktuellen Druckverhältnisse berücksichtigt, da es durch die Vektoren der aktuell
mitgedruckten Einzelfarben definiert ist. Es sei ferner darauf hingewiesen, daß die
Zerlegung der Farbvektoren in additive Komponenten dieses Hilfskoordinatensystems
nur eine gedankliche Konstruktion darstellt, bei welcher diese Additionskomponenten
als rechnerische Hilfsgröße ohne Bezug auf die physikalische Farbzerlegung benutzt
werden, da es sich beim Übereinanderdruck von Farben ja in der Regel nicht um additive,
sondern beim Druck um die sogenannte autotypische Farbmischung handelt. Die Erfindung
basiert nun auf dem Gedanken, daß für die Zerlegung des Vorlage-Graufarbvektors dieselben
Gesichtspunkte wie für die Zerlegung des Druck-Graufarbvektors gelten müssen, und
daß zwischen den Beträgen der Vektorkomponenten der Graufarbvektoren und denen der
zugehörigen Einzelfarbvektoren gesetzmäßige Zusammenhänge bestehen. Im einfachsten
Fall kann Linearität unterstellt werden, die Proportionalität für die Abhängigkeit
der Beträge der Einzelfarbvektoren von den zugehörigen Komponenten der Graufarbvektoren
bedeutet. Für die Cyan-Farbrichtung ergibt sich dann beispielsweise FC
d GC
d und damit FC
b GC
v. Daraus folgt, daß also das Verhältnis der additiven Vektorkomponenten GC
v/GC
d, in jeder Achse des Hilfskoordinatensystems auch für die in der betreffenden Achse
liegenden aktuellen Farbvektoren gelten muß, so daß sich der in der betreffenden Achse
des Hilfskoordiantensystems liegende Farbvektor des Druckes, beispielsweise FC
d, mit Hilfe dieses Verhältnisses in einen Farbvektor der Vorlage zurückrechnen lassen
müßte, der einer Einzeldruckfarbe entspricht, die zusammen mit den anderen in gleicher
Weise bestimmten Druckfarben genau das Grau der Vorlage ergeben hätte. Die so zurückgerechneten
Einzelfarbvektoren für den Andruck werden hier als fiktive Vorlage-Einzelfarbvektoren
bezeichnet, da sie ja zunächst noch nicht bekannt sind und erst durch den erläuterten
Vergleich der Farbvektoren für Vorlage und Druck und den bekannten Druck-Einzelfarbvektoren
als fiktive Einzelfarbvektoren bestimmt werden, aus denen man sich das Grau der Vorlage
entstanden zu denken hat.
[0029] In Fig. 2 müßte sich beispielsweise für die Cyan-Achse FC des Hilfskoordinatensystems
der gesuchte fiktive Farbvektor FC
b für den Cyananteil des Grauvektors G
v der Vorlage zum bekannten Cyananteil FC
d des Druckes verhalten wie die additiven Vektorkomponenten GC
v der Vorlage und GC
d des Druckes zueinander. Damit erhält man den zu bestimmenden fiktiven Cyan-Farbvektor
FC
b durch Multiplikation des bekannten Cyan-Farbvektors FC
d mit dem Verhältnis der beiden Vektorkomponenten GC
v/GC
d. Entsprechend lassen sich die anderen fiktiven Farbkomponenten für die Farben Magenta
und Gelb bestimmen, die der Übersicht wegen in Fig. 2 nicht eingetragen wurden.
[0030] Die auf diese Weise ermittelten fiktiven Farbvektoren definieren Farborte im ursprünglichen
L*,U*,V*-Farbraum, auf den wir nun wieder zurückgehen, welche Einzelfarben entsprechen,
die in ihrem Zusammendruck das gewünschte Grau der Vorlage ergeben sollten. In Tabelle
2 sind Zahlenbeispiele für die eben er-läuterte Bestimmung der fiktiven Farbvektoren
für das Vorlage-Grau angeführt.
Tabelle 2
| Zusammenstellung der ermittelten Vektorkomponenten für das Beispiel |
| Druckbogen |
Vorlage |
fiktive Farbfelder für Vorlagengrau (berechnet) |
| Farbfelder (gemessen) Vektoren |
Graufeld |
Graufeld |
|
| |
(gemessen und zerlegt in Additionskomponenten) |
|
| FCd = 73.44 |
GCd = 72.68 |
GCv = 88.53 |
FCb = 89.46 |
| FMd = 84.03 |
GMd = 40.76 |
GMv = 35.69 |
FMb = 73.58 |
| FYd = 64.86 |
GYd = 58.06 |
GYv = 60.38 |
FYb = 67.45 |
[0031] Weil die oben erläuterten Annahmen aber nicht exakt gelten, ergeben die durch die
fiktiven Farbvektoren definierten Farborte noch nicht genau das Grau der Vorlage,
sondern stellen nur einen ersten Schritt zu dessen Annäherung dar. Entsprechend diesen
neuen Farborten werden nach bekannten Zusammenhängen die Farbzonenstellelemente der
Maschine nachgeführt, und mit dem daraus resultierenden Druckergebnis wird dasselbe
Verfahren nochmals angewandt. In regeltechnischem Sinne werden für die Steuerung
der Farbzufuhr die fiktiven Farbvektoren FC
b, FM
b und FY
b als Führungsgrößen benutzt, und zwar als Hilfsregelgrößen im Unterschied zu der tatsächlichen
Führungsgröße "Farbort". Die Steuerung der Farbzonenstellelemente erfolgt dann so,
als ob die obengenannten Werte aktuelle Sollwerte der Färbung im regeltechnischen
Sinne wären. Zweckmäßi gerweise bedient man sich für die Bestimmung der Einstellungen
der Farbzonenstellelemente eines Algorithmus', wie er sich bei der Regelung der Farbdichte
bewährt hat.
[0032] Nach einigen Schritten der oben erläuterten Art unterschreitet der Farbabstand zwischen
dem jeweils neuesten Stand des Farbortes des Graufeldes des neuen Meßbogens und dem
des Graufeldes der Vorlage einen bestimmten Toleranzwert, der durch die eingangs genannten
Einflüsse bedingt ist und keine weitergehende Genauigkeit zuläßt. Wesentlich für das
beschriebene Verfahren ist es, daß sich der Farbabstand zwischen dem Farbort des
Testfeldes der Vorlage und dem des aktuell gedruckten Testfeldes bei jedem weiteren
Schritt verkleinert und der Wert der Führungsgröße sich im Rahmen der erwähnten Toleranz
auf einen Erwartungswert stabilisiert. Unrichtige Zwischenwerte sind wegen der Konvergenz
dieses iterativen Verfahrens von untergeordneter Bedeutung. Es kann auch notwendig
werden, daß der obengenannte Zusammenhang modifiziert werden muß, weil die bei aufeinanderfolgenden
Regelvorgängen gemessenen Wertepaare der Einzelfarbvektoren und der Komponenten der
Graufeldvektoren (FC
d/GC
d,FM
d/GM
d, FY
d/GY
d) sich jeweils nicht einer Geraden zuordnen lassen, die im entsprechenden Hilfskoordinatensystem
für beide Größen durch den Nullpunkt läuft. Es ist auch denkbar, daß u.U. kein linearer
Zusammenhang zwischen diesen Größen besteht. Für diese Fälle läßt sich durch bekannte
Verfahren immer aus einer entsprechenden Anzahl von Meßwerten eine geeignete Näherung
ermitteln, so daß eine optimale Berechnung der Einzelfarbvektoren möglich ist.
[0033] Im oben betrachteten Beispiel bestand eingangs ein Farbabstand von 16 Einheiten im
CIELUV-System zwischen dem Graufeld der Vorlage und dem des ersten Meßbogens. Trotz
der "falschen Startwerte" verringerte sich dieser Abstand schon nach dem ersten Regelschritt
schon auf 5 Einheiten. Dieser gute Redu zierungsfaktor kann sich aber nach dem Unterschreiten
eines bestimmten Farbabstandes merklich verkleinern, weil zufällige Prozesse die Oberhand
gewinnen; der Farbvektor, der ein durch Zusammendruck mehrerer Farben entstandenes
Feld charakterisiert, schwankt im statistischen Sinne zufällig um einen Erwartungswert.
Das ist physikalisch bedingt durch zufällige Veränderungen im Druckprozeß, wie sie
sich z.B. durch die Schwankung der Farbannahme, der Tonwertzunahme, des Farbflusses
oder des Farb-Feuchtmittel-Haushaltes ergeben.
1) Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer Druckmaschine, bei dem in einem
als Testbereich ausgewählten Bereich der Vorlage und des Drucks Normfarbwerte gemessen
werden und die Meßwerte in je einen der Farbe des Testbereiches entsprechenden Farbvektor
(Gv,Gd) eines ausgewählten, vorzugsweise von der CIE empfohlenen Farbraumes (L*,U*,V*) transformiert
werden, dadurch gekennzeichnet,
- daß für mindestens eine Farbzone die Normfarbwerte der beim Einrichten und/oder
Fortdruck (Druck) in Kontrollfeldern mitgedruckten Einzelfarben ausgemessen und die
Meßwerte in Einzelfarbvektoren (FCd,FMd,FYd) des ausgewählten Farbraumes (L*U*,V*) transformiert werden,
- daß entlang der Einzelfarbvektoren (FCd,FMd,FYd) die Achsen eines Hilfskoordinatensystems (FC,FM,FY) definiert werden,
- daß die Farbvektoren (Gv,Gd) von Vorlage und Druck in Vektorkomponenten (GCv,GMv,GYv bzw. GCd,GMd,GYd) der Achsen dieses Hilfskoordinatensystems (FC,FM,FY) zerlegt werden,
- daß für jede Achse ein empirischer, funktonaler Zusammenhang, für den näherungsweise
Linearität angenommen wird, zwischen den Beträgen der Vektorkomponenten des Farbvektors
des Druck-Testfeldes (GCd,/GMd,GYd) und den zugehörigen Beträgen der Einzelfarbvektoren (FCd,FMd,FYd) aus diesen Meßwerten abgeleitet wird und daß die bestimmenden Parameter dieses
empirischen Zusammenhangs aus Meßwerten des Drucks ermittelt werden,
- daß über diesen so ermittelten empirischen Zusammenhang für die Farbvektorkomponenten
(GCv,GMv,GYv) des Testfeldes der Vorlage die Größe der Einzelfarbvektoren (FCb,FMb,FYb), die den Druck einer bestimmten Farbe des Testfeldes ermöglichen, berechnet wird,
- und daß aus den so berechneten Einzelfarbvektoren (FCb,FMb, FYb) Korrekturwerte für die Farbzonenstellelemente der Druckmaschine bestimmt werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Achse des Hilfskoordinatensystems das Verhältnis der beiden Vektorkomponenten
(GCv/GCd;GMv/GMd;GYv/GYd) für Vorlage und Druck gebildet wird und mit diesem Verhältnis aus dem in der jeweiligen
Achse (FC,FM,FY) liegenden Druck-Einzelfarbvektor (FCd,FMd,FYd) ein in der gleichen Achse liegender fiktiver Vorlagen-Einzelfarbvektor (FCb,FMb,FYb) abgeleitet wird,
und daß aus den Komponenten dieser fiktiven Vorlagen-Einzelfarbvektoren in dem ausgewählten
Farbraum (L,U,V) die Korrekturwerte für die Farbstellelemente der Druckmaschine bestimmt
werden.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für mehrere Farbzonen je ein Testbereich vorgesehen und zur Bildung von Korrekturwerten
für die Farbzonenstellelemente der betreffenden Farbzone ausgemessen wird.
4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jede der mehreren Farbzonen Kontrollfelder der Einzelfarben mitgedruckt
und deren Normfarbwerte bestimmt werden.
5) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbvektoren der Testbereiche der weiteren Farbzonen in Vektorkomponenten
längs der Achsen des Hilfskoordinatensystems zerlegt werden und aus den Einzelfarbvektoren
der zuerst gemessenen Zone und dem Verhältnis der in derselben Achse liegenden Vektorkomponenten
der Testfeldfarbe der betreffenden und der zuerst gemessenen Zone die Einzelfarbvektoren
der betreffenden Farbzone bestimmt werden.
6) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für weitere Farbzonen die Farbdichtewerte der mitgedruckten Einzelfarben gemessen
und längs der Achsen des Hilfskoordinatensystems anstelle der Vektorkomponenten aufgetragen
werden, und daß aus den Farbdichtewerten und dem Verhältnis der in jeweils derselben
Achse liegenden Farbvektorkomponenten die zum Druck gehörigen Farbdichtewerte der
Einzelfarben bestimmt werden.
7) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für weitere Farbzonen die Einstellwerte der Farbzonenstellelemente längs der
Achsen des Hilfskoordinatensystems anstelle der Vektorkomponenten aufgetragen werden
und aus den Einstellwerten und dem Verhältnis der Vektorkomponenten die zum Druck
gehörigen Einstellwerte der Farbstellelemente der Einzelfarben bestimmt werden.
8) Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren solange wiederholt wird, bis ein vorgegebener Toleranzwert unterschritten
ist.
9) Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß aus den für jeden Regelschritt ermittelbaren Wertepaaren der Beträge der Farbvektorkomponenten
des Testfeldes des Drucks und der zugehörigen Beträge der Einzelfarbvektoren (FCd/GCd,FMd/GMd,FYd/GYd) ein schrittweise verbesserter empirischer Zusammenhang zwischen diesen Größen ermittelt
und für die Berechnung der Einzelfarbvektoren (FCb,FMb,FYb) benutzt wird.
10) Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe des Testfeldes eine die verwendeten Druckfarben enthaltende Mischfarbe
ist.
11) Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe des Testfeldes eine Standardfarbe nach DIN 6169 ist.
12) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der der Farbe des Testbereiches entsprechende Farbvektor ein derart korrigierter
Farbvektor ist, daß die Farbabweichungen ausgewählter Testfelder zwischen Andruckersatz
und Druck minimal werden.
13) Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Farbzonenstellelemente aufgrund der ermittelten Korrekturwerte
nach einem zur Regelung der Farbdichte üblichen Schema durchgeführt wird.
14) Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Testfelder mit unterschiedlichen Farben ausgemessen und Korrekturwerte
für die Farbzonenstellelemente bestimmt werden, und daß aus gegebenenfalls unterschiedlichen
Korrekturwerten für Einzelfarben ein Optimalwert bestimmt wird.
15) Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß statt der Normfarbwerte Dichtewerte der Testbereichsfarben gemessen und zu
Korrekturwerten verarbeitet werden.
16) Vorrichtung zur Steuerung der Farbführung bei einer Druckmaschine nach dem Verfahren
gemäß einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
- eine Abtasteinrichtung für mindestens einen Testbereich,
- eine Meßeinrichtung für mindestens eine, dem Testbereich zugeordnete Farbzone zur
Ausmessung der Normfarbwerte der beim Druck in Kontrollfeldern mitgedruckten Einzelfarben
und der diese bildenden Testbereichsfarbe sowie der entsprechenden Farbe der Vorlage,
- eine Einrichtung zur Bestimmung von Norm- und Einzelfarbvektoren in einem ausgewählten
Farbraum aus den Meßwerten des Drucks,
- eine Einrichtung zur Zerlegung der Normfarbvektoren in Vektorkomponenten längs der
Achse eines durch die Einzelfarbvektoren definierten Hilfskoordinatensystems,
- eine Einrichtung zur Berechnung fiktiver Einzelfarbvektoren der Vorlage längs der
Achsen des Hilfskoordinatensystems nach einem empirischen funktionalen Zusammenhang,
für den näherungsweise Linearität angenommen wird, zwischen den Beträgen der Vektorkomponenten
des Farbvektors des Druck-Testfeldes und den zugehörigen Beträgen der Einzelfarbvektoren,
wobei die bestimmenden Parameter dieses empirischen Zusammenhangs aus den Meßwerten
des Drucks ermittelt sind,
- und eine Einrichtung zur Bestimmung von Korrketurwerten für Farbstellelemente der
Druckmaschine aus diesen fiktiven Vorlagen-Einzelfarbvektoren.
17) Kontrolleiste zur Verwendung bei dem Verfahren bzw. der Vorrichtung nach den vorstehenden
Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrollfelder für ausgewählte Farbzonen in Laufrichtung der Maschine hintereinander
angeordnet sind.