[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat mit einem Schneidleisten und Nutenbalken
aufweisenden Punktur- und Falzmesserzylinder, an dem ein mit Messern ausgestatteter
Schneidzylinder angestellt ist, und einem dem Punktur- und Falzmesserzylinder nachgeordneten
Falzklappenzylinder.
[0002] Aus dem Fachbuch "Atlas des Zeitungs- und Illustrationsdruckes" von Alexander Braun,
Polygraphverlag, Frankfurt am Main, 1960, Seite 69 ist ein Falzapparat der vorangehend
beschriebenen Gattung bekannt. Im gleichen Fachbuch (Seite 75, rechte Spalte) wird
auch darauf hingewiesen, daß in Falzapparaten beim Auftreten von sogenannten Stoppern
eine Gefahr für die Steuerorgane besteht, weshalb beispielsweise automatisch wirkende
Sicherheitskupplungen im Antrieb des Falzapparates dafür sorgen, daß die Falzzylindergruppe
und gleichzeitig der Antriebsmotor der Maschine abgeschaltet werden. Derartige Stopper
oder auch sonstige Papieranhäufungen bzw. ein Papierstau kann insbesondere zwischen
dem Punktur- und Falzmesserzylinder und dem Falzklappenzylinder auftreten da beispielsweise
sich die zugeschnittenen auf dem Punktur- und Falzmesserzylinder befindlichen und
nur durch Punkturen bzw. Nadeln gehaltenen Druckexemplare lösen können, wobei ein
gelöstes Exemplar durch nachfolgende Exemplare weggerissen werden kann, wodurch es
zu einem Stau bzw. zu einer Papieranhäufung in dem Spalt zwischen Falzklappenzylinder
und Punktur- und Falzmesserzylinder kommt, was, wie vorangehend dargelegt, zu Beschädigungen
führen kann. Auch durch Umschlagen der Bogen kann es zu derartigen Problemen kommen.
Zur Vermeidung der vorgenannten Gefahren ist es auch allgemein bekannt, beim Auftreten
von Stoppern oder Papierstau, einen Zylinder abzuschwenken, so daß der Spalt zwischen
Punktur- und Falzmesserzylinder und Falzklappenzylinder ausreichend groß wird. Die
Überwachung und das Verschwenken eines Zylinders ist jedoch relativ aufwendig und
die Ansprechzeit außerdem verhältnismäßig lang.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, mit einfachen und kostengünstigen Mitteln
die Gefahren bzw. Folgen von Stoppern oder eines Papierstaues zu vermeiden. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen benachbarten Falzklappen des Falzklappenzylinders
jeweils sich in Achsrichtung des Falzklappenzylinders erstreckende Gruben oder Abflachungen
vorgesehen sind, in der Weise, daß beim Überrollen des Spaltes (Zentrale A) jeweils
eine Schneidleiste bzw. ein Nutenbalken einer Grube oder einer Abflachung gegenüberliegt.
Es ist vorteilhaft die Gruben oder Abflachungen mittels elastischen Elementen abzudecken,
die vorzugsweise nebeneinander liegend angeordnet sind. Diese Elemente können aus
Federbandstahl oder aus einem geeigneten elastischen Kunststoff hergestellt werden.
Ohne die Verschwenkung eines Zylinders können gemäß der Erfindung also die durch Papierstau
oder Stopper auftretenden Gefahren eliminiert werden, da durch die Gruben oder Abflachungen
zwischen den Falzklappen des Falzklappenzylinders quasi eine Spaltvergrößerung auftritt,
durch die sich der Papierstau ohne weiteres hindurchbewegen kann. Werden die Gruben
oder Abflachungen durch die elastischen Elemente abgedeckt, so können diese im Falle
eines Stoppers oder einer Papieranhäufung soweit nachgeben, so daß es zu keiner Beschädigung
kommt.
[0004] Da die Punktur- und Falzmesserzylinder üblicherweise mit einer Durchmesserverstellung
versehen bzw. ausgerüstet sind, die in exzentrisch gelagerten Bolzen geführt ist,
können im Falle eines Papierstaus in der Zentrale zwischen Falzklappenzylinder und
Punktur- und Falzmesserzylinder diese Segmente nachgeben. Im Bereich des bzw. der
Nutenbalken hingegen ist bedingt durch die Funktion des Nutenbalkens eine stabile
Bauweise erforderlich. Bekanntlich muß der Nutenbalken ein Widerlager bzw. eine Abstützung
für die Abschneidleiste bieten, wenn mit Hilfe des Schneidmessers im Schneidzylinder
jeweils ein Bogen geschnitten wird. Da der Bereich des Nutenbalkens bzw. der Schneidleiste
stets zwischen zwei Falzklappen des benachbarten Falzklappenzylinders den gemeinsamen
Spalt der beiden Zylinder überrollt, kann in erfindungsgemäßer Weise das durch Papierhäufung
oder Stopper auftretende Problem mit der Erfindung in überraschend einfacher und wirkungsvoller
Weise gelöst werden.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen im einzelnen
beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Falzapparates mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten
Falzklappenzylinder;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Bereiches des Punktur- und Falzmesserzylinders,
in dem eine Schneidleiste und ein Nutenbalken dargestellt sind;
Fig. 3 eine erste Ausführungsform im Rahmen der Erfindung und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform im Rahmen der Erfindung.
[0006] Dem in Fig. 1 dargestellten Falzapparat 1 wird eine Bedruckstoffbahn 2 über Zugwalzen
3, 4 in üblicher Weise zugeführt. Die Bedruckstoffbahn 2 gelangt zwischen einen Schneidzylinder
5 und einen Punktur- und Falzmesserzylinder 6. Der Schneidzylinder 5 weist hier zwei
gegenüberliegende Messer 7 auf. Der Punktur- und Falzmesserzylinder 6 ist an seiner
Peripherie mit mehreren Schneidleisten 8 und Punkturen 9 ausgestattet. Selbstverständlich
können auch im Rahmen der Erfindung anstelle der Punkturen 9 Greifer verwendet werden,
um jeweils den Anfang der zugeführten Bedruckstoffbahn 2 zu erfassen, bevor jeweils
der Zuschnitt eines Exemplares zwischen einem Messer 7 und einer Schneidleiste 8 erfolgt.
Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel nicht dargestellte, aus der Bedruckstoffbahn
2 zugeschnittene Exemplare werden über einen entsprechenden Umfangsbereich des Punktur-
und Falzmesserzylinders 6 geführt, wonach mit Hilfe der Falzmesser 10 des Punktur-
und Falzmesserzylinders 6 die Falzbildung erfolgt, in dem die Falzmesser 10 die auf
dem Punktur- und Falzmesserzylinder 6 liegenden Exemplare in Falzklappen 13 des benachbarten
bzw. nachgeordneten Falzklappenzylinders 12 stoßen. Die gefalzten Exemplare gelangen
dann in üblicher Weise entlang eines Pfeiles 15 in ein Schaufelrad 14 und von diesem
auf eine Bandleitung 16.
[0007] Wie bereits beschrieben, kann im Bereich der Zentrale A zwischen den Zylindern 6
und 12 ein Papierstau auftreten, der eventuell eine Beschädigung an den Zylindern
6, 12 hervorrufen würde, wenn sich dieser zwischen den Zylindern 6, 12 hindurchbewegt.
Da üblicherweise die bei 17 angedeutete Durchmesserverstellung eine Vergrößerung des
Spaltes zwischen den Zylindern 6, 12 ermöglicht, wie vorangehend beschrieben wurde,
ist in diesen Bereichen die Gefahr einer Beschädigung quasi gebannt.
[0008] Hingegen im Bereich einer jeden Schneidleiste 8, die durch Nutenbalken bzw. Nutenbalken
11 jeweils gestützt sind, ist eine derartige Vergrößerung des Spaltes zwischen den
Zylindern 6, 12 bei bekannten Falzapparaten nicht möglich, denn die Schneidleisten
8 und Nutenwalzen 11 können nicht "nachgiebig" ausgebildet werden, infolge der Funktion,
die sie erfüllen müssen. Hierdurch entsteht eine erhebliche Gefahr, daß beim Durchgang
des Papierstaues zwischen den Zylindern 6, 12 zu einem Zeitpunkt, zu dem die Schneidleisten
8 bzw. Nutenbalken 11 den Spalt durchlaufen, Teile des Falzapparates 1 zerstört werden
können. Erfindungsgemäß wird deshalb in den den Schneidleisten 8 bzw. Nutenbalken
11 gegenüberliegenden Bereichen (das ist jeweils der Bereich zwischen benachbarten
Falzklappen 13), der Mantel des Falzklappenzylinders mit Gruben 18 oder mit Abflachungen
20 versehen, wie die Fig. 3, 4 zeigen. Dadurch ergibt sich beim Überlaufen der Gruben
18 bzw. der Abflachungen 20 jeweils auch eine Vergrößerung des Spaltes zwischen den
Zylindern 6, 12, so daß der Papierstau gefahrlos den Spalt zwischen den Zylindern
6, 12 passieren kann.
[0009] Falls die kreiszylindrische Mantelkontur des Falzklappenzylinders 12 beibehalten
werden soll, können die Gruben 18 bzw. die Abflachungen 20 mit elastischen Abdeckelementen
19, 21 versehen werden, beispielsweise in Form von nebeneinander liegenden Elementen
aus Federbandstahl oder aus einem geeignet elastischen Kunststoff, so daß die in Längsrichtung
des Falzklappenzylinders 12 verlaufenden Gruben 18 bzw. Abflachungen 20 quasi überbrückt
werden. Die jeweils dreifach vorhandenen Teile 13, 18, 19 wurden in Fig. 1 nur einmal
aus Platzgründen mit Bezugszeichen vesehen.
[0010] Die Länge der Gruben 18 bzw. der Abflachungen 20 in Umfangsrichtung des Falzklappenzylinders
12 gesehen, kann durch Versuche ermittelt werden oder es kann der längstmöglichste
Umfangsabschnitt jeweils zwischen zwei benachbarten Falzklappen 13 zur Erzeugung der
Gruben 18 herangezogen werden, wie dies etwa bei der Ausführung gemäß Fig. 4 der Fall
ist. Dadurch ist sichergestellt, daß in jedem Fall auftretende Stopper oder Papieranhäufungen
den Spalt zwischen den Zylindern 6, 12 passieren können, ohne daß eine Beschädigungsgefahr
auftritt.
1. Falzapparat mit einem Schneidleisten und Nutenbalken aufweisenden Punktur- und
Falzmesserzylinder, an dem ein mit Messern ausgestatteter Schneidzylinder angestellt
ist, und einem dem Punktur- und Falzmesserzylinder nachgeordneten Falzklappenzylinder,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Falzklappen (13) des Falzklappenzylinders
(12) jeweils sich in Achsrichtung des Falzklappenzylinders (12) erstreckende Grube
(18) oder Abflachungen (20) vorgesehen sind, in der Weise, daß beim Überrollen des
Spaltes (Zentrale A) jeweils eine Schneidleiste (8) bzw. ein Nutenbalken (11) einer
Grube (18) oder einer Abflachung (20) gegenüberliegt.
2. Falzapparat nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Gruben (18) und die
Abflachung (20) am Falzklappenzylinder (12) durch elastische Elemente (19, 21) abgedeckt
sind, die, in Achsrichtung des Falzklappenzylinders (12) gesehen, segmentartig nebeneinander
angeordnet sind.