[0001] Die Erfindung betrifft einen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder sind im wesentlichen Vorrichtungen, welche in Abhängigkeit
von der detektierten Infrarotstrahlung eines Wärmestrahlung emittierenden Objekts
einen Schaltvorgang auslösen. Sie dienen dazu, einen Raumbereich auf sich bewegende
Objekte zu überwachen, wobei die Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder z.B. auf die Änderung
der Wärmestrahlung im zu überwachenden Erfassungsbereich reagieren. Ein derartiges
Infrarot-Strahlungsobjekt ist z.B. ein Mensch, der sich in einem zu überwachenden
Raum bewegt. Ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder arbeitet lediglich als Empfänger
infraroter Wärmestrahlung, wohingegen Infrarot-Bewegungsmelder anderer Art einen
aktiven Infrarotsender aufweisen.
[0003] Aus der europäischen Patentschrift EP 0 113 468 ist ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
mit einem azimutalen Erfassungswinkel von 180° bekannt, welcher im Inneren eines Gehäuses
einen infrarotempfindlichen Sensor aufweist. Im Gehäuse sind fensterartige Durchbrüche
vorhanden, in welchen sich eine Weitwinkelsammeloptik, insbe sondere eine Fresnel-Kunststofflinse,
befindet. Hierbei werden aus dem zu überwachenden Erfassungsbereich frontal einfallende
Infrarotstrahlen direkt auf den Infrarotsensor gebündelt, wohingegen lateral aus
dem Erfassungsbereich einfallende Infrarotstrahlen erst nach Zwischenreflexion an
einem Umlenkspiegel-System auf den Infrarotsensor fokussiert werden.
[0004] Abgesehen von Fällen, in denen abhängig von den örtlichen Verhältnissen eine individuelle
Anpassung der Erfassungscharakteristik an die örtlichen Gegebenheiten gewünscht ist,
wird bei Passiv-Infrarot-Bewegungsmeldern grundsätzlich ein möglichst großräumiger
Erfassungsbereich bei gleichzeitig hoher Erfassungsempfindlichkeit angestrebt. Aufgrund
der Tatsache, daß bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
die aus dem Erfassungsbereich lateral einfallenden Infrarot-Strahlen mittels Zwischenreflexion
an einem Umlenkspiegelsystem auf den Infrarotsensor fokussiert werden, ist aufgrund
von Streuverlusten die Intensität der letztlich auf den Infrarotsensor einfallenden
Strahlung gegenüber der unmittelbar vom Objekt emittierten Strahlung vermindert.
Dies führt zu einer Einschnürung der Erfassungscharakteristik im lateralen Bereich.
[0005] Der im Stand der Technik bekannte Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder ist hochempfindlich,
insbesondere gegenüber im frontalen Erfassungsbereich vorkommenden Temperaturänderungen.
Diese grundsätzlich wünschenswerte Tatsache ist jedoch dann nachteilig, wenn Schaltvorgänge
bereits durch nicht gewollt detektierte Objekte, insbesondere kleine Tiere oder
durch vorbeistreichende Luftströmungen ausgelöst werden. Als Abhilfe gegen die letztere,
ungewollte Schaltvorgänge auslösende Ursache, hat sich die im Stand der Technik bekannte
Maßnahme bewährt, sensorseitig beabstandet hinter der Kunststoff-Fresnellinse, eine
Infrarotstrahlung durchlassende Kunststoff-Folie anzuordnen. Hierdurch werden zwei
Wirkungen erzielt. Erstens wird die gesamte frontal und lateral einfallende Infrarotstrahlung
in der Intensität gedämpft und zweitens wird zwischen der Kunststoff-Fresnellinse
und der Kunststoff-Dämpfungs-Folie ein wärmeisolierendes Luftpolster erzeugt, welches
die im Inneren des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders aufgrund der dort vorhandenen
Auswerteelektronik erzeugte Wärme nicht nach draußen dringen läßt. Hierdurch wird
ein Temperaturgradient von ungefähr +2°C gegenüber dem außenliegenden Erfassungsbereich
stabilisiert. Ohne diese Maßnahme würde nämlich mittels Wärmeleitung die über die
Fresnellinse nach außen abgeführte Wärmeenergie von vorbeistreichender Luft mitgenommen
werden, was zur Auslösung unerwünschter Schaltvorgänge führen kann. Bei dieser Anordnung
der insbesondere eine Wärmeisolierung bewirkenden Kunststoff-Folie ist jedoch nachteilig,
daß die aus den lateralen Raumsektoren einfallenden und über das Umlenkspiegelsystem
zwischenreflektierten Infrarotstrahlen ebenfalls gedämpft werden, was die Erfassungsempfindlichkeit
im lateralen Bereich zusätzlich herabsetzt. Hier versucht die Erfindung Abhilfe zu
schaffen.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom gattungsgemäß vorbekannten Stand der
Technik und unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile, einen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
zu schaffen, der für lateral einfallende und über einen Umlenkspiegel zwischenreflektierte
Infrarot-Strahlen eine Erhöhung der Erfassungsempfindlichkeit und eine Vergrößerung
des Erfassungsbereichs gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 näher gekennzeichneten
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
näher gekennzeichnet.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß im Strahlengang der aus dem frontalen Erfassungsbereich
auf den Infrarotsensor einfallenden Infrarotstrahlen zusätzliche Dämpfungsmittel
gegenüber den aus dem lateralen Erfassungsbereich einfallenden Infrarotstrahlen vorgesehen
sind. Hierdurch wird bewirkt, daß der Transmissionsgrad für die aus dem frontalen
Erfassungsbereich einfallenden Infrarotstrahlen geringer ist als der Transmissionsgrad
der aus dem lateralen Erfassungsbereich auf den Infrarotsensor einfallenden Infrarotstrahlen.
Hierbei ist der Transmissionsgrad definiert als das Verhältnis der nach dem Durchlaufen
eines Mediums geschwächten Strahlungsintensität zur anfänglichen Strahlungsintensität,
wobei vorliegend die anfängliche Strahlungsintensität im Strahlengang vor der Fresnellinse
und die geschwächte Strahlungsintensität unmittelbar vor dem Infrarotsensor gemessen
wird. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, lediglich die frontal einfallenden Infrarotstrahlen,
nicht aber die lateral einfallenden Infrarotstrahlen zusätzlich zu bedämpfen, wird
der auf dem Infrarotsensor aufgrund der stets vorhandenen Wärme-Hintergrundstrahlung
mitempfangene Rauschpegel entscheidend reduziert. Hierdurch verbessert sich das Signal/Rausch-Verhältnis
der lateral einfallenden Infrarotstrahlen im Vergleich zu den frontal einfallenden
Infrarotstrahlen, wodurch die Infrarotstrahlungsänderungen der ersteren besser detektiert
werden können. Hierdurch werden nicht nur die im Stand der Technik vorhandenen Einschnürungen
der Erfassungscharakteristik im Bereich der lateral einfallenden Infrarotstrahlen
beseitigt, sondern es kann durch eine sinnvolle Anordnung der Fresnellinsen-Zentren
für die lateral einfallenden Infrarotstrahlen der Erfassungsbereich über denjenigen
Erfassungsbereich hinaus vergrößert werden, wie er bei Passiv-Infrarot-Bewegungsmeldern
ohne oder vollständiger Abdeckung mittels Kunststoff-Folie bekannt ist.
[0009] Vorteilhafterweise wird als Dämpfungsmittel im Strahlengang der frontal einfallenden
Infrarotstrahlen eine infrarotdurchlässige Kunststoff-Folie vorgesehen, deren Transmissionsgrad
bekanntlich im wesentlichen eine Funktion der durchzulassenden Infrarotwellenlänge,
des Materials und der Folien-Dicke ist. In der Praxis haben sich Folien bewährt,
deren Transmissionsgrad bei einer Wellenlänge von 10 µm zwischen 58% und 68% liegt.
Der Dämpfungseffekt kann jedoch auch mit anderen Maßnahmen, wie z.B. mittels eines
auf die Fresnel-Kunststofflinse aufgetragenen Lackes oder durch eine unterschiedlich
dicke Ausbildung der Fresnel-Kunststofflinse erreicht werden. Die Verwendung einer
Kunststoff-Dämpfungsfolie bietet hierbei aber den Vorteil, daß im frontalen Erfassungsbereich,
in welchem die Erfassungsempfindlichkeit besonders hoch ist, wegen des zuvor erwähnten
Luftpolsters eine Wärmeisolationsschicht vorhanden ist, aufgrund derer unerwünschte
Schalthandlungen weitgehend verhindert werden können.
[0010] Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform wird das als Weitwinkelsammeloptik verwendete
Fresnellinsen-System durch eine Kunststoff-Fresnellinse verwirklicht, die halbkreisförmig
konvex in den Erfassungsbereich hineingebogen ist. Hierbei sind den azimutalen Erfassungsbereich
abdeckende, streifenförmige Segmente halbkreisför mig nebeneinander angeordnet, welche
in die Kunststoff-Folie eingeprägte Fresnel-Linsen aufweisen.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform sind für die Erfassung der aus dem frontalen
Erfassungsbereich einfallenden Infrarot-Strahlen mindestens zwei übereinander angeordnete
Zonen von segmentierten zentrischen Fresnellinsen, vorzugsweise elf, vorgesehen.
Hierdurch wird ein Unterlaufen des frontalen Erfassungsbereiches unmöglich.
[0012] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind lateral neben
den den frontal einfallenden Infrarotstrahlen zugeordneten Segmenten Segmente mit
azentrischen Fresnellinsen angeordnet. Die erfindungsgemäße Lehre kombiniert mit
den vorstehend beschriebenen azentrischen Fresnellinsen bietet somit den entscheidenden
Vorteil, daß der azimutale Erfassungsbereich des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder über
180° hinaus auf z.B. 220° ausgedehnt werden kann.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
durch einen Fensterdurchbruch in der Gehäusewandung mit Kunststoff-Fresnellinsen-Folie,
Fig. 2 eine mediane Schnittansicht durch den Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder gemäß
der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 die Erfassungscharakteristik eines im Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
mit bzw. ohne Dämpfungs-Folie
Fig. 4 die Erfassungscharakteristiken des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
gemäß zweier Ausführungsformen,
Fig. 5 eine Gegenüberstellung diverser aus dem Azimut lateral oder frontal einfallender
sowie auf den Infrarotsensorflächen empfangener Infrarot-Nutzsignal mit gleicher
Ausgangsintensität I₀ bei verschiedenen Dämpfungsanordnungen,
Fig. 6 eine segmentierte Fresnellinsen-Kunststoff-Folie mit azentrischen lateralen
Fresnellinsen.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
1 mit einer fensterartigen Gehäuseausnehmung 3 in einem Gehäuse 2. Eine Fresnellinsen-Folie
4 aus Kunststoff ist halbkreisförmig konvex in der Gehäuseausnehmung 3 eingeklemmt.
Aus einem ersten Erfassungsbereich I frontal einfallende Infrarotstrahlen S
I werden mittels der Fresnellinsen-Folie 4 unmittelbar auf Infrarotsensoren 9 gebündelt.
Aus einem zweiten Erfassungsbereich II lateral einfallende Infrarotstrahlen S
II werden mit Hilfe der Fresnellinsen-Folie 4 erst nach Zwischenreflexion an zwei Umlenkspiegeln
8 auf den Infrarotsensoren 9 fokussiert.
[0015] Fig. 2 zeigt eine mediane Seitenschnittansicht durch den Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
1 gemäß der Schnittlinie II-II in Figur 1. Die Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 ist
halbkreisförmig konvex in die zu überwachenden Erfassungsbereiche I,II hinein gewölbt
und in einer Fresnellinsen-Fassung 5 des Gehäuses 2 gehaltert. Zur Dämpfung der
frontal aus dem Erfassungsbereich I einfallenden Infrarotstrahlen S
I ist im Strahlengang hinter der Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 eine für Infrarot
durchlässige Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 vorgesehen und in einer Dämpfungs-Folienfassung
7 gehaltert. Hinter der Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 und der Dämpfungs-Kunststoff-Folie
6 ist ein Luftpolster 10 ausgebildet, welches mit Hilfe von Abschlußstegen 11 weitgehend
gegenüber der Umgebungsluft abgeschlossen ist. Innerhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
1 sind zentral auf einer Platine 12 die Infrarotsensoren 9 angeordnet, auf welche
die lateral aus dem zweiten Erfassungsbereich II einfallenden Infrarotstrahlen S
II über zwei Umlenkspiegel 8 fokussiert werden. Frontal aus dem ersten Erfassungsbereich
I einfallende Infrarotstrahlen S
I werden ohne Zwischenreflexion direkt auf die Infrarotsensoren 9 gebündelt.
[0016] Fig. 3 zeigt eine im Stand der Technik bekannte erste Erfassungscharakteristik 13
des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders 1 ohne Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6. Man erkennt
deutlich eine eingebuchtete Einschnürung 15 für die lateral einfallenden Infrarotstrahlen.
Dies ist im wesentlichen dadurch bedingt, daß aufgrund der Zwischenreflexion an den
Umlenkspiegeln 8 eine Streuung der Infrarotstrahlen S
II am Material der Umlenkspiegel 8 stattfindet, was mit einem Energie- und damit einem
Intensitätsverlust verbunden ist. Eine zweite Erfassungscharakteristik 14 ergibt
sich dann, wenn sowohl die frontal aus dem ersten Erfassungsbereich I als auch die
lateral aus dem zweiten Erfassungsbereich II einfallen den Infrarotstrahlen S
I,S
II mit der Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 zusätzlich gedämpft werden. Man erkennt, daß
die Form der Erfassungscharakteristiken 13,14 im wesentlichen erhaltenbleibt, wohingegen
eine über einen Azimutwinkel φ variable Erfassungsreichweite r bei der Erfassungscharakteristik
14 gegenüber der Erfassungscharakteristik 13 verringert ist.
[0017] Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäß verbesserte dritte Erfassungcharakteristik 16.
Sie ist dadurch ausgezeichnet, daß die einbuchtenden Einschnürungen 15 bei den Erfassungcharakteristiken
13,14 nicht nur kompensiert, sondern sogar überkompensiert sind. Eine vierte Erfassungscharakteristik
17 ergibt sich dann, wenn man die erfindungsgemäße Lehre in Kombination mit einer
unten näher beschriebenen Fresnellinsen-Folie 4 mit lateral azentrischen Fresnellinsen-Segmenten
18 verwendet. Hierdurch läßt sich dann der azimutale Erfassungsbereich um einen dritten
Erfassungsbereich III auf insgesamt 220° erweitern (vgl. auch Fig. 2).
[0018] Fig. 5 zeigt eine Gegenüberstellung verschiedener lateral und frontal einfallender
Infrarot-Nutzsignale bei unterschiedlichen Rauschpegeln und unterschiedlichen Anordnungen
der Dämpfungs-Folien 6. Betrachtet werden sollen zunächst die Verhältnisse bei einem
Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder 1 ohne jegliche Dämpfungsfolie 6. Ein hierdurch bedingter
Rauschpegel R₂ ist relativ hoch. Ein aus lateraler Richtung emittiertes Nutzsignal
mit der Intensität I₀ wird gemäß Signal a
II auf der Infrarot-Sensorfläche 9 nur noch mit der um Δ I
d (d =dissipation = Streuung) verringerten Intensität empfangen, wohingegen das frontal
einfallende und durch das Signal a
I repräsentierte Infrarot-Nutzsignal im wesentlichen ungedämpft zur Infrarot-Sensorfläche
gelangt. Die Dämpfung durch die Fresnellinsen-Kunststoff-Folie bleibt bei dieser
lediglich qualitativen Erörterung außer Betracht. Im Vergleich der Kurven a
I,
II erkennt man, daß das Signal/Rausch-Verhältnis des frontal einfallenden Nutzsignals
a
I größer ist als das des lateral einfallenden Nutzsignals a
II. Ein erhöhtes Signal/Rausch-Verhältnis bedeutet aber bekanntlich höhere Empfindlichkeit.
[0019] Ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder, bei welchem sowohl die frontalen als auch die
lateral einfallenden Infrarotstrahlen S
I,S
II mittels einer Dämpfungsfolie 6 abgedeckt sind, weist ein erheblich vermindertes
Grundrauschen R₀ auf. In diesem Falle werden lateral einfallende Nutzsignale C
II somit nicht nur um den bereits erwähnten Anteil Δ I
d, welcher auf die Streuung an den Umlenkspiegeln 8 zurückgeht, gedämpft, sondern
zusätzlich durch die Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 um Δ I
a gedämpft. Das Dämpfungsmaß Δ I
a (a=attenuation = Dämpfung) hängt selbstverständlich von der durchgelassenen Infrarot-Wellenlänge
sowie der Dicke und dem Material der verwendeten Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 ab.
Demgegenüber weist ein frontal einfallendes, durch die Kurve C
I repräsentiertes Nutzsignal eine lediglich um das Dämpfungsmaß Δ I
a verringerte Intensität auf. Man erkennt beim Vergleich der Kurven C
I,C
II daß das frontal einfallende Nutzsignal C
I ein günstigeres Signal/Rausch-Verhältnis als das lateral einfallende Nutzsignal
C
II aufweist.
[0020] Durch die erfindungsgemäß vorgenommene Teilabdeckung der frontal aus dem Erfassungsbereich
I einfallenden Infrarotstrahlen S
I ergibt sich lediglich eine geringfügige Anhebung des aufgrund der Wärmehintergrundstrahlung
stets vorhandenen Rauschpegels R₁ gegenüber dem zuvor erwähnten Rauschpegel R₀. Man
erkennt, daß das lateral einfallende Nutzsignal b
II lediglich um das Maß ΔI
d gedämpft wird, wohingegen das frontal einfallende Nutzsignal b
I um das Dämpfungsmaß Δ I
a gedämpft wird. Hierbei gilt Δ I
d < Δ I
a = I₀-I₂ = R₂-R₀. Es ist somit festzuhalten, daß aufgrund der zusätzlichen Dämpfung
der frontal einfallenden Infrarotstrahlen S₁ die lateral einfallenden Infrarotstrahlen
S
II gegenüber den frontal einfallenden Infrarotstrahlen S
I erstmals ein günstigeres Signal/Rausch-Verhältnis aufweisen. Hieraus resultiert
die zuvor beschriebene verbesserte dritte Erfassungscharakteristik 16.
[0021] Fig. 6 zeigt eine Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4, welche in einzelne streifenförmige
Fresnellinsen-Segmente 18 unterteilt ist. Jedes Segment 18 stellt eine Fresnellinse
dar, welche aus verschiedenen Raumsektoren einfallende Infrarotstrahlen S
I,S
II,S
III bündelt. Im vorliegenden Fall sind den frontal einfallenden Infrarotstrahlen S
I zwei Zonen von übereinander angeordneten Fresnellinsen-Segmenten 18 zugeordnet.
Dies hat den Vorteil, daß ein Unterlaufen des frontalen Erfassungsbereiches I nicht
mehr möglich ist. Entscheidend ist aber bei der vorliegenden Fresnellinsen-Kunststoff-Folie
4, daß die, - vorzugsweise jeweils vier - lateral angeordneten Fresnellinsen-Segmente
18 als azentrische Fresnellinsen ausgebildet sind, deren jeweilige Linsenzentren
19 außerhalb des Fresnellinsen-Segments 18 liegt. Bei Verwendung einer derartigen,
an sich bekannten, Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 in Kombination mit der erfindungsgemäßen
Lehre läßt sich eine Ausweitung des azimutalen Erfassungsbereichs auf insgesamt 220°
erzielen, da aus einem dritten Erfassungsbereich III (Fig. 2) einfallende dritte Infrarotstrahlen
S
III wegen der erfindungsgemäß verbesserten Erfassungsempfindlichkeit noch detektiert
werden können.
1. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder mit mindestens einem innerhalb eines Gehäuses angeordneten
Infrarotsensor sowie mit mindestens einer im Gehäuse vorgesehenen Gehäuseausnehmung,
die ein Fresnellinsen-System aufweist, wobei aus einem ersten Erfassungsbereich frontal
einfallende und in zugeordneten Fresnellinsen des Fresnellinsen-Systems gebündelte
erste Infrarot-Strahlen auf den Infrarotsensor fokussiert werden, und wobei aus einem
zweiten Erfassungsbereich lateral einfallende und in zugeordneten Fresnellinsen des
Fresnellinsen-Systems gebündelte zweite Infrarot-Strahlen nach Zwischenreflexion
an einem Umlenkspiegel-System auf den Infrarotsensor geworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß Dämpfungsmittel (6) vorgesehen sind, aufgrund derer der Transmissionsgrad (TI) für die aus dem ersten Erfassungsbereich (I) auf den Infrarotsensor (9) einfallenden
ersten Infrarotstrahlen (SI) geringer ist, als der Transmissionsgrad (TII) der aus dem zweiten Erfassungsbereich (II) auf den Infrarotsensor (9) einfallenden
zweiten Infrarotstrahlen (SII).
2. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Dämpfungsmittel (6) eine infrarot-durchlässige Dämpfungs-Kunststoff-Folie vorgesehen
ist.
3. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Fresnellinsen-System eine als Kunststoff-Fresnellinse ausgebildete Kunststoff-Fresnellinsen-Folie
(4) vorgesehen ist, wobei deren den azimutalen Erfassungbereich (I,II) abdeckende
sowie eingeprägte Fresnellinsen aufweisende streifenförmige Fresnellinsen-Segmente
(18) halbkreisförmig nebeneinander angeordnet sind.
4. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Erfassung der aus dem ersten Erfassungsbereich (I) einfallenden ersten Infrarotstrahlen
(SI) mindestens zwei übereinanderangeordnete Zonen von segmentierten zentrischen Fresnellinsen,
vorzugsweise jeweils 8, vorgesehen sind.
5. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Erfassung der aus dem zweiten und dritten Erfassungsbereich
(II,III) einfallenden Infrarot-Strahlen (SII,SIII) jeweils lateral angeordnete Fresnellinsen-Segmente (18) vorgesehen sind, die als
azentrische Fresnellinsen mit außerhalb der Fresnellinsen-Segmente (18) liegenden
Fresnellinsen-Zentren (19) ausgebildet sind.