(19)
(11) EP 0 421 119 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1991  Patentblatt  1991/15

(21) Anmeldenummer: 90116453.3

(22) Anmeldetag:  28.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G08B 13/193
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 03.10.1989 DE 3932943

(71) Anmelder: Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Hans Jochem
    D-5880 Lüdenscheid 11 (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder


    (57) Um beim bekannten Passiv-­Infrarot-Bewegungsmelder mit einem azimutalen Er­fassungswinkel von 180° die Erfassungsempfindlich­keit für lateral einfallende und über Umlenkspiegel (8) auf die Sensorflachen (9) gelenkte Infrarotstrahlen zu erhöhen und den Erfassungsbereich zu vergrößern, wird vorgeschlagen, Dämpfungsmittel (6) anzuordnen. Dadurch ist der Transmissi­onsgrad für einen aus einem frontalen Erfassungsbereich (I) einfallenden Infrarotstrahl (SI) geringer, als der Transmissionsgrad für einen aus einem lateralen Erfassungsbereich (II) einfallenden Infrarotstrahl (SII).
    Hierdurch läßt sich der mit r und φ (r = Erfassungsreichweite, φ = azimutaler Erfas­sungswinkel) definierbare Erfassungsbereich vergrößern. In Kombination mit azen­trischen Fresnellinsen-Segmenten (4) läßt sich der azi­mutale Erfassungswinkel auf 220° erweitern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Passiv-Infrarot-Bewegungs­melder nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder sind im wesentlichen Vorrichtungen, welche in Abhängigkeit von der detektier­ten Infrarotstrahlung eines Wärmestrahlung emittierenden Objekts einen Schaltvorgang auslösen. Sie dienen dazu, einen Raumbereich auf sich bewegende Objekte zu überwa­chen, wobei die Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder z.B. auf die Änderung der Wärmestrahlung im zu überwachenden Er­fassungsbereich reagieren. Ein derartiges Infrarot-­Strahlungsobjekt ist z.B. ein Mensch, der sich in einem zu überwachenden Raum bewegt. Ein Passiv-Infrarot-Bewe­gungsmelder arbeitet lediglich als Empfänger infraroter Wärmestrahlung, wohingegen Infrarot-Bewegungsmelder an­derer Art einen aktiven Infrarotsender aufweisen.

    [0003] Aus der europäischen Patentschrift EP 0 113 468 ist ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder mit einem azimutalen Erfassungswinkel von 180° bekannt, welcher im Inneren eines Gehäuses einen infrarotempfindlichen Sensor auf­weist. Im Gehäuse sind fensterartige Durchbrüche vorhan­den, in welchen sich eine Weitwinkelsammeloptik, insbe­ sondere eine Fresnel-Kunststofflinse, befindet. Hierbei werden aus dem zu überwachenden Erfassungsbereich fron­tal einfallende Infrarotstrahlen direkt auf den Infra­rotsensor gebündelt, wohingegen lateral aus dem Erfas­sungsbereich einfallende Infrarotstrahlen erst nach Zwi­schenreflexion an einem Umlenkspiegel-System auf den Infrarotsensor fokussiert werden.

    [0004] Abgesehen von Fällen, in denen abhängig von den örtli­chen Verhältnissen eine individuelle Anpassung der Er­fassungscharakteristik an die örtlichen Gegebenheiten gewünscht ist, wird bei Passiv-Infrarot-Bewegungsmeldern grundsätzlich ein möglichst großräumiger Erfassungsbe­reich bei gleichzeitig hoher Erfassungsempfindlichkeit angestrebt. Aufgrund der Tatsache, daß bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewegungs­melder die aus dem Erfassungsbereich lateral einfallen­den Infrarot-Strahlen mittels Zwischenreflexion an einem Umlenkspiegelsystem auf den Infrarotsensor fokussiert werden, ist aufgrund von Streuverlusten die Intensität der letztlich auf den Infrarotsensor einfallenden Strah­lung gegenüber der unmittelbar vom Objekt emittierten Strahlung vermindert. Dies führt zu einer Einschnürung der Erfassungscharakteristik im lateralen Bereich.

    [0005] Der im Stand der Technik bekannte Passiv-Infrarot-Bewe­gungsmelder ist hochempfindlich, insbesondere gegenüber im frontalen Erfassungsbereich vorkommenden Tempera­turänderungen. Diese grundsätzlich wünschenswerte Tatsa­che ist jedoch dann nachteilig, wenn Schaltvorgänge be­reits durch nicht gewollt detektierte Objekte, insbeson­dere kleine Tiere oder durch vorbeistreichende Luftströ­mungen ausgelöst werden. Als Abhilfe gegen die letztere, ungewollte Schaltvorgänge auslösende Ursache, hat sich die im Stand der Technik bekannte Maßnahme be­währt, sensorseitig beabstandet hinter der Kunststoff-­Fresnellinse, eine Infrarotstrahlung durchlassende Kunststoff-Folie anzuordnen. Hierdurch werden zwei Wir­kungen erzielt. Erstens wird die gesamte frontal und lateral einfallende Infrarotstrahlung in der Intensität gedämpft und zweitens wird zwischen der Kunststoff-Fres­nellinse und der Kunststoff-Dämpfungs-Folie ein wärme­isolierendes Luftpolster erzeugt, welches die im Inneren des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders aufgrund der dort vorhandenen Auswerteelektronik erzeugte Wärme nicht nach draußen dringen läßt. Hierdurch wird ein Temperaturgra­dient von ungefähr +2°C gegenüber dem außenliegenden Er­fassungsbereich stabilisiert. Ohne diese Maßnahme würde nämlich mittels Wärmeleitung die über die Fresnellinse nach außen abgeführte Wärmeenergie von vorbeistreichen­der Luft mitgenommen werden, was zur Auslösung uner­wünschter Schaltvorgänge führen kann. Bei dieser Anord­nung der insbesondere eine Wärmeisolierung bewirkenden Kunststoff-Folie ist jedoch nachteilig, daß die aus den lateralen Raumsektoren einfallenden und über das Umlenk­spiegelsystem zwischenreflektierten Infrarotstrahlen ebenfalls gedämpft werden, was die Erfassungsempfind­lichkeit im lateralen Bereich zusätzlich herabsetzt. Hier versucht die Erfindung Abhilfe zu schaffen.

    [0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom gattungsge­mäß vorbekannten Stand der Technik und unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile, einen Passiv-Infrarot-Bewe­gungsmelder zu schaffen, der für lateral einfallende und über einen Umlenkspiegel zwischenreflektierte Infrarot-­Strahlen eine Erhöhung der Erfassungsempfindlichkeit und eine Vergrößerung des Erfassungsbereichs gewährleistet.

    [0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspru­ches 1 näher gekennzeichneten Merkmale gelöst. Vorteil­hafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unter­ansprüchen näher gekennzeichnet.

    [0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß im Strahlengang der aus dem frontalen Erfassungsbereich auf den Infrarotsen­sor einfallenden Infrarotstrahlen zusätzliche Dämpfungs­mittel gegenüber den aus dem lateralen Erfassungsbereich einfallenden Infrarotstrahlen vorgesehen sind. Hierdurch wird bewirkt, daß der Transmissionsgrad für die aus dem frontalen Erfassungsbereich einfallenden Infrarotstrah­len geringer ist als der Transmissionsgrad der aus dem lateralen Erfassungsbereich auf den Infrarotsensor ein­fallenden Infrarotstrahlen. Hierbei ist der Transmissi­onsgrad definiert als das Verhältnis der nach dem Durch­laufen eines Mediums geschwächten Strahlungsintensität zur anfänglichen Strahlungsintensität, wobei vorliegend die anfängliche Strahlungsintensität im Strahlengang vor der Fresnellinse und die geschwächte Strahlungsintensi­tät unmittelbar vor dem Infrarotsensor gemessen wird. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, lediglich die fron­tal einfallenden Infrarotstrahlen, nicht aber die late­ral einfallenden Infrarotstrahlen zusätzlich zu bedämp­fen, wird der auf dem Infrarotsensor aufgrund der stets vorhandenen Wärme-Hintergrundstrahlung mitempfangene Rauschpegel entscheidend reduziert. Hierdurch verbessert sich das Signal/Rausch-Verhältnis der lateral einfallen­den Infrarotstrahlen im Vergleich zu den frontal einfal­lenden Infrarotstrahlen, wodurch die Infrarotstrahlungs­änderungen der ersteren besser detektiert werden können. Hierdurch werden nicht nur die im Stand der Technik vor­handenen Einschnürungen der Erfassungscharakteristik im Bereich der lateral einfallenden Infrarotstrahlen beseitigt, sondern es kann durch eine sinnvolle Anord­nung der Fresnellinsen-Zentren für die lateral einfal­lenden Infrarotstrahlen der Erfassungsbereich über den­jenigen Erfassungsbereich hinaus vergrößert werden, wie er bei Passiv-Infrarot-Bewegungsmeldern ohne oder voll­ständiger Abdeckung mittels Kunststoff-Folie bekannt ist.

    [0009] Vorteilhafterweise wird als Dämpfungsmittel im Strahlen­gang der frontal einfallenden Infrarotstrahlen eine in­frarotdurchlässige Kunststoff-Folie vorgesehen, deren Transmissionsgrad bekanntlich im wesentlichen eine Funk­tion der durchzulassenden Infrarotwellenlänge, des Mate­rials und der Folien-Dicke ist. In der Praxis haben sich Folien bewährt, deren Transmissionsgrad bei einer Wel­lenlänge von 10 µm zwischen 58% und 68% liegt. Der Dämp­fungseffekt kann jedoch auch mit anderen Maßnahmen, wie z.B. mittels eines auf die Fresnel-Kunststofflinse auf­getragenen Lackes oder durch eine unterschiedlich dicke Ausbildung der Fresnel-Kunststofflinse erreicht werden. Die Verwendung einer Kunststoff-Dämpfungsfolie bietet hierbei aber den Vorteil, daß im frontalen Erfassungsbe­reich, in welchem die Erfassungsempfindlichkeit beson­ders hoch ist, wegen des zuvor erwähnten Luftpolsters eine Wärmeisolationsschicht vorhanden ist, aufgrund de­rer unerwünschte Schalthandlungen weitgehend verhindert werden können.

    [0010] Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform wird das als Weitwinkelsammeloptik verwendete Fresnellinsen-System durch eine Kunststoff-Fresnellinse verwirklicht, die halbkreisförmig konvex in den Erfassungsbereich hinein­gebogen ist. Hierbei sind den azimutalen Erfassungsbe­reich abdeckende, streifenförmige Segmente halbkreisför­ mig nebeneinander angeordnet, welche in die Kunststoff-­Folie eingeprägte Fresnel-Linsen aufweisen.

    [0011] Nach einer weiteren Ausführungsform sind für die Erfas­sung der aus dem frontalen Erfassungsbereich einfallen­den Infrarot-Strahlen mindestens zwei übereinander ange­ordnete Zonen von segmentierten zentrischen Fresnellin­sen, vorzugsweise elf, vorgesehen. Hierdurch wird ein Unterlaufen des frontalen Erfassungsbereiches unmöglich.

    [0012] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind lateral neben den den frontal einfallen­den Infrarotstrahlen zugeordneten Segmenten Segmente mit azentrischen Fresnellinsen angeordnet. Die erfindungsge­mäße Lehre kombiniert mit den vorstehend beschriebenen azentrischen Fresnellinsen bietet somit den entscheiden­den Vorteil, daß der azimutale Erfassungsbereich des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder über 180° hinaus auf z.B. 220° ausgedehnt werden kann.

    [0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Pas­siv-Infrarot-Bewegungsmelders durch einen Fen­sterdurchbruch in der Gehäusewandung mit Kunststoff-Fresnellinsen-Folie,

    Fig. 2 eine mediane Schnittansicht durch den Passiv-­Infrarot-Bewegungsmelder gemäß der Schnittli­nie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 die Erfassungscharakteristik eines im Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewe­gungsmelders mit bzw. ohne Dämpfungs-Folie

    Fig. 4 die Erfassungscharakteristiken des erfindungs­gemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders gemäß zweier Ausführungsformen,

    Fig. 5 eine Gegenüberstellung diverser aus dem Azimut lateral oder frontal einfallender sowie auf den Infrarotsensorflächen empfangener Infra­rot-Nutzsignal mit gleicher Ausgangsintensität I₀ bei verschiedenen Dämpfungsanordnungen,

    Fig. 6 eine segmentierte Fresnellinsen-Kunststoff-Fo­lie mit azentrischen lateralen Fresnellinsen.



    [0014] Fig. 1 zeigt eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders 1 mit einer fensterar­tigen Gehäuseausnehmung 3 in einem Gehäuse 2. Eine Fres­nellinsen-Folie 4 aus Kunststoff ist halbkreisförmig konvex in der Gehäuseausnehmung 3 eingeklemmt. Aus einem ersten Erfassungsbereich I frontal einfallende Infrarot­strahlen SI werden mittels der Fresnellinsen-Folie 4 unmittelbar auf Infrarotsensoren 9 gebündelt. Aus einem zweiten Erfassungsbereich II lateral einfallende Infra­rotstrahlen SII werden mit Hilfe der Fresnellinsen-Folie 4 erst nach Zwischenreflexion an zwei Umlenkspiegeln 8 auf den Infrarotsensoren 9 fokussiert.

    [0015] Fig. 2 zeigt eine mediane Seitenschnittansicht durch den Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder 1 gemäß der Schnittlinie II-II in Figur 1. Die Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 ist halbkreisförmig konvex in die zu überwachenden Er­fassungsbereiche I,II hinein gewölbt und in einer Fres­nellinsen-Fassung 5 des Gehäuses 2 gehaltert. Zur Dämp­fung der frontal aus dem Erfassungsbereich I einfallen­den Infrarotstrahlen SI ist im Strahlengang hinter der Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 eine für Infrarot durchlässige Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 vorgesehen und in einer Dämpfungs-Folienfassung 7 gehaltert. Hinter der Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4 und der Dämpfungs-­Kunststoff-Folie 6 ist ein Luftpolster 10 ausgebildet, welches mit Hilfe von Abschlußstegen 11 weitgehend ge­genüber der Umgebungsluft abgeschlossen ist. Innerhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders 1 sind zentral auf einer Platine 12 die Infrarotsensoren 9 angeordnet, auf welche die lateral aus dem zweiten Erfassungsbereich II einfallenden Infrarotstrahlen SII über zwei Umlenkspie­gel 8 fokussiert werden. Frontal aus dem ersten Erfas­sungsbereich I einfallende Infrarotstrahlen SI werden ohne Zwischenreflexion direkt auf die Infrarotsensoren 9 gebündelt.

    [0016] Fig. 3 zeigt eine im Stand der Technik bekannte erste Erfassungscharakteristik 13 des Passiv-Infrarot-Bewe­gungsmelders 1 ohne Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6. Man erkennt deutlich eine eingebuchtete Einschnürung 15 für die lateral einfallenden Infrarotstrahlen. Dies ist im wesentlichen dadurch bedingt, daß aufgrund der Zwischen­reflexion an den Umlenkspiegeln 8 eine Streuung der In­frarotstrahlen SII am Material der Umlenkspiegel 8 stattfindet, was mit einem Energie- und damit einem In­tensitätsverlust verbunden ist. Eine zweite Erfassungs­charakteristik 14 ergibt sich dann, wenn sowohl die frontal aus dem ersten Erfassungsbereich I als auch die lateral aus dem zweiten Erfassungsbereich II einfallen­ den Infrarotstrahlen SI,SII mit der Dämpfungs-Kunst­stoff-Folie 6 zusätzlich gedämpft werden. Man erkennt, daß die Form der Erfassungscharakteristiken 13,14 im wesentlichen erhaltenbleibt, wohingegen eine über einen Azimutwinkel φ variable Erfassungsreichweite r bei der Erfassungscharakteristik 14 gegenüber der Erfassungscha­rakteristik 13 verringert ist.

    [0017] Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäß verbesserte dritte Er­fassungcharakteristik 16. Sie ist dadurch ausgezeichnet, daß die einbuchtenden Einschnürungen 15 bei den Erfas­sungcharakteristiken 13,14 nicht nur kompensiert, son­dern sogar überkompensiert sind. Eine vierte Erfassungs­charakteristik 17 ergibt sich dann, wenn man die erfin­dungsgemäße Lehre in Kombination mit einer unten näher beschriebenen Fresnellinsen-Folie 4 mit lateral azentri­schen Fresnellinsen-Segmenten 18 verwendet. Hierdurch läßt sich dann der azimutale Erfassungsbereich um einen dritten Erfassungsbereich III auf insgesamt 220° erwei­tern (vgl. auch Fig. 2).

    [0018] Fig. 5 zeigt eine Gegenüberstellung verschiedener late­ral und frontal einfallender Infrarot-Nutzsignale bei unterschiedlichen Rauschpegeln und unterschiedlichen Anordnungen der Dämpfungs-Folien 6. Betrachtet werden sollen zunächst die Verhältnisse bei einem Passiv-Infra­rot-Bewegungsmelder 1 ohne jegliche Dämpfungsfolie 6. Ein hierdurch bedingter Rauschpegel R₂ ist relativ hoch. Ein aus lateraler Richtung emittiertes Nutzsignal mit der Intensität I₀ wird gemäß Signal aII auf der Infra­rot-Sensorfläche 9 nur noch mit der um Δ Id (d =dissi­pation = Streuung) verringerten Intensität empfangen, wohingegen das frontal einfallende und durch das Signal aI repräsentierte Infrarot-Nutzsignal im wesentlichen ungedämpft zur Infrarot-Sensorfläche gelangt. Die Dämp­fung durch die Fresnellinsen-Kunststoff-Folie bleibt bei dieser lediglich qualitativen Erörterung außer Betracht. Im Vergleich der Kurven aI,II erkennt man, daß das Sig­nal/Rausch-Verhältnis des frontal einfallenden Nutzsig­nals aI größer ist als das des lateral einfallenden Nutzsignals aII. Ein erhöhtes Signal/Rausch-Verhältnis bedeutet aber bekanntlich höhere Empfindlichkeit.

    [0019] Ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder, bei welchem sowohl die frontalen als auch die lateral einfallenden Infra­rotstrahlen SI,SII mittels einer Dämpfungsfolie 6 abge­deckt sind, weist ein erheblich vermindertes Grundrau­schen R₀ auf. In diesem Falle werden lateral einfallende Nutzsignale CII somit nicht nur um den bereits erwähnten Anteil Δ Id, welcher auf die Streuung an den Umlenkspie­geln 8 zurückgeht, gedämpft, sondern zusätzlich durch die Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 um Δ Ia gedämpft. Das Dämpfungsmaß Δ Ia (a=attenuation = Dämpfung) hängt selbstverständlich von der durchgelassenen Infrarot-Wel­lenlänge sowie der Dicke und dem Material der verwende­ten Dämpfungs-Kunststoff-Folie 6 ab.
    Demgegenüber weist ein frontal einfallendes, durch die Kurve CI repräsentiertes Nutzsignal eine lediglich um das Dämpfungsmaß Δ Ia verringerte Intensität auf. Man erkennt beim Vergleich der Kurven CI,CII daß das fron­tal einfallende Nutzsignal CI ein günstigeres Signal/­Rausch-Verhältnis als das lateral einfallende Nutzsignal CII aufweist.

    [0020] Durch die erfindungsgemäß vorgenommene Teilabdeckung der frontal aus dem Erfassungsbereich I einfallenden Infra­rotstrahlen SI ergibt sich lediglich eine geringfügige Anhebung des aufgrund der Wärmehintergrundstrahlung stets vorhandenen Rauschpegels R₁ gegenüber dem zuvor erwähnten Rauschpegel R₀. Man erkennt, daß das lateral einfallende Nutzsignal bII lediglich um das Maß ΔId ge­dämpft wird, wohingegen das frontal einfallende Nutzsig­nal bI um das Dämpfungsmaß Δ Ia gedämpft wird. Hierbei gilt Δ Id < Δ Ia = I₀-I₂ = R₂-R₀. Es ist somit festzuhal­ten, daß aufgrund der zusätzlichen Dämpfung der frontal einfallenden Infrarotstrahlen S₁ die lateral einfallen­den Infrarotstrahlen SII gegenüber den frontal einfal­lenden Infrarotstrahlen SI erstmals ein günstigeres Sig­nal/Rausch-Verhältnis aufweisen. Hieraus resultiert die zuvor beschriebene verbesserte dritte Erfassungscharak­teristik 16.

    [0021] Fig. 6 zeigt eine Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4, wel­che in einzelne streifenförmige Fresnellinsen-Segmente 18 unterteilt ist. Jedes Segment 18 stellt eine Fresnel­linse dar, welche aus verschiedenen Raumsektoren einfal­lende Infrarotstrahlen SI,SII,SIII bündelt. Im vorlie­genden Fall sind den frontal einfallenden Infrarotstrah­len SI zwei Zonen von übereinander angeordneten Fresnel­linsen-Segmenten 18 zugeordnet. Dies hat den Vorteil, daß ein Unterlaufen des frontalen Erfassungsbereiches I nicht mehr möglich ist. Entscheidend ist aber bei der vorliegenden Fresnellinsen-Kunststoff-Folie 4, daß die, - vorzugsweise jeweils vier - lateral angeordneten Fres­nellinsen-Segmente 18 als azentrische Fresnellinsen aus­gebildet sind, deren jeweilige Linsenzentren 19 außer­halb des Fresnellinsen-Segments 18 liegt. Bei Verwendung einer derartigen, an sich bekannten, Fresnellinsen-­Kunststoff-Folie 4 in Kombination mit der erfindungsge­mäßen Lehre läßt sich eine Ausweitung des azimutalen Erfassungsbereichs auf insgesamt 220° erzielen, da aus einem dritten Erfassungsbereich III (Fig. 2) einfallende dritte Infrarotstrahlen SIII wegen der erfindungsgemäß verbesserten Erfassungsempfindlichkeit noch detektiert werden können.


    Ansprüche

    1. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder mit mindestens einem innerhalb eines Gehäuses angeordneten Infrarotsen­sor sowie mit mindestens einer im Gehäuse vorgesehenen Gehäuseausnehmung, die ein Fresnellinsen-System auf­weist, wobei aus einem ersten Erfassungsbereich frontal einfallende und in zugeordneten Fresnellinsen des Fres­nellinsen-Systems gebündelte erste Infrarot-Strahlen auf den Infrarotsensor fokussiert werden, und wobei aus ei­nem zweiten Erfassungsbereich lateral einfallende und in zugeordneten Fresnellinsen des Fresnellinsen-Systems gebündelte zweite Infrarot-Strahlen nach Zwischen­reflexion an einem Umlenkspiegel-System auf den Infra­rotsensor geworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß Dämpfungsmittel (6) vorgesehen sind, aufgrund derer der Transmissionsgrad (TI) für die aus dem ersten Erfas­sungsbereich (I) auf den Infrarotsensor (9) einfallenden ersten Infrarotstrahlen (SI) geringer ist, als der Transmissionsgrad (TII) der aus dem zweiten Erfassungs­bereich (II) auf den Infrarotsensor (9) einfallenden zweiten Infrarotstrahlen (SII).
     
    2. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dämpfungsmittel (6) eine infrarot-durchlässige Dämpfungs-Kunststoff-Folie vorge­sehen ist.
     
    3. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Fresnellinsen-­System eine als Kunststoff-Fresnellinse ausgebildete Kunststoff-Fresnellinsen-Folie (4) vorgesehen ist, wobei deren den azimutalen Erfassungbereich (I,II) abdeckende sowie eingeprägte Fresnellinsen aufweisende streifenför­mige Fresnellinsen-Segmente (18) halbkreisförmig neben­einander angeordnet sind.
     
    4. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erfassung der aus dem ersten Erfassungsbereich (I) einfallenden ersten In­frarotstrahlen (SI) mindestens zwei übereinanderangeord­nete Zonen von segmentierten zentrischen Fresnellinsen, vorzugsweise jeweils 8, vorgesehen sind.
     
    5. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erfassung der aus dem zweiten und dritten Erfas­sungsbereich (II,III) einfallenden Infrarot-Strahlen (SII,SIII) jeweils lateral angeordnete Fresnellinsen-­Segmente (18) vorgesehen sind, die als azentrische Fres­nellinsen mit außerhalb der Fresnellinsen-Segmente (18) liegenden Fresnellinsen-Zentren (19) ausgebildet sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht