[0001] Die Erfindung betrifft ein Bildübertragungssystem in Operationsleuchten, insbesondere
ein Kamerasystem, welches Bildsignale aufzeichnet, so daß die Bilder aktuell sichtbar
gemacht oder archiviert werden können.
[0002] Aufnahmegeräte oder Kamerasysteme werden in Operationssälen für vielfältige Zwecke
benutzt. Zunächst einmal besteht für den Chirurgen zur Selbstkontrolle das Bedürfnis,
die eigene Arbeit zu dokumentieren, d.h. aufzuzeichnen. Wesentlich ist aber die Aufgabe,
einen Operationsvorgang für Lehrzwecke zu übertragen oder aufzuzeichnen. Angehende
Chirurgen sollen möglichst viel von einem Operationsvorgang erfahren. Im Operationssaal
können aber nur wenige zum Zweck des Lernens geduldet werden. Die Anwesenheit vieler
Zuseher steht nun im Widerspruch zur Forderung der Asepsis, die bei der Operation
unbedingte Voraussetzung ist. Deshalb waren gemäß DE-PS 1 102 673 Operationstheater
für Studenten eingerichtet worden. Aber selbst bei dieser Lösung ist die Zahl der
Studenten begrenzt. Um nun Zuhörern, z.B. Studenten, außerhalb des Operationsraums
die Operation vorführen zu können, ist vorgeschlagen worden, Fernseh- oder Videokameras
im Inneren der Operationsleuchte zu installieren, weil die Beleuchtungsoptik auch
zugleich die beste Betrachtungsoptik ist (vgl. DE-PS 10 81 302, DE-Anmeldung Q 279
und DE GBM 88 14 303.1)
[0003] Bisherige Fernsehkameras mit Bildröhren beanspruchen ein großes Volumen, wodurch
die Operationsleuchte unhandlich, schwer und damit schlecht zu bedienen wird. Die
im Inneren einer Operationsleuchte auftretenden hohen Temperaturen erfordern eine
Kühlvorrichtung für eine im Inneren einer Operationsleuchte installierten Fernsehkamera,
was wiederum zu einer Gewichtszunahme des gesamten Systems führt, welche der leichten
Bedienbarkeit der Operationsleuchte durch den Chirurgen entgegenwirkt. Weitere Nachteile
entstehen durch die Größe der Objektive und anderer Kamera einheiten, welche bisher
den Platz eines Scheinwerfers der Operationsleuchte beanspruchten und somit wurde
die Ausleuchtung des Operationsfeldes verschlechtert. Dies gilt selbst für moderne
Miniaturkameras.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Bildübertragungssystem
in Verbindung mit Operationsleuchten zu schaffen, welches die wesentliche Funktion
einer beliebigen Operationsleuchte nicht beeinträchtigt. Die Lösung dieser Aufgabe
besteht allgemein darin, in der Operationsleuchte nur die Teile einer Videokamera
unterzubringen, die lediglich das optische Signal gewinnen und in ein elektrisches
Signal umwandeln. Danach wird dieses äußerst einfach gehaltene elektrische Signal
sofort drahtlos über eine kurze Strecke aus der OP-Leuchte hinaus übertragen an einen
Empfänger, der alle übrigen Teile eines Kamerasystems wie Formalisieren, normgerechtes
Aufbereiten des Bildsignals usw. enthält.
[0005] Erfindungsgemäß besteht das Kamerasystem aus einem Objektiv, einem Aufnahmechip,
einem Umwandler, einem kleinen Sender zur drahtlosen Übertragung der rohen unbearbeiteten
Videosignale, einem Empfänger, einem Demodulator und einer verarbeitenden Kameraelektronik.
Die verarbeitende Bildelektronik wird getrennt vom Aufnahmechip im Leuchtenkörper
oder außerhalb des Leuchtenkörpers angebracht. Durch die Anbringung der verarbeitenden
Kameraelektronik außerhalb des Leuchtenkörpers wird dieser nicht zusätzlich durch
das Gewicht des ganzen Kamerasystems belastet und das Bauvolumen der OP-Leuchte kann
verringert werden. Außerdem stören sich empfindliche Bildwandelelektronik und OP-Leuchtensystem
nicht gegenseitig. Der Ton kann von einem zweiten Innensender übertragen werden, die
eine Operationsperson mit Mikrophon am Körper trägt. Die Vereinigung von Bild- und
Tonsignal erfolgt dann im Empfänger. Mikrophon und/oder Sender können auch an beliebig
anderer Stelle im Operationssaal angebracht sein.
[0006] Die optische Kameravorrichtung und der Aufnahmechip können in einer optimalen Position
in Bezug auf das Operationsfeld in die Operationsleuchte integriert werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellen Ausführungsbeispiels.
[0007] In der Figur 1 wird die Anordnung des kompletten, erfindungsgemäßen Kamerasystems
einer Operationsleuchte halbschematisiert dargestellt. Über eine optische Linse 12
werden Bildinformationen eines Bildfeldes 40 aufgenommen. Ein elektronischer Aufnahmechip
14 wandelt die als Photonen ankommenden Bildinformationen in meßbare Spannungsunterschiede
in den einzelnen Bildpunkten um. Derartige Informationen werden in einem Umwandler
16 in in den Raum abstrahlende Trägerfrequenzen (z.B. Hochfrequenz, Infrarot, Ultraschall)
moduliert. Über einen oder mehrere Sender 18 und eine Antenne 19 werden die so modulierten
Informationen an eine verarbeitende Kameraelektronik 20 über eine Antenne 19A, einen
Empfänger 21 und einen Demodulator 23 übermittelt. Von der verarbeitenden Kameraelektronik
20 aus werden über das Kabel 22 unterschiedliche Geräte wie z.B. ein Bildschirm 24,
ein Videoband 26 oder ein Computer 28 zur Bildverarbeitung gespeist.
[0008] Das in der Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Kamerasystem 10 zeichnet sich erfindungsgemäß
durch die geringen Baugrößen der einzelnen Kameraelemente wie dem Aufnahmechip 14,
dem Umwandler 16, dem Sender 18 und der verarbeitenden Kameraelektronik 20 aus. Dadurch
ist erfindungsgemäß gewährleistet, daß bisher unbenutzte kleine Hohlräume innerhalb
einer Operationsleuchte 32 für ein Kamerasystem nutzbar gemacht werden können. Dadurch
muß kein Leuchtenkörper 30 einem Kamerasystem aus Platzgründen weichen.
[0009] Erfindungsgemäß wird die zu verarbeitende Kameraelektronik 20 und der Demodulator
aus Gründen der Platz- und Gewichtsersparnis und aus Gründen der Störsicherheit und
Bildqualität außerhalb der Operationsleuchte 32 angeordnet. Die verarbeitende Kameraelektronik
20 kann sich dabei im Operationssaal oder außerhalb des Operationssaals befinden.
Die Anordnung der verarbeitenden Kameraelektronik 20 und der Empfängereinheit, wie
z.B. eines Bildschirms 24 innerhalb des Operationsraumes, dient den operierenden Ärzten
zur Kontrolle der vorgenommenen operationsbedingten Arbeitsschritte. Soll die mit
der erfindungsgemäßen Kamerasystemeinheit 10 aufgezeichnete Operation von nicht an
der Operation beteiligten Personen mitverfolgt werden, so wird die verarbeitende Kameraelektronik
20 außerhalb des Operationssaals, zusammen mit dem Bildschirm 24 oder ähnlichem, angeordnet.
Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorteil der Erfindung ist es, daß schwer steril zu
haltene Übertragungskabel 22 inner halb des Operationssaals nicht mehr notwendig
sind.
Durch den Wegfall der Kabel 22 ist eine uneingeschränkte Bewegung der Aufhängung der
OP-Leuchte in alle Richtungen möglich. Die Wärmebelastung innerhalb der OP-Leuchte
nimmt bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung des Kamerasystems 10 ebenfalls ab.
[0010] Der von einem nicht dargestellten Mikrophon und Sender abgestrahlte Ton, beispielsweise
die Erläuterungen des operierenden Arztes oder einer für eine Lehrtätigkeit Mitwirkenden
wird ebenfalls dem Empfangssystem zugeführt und dort mit dem Bildsignal so vereinigt,
daß Bild und Ton nach üblichen Normen aufgezeichnet und wiedergegeben werden können.
1. Bildübertragungssystem in Verbindung mit Operationsleuchten, insbesondere ein Kamerasystem,
welches Bildsignale in einer Operationsleuchte mittels Objektiv und Bildwandler aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kamerasystem (10) mit einer optischen Linse (12), einem Aufnahmechip (14),
einem Umwandler (16) und einem Sender (18) innerhalb der Operationsleuchte (32) angeordnet
ist, während die verarbeitende Bildelektronik (20) hinter einem Empfänger (21) außerhalb
der Operationsleuchte (32) angeordnet ist.
2. Übertragungssystem in Operationsleuchten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verarbeitende Bildelektronik (20) über ein Kabel (22) mit einem Bildschirm
(24), einem Tonband (26) oder einem Videoband (28) verbunden ist.
3. Übertragungssystem in Operationsleuchten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bildaufzeichnungssystem in der Operationsleuchte (32) neben den Scheinwerfern
und in deren Strahlrichtung angebracht ist und ein Tonaufzeichungssender von einer
Person des Operationsteamsam Körper tragbar ist, dessen Tonsignal ebenfalls vom Empfänger
(21) aufgenommen und in das Bildsignal normgerecht eingemischt wird.