[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Luftmischer, der in Strömungsrichtung eines
zumindest teilweise aufgeheizten Luftstromes vor einer Wärmebehandlungskammer, z.B.
zum Trocknen von textilen Warenbahnen, angeordnet ist und zum Vermischen der in diesem
Luftstrom vorhandenen Luftschichten mit unterschiedlichen Temperaturen vorgesehen
ist, bestehend aus in dem Strömungskanal angeordneten Luftablenkungs- und verwirbelungseinrichtungen.
[0002] Eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Verteilen von Luft ist beispielsweise aus der
DE-PS 11 53 872 bekannt. Diese Einrichtung dient jedoch zur Klimatisierung von Räumen,
die ohne wesentliche Zugerscheinungen mit warmer Heizluft belüftet werden sollen.
Senkrecht zum Strömungskanal sind dazu Luftauslässe vorgesehen, die in eine Verwirbelungskammer
münden, aus denen die Luftströmung spiralförmig seitlich ausströmt. Derartige Konstruktionen
sind zur Erzielung einer gleichmäßigen Temperatur in zuvor aufgeheizten Luftmengen
nicht geeignet. Dies gilt auch für die Vorrichtung nach der US-PS 3 854 386, bei der
auf einer mit einer Kreisscheibe vergleichbaren Ringscheibe senkrecht angeordnete
Stege angeordnet sind, mit denen sich der Zuluftstrom in radiale Einzelstrahlen aufteilen
läßt. Diese verschwenkbaren Stege könnten auch in dem Strömungskanal für die Luftvermischung
vorgesehen werden, jedoch könnten mit solchen Stegen lediglich die Luftströme in Einzelstrahen
aufgeteilt werden. Eine befriedigende Durchmischung der Wärmeschlieren läßt sich
nicht erzielen. Ähnliches gilt bezüglich den Einrichtungen nach der US-PS 2 791 170,
bei denen der Zuluftstrom ebenfalls durch radial angeordnete Stege in Einzelstrahlen
unterteilt wird, wobei diese zur Erzeugung von Wirbeln auch schräg zueinander geneigt
im Luftstrom angeordnet sein können.
[0003] Ausgehend von einer Vorrichtung anfangs genannter Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Luftmischer zu entwickeln, mit dem heiße und kühlere Luftschichten
miteinander vermischt werden können, und zwar z.B. auf dem Wege zu einer Wärmebehandlungskammer,
in der nur noch eine gleichmäßig aufgeheizte Luftmenge zur Wärmebehandlung von Warenbahnen
zur Verfügung stehen soll.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß über den ganzen Querschnitt
des Strömungskanals, also senkrecht zur Strömungsrichtung, mehrere parallel zueinander
angeordnete Luftumlenkbleche vorgesehen sind, die sich in Strömungsrichtung des Luftkanals
erstrecken und über den gesamten Querschnitt des Strömungskanals gleichmäßig geneigt
sind. Wenn mit Vorteil die Neigung der Bleche so ausgerichtet ist, daß die Luft zur
Mitte des Kanals hingeblasen wird, so treffen sich dort eine Vielzahl von einzelnen
Luftstrahlen, die sich dann miteinander vermischen.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Luftmischer aus einzelnen hintereinander angeordneten
Teilen besteht und diese Luftmischerteile die Luft jeweils in eine andere Richtung
lenken. Es ist dabei z.B daran gedacht, die Bleche der benachbarten Luftmischerteile
senkrecht zueinander auszurichten und jeweils die Luftströmung in die Mitte des Kanals
zu lenken. Auch ist es denkbar, durch kreisförmig angeordnete Bleche, die jeweils
zur Mitte hin geneigt sind, die Luft in die Mitte zu lenken und dort mit anderen Strömungen
zu vermischen.
[0006] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der Luftmischer aus drei
hintereinander angeordneten Teilen besteht, wobei der erste Teil aus kreisförmig angeordneten
Blechen bestehen sollte, die - wie gesagt - konisch angeordnet sein müssen, um die
Luft in die Mitte des Kanals zu lenken. Im Anschluß daran sollten lediglich parallel
angeordnete Bleche im zweiten Teil vorgesehen sein, die jedoch wiederum aufeinander
zu in ihrer Schräge ausgerichtet sind. Ein dritter Teil ist dann in seinen Blechen
senkrecht zum vorgeordneten angeordnet, was letztlich eine vollständige Durchmischung
der Luftströmungen ohne verbleibene Hitzeschlieren zum Ergebnis hat.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1: einen Schnitt quer durch einen Durchströmtrockner, der auf seiner Oberseite
einen Brenner aufweist, in dem die Umluft mit neuen Heizgasen vermischt wird,
Figur 2: die Draufsicht auf den Luftmischer mit drei nur teilweise sichtbaren unterschiedlichen
Blechausrichtungen und
Figur 3: in perspektivischer Darstellung der Luftmischer gemäß Figur 2 mit den drei
hintereinander angeordneten Luftmischteilen.
[0008] Der erfindungsgemäße Luftmischer hat vielerlei Anwendungsmöglichkeiten. Mit ihm
können Luftschichten mit extrem unterschiedlichen Temperaturen miteinander vermischt
werden. Im Ausführungsbeispiel ist ein Durchströmtrockner dargestellt, anhand dessen
die Konstruktion dieses Luftmischers näher erläutert werden soll.
[0009] Wie bekannt, besteht ein Durchström- oder Siebtrommeltrockner aus einem rundum geschlossenen
und mit einem Ein- und Auslauf versehenen Gehäuse 1, das durch eine lotrechte Wandung
2 in einen Behandlungsraum 3 und einen Ventilatorraum 4 unterteilt ist. Der Ventilatorraum
4 kann auch unabhängig von diesem Gehäuse 1 vorgesehen sein, was zur Folge hat, daß
die Lager der im Behandlungsraum 3 drehbar gelagerten Siebtrommel 5 nicht innerhalb
der heißen Atmosphäre angeordnet sein müssen. Auf der Siebtrommel 5 liegt im allgemeinen
ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Siebgewebe auf, das für eine gleichmäßigere
Auflage des Textilgutes 6 vorteilhaft ist. In dem Umfangsbereich, den das Textilgut
6 die Siebtrommel nicht bedeckt, ist die Siebtrommel 5 auf der Innenseite durch eine
Abdeckung 7 gegen den Saugzug abgeschirmt. Die Abdeckung ist hier an einer Stelle
dargestellt, an der auch das Textilgut auf der Siebtrommel aufliegt, was insofern
widersprüchlich ist. Die Abdeckung soll hier um Winkelgrade versetzt sein. Oberhalb
und unterhalb der Siebtrommel ist im Behandlungsraum 3 eine Siebdecke 8 vorgesehen,
die zur Erzeugung eines Luftstaus zur Vergleichmäßigung der auf die Siebtrommel 5
zu strömenden Luftströmungen vorgesehen ist. Im Ventilatorraum 4 ist der Radialventilator
9 drehbar gelagert, der das Innere der Siebtrommel 5 unter Saugzug setzt und die Behandlungsluft
nach oben zur Regeneration in einer Heizeinrichtung 10 beschleunigt.
[0010] Die im Kreislauf umgewälzte Behandlungsluft muß nach jedem Durchströmungsvorgang
sowohl beschleunigt als auch aufgeheizt werden. Dazu dient im Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 eine direkte Gasheizung 10. Je nach Konstruktion der Trommel und auch
deren Größe sind hier Luftmengen zu bewältigen, die mit einer Heizung innerhalb des
Gehäuses 1 nicht mehr aufzuheizen sind. Bei den hier üblichen Durchströmtrommelkonstruktionen
sind etwa 100 m
3 Luft/Sek. aufzuheizen, wobei die an dem Textilgut 6 verlangte Temperatur zwischen
120 und 300 °C liegt. Die diese im Kreislauf umgewälzte Behandlungsluft aufheizenden
Heizgase sind aber zwischen 800 und 900 °C heiß. Es ist deshalb ein erheblicher Aufwand
notwendig, um diese heißen Verbrennungsgase mit der umgewälzen Behandlungsluft gleichmäßig
zu verteilen.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel strömt die von dem Ventilator 9 nach oben in Richtung des
Pfeiles 11 beschleunigte Umwälzluft dem Verbrennungsrohr 12 zu. Auf der Druckseite
ist eine gewisse Menge Abluft, die durch den Pfeil 13 dargestellt ist, aus dem Kreislauf
zu entfernen, während auf der Unterdruckseite dem Ventilator 9 Frischluft 13′ zugeführt
wird. Die durch den Brenner 14 erzeugten Verbrennungsgase vermischen sich in dem Rohr
12 mit der von dem Ventilator 9 beschleunigten Umluft. Aufgrund der hohen Temperaturunterschiede
ist ein besonderer Aufwand notwendig, um die unterschiedlich warmen Luftschlieren
miteinander zu vermischen. Dazu ist gemäß der dargestellten Konstruktion ein Luftmischer
15 erforderlich, der am Ende des Rohres 12 kurz vor der rechtwinkligen Umlenkung 16
oder im Anschluß daran, angeordnet sein kann. Nach dieser hier erfolgenden intensiven
Vermischung der einzelnen Luftbestandteile strömt dann die gleichmäßig aufgeheizte
Luft über einen Kanal 18 der Oberseite der Siebtrommel oder über den Kanal 19 der
Unterseite der Siebtrommel zu.
[0012] Der Luftmischer 15, nach den Figuren 2 und 3, besteht aus mehreren Luftablenkungs-
und Verwirbelungseinrichtungen. Um eine gleichmäßige Vermischung der Luftschlieren
zu erzeugen, ist quer über den gesamten Strömungskanal 12 eine Vielzahl von in Strömungsrichtung
sich erstreckenden Blechen 17 angeordnet, die in Strömungsrichtung geneigt sind, und
zwar sind die jeweiligen Bleche 17 jeweils zur Mitte des Strömungskanals 12 ausgerichtet,
so daß auf der einen Hälfte des Kanals die Luft nach links zur Mitte und auf der anderen
Hälfte des Kanals die Luft nach rechts zur Mitte oder in einem folgenden Luftmischteil
von oben nach unten und von unten nach oben geblasen wird. In einer dritten Möglichkeit
sind die Bleche 17 kreisförmig angeordnet und trichterförmig ausgerichtet. Dadurch
wird wiederum die Luft in die Mitte des Strömungskanals verlagert, so daß sich dort
die jeweiligen Luftströme aller Seiten in der Mitte treffen.
[0013] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Luftmischerteile dreifach hintereinander
angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel ist dazu in der Luftströmungsrichtung (Pfeile)
zuerst der kreisförmige Teil vorgesehen, wo die Bleche trichterförmig die Luft in
die Mitte des Strömungskanals blasen. Mit kurzem Abstand 21 folgt dann ein Teil 22,
dessen Bleche gemäß Figur 2 und 3 lotrecht ausgerichtet sind und die Behandlungsluft
jeweils zur Mitte des Behandlungskanals aufgrund ihrer unterschiedlichen Neigung
blasen. Der dritte Teil 23 des Luftmischers weist ebenfalls parallel zueinander angeordnete
Bleche auf, die zur Mitte hin geneigt sind, jedoch ist deren Ausrichtung senkrecht
zum Luftmischteil 22, so daß wiederum eine erneute Umlenkung der Behandlungsluft
und damit eine intensive Mischung erzielt wird.
1. Luftmischer, der in Strömungsrichtung eines zumindest teilweise aufgeheizten Luftstromes
vor einer Wärmebehandlungskammer, z.B. zum Trocknen von textilen Warenbahnen, angeordnet
ist und zum Vermischen der in diesem Luftstrom vorhandenen Luftschichten mit unterschiedlichen
Temperaturen vorgesehen ist, bestehend aus in dem Strömungskanal angeordneten Luftablenkungs-
und -verwirbelungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß über den ganzen Querschnitt
des Strömungskanals (12) mehrere parallel zueinander angeordnete Luftumlenkbleche
(17) vorgesehen sind.
2. Luftmischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Bleche (17) sich
in Strömungsrichtung (Pfeile) erstrecken und zu dieser über den ganzen Querschnitt
des Strömungskanals (12) geneigt sind.
3. Luftmischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (17)
über den ganzen Querschnitt des Strömungskanals (12) um den gleichen Winkel (Fig.
3) geneigt sind.
4. Luftmischer nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche
des Luftmischers bezüglich der Neigung der Bleche (17) mittig unterteilt ist und die
beiden Hälften Bleche (17) aufweisen, die jeweils zur Mitte des Strömungskanals (12)
hin geneigt sind (Fig. 3).
5. Luftmischer nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche
(17) kreisförmig, also wegen der Neigung trichterförmig, über den Querschnitt des
Luftmischers (20) angeordnet und zur Mitte des Kanals hin geneigt sind.
6. Luftmischer nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Luftmischteile
hintereinander angeordnet sind.
7. Luftmischer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als zwei, vorzugsweise
drei Luftmischteile hintereinander angeordnet sind.
8. Luftmischer nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (17)
der hintereinander angeordneten Luftmischteile (20, 22, 23) unterschiedlich geneigt
sind.
9. Luftmischer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (17) der hintereinander
angeordneten Luftmischteile (20, 22, 23) senkrecht zueinander angeordnet sind.
10. Luftmischer nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung
(Pfeile) der zu vermischenden Luft zuerst der kreisförmige Teil (20) des Luftmischers
und dann ggf. mit kurzem Abstand (21) ein Teil (22) mit parallel zueinander angeordneten
und jeweils zur Mitte hin geneigten Blechen (17) angeordnet ist, dem wiederum in Strömungsrichtung
ggf. mit kurzem Abstand (21) der dritte Teil (23) folgt, dessen Bleche (17) senkrecht
zum davor angeordneten ausgerichtet sind.