[0001] Die Erfindung betrifft ein Doppelrollenelement für eine Jacquardmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Jacquard-Webanlagen bestehen ganz allgemein aus einer Jacquardmaschine, einem Harnisch
und einer Webmaschine, die meist von unterschiedlichen Herstellern stammen. Aus diesem
Grund ist es erwünscht, diese Komponenten in der Weberei, also dem Betreiber, möglichst
rationell zu einer Webanlage zusammenfügen zu können.
[0003] Doppelrollenelemente werden zunehmend bei Jacquard-Webanlagen verwendet, bei denen
in der Jacquardmaschine zwei bewegbare Platinen mittels geeigneter Zugelemente oder
Schnüre über ein Rollenelement miteinander verbunden sind und je nach Ansteuerung
entsprechend gehoben oder gesenkt werden oder in einer gesenkten oder gehobenen Stellung
gehalten werden und so eine Offenfach-Arbeitsweise oder bei anderen Systemen eine
sogenannte Dreifachstellungs-Arbeitsweise ermöglichen. Die Ansteuerung kann nach dem
Stand der Technik auf unterschiedliche Weise, wie z.B mechanisch oder elektromechanisch
erfolgen, und zwar mit Hilfe von Jacquardkarten, Lochstreifen oder vollelektronisch
mit Hilfe von Datenverarbeitungsanlagen oder mit Hilfe von Magnetbändern oder dgl.
Das Doppelrollenelement zeichnet sich dadurch aus, daß es neben der erstgenannten
Umlenkrolle eine weitere Umlenkrolle aufweist, die zur Betätigung und Herstellung
des Hubes eines Kettfadens über eine Strupfe dient, wobei die Strupfe über diese zweite
Umlenkrolle geführt, an einem Ende mit einem Harnischführungsboden (oder Strupfenboden)
oder einer ortsfesten Lagerung fest verbunden und am anderen Ende über eine Harnischschnur
mit einer Litze verbunden ist. Der Hub, der hierdurch erreicht werden kann, entspricht
dem der bewegbaren Platinen.
[0004] Doppelrollenelemente mit vereinfachtem Aufbau oder mit einer einfachen Montage ermöglichenden
Konstruktion sind beispielsweise bekannt aus der DE-AS 11 19 188 und der EP-A1-0 214
074. Eine den Zusammenbau solcher Doppelrollenelemente sehr vereinfachende Konstruktion
ist aus der DE-PS 29 39 714 bekannt. Das die Umlenkrollen tragende Element, kurz Tragelement,
ist dort aus zwei Teilen aufgebaut, die um 180° verdreht in Achsrichtung der Umlenkrollen
zusammensteckbar sind, und zwar sind die jeweiligen Seitenelemente voneinander getrennt
ausgebildet und tragen ein eine Durchgangsöffnung aufweisendes Lagerelement zur Aufnahme
einer der Umlenkrollen sowie ein Durchsteckelement mit Wulst. Diese beiden Teile sind
(bei jeweils aufgesetzter Umlenkrolle) in Achsrichtung der beiden Umlenkrollen aufeinander
zuzubewegen, derart, daß das Durchsteckelement durch die Öffnung des Lagerelements
zu führen ist. Das Tragelement ist also in einer senkrecht zur Rotationsachse der
Umlenkrollen verlaufenden und durch die Umlenkrollen gehenden Ebene geteilt, wobei
die Verbindungselemente in Richtung der Achsen der Umlenkrollen wegragen. Zusammengesteckt
wird jedoch eine geschlossene Einheit gebildet.
[0005] Bei der Lieferung zur Weberei sind diese Doppelrollenelemente zwangsläufig bereits
an oder in der Jacquardmaschine montiert, d.h. mittels der Litze über die obere Umlenkrolle
mit der Platine verbunden, zum Teil mit bereits eingezogener, d.h. über die andere,
untere Umlenkrolle geführten Strupfe. Der Harnisch andererseits wird meist im vorgefertigt
gelieferten Zustand verwendet und muß daher bei der Montage mit der jeweiligen Jacquardmaschine
verbunden werden. Hierzu müssen die freien Enden der Strupfen mit den Harnischkordeln
verbunden werden, wobei im allgemeinen die freien Enden der Harnischkordeln im Anlieferungszustand
gegen ein Durchrutschen durch den Harnischführungs- bzw. Strupfenboden mittels zusätzlicher
geeigneter Mittel gesichert werden muß. Diese müssen bei der Montage dann auch wieder
entfernt werden. Zum Teil muß das freie Ende der Strupfe erst durch den Strupfenboden
geführt werden, wenn nicht auch noch die Strupfe über die untere Umlenkrolle geführt
werden muß. Aufgrund der üblichen hohen Packungsdichte der Harnische und damit auch
der Doppelrollenelemente und der sich aus Raumgründen ergebenden ungünstigen Montageposition
ober- oder unterhalb des Jacquardmaschinen-Gerüstaufbaus, ist dies sehr anstrengend,
kompliziert und zeitraubend. Dies umsomehr, als sicher gewährleistet sein muß, daß
alle Harnischkordeln mit dem jeweils zugehörigen Strupfen sicher verbunden sind. Das
gleiche trifft zu, wenn einzelne Teile ausgetauscht werden müssen, etwa eine Platine,
eine Strupfe, eine Harnischschnur oder ein Doppelrollenelement.
[0006] Konstruktionsbedingt ist jedoch eine vereinfachte Montage zur Verbindung von Harnisch
und Jacquardmaschine bei den bekannten teilbaren Doppelrollenelementen nur bedingt
möglich. Das Einfädeln der Litze über die erste Umlenkrolle bzw. der Strupfe über
die andere, zweite Umlenkrolle ist zwar wesentlich vereinfacht, sie müssen lediglich
um die jeweilige Umlenkrolle gelegt werden. Dies bedeutet jedoch, daß dies vor Ort
beim Zusammenbau von Jacquardmaschine einerseits und Harnisch andererseits erfolgen
muß. Der Zusammenbau bei der Montage nämlich das Verbinden der beiden Seitenteile
ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse praktisch unmöglich und wird daher auch
nicht in Betracht gezogen. Erhebliche Probleme gibt es, falls eines der Doppelrollenelemente
ausgetauscht werden muß.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Doppelrollenelement für Jacquardmaschinen
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Montage, d.h. die Verbindung von
Jacquardmaschine und Harnisch wesentlich vereinfacht ist.
[0008] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche weitergebildet.
[0010] Der Erfindung liegt die grundlegende Erkenntnis zugrunde, daß die vereinfachte Montage
dadurch erzielt werden kann, daß bei der Fertigung des Harnisches einerseits bzw.
der Jacquardmaschine andererseits unabhängig je ein eine Umlenkrolle tragendes Teil
montierbar sein muß und die beiden Teile dann möglichst einfach miteinander verbindbar
sind, um die in Bewegungsrichtung des Arbeitshubs erforderlich starre Einheit zu erreichen.
[0011] Durch die Erfindung sind daher bei Montage und Zusammenbau der Anlage beide Systeme,
nämlich Harnisch und Jacquardmaschine schnell und sicher miteinander zu einer Einheit
zu verbinden. Auch die Trennung kann in gleicher Weise sehr einfach erfolgen, wenn
die Verbindungseinrichtung entsprechend ausgebildet ist, z.B. als schnappende Steckverbindung.
[0012] Darüber hinaus wird bei der Harnischfertigung Zeit eingespart und trotzdem eine Steigerung
der Fertigungsqualität erzielt, da eine Umlenkrolle fertig montiert werden kann und
deren Lage in Bezug auf die später hiermit zu verbindene Jacquardmaschine leicht simuliert
werden kann. Toleranzfehler sind weitgehend ausgeglichen. Unnötige Arbeitsschritte
sind nicht mehr erforderlich, insbesondere ist beim Entfernen der Simulationseinrichtung
für das Simulieren der später hinzuzufügenden Jacquardmaschine eine Sicherung der
Harnischschnüre bzw. der Strupfen in ihrer vorgegebenen Lage gegen Verlieren und Verwechseln
nicht mehr erforderlich.
[0013] Bei einem Verschleiß oder einem Defekt einer Umlenkrolle oder eines die Umlenkrolle
tragenden Teils des Doppelrollenelements ist es nicht erforderlich das gesamte Doppelrollenelement
auszuwechseln, sondern nur das tatsächlich betroffene Teil. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausführungsform, bei der beide Teile des Doppelrollenelementes identisch
ausgebildet sind, was die Lagerhaltung vereinfacht, teure Werkzeugkosten erspart und
die Handhabung erleichtert, insbesondere wenn die beiden gekoppelten Teile eine stabile
Einheit bilden und auch bei den sehr eingeschränkten Sicht- und Platzverhältnissen
einfach, sogar mit einer Hand, kuppel- und entkuppelbar sind. Außerdem kann durch
geeignete Ausbildung eine sehr stabile Einheit gebildet werden, deren durch die Ansteuerung
in der Jacquardmaschine hervorgerufenen Bewegungen ohne nachteiligen Einfluß auf die
entsprechenden Bewegungen anderer, benachbarter Doppelrollenelemente ist.
[0014] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch und stark vereinfacht eine Jacquard-Webanlage, bei der die Erfindung
verwendet ist;
Fig. 2 in Seitenansicht ein Doppelrollenelement gemäß der Erfindung vor der Kupplung;
Fig. 3 das Doppelrollenelement gemäß Fig. 2 nach der Kupplung;
Fig. 4 den Schnitt I-I in Fig. 2;
Fig. 5 den Schnitt II-II in Fig. 2;
Fig. 6-8 ein anderes, sehr einfaches Ausführungsbeispiel eines Dopelrollenelements
gemäß der Erfindung.
[0015] Übliche Jacquard-Webanlagen bestehen im wesentlichen aus den Komponenten Jacquardmaschine
1, Harnisch 2 und Webmaschine 3. Diese an sich bekannten Komponenten sind in Fig.
1 schematisch dargestellt. Insbesondere sind bei der Jacquardmaschine 1 lediglich
die Platinen 4 und 5 angedeutet, die über eine über ein Teil 7a eines Doppelrollenelementes
7 laufenden Litze 6 miteinander verbunden sind. Die gesamte Steuereinrichtung in der
Jacquardmaschine 1, mit deren Hilfe das Anheben und Absenken der Platinen 4 und 5
bewirkt wird und ferner deren gesteuertes Halten in einer oberen Stellung oder einer
unteren Stellung sichergestellt wird, ist nicht dargestellt. Einrichtungen, mit denen
dies erreicht werden kann, sind in verschiedenen Ausführungsformen üblich. Die Ausbildung
solcher Einrichtungen ist auch für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich. Die
untere Endlage der Platinen 4 und 5 kann auch in anderer Weise definiert werden als
durch Aufsetzen auf einen Platinenboden, durch den die entsprechenden Enden der Litze
6 geführt sind. Aus diesem Grund ist der Platinenboden nicht mit einem Bezugszeichen
versehen.
[0016] Im Harnisch 2 ist eine Strupfe 8 an einem Ende 8a fest an einer ortsfesten Strupfen-
und Harnischführung, häufig auch Strupfenboden 9 genannt, oder auch einer anderen
ortsfesten Lagerung befestigt. Die Strupfe 8 läuft über ein zweites Teil 7b des Doppelrollenelementes
7. Das andere Ende 8b der Strupfe 8 ist mit einer Harnischschnur 10 verbunden, die
durch den Strupfenboden 9 geführt ist und ferner über ein ortsfestes Chorbrett 11
verläuft. Unterhalb davon ist die Harnischschnur 10 mit einer Litze 12 verbunden,
die eine Öse 12a enthält, durch die ein Kettfaden 14 läuft. Der Kettfaden 14 wird
entsprechend der Ansteuerung der Platinen 4 und 5 im zusammengebauten Zustand der
Webanlage nach dem entsprechend vorgegebenen Jacquardmuster in eine Hoch- oder Tieffachstellung
gebracht oder dort gehalten. Ein Harnischniederzug 13 ist mit der Litze 12 an der
unteren Seite der Öse 12a verbunden und bringt die notwendige Rückstellkraft für das
gesamte System auf, also diejenige Kraft, die sicherstellt, daß der Kettfaden 14
bei entsprechender Ansteuerung der Platinen 4 und 5 wieder von der Hochfachstellung
in die Tieffachstellung zurückkehren kann (bei der Darstellung gemäß Fig. 1).
[0017] Üblicherweise stammen die Komponenten Jacquardmaschine 1, Harnisch 2 und Webmaschine
3 aus unterschiedlichen Fertigungsbetrieben und müssen zum Bilden der Webanlage zusammengefügt
werden. Dem Zusammenbau vorangehende Funktionsprüfungen der Jacquardmaschine sind
nicht nur üblich sondern auch notwendig und werden beim Jacquardmaschinenhersteller
auf sogenannten "Testböden" durchgeführt, wobei der Harnisch 2 und der Harnischniederzug
13 simuliert werden.
[0018] Es ist daher von besonderer Bedeutung, wenn wie bei der Erfindung die entsprechenden
Teile 7b des Doppelrollenelements 7 nicht nur am Harnisch 2, sondern auch an dessen
Simulationseinrichtung bereits fest angebracht und auch bei der Funktionsprüfung verwendet
werden können.
[0019] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Doppelrollenelementes 7 sowie dessen
Teile 7a und 7b ist in den Fig. 2 bis 5 näher erläutert.
[0020] Das Doppelrollenelement 7 besteht aus dem ersten Teil 7a und dem zweiten Teil 7b,
die besonders vorteilhaft identisch ausgebildet sind, und zwar so ausgebildet sind,
daß sie "auf Umschlag" miteinander zu dem Doppelrollenelement 7 formschlüssig kuppelbar
und umgekehrt auch wieder entkuppelbar sind.
[0021] Aus diesem Grund sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils gleiche Bezugszeichen
für gleiche Abschnitte und Teile verwendet, wobei beim der Litze 6 jeweils zugeordneten
ersten Teil 7a jeweils die Anfügung "a" und beim der Strupfe 8 jeweils zugeordneten
zweiten Teil 7b des Doppelrollenelements 7 jeweils der Zusatz "b" verwendet ist. Aus
diesem Grund genügt eine ausführliche Beschreibung lediglich des Teils 7a.
[0022] Jedes Teil 7a weist eine auf einem Lager 16a angeordnete Umlenkrolle 15a auf, über
die die jeweilige Litze 6 geführt ist. Das Lager 16a ist in den Seitenteilen 17a bzw.
18a (vgl. Fig. 4) eingesetzt, derart, daß die Umlenkrolle 15a in dem Teil 7a drehbar
gelagert ist. Am anderen Ende des Teils 7a springen in Richtung auf das andere Teil
7b des Doppelrollenelementes 7 ein Schnäpper 19a mit einem gegenüber einer Schmalseite
rückspringenden Arretierhaken 20a, eine etwa mittige Führung 21a sowie ein den Schnäpper
19b und die Führung 21b des anderen Teils 7b jeweils aufnehmendes Element mit einer
Öffnung 22a und einer Arretierung 23a vor. In der diesen zugeordneten Schmalseite
ist ferner eine Griffmulde 24a vorgesehen.
[0023] Beim Zusammenkuppeln der beiden Teile 7a und 7b, das durch Aufeinanderzubewegen der
beiden Teile 7a, 7b derart erfolgt, daß der jeweilige Schnäpper 19a bzw. 19b und die
Führung 21a bzw. 21b in die jeweilige Öffnung 22b bzw. 22a eintritt bis der jeweilige
Arretierhaken 20a bzw. 20b an der Arretierung 23b bzw. 23a einschnappt. Eine Führungsschräge
28a sowie insbesondere eine Verjüngung 30a nahe dem Ansatz oder Fußpunkt des Schnäppers
19a am Teil 7a erleichtert das Einführen und das Aus lenken des Schnäppers 19a in
die zugehörige Öffnung 22b und das federnde Rückstellen nach außen hinter die zugehörige
Arretierung 23b im Bereich der Griffmulde 24b. Hierdurch wird eine formschlüssige
Verbindung hergestellt. Mit Hilfe der etwa mittigen jeweiligen Führungen 21a und 21b
wird die Formstabilität und formschlüssige Verbindung verbessert, beim dargestellten
Ausführungsbeispiel sogar gewährleistet. Die Führungen 21a und 21b sind so ausgebildet,
daß die im zusammengekuppelten Zustand einander zugewandten zu den Schmalseiten parallelen
Seiten aneinander anliegen. Beim Zusammenkuppeln sind entsprechende einander zugewandte
Führungsschrägen 27a bzw. 27b von Vorteil. Im Bereich dieser schnappenden Steckverbindung
sind an die Seitenwände 25a und 26a keine wesentlichen Anforderungen zu stellen. Von
Vorteil ist es, wenn es sich dabei um direkte Verlängerungen der Seitenteile 18a und
17a des Doppelrollenelement-Teils 7a handelt, in dem die Umlenkrolle 15a gelagert
ist. Die Seitenwände 25a und 26a sind in dem Abschnitt zu entfernen, in dem der Schnäpper
19a vorgesehen ist, und sind zweckmäßig als die Öffnung 22a bzw. die Griffmulde 24a
definierende Teile auf der anderen Schmalseite ausgebildet. Zwischen dem Fußpunkt
des Schnäppers 19a und dem außenliegenden Punkt der Öffnung 22a ist eine im wesentlichen
diagonaler Verlauf vorgesehen, wobei in Kupplungsrichtung verlaufende Abschnitte 32a,
33a bzw. 32b, 33b nahe der Mitte die Wirkung der Führungen 21a, 21b unterstützen können,
wie sich das aus Fig. 3 ergibt.
[0024] Zum Entkuppeln der beiden Teile 7a, 7b des Doppelrollenelementes 7 ist lediglich
im Bereich der Griffmulden 24a, 24b auf den dort jeweils befindlichen Schnäppern 19b
bzw. 19a gleichzeitig zu drücken entsprechend den Pfeilen B und A in Fig. 3. Die beiden
Teile 7a und 7b sind dann lediglich zum Entkuppeln auseinander zu ziehen, sofern nicht
bereits andere Elemente der Webanlage (z.B. der Harnischniederzug 13) eine entsprechende
Kraft ausüben.
[0025] Vorzugsweise besteht jedes Doppelrollenelement-Teil 7a, 7b aus einem Kunststoff-Spritzteil,
wobei für die Materialauswahl als vereinfachend berücksichtigt werden kann, daß Entkupplungs-Vorgänge
in lediglich sehr geringer Anzahl vorkommen können.
[0026] Die identische Ausbildung der beiden Teile 7a, 7b ist zwar besonders vorteilhaft,
jedoch kann die Erfindung auch durch eine einfache Schnappverbindung an sich bekannter
Art erfolgen, bei der ein Element als die Arretierung aufweisendes im wesentlichen
hülsenartiges Teil ausgebildet ist, während das andere Element als den Schnäpper mit
dem Arretierhaken aufweisendes Teil ausgebildet ist. Solche Schnappverbindungen können
auch so ausgebildet sein, daß zwei Arretierungen bzw. zwei Schnäpper vorgesehen sind.
Schnappverbindungen dieser Art sind auf einem vollkommen anderen Sachgebiet, nämlich
beider Verbindung von Gurtriemen an sich bekannt.
[0027] In den Figuren 6 bis 8 ist in einer den Figuren 3 bis 5 entsprechenden Weise ein
anderes einfaches Doppelrollenelement gemäß der Erfindung dargestellt. Mit dem bereits
erläuterten Ausführungsbeispiel identische Teile sind mit einem zusätzlichen Strich
gekennzeichnet und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung. Ferner ist auch bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 6 bis 8 eine identische Ausbildung der beiden
Teile 7a′,7b′ vorgesehen, jedoch ist dies auch wie bei dem anderen Ausführungsbeispiel
nicht zwingend erforderlich, jedoch von erheblichem insbesondere fertigungstechnischem
Vorteil.
[0028] Die Glieder der Verbindungseinrichtung bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren
6 bis 8 sind durch Hakenelemente 32a bzw. 32b gebildet. Diese weisen einen vom der
Umlenkrolle 15a′, 15b′ abgewandten Ende des Teils 7a′,7b′ wegragenden vertikalen Abschnitt
33a,33b, einen sich daran anschließenden, sich in der Ebene des Teils 7a′,7b′ erstreckenden
horizontalen Abschnitt 34a, 34b und einen jenseits der Symmetrieebene 31′ vertikal
zurückspringenden Abschnitt 35a bzw. 35b auf. Die Abmessungen sind so, daß die beiden
Hakenelemente 32a,32b im zusammengefügten Zustand ineinander eingreifen und so eine
in der Richtung des Arbeitshubes, also in Zugrichtung der Litze 6′ einerseits bzw.
der Strupfe 8′ andererseits eine form- und kraftschlüssige Verbindung erreichen.
[0029] Wenn allerdings Zugkräfte zu befürchten sind, die unter einem Winkel zur Ebene des
Doppelrollenelemtes (entsprechend der Zeichenebene in Figur 6) abweichen, so ist diese
kraft- und formschlüssige Verbindung nicht mehr gewährleistet. Es ist daher zweckmäßig
Führungswände 36a,37a bzw. 36b,37b vorzusehen, die Verlängerungen der Seitenteile
17a′, 18a′ (vgl. Figur 7) bzw. entsprechenden Elementen des anderen Teils 7b′ sind.
Der vertikale Abschnitt 35b bzw. 35a wird dann in den Zwischenraum zwischen den beiden
Führungswänden 36a,37a bzw. 36b, 37b eingeführt und dann erst zum Hintergreifen gebracht.
[0030] Eine Stabilisierung ist auch dadurch erreichbar, daß Nuten und Vorsprünge vorgesehen
sind, etwa die Nut 38a im horizontalen Abschnitt 34a und der Vorsprung 39a am stirnseitigen
Ende des vertikalen Abschnittes 35a, die dann mit den entsprechenden Nuten bzw. Vorsprüngen
des anderen Teils 7b′ in Eingriff bringbar sind. Ähnliche Führungsnuten bzw. Führungsvorsprünge
können auch in den vertikal verlaufenden Seiten des ersten vertikalen Abschnitten
33a und des zweiten vertikalen Abschnittes 35a des einen Teils 7a′ und den entsprechenden
Seiten der beiden Abschnitten 33b,35b des anderen Teils 7b′ vorgesehen sein.
[0031] Das Doppelrollenelement 7 ist daher einfach handhabbar und erleichtert die Montage
sehr wesentlich. Die Breite der Schmalseiten ist im wesentlichen durch den Platzbedarf
der Umlenkrolle mit zugehörigem Lager bedingt, die Breite der Seitenwände ist ebenfalls
durch den Platzbedarf der Umlenkrollen zuzüglich der eingelegten Litze bzw. Strupfe
und eines Sicherheitszuschlags bedingt. Es ist ferner zu erwähnen, daß die Anbringung
des Lagers 16, 16b; 16a′,16b′ mit der jeweiligen drehbaren Umlenkrolle 15a, 15b bzw.
15a′, 15b′ in den zugehörigen Seitenteilen auch in einer anderen Weise erfolgen kann,
beispielspielsweise auch so, wie dies in der EP-A1-0 214 074 erläutert ist. Wesentlich
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist lediglich, daß die drehbare Lagerung sichergestellt
ist.
1. Doppelrollenelement für Jacquardmaschine, mit einem Tragelement (7) aus zwei mittels
einer Verbindungseinrichtung miteinander verbundenen Teilen (7a,7b;7a′,7b′) und mit
zwei im Tragelement (7) gelagerten Umlenkrollen (15a,15b; 15a′, 15b′),
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Teil (7a,7b;7a′,7b′) an einem seiner Enden jeweils eine der Umlenkrollen
(15a,15b;15a′,15b′) einschließlich deren Lagerung (16a,16b;16a′,16b′) aufweist,
daß von seinem anderen Ende je ein Glied (19a-30a, 19b-30b; 32a-39a,32b-39b) der Verbindungseinrichtung
in einer Ebene wegragt, durch die die Achse der jeweiligen Umlenkrolle (15a, 15b;15a′,15b′)
senkrecht hindurchtritt, wobei die beiden Glieder (19a-30a,19b-30b;32a-39a,32b-39b)
der Verbindungseinrichtung so miteinander in der Ebene verbindbar sind, daß bei Zugausübung
in der Ebene in dieser eine form- und kraftschlüssig verbundene Einheit erreicht ist.
2. Doppelrollenelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glieder der Verbindungseinrichtung durch Hakenelemente (32a,32b) gebildet
sind, die im verbundenen Zustand ineinander eingreifen.
3. Doppelrollenelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Teile (7a′,7b′) des Tragelements identisch ausgebildet sind.
4. Doppelrollenelement nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Teil (7a′,7b′) im Bereich der Verbindungseinrichtung Führungswände (36a,37a,36b,37b)
aufweist, zwischen die das Hakenelement (32b,32a) des anderen Teils (7a′,7b′) einführbar
und im verbundenen Zustand abgestützt ist.
5. Doppelrollenelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Hakenelement (32a,32b) in der Ebene Führungsnuten (38a) bzw. Führungsvorsprünge
(39a) aufweist, die im verbundenen Zustand ineinander eingreifen.
6. Doppelrollenelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungseinrichtung durch eine schnappende Steckverbindung (19a-23a,19b-23b)
gebildet ist.
7. Doppelrollenelement nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Teile (7a,7b) des Tragelements (7), identisch ausgebildet sind und sowohl
einen federnd nachgiebigen Schnäpper (19a,19b) mit Hakenglied (20a,20b) als auch ein
Arretierglied (23a,23b) zur hintergreifenden Aufnahme des Hakenglieds (20a,20b) des
Schnäppers (19a,19b) des jeweils anderen Teil (7b,7a) aufweisen.
8. Doppelrollenelement nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Teil (7a,7b) im Bereich der Verbindungseinrichtung ein Führungselement (21a,21b)
aufweist, das zwischen sich in einer Ebene senkrecht zur Achse der jeweiligen Umlenkrolle
(15a,15b) erstreckenden Seitenwände (25a,26a;25b,26b) des jeweils anderen Teils (7b,7a)
einführbar ist.
9. Doppelrollenelement nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (21a,21b) des einen Teils (7a,7b) im verbundenen Zustand beider
Teile (7a,7b) am Führungselement (21b,21a) des anderen Teils (7b,7a) in einer durch
die Achsen der Umlenkrollen (15a,15b) gehenden Ebene anliegt.
10. Doppelrollenelement nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der federnd nachgiebige Schnäpper (19a,19b) im Bereich der Schmalseiten des jeweiligen
Teils (7a,7b) vorgesehen und federnd nachgiebig in Richtung auf die andere Schmalseite
auslenkbar ist und das jeweils andere Teil (7b,7a) im Bereich der anderen Schmalseite
eine Griffmulde (24b,24a) aufweist, die den Zugang zum eingeschnappten Schnäpper (19a,
19b) bei miteinander verbundenen Teilen (7a,7b) zwecks Lösung der Verbindung ermöglicht.
11. Doppelrollenelement nach Anspruch 9 und/oder 10,
gekennzeichnet durch
Führungsschrägen (27a,27b,28a,28b) am Schnäpper (19a,19b) bzw. am Führungselement
(21a,21b).
12. Doppelrollenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Teil (7a,7b;7a′-7b′) ein Spritzguß-Kunstoffteil ist.