(19)
(11) EP 0 421 924 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1991  Patentblatt  1991/15

(21) Anmeldenummer: 90810673.5

(22) Anmeldetag:  05.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03J 1/14, D03D 51/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT SE

(30) Priorität: 03.10.1989 CH 3595/89

(71) Anmelder: SULZER RÜTI AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Bucher, Robert
    CH-5262 Frick (CH)

(74) Vertreter: Hammer, Bruno, Dr. 
c/o Sulzer Management AG KS/Patente/0007W
8401 Winterthur
8401 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zur Behebung von Kettfadenbrüchen in einer Webmaschine


    (57) Eine Einrichtung (101) zur Behebung von Kettfadenbrüchen in einer Webmaschine wird beim gebrochenen Kettfaden (11) zunächst grob positioniert, indem sie zur Wächterlamelle (21) geführt wird, die zu dem gebrochenen Kettfaden (11) gehört. Nach Entfernung des gebrochenen Kettfadens (11) wird ein neuer Hilfskettfaden (1) in die Wächterlamelle (21) und die Weblitze (31) eingeführt, indem zwei seit­lich geschlitzte Einziehrohre (71,72) den Hilfskettfaden (1) durch Oeffnungen in der Wächterlamelle (21) bzw. der Weblitze (31) abwechselnd hindurchblasen. Dabei gelangt der Hilfskettfaden aus der Blasöffnung des einen Einzieh­rohres (71) in eine Saugöffnung des anderen Einziehrohres (72) gelangt. Die Einziehrohre (71,72) werden bei dieser Operation schrittweise in Kettrichtung der Webmaschine weiterbewegt, bis sie eine durch das Webblatt (4) ge­steckte Lochnadel (6c) erreichen, in die der Hilfskett­faden (1) letztlich eingefädelt wird. Mit dieser Einrich­tung (101) kann ein Kettfadenbruch ohne zusätzliche Ar­beiten abschliessend behoben werden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Behebung von Kettfadenbrüchen in einer Webmaschine, bei dem ein Hilfskettfaden mittels einer Einzieheinrich­tung zur Weberseite hin eingezogen wird.

    [0002] Es ist ein Verfahren dieser Art aus der europäischen Pa­tentanmeldung Nr. 0 259 915 bekannt, wobei aber der Kettfadenbruch nicht abschliessend behoben ist. Ein Hilfskettfaden wird dort nur bis zum Webblatt eingezogen.

    [0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Beheben von Kettfadenbrüchen zu schaffen, mit dem bzw. in der der Kettfadenbruch zügig und vollständig behoben wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Hilfskettfa­den mittels der Einrichtung zum Einziehen in mindestens ein vom Kettfaden durchlaufenes Teil wie eine Wächterla­melle, eine Weblitze und eine durch das Webblatt von vor­ne gesteckte Lochnadel eingeführt wird, indem der Hilfs­kettfaden durch zwei Einziehrohre je nach Erfordernis in Wächterlamelle, Weblitze, Lochnadel jeweils von einer Seite zur anderen des betreffenden Teils hindurchgereicht wird, wobei abwechselnd das eine bzw. das andere Ein­ziehrohr den Hilfskettfaden übergibt bzw. übernimmt und die Einziehrohre schrittartig von einem Teil zum anderen beispielsweise von der Wächterlamelle zur Weblitze und von der Weblitze zur Lochnadel, rücken.

    [0005] Auf diese Weise wird der Hilfskettfaden vom Kettbaum her bis zum Geweberand und weiter bis über das Gewebe einge­zogen, so dass der Webbetrieb ohne weitere Unterbrechun­gen fortgeführt werden kann. Die auf dem Gewebe liegenden Enden des vorher herausgezogenen gebrochenen Kettfadens und des Hilfskettfadens werden entweder einige Webzyklen nach dem Einziehen oder später, beispielsweise bei der Gewebekontrolle, abgeschnitten.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht auf den Webbe­reich einer Webmaschine vom Spannbaum bis zum Gewebe;

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Schwerts mit den Einziehrohren und einer Litze;

    Fig. 2a eine Teilansicht auf das Schwert gemäss Pfeil II in Fig. 2;

    Fig. 2b eine Seitenansicht eines Einziehrohres;

    Fig. 3 eine Teilansicht auf den Webbereich vom Spann­baum bis zum Kettfadenwächter;

    Fig. 3a in einer Teilansicht den Grundriss der Anord­nung in Fig. 3;

    Fig. 3b den Einziehvorgang in eine Wächterlamelle des Kettfadenwächters;

    Fig. 4 eine Teilansicht des Webbereiches bei den Web­litzen und beim Webblatt;

    Fig. 4a den Einziehvorgang in das Webblatt;

    Fig. 4b einen Grundriss der Anordnung gemäss Fig. 4 als Ansicht gemäss Pfeil IV; und

    Fig. 5 die gesamte Einrichtung zur Behebung von Kett­fadenbrüchen in perspektivischer schematischer Darstellung.



    [0007] In Fig. 1 wird die Webkette 10 über den Spannbaum 14 in die Horizontale umgelenkt. Im Kettfadenwächter 2 mit den Lamellen 20, 21 ist eine Lamelle 21 in der Kontaktposi­tion auf der Kontaktschiene 23, da der in sie eingezogene Kettfaden 11 gebrochen ist. Wie im folgenden ausgeführt wird, kann mittels der Lamelle 21 und der Kontaktschiene 23 eine schmale Gasse in der Webkette 10 gebildet werden, in welche ein Schwert 50 zur Verbreiterung der Gasse ein­gefahren wird. Das Schwert 50 wird vor dem Eintauchen in die Webkette 10 mittels eines nicht dargestellten Fahran­triebes horizontal in Schussrichtung der Webmaschine auf die Höhe der Wächterlamelle 21 gesteuert. Die Lage der Wächterlamelle 21 und somit die anzustrebende Lage für das Schwert 50 kann beispielsweise mit einem speziellen handelsüblichen Kettfadenwächter bestimmt werden, indem der Widerstand eines Drahtes in Schussrichtung von einer Seite des Kettfadenwächters 2 aus bis zur Kontaktstelle der Wächterlamelle 21 bestimmt wird, woraus sich deren Position auf einfache Weise ermitteln lässt, wenn der Widerstand pro Längeneinheit des Drahtes bekannt ist. Das kettseitig liegende Ende des gebrochenen Kettfadens 11 wird durch ein Abführgerät 80 erfasst, beispielsweise mit einer Saugdüse 81, welche in dieselbe Position wie das Schwert 50 über die gebildete Gasse zwischen den Kett­fäden 12,13 gesteuert wurde. Die Saugdüse 81 schwenkt in Richtung des Pfeils 81′ zu einer Schneid- und Haltevor­richtung 82, wo das von der Saugdüse 81 gehaltene Teil­stück des gebrochenen Kettfadens 11 abgelegt und durch­trennt wird, um in einem folgenden Arbeitsgang mit einem Hilfskettfaden 1 verbunden zu werden. Auf der anderen Seite des Kettfadenwächters 2 in Fig. 1 kann das dort liegende Ende des gebrochenen Kettfadens 11 ebenfalls mittels der Saugdüse 81 erfasst und hochgezogen werden. Dies ist erforderlich, damit der gebrochene Kettfaden 11 beim Verschieben des Schwerts 50 in Richtung 50˝ sich nicht auf dessen Vorderseite in Pfeilrichtung 50˝ auf­stauen kann. Durch Verschieben des Schwertes 50, wie aus Fig. 4b zu ersehen ist, wird ein freier Arbeitsraum auch im Bereich des Pakets der Webschäfte 3 geschaffen, in welchen Litzen 30 bzw. 31 geführt werden. Es werden damit alle Litzen 30 mit intakten Kettfäden seitlich verdrängt mit Ausnahme der Litze 31, in die der Hilfskettfaden 1 einzuziehen ist. Es wird angenommen, dass der gebrochene Kettfaden 11 durch das Litzenauge 32 der Litze 31 geführt ist. Diese Litze wird später vom Schwert 50 selektioniert. Auf der Vorderseite des Pakets 3 der Webschäfte kann das dort liegende Teilstück des gebrochenen Kettfadens 11 durch die Saugdüse 81˝ erfasst und in die Position 11˝ in Fig 1 beim Webblatt 4 gezogen werden. Der gebrochene Kettfaden 11˝ kann in dieser obersten Position leicht durch eine Saugdüse 83 erfasst werden, da er oberhalb der übrigen Kettfäden 12 liegt, und nach vorne über das Gewebe 100 mittels der Saugdüse 83 gezogen werden. Damit sind die Teile des gebrochenen Webfadens 11 aus dem Web­bereich entfernt. Es ist zweckmässig, die Webkette 10 in die Fachschlussposition zu steuern, wobei alle Litzenau­gen 32 auf gleicher Höhe wie in Fig. 1 gezeichnet liegen.

    [0008] In Fig. 2 ist das Schwert 50 in einer Arbeitsposition bei den Weblitzen 30, 31 gezeigt. Oberhalb der Spitze 51 des Schwerts 50 aus erstrecken sich aus dem Schwert 50 Flügel 50a, 50b, welche mit zunehmender Höhe entlang des Schafts 50c breiter werden. Die Enden 500a, 500b der Flügel 50a, 50b sind gegeneinander nach innen gerichtet, damit bei der Verschiebung des Schwerts 50 entgegen Pfeil II inner­halb der Webkette die einzelnen Kettfäden 12, 13 nicht brüsk umgelenkt werden. In den Flügeln 50a, 50b sitzen in Verschieberichtung des Schwerts 50 vor seinem Schaft 50c einander gegenüber ein Sensor 54 und eine Lichtquelle, welche beim Verschieben des Schwerts in Richtung Pfeil 50˝ ein Signal erzeugen, wenn die Litze 31, in die der Hilfskettfaden 11 eingeführt werden soll, auf Höhe der Verbindungslinie V des Sensors 54 und der Lichtquelle 55 liegt. Die Einrichtung 5 zum Lokalisieren der Weblitze 31 mit dem Schwert 50 wird dann nur noch um die Distanz zwi­schen der Verbindungslinie V und der Nut 52 im Schaft 50c weiterbewegt, so dass nach Einfahren der Litze 31 in der Nut 52 die Einrichtung 5 zum Stillstand kommt. Nachdem durch den Sensor 54 die Position der Litze 31 ermittelt wurde und das Schwert nach dem Einfahren der Litze 31 still steht, ist somit auch die Einziehposition für die Einziehrohre 71 und 72 vorher bestimmt. Die Steuerung S der Einrichtung 101 gemäss Fig. 5 registriert hierzu die Bewegung des Armes 56, der das Schwert 50, und steuert die Arme 715 und 725 der Einziehrohre 71 und 72 so, dass sie in die Einfädelposition bei der Litze 31 gelangen. In der in Fig. 2 gezeigten Position kann dann der Hilfskettfaden in das Litzenauge 32 eingefädelt werden, indem die Einrichtung 7 zum Einziehen eines Kettfadens in die Oeffnung 53 des Schwerts 50 hereingeschoben wird, wobei die Blasöffnung 72a des linken Einziehrohres 72 gemäss Fig. 2a auf der einen Seite des Litzenauges 32 Hilfskettfaden 1 durch das Litzenauge 32 hindurch in die Saugöffnung 71c des rechten Einziehrohres 71 bläst. Die­ser Vorgang ist im Grundriss auch in Fig. 4b zu sehen.

    [0009] In Fig. 2b ist das rechte Einziehrohr 71 in der Seitenan­sicht dargestellt, wobei die Saugöffnung 71c, ein Schlitz 71b und die Blasöffnung 71a sichtbar sind. Ein Luftstrom L durch das Einziehrohr 71 erzeugt bei der Saugöffnung 71c einen Unterdruck und verlässt das Einziehrohr durch die Blasöffnung 71a, wobei der Strom rechtwinklig zur Längserstreckung des Einziehrohres 71 umgelenkt wird. Durch den Schlitz 71b kann der Hilfskettfaden 1 wieder aus dem Einziehrohr 71 herausgezogen werden, wenn der Einziehvorgang beendet ist. Das Ansaugen des Hilfskett­fadens 1 in die Saugöffnung 71c wird dadurch unterstützt, dass gegenüber der Saugöffnung 71c die Blasöffnung 72a des linken Einziehrohres 72 liegt.

    [0010] In Fig. 3 ist der Webbereich beim Kettfadenwächter 2 wäh­rend des Einziehens des Hilfskettfadens 1 dargestellt. Das Schwert 50 ist in einer Bewegung gemäss Pfeil 50′ in die Webkette 10 eingetaucht und hat eine verbreiterte Gasse gebildet, wie dies in Fig. 3b ersichtlich ist. Fig. 3a zeigt den Augenblick des Eintauches des Schwerts 50 zwischen den Kettfäden 12 und 13, welche dem gebrochenen Kettfaden 11 benachbart sind. Die Wächterlamelle 21 ist in ihrer tiefgestellten Position 21′ schräg gestellt, wodurch sich die Gasse zwischen den benachbarten Kett­fäden für das Eintauchen des Schwerts 50 gebildet hat. Die Schrägstellung der Lamelle 21 lässt sich dadurch erreichen, dass Schlitze in der Kontaktschiene 23 schräg ausgeführt sind und die Kontaktschiene 23 und eine Trag­schiene 22 in Längsrichtung gegeneinander bewegt werden. Ein derartiger Kettfadenwächter ist beispielsweise in der schweizerischen Patentschrift 169 657 dargestellt. Die Lamelle 21 wird durch einen Halter 24 erfasst und für die nachfolgende Einziehoperation hochgezogen.

    [0011] Ein Teilstück des gebrochenen Kettfadens 11 in Fig. 3 ist in einer Knüpf- oder Spleissvorrichtung 76 mit einem abge­längten Stück eines Hilfskettfadens 1 verbunden worden. Der Hilfskettfaden wird mittels einer Zumess- und Zuführ­vorrichtung 73 mit einem Rollenpaar 74 der Einrichtung 7 zum Einziehen des Hilfskettfadens 1 zugeführt. Das Rol­lenpaar 74 kann ortsfest rotierend den Hilfskettfaden 1 weitergeben, und nach Beendigung des Transportes des Hilfskettfadens 1 wird das Rollenpaar in Richtung Pfeil 73′ getrennt. In der Einrichtung 7 zum Einziehen des Kettfadens 1 wird der Hilfskettfaden beispielsweise ge­mäss Fig. 3b durch das rechte Einziehrohr 71 horizontal an den Kettfadenwächter 2 herangeführt. Der Hilfskettfa­den 1 wird dann in die Wächterlamelle 21 eingeführt und weiter in das linke Einziehrohr 72 geblasen.

    [0012] Sobald das Schwert 50 in seiner Arbeitsposition gemäss Fig. 4 bei der Weblitze 31 steht, kann das linke Einzieh­rohr 72 wie weiter oben beschrieben an das Litzenauge 32 der Litze 31 herangeschoben werden, wo der Hilfskettfaden 1 durch das Litzenauge 32 hindurch wieder in das rechte Einziehrohr 71 eingefädelt wird. Zum Einziehen in das Webblatt kann das Einziehrohr 71 gemäss den Pfeilen 71′ in Fig. 4a weiterbewegt werden. Durch das Webblatt 4 wird vom Gewebe 100 her eine Lochnadel 60 zwischen die Blatt­lamellen 40 hindurchgesteckt. Die Lochnadel kommt mit dem rechten Einziehrohr 71 zur Deckung, wonach der Hilfskettfaden in die Lochnadel eingeblasen wird. Aus Fig. 4a geht hervor, dass die Einziehnadel 71 und die Lochnadel 60 dabei oberhalb des obersten Kettfadens 12 liegt, wobei der Einfädelprozess ungehindert ablaufen kann. Wie erwähnt, können auch sämtliche Kettfäden 12 und 13 horizontal liegen, oder die Lage des Gewebes 100 wird verändert, indem es nach unten gezogen wird. Dies kann erreicht werden, indem eine nicht gezeichnete Gewebestüt­ze nach unten bewegt wird, oder indem sämtliche Webschäf­te 3 nach unten bewegt werden. In diesem Fall kann die Lochnadel 60 in der Höhe der Fachschlussstellung F gemäss Fig. 4a bleiben. Anschliessend wird die Lochnadel 60 in Richtung des Pfeils 60′ durch das Webblatt 4 zurückgezo­gen, bis der neue eingezogene Hilfskettfaden 1 über dem Gewebe 100 liegt. Eine Fadenklemme 61, die auf der Loch­nadel seitlich aufliegt, verhindert das vorzeitige Her­ausgleiten des Hilfskettfadens 1 aus der Lochnadel 60.

    [0013] In Fig. 5 sind die Funktionsorgane der Einrichtung 101 schematisch mit Antriebsmitteln dargestellt. Das Schwert 50 wird durch einen Arm 56 horizontal und vertikal in Richtung der Pfeile bei 56 versetzt, weiterhin werden die Einziehrohre 71 und 72 mittels der Arme 715 bzw. 725 ho­rizontal versetzt. Zur Führung und zum Antrieb der Arme 715, 725 sind Rollen 710 vorgesehen.

    [0014] Nach Entfernen des gebrochenen Kettfadens aus der Webket­te 10 wird zunächst von einer Hilfskettfadenspule 10′ mittels eines Hilfsblasrohres 73′ Kettfaden abgezogen und in das Hilfsrohr 72′ eingeführt. Der Hilfskettfaden 1 bewegt sich dabei in Richtung auf das Rollenpaar 74. Der Hilfskettfaden wird durch das Rollenpaar 74 erfasst und in einen Speicher 75 eingeführt, welchen der Hilfskettfa­den zunächst horizontal durchläuft, bis er den Sensor 91 passiert. Mit der Abgabe eines Sensorsignales des Sensors 91 an die Steuerung S beim Vorbeilaufen des Schussfadens wird ein Zählwerk in Gang gesetzt, welches die Umdrehun­gen eines Antriebsmotors 74′ beim Rollenpaar 74 festhält. Das Rollenpaar 74 läuft dann so lange weiter, bis eine vorgegebene Anzahl von Umdrehungen des Antriebsmotors 74′ bzw. eine vorgegebene Länge des Hilfskettfadens 1 errei­cht ist. Die Spitze des Hilfskettfadens 1 ist inzwischen durch den Speicher 75 in den Spleisser 76 gelangt, in welchem die Spitze des Hilfskettfadens nach Abgabe eines Signals des Sensors 94 beim Vorbeilaufen des Hilfskett­fadens erfasst wird. Bei Weiterförderung des Hilfskett­fadens durch das Rollenpaar 74 wird sich dann ein Hilfs­kettfadenvorrat im Speicher 75 bilden. Die Saugdüse 81, welche den gebrochenen Kettfaden aus der Webkette 10 an­gesaugt hat, legt diesen in die Knüpf- oder Spleissvor­richtung 76 ein, wo er mit der Spitze des Hilfskettfadens 1 verbunden wird. Anschliessend kann das Ende des gebro­chenen Kettfadens 10′ in der Saugdüse 21 durch eine Sche­re 79 abgeschnitten werden. Mit Beendigung des Förder­und Speichervorganges des Hilfskettfadens 1 steht das Rollenpaar 74 still und kehrt anschliessend seine Dreh­richtung gemäss Pfeil 74b um. Gleichzeitig wird Blasluft in das Hilfsrohr 72′ in Förderrichtung zum Einziehrohr 71 hin eingeleitet. Der Hilfskettfaden wurde vorher durch eine Schere 77 geschnitten. Durch das Rückwärtsdrehen des Rollenpaares 74 wird nun der Hilfskettfaden 1 kontrol­liert durch das Hilfsrohr 72′, welches seitlich ge­schlitzt ist, zum Einziehrohr 71 weiterbewegt. Von dort wird wie beschrieben der Hilfskettfaden in die Lamelle 21 und weiter in das Einziehrohr 72 eingeblasen. Die übrigen Verfahrensschritte wurden ebenfalls weiter oben darge­legt. Die Einziehrohre 71 und 72 werden zeitweise über die Luftanschlüsse 71d und 72d mit Blasluft versorgt. In der Steuerung S ist das Programm für das Ein- und das Ausschalten der Blasluft für die Einziehrohre 71 und 72 abgespeichert.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Behebung von Kettfadenbrüchen in einer Webmaschine, bei dem ein Hilfskettfaden mittels einer Einzieheinrichtung zur Weberseite hin eingezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfskettfaden (1) mittels der Einrichtung (5,6,7) zum Einziehen in mindestens ein vom Kettfaden durchlaufen­des Teil wie eine Wächterlamelle (21), eine Weblitze (31) und eine durch das Webblatt (4) von vorne ge­steckte Lochnadel eingeführt wird, indem der Hilfs­kettfaden (1) durch zwei Einziehrohre (71,72) je nach Erfordernis in Wächterlamelle (21), Weblitze (31), Lochnadel (60) jeweils von einer Seite zur anderen des betreffenden Teils (21,31,4) hindurchgereicht wird, wobei abwechselnd das eine (71) bzw. das andere (72) Einziehrohr den Hilfskettfaden (1) übergibt bzw. über­nimmt und die Einziehrohre (71,72) schrittartig von einem Teil zum anderen beispielsweise von der Wächter­lamelle (21) zur Weblitze (31) und von der Weblitze (31) zur Lochnadel (60), rücken.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gebrochene Kettfaden (11) nach dem Lokalisie­ren auf der Kettseite mittels eines Abführgerätes (80) erfasst und geschnitten wird, um mittels einer Knüpf- oder Spleissvorrichtung (76) mit dem Hilfskettfaden (1) verbunden zu werden, und dass der gebrochene Kett­faden (11) auf der Weberseite (100) nach dem Einführen eines Schwerts (50) zunächst durch das Abführgerät (8) zwischen dem Schaftpaket (3) und dem Webblatt (4) mit­tels einer Saugdüse (81˝) erfasst und hochgezogen wird und anschliessend mittels einer weiteren Saugdüse (83) zwischen Webblatt (4) und Gewebe (100) hochgezo­gen und zurück über das Gewebe (100) ausserhalb des Webbereiches befördert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfskettfaden mittels einer Zumess- und Zu­führvorrichtung (73) schrittweise in den Webbereich gefördert wird, dass eines der Einziehrohre (71) den Hilfskettfaden (1) durch eine Saugöffnung (71c) seit­lich ansaugt und bis zur Wächterlamelle (21) vorrückt, in welche der Hilfskettfaden (1) eingezogen werden soll, und dass dort unter Nachlassen des Hilfskett­fadens (1) von der Zumess- und Zuführvorrichtung (73) dieser durch eine Blasöffnung (71a) durch die Wächter­lamelle (21) hindurch in die Saugöffnung (72c) des anderen Einziehrohres (72) hineingeblasen wird, welche somit den Hilfskettfaden (1) übernimmt, indem sie den Hilfskettfaden (1) aus einem Schlitz (71b) zwischen Saugöffnung (71c) und Blasöffnung (71a) des ersten Einziehrohres (71) herauszieht.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einziehrohr (72) mittels seiner Blasöffnung (72a) den Hilfskettfaden (1) in das Litzenauge (32) einer im Schwert (50) zentrierten Weblitze (31) ein­bläst, und dass der Hilfskettfaden (1) durch die Saug­öffnung (71c) des Einziehrohres (71) auf der anderen Seite des Litzenauges übernommen sind.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfskettfaden (1) in die Lochnadel (60) mit­tels des Einziehrohres 71 eingeblasen wird, von der Lochnadel (60) durch das Webblatt 4 zurückgezogen wird und nach dem Durchziehen durch das Webblatt mittels einer Fadenklemme (61) an die Lochnadel (6) gedrückt wird, so dass der Hilfskettfaden (1) im gespannten Zustand gehalten wird.
     
    6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Behebung von Kettfadenbrüchen in einer Webmaschine mit einem Kettfadenwächter mit Wächterla­mellen, mit einer Einrichtung zum Einziehen des Kett­fadens und einer weiteren Einrichtung zum Selektio­nieren der Weblitze, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (7) zum Einziehen durch zwei Einziehrohre (71,72) gebildet wird, die seitlich eine Blasöffnung (71a), einen Schlitz (71b) und eine Saugöffnung (71c) aufweisen, wobei abwechselnd während des Einziehvor­ganges eine Saugöffnung (71c) einer Blasöffnung (72a) gegenüberliegt zur Uebergabe des Hilfskettfadens (1).
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (6) zum Einfädeln des Webblatts vorgesehen ist, welche aus einer durch das Webblatt (4) hindurchführbaren Lochnadel (6) gebildet wird, welche zum Einfädeln vor die Austrittsöffnung (71a) eines Einziehrohres (71) bewegbar ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lochnadel (60) eine Fadenklemme (61) zugeord­net ist zum Festhalten des Hilfskettfadens (81) in der Lochnadel.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht