(19)
(11) EP 0 422 377 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90116635.5

(22) Anmeldetag:  30.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25D 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.10.1989 DE 3933813

(71) Anmelder: fischerwerke Artur Fischer GmbH & Co. KG
D-72178 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Artur, Prof. Dr. h.c.
    D-7244 Waldachtal 3/Tumlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Montageeinheit mit einem Spreizanker und einem Montagewerkzeug


    (57) 

    2.1 Zur Befestigung von Spreizankern werden Montagewerkzeuge herkömmlicher Art verwendet, die auf einen in ein Bohrfutter einer Bohrmaschine eingespannten Bohrer aufsetzbar sind.

    2.2 Um ein im Aufbau und in der Handhabung einfaches Montagewerkzeug verwen­den zu können, wird eine Montageeinheit vorgeschlagen, die ein direkt in ein Bohrfutter einspannbares Montagewerkzeug besitzt. Ein an der Stirnseite des Montagewerkzeuges angeordneter Mehrkant greift in eine sich an das Innenge­winde anschließende und einen reduzierten Durchmesser aufweisende Innen­bohrung ein. Dadurch wird die Spreizhülse auf den Spreizkörper des Spreizan­kers aufgeschoben und eine schnelle Verankerung des Spreizankers im Bohr­loch eines Mauerwerks ermöglicht.




    Beschreibung

    (Zusatzanmeldung zu P 39 14 881.5)



    [0001] Die Erfindung betrifft eine Montageeinheit mit einem Spreizanker und einem Montage­werkzeug gemäß der Gattung des Hauptanspruchs.

    [0002] Zum Verankern von Spreizankern in einem Bohrioch eines Mauerwerks sind unter an­derem in Bohrhämmer und Schlagbohrmaschinen einspannbare Einschlagwerkzeuge bekannt. Diese bestehen in der Regel aus gehärteten Stahlhülsen, über die die Schlag­wirkung der Schlagbohrmaschine auf die Dübelhülse übertragen wird. Nachteilig erweist sich bei den bekannten Einschlagwerkzeugen, daß bei Absenken der Bohrmaschine das Einschlagwerkzeug oftmals von der Bohrmaschine abfällt und bei mehreren Unterbre­chungen des Arbeitsvorganges wieder erneut aufgesetzt werden muß. Ein Spreizanker, der mit einem derartigen Einschlagwerkzeug montierbar ist, ist in der DE-A 36 34 431 beschrieben.

    [0003] Es sind weiterhin Spreizanker bekannt, die ein drehbares Schaftteil besitzen, welches durch Drehung eine Spreizhülse auf einen Spreizkonus aufschiebt. Das Schaftteil kann zu diesem Zweck mittels eines Schraubendrehers oder dgl. von Hand gedreht werden.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Montageeinheit zu schaffen, die einen Spreizanker verwendet, der durch Drehung am Schaftteil aufspreizbar ist und die ein einstückiges, in eine Bohrmaschine einspannbares Montagewerkzeug besitzt.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Montageeinheit der eingangs genannten Gat­tung durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale erreicht. Der an der Stirnseite des Montagewerkzeuges angeordnete und als Mehrkant ausgebildete Abschnitt greift bei der Montage in die gegenüber dem Innengewinde einen reduzierten Durchmesser aufweisende Innenbohrung ein. Durch den Schlag der Bohrmaschine bei gleichzeitiger Drehung des Montagewerkzeuges stanzen sich die Ecken des Mehrkantes in die Innen­bohrung ein und nehmen das Schaftteil des Spreizankers in Drehrichtung der Maschine mit. Dadurch wird die zwischen Schaftteil und Spreizkörper befindliche Spreizhülse des Spreizankers auf den Spreizkörper aufgeschoben und dabei aufgespreizt, bis eine form­schlüssige Verbindung mit dem Mauerwerk besteht. Ist eine weitere Aufspreizung nicht mehr möglich. so hat dies zur Folge, daß auch das Schaftteil nicht mehr weitergedreht werden kann. Die Ecken des Mehrkants des Montagewerkzeuges wirken nunmehr wie ein Fräser und reiben die Innenbohrung auf einen Durchmesser des Eckmaßes des Mehrkantes aus. Dadurch wird die Drehmomentübertragung vom Montagewerkzeug auf das Schaftteil unterbrochen, so daß weder eine Zerstörung des Spreizankers noch ein Herumreißen der Schlagbohrmaschine eintreten kann.

    [0006] Der bei der Unterbrechung des Drehmomentes und Durchdrehen des Mehrkantes in der Innenbohrung auftretende Ruck kann durch die Merkmale des Anspruches 2 auf ein Maß begrenzt werden, das der Monteur mit der Bohrmaschine ohne große Schwierig­keiten halten kann.

    [0007] Zur Begrenzung des Eindringens des Mehrkants in die Innenbohrung und um die Schlagwirkung auf das Schaftteil noch zu verbessern weist das Montagewerkzeug eine Anschlagschulter auf, die beim Eintreiben des Schaftteiles auf dessen Stirnseite aufsitzt.

    [0008] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung nähers erläutert.

    [0009] Die in der Zeichnung dargestellte Montageeinheit besteht aus einem Montagewerkzeug 1 und einem Spreizanker 2 der einen Gewindebolzen 3 mit Spreizkonus 4 besitzt. Der Gewindebolzen 3 ragt in ein Schaftteil 5, welches mit einem Innengewinde 6 auf den Gewindebolzen 3 aufgeschraubt ist. Zwischen Schaftteil 5 und Spreizkörper 4 befindet sich eine axial verschiebbare Spreizhülse 7, die Spreizlamellen 8 hat.

    [0010] Das Montagewerkzeug 1 besitzt einen Schaft 9, der in eine hier nicht dargestellte Schlagbohrmaschine oder dgl. einspannbar ist. An der dem Schaftteil 5 zugewandten Stirnseite 10 des Montagewerkzeuges 1 ist ein mit einem Mehrkant 11 versehener Ab­schnitt angeordnet, der bei der Montage in das Schaftteil 5 eingeführt wird, bis der Mehrkant 11 an dem durch die Innenbohrung 13 gebildeten Bund 12 anliegt. Durch die Schlagwirkung der Schlagbohrmaschine wird der Mehrkant in die einen reduzierten Durchmesser aufweisende Innenbohrung 13 entsprechend seiner Höhe 14 eingedrückt. Dadurch entsteht eine drehmomentübertragende Verbindung zwischen Montagewerk­zeug 1 und Schaftteil 5, die ein Aufdrehen des Schaftteiles 5 mittels Drehschlag auf den Gewindebolzen 3 ermöglicht.

    [0011] Die Drehschlagwirkung wird durch die am Montagewerkzeug 1 ausgebildete Anschlag­schulter 15 unterstützt, die beim vollständigen Eintauchen des Mehrkant 11 in die In­nenbohrung 13 auf der Stirnfläche des Schaftteiles 5 zur Anlage kommt.

    [0012] Beim Setzvorgang bleibt der am Bohrlochgrund des Bohrloches 16 aufsitzende Spreiz­körper 4 aufgrund der zwischen Spreizkörper 4 und Bohrlochgrund bestehenden Rei­bung stehen, so daß sich das Schaftteil 5 axial in Richtung Spreizkörper 4 aufschrauben läßt. Dabei wird die Spreizhülse 7 vom Schaftteil 5 auf den Spreizkörper 4 aufgeschoben und spreizt dabei auf, so daß die Spreizlamellen 8 in die Hinterschneidung 17 form­schlüssig eingreifen. Nach Beendigung des Setzvorganges bleibt das Schaftteil 5 ruck­artig stehen. Durch das weiterhin über das Montagewerkzeug 1 aufgebrachte Drehmo­ment wird die Innenbohrung 13 durch die Ecken des Mehrkantes 11 auf deren Eckmaß ausgerieben, so daß sich das Montagewerkzeug 1 ohne Drehmomentübertragung wei­terdrehen kann. Durch die Unterbrechung des Drehmomentes wird zum einen der ge­setzte Spreizanker geschont und zum anderen das Herumreißen der Schlagbohrma­schine verhindert. Ein optimales Verhältnis zwischen Drehmomentübertragung einer­seits und Unterbrechung der Übertragung andererseits wird dann erreicht, wenn die Schlüsselweite des Mehrkants 11, der vorzugsweise als Sechskant ausgebildet ist, etwa dem Durchmesser der Innenbohrung 13 und die Höhe 14 des den Mehrkant 11 aufweisenden Abschnittes etwa einem Drittel der Schlüsselweite entspricht.


    Ansprüche

    1. Montageeinheit mit einem Spreizanker und einem Montagewerkzeug zum Ver­ankern des Spreizankers in einem Bohrloch mit Hinterschneidung, wobei das Montagewerkzeug in eine Bohreraufnahme einer Schlagbohrmaschine oder der­gleichen einspannbar ist und am Spreizanker eingreift, der ein Schaftteil mit In­nengewinde und einem durch eine Spreizhülse bis in das Innengewinde hin­durchgeführten Gewindebolzen mit Spreizkörper hat nach Patent... (Patentan­meldung P 39 14 881.5), dadurch gekennzeichnet, daß am Montagewerkzeug (1) an der dem Schaftteil (5) des Spreizankers (2) zugewandten Seite ein mit ei­nem Mehrkant (11) versehener Abschnitt angeordnet ist, der in eine sich an das Innengewinde (6) anschließende und einen reduzierten Durchmesser aufwei­sende Innenbohrung (13) eingreift.
     
    2. Montageeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlüssel­weite des vorzugsweise als Sechskant ausgebildeten Mehrkant (11) etwa dem Durchmesser der Innenbohrung (13), und die Höhe (14) des den Mehrkant (11) aufweisenden Abschnittes etwa einem Drittel der Schlüsselweite entspricht.
     
    3. Montageeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Montage­werkzeug eine Anschlagschulter (15) aufweist, deren Abstand von der Stirnseite des Mehrkant (11) gleich oder geringfügig kürzer ist als die Länge des Innenge­windes (6) zuzüglich der Höhe des Mehrkant (11).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht