[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungsystem für elektronische Netzwerke.
[0002] Mehrere Computer, Rechenanlagen und Peripheriegeräte werden oft zu einem Netzwerk
miteinander verbunden, so daß Daten direkt von einem Gerät auf ein anderes übertragen
werden können, ohne daß die Daten für den Transport auf einem Träger, bspw. eine Diskette,
gespeichert werden müssen. Solche Netzwerke enthalten zumeist auch sogenannte periphere
Geräte, wie Drucker, Terminals, Bildschirme, Zeichengeräte, elektronische gesteuerte
Maschinen o. dgl., die an sie gesandte Daten verarbeiten, aber gleichfalls elektronische
Signale ins Netzwerk abgeben.
[0003] Für die Organisation solcher Netzwerke und für den Modus der Datenübertragung existieren
zahlreiche, prinzipiell unterschiedliche Systeme. Die Verbindungsleitungen zwischen
den Geräten müssen dem Übertragungsmodus entsprechend angepaßt sein, d.h. die Leitung
müssen geeignete elektrische Kennwerte, bspw. Ohmzahl, etc., besitzen. Entsprechend
einer seriellen oder parallelen Datenübertragung werden zumeist mehrere Leitungen
zur Datenübertragung zwischen den Geräten benötigt, die dann üblicherweise zu mehrpoligen
Kabeln zusammengefaßt werden. Verbindungsleitungen derartiger Netzwerke, bspw. mit
Mikrocomputer und Personal Computer, besitzen üblicherweise zwischen 2 und 36 Pole.
Im allgemeinen werden jedoch Datenübertragungsmoden mit weniger als 25 Leitung bevorzugt.
Die Belegung der einzelnen Pole, d.h. welche Daten auf jeweils welcher Leitung übertragen
werden, ist je nach Hersteller willkürlich.
[0004] Dies bedeutet, daß beim Zusammenschluß von Geräten verschiedener Hersteller oder
anderer Gerätegenerationen zu einem Netzwerk, selbst wenn alle Geräte den gleichen
Datenübertragungsmodus verwenden, aufgrund der unterschiedlichen Belegung der Leitung
zumeist große Probleme auftreten, die gelegentlich auch zum Verlust der Geräte führen
kann.
[0005] Die einzelnen Geräte in einem Netzwerk sind räumlich oft weit voneinander entfernt,
so daß bei einem Wechsel des Systems oft in großem Umfang anderspolige Verbindungskabel
zu den einzelnen Peripheriegeräten verlegt werden müssen bzw. die Stecker aufwendig
umgelötet oder gespleißt werden müssen. Bei größeren Anlagen und Fabriken, insbesondere
bei elektronisch gesteuerten Fertigungsstraßen führt dies Neuverlegen der Leitungen
zu langen Standzeiten und unvertretbar hohen Kosten.
[0006] Aufgrund des ständigen Wandels in den verschiedenen Netzwerksystemen, besteht der
Wunsch nach mehr Flexibilität in der Auslegung des Netzwerksystems. Insbesondere besteht
der Wunsch nach einem Verbindungssystem, an dem möglichst viele der gängigen Rechenanlagen
bspw. der Firmen IBM, SUN, DIGITAL, SIEMENS, HEWLETT-PACKARD, NCR, KIENZLE-MANNESMANN,
OLIVETTI, APPLE, NIXDORF etc., und deren und andere periphere Geräte und Maschinen
anschließbar sind, ohne daß kostenaufwendig neue Kabel verlegt, Anschlußkomponenten
ausgetauscht und Neuverkabelung an den Anschlußverbindungen erfolgen müssen. Das
System sollte auch offen sein, so daß zukünftige Entwicklungen und Erweiterungen erfolgen
können und die offene Konstruktion des Verbindungssystems nicht beeinträchtigen.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verbindungssystem zur Verfügung zu stellen,
bei dem ein Anschluß verschiedener Systeme möglich ist, ohne daß aufwendige Uminstallationen
der Leitungen erforderlich sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verbindungssystem, insbesondere für
elektronische Netzwerke, das aufweist: mindestens eine mehradrige Verbindungsleitung;
ein oder mehrere Anschlußelemente, die an der Verbindungsleitung fest angeschlossen
sind; austauschbare Zwischenelemente, die an die Anschlußelemente lösbar anschließbar
sind, und die auch ein oder mehrere Anschlußstücke für Peripheriegeräte aufweisen;
und daß das Zwischenelement entsprechend dem Signalübertragungsmodus fest angeordnete
Leitungen zwischen den Anschlußstücken und dem Anschlußelement aufweist, gelöst.
[0009] Das erfindungsgemäße Verbindungssystem ermöglicht, daß durch einfaches Auswechseln
des austauschbaren Zwischenelements, das häufig ähnlich einer Steckkarte ausgebildet
ist, Peripheriegeräte oder Computer an das Netzwerk angeschlossen werden können,
ohne daß ein Uminstallieren der Verbindungsleitungen erforderlich ist.
[0010] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verbindungssystems liegen ferner darin:
- daß zwischen Computern und Peripheriegeräten in jedem Fall eine 1:1 Verbindung möglich
ist, ohne daß neue Leitungen zu verlegen sind; 1:1 Verbindungen der Leitungen ersparen
meist teure sogenannte Interface-Vorrichtungen;
- daß der Wechsel von einem Datenübertragungssystem auf ein anderes durch einfachen
Austausch der vorfertigbaren Zwischenelemente erfolgen kann, ohne daß jede Verbindung
einzeln zeitaufwendig neu verdrahtet werden muß, was erfahrungsgemäß auch zu nahezu
unendlichen Fehlermöglichkeiten führt;
- daß mehrere Datenübertragungssysteme bei entsprechender Anordnung der Polungen gleichzeitig
parallel nebeneinander auf einem Kabel- und Anschlußnetz betreibbar ist;
- daß nicht kompatible Rechner über ein Kabelnetz verbunden werden können, ohne teure
und aufwendige Adaptoren zu benötigen; in diesem Fall werden zwei verschiedene Zwischenstücke
zum Anschluß an das Kabelnetz benötigt.
[0011] Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verbindungssystems ergeben
sich aus den Unteransprüchen und aus der Zeichnung. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht auf einen Kabelkanal (28) mit einem erfindungsgemäßen Verbindungssystem;
und
Fig. 2 eine Ansicht eines austauschbaren Zwischenelements mit Steckkarte und Anschlußstücken.
Fig. 3a einen LSA-Plus-Stecker in der Draufsicht
Fig. 3b einen LSA-Plus-Stecker in der Seitenansicht
Fig. 4a eine erfindungsgemäße Steckkarte mit Sub-D25
Fig. 4b eine erfindungsgemäße Steckkarte mit Sub D-9
[0012] Wie in Figur 1 gezeigt, ist das erfindungsgemäße Verbindungssystem direkt steckbar
mittels der Anschlußstücke 16 auf die Abdeckplatte 26 des - nicht sichtbaren - austauschbaren
Zwischenelements 18. Die mehradrige Verbindungsleitung 10 des erfindungsgemäßen Verbindungssystems
ist in einem Kabelkanal 28 fest installiert, so daß die Leitungen gegen äußere - elektromagnetische
- Einflüsse geschützt sind und auch physikalisch nicht beschädigt werden können.
[0013] Die in Kabelkanälen 28 verlegten Verbindungsleitungen 10 in dem Netzwerk besitzen
bevorzugt zwischen 20 und 50, insbesondere zwischen 24 und 36, und besonders bevorzugt
25 Pole oder Adern. Besonders bevorzugt sind Verbindungsleitungen 10, die gegen äußere
elektromagnetische Impulse geschützt sind und/oder eine gegen Umwelteinflüsse resistente
Kunststoffumhüllung aufweisen.
[0014] Bevorzugte Verbindungsleitungen 10 sind bspw.: Typ 1, Typ 2,, Typ 3 und Typ 6; alle
Pair-Kabel, Coax-Kabel, Low Voltage Computer Cables, Cheaper Net, alle Telefonkabel
(ISTY) bzw. alle mehradrigen Kupferkabel.
[0015] Ferner ist für das erfindungsgemäße Verbindungssystem bevorzugt, wenn die Anschlußstücke
16 übliche Stecker für Peripheriegeräte 30 bzw. deren Zuleitungskabel 34 sind, insbesondere
Stecker der folgenden Typen: RJ 11, XYZ 08/15, IBM Part No. 8310574 sub D9,15,25:
RJ 11 - 4,6,8 und 12-polig; MMJ, auch 4,6,8 und 12; Twinax, BNC, CAG, TAE, Klinkenstecker
, RS 232 und RS 422, Centronics, Y-Adapter (s. Figuren 3 und 4) und bei Glasfaserkabeln
ST, BNC, S/FMA; BICONIC; PKI und DIN.
[0016] Ganz besonders bevorzugt sind Anschlußstücke 16 und Stecker, die in Peripheriegeräten
34 oder Computer gängiger Firmen, bspw. IBM, SUN, DIGITAL, SIEMENS, HEWLETT-PACKARD,
NCR, KIENZLE-MANNESMANN, OLIVETTI, APPLE, NIXDORF etc., verwendet werden.
[0017] Häufig verwendete Peripheriegeräte 34, die über solche Anschlußstücke 16 mit dem
Netzwerk verbunden werden, sind bspw.: Bildschirme, elektronische Geräte, insbesondere
Druk-ker, Laserdrucker, Zeichengeräte, elektronisch gesteuerte Maschinen, insbesondere
Fertigungsanlagen, elektronische Meßgeräte, insbesondere Meßfühler, Steuerungsanlagen
oder dgl.
[0018] Als Anschlußelemente 14 in der Verbindungsleitung 10 sind männliche oder weibliche
Stecker bevorzugt, es können aber auch andere Kontaktverbindungen verwendet werden.
Besonders bevorzugte Stecker als Anschlußelemente 14 für das erfindungsgemäße Verbindungssystem
sind bspw.: Eurostecker, LSA plus .
[0019] Das austauschbare Zwischenelement 18, das hier in Figur 2 als kammartige Steckkarte
ausgebildet ist, verbindet die Pole oder Adern der Verbindungsleitung 10 mit den Polen
des Anschlußsteckers 16. Es weist für die Leiterbahnen 20 elektrisch leitfähiges Material,
bevorzugt Kupfer, Silber oder Gold auf. Alternativ kann das Zwischenelement 18 auch
Lichtwellenleiter zum Verknüpfen der Adern der mehradrigen Verbindungsleitung 10 mit
dem Anschlußstück 16 aufweisen.
[0020] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn das elektrisch leitfähige Material
in Form von Leiterbahnen 20 auf eine Steckkarte 24 aufgedruckt ist. Die Leiterbahnen
20 auf der Steckkarte 24 dienen dazu, die die Pole oder Adern der Verbindungsleitung
10 in geeigneter Weise - entsprechend dem Übertragungsmodus der Daten - mit den Polen
des Anschlußstücks 16 zu verbinden. Die Bahnen können auch durch Ätzung und/oder andere
photomechanische Verfahren auf die Steckkarte 24 aufgebracht werden. Die Leiterbahnen
20 sind dabei in vorteilhafter Weise so auf die Steckkarte 24 aufgebracht, daß die
Leitungen 20 untereinander und/oder gegen äußere elektromagnetische Einflüße geschützt
sind, bzw. ausreichend Abstand voneinander besitzen, so daß kein Übersprechen stattfindet.
Die Abschirmung gegen äußere elektromagnetische Einflüsse kann dabei bspw. durch ein
metallisches Gehäuse 26, eine metallische Abdeckplatte oder einen Faraday'schen Käfig
erfolgen. Für einen besseren wechselseitigen Schutz der Leiterbahnen 20 auf der Steckkarte
24 ist es im übrigen vorteilhaft, wenn die Bahnen auf Vorder- und Rückseite der Steckkarte
24 angeordnet sind.
[0021] Die Steckkarte ist üblicherweise flach, 0,5 bis 4 mm stark und aus isolierendem Material
gefertigt. Die Steckkarte 24 bzw. das Zwischenelement 18 mit den Leiterbahnen ist
erfindungsgemäß an keine bestimmte Form gebunden, d.h. solange die Leiter gegeneinander
isoliert sind. Steckkarten als Zwischenelemente sind jedoch besonders bevorzugt, da
sie leicht und kostengünstig in vielen Variationen herzustellen sind. Ganz besonders
bevorzugt sind Eurosteckkarten. Zum gemeinsamen Einsatz mit Eurosteckkarten eignen
sich Eurostecker besonders.
[0022] Weiter bevorzugt ist, wenn die Steckkarte parallel nebeneinander angeordnete 0,5
bis 8,0 mm breite leitfähige Steckzargen 28 aufweist, die in entsprechende Kontaktschuhe
36 des Anschlußelementes 14 passen, so daß alle notwendigen Verbindungen durch einfaches
Stecken der Karte 24 in das Anschlußelement 14 erfolgen können.
[0023] Das Zwischenelement 18 kann von einem Gehäuse oder einer Abdeckplatte umgeben sein,
das zur lösbaren Befestigung mit dem Kabelkanal (28) oder der Unterputzleitung geeignet
ist, so daß die Steckverbindungen zugentlastet sind. Die lösbare Befestigung kann
dabei Teil eines Gehäuses mit den Anschlußstücken 16 sein. Das Gehäuse oder die Abdeckplatte
ist dabei vorteilhafterweise gleichzeitig der Befestigungspunkt für die Anschlußstücke
16. Als lösbare Verbindungen sind geeignet: Schrauben, Bajonnett-Verschlüsse, Clips.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildungsform des Verbindungssystems für Netzwerke
sind die Adern in der Verbindungsleitung (10), im Zwischenelement (18) und im Anschlußstück
(16) Lichtwellenleiter; die Verbindungen der Lichtwellenleiter im Zwischenstück müssen
dann entsprechend ausgelegt sein.
1. Verbindungsystem, insbesondere für elektronische Netzwerke, gekennzeichnet durch:
mindestens eine mehradrige Verbindungsleitung (10); ein oder mehrere Anschlußelemente
(14), die an der Verbindungsleitung (10) fest angeschlossen sind;
austauschbare Zwischenelemente (18), die mit den Anschlußelementen (14) lösbar verbindbar
sind und ein oder mehrere Anschlusstücke (16) für Peripheriegeräte (30) oder Rechner
aufweisen;
wobei das austauschbare Zwischenelement (14) entsprechend dem Signalübertragungsmodus
angeordnete Leitungen zwischen Anschlußstücken (16) und Anschlußelement (14) aufweist.
2. Verbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mehradrige
Verbindungsleitung (10) in einem Kabelkanal (28) und/oder unter Putz fest installierbar
ist.
3. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußstücke (16) Stecker für Rechner oder Peripheriegeräte (30), wie Bildschirme,
elektronische Geräte, insbesondere Drucker, Laserdrucker, Zeichengeräte, elektronisch
gesteuerte Maschinen, insbesondere Fertigungsanlagen, elektronische Meßgeräte, insbesondere
Meßfühler, Steuerungsanlagen oder dgl., sind.
4. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungsleitung (10) zwischen 20 und 50, insbesondere zwischen 24 und 36, und
besonders bevorzugt 25 Adern aufweist und ein elektrischer Leiter oder Lichtwellenleiter
ist.
5. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußelemente (14) in der Verbindungsleitung (10) männliche oder weibliche
Stecker sind.
6. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leiter der Zwischenelemente (18) aus elektrisch leitfähigem Material, bevorzugt
Kupfer, Silber oder Gold, und/oder Lichtwellenleiter sind.
7. Verbindungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenelement
(18) eine Steckkarte (24) aufweist, auf der elektrisch leitfähiges Material aufgedruckt
ist.
8. Verbindungssystem nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steckkarte (24) durch Ätzung und/oder photomechanische Verfahren herstellbar ist.
9. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungen (20) im Zwischenelement (14) untereinander und/oder gegen äußere elektromagnetische
Einflüsse geschützt sind.
10. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Adern in der Verbindungsleitung (10) im Zwischenelement (18) und im Anschlußstück
(16) Lichtwellenleiter sind.
11. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das austauschbare Zwischenelement (14) zumindest teilweise durch ein Abschirmgehäuse
und/oder Abdeckplatte (2 ) geschützt ist.
12. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abschirmgehäuse und/oder die Abdeckplatte als eine Befestigung der Anschlußstücke
(16) dient.
13. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
es ein oder mehrere Befestigungselemente (32) zur lösbaren Befestigung mit einer Wand
oder einem Gehäuse aufweist.