(19)
(11) EP 0 422 462 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90118642.9

(22) Anmeldetag:  28.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03C 7/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB

(30) Priorität: 11.10.1989 DE 3933899

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schumann, Hans-Joachim, Dr.
    D-5000 Köln 80 (DE)
  • Wolff, Erich, Dr.
    D-5650 Solingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit Farbkupplern, die thermostabile Farbstoffe liefern


    (57) Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das solche Cyankuppler enthält, die bei der chromogenen Entwicklung Cyanfarbstoffe mit Parametern a und b liefert derart, daß a · (1+b) ≦ 1,5, eignet sich für die Herstellung von Farbnegativen für den Multikopierbetrieb, bei dem eine Vielzahl identischer Kopien aufeinanderfolgend von der­selben Vorlage hergestellt werden.
    Hierbei gilt:
    a ist der Temperaturkoeffizient der Absorption A (T = 23°C) = 1g


    a = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    und
    b ist der Temperaturkoeffizient der Absorptionswellenlänge λ (T = 23°C)
    b = - [

    ] · [

    ] · 1.000


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches, mehr­schichtiges Aufzeichnungsmaterial mit mindestens je einer Silberhalogenidemulsionsschicht mit einer Emp­findlichkeit für jeden der drei Hauptspektralbereiche Rot, Grün, Blau und zugeordneten Farbkupplern zur Bil­dung der komplementärfarbigen blaugrünen, purpurnen bzw. gelben Teilfarbenbilder, das aufgrund der besonderen Struktur der aus den Farbkupplern bei der chromogenen Entwicklung gebildeten Bildfarbstoffe beim normalen und besonders beim MULTIKOPIE-Betrieb von Hochleistungs-­(Scan)-Printern keinen temperaturbedingten Farbstich in den Papier-Kopien erzeugt.

    [0002] Es ist bekannt, daß zur Herstellung von Papier-Kopien in Hochleistungs-(Scan)-Printern, wie z.B. AGFA MSP, GRETAG 3140, sowohl für die Meßstation zur Bestimmung der Belichtungszeit, als auch für die Kopierstation selbst, mit Vorteil Hochleistungs-Quarz-Halogenlampen benutzt werden, deren Strahlungsleistung etwa 100.000 - 400.000 lux beträgt.

    [0003] Durch die Absorption der Bildfarbstoffe erfolgt eine Umsetzung der Lichtenergie in Wärmeenergie, wodurch das als Vorlage verwendete Negativ auf 45°C und mehr aufge­wärmt werden kann. Zwar können beim Messen und Belichten Filter eingeblendet werden, doch besitzen Filter auch im ausgefilterten Bereich bei der hohen Strahlungslei­stung Restdurchlässigkeiten.

    [0004] Außerdem steigt die Strahlungsleistung vom blauen zum roten und Infrarot-Spektralbereich stark an (Fig. 1), so das zu der Erwärmung der Vorlage besonders die rotes Licht absorbierenden Blaugrünfarbstoffe beitragen.

    [0005] Die IR-Wärmestrahlung wird zweckmäßig mittels Wärme­schutzfilter (SCHOTT, Mainz) entfernt oder dadurch be­seitigt, das man den Lichtstrahl durch einen Wasser­filter leitet.

    [0006] Durch forcierte Kühlung kann die Aufwärmung nicht voll­ständig verhindert werden, da die Wärme im Schichtaufbau der Vorlage in situ entsteht und wegen mangelnden Kon­taktes (wenig effektiv) nur über die Luft abgeführt wer­den kann.

    [0007] Es wurde festgestellt, das die Aufwärmung der Vorlage mehr oder weniger dazu führt, das die Absorption der Bildfarbstoffe im Negativ sich verändert, wobei mit zu­nehmender Temperatur die Absorption in der Regel ab­nimmt, und die Absorptionsbande in der Regel nach kür­ zerer Wellenlänge shiftet. Besonders gravierend macht sich dieser Effekt bei der Absorption des blaugrünen Teilfarbenbildes bemerkbar.

    [0008] Typische Dichteänderungen in der Belichtungsstation eines Hochleistungs-(Scan)-Printers betragen für die Blaugrünschicht beispielsweise ΔD = - 0,15 ausgehend von einer Dichte D = 2,0. Dem entspricht in der 100. Kopie beispielsweise ein Anstieg der Blaugründichte von D = 0,7 auf D = 0,8 (Farbstich).

    [0009] Im Multikopierbetrieb wird bei Hochleistungs-(Scan)-­Printern die Vorlage für eine Vielzahl gleicher Kopien nur einmal zur Feststellung der Belichtungszeit und Fil­terung ausgelesen (gescannt) und anschließend werden die Kopien in der entsprechenden Anzahl mit diesen festen Daten geprinted. Hierbei erwärmt sich die Vorlage wäh­rend der wiederholten Belichtung innerhalb kurzer Zeit zunehmend. Das führt zu einer Dichteabnahme in der Vor­lage und hierdurch bedingt zu einer zunehmenden Überbe­lichtung der Kopie (Farbstich). Naturgemäß tritt dieser Fehler nicht auf, wenn von der Vorlage nur eine Kopie gemacht wird oder in der 1. Kopie einer Vielzahl von Kopien, die in Folge von der gleichen Vorlage herge­stellt werden, sondern erst dann, wenn in der Vorlage als Folge mehrfacher Belichtung eine Erwärmung stattge­funden hat.

    [0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein farbfoto­grafische Negativ-Aufzeichnungsmaterial anzugeben, aus dem ein Negativ hergestellt werden kann, dessen Bild­farbstoffe eine bessere Thermostabilität aufweisen und das sich demzufolge besser als Vorlage bei der Herstel­lung von Farbkopien, insbesondere in einem Hochlei­stungs-(Scan)-Printer eignet.

    [0011] Es wurde nun ein farbfotografisches Negativ-Aufzeich­nungsmaterial gefunden, das besondere Cyankuppler ent­hält, die bei der chromogenen Entwicklung Cyanfarbstoffe mit besserer Thermostabilität liefern. Das erfindungsge­mäße Aufzeichnungsmaterial ist besonders angepaßt und geeignet für die Verarbeitung in Hochleistungs-(Scan)-­Printern, vor allem auch im Multikopierbetrieb, d.h. wenn von derselben Vorlage hintereinander eine Vielzahl gleicher Kopien hergestellt wird.

    [0012] Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Auf­zeichnungsmaterial, das auf einem transparenten Schicht­träger mindestens eine rotempfindliche Silberhalogenid­emulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Cyan­kuppler vom Naphthol- oder Phenol-Typ, mindestens eine grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Magentakuppler vom 5-Pyrazo­lon- oder Pyrazoloazol-Typ und mindestens eine blau-­empfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Gelbkuppler vom Acylacetanilid-Typ enthält, dadurch gekennzeichnet, daß für den aus dem Cyankuppler bei der chromogenen Entwicklung in der Schicht gebildeten Cyanfarbstoff folgende Bedingung gilt:
    a · (1 + b) ≦ 1,5
    wobei
    a für den Temperaturkoeffizienten der Absorption A (T = 23°C) = 1g


    a = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    und
    b für den Temperaturkoeffizienten der Absorptionswellenlänge λ (T = 23°C)
    b = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    stehen.

    [0013] I₀ bzw. I ist der spektrale Strahlungsfluß vor bzw. hin­ter der Probe.

    [0014] Der Temperaturkoeffizient a beschreibt die Temperaturab­hängigkeit der Absorption A der Absorptionsbande und ist die Absorptionsänderung Δ A pro Grad, normiert auf die Absorption A bei 23°C.

    [0015] Der Temperaturkoeffizient b beschreibt die Temperaturab­hängigkeit der Lage λmax der Absorptionsbande und ist die spektrale Änderung Δ λ pro Grad, normiert auf die Wellenlänge λmax bei 23°C.

    [0016] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Vielzahl von identischen positiven Farbbildern von einer transparenten Vorlage, vorzugs­weise in einem Hochleistungs-(Scan)-Printer, wobei die Vorlage zur Feststellung der benötigten Belichtungs- und Filterdaten einmal zeilenweise abgetastet (gescannt) wird, worauf mit den so festgestellten Belichtungs- und Filterdaten aufeinanderfolgend eine Vielzahl verschie­dener Abschnitte eines farbfotografischen Printmaterials durch die gleiche Vorlage belichtet und anschließend chromogen entwickelt wird, und wobei zur Herstellung der transparenten Vorlage ein farbfotografisches Aufzeich­nungsmaterial verwendet wird, das auf einem transpa­renten Schichtträger mindestens eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und einen dieser zuge­ordneten Cyankuppler vom Naphthol- oder Phenol-Typ, mindestens eine grünempfindliche Silberhalogenidemul­sionsschicht und einen dieser zugeordneten Magenta­kuppler vom 5-Pyrazolon- oder Tyrazoloazol-Typ und mindestens eine blauempfindliche Silberhalogenidemul­sionsschicht und einen dieser zugeordneten Gelbkuppler vom Acylacetanilid-Typ enthält, und das in üblicher Weise bildmäßig belichtet und anschließend chromogen entwickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß für den aus dem Cyankuppler bei der chromogenen Entwicklung in der Schicht gebildeten Cyanfarbstoff folgende Bedingung gilt: a · (1 + b) ≦ 1,5
    wobei
    a für den Temperaturkoeffizienten der Absorption A (T = 23°C) = 1g


    a = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    und
    b für den Temperaturkoeffizienten der Absorptionswellenlänge λ (T = 23°C)
    b = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    stehen.

    [0017] Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsma­terial ist somit ein Negativmaterial, das sich von her­kömmlichen Negativmaterialen im wesentlichen nur da­durch unterscheidet, daß es besondere Farbkuppler, ins­besondere Cyankuppler enthält, die die im Anspruch defi­nierten Eigenschaften haben. Bei den erfindungsgemäßen Cyankupplern gilt vorzugsweise
    - für den Temperaturkoeffizienten der Absorption A: 0 ≦ a ≦ 1,4
    - und für den Temperaturkoeffizienten der Absorptionswellenlänge λ: 0 ≦ b ≦ 0,18

    [0018] Die Bedeutung der Erfindung liegt darin, daß die Absorp­tionseigenschaften der bei der chromogenen Entwicklung aus den Farbkupplern erzeugten Bildfarbstoffe von der Umgebungstemperatur innerhalb der Temperaturspanne von 10 - 60°C weitgehend unabhängig sind, so daß die Kopier­ergebnisse von einer Temperaturänderung innerhalb der angegebenen Spanne nur in geringem Maße beeinflußt wer­den. Im normalen Kopierbetrieb werden von einer nega­tiven Vorlage nur wenige Kopien, in der Regel etwa 1 -3, hergestellt, wobei sich das Negativ durch das Kopier­licht nur wenig aufwärmt.

    [0019] Hingegen ist die thermische Belastung des Negativs durch die wiederholte Kopierbelichtung im sogenannten Multiko­pierbetrieb wesentlich größer, wenn dasselbe Negativ innerhalb kurzer Zeit sehr oft belichtet wird und die hierbei erzeugte Wärme nicht rasch genug abgeführt wer­den kann.

    [0020] Bei den bisher verwendeten Kupplern macht sich dies durch eine mit steigender Temperatur zunehmende Änderung der Absorptionseigenschaften im Negativ bemerkbar, was sich in einem deutlichen Farbstich in der n-ten Kopie beim Vergleich mit der 1. Kopie äußerte. Hingegen ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen farbfotografischen Negativmaterials auch bei Herstellung einer Vielzahl von Kopien nahezu keine farbliche Abweichung erkennbar. Eine Vielzahl von Kopien im obigen Sinne bedeutet mehr als 5, vorzugsweise mehr als 10 und am meisten bevorzugt mehr als 50.

    [0021] Das bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung als Vorlage verwendete transparente Farbnegativ wird herge­stellt durch chromogene Entwicklung eines bildmäßig be­lichteten farbfotografischen (Negativ-) Aufzeichnungs­materials, das die zuvor erwähnten Cyan-, Magenta- und Gelbkuppler enthält, wobei wenigstens der verwendete Cyankuppler ein solcher ist, für dessen Farbstoff die erwähnte Bedingung gilt. Vorzugsweise gilt diese Be­dingung ferner auch für die Farbstoffe, die aus den verwendeten Magenta- und Gelbkupplern bei der chromo­genen Entwicklung erzeugt werden.

    [0022] Naphtholische Cyankuppler entsprechen der Formel I

    worin bedeuten
    R¹ H, -Z-R³ oder -NH-R⁴;
    Z -O-, -S(O)m- oder -SO₂-NH-;
    m 0, 1 oder 2;
    R² Alkyl oder Aryl mit einem Ballastrest;
    R³ H, -CF₃, Alkyl, Aryl oder einen heterocyclischen Rest;
    R⁴ H oder Acyl;
    X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe.

    [0023] Bei den erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Cyankupp­lern vom Phenoltyp handelt es sich beispielsweise um solche des 2-Phenylureidophenols und insbesondere um solche der Formel II

    worin bedeuten
    W H oder einen weiteren Substituenten;
    n 1-4
    R¹ eine Phenoxygruppe, die am Phenylring wenigstens eine unsubstituierte o-Stellung aufweist und im übrigen mit 1 - 3 Substituenten aus der Gruppe Al­kyl mit 1 - 3 C-Atomen, Alkoxy oder Cycloalkyl sub­stituiert sein kann;
    R² Alkyl mit mindestens 8 C-Atomen, vorzugsweise in gerader Kette;
    X Wasserstoff, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe.

    [0024] Eine an der durch R¹ dargestellten Phenoxygruppe enthal­tene Alkylgruppe ist vorzugsweise Methyl oder Isopropyl; eine Alkoxygruppe ist vorzugsweise Methoxy; eine Cyclo­alkylgruppe ist vorzugsweise Cyclohexyl.

    [0025] Beispiele für erfindungsgemäße Cyankuppler sind in Bei­spiel 1, Tabelle 1, aufgeführt (Kuppler C-1 bis C-8).

    [0026] Magentakuppler vom Typ des 5-Pyrazolons entsprechen vor­zugsweise einer der Formeln IIIa und IIIb

    worin
    R¹ einen Acylrest und
    X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe und
    n eine ganze Zahl von 1-3 bedeutet.

    [0027] Magentakuppler vom Typ des Pyrazoloazols entsprechen der Formel IV

    worin bedeuten
    R¹ Alkyl, Aralkyl oder Aryl;
    X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspaltbare Gruppe und
    Q einen Rest zur Vervollständigung eines ankonden­sierten ungesättigten, gegebenenfalls substituier­ten 5-Ringes mit insgesamt 2, 3 oder 4 N-Atomen.

    [0028] Der in den Pyrazoloazolkupplern der Formel IV enthal­tene kuppelnde Rest ist beispielsweise ein Rest von Imidazolo[1,2-b]pyrazol, Imidazolo[3,4-b]pyrazol, Pyra­zolo[2,3-b]pyrazol, Pyrazolo[3,2-c]-1,2,4-triazol, Pyrazolo[2,3-b]-1,2,4-triazol, Pyrazolo[2,3-c]-1,2,3-­triazol oder Pyrazolo[2,3-d]tetrazol. Die entsprechenden Strukturen sind nachstehend durch die Formeln IV-1 bis IV-7 angegeben.



    [0029] In den allgemeinen Formeln IV-1 bis IV-7 stehen die Substituenten R, S, T und U für Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkoxy, Aroxy, Alkylthio, Arylthio, Amino, Anilino, Acylamino, Cyano, Alkoxycarbonyl, Carbamoyl, Sulfamoyl, wobei diese Reste weiter substi­tuiert sein können und beispielsweise einen Ballastrest enthalten können. In Formel IV-1 können S und T zusammen auch einen Rest zur Vervollständigung eines ankonden­sierten, gegebenenfalls substituierten Benzolringes bedeuten.

    [0030] Geeignete Beispiele für Magentakuppler sind:













    [0031] Gelbkuppler von Acylacetanilidtyp entsprechen der For­mel V

    worin bedeuten
    R¹ Alkyl oder Aryl, insbesondere t-Butyl oder Phenyl, wobei der Phenylring substituiert sein kann, z.B. mit Alkoxy
    R² Wasserstoff, Halogen, Alkoxy, Aryloxy, Alkylamino;
    R³ Wasserstoff, Halogen, Alkoxy, Dialkylamino, Acyl­amino, Sulfamoyl, Alkylcarbamoyl, Alkoxycrabonyl;
    R⁴ ein Rest wie R³

    [0032] Geeignete Beispiele für Gelbkuppler sind α-Benzoylacet­anilidkuppler und α-Pivaloylacetanilidkuppler der For­meln













    [0033] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkupp­ler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, das sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthal­ten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2-­Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler).

    [0034] Die erfindungsgemäß verwendeten Farbkuppler sind in üb­licher Weise Silberhalogenidemulsionsschichten mit un­terschiedlicher Spektralempfindlichkeit zugeordnet, so das bei der chromogenen Entwicklung des Negativmaterials zur Farbe des Belichtungslichtes komplementärfarbige Teilfarbenbilder erzeugt werden.

    [0035] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in die Silberhalogenidemulsionsschichten kann in der Weise erfolgen, das zunächst von dem Kuppler eine Lö­sung, eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Disper­sionsmittels hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.

    [0036] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.

    [0037] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werdend. Entsprechende Me­thoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-­2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrie­ben.

    [0038] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmittel oder zusätzlich können Oligomere oder Polymere, sogenannte polymere Öl­bildner Verwendung finden.

    [0039] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-­28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-­0 130 115, US-A-4 291 113.

    [0040] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäure­ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trime­sinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.

    [0041] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decyl­phthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl­hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-­ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethyl­phosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphe­nylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-­Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-­Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-t-­amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Iso­stearyllactat, Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-­t-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diiso­propylnaphthalin.

    [0042] Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfind­lichen Schichten des Negativmaterials kann aus einer einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr Sil­berhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-­1 121 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenid­emulsionsschichten dem Schichtträger häufig näher ange­ordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsions­schichten und diese wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet.

    [0043] Im übrigen können die Silberhalogenidemulsionsschichten außer den genannten Kupplern zur Erzeugung der verschie­denen Teilfarbenbilder weitere Zusätze enthalten, insbe­ sondere fotografisch aktive Zusätze wie Antioxidantien, Weißkuppler, DIR-Kuppler, DAR-Kuppler, FAR-Kuppler und dergleichen.

    [0044] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht­empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthal­ten, die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler­oxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.

    [0045] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842 (Feb. 1979) und 18 716 (Nov. 1979), Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070, 0 098 072, 0 124 877, 0 125 522 beschrieben.

    [0046] Beispiele für besonders geeignete Verbindungen sind:

    R₁, R₂ = -C₈H₁₇-t
    -C₁₂H₂₅-s
    -C₆H₁₃-t

    -C₈H₁₇-s
    -C₁₅H₃₁



    [0047] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensi­bilisierung vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Sil­berhalogenidkörnchen betrifft, unterscheiden. Im allge­meinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teil­schicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schicht­paket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-­25 30 645, DE-A-26 22 922).

    [0048] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab­sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesse­rung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes enthalten.

    [0049] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb­stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver­bessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Bei­spiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen (US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-­A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen (JP-­A-2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen (US-A-4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).

    [0050] Geeignete Formalinfänger sind z.B.



    [0051] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschlei­ers (Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII) können den folgenden chemischen Stoffklassen an­gehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxy­cumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Derivate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.

    [0052] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-­Partialstruktur als auch eine sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-­A-4 268 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung von gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung von purpurroten Farbbildern, ins­besondere ihre Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-­159 644/81) und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -monoether substituiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.

    [0053] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind:



    sowie die als EOP-Fänger aufgeführten Verbindungen.

    [0054] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharn­stoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A-­3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A-­1 167 207), Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di­acryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-­3 635 718, US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxy­methylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen (US-­A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-­3 103 437); Aziridinverbindungen (US-A-3 017 280 und US-­A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-­2 725 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-­3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22 25 230 und DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-­A-24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-­Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen (JP-A-43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A-­4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A-­4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-­110 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A-0 162 308), Ver­bindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-­A-4 052 373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537), Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321 313 und US-A-­3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkon­sulfat.

    [0055] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt wer­den, das das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, das die zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.

    [0056] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die ge­eignete Bindemittel so vernetzen, das unmittelbar nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge­schlossen ist, das keine weitere durch die Vernetzungs­reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken­schichtdicke bei der wäsrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).

    [0057] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här­tungsmitteln handelt es sich z.B. um Carbamoylpyri­diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren vermögen, so das letztere mit freien Amino­gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin­dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.

    [0058] Geeignete Beispiele für Soforthärter sind z.B. Verbin­dungen der allgemeinen Formeln

    worin
    R¹ Alkyl, Aryl oder Aralkyl bedeutet,
    R² die gleiche Bedeutung wie R¹ hat oder Alkylen, Arylen, Aralkylen oder Alkaralkylen bedeutet, wobei die zweite Bindung mit einer Gruppe der Formel

    verknüpft ist, oder
    R¹ und R² zusammen die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Pipe­razin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome bedeuten, wobei der Ring z.B. durch C₁-­C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
    R³ für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, -NR⁴-COR⁵, -(CH₂)m-NR⁸R⁹- -(CH₂)n-CONR¹³R¹⁴ oder

    oder ein Brückenglied oder eine direkte Bindung an eine Polymerkette steht, wobei
    R⁴, R⁶, R⁷, R⁹, R¹⁴, R¹⁵, R¹⁷, R¹⁸, und R¹⁹ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
    R⁵ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder NR⁶R⁷,
    R⁸ -COR¹⁰
    R¹⁰ NR¹¹R¹²
    R¹¹ C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbesondere Phenyl,
    R¹² Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson­dere Phenyl,
    R¹³ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Aryl, insbeson­dere Phenyl,
    R¹⁶ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, -COR¹⁸ oder -CONHR¹⁹,
    m eine Zahl 1 bis 3
    n eine Zahl 0 bis 3
    p eine Zahl 2 bis 3 und
    Y O oder NR¹⁷ bedeuten oder
    R¹³ und R¹⁴ gemeinsam die zur Vervollständigung eines gegebenenfalls substituierten hetero­cyclischen Ringes, beispielsweise eines Piperidin-, Piperazin- oder Morpholinringes erforderlichen Atome darstellen, wobei der Ring z.B. durch C₁-C₃-Alkyl oder Halogen substituiert sein kann,
    Z die zur Vervollständigung eines 5- oder 6-­gliedrigen aromatischen heterocyclischen Ringes, gegebenenfalls mit anelliertem Ben­zolring, erforderlichen C-Atome und
    X ein Anion bedeuten, das entfällt, wenn bereits eine anionische Gruppe mit dem übrigen Molekül verknüpft ist;

    worin
    R¹, R², R³ und X die für Formel (a) angegebene Bedeutung besitzen.

    [0059] Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle Schichten innerhalb eines Schichtverbandes in gleicher Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt wirkende, nicht diffundierende, niedermolekulare und hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen Schichten, z.B. die Schutzschicht besonders stark ver­netzen. Dies ist wichtig, wenn man die Silberhalogenid-­Schicht wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet und mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften verbessern muß (EP-A-0 114 699).

    [0060] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherwei­se durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammenge­fast sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarb­stoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbin­dungen sind aromatische, mindestens eine primäre Amino­gruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-­Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfon­amidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-­hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-­N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seite 545 ff. beschrieben.

    [0061] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.

    [0062] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als Bleichmit­tel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobalt­komplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbe­sondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylen­diamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxy­ethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbon­säuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate und Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid.

    [0063] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr be­steht.

    [0064] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.

    [0065] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad voll­ständig ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Form­aldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.

    Beispiel 1



    [0066] Jeweils 8 mmol Kuppler wurden im Verhältnis 1:3 in ca. 50°C warmem Ethylacetat (EA) gelöst und mit Di­butylphalat (DBP) sowie Manoxol versetzt, so das ein Verhältnis:
    Kuppler : DBP : EA : Manoxol = 1:1:3:0,1
    resultiert. Anschließend wurde in 7,5 %iger Gelatine­lösung emulgiert. Das Emulgat wurde 6 min bei 1000 U/min gerührt, wobei es sich auf ca. 50°C erwärmte und wobei EA im Wasserstrahlvakuum (200-300 mbar) abgesaugt wurden.

    [0067] Die so hergestellten Emulgate wurden mit einer Silber­bromidiodidemulsion (0,7 mol-% Iodid) im Verhältnis 1 mol Kuppler:5,2 mol AgNO₃ abgemischt, auf einen Schichtträger aus Celluloseacetat aufgetragen und mit einer Schutzschicht aus einer 3 %igen Gelatinelösung überschichtet, die als Härtungsmittel ein Carbamoylpyri­diniumbetain (CAS Reg. No. 65411-60-1) enthielt. Nach dem Trocknen und Aufschneiden wurden die so hergestell­ten Proben hinter einem Stufenkeil belichtet und im Ne­gativ-AP 70 Prozeß (38°C) verarbeitet.
    Bad min
    Farbentwickler (CD 70) 3,25
    Bleichbad 6,5
    Wässerung 3,0
    Fixierbad 6,5
    Wässerung 6,0


    [0068] Folgende Bäder wurden verwendet:

    Farbentwickler



    [0069] 8000 ml Wasser
    17 g Hydroxyethandiphosphonsäure Na
    12 g Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA-Säure)
    47 g 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylen­diamin (CD 4)
    25 g Hydroxylammoniumsulfat
    39 g Natriumsulfit
    15,5 g Natriumhydrogencarbonat
    335 g Kaliumcarbonat
    13,5 g Kaliumbromid mit Wasser auf 10 l auffüllen; pH 10,0

    Bleichbad



    [0070] 8000 ml Wasser
    1390 g Ammoniumbromid
    865 g EDTA NH₄-Fe
    163 g EDTA-Säure
    100 g Ammoniak mit Wasser auf 10 l auffüllen und mit ca. 15 ml Eisessig auf pH 6,0 ± 0,1 einstellen

    Fixierbad



    [0071] 8000 ml Wasser
    1500 g Ammoniumthiosulfat
    100 g Natriumsulfit
    20 g Natriumhexametaphosphat mit Wasser auf 10 l auffüllen; pH 7,5

    [0072] Von den so hergestellten Farbschichten wurden im Dich­tebereich D = 1 - 2 Proben entnommen, und das Absorp­tionsspektrum wurde zwischen Quarzplatten gegen den Schichtträger als Vergleichsprobe im λ 5 Spektrophoto­meter der Firma Perkin-Elmer bei T = 23°C, 35°C und 45°C gemessen. Beispiele so erhaltener Spektren bei T = 23°C (Kurve 1 - ausgezogen) und 45°C (Kurve 2 - ge­strichelt) sind in Fig. 2 bis Fig. 5 für die Kuppler CC-­1, CC-2, CC-3 und C-1 dargestellt. Die verwendeten Kupp­ler-Strukturen und die Zahlenwerte sind in Tabelle 1 aufgeführt.

    [0073] Ferner sind in Tabelle 1 die Messungen der Dichteabnahme in der Messtation (Scannstation) des MSP-Printers bei ruhender Vorlage angegeben. Die Dichtewerte D sind das Mittel von 10 gleichzeitigen Messungen über die Negativ­breite von 35 mm zur Zeit t = t₀ und nach 15 s (ther­misches Gleichgewicht).

    [0074] Die größte Temperaturabhängigkeit in Intensität und Lage der Absorptionsbande zeigt der Farbstoff des Vergleichs­kupplers CC-1 (Fig. 2), die geringste Temperaturabhängig­keit der Farbstoff des erfindungsgemäßen Kupplers C-1 (Fig. 5).

    [0075] Im Temperaturbereich T = 23 - 45°C ändert sich die Ab­sorption A des Farbstoffes reversibel mit der Temperatur bei allen Kupplern (Fig. 6). Beim Absorptionsmaximum treten Abweichungen von ± 1 - 2 nm innerhalb des Cyclus T = 23 → 45 → 35 → 23°C auf, was auf die komplexe Umge­bung des Farbstoffs (hochgesättigte Lösung in Di-n-­butyl-phthalat) zurückgeführt wird.

    [0076] Ausmaß für den Temperatureffekt sind die Steigungen (ΔA/ΔT) bzw. (Δλ/ΔT), die durch die Koeffizienten a und b beschrieben werden.

    [0077] In Übereinstimmung mit der Temperaturabhängigkeit der Dichte im MSP-Printer wird für den Temperatureffekt der Absorptionsmessungen die folgende Reihe gefunden:



    [0078] Eine Dichteabnahme von z.B. 0,09 bei D = 1,37 des Farb­stoffs CC-1-CD4 ist bei der Multikopie prohibitiv und als deutlicher Farbstich erkennbar.

    [0079] Mittels der Absorptionsmessung kann die Temperaturab­hängigkeit genauer beschrieben werden, da die Messung spektral im Gegensatz zu der integralen Printer-Messung erfolgt. Deshalb werden in den folgenden Beispielen be­vorzugt die Absorptionsmeßwerte dargestellt.








    Beispiel 2



    [0080] Nach den Angaben in Beispiel 1 wurden fotografische Schichten mit den in Tabelle 2 erwähnten Kupplern (Ma­genta und Gelb) hergestellt und in der angegebenen Weise verarbeitet und ausgewertet. Die Ergebnisse sind in Ta­belle 2 dargestellt.
    Tabelle 2
    Temperaturabhängigkeit der Absorption der CD 4-Farbstoffe der Kuppler (purpur bzw. gelb)
    Kuppler D ΔD λ (T = 23°C) [nm] a b a ˙ (1+b)
    M-12 0,86 0,01 551,1 0,87 0,11 0,97
    M-18 0,86 0,01 552,9 0,51 0,16 0,59
    M-22 1,25 0,01 547,8 0,86 0,20 1,03
    M-23 0,85 0,02 554,1 0,43 0,10 0,47
    M-24 1,29 0,02 551,0 0,48 0,19 0,57
    Y-5     447,7 1,26 0,06 1,34
    Y-17     451,0 0,90 0,21 1,09
    Y-19     451,6 1,83 0,21 2,21



    Ansprüche

    1. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das auf einem transparenten Schichtträger mindestens eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Cyankuppler vom Naphthol- oder Phenol-Typ, mindestens eine grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Magentakuppler vom 5-Pyrazolon- oder Pyrazoloazol-Typ und mindestens eine blauempfind­liche Silberhalogenidemulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Gelbkuppler vom Acylacetanilid-­Typ enthält, dadurch gekennzeichnet, daß für den aus dem Cyankuppler bei der chromogenen Entwicklung in der Schicht gebildeten Cyanfarbstoff folgende Bedingung gilt:
    a · (1 + b) ≦ 1,5
    wobei
    a für den Temperaturkoeffizienten der Absorption A (T = 23°C) = 1g


    a = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    und
    b für den Temperaturkoeffizienten der Absorptionswellenlänge λ (T = 23°C)
    b = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    stehen.
     
    2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, das auch für den aus dem Magentakupp­ler bei der chromogenen Entwicklung in der Schicht gebildeten Magentafarbstoff und für den aus dem Gelbkuppler bei der chromogenen Entwicklung in der Schicht gebildeten Gelbfarbstoff folgende Bedingung gilt:
    a · (1 + b) ≦ 1,5
    wobei
    a für den Temperaturkoeffizienten der Absorption A (T = 23°C) = 1g


    a = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    und
    b für den Temperaturkoeffizienten der Absorptionswellenlänge λ (T = 23°C)
    b = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    stehen.
     
    3. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, das der Cyankuppler folgender Formel II entspricht

    worin bedeuten
    W H oder einen oder zwei weitere Substituenten;
    R¹ eine Phenoxygruppe, die am Phenylring wenig­stens eine unsubstituierte o-Stellung aufweist und im übrigen mit 1 - 3 Substituenten aus der Gruppe Alkyl mit 1 - 3 C-Atomen, Alkoxy oder Cycloalkyl substituiert sein kann;
    R² Alkyl mit mindestens 8 C-Atomen;
    X H, Halogen oder eine bei Farbkupplung abspalt­bare Gruppe.
     
    4. Verfahren zur Herstellung einer Vielzahl von iden­tischen positiven Farbbildern von einer transparen­ten Vorlage, vorzugsweise in einem Hochleistungs-­(Scan)-Printer, wobei die Vorlage zur Feststellung der benötigten Belichtungs- und Filterdaten einmal zeilenweise ab­getastet (gescannt) wird, worauf mit den so festge­stellten Belichtungs- und Filterdaten aufeinander­folgend eine Vielzahl verschiedener Abschnitte eines farbfotografischen Printmaterials durch die gleiche Vorlage belichtet und anschließend chromo­gen entwickelt wird,
    und wobei zur Herstellung der transparenten Vorlage ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial ver­wendet wird, das auf einem transparent Schicht­träger mindestens eine rotempfindliche Silberhalo­genidemulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Cyankuppler vom Naphthol- oder Phenol-Typ, minde­stens eine grünempfindliche Silberhalogenidemul­sionsschicht und einen dieser zugeordneten Magenta­kuppler vom 5-Pyrazolon- oder Pyrazoloazol-Typ und mindestens eine blauempfindliche Silberhalogenid­emulsionsschicht und einen dieser zugeordneten Gelbkuppler vom Acylacetanilid-Typ enthält, und das in üblicher Weise bildmäßig belichtet und anschlie­ßend chromogen entwickelt wird,
    dadurch gekennzeichnet, daß für den aus dem Cyan­kuppler bei der chromogenen Entwicklung in der Schicht gebildeten Cyanfarbstoff folgende Bedingung gilt:
    a · (1 + b) ≦ 1,5
    wobei
    a für den Temperaturkoeffizienten der Absorption A (T = 23°C) = 1g


    a = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    und
    b für den Temperaturkoeffizienten der Absorptionswellenlänge λ (T = 23°C)
    b = - [

    ] · [

    ] · 1.000
    stehen.
     




    Zeichnung