(19)
(11) EP 0 423 360 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG
veröffentlicht nach Art. 158 Abs. 3 EPÜ

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.1991  Patentblatt  1991/17

(21) Anmeldenummer: 90905741.6

(22) Anmeldetag:  15.01.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63J 1/02
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/SU9000/013
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9012/629 (01.11.1990 Gazette  1990/25)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 27.04.1989 SU 4678520

(71) Anmelder: TEATR POLIFONICHESKOI DRAMY
Moscow, 107078 (SU)

(72) Erfinder:
  • JUDENICH, Gennady Ivanovich
    Moscow, 113191 (SU)

(74) Vertreter: Patentanwälte Beetz - Timpe - Siegfried Schmitt-Fumian - Mayr 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) VORRICHTUNG ZUM BEWEGEN VON BÜHNENBILDERN


    (57) Die Vorrichtung enthält mindestens zwei Gruppen von Führungen ( 1 bis 5,17 bis 19), die in der Weise angeordnet sind, daß die Führungen (1 bis 5) einer Gruppe zu den Führungen (17 bis 19) der anderen Gruppe senkrecht verlaufen. Mit den Führungen ( 1 bis 5) der einen Gruppe ist mindestens ein Schlitten (7 bis 11) verbunden, an dem die Führungen (17 bis 19) der anderen Gruppe angeordnet sind. Mit jeder Führung (17 bis 19) der zweiten Gruppe ist mindestens ein zusätzlicher Schlitten (20 bis 22) verbunden, der mit einem dekorativ-gestalterischen Attribut, um dieses im Raum in beliebiger Richtung verschieben zu können, in Verbindung steht.




    Beschreibung

    Technisches Gebiet



    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Ausstattung von Theatern, Zirken und anderen Schauunternehmungen und betrifft insbesondere Verschiebevorrichtungen für dekorativgestalterische Attribute.

    Zugrundeliegender Stand der Technik



    [0002] Es ist eine Verschiebevorrichtung für einen Vorhang bekannt, die eine Horizontalführung mit Endanschlägen, die die Halterungen des Vorhanges tragen, sowie treibende und getriebene Schlitten enthalt, die auf der Führung verschiebbar (SU,A,1136821) angeordnet sind.

    [0003] Eine derartige bekannte Einrichtung gestattet es, den Vorhang nur in der Richtung zu verschieben, in der sich die Schlitten auf der Führung bewegen.

    [0004] Es ist auch eine Verschiebevorrichtung für einen Vorhang bekannt, die zwei übereinander montierte Horizontalführungen und mit den beiden Führungen zusammenwirkende Schlitten (SU,A,1136822) enthalt.

    [0005] Die Einrichtung hab ebenso wie die vorhergehende begrenzte funktionale Möglichkeiten im Zusammenhang damit, daß deren Führungen nur in der Horizontalen liegen.

    [0006] Es ist eine Verschiebevorrichtung für dekorativ-gestalterische Attribute bekannt, die in einem Informations-Videokomplex zum Einsatz gelangt. Diese Vorrichtung weist mehrere Längsführungen und mehrere Querführungen sowie Schlitten auf, die sich auf je einer Führung nur in einer Richtung bewegen. Jeder Schlitten besitzt einen Drehantrieb und sorgt außer der Rotation der gestalterischen Attribute für deren Verschiebung im Raum nur in einer Richtung (PCT/SU,87/00046).

    [0007] Die Verschiebung jedes Schlittens und folglich auch der Dekorationen nur in einer Richtung begrenzt die Manövrierfähigkeit der dekorativ-gestalterischen Attribute, was die funktionalen Möglichkeiten der Vorrichtung verringert.

    Offenbarung der Erfindung



    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verschiebevorrichtung für dekorativ-gestalterische Attribute zu schaffen, die es erlaubt, die Manovrierfähigkeit der dekorativ-gestalterischen Attribute bei deren Anordnung durch Änderung ihrer Verbindung mit den Führungen zu vergrößern.

    [0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der Verschiebevorrichtung für dekorativ-gestalterische Attribute von Informations-Schaukomplexen, die mindestens zwei Gruppen von Führungen, die in der Weise angeordnet sind, daß die Führungen einer Gruppe zu den Führungen der anderen Gruppe senkrecht verlaufen, und mindestens einen mit der zugeordneten Führung der einen Gruppe in Wechselwirkung stehenden Schlitten aufweist, gemäß der Erfindung als andere Gruppe der Führungen mindestens eine zusätzliche Führung dient, die am Schlitten senkrecht zur Führung der ersten Gruppe angeordnet ist, und mit jeder zusätzlichen Führung mindestens ein zusätzlicher Schlitten verbunden ist, der mit einem dekorativ-gestalterischen Attribut, um dieses im Raum in einer beliebigen Richtung zu verschieben, in Verbindung steht.

    [0010] Der Antrieb zum Drehen jedes dekorativ-gestalterischen Attributs kann auf mindestens einem zusätzlichen Schlitten angeordnet werden.

    [0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es, die dekorativgestalterischen Attribute, indem sie diese im Raum einmalig verschiebt, an einer beliebigen Stelle der Bühne anzuordnen, was die Manövrierfähigkeit der Vorrichtung stark erhöht, deren funktionalen Möglichkeiten erweitert und die Bewegungszeit verkürzt, was es erlaubt, die Menge von den Zuschauer erreichenden Informationen wesentlich zu vergrößern.

    Kurze Beschreibung der Zeichnungen



    [0012] Die Erfindung soll durch die nachstehende Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt
    Fig. 1 die Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Verschiebevorrichtung für dekorativ-gestalterische Attribute;
    Fig. 2 die Ansicht von Seitenführungen der gleichen erfindungsgemäßen Vorrichtung;
    Fig. 3 die Ansicht einer Mittenführung der gleichen erfindungsgemäßen Vorrichtung.

    Beste Ausführungsform der Erfindung



    [0013] Die Verschiebevorrichtung für dekorativ-gestalterische Attribute von Informations-Schaukomplexen enthält eine erste Gruppe von Führungen 1 (Fig. 1), 2,3,4 und 5, die Längsführungen darstellen. Die Führungen 1,2 und 4,5 stellen Seitenführungen und die Führung 3 eine Mittenführung dar. Jede Führung 1 bis 5 stellt zwei Parallelschienen 6 dar. Die Führungen 1 bis 5 sind parallel zueinander.

    [0014] Mit den Führungen 1 bis 5 sind Schlitten verbunden, wobei sich auf den Führungen 1,2,4,5 je zwei Schlitten 7,8, 9 bzw. 10 und auf der Führung 3 ein Schlitten 11 verschieben. Die Anzahl der Schlitten 7 bis 11 auf jeder der Führungen 1 bis 5 wird durch die technischen Bedingungen des Informations-Schaukomplexes, in dem die erfindungsgemäße Vorrichtung liegt verwendet wird, und durch die Anzahl der verschiebbaren Attribute bestimmt.

    [0015] Die Führungen 1 bis 5 sind auf einem Gestell 12 befestigt.

    [0016] Auf manchen der Schlitten 7 bis 11 sind einzeln oder paarweise zusätzliche Führungen angeordnet, die eine zweite Gruppe der Führungen der Vorrichtung bilden. Wie in Fig. 1 gezeigt, sind mit den Schlitten 7 und 8 durch Seile 13 Gestelle 14 und mit den Schlitten 9 und 10 durch Seile 16 Gestelle 15 verbunden, wobei auf jedem der Gestelle 14 oder 15 je drei zusätzliche Führungen 17,18 und 19 angeordnet sind, die zu den Grundführungen 1 bis 5 senkrecht verlaufen. Die Führungen 17 bis 19 treten also auf jedem der Gestelle 14 oder 15 als Querführungen gegenüber der Grund-Längsführungen 1 bis 5 auf.

    [0017] In Fig. 2 ist ein Teil der Vorrichtung mit einem Paar der Schlitten 7,8 dargestellt, mit denen die Führungen 17 bis 19 verbunden sind. Auf jeder der Führungen 17 oder 18 oder 19 ist jeweils mindestens ein Schlitten 20,21 und 22 angeordnet. Die Anzahl der sich auf einer der Führungen bewegenden Schlitten 20 bis 22 kann aber in Abhängigkeit von den Bedingungen der Durchführung von Schauspielveranstaltungen beliebig vergroßert werden.

    [0018] Die Attribute zur Durchführung von Schauspielveranstaltungen werden an den Schlitten 20 bis 22 aufgehängt. In Fig. 2 ist die Bildwand 23 über eine Zugstange 24 mit dem Schlitten 21 und das Dekorationsstück 25 über eine Zugstange 26 mit dem Schlitten 22 verbunden.

    [0019] Jedoch ist eine Variante einer unmittelbaren Verbindung der Dekorationsstücke 25 mit dem Hauptschlitten, beispielsweise mit dem Schlitten 11 (Fig. 3), möglich, mit dem auch noch die Bildwand 23 verbunden ist.

    [0020] Auf einem beliebigen der Schlitten 20 bis 22 wird ein Antrieb 27 (Fig. 2) zum Drehen desjenigen Dekorationsstücks 23,25 angeordnet, das mit einem zugeordneten Schlitten 20 bis 22 in Verbindung steht. Die Antriebe 27 werden wahlfrei entweder auf einem oder auf mehreren Schlitten 22 bis 22 zugleich angeordnet.

    [0021] Die Vorrichtung arbeitet wie folgt.

    [0022] Zur Verschiebung der Bildwand 23 auf einer zusammengesetzten Laufbahn arbeiten über der Bühne gleichzeitig der Schlitten 8 und der Schlitten 21, wobei sich der Schlitten 8 auf der Führung 2 und der Schlitten 21 auf der Führung 18 bewegt. Die gleichzeitige Bewegung der Schlitten 8 und 21 wird räumlich summiert, wodurch der Schlitten 21 und die Bildwand 23 die Bewegung in der Richtung ausführen, in der sie programmgemäß zu erfolgen hat.

    [0023] Ist es notwendig, die Bildwand 23 zusätzlich zu verschwenken, wird der Antrieb 27 am Schlitten 21 eingeschaltet, wobei dies gleichzeitig mit der Bewegung der ersteren geschehen kann.

    [0024] In ähnlicher Weise arbeiten alle anderen Schlitten 7 bis 11 und 20,22.

    [0025] Die betrachtete Vorrichtung gestattet es, die Ausstattungsstücke mittels einer recht einfachen Konstruktion auf einer beliebig zusammengesetzten Laufbahn im Raum zu verschieben. Sie ist manövrierfähig und ermöglicht dadurch eine beträchtliche Vergrößerung des Umfanges von auf der Bühne darzustellenden Informationen.

    Gewerbliche Verwertbarkeit



    [0026] Die Erfindung kann zur Verschiebung des Bühnenvorganges im Theater oder Filmspielhaus, von Theaterdekorationen, Beleuchtungsgeräten und anderen dekorativ-gestalterischen Attributen in einem beliebigen Bühnenunternehmen oder -komplex angewendet werden.


    Ansprüche

    1. Verschiebevorrichtung für dekorativ-gestalterische Attribute von Informations-Schaukomplexen, die mindestens zwei Gruppen von Führungen (1 bis 5 und 17 bis 19), die in der Weise angeordnet sind, daß die Führungen (1 bis 5) einer Gruppe zu den Führungen (17 bis 19) der anderen Gruppe senkrecht verlaufen, und mindestens einen mit der zugeordneten Führung (1 bis 5) der einen Gruppe in Wechselwirkung stehenden Schlitten (7 bis 11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß als andere Gruppe der Führungen mindestens eine zusätzliche Führung (17 bis 19) dient, die am Schlitten (7 bis 10) senkrecht zur Führung (1 bis 5) der ersten Gruppe angeordnet ist, und mit jeder zusätzlichen Führung (17 bis 19) mindestens ein zusätzlicher Schlitten (20 bis 22) verbunden ist, der mit einem dekorativ-gestalterischen Attribut (23,25), um dieses im Raum in einer beliebigen Richtung zu verschieben, in Verbindung steht.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Antrieb (27) zum Drehen eines dekorativ-gestalterischen Attributs (23,25) aufweist, der auf mindestens jedem zusätzlichen Schlitten (21) angeordnet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht