[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolben, insbesondere für eine Druckgußpresse nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Kolben dieser Art weisen eine Kappe auf, deren innere Deckfläche, einen
Kühlmittelraum freilassend, in Abstand von der Frontfläche des Trägerkörpers liegt.
Die Kappe sitzt mit ihrem hinteren Rand auf einer Ringschulter des Trägerkörpers auf.
Zwischen dem Innengewinde der Kappe und einem Ansatz am Trägerkörper, von dem das
zugehörige Außengewinde ausgeht, besteht bei aufgeschraubter Kappe ein Spalt. Erfahrungsgemäß
lösen sich diese Kappen während des Betriebs verhältnismäßig leicht vom Trägerkörper.
Der Kühlmittelraum in der Kappe kühlt überdies die Deckwand der Kappe nicht ausreichend.
Das hat zur Folge, daß der Rand der Deckkappe mit großer Kraft an die Innenfläche
des Gießzylinders angreift und verschlossen wird. Üblicherweise liegt dabei die momentane
Temperatur der Oberfläche der Kappe bei etwa 300°C, während die Temperatur des flüssigen
Aluminiums 700°C beträgt. Kühlt sich nach dem Arbeiten die Kappe wieder ab, entsteht
ein keilförmiger Spalt zwischen dem Umfangsrand der Deckwand der Kappe, in den flüssiges
Aluminium eindringen kann, sich dort verfestigen kann und die Reibung zwischen Kolben
und Zylinder erheblich erhöht und dementsprechend auch der Verschleiß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, für einen festen Sitz der Kappe auf dem Trägerkörper
zu sorgen und den Verschleiß der Kappe möglichst zu mindern.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1, in einer bevorzugten Ausbildung in
Anspruch 2 angegeben.
[0005] Das Aufschrumpfen der Kappe hat zur Folge, daß die Kappe vom Trägerkörper praktisch
nicht lösbar ist, wenn sie im ausgebauten Zustand des Kolbens vorher erwärmt wird.
Dadurch, daß die innere Deckfläche der Kappe an der Frontfläche des Trägerkörpers
anliegt, ist eine großflächige, direkte, axiale Kraftübertragung vom Trägerkörper
auf die Kappe möglich, ohne daß das Gewinde und das Gewinde der Kappe belastet werden.
[0006] Dadurch, daß nach Anspruch 2 die Kühlung in erster Linie durch den Ringkanal erfolgt,
der sich längs des Umfangs der inneren Stirnfläche der Kappe erstreckt, erfolgt eine
besonders wirksame Kühlung des Umfangsrands der Stirnfläche, die verhindert, daß sich
die Stirnwand bei Erwärmung stark radial dehnt, so daß die oben erwähnten Mängel nicht
auftreten. Als Kühlmittel wird häufig kalkhaltiges Wasser verwendet, aus dem sich
Kalk an den wärmsten Stellen in dem Kolben absetzt. Die wärmsten Stellen liegen in
der Kappe. Die Kappe ist überdies Verschleißteil und muß gelegentlich ausgewechselt
werden. Beim Auswechseln wird zugleich der in der Kappe niedergeschlagene Kalk entfernt.
[0007] Durch die Erfindung wird es möglich, Kappen zu verwenden, die im Vergleich zu bekannten
Kappen dünnere Wände aufweisen, was zur Verbesserung der Kühlung und zu erheblicher
Materialeinsparung führt.
[0008] Es ist ohne Schwierigkeit möglich, gleichartige Kappen mit unterschiedlichem Durchmesser
herzustellen und daher Trägerkörpern unterschiedlichen Durchmessers anzupassen, ohne
daß die Kühlwirkung beeinträchtigt wird.
[0009] Die Zuführung des Kühlmittels zum Ringkanal und die Abführung des Kühlmittels vom
Ringkanal erfolgt konstruktiv besonders einfach gemäß Anspruch 3. Eine weitere konstruktive
Vereinfachung ergibt sich aus Anspruch 4. Um den Strömungswiderstand des Kühlmittels
zu mindern, ist bevorzugt eine Ausbildung gemäß Anspruch 5 vorgesehen. Eine besonders
hohe Verschleißminderung der Kappe ergibt sich durch die Ausbildung nach Anspruch
6. Die Abfasung nach diesem Anspruch ist besonders empfehlenswert, wenn die Gießkammer
gekühlt wird und sichergestellt wird, daß das Aluminium vor der Preßphase erstarrt.
Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kann die Abfasung entfallen.
[0010] Die Kühlkanäle sind so ausgelegt, daß der Kühlmittelstrom turbulent wird, wodurch
sich eine besonders günstige Kühlung ergibt.
[0011] Die Temperatur des Gießzylinders wird mit zunehmendem Füllungsgrad des Gießzylinders
und zunehmendem Gewicht des Gießmaterials im Gießzylinder höher. Wird - etwa wegen
unterschiedlicher Wärmeausdehnung oder wegen Verschleisses - das Spiel zwischen dem
Kolben und dem Gießzylinder größer, so kann flüssiges Aluminium in den Zwischenraum
zwischen Kolben und Gießzylinder eindringen und nicht nur die Innenfläche des Gießzylinders
beschädigen, sondern auch die Lebensdauer des Kolbens mindern. Um dies zu vermeiden,
ist bevorzugt eine Ausbildung nach Anspruch 7 vorgesehen. Der Dichtungsring nach Anspruch
7 verhindert nicht nur das Eindringen des flüssigen Aluminiums in das Spiel zwischen
dem Kolben und dem Gießzylinder, sondern verbessert auch die Gußqualität, besonders
wenn unter Vakuum gegossen wird. Die für die Erfindung wesentliche optimale Kühlung
des Kolbens wird durch den Dichtungsring nicht beeinträchtigt, was Voraussetzung für
eine hohe Lebensdauer ist; vielmehr wird auch der Dichtungsring gekühlt.
[0012] Der Dichtungsring kann gemäß Anspruch 8 in an sich bekannter Weise aufgeschrumpft
sein.
[0013] Eine vereinfachte Montage und Auswechslung erhält man, wenn der Dichtungsring entsprechend
Anspruch 9 geschlitzt ist.
[0014] Die labyrinthartig abdichtende Schlitzung des Dichtungsrings ist bevorzugt so ausgelegt,
daß der Dichtungsring, auch wenn er etwas auseinandergezogen wird, stets dicht ist,
so daß sich der Dichtungsring auch bei plötzlicher Erhitzung ausdehnen kann, ohne
seine Dichtwirkung zu verlieren.
[0015] Der Dichtungsring soll aus einer Legierung mit möglichst großem Abreibewiderstand
bestehen, die eine hohe Standzeit hat. Bevorzugt ist eine Legierung gemäß Anspruch
10. Insbesondere kommt dabei eine Legierung gemäß Anspruch 11 in Betracht, wobei
der Warmarbeitsstahl nach Anspruch 11 gegen Anfressen einer besonderen Behandlung
unterzogen werden kann. Eine andere besonders geeignete Legierung ist in Anspruch
12 angegeben, wobei sich eine Zusammensetzung entsprechend Anspruch 13 besonders
bewährt hat.
[0016] Der Dichtungsring in den genannten Ausführungsformen kann nur dank der guten Kühlung
des erfindungsgemäßen Kolbens verwendet werden.
[0017] Damit das Aluminium insbesondere in der Endphase eines Gusses den Dichtungsring
auf die Innenfläche des Gießzylinders drückt, wodurch die gewünschte Dichtung zwischen
Gießzylinder und Kolben erhöht wird, und damit das Aluminium erstarren kann, bevor
es in die Ringausnehmung gelangt, ist bevorzugt eine Ausbildung gemäß Anspruch 14
vorgesehen.
[0018] Damit der Dichtungsring einen hohen Preßdruck beim Gießen aufnehmen kann, ist bevorzugt
eine Ausbildung gemäß Anspruch 15 vorgesehen.
[0019] Um den Dichtungsring ohne Schwierigkeit montieren zu können, ist bevorzugt eine
Ausbildung gemäß Anspruch 16 vorgesehen.
[0020] Um zu erreichen, daß der Dichtungsring stets zentriert bleibt und einem Herausziehen
des Kolbens aus dem Gießzylinder nur einen geringen Widerstand entgegensetzt, ist
bevorzugt eine Ausbildung nach Anspruch 17 vorgesehen.
[0021] Um den Dichtungsring bei noch nicht montiertem Kolben mit kleinem Durchmesser am
Kolben festzuhalten, ist bevorzugt eine Ausbildung nach Anspruch 18 vorgesehen.
[0022] Damit der geschlitzte Dichtungsring leicht montiert und ausgetauscht werden kann,
ist er bevorzugt gemäß Anspruch 19 ausgebildet. Bei einer solchen Ausbildung kann
der Dichtungsring auch unter Arbeitstemperaturen von 100 bis 300°C in der Gießkammer
und der Temperatur entsprechender Ausdehnung der Gießkammer selbst dann während zwei
Arbeitszyklen montiert werden, wenn er überdimensioniert ist, was besonders für vollautomatisch
arbeitende Gießmaschinen von Bedeutung ist.
[0023] Um bei trotz der Ausbildung des Dichtungsrings durchtretendem flüssigem Aluminium
das durchtretende und festwerdende Aluminium auffangen zu können, ist bevorzugt eine
Ausbildung gemäß Anspruch 20 vorgesehen. Das durchgetretene festgewordene Aluminium
wird bei dieser Ausbildung beim Ausfahren des Kolbens bis zum Öffnen der Form durch
Druckluft entfernt. Die Entfernung solcher Aluminiumreste, die zwischen dem Spiel
des Kolbens und der Gießkammer haften bleiben, ist von besonderer Bedeutung, weil
die Aluminiumreste bei einer Rückbewegung des Kolbens Riefen am Kolben bilden, die
einen wesentlichen Beitrag für eine frühzeitige Abnutzung des Kolbens bilden, das
Spiel zwischen Kolben und Gießkammer vergrößern und zu einem Klemmen des Kolbens führen
können.
[0024] Um eine Beschädigung des Dichtungsrings zu vermeiden, wenn zu wenig oder kein Aluminium
vorhanden ist und trotzdem gespritzt wird, ist bevorzugt eine Ausbildung nach Anspruch
21 vorgesehen.
[0025] Durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Dichtungsring werden insbesondere folgende
Vorteile erzielt:
a) Der Verschleiß der Gießkammer wird gemindert.
b) Die Gußqualität wird erhöht, da Klemmen in der Preßphase unterbunden wird.
c) Ein Auswechseln des Kolbens ist nicht erforderlich, sondern nur ein Auswechseln
des Dichtungsrings, was eine erhebliche Zeitersparnis zur Folge hat.
d) Da der Dichtungsring schnell montiert werden kann, besteht die Möglichkeit, einen
überdimensionierten Dichtungsring zu montieren.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel unter Hinweis auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei der Kürze wegen nur auf flüssiges Aluminium
als Gießmetall Bezug genommen wird.
Fig. 1 zeigt einen Axialschnitt durch einen Kolben. Die obere Hälfte und die untere
Hälfte kennzeichnen etwas verschiedene Ausführungsformen.
Fig. 2 zeigt eine Stirnansicht auf den Kolben.
Fig. 3 zeigt einen Radialschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Kappe mit
einem an ihre äußere Deckfläche angesetzten Dichtungsring entsprechend dem Schnitt
III-III in Fig. 4.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht in Blickrichtung IV der Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht in Blickrichtung V der Fig. 4.
Fig. 6 zeigt einen Teilradialschnitt durch eine dritte Ausführungsform einer Kappe.
Fig. 7 zeigt einen Teilradialschnitt durch eine vierte Ausführungsform einer Kappe.
Fig. 8 zeigt einen Teilradialschnitt durch eine fünfte Ausführungsform einer Kappe.
Fig. 9 zeigt einen Teilradialschnitt durch eine sechste Ausführungsform einer Kappe.
Fig. 10 zeigt einen Radialschnitt durch eine siebte Ausführungsform einer Kappe.
[0027] Der Kolben 2 nach dem Ausführungsbeispiel dient zum Hinausdrücken von flüssigem
Aluminium aus einem nicht dargestellten Gießzylinder einer Druckgußpresse. Der Kolben
2 weist eine mittels eines Innengewindes 4 auf ein Außengewinde 6 eines Trägerkörpers
8 geschraubte Kappe 10 aus einer Kupferlegierung auf. Der nicht dargestellte Zylinder
besteht aus Stahl und auch der Trägerkörper 8 besteht aus Stahl. Die Kappe 10 liegt
mit einer inneren Deckfläche 12 an einer Frontfläche 14 des Trägerkörper 8 an. Sie
ist mit ihrem Innengewinde 4 auf das Außengewinde 6 des Trägerkörpers 8 aufgeschraubt
und thermisch aufgeschrumpft. Bei der Abkühlung umspannt die Kappe 4 den Trägerkörper
8 und wird dadurch blockiert.
[0028] Der Trägerkörper 8 weist an seinem zur Frontfläche 14 führenden Ende eine sich zur
Frontfläche 14 hin verjüngende konische Abschrägung 16 auf, die von einer Ringausnehmung
18 in der Kappe 10 umfaßt ist, so daß ein Ringkanal 20 entsteht, der sich längs des
Umfangs der inneren Deckfläche 12 der Kappe 10 und längs des Umfangs der Frontfläche
14 des Trägerkörpers 8 erstreckt.
[0029] Ein Zuführungskanal für das Kühlmittel verläuft axial durch den Trägerkörper 8. Hierzu
weist der Trägerkörper 8 eine axiale Bohrung 22 auf, in die ein Kühlmittelzuführungsrohr
24 gesteckt und gegenüber der Bohrung 22 nächst ihrem Austrittsende durch eine in
die Bohrung 22 eingelassene Ringdichtung 26 abgedichtet ist. In der Frontfläche 14
des Trägerkörpers 8 befinden sich Radialkanäle 28, die die Mündung des Zuführungskanals
22 in der Frontfläche 14 des Trägerkörpers 8 mit dem Ringkanal 20 verbinden. Im Umfang
des Trägerkörpers 8 sind zwischen den Radialkanälen 28 Ausnehmungen 30 vorgesehen,
die zusammen mit dem Mantel der Kappe 10 von dem Ringkanal 20 ausgehende Rückführungskanäle
32 begrenzen. Die Ausnehmungen 30 und somit die Rückführungskanäle 32 liegen in Umfangsrichtung
versetzt zu den Radialkanälen 28, damit das Kühlmittel gezwungen wird, in Umfangsrichtung
durch den Ringkanal 20 zu strömen. Die Rückführungskanäle 32 münden in einem Ringraum
34 zwischen einer Umfangsabsetzung 36 des Trägerkörpers 8 und dem Mantel der Kappe
10. Von diesem Ringraum 34 gehen schräg nach innen gerichtete Kanalabschnitte 38 aus,
die in einen gemeinsamen, im Querschnitt ringförmigen Rückführungskanal 40 münden.
Dieser Rückführungskanal 40 ist zwischen einer inneren Ringausnehmung 42, der Bohrung
22 des Trägerkörpers 8 und dem Rohr 24 ausgebildet.
[0030] Gegenüber der Mündung der Bohrung 22 weist die innere Deckfläche 12 der Kappe 10
eine kalottenförmige Ausnehmung 44 auf.
[0031] Ringsum ist die äußere Deckfläche 46 der Kappe 10 mit einer Abfasung 48 versehen.
[0032] Der Umfang des Trägerkörpers 8 ist gegenüber der Kappe 10 nächst derem Ende mit Ringdichtungen
50, 52 abgedichtet, die in den Umfang des Trägerkörpers 8 eingelassen sind.
[0033] Bei der Ausführungsform entsprechend der oberen Hälfte der Fig. 1 weist der Trägerkörper
8 hinter der Kappe 10 eine Erweiterung 54 auf, an der sich Greifflächen 60 für ein
Werkzeug befinden. Das rückwärtige Ende des Trägerkörpers 8 besteht aus einem Schaft
62 mit einem Außengewinde 64, das auf eine hohle Kolbenstange zu schrauben ist.
[0034] Bei der Ausführungsform gemäß der unteren Hälfte der Fig. 1 weist der Trägerkörper
8 an seinem hinteren Ende eine Erweiterung 66 mit einem Innengewinde 68 auf, in das
eine hohle Kolbenstange mit einem Außengewinde einzuschrauben ist.
[0035] Die Fig. 3 bis 5 zeigen eine Kappe 10, die auf ihrer äußeren Deckfläche 100 einen
zylindrischen Ansatz 102 mit einem äußeren Ringsteg 104 aufweist. Dieser Ringsteg
104 greift in eine innere Ringnut 106 eines Dichtungsrings 108 ein. Der Dichtungsring
108 ist an einer Stelle 110 radial stufenförmig geschlitzt. Bevorzugt wird der Dichtungsring
108 so montiert, daß seine Schlitzung am unteren Teil des Gießzylinders liegt, da
das Aluminium dort früher erstarrt. Die Übergangsflächen 112, 114 zwischen den Stufenflächen
116, 118, 120, 122 liegen dicht aneinander. Zwischen den Stufenflächen 116, 120 einerseits
und 118, 122 andererseits befinden sich Spielräume 124, 126. Der Dichtungsring 108
kann also etwas auseinandergezogen und etwas zusammengedrückt werden, ohne daß die
Dichtung zwischen den Übergangsflächen 112 und 114 beeinflußt wird. Der zylindrische
Ansatz 102 ist mit einer Ringausnehmung 103 versehen, die der Aufnahme eines inneren
Ringstegs 109 des Dichtungsrings 108 dient. Beidseitig seiner Schlitzung weist der
Dichtungsring 108 axial gerichtete konische Löcher 142 zum Eingriff von Enden einer
Spannzange auf.
[0036] Der Dichtungsring 108 und der Ansatz 102 weisen frontseitig V-förmig einander gegenüberstehende
Begrenzungsflächen 128, 130 auf. An einer durch den Ansatz 102 radial begrenzten
Ringschulterfläche 132 der äußeren Deckfläche 100 der Kappe 10 liegt der Dichtungsring
108 an. Die der äußeren Deckfläche 100 der Kappe 10 zugewandte radial innere Begrenzung
des Dichtungsrings 108 ist als Auflaufschräge 134 ausgebildet. Die der äußeren Deckfläche
100 der Kappe 10 zugewandte radial äußere Begrenzung des Dichtungsrings 108 ist als
zentrierende Auflaufschräge 136 ausgebildet, die, wenn sie entfällt, auch am Gießzylinder
vorgesehen sein kann.
[0037] Die der Deckfläche 100 der Kappe 10 zugewandte Seitenfläche 138 des Ringstegs 104
weist Kornansätze 140 zum Eingriff in Korneinschläge im Dichtungsring 108 auf.
[0038] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist gegenüber der Ausführungsform nach Fig.
1 die Abfasung weggelassen.
[0039] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist die Kappe 10 stirnseitig mit einem stumpfkegeligen
Ansatz 69 versehen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 weist die Kappe 10 nächst
der hinteren Begrenzungsfläche 111 des Dichtungsrings 108 einen Abschnitt 11 verringerten
Außendurchmessers auf.
[0040] Entsprechend ist die Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 ausgebildet.
[0041] Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 8 bis 10 steht die vordere Begrenzungsfläche
13 der Kappe 10 gegenüber der vorderen Begrenzungsfläche 113 des Dichtungsrings 108
vor.
[0042] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 verlaufen die Flächen 128, 130 schräg zur Längsachse
des Kolbens keilförmig. Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 verläuft die Fläche 128
axial. Bei der Ausführungsform nach Fig. 10 verläuft die Fläche 128 ebenfalls axial.
1. Kolben (2), insbesondere zum Herausdrücken von flüssigem Aluminium oder Messing
aus einem Gießzylinder einer Druckgußpresse, mit einer mittels eines Innengewindes
(4) auf ein Außengewinde (6) eines Trägerkörpers (8) geschraubten Kappe (10) aus
einem Material, insbesondere einer Kupferlegierung, das einen größeren thermischen
Ausdehnungskoeffizienten hat als das Material des Zylinders, insbesondere Stahl,
und als das Material des Trägerkörpers (8), insbesondere Stahl,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kappe (10) mit einer inneren Deckfläche (12) an einer Frontfläche (14) des
Trägerkörpers (8) anliegt und mit ihrem Innengewinde (4) thermisch auf das Außengewinde
(6) des Trägerkörpers (8) aufgeschraubt und vorzugsweise überdies thermisch aufgeschrumpft
ist.
2. Kolben nach Anspruch 1, bei dem die innere Deckfläche (12) der Kappe (10) einen
Raum begrenzt, in den durch einen Zuführungskanal (22) im Trägerkörper (8) ein Kühlmittel
einzuführen ist und aus dem durch einen Rückführungskanal (40) im Trägerkörper (8)
das Kühlmittel abzuführen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum im wesentlichen die Form eines Ringkanals (20) hat, der sich längs des
Umfangs der inneren Deckfläche (12) der Kappe (10) und der Frontfläche (14) des Trägerkörpers
(8) erstreckt.
3. Kolben nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Zuführungskanal (22) für das Kühlmittel axial durch den Trägerkörper
(8) erstreckt, daß sich in der Frontfläche (14) des Trägerkörpers (8) Radialkanäle
(28) befinden, die eine Mündung des Zuführungskanals (22) in der Frontfläche (14)
des Trägerkörpers (8) mit dem Ringkanal (20) verbinden und daß im Umfang des Trägerkörpers
(8) zwischen den Radialkanälen (28) von dem Ringkanal (20) ausgehende Rückführungskanäle
(32) vorgesehen sind.
4. Kolben nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Rückführungskanäle (32) über schräg nach innen gerichtete Abschnitte
(38) zu einem gemeinsamen, im Querschnitt ringförmigen Rückführungskanal (40) vereinigen,
der den Zuführungskanal (22) umschließt.
5. Kolben nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Deckfläche (12) der Kappe (10) gegenüber der Mündung des Zuführungskanals
(22) eine kalottenförmige Ausnehmung (44) aufweist.
6. Kolben nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Deckfläche der Kappe (10) ringsum mit einer Abfasung (48) versehen
ist.
7. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe
(10) auf ihrer äußeren Deckfläche (100) einen zylindrischen Ansatz (102) mit einer
Ringausnehmung (103) zur Aufnahme eines inneren Ringstegs (109) eines Dichtungsrings
aufweist.
8. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (108) auf
den Ansatz (102) aufgeschrumpft ist.
9. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (102) einen Ringsteg
(104) aufweist, der in eine innere Ringnut (106) eines an einer Stelle (100) radial
labyrinthartig abdichtend geschlitzten Dichtungsrings (108) eingreift.
10. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
aus einer Legierung großer Temperaturwechselbeständigkeit, hoher Verschleißfestigkeit,
hoher Wärmeleitfähigkeit und hoher Federkraft bis 200°C besteht.
11. Kolben nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring aus einem
Warmarbeitsstahl besteht.
12. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (108) aus
einer Kupferlegierung besteht.
13. Kolben nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring aus einer
CuBe₂-Legierung besteht.
14. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
(108) und der Ansatz (102) frontseitig V-förmig einander gegenüberstehende Begrenzungsflächen
(128, 130) aufweisen.
15. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
(108) an einer durch den Ansatz (102) radial begrenzten Ringschulterfläche (132) der
äußeren Deckfläche (100) der Kappe (10) anliegt.
16. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die der
äußeren Deckfläche (100) der Kappe (10) zugewandte radial innere Begrenzung des Dichtungsrings
(108) als Auflaufschräge (134) ausgebildet ist.
17. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die der
äußeren Deckfläche (100) der Kappe (10) zugewandte radial äußere Begrenzung des Dichtungsrings
(108) als zentrierende Auflaufschräge ausgebildet ist.
18. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die der
Deckfläche (100) der Kappe (10) zugewandte Seitenfläche des Ringstegs (104) Kornansätze
(140) zum Eingriff in Korneinschläge im Dichtungsring (108) aufweist.
19. Kolben nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
(108) beidseitig seiner Schlitzung axial gerichtete konische Löcher (142) zum Eingriff
von Enden einer Spannzange aufweist.
20. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe
(10) nächst der hinteren Begrenzungsfläche (111) des Dichtungsrings (108) einen Abschnitt
verringerten Außendurchmessers (11) aufweist.
21. Kolben nach einem der Ansprüche 7 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere
Begrenzungsfläche (13) der Kappe (10) gegenüber der vorderen Begrenzungsfläche (113)
des Dichtungsrings (108) vorsteht.