(19)
(11) EP 0 423 424 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.1991  Patentblatt  1991/17

(21) Anmeldenummer: 90109953.1

(22) Anmeldetag:  25.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F42B 12/62, F42B 8/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 14.10.1989 DE 3934362

(71) Anmelder: Rheinmetall Industrie GmbH
40880 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Altenau, Ernst-Wilhelm
    D-4100 Duisburg 29 (DE)
  • Fischer, Siegmar
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Palten, Margret
    D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bomblet-Trägergeschoss mit lagenweise angeordneten Leicht-Übungsbomblets


    (57) Die Erfindung betrifft ein Bombletträgergeschoß mit in der Geschoßhülle angeordneten Übungsbomblets, die über einem Zielgebiet von einer Ausstoßeinheit ausgestoßen werden.
    Damit die Übungsbomblets einerseits den beim Transport ins Zielgebiet auftretenden hohen Beschleunigungskräften standhalten und andererseits beim Auftreffen auf einen nachgiebigen Untergrund wie Morast, Sumpf, Schnee, Sand oder Wasser nicht tief eindringen und eine Warnehmung der gewünschten Bodensignatur in ähnlicher Weise wie bei einem scharfen Bomblet mit einer Detonationswolke, Lichtblitz und Knall ermöglichen, enthält jedes Übungsbomblet (14) ein auf Papier- und/oder Kunststoffbasis hergestelltes Gehäuse. Die Gehäuse sind leicht, schwimmfähig und entwickeln bei der Detonation der Ladung keine gefährlichen Splitter. Bei einem auf Papierbasis hergestellten Üb-Bombletgehäuse bleiben keine Rückstände zurück, weil beispielsweise durch Feuchtigkeit bereits frühzeitig das Üb-Bombletgehäuse verrottet.
    Damit derartige Üb-Bombletgehäuse den hohen Anfangsbeschleugigungskräften des Bombletträgergeschosses standhalten, sind die Gehäuse der Übungsbomblets (14) innerhalb des Bombletträgergeschosses (10) lagenweise abgestützt, wozu in der Trägergeschoßhülle (12) in geschoßaxialer Richtung stapelbare Stützelemente als radiale Stützscheiben (42) und zur Distanzierung dieser Stützscheiben raumsparende Axialstützen (44) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bombletträgergeschoß mit in der Geschoßhülle angeordneten Übungsbomblets nach den im Ober­begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

    [0002] Bei derartig aus der DE 38 09 177 C1 bekannten oder unter dem Aktenzeichen DE-P 38 41 649.2 vorgeschlagenen Bomblet­trägergeschossen enthalten davon in ein Zielgebiet zu transportierende und in einer vorgegebenen Höhe ausstoßba­re Übungsbomblets ein Gehäuse aus Metall wodurch jedes Übungsbomblet in der Lage ist, innerhalb des Trägergeschos­ses die Beschleunigungskräfte von beispielsweise darüberge­stapelten Übungsbomblets aufzunehmen. Bei diesen Übungsbom­blets wird es jedoch als nachteilig angesehen, daß sie beim Auftreffen auf einen nachgiebigen Untergrund wie Mo­rast, Sumpf, Schnee, Sand oder Wasser aufgrund des schwe­ren Metallgehäuses in diesen Untergrund eindringen und ver­sinken können. Dadurch ist eine gewünschte Bodensignatur, die in ähnlicher Weise wie bei einem scharfen Bomblet wäh­rend des Aufschlages als Detonationswolke mit Lichtblitz und Knall auftreten soll, bei Verwendung einer pyrotechni­schen Anfeuerung nicht mehr wahrnehmbar.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, daß Bombletträgergeschoß und davon zu transportierende Übungsbomblets derartig auszubil­den, daß das Übungsbomblet einerseits den beim Transport ins Zielgebiet auftretenden hohen Beschleunigungskräften standhält und andererseits beim Auftreffen auf einen nach­giebigen Untergrund nicht darin versinkt.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale.

    [0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Merkmalen der Unteransprüche hervor.

    [0006] Durch den erfindungsgemäßen Einsatz von einem auf Papier- und/oder Kunststoffbasis hergestellten Bombletgehäuse ent­steht ein sehr leichtes Übungsbomblet, wodurch das Gesamt­gewicht des Übungsbomblets derartig vermindert wird, daß ein tiefes Eindringen in einen nachgiebigen Untergrund ver­mieden wird und die Signatur mit Detonationswolke, Licht­blitz und Knall gut wahrnehmbar ist. Dieses auf Papier- und/oder Kunststoffbasis hergestellte Üb-Bombletgehäuse bietet darüber hinaus besonders vorteilhaft eine absolute Splittersicherheit, weil gegenüber einem Üb-Bombletgehäuse aus beispielsweise Druckguß keine Gefahr durch wegfliegen­de Splitter entstehen kann. Bei einem auf Papierbasis her­gestellten Üb-Bombletgehäuse verbleiben bei einer Fehlzün­dung gegenüber einem Metallgehäuse weiter vorteilhaft kei­ne Rückstände, weil beispielsweise durch Feuchtigkeit be­reits frühzeitig das Üb-Bombletgehäuse verrottet.

    [0007] Obwohl dem auf Papier- und/oder Kunststoffbasis hergestell­ten Üb-Bombletgehäuse gegenüber einem Metallgehäuse hin­sichtlich der Belastbarkeit beispielsweise bezüglich der Druckfestigkeit engere Grenzen gesetzt sind, erlaubt dennoch eine erfindungsgemäße Abstützung der Üb-Bomblets innerhalb des Bombletträgergeschosses, daß die Üb-Bomblets den hohen Anfangsbeschleunigungen beim Transport ins Ziel­gebiet standhalten und über dem Zielgebiet in an sich be­kannter Weise über eine Ausstoßladung aus dem Heck des Trägergeschosses ausgestoßen werden können.

    [0008] Als vorteilhafte Lösung hat sich eine lagenweise Abstüt­zung der Üb-Bomblets innerhalb des Trägergeschosses heraus­gestellt, wodurch die in einer Ebene bzw. Lage befindli­chen Üb-Bomblets in geschoßaxialer Richtung abgestützt wer­den.

    [0009] Die Stützelemente bestehen aus quer zur Geschoßachse ange­ordneten scheibenförmigen Stützplatten und aus Axialstüt­zen, wodurch die Übungsbomblets lagenweise in das Bomblet­trägergeschoß eingeführt und abgestützt werden können. Die Anordnung der Übungsbomblets in einer Lage ist dabei in Um­fangsrichtung nicht festgelegt, und kann deshalb von Lage zu Lage verschieden sein. Daraus resultiert eine verein­fachte Einbauweise.

    [0010] Die Axialstützen zwischen den Stützplatten gewährleisten eine sichere Einhaltung eines Stützabstandes in Bombletlän­ge, so daß die einzelnen Üb-Bomblets keine zusätzlichen Axialkräfte von Üb-Bomblets vorgestapelter Lagen aufnehmen müssen. Die aus dieser lagenweisen Stapelung übereinander angeordneter Üb-Bomblets resultierenden Axialkräfte können sich somit nicht negativ auf die Stabilität des erfindungs­gemäßen Bombletgehäuses aufwirken, wobei die Belastung durch die Anfangsbeschleunigung aufgrund des reduzierten Bombletgehäusegewichtes in weiter vorteilhafter Weise noch reduziert wird.

    [0011] Die Axialstützen können in dem Trägergeschoß an der Ge­schoßhülle anliegend angeordnet sein, wobei sie raumspa­rend die Freiräume der Übungsbomblets als Füllstücke aus­füllen oder zwischen zwei benachbarten Stützplatten als ein- oder mehrstückige Zentralstütze in dem von den Üb-Bom­blets gebildeten Innenfreiraum angeordnet sein können. Die­se Zentralstütze enthält im Inneren einen axialen Gasdurch­laßkanal für die Anzündung aller im Trägergeschoß angeord­neten Übungsbomblets.

    [0012] Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal enthält jede Stützplatte oberseitig Verbindungsnuten von dem zentralen Gasdruckkanal zu den einzelnen Übungsbomblets, wodurch die­se ohne zusätzliche Mittel von unten angezündet werden kön­nen. Die unterschiedlichen Axialstützen ermöglichen auch den Einbau von unterschiedlich aufgebauten Übungsbomblets.

    [0013] So gestattet die Anordnung von äußeren Axialstützen den Einbau von weiteren Übungsbomblets mit seitlicher Anzün­dung, beispielsweise über seitliche Bombletgehäuseboh­rungen oder eine am Bombletgehäuseumfang befindliche An­zündschnur. Aufgrund der geringen axialen Bombletbelastung sind kostengünstig und einfach herstellbare Gehäusekonfigu­rationen möglich, welche beispielsweise aus einem einfa­chen Papprohr mit eingeklebten Papp- oder Kunststoffschei­ben oder einem aus Pappe umgeformten einstückigen Gehäuse­topf bestehen können.

    [0014] Die Erfindung wird anhand mehrerer in den Zeichnungen dar­gestellter Ausführungsbeispiele des näheren erläutert.

    [0015] Es zeigt:

    Figur 1 ein Bombletträgergeschoß mit darin lagenweise abgestützten Übungsbomblets in einem Längs­schnitt,

    Figur 2 ein in der Figur eingesetztes Übungsbomblet in einem Längsschnitt,

    Figur 3 ein weiteres in der Figur 1 einsetzbares Übungs­bomblet in einem Längsschnitt,

    Figur 4 einen in der Figur 1 mit IV-IV gekennzeichneten Querschnitt durch das Trägergeschoß,

    Figur 5 das Bombletträgergeschoß mit einer zentralen axialen Abstützung einer Bombletlage in einem ausschnittsweise dargestellten Längsschnitt,

    Figur 6 ein in der Figur 5 mit VI-VI gekennzeichneten Querschnitt,

    Figur 7 einen in der Figur 5 mit VII-VII gekennzeichne­ten Querschnitt,

    Figur 8 ein Übungsbomblet mit ringförmiger Anzündung in einer Seitenansicht,

    Figur 9 einen in der Figur 8 mit IX-IX gekennzeichneten Querschnitt,

    Figur 10 ein napfförmiges Übungsbomblet mit umgebördel­tem Befestigungsring für eine Anzündverzöge­rungseinheit in einem Längsschnitt.



    [0016] Die Figur 1 verdeutlicht ein Bombletträgergeschoß 10, des­sen Gehäuse 12 einen zylindrischen Bereich zur Aufnahme von in den Figuren 2 bis 11 näher dargestellten Übungsbom­blets 14, 16, 18, 20, 21 und einen vorderen ogivalen Ge­schoßbereich 22 zur Aufnahme eines Zünders 24, einer aus einer Ausstoßladung 26 und Ausstoßplatte 28 bestehenden Ausstoßeinheit aufweist. Die Ausstoßplatte 28 enthält einen zentralen Gasdurchlaßkanal 30′ durch den von der Aus­stoßladung 26 während des Ausstoßvorganges der Übungsbom­blets über einem Zielgebiet jeweils ein in jedem Bomblet 14, 16, 18, 20, 21 befindlicher Anzündverzögerungssatz 15, 74, 76 anzündbar ist.

    [0017] Im Bombletträgergeschoß 12 können die in den Figuren 2 bis 11 näher dargestellten und noch ausführlich beschriebenen Übungsbomblets 14, 16, 18, 20, 21 mit jeweils einem auf Papier- und/oder Kunststoffbasis hergestellten Gehäuse 32, 34, 36, 38, 40 angeordnet sein.

    [0018] Die in der Figur 1 vom Bombletträgergeschoß 10 aufgenomme­nen Übungsbomblets 14 werden innerhalb des Bombletträgerge­schosses 10 lagenweise abgestützt, wozu in geschoßaxialer Richtung in der Trägergeschoßhülle 12 stapelbare Stützele­mente 42, 44, 46 (Figur 5) angeordnet sind.

    [0019] Ein Stützelement wird durch eine unterhalb eines jeden in der gleichen ebenen Lage befindlichen Übungsbomblets 14 und quer zur Geschoßachse 11 angeordnete scheibenförmige Stützplatte 42 gebildet, die zu den benachbarten Stützplat­ten 42 jeweils durch Axialstützen 44 abgestützt werden, wo­bei die Axialstützen zur Bildung eines ausreichenden Stütz­abstandes eine der Bombletlänge entsprechende Höhe aufwei­sen.

    [0020] Die in der Figur 1 dargestellten Axialstützen 44 liegen zwischen zwei benachbarten Stützplatten 42 an der Geschoß­hülle 12 an und sind als die Freiräume 48 (Figur 6) zwi­schen den Übungsbomblets 14 ausfüllende Füllstücke ausge­bildet. Diese Axialstützen 44 können in vorteilhafter Nut­zung eines in der DE 36 29 668 C1 beschriebenen unter­schiedlichen Gewichtes auch zur Schwerpunktregulierung des Trägergeschosses 10 verwendet werden.

    [0021] Die Stützplatten 42 können aber auch, wie es die Figuren 5 und 6 verdeutlichen, durch eine zentral angeordnete Axial­stütze 46 abgestützt werden, die ein- oder mehrstückig auf­gebaut sein kann und innenseitig einen Abschnitt des zen­tralen Gasdurchlaßkanales 30′ bildet sowie außenseitig an dem jeweiligen radial nach innen gerichteten Bombletumfang eines jeden in einer ebenen Lage befindlichen Bomblets 14, 20, 21 anliegt. Durch die vorbeschriebene außenseitige Aus­bildung dieser Axialstützen 46 kann der aus der DE 38 08 898 A1 bekannte Vorteil einer Halterung für eine radiale Sicherung der Bomblets und für eine Sicherung in Umfangs­richtung genutzt werden.

    [0022] Im Anschluß an den Gasdurchlaßkanal 30 wird dieser durch den von der Bombletanordnung gebildeten Innenraum 30 fort­gesetzt und mündet in jeder ebenen Bombletlage in einem zentralen Gasdurchlaßkanal 30′, der scheibenförmigen Stütz­platte 42.

    [0023] Diese scheibenförmige Stützplatte 42 enthält auf der bei­spielsweise dem Übungsbomblet 14 zugewandten Seite in der Figur 7 näher dargestellte Nuten 50, 52 zum Durchlaß des Gasdruckes und der Flamme zur Anzündung aller auf der Stützplatte 42 angeordneten Übungsbomblets. Dabei strömt das Gas zunächst von dem axialen Gasdurchlaßkanal 30′ über sternförmig angeordnete radial verlaufende Nuten 50 und von dort aus über eine kreisförmig verlaufende Nute 52 zu jedem Übungsbomblet 14, wodurch ein stirnseitig in den Übungsbomblets 14, 20, 21 angeordneter Anzündverzögerungs­satz 15, 74, 76 anzündbar ist.

    [0024] Die Übungsbomblets 14 füllen in verminderter Anzahl ein Teilvolumen des Bombletträgergeschosses 12 aus, wobei das restliche Teilvolumen durch einen mit der untersten Stütz­platte 42 verbundenen Hohlzylinder 43 ausgefüllt wird. Das Bombletträgergeschoß 10 ist des weiteren mit einem an sich bekannten Führungsband 45 und einem beim Ausstoß der Bom­blets über dem Zielgebiet lösbaren Geschoßboden 47 verse­hen.

    [0025] Die in den Figuren 2, 3 und 8 bis 11 im einzelnen darge­stellten Bombletgehäuse 32, 34, 36, 38, 40 bestehen ganz oder wenigstens ein Teil des Gehäuses aus Pappe. Diese Pappe kann dabei entsprechend dem Verwendungszweck als Man­telrohr 54, 56, 58 oder als Deckel 62, 64 ein Gewicht zwi­schen 50 bis 950 g/m² aufweisen.

    [0026] Das Mantelrohr 54, 56, 58 kann dabei aus gewickeltem Pa­pier bestehen und gegenüber dem Deckel 62, 64 ein größeres spezifisches Gewicht aufweisen.

    [0027] Denkbar ist auch, daß alle Teile, also das Mantelrohr 54, 56, 58 und der Deckel 62, 64 oder nur eines dieser Teile aus Polyamid besteht. Die Teile können auch kombiniert wer­den, wobei ein Teil aus Kunststoff und die anderen Teile aus Pappe und umgekehrt bestehen können.

    [0028] In den vorgenannten Fällen muß die Festigkeit des aus Pap­pe und/oder Kunststoff bestehenden Üb-Bombletgehäuses 32, 34, 36, 38, 40 derartig hoch sein, daß das jeweilige Übungsbomblet 14, 16, 18, 20, 21 die Abschußbeschleunigung des Bombletträgergeschosses 10 standhält.

    [0029] Durch den Gehäusewerkstoff Pappe oder Kunststoff kann für die gesamte Üb-Bombleteinheit ein spezifisches Gewicht von kleiner 1 kg/dm³ erreicht werden, so daß die Übungsbom­blets schwimmfähig sind.

    [0030] Die in den Figuren 2, 3, 8 und 9 dargestellten Bombletge­häuse 32, 34, 36 enthalten ein Papp- oder Kunststoffrohr 54, 56, 58 als Mantel und stirnseitig Papp- oder Kunst­stoffdeckel 62, 64, welche innerhalb des Rohres eine Deut­ladung 60 auf beiden Stirnseiten abstützen.

    [0031] Den Abstand der Deckel 62, 64 bestimmt vorteilhaft ein Distanzrohr 68, das zwischen den Deckeln 62, 64 auf der Innenseite 66 des Üb-Bombletgehäuses 32, 34, 36 anliegt, aus Pappe oder Kunststoff bestehen kann und mit dem rohrar­tigen Gehäusemantel 54, 56, 58 über eine Klebeverbindung verbunden ist. Ebenso sind die Deckel 62, 64 mit dem Gehäu­semantel 54, 56, 58 der Üb-Bomblets über eine Klebeverbin­dung verbunden.

    [0032] Das in der Figur 2 dargestellte Übungsbomblet 14 enthält einen mit auf dem untersten Deckel 64 in näher dargestell­ter Weise befestigten und in die Deutladung 60 hineinragen­den pyrotechnischen Zünder mit Anzündverzögerungssatz 15 und läßt sich somit leicht über die durch den Gasdurchlaß­kanal 30 und die Nuten 50, 52 eilende Flamme der Anzündla­dung 26 anzünden. Derartige Anzündverzögerungssätze 15 sind bekannt und entzünden die Deutladung 60 nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Auftreffen der Üb-Bomblets auf dem Untergrund des Zielgebietes. Beide Deckel 62, 64 bil­den mit dem Mantelrohr 54 ein geschlossenes zylinderförmi­ges Bombletgehäuse 14.

    [0033] Bei dem in der Figur 3 dargestellten Gehäuse 34 ragt das Mantelrohr 56 über den oberen Deckel 64 hinaus, wobei der obere Deckel 64 den hier nach unten in die Deutladung 60 hineinragenden Anzündverzögerungssatz 15 trägt und das Mantelrohr 56 seitliche Bohrungen 57 zur Anzündung des An­zündverzögerungssatzes 15 aufweist. Oberhalb der Bohrungen 57 können ein weiterer Deckel 65 und ein weiteres Distanz­rohr 68 innenseitig an das Mantelrohr 56 angeschlossen sein.

    [0034] Das in der Figur 8 dargestellte Üb-Bomblet 18 läßt sich unmittelbar von der den Gasdurchlaßkanal 30 durcheilenden Flamme anzünden. Dazu enthält der rohrartige Mantel 58 des Üb-Bombletgehäuses 36 außenseitig eine umlaufende Nute 70 zur Aufnahme einer Anzündschnur 72, von der aus ein radial in die Deutladung 60 hineinragender Anzündverzögerungssatz 74 anzündbar ist, wobei der Anzündverzögerungssatz 74 un­terstützend auf dem unteren Deckel 62 aufliegen kann.

    [0035] Die Werkstoffe Pappe und Kunststoff gestatten des weiteren vorteilhaft die Anfertigung eines einstückigen Bombletge­häuses 38, 40, das nach den Figuren 10 und 11 napfförmige Ausführungsvarianten zeigt. Derartige beispielsweise aus Pappe bestehende Bombletgehäuse 38, 40 können nach dem Mulch-Verfahren hergestellt sein, wobei der rohrartige Ge­häusemantel 59 (Figur 10) entweder zur Stabilisierung ver­gleichsweise dickwandig oder der Mantel 71 (Figur 11) mit Längsrippen 73 verstärkt werden kann.

    [0036] Zur Befestigung des hier von unten über einen Flansch 75, 77 einsetzbaren Anzündverzögerungssatzes 76 kann auf unkom­plizierte Weise das zunächst in axialer Richtung nach un­ten überstehende Ende 78 des Gehäusemantels 59, 71 in radi­ale Richtung umgebördelt werden.

    [0037] Der Werkstoff Pappe oder Kunststoff gewährleistet weitere unter den Schutzumfang fallende Ausführungsformen des Üb-Bombletgehäuses, die zeichnerisch nicht dargestellt sind und die Möglichkeit eröffnen die Üb-Bomblets lagenförmig auch in Käseeckform anzuordnen.

    Bezugszeichen-Liste



    [0038] 

    10 Bombletträgergeschoß

    11 Geschoßachse

    12 Geschoßhülle

    14 Üb-Bomblet

    15 Anzündverzögerungssatz

    16 Üb-Bomblet

    18 Üb-Bomblet

    20 Üb-Bomblet

    21 Üb-Bomblet

    22 vorderer Geschoßbereich

    24 Zünder

    26 Ausstoßladung

    28 Ausstoßplatte

    30 Innenraum

    30′ Gasdurchlaßkanal

    32 Gehäuse

    34 Gehäuse

    36 Gehäuse

    38 Gehäuse

    40 Gehäuse

    42 Stützplatte

    43 Hohlzylinder

    44 Axialstütze

    45 Führungsband

    46 Axialstütze

    47 Geschoßboden

    48 Freiraum

    50 Nute

    52 Nute

    54 Rohr

    56 Rohr

    57 Bohrung

    58 Rohr

    59 Mantel

    60 Deutladung

    62 Deckel

    64 Deckel

    65 Deckel

    66 Innenseite

    68 Distanzrohr

    70 Nute

    71 Mantel

    72 Anzündschnur

    73 Rippe

    74 Verzögerungssatz

    75 Flansch

    76 Verzögerungssatz

    77 Flansch

    78 Ende




    Ansprüche

    1. Bomblet-Trägergeschoß mit in der Geschoßhülle (12) an­geordneten Übungsbomblets (14, 16, 18, 20, 21), mit ei­nem im vorderen Geschoßbereich (22) angeordneten Zünder (24) und einer aus einer Ausstoßladung (26) und Aus­stoßplatte (28) bestehenden Ausstoßeinheit, mittels welcher die Übungsbomblets (14, 16, 18, 20, 21) über ei­nen geschoßaxial verlaufenden Gasdurchlaßkanal (30, 30′) gezündet und über dem Zielgebiet aus der Träger­geschoßhülle (12) ausgestoßen werden, gekenn­zeichnet durch folgende Merkmale:

    a) Jedes Übungsbomblet (14, 16, 18, 20, 21) enthält ein auf Papier- und/oder Kunststoffbasis hergestelltes Gehäuse (32, 34, 36, 38, 40),

    b) die Gehäuse (32, 34, 36, 38, 40) der Übungsbomblets (14, 16, 18, 20, 21) sind innerhalb des Trägerge­schosses 10 lagenweise abgestützt, wozu in der Trägergeschoßhülle (12) in geschoßaxialer Richtung stapelbare Stützelemente (42, 44, 46) angeordnet sind.


     
    2. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 1, gekenn­zeichnet durch eine als Stützelement ausgebildete und unterhalb eines jeden in einer glei­chen ebenen Lage befindlichen Übungsbomblets (14, 16, 18, 20, 21) quer zur Geschoßachse (11) angeordnete scheibenförmige Stützplatte (42) und durch jeweils benachbarte Stützplatten in einem einer Bombletlänge entsprechenden Abstand tragende Axialstützen (44).
     
    3. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 1 und 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Axialstützen (44) zwischen zwei benachbarten Stütz­platten (42) an der Geschoßhülle (12) anliegen und als die Freiräume (48) zwischen den Übungsbomblets (14, 16, 18, 20, 21) ausfüllende Füllstücke ausgebildet sind.
     
    4. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 1 und 2, ge­kennzeichnet durch eine zwischen zwei benachbarten Stützplatten (42) zentral angeord­nete Axialstütze (46), die innenseitig einen Gasdurch­laß (30′) enthält und außenseitig an dem jeweiligen radial nach innen gerichteten Bombletumfang eines jeden in einer ebenen Lage angeordneten Bomblets (14, 20, 21) anliegt.
     
    5. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatte (42) auf der dem Übungsbomblet (14, 20, 21) zugeordneten Seite Nuten (50, 52) zum Durchlaß des Gasdruckes und der Flamme zur Anzündung aller auf der Stützplatte (42) angeordneten Übungs­bomblets aufweist, wobei radialverlaufende Nuten (50) den axialen Gaßdurchlaßkanal (30′) der Stützplatte (42) mit einer zu jedem Übungsbomblet (14, 20, 21) führenden kreisförmigen Nute (52) verbinden.
     
    6. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bombletgehäuse (32, 34, 36, 38, 40) ganz oder wenigstens ein Teil davon aus Pappe besteht.
     
    7. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die als Bombletge­häuse (32, 34, 36, 40) vorgesehene Pappe ein Gewicht zwischen 50 bis 950 g/m² aufweist.
     
    8. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß Bombletgehäuse (32, 34, 36, 38, 40) ganz oder wenigstens ein Teil davon aus Polyamid besteht.
     
    9. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeit des aus Pappe und oder Kunststoff bestehenden Bomblet-Gehäuses (32, 34, 36, 38, 40) derartig hoch ist, daß das Übungsbomblet (14, 16, 18, 20, 21) der Abschußbeschleunigung standhält.
     
    10. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bombleteinheit (14, 16, 18, 20, 21) ein spezi­fisches Gewicht von kleiner 1 kg/dm³ aufweist.
     
    11. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Bombletgehäuse (32, 34, 36,) einen aus einem Papp- oder Kunststoffrohr (54, 56, 58) bestehenden Mantel und Papp- oder Kunststoffdeckel (62, 64) um­faßt, welche innerhalb des Rohres eine Deutladung (60) auf beiden Stirnseiten abstützen.
     
    12. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite (66) des Bombletgehäuses (32, 34, 36) zwischen den Deckeln (62, 64) ein Distanzrohr (68) angeordnet ist, das aus Pappe oder Kunststoff besteht.
     
    13. Bomblet-Trägergeschoß nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzrohr (68) und die Deckel (62, 64) mit dem rohrartigen Gehäuseman­tel (54, 56, 58) über eine Klebeverbindung miteinander verbunden sind.
     
    14. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrartige Mantel (58) des Bombletgehäuses (36) außenseitig eine umlaufende Nute (70) zur Aufnah­me einer Anzündschnur (72) aufweist, von der aus radial ein Verzögerungssatz (74) in die Deutladung (60) hineinragt.
     
    15. Bomblet-Trägergeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Bombletgehäuse (38, 40) aus einem Papp- oder Kunststoffnapf besteht, welcher auf seiner offenen Seite zur Aufnahme eines axial anzuordnenden Verzöge­rungssatzes (76) umgebördelt ist.
     




    Zeichnung