Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Steuereinrichtung nach der Gattung des Patentanspruchs
1. Durch die DE-A-30 14 712 ist bereits eine Steuereinrichtung bekannt, bei der zum
Stillsetzen der Brennkraftmaschine die Wirkungsrichtung der Förderpumpe mittels eines
Umsteuerventils durch Vertauschen der Leitungen umkehrbar ist und der Saugraum der
Kraftstoffeinspritzpumpe mit der Saugseite der Förderpumpe und die Druckseite der
Förderpumpe mit dem Tank verbunden wird. Dadurch wird dem Saugraum der Kraftstoffeinspritzpumpe
schlagartig Kraftstoff entzogen, so daß aufgrund des entstandenen Unterdrucks die
Kraftstoffeinspritzpumpe keinen Kraftstoff mehr fördern kann und die zugehörige Brennkraftmaschine
stehenbleibt. Das Umsteuerventil ist zur Erzielung dieses Funktionsablaufs als 4/2-Wegeventil
ausgebildet.
[0002] Bei dieser und auch anderen bekannten Lösungen, z. B. nach US-A-43 19 550, enthält
das Umsteuerventil einen Kolbenschieber als Ventilglied, und es muß deshalb sichergestellt
werden, daß dem Steuerventil nur gefilterter Kraftstoff zufließt, wodurch sowohl auf
der Saugseite als auch auf der Druckseite der Förderpumpe, in Strömungsrichtung gesehen,
jeweils vor dem Umsteuerventil, ein Kraftstoffilter vorhanden sein muß.
[0003] Die Notwendigkeit, das Umsteuerventil auch auf der Saugseite der Förderpumpe durch
ein Feinfilter vor Schmutzpartikeln schützen zu müssen, zieht den funktionellen Nachteil
nach sich, daß durch Paraffinausscheidung bei tiefen Temperaturen dieses vorgeschaltete
Filter, das nur dem Saugrohrunterdruck ausgesetzt ist, verstopft.
[0004] Dies führt zu einer Behinderung und im Extremfall zu einer ungewollten Unterbrechung
der Kraftstofförderung.
[0005] Aus der EP-A-0 124 504 ist eine Steuereinrichtung ähnlicher Bauart bekannt, bei der
in einer ersten Ausführung die Kombination eines 4/2-Wegeventils mit einem 3/2-Wegeventil
und in einer zweiten Ausführung ein 6/2-Wegeventil erforderlich ist. Auch bei dieser
Steuereinrichtung ist ein zusätzliches Feinfilter erforderlich mit den zuvor erwähnten
Nachteilen.
Vorteile der Erfindung
[0006] Durch die erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1
ausgestaltete Steuereinrichtung wird eine Lösung verwirklicht, die mit geringem baulichem
Aufwand die Betriebs- und Funktionssicherheit der Steuereinrichtung, insbesondere
beim Kaltstart, erhöht, da jetzt auf der Saugseite der Förderpumpe kein Feinfilter
mehr erforderlich ist und aus dem Tank angesaugte Schmutzpartikel die Wirkungsweise
des Ventils nicht behindern können.
[0007] Durch die in den nachfolgenden abhängigen Patentansprüchen aufge führten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patentanspruch 1 angegebenen
Steuereinrichtung erreichbar, auf die nachfolgend und auch in der Beschreibung der
Ausführungsbeispiele näher eingegangen wird.
[0008] So ist mit den Merkmalen des Anspruchs 2 ein günstig zu fertigendes und den Sitzventilschließkörper
sicher führendes Ventilglied bereitgestellt, und das gemäß Anspruch 4 als 5/2-Wegeventil
ausgebildete Umsteuerventil ist besonders vorteilhaft bei Einspritzpumpen einsetzbar,
die zur Erzielung einer sogenannten Querspülung in den einzelnen Teilsaugräumen mit
Drosseln im Zulauf versehen sind, wobei es für alle Pumpenbauarten von Vorteil ist,
daß durch die Absaugung auf der Abströmseite auch beim Abstellen keine Strömungsrichtungumkehr
auftritt.
[0009] Nach den Merkmalen der Ansprüche 5 und 6 ist ein schmutzunempfindliches Umsteuerventil
verwirklicht, das durch die Kombination zweier Sitzventile zu seinem Betrieb weder
zuström- noch ahströmseitig ein Filter benötigt und somit eine hohe Funktionssicherheit
aufweist.
[0010] Mit den Merkmalen nach Anspruch 8 ist ein kostengünstiges, bei vereinfachter Leitungsführung
leicht zu montierendes Umsteuerventil herstellbar und gemäß den Merkmalen des Anspruchs
9 ist die geforderte Unterdruckdichtheit der Ventilsitze auch bei unvermeidbaren
Fertigungstoleranzen sichergestellt.
Zeichnung
[0011] Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung im Schnitt dargestellt.
[0012] Das erste Ausführungsbeispiel mit normal gespültem Saugraum und einem kombinierten
Sitz-/Schieberventil ist in Figur 1 in der Förderstellung und in Figur 2 in der Abschaltstellung
in vereinfachter Weise gezeigt; dieser Reihenfolge bezüglich Förder- und Abschaltstellung
entsprechend stellen Figur 3 und 4 das zweite Ausführungsbeispiel mit quergespültem
Saugraum und einem kombinierten Sitz-/Schieberventil, Figur 5 und 6 das dritte Ausführungsbeispiel
mit einem 2-fach-Doppelsitzventil und Figur 7 und 8 das vierte Ausführungsbeispiel
mit einem kombinierten Sitz-/Schieberventil dar.
[0013] Figur 9 zeigt in konstruktiver Detaillierung ein Sitz-/Schieberventil, wobei in
Figur 10 die Ausbildung des zugehörigen elastomerbeschichteten Sitzventilschließkörpers
in vergrößerter Darstellung gezeigt ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0014] Allen in den Figuren 1 - 8 dargestellten vier Ausführungsbeispielen ist der Grundaufbau
gemeinsam. Dieser zeigt z. B. in der Figur 1 und 2 eine in den Kraftstoffkreislauf
einer Kraftstoffeinspritzpumpe 11 eingefügte, ein Umsteuerventil 12 und eine Förderpumpe
13 enthaltende Steuereinrichtung 14, wobei das Umsteuerventil 12 als Magnetventil
ausgebildet ist und dessen Ventilglied 16 entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
17 in eine Förderstellung zum Betrieb der Brennkraftmaschine und mit Federkraft in
eine Abschaltstellung zum Stillsetzen der Brennkraftmaschine verschiebbar ist.
[0015] In Figur 1 ist in einem ersten Ausführungsbeispiel das Umsteuerventil 12 als 4/2-Wegeventil
ausgebildet, wobei das Ventilglied 16 in der Förderstellung gezeigt ist. Das Ventilglied
16 trägt an seinem, der Rückstellfeder 17 zugewandten Ende einen als Doppelsitzventilschließkörper
ausgebildeten Sitzventilschließkörper 18, der mit einem ersten Ventilsitz 19 und einem
zweiten Ventilsitz 21, die einander gegenüberliegen und sich in einem Ventilgehäuse
22 befinden, zusammenarbeitet. Der Sitzventilschließkörper 18 wird von einem achsgleich
positionierten, an dem der Rückstellfeder 17 abgewandten Ende des Ventilglieds 16
angeordneten Steuerschieber 23 getragen und zugleich geführt, wobei der Steuerschieber
23 zumindest eine, vorzugsweise kreisabschnittförmige Ausnebmung 25 aufweist, die
den Kraftstofffluß zwischen den vom Steuerschieber 23 durchgeschalteten Anschlüssen
ermöglicht.
[0016] In der Förderstellung des Ventilglieds 16 ist der erste Ventilsitz 19 geöffnet und
der Sitzventilschließkörper 18 liegt dichtend an dem zweiten Ventilsitz 21 an, womit
ein, die Rückstellfeder 17 aufnebmender Ventilraum 24 abgeschlossen ist und eine
an einen Tank 26 verbundene Tankleitung 27 mit einer zur Saugseite der Förderpumpe
13 führenden Saugleitung 28 verbunden ist.
[0017] Stromabwärts der Förderpumpe 13 ist in einer Druckleitung 29 ein Filter 31, das als
Feinfilter ausgebildet ist, eingefügt. Die Druckleitung 29 ist in der Förderstellung
des Ventilglieds 16 durch den Steuerschieber 23 von einer Verbindungsleitung 32 getrennt,
die in einen Saugraum 33 der Kraftstoffeinspritzpumpe 11 eintritt. Aus dem Saugraum
33 tritt eine zum Tank 26 führende Überströmleitung 34 aus, in die ein zum Tank 26
öffnendes und den Druck im Saugraum 33 begrenzendes Überströmventil 26 eingefügt
ist.
[0018] Die Tankleitung 27, Saugleitung 28, Druckleitung 29 und Verbindungsleitung 32 sind
in dieser Reihenfolge über vier Anschlüsse 35a - d am Ventilgehäuse 22 angeschlossen.
[0019] In Figur 2 ist das erste Ausführungsbeispiel mit in der AbschaltStellung befindlichen
Ventilglied 16 gezeigt. Der Sitzventilschließ körper 18 liegt dabei dichtend am ersten
Ventilsitz 19 an, wodurch der zweite Ventilsitz 21 offen ist und die Verbindung freigibt,
ausgehend von der Verbindungsleitung 32 über einen im Ventilgehäuse 22 angeordneten,
zum Ventilraum 24 führenden, permanent geöffneten Verbindungskanal 37 zur Saugleitung
28.
[0020] Über die Druckleitung 29 kann die Förderpumpe 13 den Kraftstoff zu der durch die
Lage des Steuerschiebers 23 mit der Druckleitung 29 verbundenen Tankleitung 27 und
damit in den Tank 26 fördern.
[0021] Das zweite Ausführungsbeispiel ist in Figur 3 in der Förderstellung und in Figur
4 in der Abschaltstellung gezeichnet. Das zweite Ausführungsbeispiel weist als Umsteuerventil
12 ein 5/2-Wegenventil aus, das außer den vier Anschlüssen 35a, b, c und d für die
Tankleitung 27, Saugleitung 28, Druckleitung 29 und Verbindungsleitung 32 noch einen
fünften Anschluß 41 für eine abströmseitig vor dem Überströmventil 36 an den Saugraum
33 angeschlossene und in den Ventilraum 24 mündende Absaugleitung 42 aufweist.
[0022] In der Förderstellung nach Figur 3 ist die Absaugleitung 42 durch den über die Anlage
des Sitzventilschließkörpers 18 an dem zweiten Ventilsitz 21 verschlossenen Ventilraum
24 gesperrt, während in der Abschaltstellung nach Figur 4 der Sitzventilschließkörper
18 am Ventilsitz 19 anliegt und die Förderpumpe 13, wie auch schon beim ersten Ausführungsbeispiel,
den Kraftstoff in der beschriebenen Weise vom Ventilraum 24 zum Tank 26 fördert. Dabei
ist der Saugraum 33 durch die Absaugleitung 42 mit dem Ventilraum 24 in der Weise
verbunden, daß der Anschlußpunkt der Absaugleitung 42 an den Saugraum 33 dem Anschlußpunkt
der Verbindungsleitung 32 an den Saugraum 33 etwa diametral gegenüberliegt.
[0023] Das dritte Ausfuhrungsbeispiel ist in Figur 5 in der Förderstellung und in Figur
6 in der Abschaltstellung gezeichnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Umsteuerventil
12 als 5/2-Wegeventil ausgebildet mit dem Ventilglied 16, das neben dem Sitzventilschließkörper
18 unter Wegfall des Steuerschiebers 23 einen zweiten, ebenfalls als Doppelsitzventilschließkörper
ausgebildeten Sitzventilschließkörper 46 aufweist, der mit zwei einander gegenüberliegenden,
im Ventilgehause 22 befindlichen Ventilsitzen 47, 48 zusammenarbeitet, von denen
der eine Ventilsitz 47 in der Förderstellung des Umsteuerventils 12 die Verbindung
von der Druckleitung 29 zur Verbindungsleitung 32 offenhält und diese in der Abschaltstellung
verschließt und von denen der andere Ventilsitz 48 in der Abschaltstellung des Umsteuerventils
12 die Verbindung von der Druckleitung 29 zur Tankleitung 27 offenhält und diese
in der Förderstellung verschließt. Das Ventilglied 16 des Umsteuerventils 12 ist im
Bereich eines jeden der beiden Sitzventilschließkörper 18, 46 von einer diese radial
umfassenden, federelastisch ausgebildeten, eine durchbrochene Kontur aufweisenden
und das Ventilglied 16 axial beweglich und radial führenden ersten Membran 51 bzw.
zweiten Membran 52 gehalten.
[0024] Das Filter 31 ist abweichend von den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
nicht zwischen Förderpumpe 13 und Umsteuerventil 12 in der Druckleitung 29 eingeführt,
sondern, da dort nur zum Schutz der Kraftstoffeinspritzpumpe 11 benötigt, dem Umsteuerventil
12 strömungsmäßig nachgeschaltet und in die Verbindungsleitung 32 eingefügt.
[0025] Das vierte Aüsfuhrungsbeispiel ist in Figur 7 in der Förderstellung und in Figur
8 in der Abschaltstellung gezeichnet. Beim vierten Ausführungsbeispiel ist das Umsteuerventil
12 als 6/2-Wegeventil ausgebildet und im Aufbau, wie auch schon bei den ersten beiden
Ausführungsbeispielen, als ein Sitz-/Schieberventil verwirklicht.
[0026] An seinem Ventilgehäuse 22 weist es außer den vier Anschlüssen 35a - d für die Tankleitung
27, Saugleitung 28, Druckleitung 29 und Verbindungsleitung 32 noch den fünften Anschluß
41 für einen abstromsetig vor dem Überströmventil 36 an den Saugraum 33 angeschlossenen
ersten Teilabschnitt 81 der Überströmleitung 34 und einen sechsten Anschluß 83 für
den zum Überströmventil 36 führenden zweiten Teilabschnitt 82 der Überströmleitung
34 auf, wobei beide Teilabschnitte 81, 82 der Überströmleitung 34 sowohl in der Förderstellung
des Umsteuerventil 12 als auch in dessen Abschaltstellung miteinander verbunden sind.
[0027] Eine Ausführungsvariante des zu den Figuren 7 und 8 beschriebenen vierten Ausführungsbeispiels
ist in den Figuren 9 und 10 in konstruktiver Detaillierung mit dem Ventilglied 16
und den zugehörigen Ventilsitzen 19, 21 dargestellt, wobei in Figur 10 das Ventilglied
16 in vergrößerter Darstellung gezeigt ist.
[0028] Der Sitzventilschließkörper 18 ist an seiner Außenkontur partiell mit einem Elastomerteil
56 umkleidet und weist je eine gegen den Ventilsitz 19 und den zweiten Ventilsitz
21 gerichtete, durch das Elastomerteil 56 verkörperte Dichtlippe 59 bzw. 61 auf. Diese
Dichtlippen 59, 61 haben axial gegenüber der Stirnseite 57 bzw. 58 einen geringen
Überstand 62. Der nicht mit dem Elastomerteil 56 versehene Teil der Stirnseiten 57
bzw. 58 bildet bei Formschluß mit dem Ventilsitz 19 bzw. 21 einen metallischen Anschlag.
Der elastomerbeschichtete Sitzventilschließkörper 18 findet vorzugsweise auch bei
den in den Figuren 1 - 4 vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispielen Verwendung.
[0029] Der zweite Ventilsitz 21 ist gebildet durch einen inneren Bereich einer bodenförmigen
Stirnfläche 66 eines, wie in Figur 9 gezeigt, topfförmigen Einlegeteils 67, das mit
seiner Innenwandung den Ventilraum 24 begrenzt. Das Einlegeteil 67 ist vorteilhafter
Weise als Tiefziehteil aus Blech gefertigt. Es ist axial gesichert durch eine, ein
Federwiderlager 68 für die, das Ventilglied 16 beaufschlagende Rückstellfeder 17
aufweisende, den Ventilraum 24 dichtend abschließende Formscheibe 71, die am Umsteuerventil
12 lösbar befestigt ist.
[0030] Das auch in den Figuren 7 und 8 enthaltene Ventilglied 16 weist einen Führungsbund
72, einen zweiten Führungsbund 73 und einen dazwischen liegenden, dem Steuerschieber
23 des ersten Ausführungsbeispiels in seiner Steuerfunktion entsprechenden, die Verbindung
von der Druckleitung 29 zu der Verbindungsleitung 32 steuernden Ventilschieber 74
auf.
[0031] Die vorstehend beschriebene Anordnung hat den folgenden Funktions- und Wirkungsablauf.
[0032] Ausgehend von der an sich bekannten Arbeitsweise eines Umsteuerventils weist das
Umsteuerventil 12 des ersten Ausführungsbeispiels (Figuren 1 und 2) die Besonderheit
auf, daß das Ventilglied 16 mit einem schmutzunempfindlichen Sitzventilschließkörper
18 versehen ist, so daß die Tankleitung 27 kein Filter aufzuweisen braucht. Die der
Förderpumpe 13 folgende Druckleitung 29 beinhaltet das für den Betrieb des Steuerschiebers
23 und der Kraftstoffeinspritzpumpe 11 erforderliche Filter 31.
[0033] Als weitere Besonderheit enthält das als 4/2-Wegeventil arbeitende Umsteuerventil
12 den internen Verbindungskanal 37, durch den im Abstellfall die Entleerung des Saugraums
33 der Kraftstoffeinspritzpumpe 11 durch die Förderpumpe 13 vorgenommen wird.
[0034] Davon abweichend ist anstelle des Verbindungskanals 37 bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 3 und 4 der fünfte Anschluß 41 vorgesehen, wobei der gleiche Wirkungsablauf
mit einem als 5/2-Wegeventil ausgebildetem Umsteuerventil 12 erfolgt.
[0035] In Abwandlung davon weist das ebenfalls als ein 5/2-Wegeventil ausgebildete Umsteuerventil
12 in dem dritten Ausführungsbeispiel (Figur 5 und 6) des Steuerventils 16 die zwei
Sitzventilschließkörper 18, 46 auf, so daß dem Umsteuerventil 12 wegen der Schmutzunempfindlichkeit
von Sitzventilen gar kein Filter vorgeschaltet ist und das Filter 31 erst unmittelbar
vor dem Saugraum 33 zur Erhaltung der Betriebssicherheit der Kraftstoffeinspritzpumpe
11 in der Verbindungsleitung 32 eingesetzt wird.
[0036] Das vierte Ausführungsbeispiel nach den Figuren 7 - 10 zeigt beispielhaft auf, daß
eine vereinfachte Leitungsführung mit einem 6/2-Wegeventil erreichbar ist, wobei die
konstruktive Ausgestaltung nach den Figuren 9 und 10 zeigt, wie eine einwandfreie
Dichtfunktion des mit dem Sitzventilschließkörper 18 versehenen Umsteuerventils 12
erreichbar ist.
[0037] Beim Auftreffen des Sitzventilschließkörpers 18 auf die den Ventilsitz 21 bildende
Stirnfläche 66 erreicht zuerst die zweite Dichtlippe 61, einen Kraftschluß bildend,
die Stirnfläche 66. Die zweite Dichtlippe verformt sich elastisch, bis der Überstand
62 zurückgedrückt ist und der metallische Anschlag durch Formschluß mit der Stirnfläche
66 die Axialbewegung des Ventilglieden 16 beendet.
1. Steuereinrichtung zum Stillsetzen einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer
Diesel-Brennkraftmaschine, mit einer Kraftstoff über eine Tankleitung (27) und eine
Saugleitung (28) aus einem Tank (26) ansaugenden und über eine Druckleitung (29) und
eine Verbindungsleitung (32) zum Eingang eines Saugraums (33) einer Kraftstoffeinspritzpumpe
(11) fördernden Förderpumpe (13), mit einem in seiner Förderstellung die Tankleitung
(27) mit der Saugleitung (28) sowie die Druckleitung (29) mit der Verbindungsleitung
(32) verbindenden, als ein 2-Stellungs-Mehrwegeventil ausgebildeten Umsteuerventil
(12), das ein in einem Ventilgehäuse (22) axial beweglich geführtes Ventilglied (16)
aufweist und von der Förderstellung zum Betrieb der Brennkraftmaschine in eine Abschaltstellung
zum Stillsetzen der Brennkraftmaschine umschaltbar ist, in der der Saugraum 33 der
Kraftstoffeinspritzpumpe (11) mit der Saugleitung (28) der Förderpumpe (13) und deren
Druckleitung (29) mit einer Tankleitung (27) verbunden ist und mit einem, den Druck
im Saugraum (33) begrenzenden, in eine den Kraftstoff vom Saugraum (33) zum Tank
(26) rückführende Überströmleitung (34) eingesetzten Überströmventil (36), dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventilglied (16) des Umsteuerventils (12) zumindest zur Steuerung
der Verbindung von der Tankleitung (27) zur Saugleitung (28) der Förderpumpe (13)
mit einem Sitzventil schließkörper (18) versehen ist, der in der Förderstellung des
Umsteuerventils (12) einen zugehörigen, im Ventilgehäuse (22) befindlichen Ventilsitz
(19) offenhält und diesen in der Abschaltstellung verschließt.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied
(16) mit einem den Sitzventilschließkörper (18) tragenden und zugleich als dessen
Führungsteil dienenden Steuerschieber (23) versehen ist, der die Verbindung von der
Druckleitung (29) zur Verbindungsleitung (32) und zur Tankleitung (27) steuert (Figuren
1 - 4 und 7 - 10).
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das als 4/2-Wegeventil
arbeitende Umsteuerventil (12) einen Verbindungskanal (37) aufweist, der von der
Verbindungsleitung (32) zu einem vom zweiten Ventilsitz (21) begrenzten und vom Sitzventilschließkörper
(18) verschließbaren Ventilraums (24) führt (Figuren 1, 2,).
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsteuerventil
(12) als 5/2-Wegeventil ausgebildet ist und an seinem Ventilgehäuse (22) außer vier
Anschlüssen 35a - d für die Tank-, Saug-, Druck- und Verbindungsleitung (27, 28, 29,
32) noch einen fünften Anschluß (41) für eine abstromseitig vor dem Überströmventil
(36) an den Saugraum (33) angeschlossene Absaugleitung (42) aufweist, die in einem
vom zweiten Ventilsitz (21) begrenzten und in der Förderstellung des Umsteuerventils
(12.) vom Sitzventilschließkörper (18) verschlossenen Ventilraum (24) mündet, über
den in der Abschaltstellung der Saugraum (33) über die Absaugleitung (42) an die Saugleitung
(28) der Förderpumpe (13) anschließbar ist (Figuren 3 - 6).
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzventilschließkörper
(18) als Doppelsitzventilschließkörper ausgebildet ist und mit zwei einander gegenüberliegenden,
im Ventilgehäuse (22) befindlichen Ventilsitzen (19, 21) zusammenarbeitet, von denen
der zweite Ventilsitz (21) in der Abschaltstellung des Umsteuerventils (12) die Verbindung
vom Saugraum (33) der Kraftstoffeinspritzpumpe (11) zur Saugleitung (28) der Förderpumpe
(13) offenhält und diese in der Förderstellung verschließt, und daß das Ventilglied
(16) des Umsteuerventils (12) außer dem ersten, der Saugleitung (28) zugeordneten
Sitzventilschließkörper (18) noch einen zweiten Sitzventilschließkörper (46) aufweist,
der ebenfalls als Doppelsitzventilschließkörper ausgebildet ist und mit zwei einander
gegenüberliegenden, im Ventilgehäuse (22) befindlichen Ventilsitzen (47, 48) zusammenarbeitet,
von denen der eine Ventilsitz (47) des zweiten Sitzventilschließkörpers (46) in der
Förderstellung des Umsteuerventils (12) die Verbindung von der Druckleitung (29)
zur Verbindungsleitung (32) offenhält und diese in der Abschaltstellung verschließt,
und von denen der andere Ventilsitz (48) in der Abschaltstellung des Umsteuerventils
(12) die Verbindung von der Druckleitung (29) zur Tankleitung (27) offenhält und diese
in der Förderstellung verschließt (Figuren 5, 6).
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied
(16) des Umsteuerventils (12) im Bereich eines jeden der beiden Sitzventilschließkörper
(18, 46) von einer diese radial umfassenden federelastisch ausgebildeten, eine durchbrochene
Kontur aufweisenden und das Ventilglied (16) axial beweglich und radial führenden
Membran (51, 52) gehalten wird (Figuren 5, 6).
7. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Grundform
zylindrisch ausgebildete Steuerschieber (23) an seinem Umfang zumindest eine, vorzugsweise
kreisabschnittförmige, dem Kraftstofffluß von der Druckleitung (29) zur Verbindungsleitung
(32) oder zur Tankleitung (27) dienende Ausnehmung (25) aufweist (Figuren 1 - 4 und
7 - 9).
8. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsteuerventil
(12) als 6/2-Wegeventil ausgebildet ist und an seinem Ventilgehäuse (22) außer den
vier Anschlüssen 35a - d für die Tankleitung (27), Saugleitung (28), Druckleitung
(29) und Verbindungsleitung (32) noch einen fünften Anschluß (41) für den abstromseitig
vor dem Überströmventil (36) an den Saugraum (33) angeschlossenen ersten Teilabschnitt
(81) der Überströmleitung (34) und einen sechsten Anschluß (83) für den zum Überströmventil
(36) führenden zweiten Teilabschnitt (82) der Überströmleitung (34) aufweist, wobei
beide Teilabschnitte (81, 82) der Überströmleitung (34) sowohl in der Förderstellung
als auch in der Abschaltstellung miteinander verbunden sind (Figuren 7 - 10).
9. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der zweite
Ventilsitz (21) in der bodenförmigen Stirnfläche eines, den Ventilraum (24) begrenzenden,
topfförmigen Einlegeteils (67) verkörpert ist (Figur 9).
10. Steuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Sitzventilschließkörper
(18) partiell elastomerbeschichtet ist mit zu den Ventilsitzen (19, 21) gerichteten,
federnd nachgiebigen Dichtlippen (59, 61) (Figur 10).