[0001] Die Erfindung betrifft eine Rakel entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Eine solche Rakel ist bekannt aus der US-PS 42 79 949. Bei dieser Rakel ist ein
leistenförmiger Rakelkörper vorgesehen, der schwenkbar gelagert ist, um den Anpreßdruck
seiner scharfen Abstreifkante am Ablaufende des Rakelkörpers einstellen zu können.
Dieser Rakelkörper kann mit einer verschleißfesten, insbesondere aus karbidischem
Material bestehenden Oberfläche versehen sein. Weitere solcher Rakeln mit im Querschnitt
senkrecht zur Längserstreckung der Rakelleiste unregelmäßigem Querschnitt und bogenförmiger
Rakelfläche sind bekannt aus EP-A 0109520 und DE-OS 36 20 374. Auch hier soll entweder
die Rakelfläche oder die gesamte Rakelleiste aus keramischem, insbesondere oxydkeramischem
Material bestehen, weil letzteres besonders verschleißfest ist.
[0002] Den aus den beiden zuerstgenannten Veröffentlichungen bekannten Rakeleinrichtungen
lag die Vorstellung zugrunde, daß man mittels einer scharfen, abrupten Ablaufkante
am Ende der Rakelfläche der Rakelleiste auch bei wechselnden Anpreßdrücken die Gleichmäßigkeit
des Strichauftrages gewährleisten könnte. Bei allen genannten Veröffentlichungen war
die Rakelfläche sehr glatt ausgeführt.
[0003] Es ist aber von antreibbaren, kreiszylindrischen Rakelstäben bekannt, mittels Umfangsrillen
eine genaue Dosiermöglichkeit der Rakeleinrichtung zu schaffen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei den eingangs genannten, bekannten Einrichtungen
durch eine bestimmte Rillenformgebung es zu ermöglichen, auch bei Rakelleisten mit
unregelmäßigem Querschnitt eine gute Dosiermöglichkeit bei äußerst gleichmäßigem
Strichauftrag zu erreichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand zwei in den Figuren der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele erläutert, wobei
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Rakelleiste,
Fig. 2 einen Längsschnitt entsprechend der Angabe "A" in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend der Angabe in Fig.1
Fig. 4 einen der Fig. 1 entsprechenden Querschnitt einer anderen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Rakelleiste,
Fig. 5 eine Ansicht zu Fig. 4 entsprechend Angabe "B" in Fig. 4 und
Fig. 6 eine andere Befestigungsart der erfindungsgemäßen Rakelleiste
darstellen.
[0007] In Fig. 1 wird die Rakelleiste 1, wie es bei in Rakelbetten geführten Rakelrundstäben
üblich ist, von einer Halteklinge bzw. Halteblattfeder 2 getragen. Sie kann durch
eine strichpunktiert dargestellte Druckleiste oder andere Druckmittel, die etwa in
diesem angegebenen Bereich an der Rakelleiste oder an der Blattfeder angreifen, an
die Gegenwalze C und somit an die von dieser geführten Papier- bzw. Kartonbahn angepreßt
werden. In dieser Figur ist der Radius der Gegenwalze C mit R
w und der Krümmungsradius der bogenförmigen Rakelfläche mit R angegeben. Gemäß Fig.
2 besteht die Rakelfläche aus lauter nebeneinander angeordneten Rillen 3, zwischen
denen sich Rippen 4 befinden. Die Rippen enden in diesem Fall in einer ebenen Dachfläche
5 der Breite b. Gemäß Fig. 3 verschmälern sich diese Rippen zur Ablaufkante 7 der
Rakelleiste 1 hin, wo ihr Ausdehnung gleich Null ist, d.h. sie verschwinden. Es ist
hierfür ein Abrundungsradius R₂ vorgesehen. Man erkannt aus Fig. 1, daß sich die
Rillen 3 zur Ablaufkante hin verflachen, und zwar ist hierfür ein Wert zwischen 10
und 25 % der normalen Höhe der Rippen 4 vorgesehen. Für den Abrundungsradius R₁ gilt
etwa, daß er zwischen 3 und 30 mm beträgt, und er kann allgemein R1 zwischen 10 und
35 % des Abrundungsradius R der Rakelfläche oder zwischen 5 und 30 % des Durchmessers
der Gegenwalze nach der Stelle ihrer geringsten Entfernung zur Papierbahn bzw. dessen
Führungselements C betragen. Die Rillenbreite c soll ein bestimmtes Verhältnis zur
Breite der Rippen haben, wofür gelten soll b/c = 0,3 bis 0,8. Falls die Rippen 4 nicht
durch eine Dachfläche 5 abgeflacht sind, gelten die angegebenen Werte und Beziehungen
in einem Schnitt bei zwei Drittel der Rippenhöhe. Die Absolutwerte für die Rippenhöhe
a betragen 0,3 bis 3 mm und für die Rippenbreite b 0,4 bis 8 mm; anzustreben ist
eine Technologie, die untere Grenzwerte von 0,1 mm erlaubt. Die gleichen Dimensionsbereiche
gelten auch für die entsprechende Rillenbreite c.
[0008] Es ist möglich, daß der Radius R der Rakelfläche mindestens das 0,02-fache, vorzugsweise
zwischen dem 0,1- und dem 0,2-fachen des Radius R
w der die Papier- bzw. Kartonbahn führenden Gegenwalze C beträgt.
[0009] Es ist günstig, wenn die Ablaufkante 7 der Rakel sich in einem Abstand zwischen 0
und 10 mm vorzugsweise 0 und 6 mm von der nahesten Stelle der Rakelfläche in bezug
auf die Papierbahn bzw. des diese stützenden Führungselements C befindet.
[0010] Durch die gewählte Form der Rille ist gewährleistet, daß ein gleichmäßiger Strichauftrag
quer über das Papier, also entlang der Bahnbreite gesehen, erzeugt wird.
[0011] In Fig. 4 und 5 ist dargestellt, daß die Rippen 3 an der Berührungsstelle bzw. der
Stelle der geringsten Entfernung zur Gegenwalze C enden. Die Ablaufkante 7′ der Rakelleiste
1′ endet jedoch hier um den Wert d = 2 bis 4 mm in Bahnlaufrichtung dahinter. Auch
hier sind, wie im Falle von Fig. 3, die Rillen 3 am Ende, also im Bereich der Ablaufkante
7′, wesentlich verbreitert ausgeführt und es erfolgt ein gleichmäßiges Glattstreichen
der Beschichtung durch die Ablaufkante 7′.
[0012] Dabei setzt sich der Abrundungsradius R₁, mit dem sich die Rillen von ihrem Grunde
aus hin zur Ablaufkante 7′ verflachen bis zu letzterer fort.
[0013] Dabei ist es günstig, wenn die Ablaufkante 7′ der Rakelfläche 0 bis 3 mm nach dem
Ende der Rippen 4 folgt.
[0014] Gemäß Fig. 6 ist die Rakelleiste 1˝ in der Nut 13 eines kompakten Rakelhalters 11
geführt. Ein Druckschlauch 12 ist zur Anpressung der Rakelleiste an die Gegenwalze
C vorgesehen.
[0015] Durch den Überbestand der Ablaufkante 7 bzw. 7′ in bezug auf die der Warenbahn bzw.
Gegenwalze C nahste Stelle der Rakeloberfläche kann man eine Steuerung der Dosierung
der Streichmasse erreichen. Eine Rakel mit gerillter Oberfläche ist ja ein dosierendes
Streichelement, mit welchem man eine relativ genau dosierte Menge auf die Papierbahn
auftragen kann. Durch den Überstand kann man durch Verschwenken der gebogenen, durch
die Rippen und Rillen gebildeten Rakelfläche den auch bei mit Keramik beschichteten
Rillen nicht ganz zu vermeidenden Verschleiß der Rippen etwas kompensieren. Diese
Kompensationsmöglichkeit wird noch verstärkt durch den Abrundungsradius R₁.
1. Rakel zum Dosieren von Beschichtungen von Papier- oder Kartonbahnen, deren eigentlicher,
die Dosierfläche aufweisender Rakelkörper als eine Leiste mit unregelmäßigem bzw.
eckigem Querschnitt im Schnitt senkrecht zur Längserstreckung der Leiste und mit
einer scharfen Ablauf- oder Abrißkante ausgebildet ist und deren Dosierfläche eben
oder mit einer Rundung ausgebildet ist, so daß sich der Abstand derselben von der
Papier- bzw. Kartonbahn in Laufrichtung - ausgenommen höchstens der Bereich an ihrer
ablaufenden Kante - laufend kontinuierlich verringert, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rakelfläche gerillt ausgeführt ist mit zueinander parallelen Rillen (3), bildenden
Rippen (4), die sich im wesentlichen quer bzw. senkrecht zur Längserstreckung der
Rakelleiste (1) erstrecken und die ihre nächste Annäherung an die Papierbahn bzw.
ein diese führendes Unterstützungselement (C) in einem Abstand von höchstens 6 mm,
vorzugsweise 4 mm, von dem Bereich haben, wo sie an der Rakelfläche ablaufseitig enden,
wobei die Rippen (4) in ihren Endbereichen zum Ablaufende des Rakelkörpers (1) hin
mit allmählich abnehmender Breite (quer zu dem Verlauf der Rillen gemessen) ausgeführt
sind und in einem Bereich von 0 bis 10 mm vorzugsweise 0 bis 6 mm vor der Ablaufkante
(7, 7′) nicht mehr vorhanden sind.
2. Rakel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Schnitt längs der Rakelleistenlängsachse
die Rakelfläche mit abgeflachten Oberflächen zumindest der Wellenberge (Rippen 4)
ausgeführt ist.
3. Rakel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ablaufkante (7, 7′) hin
in einer Entfernung von 0 bis 6 mm vorzugsweise 0 bis 3 mm von der nahsten Stelle
der Rakelfläche in bezug auf die Papierbahn bzw. das diese führende Führungselement
(C) sich die Rippen (4) verschmälern.
4. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufkante
(7) der Rakel sich in einem Abstand zwischen 0 bis 10 vorzugsweise 0 und 6 mm von
der nahesten Stelle der Rakelfläche in bezug auf die Papierbahn bzw. des diese stützenden
Führungselements (C) befindet.
5. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen
(3) sich zur Ablaufkante (7) hin bogenförmig von ihrem Grunde aus um 10 bis 25 % ihrer
Gesamthöhe mit einem Abrundungsradius (R1) zwischen 10 und 35 % des Abrundungsradius
(R) der Rakelfläche oder zwischen 5 und 30 % des Durchmessers der Gegenwalze nach
der Stelle ihrer geringsten Entfernung zur Papierbahn bzw. dessen Führungselements
(C) verflachen.
6. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Breite (b) der (flachen) Dachfläche (5) der Rippen (4) zur Breite (c) des zwischen
benachbarten Rippen (4) liegenden Zwischenraums b/c = 0,3 bis 0,8 beträgt.
7. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Breite (b′) der Rippen (4), bei zwei Drittel der Rippenhöhe gemessen, zur Breite
(c) des zwischen benachbarten Rippen liegenden Zwischenraumes b/c = 0,3 bis 0,8 beträgt.
8. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Rillentiefe (a) zur Breite (b) der Dachfläche (5) bzw. der Rippen (4) bei zwei
Dritteln der Rippenhöhe gemessen a/b zwischen 1 und 2,5 beträgt.
9. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius
(R) der Rakelfläche mindestens das 0,02-fache, vorzugsweise zwischen dem 0,1- und
dem 0,2-fachen des Radius (Rw) der die Papier- bzw. Kartonbahn führenden Gegenwalze (C) beträgt.
10. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
(a) der Rillen (3) zwischen 0,3 und 8 mm beträgt.
11. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Rillenbreite
(c) und die Breite (b) der Dachfläche (5) der Rippen (4) bzw. die Breite (b′) der
Rippen bei zwei Drittel der Rippenhöhe gemessen, zwischen 0,3 und 3 mm beträgt.
12. Rakel nach einem der Anprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufkante
(7′) der Rakelfläche 0 bis 3 mm nach dem Ende der Rippen (4) folgt und der Rundungsradius
(R₁), mit dem sich die Rillen (3) von ihrem Grunde aus verflachen, sich bis zur Ablaufkante
(7′) im wesentlichen fortsetzt.
13. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Oberfläche des Rakelkörpers (1) zumindest im Bereich seiner Rakelfläche aus einer
keramisch harten und verschleißfesten Schicht besteht oder mit einer solchen versehen
ist.
14. Rakel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der eigentliche
Rakelkörper (1) aus oxidkeramischem Material besteht.