(19)
(11) EP 0 423 529 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.1991  Patentblatt  1991/17

(21) Anmeldenummer: 90118802.9

(22) Anmeldetag:  01.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 1/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.10.1989 DE 3934673

(71) Anmelder: MAN MILLER DRUCKMASCHINEN GMBH
65358 Geisenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Similä, Jussi Jooseppi
    SF-04400 Järvenpää (FI)
  • Saarinen, Heikki Juhani
    SF-04130 Sipoo (FI)
  • Kanervo, Seppo Juhani
    SF-04400 Järvenpää (FI)

(74) Vertreter: Grussdorf, Jürgen, Dr. et al
Patentanwälte Zellentin & Partner Rubensstrasse 30
D-67061 Ludwigshafen
D-67061 Ludwigshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) In der Formatlänge verstellbare Querschneidvorrichtung für laufende Bahnen


    (57) Die Querschneidvorrichtung hat die Form zweier beiderseits der Bahn angeordneter Zylinder (1, 2) gleichen Durchmessers, von denen der eine (1), Messerbalken (3) und der andere (2), Tragbalken (4) trägt. Um mit einem einzigen Zylinderpaar verschiedene Formatlängen schneiden zu können, sind jeder Messerbalken (3) und jeder Tragbalken (4) in ihren zugehörigen Zylindern (1, 2) um innerhalb der Zylinder-Drehachsen liegende, zu den Zylinder-Drehachsen parallele Schwenkachsen (5, 6) schwenkbar gelagert, und jeder Messerbalken (3) und jeder Tragbalken (4) können durch einen Schwenkmechanismus während des Schneidvorgangs mit verstellbarem Hub (einschließlich Hub Null für das längste Format) periodisch entgegen der Bahnlaufrichtung und anschließend wieder zurück in ihre Ausgangsstellung um ihre jeweiligen Schwenkachsen (5, 6) in Umfangsrichtung des Messerzylinders (1) bzw. des Gegenzylinders (2) verschwenkt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine in der Formatlänge verstellbare Querschneidvorrichtung für laufende Bahnen. Ein Hauptan­wendungsgebiet solcher Querschneidvorrichtungen sind einer Druckmaschine nachgeschaltete Falzapparate, in die solche Querschneidvorrichtungen eingebaut werden.

    [0002] Allgemein bekannt sind solche Querschneidvorrichtungen in Form zweier beiderseits der Bahn angeordneter Zylinder gleichen Durchmessers, von denen der eine, der Messer­zylinder, mindestens ein von einem Messerbalken getragenes Schneidmesser und der andere, der Gegenzylinder, ent­sprechend viele von einem Tragbalken getragene elastische Schneidleisten trägt.

    [0003] Während des Schneidvorgangs müssen die untereinander gleichen Umfangsgeschwindigkeiten des Messer- und des Gegenzylinders ziemlich genau gleich der Bahngeschwindigkeit sein. Bei geringerer Umfangsgeschwindigkeit der beiden Zylinder würden während des Schnitts Stauchungen der Bahn hervorgerufen, die ein ordnungsgemäßes Arbeiten der Quer­schneidvorrichtung unmöglich machen würden. Bei zu hoher Umfangsgeschwindigkeit der beiden Zylinder würde während des Schnitts eine Art Reißeffekt auftreten, der nicht nur Beschädigungen der Bahn zur Folge haben könnte, sondern auch zu einem allzu ungenauen Schnitt führen würde.

    [0004] Bekannt ist nun, die Drehzahl und damit die Umfangs­geschwindigkeit der beiden Zylinder zu vergrößern, um zu kürzeren Formatlängen zu gelangen, aber dies kann nur in sehr engen Grenzen durchgeführt werden, weil sonst der erwähnte Reißeffekt auftreten würde.

    [0005] Außerdem bekannt ist es, zwecks Formatlängenwechsels die beiden Zylinder auszutauschen. Dies erfordert nicht nur eine sehr umfangreiche Lagerhaltung an Schneidzylindern und Gegenzylindern (eine Größe pro Formatlänge), sondern auch eine erhebliche Umrüstzeit, wenn man von einer Formatlänge auf eine andere übergehen will. Man kann auch am Schneid­zylinder mehrere Schneidmesser und am Gegenzylinder ent­sprechend mehrere Schneidleisten vorsehen, wovon beim Einsatz aller Messer die kürzeste Formatlänge und beim Einsatz nur eines Messers die längste Formateinstellung erzielbar ist, aber dies ermöglicht nur eine Veränderung der Formatlänge in sehr groben Stufen, bei Verwendung von zwei Messern beispielsweise zwei Formatlängen, und das ist für die Praxis, bei der sich viele nahe beieinanderliegende Formatlängen verwirklichen lassen sollen, unbrauchbar.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine in der Formatlänge in sehr engen Stufen oder sogar auch stufenlos verstellbare Querschneidvorrichtung zu schaffen, die keinen der vorstehend geschilderten Nachteile der bekannten Quer­schneidvorrichtungen aufweist und bei der es möglich ist, mit optimaler Umfangsgeschwindigkeit des Messer- und des Gegenzylinders zu arbeiten; diese optimale Umfangsge­schwindigkeit liegt zwischen der Bahngeschwindigkeit genau entsprechend der Umfangsgeschwindigkeit und einer gering­fügigen Vorlaufgeschwindigkeit der beiden Zylinder bis etwa +3% der Bahngeschwindigkeit.

    [0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Durchmesser des Messerzylinders und des Gegenzylinders so bemessen ist, daß beim längsten Format die Zylinder-­Umfangsgeschwindigkeit gleich oder geringfügig größer (etwa + 3%) ist als die Bahngeschwindigkeit, daß ferner jeder Messerbalken und jeder Tragbalken in ihren zugehörigen Zylindern um innerhalb der Zylinderoberfläche liegende, zu den Zylinder-Drehachsen parallele Schwenkachsen schwenkbar gelagert sind und daß jeder Messerbalken und jeder Trag­balken durch einen Schwenkmechanimsmus während des Schneid­vorgangs mit einstellbarem Hub, einschließlich Hub Null (für das längste Format), periodisch entgegen der Bahnlauf­richtung und anschließend wieder zurück in ihre Ausgangs­stellung um ihre jeweiligen Schwenkachsen in Umfangsrichtung des Messerzylinders bzw. des Gegenzylinders verschwenkt werden.

    [0008] Die Wirkungsweise dieser Konstruktion ist so, daß bei kürzeren Formatlängen die wirksame Umfangsgeschwindigkeit der Messer und der Schneidleisten geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der beiden zugehörigen Zylinder. Das Maß dieser Verschwenkung der Messer und der Schneidleisten kann entsprechend den überhaupt infrage kommenden Format­längen in Stufen erfolgen, die man lediglich einstellen muß, oder aber auch sogar stufenlos.

    [0009] Der Vorteil der Konstruktion liegt darin, daß die Verstell­möglichkeit der Messer und der Schneidleisten bedeutend billiger ist, weil für alle Formatlängen nur ein einziges Zylinderpaar benötigt wird, wogegen bei früheren Schneid­vorrichtungen, wie sie eingangs geschildert wurden, für alle Formatlängen ein eigenes Schneidzylinder- und Gegen­zylinder-Paar erforderlich war. Der konstruktive Aufwand bei nachfolgenden Aufträgen ist bedeutend geringer und daher billiger, da der Schneidzylinder und der Gegenzylinder für alle Druckzylinder-Umfänge gleich sein kann, während bei bisher bekannten Schneidvorrichtungen immer für neue Aufträge mit anderen Umfangslängen eine Neukonstruktion dieser Zylinder erforderlich war, und zwar bezüglich der Messerzahlen, der Zylinderumfänge und der Schaltstufen.

    [0010] Bei Verwirklichung der Erfindung ist es durchaus auch möglich, daß im Messerzylinder zwei um 180° zueinander versetzte Messerbalken und im Gegenzylinder zwei ent­sprechend versetzte Tragbalken vorgesehen sind, wie bisher schon bekannt, die alle einen gleichzeitig und in gleichem Maße einstellbaren Schwenkmechanismus aufweisen, von dem gegebenenfallls einzelne Teile für beide Messerbalken und beide Tragbalken innerhalb eines Zylinders, (z. B. Nockenscheiben) verwendet werden. Dadurch wird der Formatlängen-Verstellbereich erheblich vergrößert. Bei Benutzung nur eines Messers wird der größere Format­längenbereich abgedeckt, bei Einsatz beider Messer ein Bereich von wesentlich kleineren Formatlängen.

    [0011] Für die Ausbildung des Schwenkmechanismus steht eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, von denen nur einige beschrieben werden. Sie können elektrisch, rein mechanisch oder auch hydraulisch arbeiten.

    [0012] Ein elektrisch arbeitender Schwenkmechanismus kann derart ausgebildet sein, daß an der Außenseite der Stirnfläche des Messer- und des Gegenzylinders je ein in der Drehwinkelgröße verstellbarer Elektromotor angebracht ist, dessen Ausgangs­welle den Messerbalken bzw. die Tragleiste unmittelbar trägt und dessen Ausgangswelle an beiden Enden im jeweiligen Zylinder gelagert ist, und die somit selbst die Schwenkachse des Messerbalkens bzw. des Tragbalkens bildet. Wenn dieser Elektromotor, der natürlich genau gesteuert werden muß, nur in einer Drehrichtung arbeiten kann, dann müssen der Messer­balken und der Tragbalken zwecks Erreichens ihrer Ausgangs­stellung um etwa 180° verdreht werden. Der Elektromotor kann aber auch in der Drehrichtung umsteuerbar sein, so daß zum Erreichen der Ausgangsstellung nur eine kurze Rückwärts­bewegung mit kleinem Drehwinkel erfoderlich ist.

    [0013] Eine mechanische Lösungsmöglichkeit für den Schwenkmechanis­mus besteht darin, daß in dem Messer- bzw. Gegenzylinder je eine Welle gelagert ist, die die Schwenkachse bildet und an ihrem einen, über die Zylinder-Stirnfläche vorstehenden Ende ein Zahnrad trägt, das mit einem Innenzahnsegment in Ein­griff ist, das von einem drehbar gelagerten Ring getragen wird, der mittels eines gesonderten Zahnrads über eine Welle und ein Schaltgetriebe bzw. ein stufenloses Getriebes mit unterschiedlicher, auf die gewünschte Formatlänge abge­stellter Drehzahl angetrieben wird.

    [0014] Als Schwenkmechanismus kann auch auf der Welle jedes Zylinders, außerhalb desselben, in Umfangsrichtung verstellbar, eine Kurvenscheibe befestigt sein, auf der eine Kurvenrolle abläuft, die über einen sie tragenenden Hebel unmittelbar die Verschwenkung der den Messerbalken bzw. den Tragbalken tragenden Schwenkwelle hervorruft. Am einfachsten ist die Herstellung der Kurvenscheibe dann, wenn diese als Exzenter-Kreiszylinder ausgebildet ist.

    [0015] Eine hydraulische Ausführung des Schwenkmechanismus besteht darin, daß in der Welle dieses Zylinders ein Hydraulik­zylinder mit Kolben vorgesehen ist, dessen Kolbenstange mit veränderbarem Hub synchron zur Zylinderumdrehung angetrieben wird, wobei dieser Hydraulikzylinder über eine Bohrung in der Zylinderwelle und im Zylinder selbst mit einem in diesem vorgesehenen zweiten Hydraulikzylinder verbunden ist, dessen Kolben über eine Kolbenstange und einen Hebel direkt die Verschwenkung der den Messerbalken bzw. den Tragbalken tragenden Schwenkwelle bewirkt. Der Antrieb der Kolbenstange des ersten Hydraulikzylinders kann beispielsweise über eine Taumelscheibe erfolgen, die auf unterschiedliche Hubgrößen einstellbar ist.

    [0016] Eine weitere mechanische Lösung für den Schwenkmechanismus besteht darin, daß außerhalb jedes Zylinders, gleichachsig mit diesem, ein feststehendes Zahnrad vorgesehen ist, auf dem ein mit dem Zylinder umlaufendes Zahnrad abrollt, das über eine Kurbel eine Stange in Hin- und Herbewegung versetzt, deren anderes Ende über eine zweite Kurbel die Verschwenkung der den Messerbalken bzw. den Tragbalken tragenden Schwenkwelle bewirkt.

    [0017] Die Erfindung macht es möglich, im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen, wo die beiden Zylinder für jede Formatlänge ausgewechselt werden, den Messerzylinder und den Gegenzylinder fest, d.h. nicht ausbaubar, in der Vorrichtung zu lagern. Das bringt den Vorteil einer konstruktiv einfacheren, steiferen und genaueren Lagerung der beiden Zylinder. Dadurch wird der Nachteil, daß ein Messerwechsel oder ein Schleifen der Messer sowie ein Austausch der Schneidleiste innerhalb der Maschine erfolgen muß, mehr als ausgeglichen, denn ein Formatlängenwechsel erfolgt ja um ein Vielfaches häufiger als der Austausch oder das Nachschleifen des Messers bzw. der Austausch der Schneidleiste.

    [0018] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

    Fig. 1 und Fig. 2 zeigen einen elektrischen Schwenkmechanis­mus, und zwar Fig. 1 in Seitenansicht und und Fig. 2 in Draufsicht.

    Fig. 3 und Fig. 4 zeigen eine mechanische Lösung mit einem angetriebenen innen verzahnten Ring, der ein auf der Schwenkachse befestigtes Zahnrad antreibt, und zwar Fig. 3 eine Seitenansicht, Fig. 4 eine Draufsicht.

    Fig. 5 und Fig. 6 zeigen, ebenfalls in Seitenansicht und in Draufsicht, eine mechanische Lösung mit einem Exzenter-Kreiszylinder.

    Fig. 7 und Fig. 8 zeigen eine mechanische Ausführungsform unter Verwendung einer Nockenscheibe, ebenfalls wieder in Seitenansicht und in Draufsicht.

    Fig. 9 und Fig. 10 zeigen wiederum in Seitenansicht bzw. in Draufsicht eine hydraulische Lösung für den Schwenk­mechanismus.

    Fig. 11 und Fig. 12 zeigen wiederum in Seitenansicht und in Draufsicht, eine Lösung mit einem um ein feststehendes Zahnrad umlaufenden weiteren Zahnrad, das über ein Hebelgetriebe auf die Schwenkwellen einwirkt.



    [0019] In allen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile mit den selben Bezugsziffern bezeichnet.

    [0020] Bei allen Ausführungsbeispielen, also in allen Figuren der Zeichnung, sind der Messerzylinder mit 1 und der Gegen­zylinder mit 2 bezeichnet. Der Messerzylinder 1 trägt einen (oder zwei) Messerbalken 3 mit dem eigentlichen Schneid­messer, der Gegenzylinder 2 trägt die Tragbalken 4 für die Schneidleisten. Der Messerbalken 3 ist um eine innerhalb des Umfangs des Messerzylinders 1 liegende Schwenkwelle 5, der Tragbalken 4 um eine ebenfalls innerhalb des Zylinderumfangs liegende Schwenkwelle 6 verschwenkbar gelagert. Die von dem Tragbalken 4 getragenen Schneidleisten sind üblicherweise elastisch ausgebildet.

    [0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist an der Stirnseite 7 des Messerzylinders 1 und - was nicht dargestellt ist - des Gegenzylinders 2 ein Elektromotor 8 angebracht, dessen Abtriebswelle direkt die Schwenkwelle 5 antreibt. Die Schwenkwelle 5 ist an ihren beiden Enden mit Lager 9 und 10 im Messerzylinder 1 gelagert. Genau dieselben Elemente als Schwenkmechanismus sind auch, was in Fig. 2 jedoch nicht dargestellt ist, für den Gegenzylinder 2 vorgesehen.

    [0022] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist der komplette Schwenkmechanismus auch wieder nur für den Messerzylinder 1 dargestellt. Er besteht aus einem unmittelbar auf der Schwenkwelle 5 angebrachten Zahnrad 11, das in Eingriff steht mit einer Innenverzahnung 12, die, wie Fig. 3 zeigt, nicht über den gesamten Innenumfang des Rings 13 durchgeht, sondern nur soweit, wie dies für die Schwenkbewegung des Messerbalkens 3 bzw. des Tragbalkens 4 erforderlich ist. In Fig. 3 ist jeweils noch ein zweites Zahnrad 14 dargestellt, für den Fall, daß der Messerzylin­der 1 zwei Messerbalken mit Messer und der Gegenzylinder 2 ebenfalls zwei Tragbalken für elastische Schneidleisten aufweist. Der die Innenverzahnung 12 tragende Ring 13 ist mittels eines Lagers 15 drehbar gelagert. Der Drehantrieb des Rings 13 erfolgt mittels eines Antriebszahnrads 16, dessen mit Lagern 17 gelagerte Antriebswelle 18 vom Hauptantrieb der Vorrichtung vorzugsweise über ein die verschiendenen gewünschten Formatlängen entsprechendes Schaltgetriebe angetrieben wird; selbstverständlich kann anstelle dessen auch ein stufenloses Getriebe vorgesehen sein.

    [0023] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 ist auf der Welle 19 des Messerzylinders 1 außerhalb dieses Zylinders 1 eine in Umfangsrichtung verstellbare Kurvenscheibe 20 in Form eines Exzenter-Kreiszylinders befestigt, auf der eine Kurvenrolle 21 abrollt, die über eine diese Kurvenrolle 21 tragende Kurbel 22 unmittelbar die Verschwenkung der den Messerbalken 3 bzw. den Tragbalken 4 tragenden Schwenk­welle 5 bzw. 6 bewirkt. Die Verstellbarkeit des Exzenter­Kreiszylinders auf seiner Welle 19 dient der Veränderung des Hubs der Messer und der Schneidleisten.

    [0024] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 unterscheidet sich von demjenigen nach den Fig. 5 und 6 lediglich dadurch, daß hier der Exzenter-Kreiszylinder 20 durch eine Nockenscheibe 23 ersetzt ist.

    [0025] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 ist in der Welle 19 des Messerzylinders 1 ein (nicht näher bezeichneter) Hydraulikzylinder vorgesehen, in dem sich ein Kolben 24 befindet, der mit veränderbarem Hub synchron zur Zylinderumdrehung angetrieben wird. Dieser Hydraulikzylinder ist über eine Bohrung 25 in der Zylinderwelle 19 und im Messerzylinder 1 selbst mit einem in letzterem vorgesehenen zweiten Hydraulikzylinder 26 verbunden, dessen Kolben bzw. Kolbenstange über einen Hebel 27 direkt die Verschwenkung der Schwenkwelle 5 bewirkt. Die Kolbenstange 28 des ersten Hydraulikzylinders wird über ein Gelenk 29 und eine Stange 30 von einer Taumelscheibe 31 in hin- und hergehende Bewegung versetzt. Der Hub dieser Hin- und Herbewegung kann entweder durch Veränderung der Schrägstellung der Taumel­scheibe 31 oder durch Verschiebung des Anlenkpunkts 32 der Stange 30 an der Taumelscheibe 31 in radialer Richtung derselben, jeweils entsprechend der gewünschten Formatlänge, verändert werden.

    [0026] Bei der Schwenkmechanismus-Ausbildung nach den Fig. 11 und 12 ist außerhalb dieses Zylinders 1,2, gleichachsig mit diesem ein feststehendes Zahnrad 32 bzw. 33 vorgesehen, auf dem ein mit dem Zylinder 1 bzw. 2 umlaufendes Zahnrad 34 bzw. 35 abrollt, das über eine Kurbel 36 eine Stange 37 in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt, deren anderes Ende über eine zweite Kurbel 38 die Verschwenkung der Schwenkwelle 5 bewirkt.

    [0027] Wenn die Messerbalken 3 und die Tragbalken 4 mit identischen Außenmaßen ausgebildet werden, dann können der Messer­ zylinder und der Gegenzylinder, deren Durchmesser ja auch gleich sind, völlig identisch hergestellt werden, was natürlich die Herstellung vereinfacht und verbilligt.

    Bezugszeichenliste



    [0028] 

    1 Messerzylinder

    2 Gegenzylinder

    3 Messerbalken mit Messer

    4 Tragbalken für elastische Schneidleisten

    5 Schwenkwelle von 3

    6 Schwenkwelle von 4

    7 Stirnseite von 1

    8 Elektromotor

    9 Lager von 5

    10 Lager von 5

    11 Zahnrad

    12 Innenverzahnung

    13 Ring

    14 zweites Zahnrad

    15 Lager für 13

    16 Antriebszahnrad für 13

    17 Lager für 18

    18 Welle von 16

    19 Welle von 1

    20 Exzenter-Kreiszylinder

    21 Kurvenrolle

    22 Kurbel

    23 Nockenscheibe

    24 Kolben

    25 Bohrung

    26 zweiter Hydraulikzylinder

    27 Hebel

    28 Kolbenstange des ersten Hydraulikzylinders

    29 Gelenk

    30 Stange

    31 Taumelscheibe

    32 feststehendes Zahnrad

    33 feststehendes Zahnrad

    34 umlaufendes Zahnrad

    35 umlaufendes Zahnrad

    36 Kurbel

    37 Stange

    38 zweite Kurbel




    Ansprüche

    1. In der Formatlänge verstellbare Querschneidvorrichtung für laufende Bahnen, insbesondere für den einer Druckmaschine nachgeordneten Falzapparat, in Form zweier beiderseits der Bahn angeordneter Zylinder gleichen Durchmessers, von denen der eine, der Messerzylinder, mindestens ein von einem Messerbalken getragenes Schneidmesser und der andere, der Gegenzylinder, entsprechend viele von Tragbalken getragene elastische Schneidleisten trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Messerzylinders (1) und des Gegen­zylinders (2) so bemessen ist, daß beim längsten Format die Zylinder-Umfangsgeschwindigkeit gleich oder gering­fügig größer (etwa + 3 %) ist als die Bahngeschwindig­keit, daß ferner jeder Messerbalken (3) und jeder Tragbalken (4) von ihren zugehörigen Zylindern (1,2) um innerhalb der Zylinderoberfläche liegende, zu den Zylinder-Drehachsen (19) parallele Schwenkachsen (5,6) schwenkbar gelagert sind, und daß jeder Messerbalken (3) und jeder Tragbalken (4) durch einen Schwenkmechanismus während des Schneidvorgangs mit einstellbarem Hub (einschließlich Hub Null für das längste Format) periodisch entgegen der Bahnlaufrichtung und anschließend wieder zurück in ihre Ausgangsstellung um ihre jeweiligen Schwenkachsen (5,6) in Umfangsrichtung des Messer- bzw. des Gegenzylinders (1,2) verschwenkt werden.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkmechanismus an der Stirnseite (7) des Messer­und des Gegenzylinders (1,2) je ein in der Drehwinkel­größe verstellbarer, vorzugsweise umsteuerbarer Elektro­motor (10) angebracht ist, dessen Ausgangswelle unmittel­ bar den Messerbalken (3) bzw. die Tragleiste (4) un­mittelbar trägt und dessen Ausgangswelle an beiden Enden im jeweiligen Zylinder (1,2) drehbar gelagert ist und die somit selbst die Schwenkwelle (5,6) des Messerbalkens (3) bzw. des Tragbalkens (4) bilden.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkmechanismus eine in dem Messer- bzw. Gegen­zylinder (1,2) gelagerte, die Schwenkachse bildende Welle (5,6) an ihrem einen, über die Zylinder-Stirnseite (7) vorstehenden Ende ein Zahnrad (11) trägt, das mit einem Innenzahnsegment (11,12) in Eingriff kommt bzw. in Eingriff steht, das von einem drehbar gelagerten Ring (13) getragen wird, der mittels eines gesonderten Zahn­rads (16) über eine Welle (18) und ein Schaltgetriebe bzw. ein stufenloses Getriebe mit unterschiedlicher, auf die gewünschte Formatlänge abgestellter Drehzahl ange­trieben wird.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkmechanismus auf der Welle (5,6) dieses Zylinders (1,2), außerhalb desselben, in Umfangsrichtung verstellbar eine Nockenscheibe (20,23) befestigt ist, auf der eine Kurbelrolle (21) abläuft, die über einen sie tragenden Hebel mit Kurbel (22) unmittelbar die Ver­schwenkung der den Messerbalken (3) bzw. den Tragbalken (4) tragenden Schwenkwelle (5,6) hervorruft.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe ein Exzenter-Kreiszylinder (20) ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkmechanismus in der Welle (19) jedes Zylinders (1,2) ein Hydraulikzylinder mit Kolben (25) vorgesehen ist, dessen Kolben mit veränderbarem Hub synchron zur Zylinderumdrehung angetrieben wird, wobei dieser Hydraulikzylinder über eine Bohrung (25) in der Zylinderwelle (19) und im Zylinder (1,2) selbst mit einem in diesem vorgesehenen zweiten Hydraulikzylinder (26) verbunden ist, dessen Kolben über einen Hebel (27) direkt die Verschwenkung der den Messerbalken (3) bzw. den Tragbalken (4) tragenden Schwenkwelle (5,6) bewirkt.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Kolbenstange (28) des Kolbens (24) des ersten Hydraulikzylinders über eine Taumelscheibe (31) erfolgt, die auf unterschiedliche Hubgrößen einstellbar ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkmechanismus außerhalb jedes Zylinders (1,2) gleichachsig mit diesem ein feststehendes Zahnrad (32,33) vorgesehen ist, auf dem ein mit dem Zylinder (1,2) umlaufendes Zahnrad (34,35) abrollt, das über eine Kurbel (36) eine Stange (37) in Hin- und Herbewegung versetzt, deren anderes Ende über eine zweite Kurbel (38) die Verschwenkung der Schwenkwelle (5,6) bewirkt.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Messerzylinder (1) und der Gegenzylinder (2) fest, d. h. nicht ausbaubar, in der Vorrichtung gelagert sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Messerzylinder (1) zwei um 180° zueinander versetzte Messerbalken (3) und im Gegen­zylinder (2) zwei Tragbalken (4) vorgesehen sind, die alle einen gleichzeitig und in gleichem Maße einstell­baren Schwenkmechanismus aufweisen, von dem beide Messerbalken (3) und beide Tragbalken (4) innerhalb eines Zylinders (1,2) verschwenkt werden.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmaße jedes Messerbalkens (3) und jedes Tragbalkens (4) gleich, die beiden Zylinder (1,2) also identisch sind.
     




    Zeichnung