[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schmucksteinverbund sowie auf ein Verfahren
zu dessen Herstellung.
[0002] Eine Vielzahl von Schmucksteinen, wie facettierten Glassteinen, wurden bisher meist
in der Weise verbunden, indem die Schmucksteine mit Bohrungen versehen wurden und
durch die Bohrungen jeweils zwei benachbarte Schmucksteine mittels Metalldraht aneinander
gehängt wurden. Eine solche Anordnung ist kostenintensiv. Die Bohrungen stören den
ästhetischen Eindruck.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schmucksteinverbund zu schaffen,
wobei die Schmucksteine in einfacher und wenig arbeitsintensiver Weise verbunden
werden können, und der optische Eindruck nicht beeinträchtigt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden
kann, daß die Schmucksteine mittels schrumpffähigen Kunststoffäden verbunden werden.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Schmucksteinverbund, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Schmucksteinen in einem Gitter
aus Längsfäden und Querfäden gehalten werden, zumindest die Längsfäden oder die Querfäden
in die seitlichen Nuten der Schmucksteine eingreifen, und die Längsfäden und Querfäden
aus geschrumpftem Kunststoff bestehen.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Schmucksteinverbundes,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß in ein Gitter aus Längs- und Querfäden, die aus
einem schrumpfbarem Kunststoff bestehen, Schmucksteine mit seitlichen Nuten eingesetzt
werden, sodaß zumindest die Längs- oder die Querfäden in die Nuten eingreifen, und
die Fäden geschrumpft werden.
[0007] Vorzugsweise werden Kunststoffäden aus geschrumpftem thermoplastischen Kunststoff
eingesetzt. Die Längs- und die Querfäden des Gitters werden vorzugsweise an den Kreuzungspunkten
miteinander verschweißt.
[0008] Der Schmucksteinverbund kann einreihig sein. Er eignet sich für die verschiedensten
Dekorationszwecke. Eine solche Anordnung ist auch für Schmuck, beispielsweise für
Armbänder, geeignet.
[0009] Es kommt aber auch eine mehrreihige bzw. flächenförmige Ausgestaltung in Betracht.
Eine solche Anordnung kann zur Flächendekoration und insbesondere auch in der Beleuchtungsindustrie
Anwendung finden.
[0010] Der Begriff "Schmuckstein" wird hier in seiner allgemeinsten Form verstanden und
umfaßt alle Arten von Schmucksteinen und bezieht sich insbesondere auf facettierte
Glasschmucksteine. Die Form der Schmucksteine kann vielfältig sein, beispielsweise
quadratisch, rechteckig, achteckig, rund oder oval. Auch die Größe der Schmucksteine
ist in weiten Grenzen variable, beispielsweise zwischen 5 und 100 mm. Die Schmucksteine
können verschiedenst gefärbt sein. Sie können die verschiedensten Schliffe aufweisen.
[0011] Die Schmucksteine haben seitliche Nuten zur Aufnahme der Kunststoffäden. Die Tiefe
und Breite der Nuten kann beispielsweise zwischen 0,5 und 5 mm betragen. Die Nuten
werden dem Durchmesser der Kunststoffäden angepaßt. Die Stärke der Kunststoffäden
richtet sich nach der Größe der Schmucksteine und den Zugfähigkeitserfordernissen.
[0012] Nuten können nur auf zwei parallel liegenden Seitenflächen zur Aufnahme der Längs-
oder der Querfäden vorgesehen sein. Alternativ können auf allen vier Seiten des Schmucksteins
Nuten vorgesehen sein, um sowohl die Längs- als auch die Querfäden aufzunehmen.
[0013] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, die beispielshafte Ausführungsformen zeigt,
näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Figur 1 einen einreihigen Schmucksteinverbund in Draufsicht und
- Figur 2 einen flächenförmigen Schmucksteinverbund in Draufsicht.
[0015] Aus Figur 1 ist zu ersehen, daß die rechteckigen Schmucksteine 2 durch ein Gitter
3 aus Längsfäden 4 und Querfäden 5 gehalten werden. Die Längsfäden 4 sind in Längsnuten
6 angeordnet, während die Querfäden 5 neben dem Schmuckstein 2 verlaufen. Es kommt
alternativ in Betracht, auch die Querfäden 5 in nicht gezeigten Quernuten 7 anzuordnen.
Als weitere Alternative können nur die Querfäden 5 in Quernuten 7 angeordnet sein,
und die Längsfäden 4 seitlich an den Schmucksteinen 2 geführt werden.
[0016] Vorzugsweise sind die Längsfäden 4 mit den Querfäden 5 an den Kreuzungspunkten 9
verschweißt. Es kommt aber auch in Betracht, das Gitter 3 durch Pressen oder Stanzen
ein stückig herzustellen oder die Quer- und Längsfäden in geeigneter Weise zu verkleben.
[0017] Als Kunststoffäden werden solche aus schrumpffähigem Kunststoff verwendet. Das Gitter
wird so dimensioniert, daß die Schmucksteine leicht einsetzbar sind. Die Kunstfäden
schnappen in die seitlichen Nuten ein, wobei es, um ein Durchfallen zu verhindern,
ausreicht, daß nur entweder die Längsfäden oder die Querfäden in Nuten zu liegen
kommen. Aus ästhetischen Gründen kann es aber vorteilhaft sein, sowohl die Quer- als
auch die Längsfäden in Nuten verlaufen zu lassen.
[0018] Nach dem Einsetzen der Schmucksteine in das Gitter werden die Kunststoffäden einem
Schrumpfungsprozess unterworfen. Das Schrumpfen erfolgt meist durch Wärmebehandlung.
Die vorzugsweise verwendeten kaltgereckten thermoplastischen Kunststoffäden ziehen
sich bei der Wärmebehandlung wieder auf ihren Urzustand zusammen. Schrumpfungen von
3 bis 5 % oder auch bedeutend mehr sind leicht zu erzielen. Durch diese Schrumpfung
der Kunststoffäden wird eine fester Halt der Schmucksteine im Gitter erzielt. Bevorzugte
Kunststoffe, die einer Schrumpfung unterworfen werden können, sind Polyethylenterephthalat,
Polyethylen, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polystyrol, Polyacrylnitril, Polyamid
und Polycarbonat. Polyamid wird besonders bevorzugt. Unter Umständen kommen auch
faserverstärkte Kunststoffe in Betracht.
[0019] Gereckte bzw. verstreckte Kunststoffe werden auch wegen ihrer erhöhten Festigkeit
bevorzugt.
[0020] Die geeigneten Schrumpfungstemperaturen werden je nach verwendetem Kunststoff gewählt.
Beispielsweise kann die Schrumpfung bei Temperaturen zwischen 100 und 120°C durch
Eintauchen in eine entsprechend heiße Flüssigkeit erzielt werden.
[0021] Es ist ersichtlich, daß Art und Anordnung der Schmucksteine in vielfältigster Weise
erfolgen kann. Die Abstände zwischen den Schmucksteinen, deren Größe und Ausführung
sind beliebig variabel.
[0022] Je nach Anwendungszweck und daraus resultierenden Beanspruchungen können dünnere
oder dickere Kunststoffäden verschiedener Festigkeit Verwendung finden. Die Durchmesser
der Kunststoffäden liegen beispielsweise zwischen 0,3 und 5 mm.
[0023] Die erfindungsgemäßen Schmucksteinverbunde sind auf einfachste Weise und wirtschaftlich
herzustellen und zeichnen sich bei Verwendung beispielsweise dünner durchsichtiger
oder auch gefärbter Kunststoffäden durch eine besondere Ästhetik aus. Der Einsatz
der Schmucksteinverbunde ist vielfältig. Durch die freien Farbenenden ist eine einfache
und sichere Befestigung in vielfältiger Weise möglich.
[0024] In Figur 2 ist eine flächenförmige Ausführungsform des Schmucksteinverbundes 1 gezeigt.
Die einzelnen Schmucksteine 2 sind durch Längsfäden 4 und Querfäden 5, die ein Gitter
3 bilden, zusammengefaßt. Die Fäden 4 und 5 verlaufen in seitlichen (in der Draufsicht
nicht gezeigten) Nuten der Schmucksteine 2. Eine solche flächige Anordnung ist für
Dekorationszwecke oder insbesondere für Beleuchtungskörper besonders gut geeignet.
1) Schmucksteinverbund,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Schmucksteinen (2) mit seitlichen
Nuten (6, 7) in einem Gitter (3) aus Längsfäden (4) und Querfäden (5) gehalten werden,
zumindest die Längsfäden (4) oder die Querfäden (5) in die seitlichen Nuten (6, 7)
der Schmucksteine (2) eingreifen, und die Längsfäden (4) und Querfäden (5) aus geschrumpftem
Kunststoff bestehen.
2) Schmucksteinverbund nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gitter aus Längsfäden (4) und Querfäden (5), die an den Kreuzungspunkten (9)
miteinander verschweißt sind, besteht.
3) Verfahren zur Herstellung eines Schmucksteinverbundes,
dadurch gekennzeichnet,
daß in ein Gitter aus Längs- und Querfäden, die aus einem schrumpfbarem Kunststoff
bestehen, Schmucksteine mit seitlichen Nuten eingesetzt werden, sodaß zumindest die
Längs- oder die Querfäden in die Nuten eingreifen, und die Fäden geschrumpft werden.