[0001] Die Erfindung betrifft Möbel in Form eines Schrankes oder Regals mit einem Boden
und einer Decke sowie mit zwei jeweils als plattenförmige Körper ausgebildeten Seitenwänden
und einer Rückwand, an ihren beiden senkrechten Längskanten mit den senkrechten Längskanten
der Seitenwände über je ein Strangprofil verbunden ist, das von einem Mittelstück
ausgehende Halteschenkel und mindestens eine linienförmige, verformbaren Gelenkzone
aufweist, wobei die Halteschenkel paarweise und parallel zueinander angeordnet sind
und zwischen sich eine Aufnahmenut für je einen plattenförmigen Körper einschließen
und die besagten senkrechten Längskanten übergreifen.
[0002] Bei den Schränken und Regalen handelt es sich vornehmlich um Büromöbel, die üblicherweise
eine Höhe zwischen 90 und 240 cm aufweisen. Bei derartigen Büromöbeln werden üblicherweise
die Rückwände durch Schrauben oder eingeschossene Klammern befestigt, um die erforderliche
Quer- und Verwindungssteifigkeit zu erzeugen. Diese Befestigungsart kann nur im Herstellerbetrieb
angewandt werden, so daß das zu transportierende Volumen entsprechend groß ist.
[0003] Durch das DE-GM 74 02 204 ist ein Verbindungsteil bekannt, das sich jedoch nur in
Hohlräumen von auf Gehrung geschnittenen brettförmigen Teilen unterbringen läßt,
die im Extrusionsverfahren aus Kunststoff hergestellt werden. Bei den brettförmigen
Teilen handelt es sich bevorzugt um Zargen von Schubladen. Eine Verbindung von Schrank-
oder Regalwänden aus massiven Platten ist mit diesen Verbindungsteilen nicht möglich,
die im übrigen auch keine über die Länge der Gehrungsfuge durchgehende Verbindung
ermöglichen.
[0004] Durch die DE-OS 24 26 722 sind Eckverbinder bekannt, die sich gleichfalls für die
Ecken sogenannter Zargen eignen sollen, wie sie für Schubladen und andere Kästen benötigt
werden. Die die Zarge bildenden brettförmigen Bauteile stoßen dabei stumpf an die
Eckverbinder an. Soweit diese durch tannenbaumähnliche Zapfen oder entsprechend geformte
endlose Harpunenstege in die brettförmigen Bauteile eingelassen sind, geschieht dies
in etwa in der Mitte des Querschnitts der brettförmigen Bauteile. Preßspanplatten
haben an dieser Stelle in aller Regel aufgrund einer unvollständigen Verdichtung beim
Pressen eine Zone geringster Festigkeit, aber auch bei anderen Materialien entstehen
bei dieser Art der Befestigung Kräfte, die bei den brettförmigen Bauteilen eine Spaltung
erzeugen können. Soweit eine zusätzliche formschlüssige Verbindung der Teile des Eckverbinders
untereinander beschrieben ist, geschieht dies durch das Einschieben von stangenförmigen
Profilen von den Enden her. Diese Möglichkeit ist jedoch auf relativ kurze Längen
der Eckverbinder beschränkt, weil das stangenförmige Material bei größeren Längen
entweder zum Klemmen führt oder keinen ausreichenden Formschluß gewährleistet. Auch
dieser Eckverbinder ist für Längskanten von Schränken und Regalen nicht geeignet.
[0005] Durch das DE-GM 73 38 832 sind Eckverbinder bekannt, bei denen an einem starren,
als Hohlprofil ausgebildeten Mittelteil beidendig paarweise zueinander parallele Haltestege
angeordnet sind, die die Enden von Möbelwänden zwischen sich einschließen und durch
Rippen, die in komplementären Nuten in den Möbelwänden eingreifen, auch eine nicht
ohne weiteres trennbare Verbindung ermöglichen. Diese Art der Eckverbinder hat jedoch
nicht die Funktion eines Scharniers. Bei einer kompletten Montage im Herstellerwerk
lassen sich daher die Möbelwände nicht mehr zusammenfalten; bei einer Montage am Aufstellungsort
sind komplizierte Arbeiten durchzuführen, die von einem Laien in der Regel nicht zu
bewerkstelligen sind. Durch die Notwendigkeit eines Ineinanderschiebens der Bauteile
in Längsrichtung der Nuten ist auch diese Befestigungsart nur bei Möbelwänden geringer
Tiefe anwendbar, da bei größeren Längen sehr rasch eine unüberwindbare Klemmung eintritt,
soll die Verbindung eine ausreichende Festigkeit haben.
[0006] Durch das DE-GM 84 12 049.5 ist ein Eckverbinder der eingangs angegebenen Gattung
bekannt, der auch für die Verbindung von Seitenwänden und Rückwand von Schränken vorgesehen
ist. Auch bei diesem Eckverbinder ist das sogenannte Mittelstück im wesentlichen starr
ausgebildet; es kann lediglich eine weiche Außenseite aufweisen, um eine Schutz- und
Pufferwirkung zu erzielen. Der bekannte Eckverbinder ist bevorzugt für Fahrzeugmöbel
vorgesehen, bei denen nicht immer eine senkrechte Ausrichtung der Wandteile zueinander
möglich ist. Um eine begrenzte Veränderung der Winkelstellung zu ermöglichen, ist
jeder der vier am Mittelstück angeordneten Halteschenkel über ein Folien- oder Filmscharnier
mit dem besagten Mittelstück verbunden. Die leichte Schwenkbarkeit der einzelnen
Halteschenkel - auch relativ zueinander - macht es jedoch erforderlich, die Halteschenkel
durch Nageln, Schrauben oder Kleben mit den Schrankwänden zu verbinden. Eine Vormontage
im Herstellerwerk zu einem faltbaren Schrank ist auf diese Weise nicht möglich, und
nach der Montage ist die Winkelstellung der einzelnen Wände zueinander nicht mehr
veränderbar, es sei denn, man würde die Nägel, Schrauben oder Klebstellen wieder lösen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Möbel der eingangs beschriebenen
Gattung anzugeben, das eine Vormontage und einen Schwenkwinkel der plattenförmigen
Körper bis zu mindestens 270 Grad erlaubt und an einem Ende des Schwenkbereichs die
plattenförmigen Körper in einer definierten Winkelstellung in der Weise zueinander
fixiert, daß weder eine Fortsetzung der Schwenkbewegung noch eine Querverschiebung
der plattenförmigen Körper innerhalb der Stoßfuge zwischen den Gelenkteilen möglich
ist.
[0008] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen Möbel erfindungsgemäß
dadurch,
a) daß jeweils eine linienförmige Gelenkzone im Mittelstück angeordnet ist, die ein
einziges Verbindungsgelenk für zwei plattenförmige Körper bildet,
b) daß im Mittelstück beiderseits und parallel zur Gelenkzone verlaufende, relativ
zueinander schwenkbare Stützteile vorhanden sind, die Verankerungsteile für die plattenförmigen
Körper bilden und von denen jedes einen prismatischen Querschnitt besitzt,
c) daß die Halteschenkel im Bereich ihrer freien Enden und auf ihren Innenseiten aufeinander
zu gerichtete Rippen aufweisen, an den Übergangsstellen in das Stützteil starr an
diesem angeordnet, an ihren freien Enden jedoch federelastisch soweit aufspreizbar
sind, daß die Rippen formschlüssig in komplementäre Nuten in den plattenförmigen Körpern
einrastbar sind,
d) daß von jedem Stützteil eine erste Seitenfläche eben ausgebildet ist und parallel
zu den angeformten Halteschenkeln verläuft und mit der Gelenkzone fluchtet und eine
zweiten Seitenfläche unter einem spitzen Winkel zur ersten Seitenfläche verläuft und
gleichfalls mit der Gelenkzone fluchtet,
e) wobei die Anordnung der ersten und der zweiten Seitenflächen beider Stützteile
so getroffen ist, daß bei gestreckter Lage der Verankerungsteile die ersten Seitenflächen
sich gleichfalls in gestreckter Lage (180 Grad-Winkel) befinden, während die zweiten
Seitenflächen einen Winkel zwischen sich einschließen, der der dem vorgegebenen Schwenkwinkel
der Verankerungsteile aus der gestreckten Lage (Figur 1) entspricht,
f) und daß die zweiten Seitenflächen, die sich nach dem Herumschwenkel in ihre Endstellung
berühren, mit zueinander komplementären Eingriffselementen versehen sind, durch die
eine relative Verschiebung der Seitenflächen aufeinander und quer zur Gelenkzone blockiert
ist.
[0009] Mit dem Erfindungsgegenstand ist ein Schwenkwinkel der plattenförmigen Körper bis
zu mindestens 270 Grad möglich. Dabei werden an einem Ende des Schwenkbereichs die
plattenförmigen Körper in einer definierten Winkelstellung zueinander fixiert, und
zwar in der Weise, daß weder eine Fortsetzung der Schwenkbewegung, noch eine Querverschiebung
der plattenförmigen Körper innerhalb der Stoßfuge zwischen den Gelenkteilen möglich
ist.
[0010] Die linienförmige Gelenkzone kann dabei sowohl aus einem dünnen Strang aus einem
elastomeren Werkstoff bestehen, der sich zwischen den Stützteilen befindet, als auch
aus einer auf die Stützteile flächig aufgeklebten Folie, deren nicht unterstützter
Mittenbereich alsdann das Folienscharnier bildet.
[0011] Die plattenförmigen Körper können dabei aus sehr verschiedenen Werkstoffen bestehen,
beispielsweise aus beschichteten oder unbeschichteten Preßspanplatten, Tischlerplatten,
Sperrholzplatten oder Kunststoff-Platten. Die Verbindungsgelenke ermöglichen dabei
eine teilweise Vormontage und danach ein extrem raumsparendes Zusammenlegen und einen
Versand bzw. Transport der Möbel, zugleich aber einen äußerst leicht zu bewerkstelligenden
Aufbau der Möbel am Aufstellungsort.
[0012] Durch die Merkmale im Oberbegriff des Hauptanspruch wird erreicht, daß jeder plattenförmige
Körper zwischen zwei Halteschenkel eingesetzt ist und dadurch eine feste, mechanisch
hoch beanspruchbare, Verbindung mit dem zugehörigen Gelenkteil bildet. Die Halteschenkel
verlaufen dabei parallel zu den Oberflächen der plattenförmigen Körper, so daß auch
eine zuverlässige räumliche Fixierung der miteinander verbundenen Teile gegeben ist.
Außerdem wird durch das Umgreifen der Kanten der plattenförmigen Körper mittels der
Halteschenkel verhindert, daß sich die plattenförmigen Körper etwa unter der Wirkung
äußerer Kräfte aufspalten könnten, was beispielsweise bei solchen Kantenverstärkern
möglich ist, die mittels einer tannenbaumförmigen Rippe in eine entsprechende Nut
in der Kante eines plattenförmigen Körpers eingesetzt sind.
[0013] Durch die Merkmale a) und b) sind die wesentlichen Voraussetzungen für die Ausbildung
eines exakt arbeitenden "Scharniers" gegeben, das zwischen zwei Endstellungen gemäß
den Figuren 3 und 5 definiert verschwenkbar ist. Auf Einzelheiten wird in der Detailbeschreibung
noch näher eingegangen.
[0014] Durch das Merkmal c) wird erreicht, daß sich die einzelnen Scharnierteile von der
Seite her auf die entsprechend bearbeiteten Längskanten der Schrankwände aufschieben
und einrasten lassen.
[0015] Durch die Merkmale d) und e) wird der definierte große Schwenkwinkel erreicht, der
bei einem Schrank mit rechteckigem Grundriß 270 Grad beträgt.
[0016] Die besonders feste Verbindung zwischen den Verankerungsteilen und den plattenförmigen
Körpern wird dadurch erreicht, daß die Halteschenkel auf ihren Innenseiten mit Rippen
für den formschlüssigen Eingriff in komplementäre Nuten in den plattenförmigen Körpern
versehen sind. Durch diese Maßnahme kann auf ein Verkleben verzichtet werden, wobei
es aber durchaus möglich ist, die Verbindung durch ein Verkleben und/oder Verschweißen
auch noch fester zu gestalten.
[0017] Durch das Merkmal f) wird eine Relativverschiebung der Scharnierteile aufeinander
und quer zur Gelenkzone äußerst wirksam verhindert.
[0018] Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die senkrechten Längskanten der Seitenwände und
der Rückwand in dem Bereich, mit dem sie in die Nut zwischen den Halteschenkeln eingreifen,
mit schiefen Ebenen als Aufspreizhilfe für die Halteschenkel versehen sind, und wenn
die Halteschenkel auf ihren Innenseiten mit Vorsprüngen versehen sind, durch die der
Materialabtrag im Bereich der schiefen Ebenen kompensiert wird.
[0019] Durch eine solche Vorbereitung der Längskanten der Schrankwände wird es möglich,
die Verankerungsteile von der Seite her ohne fremde Hilfsmittel auf die zugehörigen
Längskanten in Querrichtung hierzu aufzuschieben und zum Einrasten zu bringen.
[0020] Es ist außerdem von Vorteil, wenn die Halteschenkel jenseits der Rippen an ihren
zur Gelenkzone parallelen Längskanten rippenförmige Vorsprünge aufweisen, die eine
Verlängerung der Halteschenkel darstellen und auf einer unbearbeiteten Oberfläche
der plattenförmigen Körper aufliegen.
[0021] Durch diese Maßnahme werden etwaige kleine Bearbeitungsfehler ebenso verdeckt wie
ein etwa durch ungünstige Toleranzlage bedingter Abstand zwischen der unbearbeiteten
Oberfläche und der jeweiligen Rippe, wenn diese das Ende der Halteschenkel bilden
würde.
[0022] Es ist außerdem von Vorteil, wenn in mindestens einem der inneren Halteschenkel eine
zur Gelenkzone parallele Lochreihe vorgesehen ist. In einzelne Löcher dieser Lochreihe
können dann Aufliegeelemente für Fachböden in variablen Abständen eingesetzt werden.
[0023] Wenn zusätzlich in mindestens einer äußeren Seitenwand eines Stützteils eine zur
Gelenkzone parallele Lochreihe angeordnet ist, so lassen sich beispielsweise benachbarte
Möbelstücke zu einer Reihenanordnung miteinander verbinden.
[0024] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Montieren eines Möbels. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man den aus der Rückwand und den Seitenwänden bestehenden
Schrankteil um die beiden Gelenkzonen zu einem "U" faltet, den Boden und die Decke,
bezogen auf die senkrechte Achse des Möbels, formschlüssig in das "U" einsetzt und
die Seitenwände fest mit Boden und Decke verbindet, was beispielhaft durch jeweils
eine einzige Schraube auf jeder Seite von Boden und Decke geschehen kann, insgesamt
also durch vier Schrauben.
[0025] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
den übrigen Unteransprüchen.
[0026] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Figuren
1 bis 11 näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verbindungsgelenks
mit zwei eingesetzten plattenförmigen Körpern in gestreckter Lage,
Figur 2 eine perspektivische Ansicht des Gegenstandes nach Figur 1 in "Versandstellung",
d.h. gegenüber Figur 1 um 180 Grad herumgeklappt,
Figur 3 einen Querschnitt durch den Gegenstand nach Figur 2 mit Blickrichtung gemäß
dem Pfeil III in Figur 2,
Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Gegenstandes nach Figur 1 in "Montagestellung",
d.h. nach dem Herumschwenken aus der Stellung nach Figur 1 um 90 Grad in der Gegenrichtung,
Figur 5 einen Querschnitt durch den Gegenstand von Figur 4 mit Blickrichtung gemäß
dem Pfeil V in Figur 4,
Figur 6 einen Explosionsdarstellung eines Möbels unter Verwendung von Verbindungsgelenken
nach den Figuren 1 bis 5,
Figur 7 eine Explosionsdarstellung des Gegenstandes nach Figur 6 in teilmontiertem
Zustand und unmittelbar vor der Endmontage,
Figur 8 einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand von Figur 7 in vergrößertem Maßstab,
Figur 9 einen Teilausschnitt aus Figur 8 (innerhalb des strichpunktierten Rechtecks)
in vergrößertem Maßstab,
Figur 10 ein Detail aus Figur 8, gleichfalls in vergrößertem Maßstab und
Figur 11 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Verbindungsgelenks
in einer Darstellung analog Figur 1.
[0028] In Figur 1 ist ein innerhalb eines Möbels liegendes Verbindungsgelenk 1 dargestellt,
das eine linienförmige, verformbare Gelenkzone 2 besitzt, die aus Weich-PVC besteht.
Es handelt sich um einen dünnen und schmalen Streifen aus einem hochelastischen Werkstoff,
der an beiden Längskanten mit Verankerungsteilen 3 und 4 verbunden ist, die als Strangprofile
ausgebildet sind und parallel zur Gelenkzone 2 verlaufen. Die Verankerungsteile bestehen
aus einem relativ starren und steifen Material, das in eine innige Verbindung mit
dem Material der Gelenkzone 2 eingeht. Es handelt sich bevorzugt um sogenanntes
Hart-PVC. Das gesamte Verbindungsgelenk stellt dadurch gleichfalls ein Strangprofil
dar, das bei Bedarf in entsprechende Teillängen zerlegt werden kann.
[0029] In die Verankerungsteile 3 und 4 sind plattenförmige Körper 5 und 6 eingesetzt, die
im vorliegenden Fall aus Preßspanplatten mit beidseitigen Beschichtungen 5a bzw. 6a
aus Melaminharz bestehen. Die Verankerungsteile 3 und 4 besitzen innere Halteschenkel
3a bzw. 4a und äußere Halteschenkel 3b bzw. 4b. Die Angabe "innere" und "äußere" bezieht
sich auf Figur 8.Die besagten Halteschenkel verlaufen parallel zu den Oberflächen
der plattenförmigen Körper 5 und 6 und definieren dadurch sogenannte Hauptebenen E1
und E2, die parallel zu den Plattenoberflächen verlaufen. Bezüglich der Schwenkwinkel
der plattenförmigen Teile sind stets die besagten Hauptebenen E1 und E2 zu beachten.
Bei einem Möbelstück bzw. Schrank mit einem quadratischen bzw. rechteckigen Grundriß
nehmen die Hauptebenen E1 und E2 einen Winkel von 90 Grad zueinander ein. Dies ist
alsdann auch der Schwenkwinkel, um den die Gelenkteile - ausgehend von der Stellung
in Figur 1 - herumgeschwenkt werden müssen.
[0030] Die Halteschenkel 3a und 3b bzw. 4a und 4b sind an je einem Stützteil 3c bzw. 4c
angeordnet und mit diesem jeweils einstückig ausgebildet. Die beiden Stützteile 3c
und 4c sind mit der Gelenkzone 2 unmittelbar verbunden und besitzen einen prismatischen
Querschnitt, der sich vereinfacht als rechtwinkliges Dreikantprisma beschreiben läßt.
Die beiden Stützteile 3c und 4c bilden zusammen mit der Gelenkzone 2 das sogenannte
Mittelstück "M". Jedes der Stützteile besitzt eine erste Seitenfläche 3d bzw. 4d,
die eben ausgebildet ist und parallel zur zugeordneten Hauptebene E1 bzw. E2 verläuft
und mit der Gelenkzone 2 fluchtet bzw. in diese übergeht. Die Stützteile 3c bzw. 4c
besitzen ferner zweite Seitenflächen 3e und 4e, die unter einem spitzen Winkel zur
ersten Seitenfläche 3d bzw. 4d verlaufen und gleichfalls mit der Gelenkzone 2 fluchten.
Da im vorliegenden Fall der Schwenkwinkel - ausgehend von der Stellung in Figur 1
- 90 Grad beträgt, betragen die besagten spitzen Winkel jeweils 45 Grad.
[0031] Die Seitenflächen 3e und 4e sind in etwa in ihrer Mitte durch zueinander komplementäre
Eingriffselemente 3f und 4f unterbrochen, die in der Endstellung der Gelenkteile gemäß
den Figuren 4 und 5 ineinander eingreifen und eine Art Feder-Nut-Verbindung bilden,
durch die eine relative Verschiebung der Seitenflächen 3e und 4e aufeinander und quer
zur Gelenkzone 2 blockiert ist.
[0032] Es ist aus Figur 1 insbesondere zu entnehmen, daß die Anordnung der ersten Seitenflächen
3d bzw. 4d und der zweiten Seitenflächen 3e bzw. 4e so getroffen ist, daß bei gestreckter
Lage der Verankerungsteile 3, 4 die ersten Seitenflächen 3d und 4d sich gleichfalls
in gestreckter Lage (180 Grad-Winkel) befinden und die Gelenkzone 2 zwischen sich
einschließen. Die zweiten Seitenflächen 3e und 4e schließen dabei einen Winkel zwischen
sich ein, der dem vorgegebenen Schwenkwinkel der Verankerungsteile 3 und 4 aus der
gestreckten Lage gemäß Figur 1 entspricht.
[0033] Die Halteschenkel 3a und 3b bzw. 4a und 4b sind an jedem Stützteil 3c bzw. 4c paarweise
und parallel zueinander angeordnet und schließen zwischen sich eine Aufnahmenut 3g
bzw. 4g für je einen der plattenförmigen Körper 5 bzw. 6 ein.
[0034] Die besagten Halteschenkel besitzen auf ihren Innenseiten Rippen 7 für den formschlüssigen
Eingriff in nicht näher bezeichnete komplementäre Nuten in den plattenförmigen Körpern
5 bzw. 6. Im Bereich der Nuten 3g und 4g und der Rippen 7 sind die Oberflächenbeschichtungen
5a und 6a der Körper 5 und 6 entfernt, um gegebenenfalls durch Kleben eine noch festere
Verbindung erzeugen zu können und/oder die Wandstärke der Halteschenkel nicht so deutlich
in Erscheinung treten zu lassen.
[0035] Weiterhin besitzen die Halteschenkel an ihren zur Gelenkzone 2 parallelen Längskanten
rippenförmige Vorsprünge 8, die Verlängerungen der Halteschenkel darstellen und auf
der unbearbeiteten Oberfläche des jeweiligen plattenförmigen Körpers 5 bzw. 6 aufliegen.
Dadurch werden die Bearbeitungskanten der Beschichtungen 5a bzw. 6a verdeckt.
[0036] Zu Versteifungszwecken sind diejenigen Seitenwände 3h und 4h, die die zweiten Seitenflächen
3e bzw. 4e tragen, etwa in ihrer Mitte durch einen Innensteg 9 bzw. 10 mit mindestens
einer gegenüberliegenden Wandfläche des betreffenden Stützteils verbunden.
[0037] Es ist Figur 1 weiterhin zu entnehmen, daß in der dort dargestellten gestreckten
Lage die äußeren Seitenflächen 3d und 4d der Stützteile 3c und 4c und der Halteschenkel
3b und 4b und die Gelenkzone 2 im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Die zweiten Seitenflächen 3e und 4e, die am Ende des Schwenkbereichs aufeinanderliegen
(Figuren 4 und 5), schließen, abgesehen von den Eingriffselementen 3f und 4f - eine
V-förmige Nut 11 ein, deren Nutengrund im wesentlichen in der gleichen Ebene liegt.
Dabei definiert der Öffnungswinkel der V-förmigen Nut 11 den Schwenkbereich, ausgehend
von der gestreckten Lage gemäß Figur 1.
[0038] Die Figuren 2 und 3 zeigen nun eine Stellung der Gelenkteile und der plattenförmigen
Körper zueinander, wie sie erreicht wird, wenn der plattenförmige Körper 5 - ausgehend
von seiner Stellung in Figur 1 - um 180 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn herumgeschwenkt
wird, bis die äußeren Seitenflächen 3d und 4d und die äußeren Seitenflächen der Halteschenkel
3b und 4b aufeinanderliegen. In diesem Fall erfolgt eine flächige Berührung der Gelenkteile,
und die Gelenkzone 2 liegt in der am weitesten nach außen vorspringenden Kante der
gesamten Baugruppe. In einer solchen Lage der plattenförmigen Körper 5 und 6 zueinander,
ist die betreffende Baugruppe versandfertig, und sie läßt sich in einem Verpackungsbehälter
mit kleinstmöglichem Volumen unterbringen.
[0039] Die Figuren 4 und 5 zeigen die Stellung der Gelenkteile bzw. der plattenförmigen
Körper 5 und 6 zueinander, nachdem der plattenförmige Körper 6 - ausgehend von der
in Figur 1 gezeigten Lage - entgegen dem Uhrzeigersinne um 90 Grad herumgeschwenkt
worden ist, bis die zueinander komplementären Eingriffselemente 3f und 4f ineinander
eingreifen. In diesem Falle ist die ursprünglich vorhandene V-förmige Nut 11 geschlossen,
und die inneren Seitenflächen 3e und 4e berühren sich flächig. Auch in diesem Falle
bildet die Gelenkzone 2 die am weitesten außenliegende Kante der Baugruppe. Daraus
ergibt sich, daß ein weiteres Herumschwenken der Körper 5 und 6 nicht mehr möglich
ist, und daß die Ebenen E1 und E2 einen rechten Winkel einschließen.
[0040] Ausgehend von der Lage in Figur 3, in der die Ebenen E1 und E2 parallel zueinander
verlaufen, beträgt der gesamte Schwenkwinkel der Körper 5 und 6 zueinander bis zur
Endstellung ("Montagestellung") in Figur 5 270 Grad. Aus den Figuren 4 und 5 ergibt
sich, daß die gesamte Baugruppe ein sehr form- und verwindungsteifes Gebilde darstellt,
wenn man durch geeignete Maßnahmen, die nachstehend noch näher beschrieben werden,
die betreffenden Körper 5 und 6 an einem Auseinanderschwenken hindert.
[0041] Figur 6 zeigt nun in Explosionsdarstellung die wesentlichen Bauteile bzw. Bauelemente
eines Möbels, nämlich eines Regals, das zusätzlich auch zu einem Schrank (mit mindestens
einer Tür) ausgebaut werden kann. Die plattenförmigen Körper bilden zwei Seitenwände
12 und 13 und eine Rückwand 14. Es ist zu erkennen, daß die betreffenden Wände an
ihren senkrechten Kanten auf beiden Seiten abgefräst und zumindest von ihrer Oberflächenbeschichtung
befreit sind. Zwischen jeweils einer Seitenwand 12 bzw. 13 und der Rückwand 14 ist
entlang deren senkrechter Kanten je ein Verbindungsgelenk 1 gemäß den Figuren 1 bis
5 angeordnet, mit diesen aber zunächst noch nicht verbunden. Zu dem Möbelstück gehören
ferner ein Boden 15 und eine Decke 16 sowie mindestens ein Fachboden 17, der auf Auflageelementen
18 aufliegt. Unterhalb des Bodens 15 befindet sich noch ein Sockel 19.
[0042] Für die senkrechten Vorderkanten 12a und 13a der Seitenwände 12 und 13 sind noch
Profilteile 20 und 21 vorgesehen, deren Einzelheiten weiter unten anhand der Figuren
8 und 10 noch näher erläutert werden.
[0043] Die Seitenwände 12 und 13 sowie die Rückwand 14 werden bereits in der Fabrikationsstätte
fest mit den Verbindungsgelenken 1 und 2 sowie mit den Profilteilen 20 und 21 verbunden.
Da in der Mehrzahl aller Fälle die Tiefe der Seitenwände 12 und 13 weniger als die
Hälfte der Breite der Rückwand 14 beträgt, lassen sich die Seitenwände 12 und 13 mittels
der Verbindungsgelenke 1 auf die Rückseite der Rückwand 14 verschwenken. Eine solche
Lage der Teile geht aus den Figuren 2 und 3 hervor; man muß sich diese nur spiegelsymmetrisch
ergänzt vorstellen. Die betreffende Baugruppe läßt sich dann in einem relativ flachen
Karton zusammen mit den Teilen 15, 16, 17, 18 und 19 unterbringen und am Aufstellungsort
montieren.
[0044] Figur 7 zeigt den Zustand kurz vor Vollendung der Montage am Aufstellungsort. Die
vorgefertigte, aus den Teilen 1, 12, 13, 14, 20 und 21 bestehende Baugruppe wird durch
Verschwenken der Seitenwände 12 und 13 um 270 Grad in eine solche Stellung gebracht,
daß Seitenwände und Rückwand ein nach vorn geöffnetes "U" bilden. Es ist jetzt lediglich
noch erforderlich, den Boden 15 und die Decke 16 mit den Seitenwänden 12 und 13 und
der Rückwand 14 fest zu verbinden. Zu diesem Zweck besitzen der Boden 15 und die
Decke 16 an ihren seitlichen und rückseitigen Stirnflächen Federn 22, die nur zum
Teil dargestellt sind. Diese Federn werden in komplementäre Nuten 23 eingesetzt, die
in die Innenseiten der Seitenwände 12 und 13 und der Rückwand 14 eingefräst sind.
Es genügt alsdann, die Seitenwände 12 und 13 im Bereich ihrer vorderen oberen und
unteren Ecken durch Schrauben 24 mit dem Boden 15 bzw. der Decke 16 zu verschrauben,
und es entsteht das bereits beschriebene form- und verwindungssteife Gebilde. Ein
oder mehrere Fachböden 17 können alsdann in der gewünschten Höhe in den so gebildeten
Korpus eingesetzt werden. Der Sockel 19 wird auf herkömmliche Weise unter dem Boden
15 befestigt.
[0045] Figur 8 zeigt einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand von Figur 7, und zwar
knapp oberhalb des Fachbodens 17. Die räumliche Lage der Verbindungsgelenke 1 entspricht
dabei derjenigen gemäß den Figuren 4 und 5, und zwar in spiegelbildlicher Anordnung.
Der eingelegte Fachboden 17 besitzt eine Vorderkante 17a. Die Vorderkante 15a des
Bodens 15 ragt etwas weiter nach vorn. Die Auflageelemente 18 sind nur gestrichelt
dargestellt. Es ist erkennbar, daß die linienförmigen Gelenkzonen 2 in montiertem
Zustand des Möbelstücks eine von dessen Außenkanten bilden.
[0046] Es ist der Figur 8 auch zu entnehmen, daß sich in den inneren Halteschenkeln 4a eine
zur Gelenkzone 2 parallele Lochreihe 25 befindet, wobei allerdings jeweils nur zwei
Löcher angedeutet sind, da die übrigen senkrecht hinter der Zeichenebene liegen. In
jeweils zwei in gleicher Höhe liegende Löcher sind die besagten Auflageelemente 18
formschlüssig eingesetzt. In analoger Weise können natürlich auch in mindestens einer
äußeren Seitenwand eines Stützteils 3c, 4c zur Gelenkzone 2 parallele Lochreihen angeordnet
werden, die jedoch nicht näher dargestellt sind. Auf diese Weise ist es möglich, mehrere
Möbelstücke nach Figur 8 in einer fest verbundenen Reihenanordnung aufzustellen und/oder
an der Rückwand 14 Verkleidungselemente anzubringen.
[0047] Aus den Figuren 8, 9 und 10 geht noch folgendes hervor: Die Profilteile 20 und 21
an den senkrechten Vorderkanten der Seitenwände bestehen aus zwei die Seitenwände
innen und außen teilweise übergreifenden Halteschenkeln 20a und 20b, die über ein
Jochteil 20c miteinander verbunden sind.
[0048] Das Jochteil 20c besitzt zwei rechtwinklig zueinander stehende Flächen, von denen
die innere Fläche 20d zwischen den Halteschenkeln 20a und 20b liegt und die Stirnfläche
der jeweiligen Seitenwand 12 bzw. 13 berührt. Die andere äußere Fläche 20e liegt mit
der Außenfläche 20f in einer Ebene. Das Jochteil besitzt eine dritte Fläche 20g, die
unter einem spitzen Winkel zur Außenfläche 20f verläuft und eine Nut 20h zur Aufnahme
einer an einer Tür angeordneten Feder oder einer Dichtung besitzt. Ein Vorsprung
20i dient dazu, die Fachböden 17 gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen nach vorn
zu sperren. Auch in den inneren Halteschenkeln 20a befinden sich senkrechte Lochreihen
26, die nur angedeutet sind, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß jeweils vier
Löcher im Bereich der Ecken eines jeden Fachbodens 17 auf gleicher Höhe liegen. Im
Bereich der Profilteile 20 und 21 lassen sich an den Seitenwände Beschläge anbringen,
an denen wiederum eine oder mehrere Türen befestigt werden können.
[0049] Der Vorsprung 20i, der einen nicht näher bezeichneten Hohlraum einschließt, ist in
Richtung auf die Rückwand 14 durch eine Rippe 20k verlängert, die zu den Seitenwänden
12 und 13 parallel verläuft. Der in Figur 10 gezeigt Einlegeboden 17 ist der Übersichtlichkeit
halber nach hinten und rechts verschoben dargestellt. Er besitzt auf seiner Vorderseite
eine aus Kunststoff bestehende Stoßkante 17b, von der durch eine eingefräste Nut
17c ein Vorsprung 17d abgegrenzt ist. Nach dem ordnungsgemäßen Einlegen des Fachbodens
17 umgreift die Nut 17c die Rippe 20k, bzw., der Vorsprung 17d greift in die Nut zwischen
der Rippe 20k und dem Halteschenkel 20a. Auf diese Weise wird wirksam verhindert,
daß sich die Seitenwände 12 und 13 nach außen biegen.
[0050] Aus Figur 11 ergibt sich folgendes: Die senkrechten Längskanten der Seitenwand 12
und der Rückwand 14 sind in demjenigen Bereich, mit dem sie in die jeweilige Nut 3n
bzw. 4n zwischen den Halteschenkel 3a/3b einerseits und 4a/4b andererseits eingreifen,
mit schiefen Ebenen 14a bzw. 12a versehen, die als Aufspreizhilfe für die Halteschenkel
bei deren Aufschieben auf die Längskanten in Querrichtung hierzu dienen. Die Halteschenkel
sind auf ihren Innenseiten mit Vorsprüngen 3v bzw. 4v versehen, die den Materialabtrag
im Bereich der schiefen Ebenen 14a und 12a kompensieren. Beiderseits der Stirnkanten
der Seiten- bzw. Rückwand sind auf dem nicht näher bezeichneten Nutengrund paarweise
weitere Vorsprünge 3w bzw. 4w angeordnet. Durch die Gesamtheit der Vorsprünge 3v/3w
bzw. 4v/4w sind die Längskanten der Seiten- bzw. Rückwand fest in die Verankerungsteile
3 bzw. 4 eingespannt und durch den Eingriff der Rippen 7 in komplementär geformte
Nuten gegen ein unfreiwilliges Lösen der Verbindung gesichert.
[0051] Der Erfindungsgegenstand ist nicht auf die Verwendung an Möbelstücken mit rechteckigem
Grundriß beschränkt; vielmehr können auch Möbelstücke mit nahezu beliebigen polygonalen
Querschnitten mit den betreffenden Verbindungsgelenken ausgestattet werden; es ist
dann lediglich erforderlich, den Öffnungswinkel der V-förmigen Nut 11 entsprechend
zu wählen. Dies setzt natürlich anders geformte Strangprofile voraus, liegt aber im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung.
1. Möbel in Form eines Schrankes oder Regals mit einem Boden (15) und einer Decke
(16) sowie mit zwei jeweils als plattenförmige Körper (5, 6) ausgebildeten Seitenwänden
(12, 13) und einer Rückwand (14), die an ihren beiden senkrechten Längskanten mit
den senkrechten Längskanten der Seitenwände über je ein Strangprofil verbunden ist,
daß von einem Mittelstück (M) ausgehende Halteschenkel (3a, 3b und 4a, 4b) und mindestens
eine linienförmige, verformbaren Gelenkzone (2) aufweist, wobei die Halteschenkel
paarweise und parallel zueinander angeordnet sind und zwischen sich eine Aufnahmenut
(3g, 4g) für je einen plattenförmigen Körper (5, 6) einschließen,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) daß jeweils eine linienförmige Gelenkzone (2) im Mittelstück (M) angeordnet ist,
die ein einziges Verbindungsgelenk für zwei plattenförmige Körper (5, 6) bildet,
b) daß im Mittelstück (M) beiderseits und parallel zur Gelenkzone (2) verlaufende,
relativ zueinander schwenkbare Stützteile (3c, 4c) vorhanden sind, die Verankerungsteile
(3, 4) für die plattenförmigen Körper (5, 6) bilden und von denen jedes einen prismatischen
Querschnitt besitzt,
c) daß die Halteschenkel 13a, 3b; 4a, 4b) im Bereich ihrer freien Enden und auf ihren
Innenseiten aufeinander zu gerichtete Rippen (7) aufweisen, an den Übergangsstellen
in das Stützteil (3c, 4c) starr an diesem angeordnet, an ihren freien Enden jedoch
federelastisch soweit aufspreizbar sind, daß die Rippen (7) formschlüssig in komplementäre
Nuten in den plattenförmigen Körpern (5, 6) einrastbar sind,
d) daß von jedem Stützteil (3c, 4c) eine erste Seitenfläche (3d, 4d) eben ausgebildet
ist und parallel zu den angeformten Halteschenkeln (3a/3b oder 4a/4b) verläuft und
mit der Gelenkzone (2) fluchtet und eine zweite Seitenfläche (3e, 4e) unter einem
spitzen Winkel zur ersten Seitenfläche verläuft und gleichfalls mit der Gelenkzone
fluchtet,
e) wobei die Anordnung der ersten (3d, 4d) und der zweiten Seitenflächen (3e, 4e)
beider Stützteile (3c, 4c) so getroffen ist, daß bei gestreckter Lage der Verankerungsteile
(3, 4) die ersten Seitenflächen (3d, 4d) sich gleichfalls in gestreckter Lage (180
Grad-Winkel) befinden, während die zweiten Seitenflächen (3e, 4e) einen Winkel zwischen
sich einschließen, der der dem vorgegebenen Schwenkwinkel der Verankerungsteile (3,
4) aus der gestreckten Lage (Figur 1) entspricht,
f) und daß die zweiten Seitenflächen (3e, 4e), die sich nach dem Herumschwenken in
ihre Endstellung berühren, mit zueinander komplementären Eingriffselementen (3f,
4f) versehen sind, durch die eine relative Verschiebung der Seitenflächen aufeinander
und quer zur Gelenkzone (2) blokkiert ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Längskanten der Seitenwände (12, 13) und der Rückwand (14) in
dem Bereich, mit dem sie in die Nut (3n, 4n) zwischen den Halteschenkeln (3a, 3b und
4a, 4b) eingreifen, mit schiefen Ebenen (14a, 12a) als Aufspreizhilfe für die Halteschenkel
versehen sind, und daß die Halteschenkel auf ihren Innenseiten mit Vorsprüngen (3v,
4v) versehen sind, die den Materialabtrag im Bereich der schiefen Ebenen (14a, 12a)
kompensieren.
3. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschenkel (3a, 3b; 4a, 4b) jenseits der Rippen (7) an ihren zur Gelenkzone
(2) parallelen Längskanten rippenförmige Vorsprünge (8) aufweisen, die eine Verlängerung
der Halteschenkel darstellen und auf einer unbearbeiteten Oberfläche der plattenförmigen
Körper (5, 6) aufliegen.
4. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützteile (3c, 4c) - abgesehen von den Halteschenkeln (3a, 3b; 4a, 4b)
und den Eingriffselementen (3f, 4f) - im Querschnitt als hohle Dreikantprismen ausgebildet
sind.
5. Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß diejenige Seitenwand (3h, 4h) des Stützteils (3c, 4c), die die zweite Seitenfläche
(3e, 4e) trägt, etwa in deren Mitte durch einen Innensteg (9, 10) mit mindestens einer
gegenüberliegenden Wandfläche des Stützteils verbunden ist.
6. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in mindestens einem der inneren Halteschenkel (4a) eine zur Gelenkzone
(2) parallele Lochreihe (25) befindet.
7. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in mindestens einer äußeren Seitenwand eines Stützteils (3c, 4c) eine zur
Gelenkachse (2) parallele Lochreihe befindet.
8. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der gestreckten Lage (Figur 1) die äußeren Seitenflächen (3d, 4d) der Stützteile
(3c, 4c) und der Halteschenkel (3b, 4b) und die Gelenkzone (2) im wesentlichen in
einer gemeinsamen Ebene liegen, daß die zweiten Seitenflächen (3e, 4e), die am Ende
des Schwenkbereichs aufeinanderliegen (Figuren 4 und 5), - abgesehen von den Eingriffselementen
- eine V-förmige Nut (11) einschließen, deren Nutengrund im wesentlichen in der gleichen
Ebene liegt, und daß der Öffnungswinkel des "V" den Schwenkbereich - ausgehend von
der gestreckten Lage - definiert.
9. Möbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Schwenkbereich von 90 Grad, ausgehend von der gestreckten Lage (Figur
1) bis zum Anschlag der zweiten Seitenflächen (3e, 4e) die Außenkontur des Querschnitts
der Stützteile (3c, 4c) - abgesehen von den Eingriffselementen (3f, 4f) - ein rechtwinkliges
gleichschenkliges Dreieck bildet.
10. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsteile (3, 4) aus einem in Bezug auf die Gelenkzone (2) relativ
starren, thermoplastischen Kunststoff besteht und die Gelenkzone (2) aus einem hochflexiblen
Kunststoff.
11. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die linienförmige Gelenkzone (2) in montierten Zustand des Möbelstücks eine
von dessen Außenkanten bildet.
12. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fixierung der Verbindungsgelenke (1) die Seitenwände (12, 13) des Möbels
mit dem Boden (15) und der Decke (16) formschlüssig verbindbar sind.
13. Möbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechten Vorderkanten (12a, 13a) der Seitenwände (12, 13) mit je einem
Profilteil (20, 21) versehen sind, das aus zwei die Seitenwände innen und außen übergreifenden
Halteschenkeln (20a, 20b) besteht, die über ein Jochteil (20c) miteinander verbunden
sind, das
a) zwei rechtwinklig zueinander stehende Flächen aufweist, von denen die eine (innere)
Fläche (20d) zwischen den Halteschenkeln liegt und die Stirnfläche der jeweiligen
Seitenwand berührt und die andere (äußere) Fläche (20e) mit der Außenfläche des jeweils
äußeren Halteschenkels (20b) in einer Ebene liegt und
b) eine dritte Fläche (20g) aufweist, die unter einem spitzen Winkel zur Außenfläche
(20f) des besagten äußeren Halteschenkels (20b) verläuft und eine Nut (20h) zur Aufnahme
einer an einer Tür angeordneten Feder besitzt.
14. Möbel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß an den inneren Halteschenkeln (20a) der vorderen Profilteile (20, 21) zu den
Seitenwänden parallele und zur Rückwand (14) gerichtete Rippen (20k) angeordnet sind,
und daß Einlegeböden (17) vorgesehen sind, an deren Enden Vorsprünge (17d) für das
Hintergreifen der Rippen (20k) angeordnet sind.
15. Verfahren zum Montieren eines Möbels nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man den aus der Rückwand (14) und den Seitenwänden (12, 13) bestehenden Schrankteil
um die beiden Gelenkzonen (2) zu einem "U" faltet, den Boden (15) und die Decke (16),
bezogen auf die senkrechte Achse des Möbels, formschlüssig in das "U" einsetzt und
die Seitenwände (12, 13) fest mit Boden und Decke verbindet.