[0001] Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von feinverteilten,
mikrokristallinen bis amorphen Metall- bzw. Legierungspulvern oder hochdispersen Kolloiden
durch Reduktion von Metallsalzen mit Alkali- oder Erdalkalimetallhydriden, die mittels
spezieller Komplexbildner in organischen Solventien in Lösung gehalten werden. Beansprucht
wird ferner die Anwendung der erfindungsgemäß hergestellten Pulver in der Pulvertechnologie
(Ullmanns Encycl. Techn. Chemie, 4. Aufl. Bd. 19, S. 563) oder als Katalysatoren in
reiner oder geträgerter Form (Ullmanns Encycl. Techn. Chemie, 9. Auflage, Bd. 13,
S. 517; ferner: Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, Vol. 19, S. 28 f.).
Die erfindungsgemäß hergestellten Kolloide lassen sich verwenden, um Metalle in Form
feiner Clusterpartikel auf Oberflächen aufzubringen (J.S. Bradley, E. Hill, M.E. Leonowicz.
H.J.Witzke,
J. Mol. Catal. 1987, 41, 59 und dort zit. Lit.) oder als homogene Katalysatoren einsetzen. (J.P. Picard, J. Dunogues, A. Elyusufi,
Synth. Commun. 1984, 14, 95; F. Freeman, J.C. Kappos,
J. Am. Chem. Soc. 1985, 107, 6628; W.F. Maier, S.J. Chettle, R.S. Rai, G. Thomas,
J. Am. Chem. Soc. 1986, 108, 2608; P.L. Burk, R.L. Pruett, K.S. Campo,
J. Mol. Catal. 1985, 33, 1).
[0002] Neuere Methoden zur Darstellung feinster Metallpartikel bestehen in der Metallverdampfung
(S.C. Davis and K.J. Klabunde,
Chem. Rev. 1982, 82, 153 - 208), elektrolytischen Verfahren (N. Ibl,
Chem. Ing.-Techn. 1964. 36, 601 - 609) sowie der Reduktion von Metallhalogeniden mit Alkalimetallen (R.D. Rieke,
Organometallics, 1983, 2, 377) oder Anthracen-aktiviertem Magnesium (DE 35 41 633). Bekannt ist ferner die Reduktion
von Metallsalzen mit Alkalimetallborhydriden in wäßriger Phase zu Metallboriden (N.N.
Greewood, A. Earnshaw, Chemistry of the Elements, Pergamon Press 1986, S. 190). Die
Korreduktion von Eisen- und Cobaltsalzen in Wasser führt zu einer Fe/Co/B-Legierung
der Zusammensetzung Fe₄₄Co₁₉B₃₇ (J. v. Wonterghem, St. Morup, C.J.W. Koch, St.W. Charles,
St. Wells,
Nature, 1986, 322, 622).
[0003] Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich Metallhydride der ersten oder zweiten
Hauptgruppe PSE mit Hilfe von bor- bzw. galliumorganischen Komplexbildnern in organischer
Phase als Reduktionsmittel für Metallsalze einsetzen lassen, wobei borid- bzw. galliumfreie
Metalle oder Metallegierungen in Pulver- oder kolloidaler Form erhalten werden.
[0004] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß der Reduktionsprozeß
unter sehr milden Bedingungen (-30°C bis +150°C) in organischen Solventien durchgeführt
werden kann, ferner in der guten Abtrennbarkeit der Metall- bzw. Legierungspulver
von den in der Regel löslichen Nebenprodukten, sowie in der Mikrokristallinität der
Pulver und der Tatsache, daß sich die Teilchengrößenverteilung in Abhängigkeit von
der Reaktionstemperatur steuern läßt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß
unter bestimmten Voraussetzungen (Einsatz von Donator-Metallsalzkomplexen und/oder
Ammoniumtriorganohydroboraten) ohne Zusatz weiterer Schutzkolloide in Ethern oder
sogar reinen Kohlenwasserstoffen kolloidale Lösungen von Metallen bzw. Legierungen
erhalten werden.
[0005] Als Metalle der Metallsalze werden bevorzugt die Elemente der Gruppen IVA, IB, IIB,
VB, VIB, VIIB und VIIIB des PSE eingesetzt. Beispiele von Metallen der genannten Gruppen
des PSE sind Sn, Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Hg, Ta, Cr, Mn, Re, Fe, Ru, Os, Co, Rh, Ir, Ni,
Pd, Pt.
[0006] Als Metallsalze bzw. -verbindungen verwendet man solche, die entweder anorganische
oder organische Anionen erhalten, vorzugsweise jene, die in den als Lösungsmittel
verwendeten Systemen solvatisiert werden wie Hydroxide, Oxide, Halogenide, Cyanide,
Cyanate Thiocyanate sowie Alkoholate und Salze organischer Säuren. Als Reduktionsmittel
verwendet man Metallhydride der allgemeinen Formel MH
x (x = 1,2) der 1. bzw. 2. Gruppe des PSE, welche mit einem Komplexbildner der allgemeinen
Formel BR₃, BR
n(OR′)
3-n bzw. GaR₃, GaR
n(OR′)
3-n (R,R′ = Alkyl C₁ bis C₆, Phenyl, Aralkyl; n = 0,1,2) umgesetzt sind (R. Köster in:
Methoden der Organischen Chemie (Houben-Weyl-Müller) 4. Aufl., Bd. XIII/3b, S. 798
ff., Thieme, Stuttgart 1983). Soweit sie nicht ihrerseits mit Metallhydriden reagieren,
eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren alle Arten organischer Solventien,
z.B. Ether, Aliphaten, Aromaten sowie Mischungen verschiedener Lösungsmittel. Die
Umsetzung der Metallhydride mit den Komplexbildnern zwecks Solvatisierung in organischen
Lösungsmittel kann erfindungsgemäß mit besonderem Vorteil in situ, ggf. unter Einsatz
eines stöchiometrischen Unterschusses an Komplexbildner, durchgeführt werden.
[0007] Während der Umsetzung der Metallsalze gehen die komplexgebundenen Hydride in Salze
vom Typ M(Anion)
x (M = Ammonium-, Alkali- oder Erdalkalikation; x = 1,2) über. M-Hydroxide, -Alkoholate,
-Cyanide, -Cyanate und -Thiocyanate bilden mit den bor- und galliumorganischen Komplexbildnern
in organischen Solventien lösliche -at-Komplexe vom Typ M[BR₃(Anion)], M[BR
n(OR′)
3-n(Anion)] bzw. M[GaR₃(Anion)], M[GaR
n(OR′)
3-n(Anion)]. Da die Umsetzungsprodukte der Hydride vermöge dieser -at-Komplexbildung
in Lösung bleiben, läßt sich erfindungsgemäß nach Beendigung der Reaktion das Metall-
bzw. Legierungspulver mit besonderem Vorteil durch einfach Filtration von der klaren
organischen Lösung in reiner Form isolieren. M-Halogenide bilden im Zuge der erfindungsgemäßen
Umsetzung in der Regel keine solchen -at-Komplexe; sie bleiben jedoch nach der Reaktion
in vielen Fällen im organischen Solvens, beispielsweise THF, gelöst. Dies gilt insbesondere
für CsF, LiCl, MgCl₂, LiBr, MgBr₂, LiI, NaI, sowie MgI₂. Für die erfindungsgemäße
Herstellung von Metall- und Legierungspulvern aus entsprechenden Metallhalogen-Verbindungen
ist daher zur Vereinfachung der Aufarbeitung die Wahl des Kations im Hydrid ausschlaggebend.
Es sollte so gewählt werden, daß es mit dem jeweiligen Halogen ein im organischen
Solvens lösliches Halogenid bildet. Alternativ lassen sich M-Halogenide, die nach
der erfindungsgemäßen Umsetzung aus dem organischen Solvens ausfallen, z.B. NaCl,
durch Auswaschen mit z.B. Wasser vom Metall- bzw. Legierungspulver abtrennen. Kennzeichen
des erfindungsgemäß durchgeführten Verfahrens ist, daß der bor- bzw. galliumorganische
Komplexbildner nach der Umsetzung in freier Form oder nach Entkomplexierung der Nebenprodukte
M(Anion)
x wiedergewonnen werden kann. Umsetzungen von Ni(OH)₂ mit Na(BEt₃H) in THF ergeben
z.B. laut ¹¹B-NMR-Spektrum (¹¹B-Signal bei 1 ppm) in Lösung Na(BEt₃OH). Aus diesem
in der Reaktionslösung vorliegenden -at-Komplex erhält man durch Hydrolyse mit HCl/THF
den Komplexbildner BEt₃ laut gaschromatographischer Analyse in 97,6%iger Ausbeute
zurück (Beispiel 15).
[0008] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man Pulvermetalle der Korngröße 0,01
µm (Beispiel 11) bis 200 µm (Tab. 2, Nr. 46). Die Teilchengrößenverteilung läßt sich
durch die Reaktionsparameter steuern. Bei gegebener Kombination von Ausgangsmaterialien
und Lösungsmittel sind die erfindungsgemäß erhaltenen Metallpartikel umso feiner je
tiefer die Reaktionstemperatur ist. So liefert die Umsetzung von PtCl₂ mit Li(BEt₃H)
in THF bei 80°C (Tab. 2, Nr. 46) ein Platinpulver mit relativ breiter Korngrößenverteilung
von 5 bis 100 µm (siehe Abb. 1). Die gleiche Umsetzung bei 0°C (Tab 2, Nr. 45) ergibt
ein Platinpulver mit wesentlich engerer Korngrößenverteilung und einem ausgeprägtem
Maximum bei 15 µm
(vgl. Abb. 2)
ABB 1
ABB 2
[0009] Die erfindungsgemäß hergestellten Metallpulver sind ausweislich ihrer Röntgendiffraktogramme
mikrokristallin bis amorph. Abb. 3 zeigt die mittels CoK
α-Strahlung gemessenen Pulverdiffraktogramme von erfindungsgemäß hergestelltem Fe-Pulver
(Tab. 2, Nr. 3) vor und nach thermischer Behandlung der Probe bei 450°C. Die unbehandelte
Originalprobe zeigt lediglich eine sehr breite Linie (Abb. 3a), ein Beweis für das
Vorliegen von mikrokristallinen bis amorphen Phasen (H.P. Klug, L.E. Alexander,
X-ray Diffraction Procedures for Polycrystalline and Amorphous Materials, 2nd edn., Wiley, New York, 1974). Nach 3-stündiger Behandlung der Probe bei 450°C beobachtet
man infolge Rekristallisation eine scharfe Linie bei einem Streuwinkel 2 ϑ von 52,4°
bei einem Netzgitterebenenabstand von D = 2,03 Å, der für das kubisch flächen-zentrierte
Gitter von α-Fe charakteristisch ist. (Abb. 3b)
ABB 3 a und b
[0010] Eine einfache Korreduktion von Salzen verschiedener Metalle oder von Mischoxiden
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren liefert unter milden Bedingungen feinteilige
Zwei- und Mehrmetall-Legierungen. Die Korreduktion von FeSO₄ und CoCl₂ mit Tetrahydroborat
in wäßriger Lösung beschreiben J. v. Wontherghem, St. Morup et al. (
Nature, 1986, 322, S. 622). Das Resultat dieser Arbeitsweise ist laut Elementarzusammensetzung sowie Sättigungsmagnetisierung
von 89 JT⁻¹kg⁻¹ eine Fe/Co/B - Legierung der Zusammensetzung Fe₄₄Co₁₉B₃₇. Nach Tempern
dieses Produktes bei 452°C steigt die Sättigungsmagnetisierung zwar auf 166 JT⁻¹kg⁻¹
an, bleibt jedoch weit unterhalb des für eine Fe₇₀Co₃₀-Legierung erwarteten Wertes
von 240 JT⁻¹kg⁻¹, was nach Angaben der Autoren auf die Anwesenheit von Bor in legierter
oder separater Phase zurückzuführen ist. Die erfindungsgemäße Korreduktion von FeCl₃
mit CoCl₂ (Molverhältnis 1 : 1; siehe Beispiel Tab. 5, Nr. 6) in THF-Lösung mit LiH/BEt₃
liefert demgegenüber laut Elementaranalyse ein borfreies Pulver der Zusammensetzung
Fe₅₀Co₅₀. Der Beweis für das Vorliegen einer mikrokristallinen bis amorphen Fe/Co-Legierung
folgert aus Röntgendiffraktogrammen des erfindungsgemäß erhaltenen Pulvers vor und
nach thermischer Behandlung (Abb. 4). Vor der Wärmebehandlung zeigt das Diffraktogramm
nur eine sehr breite, diffuse Linie (a) was für schwach kristalline bis amorphe Phasen
charakteristisch ist. Nach der Wärmebehandlung (3Std. bei 450°C) beobachtet man im
Diffraktogramm eine scharfe Linie (b) bei einem Streuwinkel 2 ϑ von 52,7° bei einem
Netzgitterebenenabstand von D = 2,02 Å, der einer kristallisierten Fe/Co-Legierung
entspricht.
ABB 4
[0011] Um nachzuweisen, daß die Legierungsbildung bereits während des erfindungsgemäßen
Reduktionsprozesses erfolgt und keinesfalls nachträglich durch die Wärmebehandlung
induziert wird, wurde ein 1 : 1 -Gemenge von erfindungsgemäß hergestelltem, amorphem
Fe- und Co-Pulver vor und nach der Wärmebehandlung bei 450°C vermessen (Abb. 5). Das
unbehandelte Gemenge zeigt wiederum eine diffuse Linie (a). Nach 3 Std. bei 450°C
erwächst jedoch daraus die Überlagerung zweier Sets von Linien (b) für kubisch raumzentriertes
Fe (x) sowie hexagonales bzw. kubisch flächenzentriertes Co (o). Ein Vergleich von
Abb. 4 und 5 belegt, daß bereits bei der erfindungsgemäßen Korreduktion eine mikrokristalline
bis amorphe Legierung gebildet wird, die erst bei Wärmebehandlung rekristallisiert.
ABB 5
[0012] Erfindungsgemäß lassen sich einphasige Zwei- und Mehrstoffsysteme in mikrokristalliner
bis amorpher Form durch Korreduktion der Salze von Haupt- und Nebengruppenelementen,
Bunt- und/oder Edelmetallen frei kombinieren. Ebenso ist es erfindungsgemäß mit besonderem
Vorteil möglich, durch Korreduktion von auf Trägermaterialien , soweit diese nicht
mit Hydroethylboraten reagieren (z.B. Al₂O₃, SiO₂ oder organische Polymere) aufgezogenen
Metallsalze und/oder Metallverbindungen oder Salzmischungen zu schalenförmigen amorphen
Metallen und/oder Legierungen auf Trägern zu erzeugen.
[0013] Amorphe Legierungen in reiner oder geträgerter Form sind als Katalysatoren von großem
technischen Interesse.
[0014] Mit besonderem Vorteil lassen sich sich erfindungsgemäß unter bestimmten Bedingungen
Metalle und/oder Legierungen in organischen Lösungsmitteln ohne Zusatz eines Schutzkolloids
in kolloidaler Lösung erhalten. Die Umsetzung von Bunt- oder Edelmetallsalzen (einzeln
oder als Mischung) mit den nach der deutschen Patentanmeldung P 39 01 027.9 zugänglichen
Tetraalkylammoniumtriorganohydroboraten führt bei Raumtemperatur in THF zu stabilen,
in der Durchsicht roten, kolloidalen Lösungen der Metalle. Werden die Metallsalze
in Form von Donatorkomplexen eingesetzt, lassen sich erfindungsgemäß die kolloidalen
Metalle auch mit Alkali- bzw. Erdalkalimetalltriorganohydroboraten in THF- oder Kohlenwasserstoffen
herstellen (siehe Tabelle 6, Nr. 15, 16, 17).
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Herstellung von Nickelpulver aus Ni(OH)₂ mit NaBEt₃H in THF
[0016] Zu einer Lösung von 1,85 g (20 mmol) Ni(OH)₂ in 200 ml THF in einem 500 ml-Kolben
werden unter Schutzgas 5 g (41 mmol) NaBEt₃H gelöst in THF (1 molar) bei 23°C unter
Rühren getropft. Nach zwei Stunden wird die klare Reaktionslösung vom Nickelpulver
getrennt und mit je 200 ml THF, Ethanol, THF, Pentan gewaschen. Nach Trocknen im Hochvakuum
(10⁻³ mbar) erhält man 1,15 g Metallpulver (s. Tab. 1, Nr. 6).
Metallgehalt der Probe: 94,7% Ni
Oberfläche nach BET: 29,7 m²/g
Beispiel 2
Herstellung von Silberpulver aus AgCN, Ca(BEt₃H)₂ in Diglyme
[0017] 1,34 g (10 mmol) AgCN werden in einem 500 ml-Kolben unter Schutzgas mit 2,38 g (10
mmol) Ca(BEt₃H)₂ gelöst in Diglyme (0,1 molar) versetzt und mit Diglyme auf ein Arbeitsvolumen
von 250 ml aufgefüllt. Man rührt bei 23°C zwei Stunden und trennt das schwarze Metallpulver
von der Reaktionslösung. Das Silberpulver wird mit je 200 ml THF, Ethanol, THF, Pentan
gewaschen und im Hochvakuum (10⁻³ mbar) getrocknet. Man erhält 1,10 g Metallpulver
(s. Tab. 1, Nr. 17).
Metallgehalt der Probe: 89,6% Ag
Oberfläche nach BET: 2,3 m²/g

Beispiel 3
Herstellung von Rheniumpulver aus ReCl₃, LiBEt₃H in THF
[0018] Zu einer Lösung von 2,43 g (8,3 mmol) ReCl₃ in 200 ml THF in einem 500 ml-Kolben
werden unter Schutzgas 3,8 g (36 mmol) LiBEt₃H gelöst in THF (1 molar) bei 23°C unter
Rühren getropft. Nach zwei Stunden wird die klare Reaktionslösung vom Rheniumpulver
getrennt und das Rheniumpulver mit je 200 ml THF, Ethanol, THF, Pentan gewaschen,
und nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) erhält man 1,50 g Metallpulver (s. Tab.
2, Nr. 36).
Metallgehalt der Probe: 95,4%
Oberfläche nach BET: 82,5 m²/g
Beispiel 4
Herstellung eines Cobaltpulvers mit LiH, BEt₃ aus CoCl₂
[0019] In einem 500 ml-Kolben werden 3,32 g (25,6 mmol) CoCl₂ unter Schutzgas mit 0,5 g
(63 mmol) LiH, 0,62 g (6,3 mmol) Triethylboran und 250 ml THF versetzt und 16 Stunden
unter Rühren auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird
das Cobaltpulver von der Reaktionslösung getrennt und mit je 200 ml THF, Ethanol,
THF, Pentan gewaschen. Nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) erhält man 1,30 g Metallpulver
(s. Tab. 2, Nr. 10).
Metallgehalt der Probe: 95,8% Co
Oberfläche nach BET: 17,2 m²/g
Beispiel 5
Herstellung von Tantalpulver aus TaCl₅ mit LiH, BEt₃ in Toluol
[0020] In einem 500 ml-Kolben werden 3,57 g (10 mmol) TaCl₅ unter Schutzgas mit 0,48 g (60
mmol) LiH, 0,6 g (6 mmol) Triethylboran und 250 ml Toluol versetzt und 16 Stunden
bei 80°C unter Rühren erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Tantalpulver
von der Reaktionslösung getrennt und mit 3 x 200 ml Toluol, 1 x 200 ml Pentan gewaschen.
Nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) erhält man 3,87 g Metallpulver (s. Tab. 2,
Nr. 34).
Metallgehalt der Probe: 46,5% Ta
Beispiel 6
Darstellung von Na[(Et₂GaOEt)H]
[0021] 34,5 g (200 mmol) Diethylethoxigallium - Et₂GaOEt - werden in 400 ml THF mit 30,5
g (1270 mmol) NaH vier Stunden unter Schutzgas unter Rückfluß gekocht. Man erhält
eine klare Lösung, die über eine D-4-Glasfritte von überschüssigen NaH befreit wird.
Laut Protolyse mit Ethanol ergab sich eine 0,45 molare Lösung.
Herstellung von Palladiumpulver aus PdCl₂ und Na[(Et₂GaOEt)H] in THF
Beispiel 7
Herstellung von Rhodiumpulver aus RhCl₃, NBu₄(BEt₃H) in THF
[0023] Zu einer Lösung von 2,15 g (10,3 mmol) RhCl₃ in 200 ml THF in einem 500 ml-Kolben
werden unter Schutzgas 11,6 g (34 mmol) NBu₄(BEt₃H) gelöst in THF (0,5 molar) bei
23°C unter Rühren getropft. Nach acht Stunden wird in die schwarze Lösung 100 ml Wasser
getropft und anschließend das Rhodiumpulver von der Reaktionslösung getrennt. Das
Rhodiumpulver wird mit je 200 ml THF, H₂O, THF, Pentan gewaschen und im Hochvakuum
(10⁻³ mbar) getrocknet. Man erhält 1,1 g Metallpulver (s. Tab. 3, Nr. 4).
Metallgehalt der Probe: 90,6%
Oberfläche nach BET: 58,8 m²/g
Tabelle 3
Reduktionen mit NBu₄(BEt₃H) |
Nr. |
Edukte |
Reaktionsbed. |
Produkte |
spez. Oberfl. nach BET (m²/g) |
|
Metallsalz |
NBu₄(BEt₃H) |
t |
T |
Auswaage |
Metallgeh. |
Borgeh. |
|
|
|
(mmol) |
(mmol) |
(h) |
(°C) |
(g) |
(%) |
(%) |
|
1 |
FeCl₃ |
6,3 |
22 |
1 |
40 |
0,1 |
95,3 |
0,2 |
- |
2 |
CoCl₂ |
11,9 |
29 |
1 |
23 |
0,39 |
93,6 |
0,0 |
10,5 |
3 |
RuCl₃ |
8,6 |
30 |
8 |
23 |
0,9 |
87,9 |
1,2 |
30,0 |
4 |
RhCl₃ |
10,3 |
34 |
8 |
23 |
1,1 |
90,6 |
0,5 |
58,8 |
5 |
PdCl₂ |
10,0 |
25 |
8 |
40 |
1,0 |
96,9 |
1,0 |
10,8 |
6 |
IrCl₃ |
6,7 |
23 |
8 |
40 |
0,96 |
96,6 |
0,0 |
8,1 |
7 |
PtCl₂ |
10,0 |
25 |
8 |
40 |
1,37 |
97,9 |
0,0 |
24,1 |
Lösungsmittel: THF |
Beispiel 8
Herstellung eines Platinpulvers aus (NH₃)₂PtCl₂, NaBEt₃H in THF
[0024] Zu einer Lösung von 3,0 g (10 mmol) (NH₃)₂PtCl₂ in 200 ml THF in einem 500 ml-Kolben
werden unter Schutzgas 3,05 g (25 mmol) NaBEt₃H gelöst in THF (1 molar) bei 23°C unter
Rühren getropft. Nach zwei Stunden wird die klare Reaktionslösung vom Platinpulver
getrennt und das Platinpulver mit je 200 ml THF, H₂O, THF, Pentan gewaschen, und nach
Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) erhält man 1,95 g Metallpulver (s. Tab. 4, Nr.
1).
Metallgehalt der Probe: 97,1% Pt
Tabelle 4
Reduktion von metallorganischen Verbindungen |
Nr. |
Edukte |
Reaktionsbed. |
Produkte |
|
Metallsalz |
Reduktionsmittel |
t |
T |
Auswaage |
Metallgeh. |
Borgeh. |
|
|
(mmol) |
|
(mmol) |
(h) |
(°C) |
(g) |
(%) |
(%) |
1 |
Pt(NH₃)₂Cl₂ |
10 |
NaBEt₃H |
25 |
2 |
23 |
1,95 |
97,1 |
0,32 |
2 |
Pt(Py)₂Cl₂ |
2 |
LiBEt₃H |
5 |
2 |
23 |
0,38 |
97,1 |
0,02 |
3 |
Pt(Py)₄Cl₂ |
2 |
LiBEt₃H |
5 |
2 |
23 |
0,38 |
97,5 |
0,01 |
4 |
CODPtCl₂ |
10 |
NaBEt₃H |
25 |
2 |
60 |
1,96 |
97,9 |
0,58 |
5 |
CODPtCl₂ |
10 |
NaBEt₃H |
25 |
2 |
23 |
1,06 |
96,9 |
0,16 |
Lösungsmittel: THF |
Py = Pyridin |
COD = Cyclooctadien-1,5 |
Beispiel 9
Herstellung einer Cobalt-Platin-Legierung aus PtCl₂, CoCl₂, LiBEt₃H in THF
[0025] Zu einer unter Rückfluß kochenden Lösung von 2,04 g (15,7 mmol) CoCl₂ und 4,18 g
(15,7 mmol) PtCl₂ in einem 500 ml-Kolben in 260 ml THF werden unter Schutzgas 9,54
g (90 mmol) LiBEt₃H, gelöst in 90 ml THF, unter Rühren getropft. Nach sieben Stunden
Reaktionzeit läßt man auf 23°C abkühlen und trennt die klare Reaktionslösung von der
Pulverlegierung, die mit je 250 ml THF, Ethanol, THF, Pentan gewaschen wird. Nach
dem Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) erhält man 3,96 g Metallegierungspulver (s.
Tab. 5, Nr. 8).
Metallgehalt der Probe: 76,3% Pt, 21,6% Co
Borgehalt der Probe: 0,0%
Oberfläche nach BET: 18,3 m²/g
Röntgendiffraktogramm, gemessen mit CoK
α-Strahlung und Fe-Filter
Reflexmaxima 2 ϑ: 55,4° (47,4°) bei Netzgitterebenenabstand D von 1,93 Å (2,23 Å)
Beispiel 10
Herstellung einer Eisen-Cobalt-Legierung aus FeCl₃, CoCl₂, BEt₃, LiH in THF
[0026] 2,97 g (22,9 mmol) CoCl₂ und 3,79 g (23,4 mmol) FeCl₃ werden unter Schutzgas in einem
500 ml-Kolben mit 1,01 g (127 mmol) LiH, 1,25 g (12,7 mmol) Triethylboran und 350
ml THF versetzt. Es wird sechs Stunden auf 67°C erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur
wird die Eisen-Cobalt-Pulverlegierung von der Reaktionslösung abgetrennt und mit
2 x 200 ml THF gewaschen. Anschließend wird mit 150 ml THF sowie 100 ml Ethanol bis
zum Ende des Ausgasens gerührt. Man wäscht erneut mit je 200 ml THF und Pentan und
erhält nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) 2,45 g Metallegierungspulver (s. Tab.
5, Nr. 6).
Metallgehalt der Probe: 47,0% Fe, 47,1% Co
Borgehalt der Probe: 0,0%
Oberfläche nach BET: 42,0 m²/g
Röntgendiffraktogramm, gemessen mit CoK
α-Strahlung und Fe-Filter
Reflexmaxima 2 ϑ: 52,7° bei Netzgitterebenenabstand D von 2,02 Å
Beispiel 11
Herstellung einer Eisen-Cobalt-Legierung aus FeCl₃, CoCl₂, LiBEt₃H in THF
[0027] Eine Lösung von 9,1 g (56 mmol) FeCl₃ und 3,1 g (24 mmol) CoCl₂ in 2,5 l THF wird
innerhalb von fünf Stunden bei 23°C zu 150 ml einer 1,7 molaren (255 mmol) Lösung
von LiBEt₃H in THF unter Rühren getropft. Nach Rühren über Nacht wird die Eisen-Cobalt-Legierung
von der klaren Reaktionslösung abgetrennt und 2 x mit je 200 ml THF gewaschen. Anschließend
wird mit 300 ml Ethanol, dann mit einer Mischung aus 200 ml Ethanol und 200 ml THF
bis zum Ende des Ausgasens gerührt. Man wäscht erneut 2 x mit je 200 ml THF und erhält
nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) 5,0 g Metallegierungspulver (s. Tab. 5, Nr.
7)
Metallgehalt der Probe: 54,79% Fe, 24,45% Co
Borgehalt der Probe: 0,0%
Röntgendiffraktogramm, gemessen mit CoK
α-Strahlung und Fe-Filter
Reflexmaxima 2 ϑ: 52,5° (99,9°) bei Netzgitterebenenabstand D von 2,02 Å (1,17 Å)
Teilchengröße bestimmt nach REM-Aufnahme und Röntgendiffraktorgramm: 0,01 - 0,1 µm

Beispiel 12
Herstellung einer kolloiden Chromlösung mit NBu₄(BEt₃H) in THF
[0028] 1,58 g (10 mmol) CrCl₃ werden mit 11,25 g (33 mmol) NBu₄(BEt₃H) gelöst in THF, unter
Schutzgas bei 23°C in weiteren 300 ml THF unter Rühren gelöst. Man erhält eine kolloide
Chromlösung (s. Tab. 6, Nr. 2).
Beispiel 13
Herstellung einer kolloiden Platinlösung aus Pt(Py)₄Cl₂ und KBEt₃H in Toluol (Py =
Pyridin)
[0029] 0,583 g (1 mmol) Pt(Py)₄Cl₂ werden mit 0,28 g (2 mmol) KBEt₃H bei -20°C in 300 ml
Toluol unter Schutzgas und unter Rühren gelöst. Man erhält eine im Durchlicht dunkelrote
kolloide Platinlösung (s. Tab. 6, Nr. 17).
Tabelle 6
Darstellung kolloider Metallösungen |
Nr. |
Edukte |
Reaktionsbed. |
|
|
|
Metallsalz |
NBu₄(BEt₃H) |
t |
T |
Lösungsmittel |
|
|
(mmol) |
(mmol) |
(min) |
(°C) |
|
(ml) |
1 |
MnCl₂ |
10 |
25 |
20 |
23 |
THF |
300 |
2 |
CrCl₃ |
10 |
33 |
20 |
23 |
THF |
300 |
3 |
FeCl₃ |
10 |
35 |
20 |
23 |
THF |
300 |
4 |
CoF₂ |
10 |
25 |
20 |
23 |
THF |
300 |
5 |
CoCl₂ |
10 |
25 |
20 |
23 |
THF |
300 |
6 |
NiF₂ |
10 |
25 |
20 |
23 |
THF |
300 |
7 |
NiCl₂ |
10 |
25 |
20 |
23 |
THF |
300 |
8 |
RuCl₃ |
1 |
4 |
20 |
23 |
THF |
300 |
9 |
RhCl₃ |
1 |
4 |
20 |
23 |
THF |
300 |
10 |
PdCl₂ |
1 |
3 |
20 |
23 |
THF |
300 |
11 |
IrCl₃ |
1 |
4 |
20 |
23 |
THF |
300 |
12 |
ReCl₃ |
1 |
4 |
20 |
23 |
THF |
300 |
13 |
OsCl₃ |
1 |
4 |
20 |
23 |
THF |
300 |
14 |
PtCl₂ |
1 |
3 |
20 |
23 |
THF |
300 |
15 |
(COD)PtCl₂ |
1 |
3 |
20 |
23 |
THF |
150 |
16 |
Pt(Py)₄Cl₂ |
1 |
2,0* |
300 |
-20 |
THF |
150 |
17 |
Pt(Py)₄Cl₂ |
1 |
2,0* |
300 |
-20 |
Toluol |
300 |
18 |
CoCl₂/FeCl₃ |
1/1 |
6 |
20 |
23 |
THF |
300 |
* KBEt₃H |
Py = Pyridin |
COD = Cyclooctadien-1,5 |
Beispiel 14
Herstellung einer Fe/Co-Legierung auf einem Al₂O₃-Träger
[0030] 11,5 g (70,89 mmol) FeCl₃ und 2,3 g (17,7 mmol) CoCl₂ werden in 1 l THF gelöst. In
einer 1 l-Steilbrustflasche werden 50 g Al₂O₃ (SAS 350 Pellets, Rhône Poulenc) in
335 ml der oben dargestellten FeCl₃/CoCl₂-Lösung in THF über Nacht getränkt, wobei
sich die grüne Lösung nahezu entfärbt. Das Lösungsmittel wird entfernt und der Träger
im Hochvakuum (10⁻³ mbar) drei Stunden getrocknet. Die Tränkung wird mit weiteren
335 ml FeCl₃/CoCl₂-Lösung wiederholt, wobei man eine intensiv gelb gefärbte Lösung
erhält. Die Lösung wird entfernt und die Al₂O₃-Träger erneut im Hochvakuum (10⁻³ mbar)
drei Stunden getrocknet. Die Tränkung wird noch einmal mit 330 ml FeCl₃/CoCl₂-Lösung
über Nacht durchgeführt. Es tritt keine Farbänderung der Lösung mehr auf. Die Lösung
wird entfernt und die Al₂O₃-Pellets werden mit 63,6 g (600 mmol) LiBEt₃H in 400 ml
THF bei 23°C, 16 Stunden behandelt, wobei sich die Pellets unter H₂-Entwicklung schwarz
färben. Die Reaktionslösung wird entfernt und die Pellets werden mit je 300 ml THF,
THF/Ethanol (2:1), THF gewaschen und im Hochvakuum (10⁻³ mbar) vier Stunden getrocknet.
Man erhält Al₂O₃-Pellets, die nur an der Oberfläche schalenförmig mit einer Fe/Co-Legierung
belegt sind.
Elementaranalye: 1,13% Fe, 0,50% Co
Beispiel 15
Regeneration des Trägers BEt₃
[0031] Zu der in Beispiel 1 vom Nickelpulver abgetrennten klaren Reaktionslösung wird unter
Schutzgas und Rühren innerhalb 20 Minuten 11,7 ml einer 3,5 molaren (41 mmol) Lösung
von HCl in THF zugetropft, wobei nach kurzem Aufschäumen und leichter Erwärmung ein
weißer Niederschlag (NaCl) ausfällt. Die Reaktionsmischung wird mit Na₂CO₃ neutralisiert
und über eine D-3-Glasfritte filtriert. Man erhält 222,5 g klares Filtrat des laut
gaschromatographischer Analyse 1,76% (3,92 g = 40 mmol) BEt₃ enthält. Somit werden
97,5% des Trägers BEt₃, bezogen auf eingesetzten Trägerkomplex, wiedergewonnen.
Beispiel 16
Regeneration des Trägers BEt₃
[0032] Zu der unter Schutzgas in Beispiel 3 abgetrennten Lösung werden 1,62 g (10 mmol)
FeCl₃ gegeben. Nach Abreaktion wird die Lösung destilliert. Man erhält 206 g klares
Destillat, das laut gaschromatographischer Analyse 1,63% (3,36 g = 34,3 mmol) BEt₃
enthält. Somit werden 95,2% des Trägers BEt₃, bezogen auf den eingesetzten Trägerkomplex,
wiedergewonnen.
Beispiel 17
Herstellung von Cobaltpulver aus CoO mit NaBEt₃H in Toluol
[0033] 3,0 g (40 mmol) CoO und 70 ml Toluol werden in einem 250 ml Rührautoklaven unter
Schutzgas mit 75 ml 1,61 molarer NaBEt₃H-Lösung (120 mmol in Toluol) versetzt und
unter H₂-Atmosphäre (3 bar) 16 h auf 130°C erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur
bläst man das Schutzgas (H₂) ab und füllt eine schwarze Reaktionsmischung aus. Das
Cobaltpulver wird von der überstehenden klaren Lösung abgetrennt und mit 200 ml THF
gewaschen. Man rührt anschließend mit 100 ml THF sowie 100 ml Ethanol bis Ende des
Ausgasens, wäscht erneut zweimal mit je 200 ml THF und erhält nach zweistündigem Trocknen
im Hochvakuum (10⁻³ mbar) 2,4 g Metallpulver (s. Tab. 1, Nr. 2)
Metallgehalt der Probe: 98,1% Co
Oberfläche nach BET: 79,2 m²/g
Beispiel 18
Herstellung von Silberpulver aus Ag₂O mit NaBEt₃H in Toluol
[0034] Zu 4,64 g (20 mmol) Ag₂O und 31 ml Toluol werden in einem 500 ml-Kolben unter Schutzgas
39 ml einer 1,55 molaren NaBEt₃H-Lösung (60 mmol in Toluol) bei Raumtemperatur unter
Rühren getropft. Nach 16 h wird die Reaktionslösung vom Silberpulver getrennt und
dieses mit 200 ml THF gewaschen. Man rührt anschließend mit 100 ml THF sowie 100 ml
Ethanol bis Ende des Ausgasens, wäscht erneut zweimal mit je 200 ml THF und erhält
nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³ mbar) 4,19 g Metallpulver (s. Tab. 1, Nr. 21).
Metallgehalt der Probe: 97,7% Ag
Oberfläche nach BET: 1,8 m²/g
Beispiel 19
Herstellung schalenförmig aufgetragenen Nickels auf Aluminiumoxidträger aus NiCl₂
· 6 H₂O mit LiBEt₃H in THF
[0035] 270 g kugelförmiges, neutrales Aluminiumoxid werden bei Raumtemperatur in einer Lösung
von 150 g (631,3 mmol) NiCl₂ · 6 H₂O in 500 ml Ethanol 45 min umgeschwenkt, von der
überstehenden Lösung befreit und 24 h im Hochvakuum (10⁻³ mbar) bei 250°C getrocknet.
Nach Abkühlen versetzt man unter Schutzgas mit 1 l 1,5 molarer LiBEt₃H-Lösung in THF
und trennt nach 16 h Umschwenken die klare Reaktionslösung ab. Man wäscht mit je 1,5
l THF, THF/Ethanol-Gemisch (1 : 1), THF und erhält nach Trocknen im Hochvakuum (10⁻³
mbar) kugelförmiges Aluminiumoxid mit 2,5% schalenförmig aufgebrachtem Ni-Metall.
Durch Wiederholen der Prozedur kann unter Erhalt der Schalenform der Ni-Gehalt erhöht
werden.
Beispiel 20
Herstellung eines mit Nickel durchtränkten Aluminiumoxidträgers aus NiCl₂ · 6 H₂O
mit LiBEt₃H in THF
[0036] 270 g kugelförmiges, neutrales Aluminiumoxid werden bei Raumtemperatur mit einer
Lösung von 200 g (841,7 mmol) NiCl₂ · 6 H₂O in 500 ml destilliertem Wasser 16 h getränkt.
Nach Trocknen in Hochvakuum (250°C, 24 h) setzt man, wie in Beispiel 9 beschrieben,
mit LiBEt₃H um und erhält nach Aufarbeitung ein mit Nickel durchtränktes Aluminiumoxid
mit einem Ni-Gehalt von 4,4%. Durch Wiederholen der Prozedur kann der Ni-Gehalt erhöht
werden.
1. Verfahren zur Herstellung von hochdispersen, mikrokristallinen bis amorphen Metallen
und/oder Legierungen in Form von Pulvern oder Kolloiden, dadurch gekennzeichnet, daß
man in einem inerten organischen Lösungsmittel Metallsalze mit Metall-Hydriden der
1. oder 2. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (PSE), die mit Komplexbildnern
in Lösung gehalten werden, oder mit NR₄˝(BR₃H), NR₄˝(BRn(OR′)3-nH) (R= C₁-C₆-Alkyl, Ar-C₁-C₆-alkyl; R′= C₁-C₆-Alkyl, Aryl, Ar-C₁-C₆-Alkyl; R˝ = C₁-C₆-Alkyl,
Aryl, Ar-C₁-C₆-alkyl, Tri-C₁-C₆-alkylsilyl, n = 0, 1, 2) umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallsalze einzeln
oder als Mischung diejenigen der Metalle der Gruppen IVA, IB, IIB, VB, VIB, VIIB und
VIIIB des PSE in organischen Solventien gelöst und/oder suspendiert einsetzt und bei
-30°C bis +150°C, vorzugsweise 0°C bis +80°C, mit Metallhydriden MHx (x = 1,2) der 1. bzw. 2. Gruppe des PSE in Gegenwart eines Komplexbildners der allgemeinen
Formel BR₃, BRn(OR′)3-n bzw. GaR₃, GaRn(OR′)3-n, wobei R, R′ und n die oben genannte Bedeutung aufweisen, umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet daß die Metallsalze in Form
von Donator-Komplexen eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsalze mit
Metallhydriden und einem Unterschuß des Komplexbildners umgesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Komplexbildner durch
Ansäuern in Form von BR₃ bzw. BRn(OR′)3-n regeneriert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 zur Herstellung kolloidal in THF gelöster Metalle
bzw. Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß Salze der Bunt- bzw. Edelmetalle einzeln
oder als Mischung mit Tetraalkylammoniumtriorganohydroboraten in THF umgesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung
in Gegenwart von Trägermaterialien durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 zur Herstellung kolloidal in THF und/oder Kohlenwasserstoffen
gelöster Metalle bzw. Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß Donatorkomplexe von
Bunt- bzw. Edelmetallsalzen einzeln oder als Mischung mit Tetraalkylammoniumtriorganohydroboraten
oder Alkali- bzw. Erdalkalimetallhydriden in Gegenwart eines Komplexbildners in THF
und/oder Kohlenwasserstoffen umgesetzt werden.
9. Kolloidale Lösungen von Metallen und/oder Legierungen erhältlich nach Anspruch
1 und 6-8, in THF und/oder Kohlenwasserstoffen.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß man die kolloidal
in THF oder Kohlenwasserstoffen gelösten Metalle und/oder Legierungen in Gegenwart
von anorganischen oder organischen Trägermaterialien herstellt und/oder sie adsorptiv
an diese Träger bindet.
11. Metallpulver erhältlich nach Anspruch 1 - 4 der Korngöße 0,01 - 200 µm, die ausweislich
ihres Röntgendiffraktogramms mikrokristallin bis amorph sind.
12. Metall-Legierungspulver erhältlich nach Anspruch 1 - 4 der Korngröße 0,01 - 200
µm, die ausweislich ihres diffusen Röntgendiffraktogramms mirkokristallin bis amorph
sind.
13. Verwendung der mikrokristallinen bis amorphen Metall- bzw. Legierungspulver erhältlich
nach Anspruch 11 und 12 in der Pulvertechnologie.
14. Verwendung von mikrokristallinem bis amorphem Pt-Pulver der Korngröße 2 - 200
µm erhältlich nach Anspruch 1 - 4 zur pulvermetallurgischen Beschichtung von Glas-
und Keramikwerkstoffen.
15. Verwendung von mikrokristallinen bis amorphen Fe/Ni/Co-Legierungen erhältlich
nach Anspruch 1-4 zur pulvermetallurgischen Versiegelung von Glaswerkstoffen.