[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für Vakuumverpackungsmaschinen
mit zweiteiliger Kammer zum Tiefziehen und/oder Evakuieren, wobei mindestens ein Kammerteil
auf einem Hubträger zur Bewegung des Kammerteils in Richtung auf die Folienebene angeordnet
ist, und wobei eine Wanne außerhalb der Kammer zur Unterstützung der Verpackung angeordnet
ist.
[0002] Vakuumverpackungsmaschinen besitzen in der Regel zwei Kammern. Die Kammern sind zweiteilig
ausgebildet und bestehen im allge meinen aus einem Ober- und einem Unterteil. Zwischen
den beiden Kammerteilen befindet sich die Folienebene.
[0003] Zum Formen der Vertiefung in der Folie und zum Evakuieren ist es notwendig, daß mindestens
ein Kammerteil beweglich ausgebildet ist. Meist ist dies das untere Kammerteil, während
das obere Kammerteil keine oder nur geringfügige Bewegungen ausführt. Dagegen wird
die Hubbewegung des unteren Kammerteils von einem relativ kräftigen Antrieb bewirkt.
Aus diesem Grund entsteht eine Unfallgefahr. Es läßt sich nicht ausschließen, daß
die Bedienungsperson mit der Hand oder dem Arm in den Bereich der Hubbewegungen gelangen
kann. Die bisherigen Sicherungsvorrichtungen zur Verhinderung derartiger Unfälle befriedigen
nicht. Klappen oder ähnliche Mittel bieten keinen ausreichenden Schutz. Abdeckungen,
die durch ihre Länge einen Zugang zum Kammerraum verhindern, vergrößern die äußeren
Abmessungen der Maschine.
[0004] Die erste Kammer dient dazu, in eine der Folien Vertiefungen einzuformen, während
die andere Kammer die Aufgabe hat, die gefüllten Packungen zu evakuieren und die Ränder
der beiden Folien zu versiegeln. Zwischen diesen Kammern liegt die Füllstation. Zur
Unterstützung der gefüllten Verpackungen wird beispielsweise eine Wanne oder Rinne
vorgesehen, z.B. mit einem geringen Abstand unter dem Boden der Verpackung angeordnet
ist. Diese Wannen lassen sich je nach Kammerausdehnung verstellen.
[0005] In der DE-OS 26 21 866 ist eine Sicherungsvorrichtung beschrieben, in der eine der
Kammern ein Element trägt, das in geöffneter Stellung über den Rand der Kammer in
Richtung auf das andere Kammerteil hinausragt und in seiner auf den Rand der Kammer
zu bewegten Stellung über eine Steuereinrichtung einen Schalter so auslöst, daß die
Bewegung der Kammerteile aufeinander zu unterbrochen wird.
[0006] Eine solche Sicherungsvorrichtung bietet keinen ausreichenden Schutz, da beispielsweise
das Abschalten der Kammerbewegung zu spät erfolgen kann, oder auch die Sicherungsvorrichtung
leicht überbrückt wird. Diese Gefahr besteht insbesondere deshalb, weil bei jedem
Kammerwechsel, also bei jedem Formatwechsel, die Sicherungseinrichtung demontiert
werden muß.
[0007] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Sicherungsvorrichtung für derartige
Vakuumverpackungsmaschinen zu schaffen, die zu keiner nennenswerten Vergrößerung der
äußeren Abmessungen der Maschine führt, einen sicheren Schutz ergibt und die praktisch
nicht manipulierbar ist.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgegangen von einer Sicherungsvorrichtung der oben
beschriebenen Art und vorgeschlagen, daß die Sicherungsvorrichtung vom kammerseitigen
Ende der Wanne getragen ist und aus einem voreilenden Schieber besteht, der den Zugang
zum Kammerraum abdeckt, und wobei der Schieber mit Schaltelementen verbunden ist,
die den Hub des Trägers dann abstoppen, wenn der Schieber auf ein Hindernis stößt.
[0009] Der Schieber gemäß der Erfindung benötigt nur wenig Platz und auch der Herstellungsaufwand
ist vergleichsweise gering. Durch die Montage an der Wanne läßt sich der Schieber
der jeweiligen Kammergröße leicht anpassen.
[0010] Bevor der Hubvorgang des Trägers einsetzt, wird der Schieber durch einen entsprechenden
Antrieb in die Höhe geschoben, worauf dann beispielsweise aus Zeitersparnisgründen
die Hubbewegung der Kammer bereits während der Bewegung des Schiebers einsetzen kann.
Auch ist es möglich, die Bewegung der Kammer erst dann einzuleiten, wenn der Schieber
in seiner Endposition angelangt ist. Stößt der Schieber auf ein Hindernis, wird sofort
die Bewegung des Trägers abgebrochen bzw. diese setzt dann gar nicht erst ein.
[0011] Durch ein entsprechendes Voreilen des Schiebers kann sichergestellt werden, daß
die Kammerbewegung rechtzeitig abgestoppt wird, bevor eine Gefahr für die Bedienungsperson
entsteht.
[0012] Als günstig hat es sich herausgestellt, wenn an der Sicherungsvorrichtung ein Schalter
vorgesehen ist, der mit einem Kontakt an der Kammer zusammenwirkt. Da die Sicherungsvorrichtung
am kammerseitigen Ende der Wanne angeordnet ist, muß sichergestellt werden, daß die
Vorrichtung tatsächlich direkt an die Kammer anschliesst, bevor der Arbeitsvorgang
der Kammer einsetzen kann. Zu diesem Zweck wird ein Kontakt zwischen der Sicherungsvorrichtung
und der Kammer, beispielsweise mittels eines Schalters und Magnetstreifens, hergestellt.
Bei Unterbrechung des Kontaktes erfolgt Abstoppen der Maschine. Auf diese Weise wird
ein überbrücken oder ein Manipulieren der Vorrichtung ausgeschlossen und es wird sichergestellt,
daß kein Spalt zwischen Kammer und Sicherungsvorrichtung entsteht, in den mit der
Hand eingegriffen werden kann.
[0013] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung deckt der Schieber vor Beginn der
Kammerbewegung den Zugang zum Kammerraum nahezu vollständig ab. Diese Höhenlage wird
durch das Zusammenwirken eines Schalters an der Sicherungseinrichtung mit einem ortsfesten
Bezugspunkt erreicht. Wird die vorgesehene Höhenlage der Oberkante des Schiebers
nicht erreicht, stoppt die Maschine ab bzw. die Kammer wird erst gar nicht angehoben.
Der in der Endlage des Schiebers verbleibende Raum ist in jedem Fall zu gering, als
daß mit der Hand eingegriffen werden könnte.
[0014] Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn der Schieber in Transportrichtung vor
bzw. nach der Kammer angeordnet ist. In jedem Fall muß je nach Ausbildung der Maschine
sichergestellt werden, daß weder von vorne noch von hinten in die Kammer eingegriffen
werden kann, beispielsweise durch das Anordnen von zwei Sicherungsvorrichtungen an
jeder Seite der Kammer.
[0015] Der Antrieb des Schiebers erfolgt über einen Pneumatikzylinder mit kleinem Durchmesser.
Es ist günstig, wenn der Schieberantrieb relativ schwach ausgelegt ist, so daß auch
durch ein geringfügiges Hindernis sofort das Signal zum Anhalten der Maschine ausgelöst
wird.
[0016] Zur Anpassung an die Kammergröße besteht die Wanne aus einem beweglichen und einem
starren Wannenteil. Dabei ist vorzugsweise das bewegliche Wannenteil der Kammer zugewandt
und trägt an ihrem kammerseitigen Ende die Sicherungsvorrichtung. Die Sicherungsvorrichtung
kann auf diese Weise bis direkt an die Kammer angeschoben werden, wobei eine Behinderung
der Hubbewegung der Kammer durch die Wanne ausgeschlossen ist.
[0017] Die Längenverstellung der Wanne wird beispielsweise mittels eines Langloches mit
Schraube vorgenommen.
[0018] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
[0019] Die Figur zeigt einen teilweisen Schnitt durch eine Kammer mit Sicherungsvorrichtung.
[0020] Die Kammer besteht aus den beiden Kammerteilen 1 und 9. Die Kammer kann dabei dazu
dienen, in die Folie 10 muldenartige Vertiefungen einzuformen, also tiefzuziehen.
Die Kammer kann aber auch eine Vakuumkammer sein, in der zwei Folien, die in der Folienebene
3 aufeinanderliegen, miteinander zu verbinden sind, wobei auch die Hohlräume zwischen
den Folien evakuiert werden. Die Laufrichtung der Folie 10 ist mit dem Pfeil 11 angedeutet.
[0021] Das Kammerunterteil 1 ist auf dem Hubträger 2 befestigt, und zwar unabhängig von
den Einrichtungen der Sicherungsvorrichtung. Der Hubträger wird durch einen nicht
näher dargestellten Antrieb in Richtung des Doppelpfeiles 12 angehoben und abgesenkt.
Dementsprechend bewegt sich auch das Kammerteil 1. Das andere Kammerteil 9 führt keine
oder nur verhältnismäßig geringfügige Bewegungen aus, die in der Regel keine Sicherungsvorrichtung
verlangen.
[0022] An die Kammer anschließend ist die Wanne 25 vorgesehen, die sich parallel zur Laufrichtung
der Folie 10 erstreckt. In der Figur ist die Wanne 25 teilweise im Schnitt dargestellt.
[0023] Die Wanne 25 besteht im wesentlichen aus dem beweglichen Wannenteil 28 und dem starren
Wannenteil 29. Beide Wannenteile sind während des Arbeitsvorganges der Maschine fest
miteinander verbunden. Zur Anpassung an die Kammergröße kann das bewegliche Wannenteil
28 mit Hilfe der Schraube 30 und des Langloches 31 verstellt werden. Dabei sind Schraube
30 und Langloch 31 vorzugsweise an den Seiten der Wanne, die beispielsweise rinnenförmig
gestaltet sein können, angeordnet, um ein Beschädigen des Bodens 32 der tiefgezogenen
Folienmulden 13 zu vermeiden.
[0024] Am kammerseitigen Ende 24 des beweglichen Wannenteils 28 ist die Sicherungsvorrichtung
14 angeordnet. Der Träger 15 verbindet die Sicherungsvorrichtung mit dem Wannenteil
28, so daß es möglich ist, die gesamte Sicherungsvorrichtung jeweils in unmittelbare
Nähe des Kammerunterteils 1 zu bringen. Zu beachten ist, daß die Größe der Kammer
jeweils von dem herzustellenden Verpackungsformat abhängt und sich somit die Kammer
und damit das Kammerunterteil 1 in verschiedenen Betriebsstellungen unterschiedlich
weit in der Transportrichtung 11 der Verpackungen erstreckt.
[0025] Die vom Träger 15 gehaltene Sicherungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus dem
pneumatischen Zylinder 8, der den Schieberantrieb bildet. Die Kolbenstange 16 dieses
Zylinders 8 bewegt den Schieber 4 und auch den Halter 17 mit dem Schaltstück 23.
Befindet sich der Schieber 4 in der angehobenen Stellung, in der die Öffnung zwischen
den Kammerteilen 1 und 9 so verschlossen ist, daß die Bedienungsperson nicht mehr
mit der Hand in den Spalt zwischen den beiden Kammerteilen greifen kann, gelangt das
Schaltstück 23 am Kalter 17 in unmittelbare Nähe zum Schaltelement 6. Dadurch wird
ein Signal ausgelöst, das die ausreichende Absperrung des Kammerraumes 5 signalisiert.
Nun kann der Hubantrieb für das Kammerunterteil eingeschaltet werden.
[0026] Bei einer erfindungsgemäßen Variante kann der Hubantrieb zur Bewegung des Kammerunterteils
1 auch mit einer zeitlichen Verzögerung zum Schieberantrieb, also dem Pneumatikzylinder
8, eingeschaltet werden. Auf diese Weise läßt sich die Arbeitsgeschwindigkeit steigern.
In diesem Fall ist dann die Schaltung derart, daß dann, wenn nicht mit bestimmter
zeitlicher Verzögerung das Verschließen des Kammerraums 5 durch den Schieber 4 signalisiert
wird, der Hubantrieb das Kammer unterteil abstoppt oder umschaltet.
[0027] Der Hubantrieb 8 für den Schieber 4 ist vergleichsweise schwach dimensioniert. Dadurch
wird sichergestellt, daß bei Hindernissen der Schieber zum Stillstand kommt, ohne
daß Verletzungen zu befürchten sind.
[0028] In das Kammerunterteil 1 ist ein Kontakt 27, beispielsweise in Form eines Magnetstreifens,
eingesetzt. Dieser Kontakt 27 wirkt mit dem Schalter 26 zusammen, der am Träger 15
gelagert ist. Eine Beeinflussung des Schalters 26 durch den Magnetstreifen 27 kommt
aber nur dann zustande, wenn ein hinreichend geringer Abstand der Elemente 26 und
27 erreicht ist. Wird der Schalter 26 nicht betätigt, kann die Maschine nicht eingeschaltet
werden, also entweder nicht der Hubantrieb des Kammerunterteils oder der Schieberantrieb
8.
[0029] Die Schaltanordnung aus den Elementen 26 und 27 kann auch durch andere Näherungsschalter
oder ähnliche Mittel ersetzt sein.
[0030] Die Bestimmung der Endstellung des Schiebers 4 mittels des Schaltstückes 23 und dem
Schaltelement 6 kann auch ersetzt werden durch andere Einrichtungen. Beispielsweise
kann die Vorderkante 21 des Schiebers 4 auch mit einem Schalter 22 zusammenwirken,
der die Schließstellung des Schiebers 4 signalisiert.
[0031] Die Förderung der Folie 10 bzw. der beiden Folien durch die Kammer erfolgt in an
sich bekannter Weise. Die Folien sind durch Förderketten geführt und transportieren
die Folie im Arbeitstakt durch die Kammer. Jeder Schließbewegung der Kammerteile geht
die Bewegung des Schiebers 4 voran.
1. Sicherungsvorrichtung für Vakuumverpackungsmaschinen mit zweiteiliger Kammer zum
Tiefziehen und/oder Evakuieren, wobei mindestens ein Kammerteil auf einem Hubträger
zur Bewegung des Kammerteils in Richtung auf die Folienebene angeordnet ist, und wobei
eine Wanne außerhalb der Kammer zur Unterstützung der Verpackung angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtung vom kammerseitigen Ende (24) der Wanne
(25) getragen ist und aus einem voreilenden Schieber (4) besteht, der den Zugang zum
Kammerraum (5) abdeckt, und wobei der Schieber (4) mit Schaltelementen (21,23) verbunden
ist, die den Hub des Trägers (2) dann abstoppen, wenn der Schieber (4) auf ein Hindernis
stößt.
2. Sicherungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Sicherungsvorrichtung
ein Schalter (26) vorgesehen ist, der mit einem Kontakt (27) an der Kammer zusammenwirkt.
3. Sicherungsvorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schieber (4) vor Beginn der Kammerbewegung den Zugang zum
Kammerraum (5) nahezu vollständig abdeckt.
4. Sicherungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schieber (4) in Transportrichtung vor bzw. nach der Kammer
angeordnet ist.
5. Sicherungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schieberantrieb (8) ein Pneumatikzylinder kleinen Durchmessers
dient.
6. Sicherungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wanne (25) aus einem beweglichen und einem starren Wannenteil
(28,29) besteht.
7. Sicherungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schieber (4) am beweglichen Wannenteil (28) angeordnet ist.
8. Sicherungsvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schieberoberkante (21) über einen Schalter (22) oder dergleichen
die Kammerbewegung steuert.