[0001] Die Neuerung betrifft ein Gurtschloß nach dem Oberbegriff des Ansprüches 1.
[0002] Ein Gurtschloß nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 wird auch als Karabinerschloß
bezeichnet, bei dem der erste Schlitz durch einen schwenkbaren, federbelasteten Hebel
überbrückt ist. Zum Öffnen und Schließen des Schlosses ist es erforderlich, diesen
Hebel in Richtung des ersten Schlitzes niederzudrücken, damit die Schlitzmündung frei
gegeben wird. Findet das Gurtschloß bei einem Gurt Verwendung, der rasch geschlossen
und geöffnet werden soll, ist diese Art der Schloßbetätigung umständlich. Dies gilt
beispielsweise wenn das Gurtschloß beim Gurt einer Schwimmweste verwendet wird.
[0003] Daneben sind weitere Gurtschlösser bekannt, bei denen das eine Schloßteil, das plattenförmig
ausgebildet ist, in das andere Schloßteil, das taschenförmig ausgebildet ist, eingeschoben
werden muß. Im geschlossenen Zustand verrasten beide Schloßteile. Um die Verrastung
zum Öffnen des Schlosses aufzuheben, muß eine schwenkbare Klappe am taschenförmigen
Schloßteil betätigt werden. Hierbei besteht die Gefahr, daß die Klappe unbeabsichtigt
betätigt wird und somit das Schloß ungewollt öffnet.
[0004] Weitere Gurtschlösser haben den Nachteil, daß sie nur bei entspanntem Gurt betätigt
werden können und nach Schließen des Gurtschlosses der Gurt nachgespannt werden muß.
[0005] Ein Gurtschloß mit einem taschenförmigen Schloßteil ist Gegenstand der US-A 4 712
280. Dieses weist seitlich zwei taschenförmige Ausnehmungen auf. Das andere Schloßteil
ist mit zwei elastischen Zungen versehen, die jeweils einen Widerhaken aufweisen.
Wird das andere Schloßteil in das eine Schloßteil eingeschoben, dann hintergreifen
die Widerhaken den jeweiligen Rand der Tasche. Zum Lösen der Verbindung müssen die
Zungen mit zwei Fingern gegeneinander gedrückt werden. Hierbei ist nachteilig, daß
an den Widerhaken und an den mit den Widerhaken zusammenwirkenden Rändern der Taschen
bei häufigem Gebrauch des Gurtschlosses Verschleiß auftreten kann, der die sichere
Funktion des Gurtschlosses beeinträchtigt, zumal wenn man berücksichtigt, daß die
Gurtspannung an den Verriegelungsstellen zwischen Widerhaken und den Rändern angreift.
Trägt der Benützer des Gurtschlosses Fausthandschuhe, dann muß er diese zum Öffnen
des Gurtschlosses abstreifen. Außerdem kann das andere Gurtschloß um zwei um 180°
zueinander versetzte Stellungen in das eine Gurtteil eingeschoben werden.
[0006] Ein weiteres Gurtschloß ist Gegenstand der DE-A 25 39 277. In einem ersten taschenförmigen
Schloßteil ist eine Führungsbahn für einen Rastvorsprung an einer Zunge des anderen
Schloßteils vorgesehen. Diese Führungsbahn verläuft zuerst hakenförmig und anschließend
zu einem Wendepunkt und zurück zur Einschiebeöffnung. Zur Verriegelung wird das eine
Schloßteil so weit in die Tasche des anderen Schloßteils eingeführt, bis der Rastvorsprung
den hakenförmigen Teil der Führungsbahn hintergreift. Zum Öffnen werden die beiden
Schloßteile so weit gegeneinander geführt, bis der Rastvorsprung über den Wendepunkt
gleitet. Nachteil ist hierbei, daß die Gurtspannung auf den Rastvorsprung der Zunge
wirkt. Beim Schliessen kann das zweite Schloßteil so weit in das taschenförmige Schloßteil
eingeführt werden, wodurch ein Öffnen des Schlosses erfolgt. Dieses Gurtschloß ist
daher ungeeignet als Gurtschloß bei Rettungsgeräten, z.B. bei Schwimmwesten.
[0007] Es besteht die Aufgabe, das Gurtschloß so auszubilden, daß bei einem sicheren Halt
in Schließstellung es auf einfache Weise auch bei gespanntem Gurt geöffnet werden
kann.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1: eine Seitenansicht des ersten Schloßteils;
Figur 2: eine Seitenansicht des Schlosses in Schließstellung;
Figur 3: eine Draufsicht auf das zweite Schloßteil und
Figur 4: eine Seitenansicht des beim zweiten Schloßteil verwendeten Federteils.
[0010] Das erste aus einem Flachmaterial bestehende Schloßteil 1 weist in bekannter Weise
einen Gurtdurchführungsschlitz 2 auf. Parallel zum Gurtdurchführungsschlitz 2 verläuft
ein erster Schlitz 3, der nach oben zu offen ist und dessen Schlitzmündung 4 durch
eine Nase 5 verengt ist. Die Höhe der Nase 5 ist mit 6 bezeichnet. Die Nase 5 weist
in Richtung des Gurtdurchführungsschlitzes 2. Auf diese Weise wird ein hakenförmiges
Schloßteil gebildet, dessen Haken mit 7 bezeichnet ist. Die Außenkante 8 des Hakens
verläuft schräg, so daß sich der Haken 7 in Richtung auf die Schlitzmündung 4 verjüngt.
[0011] Das zweite Schloßteil 10 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet, wobei die freien
Schenkel 11, die durch eine Wandung 12 miteinander verbunden sind, ebenfalls jeweils
Gurtdurchführungsschlitze 2 aufweisen. Zwischen den beiden freien Schenkeln 11 und
im Abstand zur Wandung 12 ist ein Federteil 13 eingesetzt. Dieses flache, aus einem
elastischen Kunststoff bestehende, Federteil 13 weist ebenfalls einen Gurtdurchführungsschlitz
2 auf, der mit den Gurtdurchführungsschlitzen 2 der Schenkel 11 fluchtet. Das Federteil
13 ist über die Bohrungen 14 mit dem zweiten Schloßteil 10 starr verbunden. Das Federteil
13 weist eine Zunge 16 auf, welche schräg verlaufend in einen zweiten Schlitz 15 ragt,
der beidseits offen ist und von der Wandung 12, den Schenkeln 11 und dem Federteil
13 begrenzt wird.
[0012] Zum Schließen des Schlosses wird der Haken 7 in den Schlitz 15 eingeführt, bis die
Nase 5 die Wandung 12 übergreift. Hierbei gleitet die Außenkante 8 des Hakens 7 längs
der Zunge 16, die dabei um ihren Gelenkpunkt 17 nach rechts deformiert wird. In Schließstellung
liegt die Spitze der Zunge 16 gegen die Außenkante 8 des Hakens 7 an, womit die Wandung
12 gegen die Innenkanten 18 des Hakens 7 gehalten wird. Die Schließstellung ist damit
einwandfrei gesichert.
[0013] Zum Öffnen des Schlosses werden die beiden Schloßteile 1, 10 gegeneinander bewegt,
wobei die Zunge 16 nach rechts deformiert wird. Die Gegeneinanderbewegung und damit
die Deformation der Zunge 16 wird mindestens entsprechend der Höhe 6 der Nase 5 bewirkt,
wobei dann die Wandung 12 von der Nase 5 nicht mehr hintergriffen wird und somit der
Haken 7 aus dem Schlitz 15 geführt werden kann.
[0014] Durch die Zunge 16 wird ein sicherer Halt in Schließstellung gewährleistet. Zum Öffnen
müssen die beiden Schloßteile 1, 10 nur um die Höhe 6 der Nase 5 gegeneinander bewegt
werden, was auch bei angezogenem Gurt durchgeführt werden kann. Da zum Entriegeln
des Gurtschlosses nur eine geringe Linearbewegung erforderlich ist, ist das Gurtschloß
insbesondere für Gurte geeignet, welche rasch und sicher geöffnet werden sollen,
wie beispielsweise bei Schwimmwesten.
1. Gurtschloß, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Schloßteil, bei dem das
erste hakenförmige Schloßteil einen ersten an einer Seite offenen Schlitz aufweist,
dessen Schlitzmündung durch eine entgegen dem zweiten Schloßteil weisende Nase verengt
ist und bei dem das zweite ösenförmige Schloßteil einen zweiten beidseits offenen
Schlitz aufweist, in den der Haken des ersten Schloßteils einführbar ist und in Schließstellung
des Gurtschlosses die Nase des ersten Schloßteils die im ersten Schlitz befindliche
Wandung des zweiten Schloßteils übergreift, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckfeder
vorgesehen ist, die in Schließstellung die im ersten Schlitz (3) befindliche Wandung
(12) des zweiten Schloßteils (10) gegen den Haken (7) des ersten Schloßteils (1) drückt
und deren Federweg entgegen der Federkraft mindestens gleich der die Verengung der
Schlitzmündung (4) des ersten Schlitzes (3) bewirkenden Höhe (6) der Nase (5) ist.
2. Gurtschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder am zweiten
Schloßteil (10) vorgesehen ist und diese Druckfeder zur Anlage an die Außenkante
(8) des Hakens (7) des ersten Schloßteils (1) kommt.
3. Gurtschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Schloßteil
(10) im Querschnitt U-förmig ausgebildet und die Druckfeder zwischen den freien Schenkeln
(11) des zweiten Schloßteils (10) angeordnet ist.
4. Gurtschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder von einer
Zunge (16) eines die freien Schenkel (11) überbrückenden flachen Kunststoffteils (13)
gebildet wird und diese Zunge (16) in den Bereich des zweiten Schlitzes (15) ragt.
5. Gurtschloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) schräg
zur in Schließstellung im ersten Schlitz (3) befindlichen Wandung (12) des zweiten
Schloßteils (10) verläuft und die Außenkante (8) des Hakens (7) in gleicher Richtung
abgeschrägt ist.
6. Gurtschloß nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das flache Kunststoffteil
(13) einen Gurtdurchführungsschlitz (2) aufweist, welcher mit den Gurtdurchführungsschlitzen
(2) an den freien Schenkeln (11) des zweiten Schloßteils (10) fluchtet.
7. Gurtschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Schlitz (3) und die Wandung (12) des zweiten Schlitzes (15) im wesentlichen senkrecht
zur Spannrichtung des Gurts verlaufen.
8. Gurtschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtdurchführungsschlitze
(2) im wesentlichen parallel zum ersten Schlitz (3) und zur Wandung (12) des zweiten
Schlitzes (15) verlaufen.