[0001] Die Erfindung betrifft ein Lager mit einem Auffangvolumen für Flüssigkeit.
[0002] Durch das Auffangvolumen eines solchen Lagers soll verhindert werden, daß Leckflüssigkeit
aus eingelagerten Flüsslgkeitsbehältern unkontrolliert in die Umwelt gelangt.
[0003] In dem deutschen Gebrauchsmuster G 85 35 954 wird ein Lagercontainer beschrieben,
bei dem das Auffangvolumen durch eine in den Container integrierte, durch einen Gitterrost
abgedeckte Auffangwanne gebildet wird. Bei diesem Lagercontainer kann jedoch die Gefahr
einer Verseuchung des Bodens oder des Grundwassers nicht ausgeschlossen werden, wenn
beispielsweise die Wand eines eingelagerten Fasses durch die Gabel eines Gabelstaplers
oder dergleichen durchstoßen wird und der Inhalt des Fasses infolge des statischen
Flüssigkeitsdruckes strahlförmig austritt und über den Rand der Auffangwanne hinausspritzt.
[0004] In der Druckschrift CH-A-595 261 wird ein Umschlagplatz für umweltgefährdende Flüssigkeiten
beschrieben, der durch mehrere in den Boden eingelassene und flüssigkeitsdicht aneinandergrenzende
Betonwannen gebildet wird, die jeweils durch einen Gitterrost abgedeckt sind. Die
mittlere Betonwanne ist durch Schienenfahrzeuge wie beispielsweise Zisternenwagen
befahrbar. Wenn beim Befüllen oder Entleeren der Zisternenwagen Flüssigkeit verschüttet
wird, so kann diese in den angrenzenden Auffangwannen aufgefangen werden. Für die
Herstellung eines solchen Umschlagplatzes mit in den Boden eingelassenen Auffangwannen
sind jedoch aufwendige bauliche Maßnahmen erforderlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lager zu schaffen, das sich einfach
installieren läßt und es dennoch gestattet, Leckflüssigkeit und/oder Löschwasser zuverlässig
aufzufangen.
[0006] Erfindungsgemäße Lösungen dieser Aufgabe sind in den unabhängigen Ansprüchen 1,7
und 8 angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Lagerebene des Lagers so gestaltet, daß sie ein großflächiges
zusammenhängendes Auffangvolumen bildet.
[0008] Gemäß Anspruch 1 besteht die Lagerebene aus einer Vielzahl in Reihen nebeneinander
und hintereinander angeordneter rechteckiger Auffangwannen, die durch umgekehrt U-förmige,
die aufgekanteten Ränder der Auffangwannen übergreifende Profile flüssigkeitsdicht
miteinander verbunden sind.
[0009] Flexible und einfach zu handhabende Systeme zur flüssigkeitsdichten Verbindung der
Auffangwannen sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 angegeben.
[0010] Gemäß den Ansprüchen 7 und 8 wird die Lagerebene durch Trapezbleche bzw. durch einander
überlappende rinnenförmige Stahlprofile ähnlich den Profilen von Stahlspundwänden
gebildet. Auf diese Weise wird eine selbsttragende Konstruktion erreicht. Das Auffangvolumen
wird durch die einzelnen Rinnen der Profile bzw. Trapezbleche gebildet, die an den
Enden durch eingeschweißte Stirnwände oder dergleichen flüssigkeitsdicht verschlossen
sind. Wahlweise können die Rinnen auch an wenigstens einem Ende durch eine Sammelrinne
miteinander verbunden sein. Durch auf die Trapezbleche oder die Profile aufgelegte
Gitter- oder Lattenroste kann in üblicher Weise ein begehbarer oder befahrbarer Oberflächenbelag
gebildet werden.
[0011] Die erfindungsgemäßen Lagerebenenkonstruktionen können gemäß Anspruch 9 auch nach
Art einer Lagerbühne aufgeständert werden. Bei selbsttragenden Lagerebenenkonstruktionen,
beispielsweise gemäß Anspruch 7 oder 8, kann die Lagerebene unmittelbar durch über
die Stützen der Lagerbühne verlaufende Pfetten abgestützt werden. Bei einer durch
einzelne Auffangwannen gebildeten Lagerebene erfolgt die Abstützung durch quer zu
den Pfetten verlaufende Traversen.
[0012] Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Lagers als Lagerbühne ermöglicht eine effektive
Nutzung des vorhandenen Lagerraumes und bietet zugleich eine bequeme Möglichkeit,
die Unterseite des Leck-Auffangvolumens zu überprüfen, so daß Korrosionsschäden ggf.
frühzeitig festgestellt und vorbeugend behandelt werden können.
[0013] Wenn eine Nutzung des Raumes unter der Lagerbühne als zusätzlicher Lagerraum nicht
gewünscht wird oder wenn keine ausreichende Hallenhöhe zur Verfügung steht, können
die Pfeiler der Lagerbühne auch derart gekürzt werden, daß unterhalb der Lagerbühne
lediglich ein niedriger "Kriechkeller" gebildet wird, der die Durchführung von Wartungs-
und Reparaturarbeiten gestattet.
[0014] In den Boden der Lagerbühne können Schaugläser eingearbeitet sein, so daß sich bereits
von unten aus bequem feststellen läßt, ob einer der eingelagerten Behälter ein Leck
aufweist und Flüssigkeit ausgelaufen ist. Wahlweise kann die Lagerebene auch ein geringfügiges
Gefälle aufweisen und so gestaltet sein, daß die auslaufende Leckflüssigkeit an einer
Stelle zusammenläuft, an der das Schauglas oder ein geeigneter Flüssigkeitsmelder
angeordnet ist.
[0015] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise aufgebrochene perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Flüssigkeitslagers
in Form einer Lagerbühne;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die tragende Konstruktion einer Lagerebene;
- Fig. 3
- einen Teilschnitt durch eine aus einzelnen Auffangwannen gebildete Lagerebene;
- Fig. 4
- eine Einzelheit der Lagerebene gemäß Figur 3;
- Fig. 5
- eine perspektivische, teilweise aufgeschnittene Explosionsdarstellung einer Vorrichtung
zur flüssigkeitsdichten Verbindung der Auffangwannen; und
- Fig. 6
- einen Schnitt durch den Stoßbereich zwischen zwei Aufangwannen.
[0017] Figur 1 zeigt eine Lagerbühne 210 mit einer Anzahl senkrechter Pfeiler 212, die an
den oben Enden durch Pfetten 214 miteinander verbunden sind und eine über eine Treppe
16 zugängliche und durch ein Geländer 218 gesicherte Lagerebene 220 abstützen. Die
Lagerebene 220 wird ihrerseits durch unmittelbar auf die Pfetten 214 aufgelegte Trapezbleche
222 gebildet, deren Profil quer zur Längsrichtung der Pfetten verläuft. Die durch
die Trapezbleche 222 gebildeten Profilrinnen 224 werden an den Enden durch angeschweißte
Stirnwände 226 flüssigkeitsdicht verschlossen und bilden somit zusammen ein relativ
großes Auffangvolumen für Leckflüssigkeit. Die Stirnwände 226 stehen nach oben etwas
über die hochstehenden Profilbereiche der Trapezbleche 222 über, so daß auch von den
hochstehenden Profilbereichen keine Leckflüssigkeit am Rand der Lagerebene herabtropfen
kann. Die Stirnwände 226 dienen zugleich zur Einfassung und Lagesicherung von auf
die Trapezbleche aufgelegten Gitterrosten 228, die auf der Lagerebene 220 einen begehbaren
und befahrbaren, jedoch für Leckflüssigkeit durchlässigen Oberflächenbelag bilden.
[0018] Der Oberflächenbelag kann wahlweise auch durch Riffelbleche, Spanplatten oder dergleichen
gebildet werden, sofern durch ein hinreichend dichtes Netz von Fugen oder Durchbrüchen
oder durch eine umlaufende Sammelrinne sichergestellt ist, daß die aus den eingelagerten
Behältern auslaufende Flüssigkeit in das durch die Profilrinnen 224 gebildete Auffangvolumen
abfließen kann.
[0019] Anstelle der Trapezbleche 222 können für die Lagerebene 220 auch rinnenförmige Stahlprofile
230 verwendet werden, die einander mit ihren aufgekanteten Rändern in der in Figur
2 gezeigten Weise überlappen und an den Enden durch eingeschweißte Stirnwände 232
verschlossen sind.
[0020] Figur 3 zeigt ein Beispiel einer aus einzelnen Auffangwannen 238 bestehenden Lagerebene
246 für eine Lagerbühne oder ein ebenerdiges Lager. Die einzelnen Auffangwannen 238
werden durch an den Rändern 248 aufgekantete Bleche gebildet. Aufgrund der Randaufkantungen
248 weisen die Auffangwannen eine relativ hohe Eigensteifigkeit auf, so daß sie ähnlich
den Trapezblechen gemäß Figur 1 unmittelbar auf die Pfetten 214 der Lagerbühne aufgelegt
werden können. Die Auffangwannen werden nach Art eines Fliesenmusters verlegt, so
daß sie mit ihren aufgekanteten Rändern unmittelbar aneinanderstoßen. Die Stoßfugen
sind durch Schienen 250 mit einem umgekehrt-U-förmigen Profil abgedeckt. Die oberen
Oberflächen der
[0021] Schienen 250 fluchten mit den oberen Oberflächen von Gitterrosten 252,die sich ebenso
wie die Schienen 250 auf in die Auffangwannen eingeschweißten Traversen 254 abstützen.
Durch die Gitterroste 252 und die Schienen 250 wird somit eine durchgehende begehbare
Fläche gebildet. An den Eckpunkten der Im Grundriß rechteckigen Auffangwannen 258
sind die Schienen in der in Figur 12 gezeigten Weise auf Gehrung miteinander verschweißt,
so daß auf der gesamten Fläche der Lagerebene eine lückenlose Überdeckung gewährleistet
ist.
[0022] Ein modifiziertes System zur Abdeckung der Fugen zwischen den Auffangwannen ist in
Figuren 5 und 6 dargestellt.
[0023] In Figur 5 sind zwei Kreuzstücke 310 erkennbar, die durch vier am Kreuzungspunkt
miteinander verschweißte umgekehrt U-förmige Profilschienen 312 gebildet werden. Jedes
der Kreuzstücke 310 wird so auf die aneinanderstoßenden Ecken von vier rechteckigen,
nach Art eines Fliesenmusters verlegten flachen Auffangwannen aufgelegt, daß die Schenkel
312 die parallel verlaufenden Ränder der Auffangwannen übergreifen. Auf diese Weise
wird durch das Kreuzstück der Zwischenraum zwischen den vier Auffangwannen abgedeckt.
Zwischen den einzelnen Kreuzstücken 310 sind Verbindungsstücke 314,316 angeordnet,
die an die Länge bzw. Breite der einzelnen Auffangwannen angepaßt sind und jeweils
die in einer Linie ausgerichteten Schenkel 312 zweier benachbarter Kreuzstücke übergreifen.
Die Kreuzstücke 310 und die Verbindungsstücke 314,316 bilden somit zusammen eine Gitterkonstruktion,
durch die die Stoßfugen zwischen den Auffangwannen aufgrund der Überlappung zwischen
den Verbindungsstücken 314,316 und den Schenkeln 312 der Kreuzstücke vollständig abgedeckt
werden, so daß keine Leckflüssigkeit in die Stoßfugen eindringen kann.
[0024] Der Innenquerschnitt der Verbindungsstücke 314,316 stimmt annähernd mit dem Außenquerschnitt
der Schenkel 312 überein, so daß die Verbindungsstücke die Schenkel der Kreuzstücke
mit geringem Spiel übergreifen. In einer abgewandelten Ausführungsform können jedoch
auch die Verbindungsstücke unmittelbar auf die Ränder der Auffangwannen aufgelegt
sein, während die Schenkel der Kreuzstücke die Enden der Verbindungsstücke übergreifen.
[0025] An den Rändern der Lagerfläche sind anstelle der Kreuzstücke 310 Endstücke 318 angeordnet,
deren Profil dem Profil der Schenkel 317 der Kreuzstücke entspricht und die von den
Enden der Verbindungsstücke 314 bzw. 316 übergriffen werden.
[0026] Die Verbindungsstücke 314,316 werden in ihrem Mittelteil jeweils durch zwei ineinandergeschachtelte
U-Profile gebildet, von denen das innere Profil mit dem Profil des Schenkels 312 und
der Endstücke 318 übereinstimmt und als Distanzstück 320 den Zwischenraum zwischen
den Enden der angrenzenden Schenkel 312 bzw. Endstücke 318 ausfüllt. Auf diese Weise
wird ein stabiler Verband geschaffen, der auch beim Befahren oder Begehen der Lagerfläche
nicht verrutscht. Auf die Kreuzstücke 310 ist jeweils am Kreuzungspunkt ein quadratisches
Füllstück 322 aufgeschweißt, das die Lücke zwischen den vier am Kreuzungspunkt zusammenlaufenden
Verbindungsstücken 314,316 ausfüllt.
[0027] Figur 6 zeigt zwei Auffangwannen 238, die jeweils durch einen auf Trägern 254 aufliegenden
Gitterrost 252 abgedeckt sind. Die Seitenwände 248 der Auffangwannen liegen parallel
nebeneinander, und die zwischen ihnen gebildete Stoßfuge 332 ist durch eines der Verbindungsstücke
314 und das in dieses eingeschweißte Distanzstück 320 abgedeckt. Die obere Oberfläche
der Gitterroste 252 fluchtet mit den oberen Oberflächen des Distanzstücks 314 und
des in Figur 6 nicht erkennbaren Füllstücks 322 so daß insgesamt eine durchgehende
begehbare und befahrbare Lagerfläche gebildet wird. Die Verbindungsstücke 314,316
und die Schenkel 312 der Kreuzstücke stützen sich mit ihren unteren Rändern auf den
Trägern 254 für die Gitterroste 252 ab, so daß die oberen Ränder der Seitenwände 248
der aus Blech hergestellten Auffangwannen auch bei Belastung der Kreuzstücke und der
Verbindungsstücke nicht verbogen werden.
1. Lager mit einer ein Auffangvolumen aufweisenden Lagerebene (246), dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerebene durch mehrere im Grundriß rechteckige, nach Art eines Fliesenmusters
nebeneinander liegende und flüssigkeitsdicht miteinander verbundene selbsttragende
Auffangwannen (238) gebildet wird.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangwannen (238,240) jeweils durch einen auf inneren Vorsprüngen oder
Traversen abgestützten Gitterrost (252) abgedeckt sind und daß die Stoßfugen (332)
zwischen den aneinandergrenzenden Auffangwannen (238) durch Schienen (250;312-318)
abgedeckt sind, die mit einem umgekehrt U-förmigen Profil die Ränder (248) der Auffangwannen
übergreifen und zusammen mit den Gitterrosten (252) eine durchgehende ebene Fläche
bilden.
3. Lager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Fugenabdeckung dienenden Schienen (250;312) an den aneinanderstoßenden
Ecken der Auffangwannen auf Gehrung miteinander verschweißt sind.
4. Lager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen (312,314,316,318) separate Kreuzstücke (310) und Verbindungsstücke
(314,316) bilden und daß die Verbindungsstücke (314,316) jeweils die in einer Linie
miteinander ausgerichteten Schenkel (312) zweier benachbarter Kreuzstücke (310) überlappen.
5. Lager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke (314,316) jeweils in ihrem Mittelteil durch zwei ineinander
geschachtelte U-Profile gebildet werden, von denen eines (320) in seiner Querschnittsform
mit der Querschnittsform der Schenkel (312) der Kreuzstücke (310) übereinstimmt und
als Distanzstück den Zwischenraum zwischen den Schenkeln (312) der Kreuzstücke ausfüllt.
6. Lager nach einem der Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke (314,316) in ihren Endbereichen einen Innenquerschnitt
aufweisen, der etwas größer ist als der Außenquerschnitt der Schenkel (312) der Kreuzstücke,
und daß die Verbindungstücke (314,316) die Schenkel (312) der Kreuzstücke von oben
übergreifen.
7. Lager mit einer ein Auffangvolumen für Flüssigkeit aufweisenden Lagerebene (220),
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerebene durch eine Folge von nebeneinander liegenden rinnenförmigen Stahlprofilen
(230) gebildet wird, die einander an den aufgekanteten Längsrändern nach Art von Stahlspundwand-Profilen
überlappen und an den Enden durch Stirnwände (232) oder Sammelrinnen abgeschlossen
sind.
8. Lager mit einer ein Auffangvolumen für Flüssigkeit aufweisenden Lagerebene (220),
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerebene durch ein Trapezblech (222) oder durch mehrere überlappende Trapezbleche
gebildet wird und daß die rinnenförmigen tiefliegenden Profilbereiche (224) des Trapezbleches
an den Enden durch Stirnwände (226), die nach oben über die hochliegenden Profilbereiche
des Trapezbleches überstehen, oder durch Sammelrinnen abgeschlossen sind.
9. Lager nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager die Konstruktion einer an sich bekannten Lagerbühne (210:234) mit
einer auf Pfeilern (212) abgestützten Lagerebene (220;246) aufweist.
10. Lager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Auffangvolumen der Lagerebene (220), vorzugsweise an der tiefsten Stelle,
eine Leck-Kontrolleinrichtung, beispielsweise ein in den Boden eingearbeitetes Schauglas
angeordnet ist.