(19)
(11) EP 0 424 560 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1991  Patentblatt  1991/18

(21) Anmeldenummer: 89119778.2

(22) Anmeldetag:  24.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04C 2/52, E04C 2/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR IT LI NL

(71) Anmelder: Geberit AG
CH-8640 Rapperswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Breitenberger, Konrad
    D-8120 Weilheim (DE)

(74) Vertreter: Zipse + Habersack 
Kemnatenstrasse 49
80639 München
80639 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen


    (57) Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen mit einer aufgeschäumten Tragkonstruktion, in welche die für die Ver- und Entsorgung der Sanitäreinrichtung benötigten Elemente eingelagert sind, mit Befestigungsanschlüssen einerseits zum Aufhängen bzw. Aufstellen der Tragkonstruk­tion und andererseits zum Anhängen der Sanitäreinrichtung. Die Tragkonstruktion ist aus gesteckten und durch den Schaumstoff zusammengehaltenen Längs- und Querprofilen zusammengefügt, vorteilhaft aus zwei die Seiten des Instal­lationsbausteins begrenzenden profilierten Seitenstützen (1), die durch ein eingestecktes Querprofil (2) im Bodenbe­reich des Installationsbausteins verbunden sind. Aufgrund ihrer Profilierung und eingearbeiteter Ausnehmungen/Schlit­ze (7,8) bilden die gesteckten Profilträger eine im wesent­lichen winkelsteife Tragkonstruktion.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen gemäß dem Oberbegriff des An­spruchs 1.

    [0002] Ein solcher Installationsbaustein, wie er z.B. von der Anmelderin vertrieben wird, besteht aus einem Schaum­block (z.B. aus Polyester-Schaumbeton), in den die für die Ver- und Entsorgung der Sanitäreinrichtung (WC, Hand­waschbecken usw.) benötigten Elemente wie Rohrleitungen und Armaturen eingelagert sind. Zum Anhängen an eine Wand bzw. zum freien Aufstellen des Schaumblocks sind Befesti­gungsanschlüsse mit eingeschäumt, wobei mit diesen Befesti­gungsanschlüssen verbundene Plattenelemente die Tragkräfte in den Schaumstoff überleiten. Ebensolche Befestigungsan­schlüsse sind auch zum Anhängen der jeweiligen Sanitärein­richtung mit eingeschäumt. Zum Schutz der Bausteinkanten gegen Beschädigung können metallische Kantenprofile mit eingeschäumt sein, wobei es auch bekannt ist, stattdessen den gesamten Schaumblock durch einen metallischen Zargen­rahmen zu umschließen.

    [0003] Vor dem Aufschäumen müssen die genannten einzuschäumen­den Teile in geeigneter Weise in der Aufschäumform positio­niert werden. Dies ist zeitaufwendig und erfordert Hilfs­konstruktionen, um die gewünschte gegenseitige Zuordnung der Teile sicherzustellen. Für unterschiedliche Bausteinbe­stückungen und -maße sind unterschiedliche Positioniermit­tel erforderlich.

    [0004] Tragkräfte, die über die Befestigungsanschlüsse eingeleitet werden, müssen von dem Schaumstoff aufgenommen und weiter übertragen werden. Da diese Kräfte z.B. bei einem wandhängenden WC sehr hoch sein können, sind an die Festigkeit des verwendeten Schaumstoffs hohe Anforderungen zu stellen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen ge­schäumten Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen zu schaffen, dessen Herstellung vereinfacht ist, insbeson­dere wenn Installationsbausteine für unterschiedliche Ein­bausituationen herzustellen sind. Der zu schaffende Instal­lationsbaustein soll auch eine verbesserte Stabilität be­sitzen, vorteilhaft ohne besondere Anforderungen an die Schaumstoffqualität.

    [0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Installationsbaustein gelöst, wie er durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0007] Ein erfindungsgemäßer Installationsbaustein besitzt eine Tragkonstruktion, die aus gesteckten Längs- und Quer­profilen zusammengefügt ist, vorteilhaft aus zwei die Sei­ten des Installationsbausteins begrenzenden profilierten Seitenstützen, die durch zumindest ein eingestecktes Quer­profil im Bodenbereich des Installationsbausteins verbunden sind. Dank geeigneter Profilierung und eingearbeiteter Ausnehmungen bzw. Schlitze sind die gesteckten Längs- und Querprofile im wesentlichen formschlüssig und winkelsteif verbunden, wobei der Zusammenhalt durch den Schaumstoff sichergestellt ist. Die notwendigen Befestigungsanschlüsse sind an diesen Längs- und Querprofilen vorgesehen, wobei die eingeleiteten Kräfte über diesen Profilrahmen übertra­gen werden. Dem Schaumstoff fällt dagegen im wesentlichen nur eine Zusammenhaltfunktion zu, so daß an ihn weitaus geringere Anforderungen im Hinblick auf Festigkeit gestellt werden können als bisher.

    [0008] Die Längsprofile, insbesondere wenn diese als zwei die Seiten des Installationsbausteins begrenzende profi­lierte Seitenstützen ausgebildet sind, geben dem Installa­tionsbaustein Kantenschutz und Steifigkeit gegen Verziehen.

    [0009] Die erfindungsgemäße Ausbildung erlaubt die Herstellung von Installationsbausteinen unterschiedlicher Maße einfach durch entsprechendes Ablän­gen der Längs- und Querprofile. Der Zusammenbau erfolgt rasch und problemlos durch Einstecken des stumpf abgelängten Querprofils mit seinen Enden in Ausnehmungen bzw. Schlitze der beiden Längsprofile. Die notwendigen Befestigungsan­schlüsse sind zweckmäßig z.B. durch Ausstanzen an den Längs- und Querprofilen erzeugt. Weitere Ausstanzungen dienen der Positionierung der jeweiligen Bestückung (Rohr­leitungen, Armaturen und dergleichen). Der so gesteckte und bestückte Profilrahmen wird dann zweckmäßig unter Zu­hilfenahme einer Aufschäumform ausgeschäumt.

    [0010] Als Längs- und Querprofile werden aus Festigkeitsgründen bevorzugt Metallprofile z.B. aus abgekantetem Bandmate­rial eingesetzt. Bei geringeren Festigkeitsanforderungen können auch Kunststoffprofile benutzt werden.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung steckbare Längs- und Querträger zum Aufbau eines Installationsbau­steins gemäß der Erfindung;

    Fig. 2 die Vorderansicht eines erfindungsgemäßen WC-­Installationsbausteins und

    Fig. 3 die Seitenansicht des in Fig. 2 gezeigten Instal­ lationsbausteins, jedoch mit anderen Anschlüssen.



    [0012] Ein erfindungsgemäßer Installationsbaustein besitzt eine Tragkonstruktion aus gesteckten Längs- und Querprofi­len, zweckmäßig aus zwei die Seiten des Installationsbau­steins begrenzenden profilierten Seitenstützen 1 (in Fig. 1 nur eine dargestellt), die durch ein eingestecktes Quer­profil 2 im Bodenbereich des Installationsbausteins verbun­den sind. Sowohl die Seitenstützen 1 als auch das Querpro­fil 2 sind im Querschnitt U-förmig mit einwärts abgekante­ten Seitenstegen 3 bzw. 4. Im Bodensteg 5 der Seitenstützen 1 ist eine Einbuchtung 6 ausgebildet, die am fertigen Bau­stein eine Einmörtelungsfuge bildet. Das Außenmaß a des Querprofils 2 ist geringfügig kleiner als das Innenmaß b der Seitenstützen 1, so daß das Querprofil 2 mit seinen abgekanten Seitenstegen 4 zwischen die Seitenstege 3 der Seitenstützen 1 einschiebbar ist, wobei im Bereich der Abkantungen Ausnehmungen 7 für den freien Durchgang der abgekanteten Seitenstege 4 des Querprofils 2 z.B. ausge­stanzt sind. In die Einbuchtung 6 der Seitenstützen 1 ist in Höhe der Unterkante der Ausnehmungen 7 ein Schlitz 8 eingearbeitet zur Aufnahme des Bodenstegs 9 des eingescho­benen Querprofils 2.

    [0013] Dank der beschriebenen Profilierung und eingearbeiteter Ausnehmungen/Schlitze sind die Seitenstützen 1 mit dem eingestecktem Querprofil 2 formschlüssig und im wesentli­chen winkelsteif verbunden. Damit können hohe Kräfte (bis 400 kg) zwischen Querprofil 2 und Seitenstützen 1 überge­leitet werden.

    [0014] Der so aufgebaute Profilrahmen ist universell einsetz­bar für unterschiedliche Einbausituationen - Einmauerung, Einbau in Leichtbauwände, Vorwandinstallation, und für unterschiedliche Bausteintypen. Die Längs- und Querprofile sind in ihrer Länge und in ihrer Breite an den jeweiligen Bausteintyp anpaßbar. Die notwendigen Anschlüsse können an ihnen je nach Anwendungsfall z.B. durch Ausstanzen er­zeugt werden.

    [0015] In Figuren 2 und 3 ist der beschriebene Profilrahmen in Anwendung bei einem WC-Installationsbaustein gezeigt. Ein Spülkasten 10 mit Spülbogen 11 und Lüfteranschluß 12 sind innerhalb des Profilrahmens festgelegt. Im Querprofil 2 sind Aussparungen zum Einschnappen der Rohrschelle 13 des (nicht gezeigten) Abflußbogens ausgebildet. Zum Anhän­gen eines WC sind im Querprofil 2 zwei Muttergehäuse 14 mit je 2 lose eingelegten und gegen Verdrehen gesicherten Gewindemuttern 15 positioniert. In diese Gewindemuttern 15 sind (nicht gezeigte) Schraubbolzen zum Anhängen des WC einschraubbar.

    [0016] Wie in Fig. 2 gezeigt, sind an das Querprofil 2 einer­seits Haltewinkel 16 zur Befestigung einer Fußraumverklei­dungsschürze und andererseits Fußstützen 17 zur freien Aufstellung des Installationsbausteins befestigbar.

    [0017] Zum Aufhängen des Installationsbausteins an eine Wand können in die Seitenstützen 1, wie in Fig. 3 dargestellt, ausklappbare Haltelaschen 18 eingestanzt sein. In die Sei­tenstützen 1 können aber auch Befestigungsschrauben 19 einschraubbar sein, mittels derer der Installationsbaustein in einen Montagebügel 20 einhängbar ist.

    [0018] Der in beschriebener Weise bestückte Profilrahmen ist in üblicher Weise zweckmäßig unter Zuhilfenahme einer Auf­schäumform ausgeschäumt, wobei der Schaumstoff den Zusam­menhalt der Einzelteile sicherzustellen, aber im wesentli­chen keine Tragfunktion zu übernehmen hat. Man ist dadurch in der Auswahl der Schaumstoffqualität wesentlich freier als bisher und man kann diese nach anderen Gesichtspunkten wie nach optimaler Geräusch- und Wärmedammung auswählen.


    Ansprüche

    1. Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen mit einer aufgeschäumten Tragkonstruktion, in welche die für die Ver- und Entsorgung der Sanitäreinrichtung benötig­ten Elemente eingelagert sind, mit Befestigungsanschlüssen einerseits zum Aufhängen bzw. Aufstellen der Tragkonstruk­tion und andererseits zum Anhängen der Sanitäreinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragkon­struktion aus gesteckten Längs- und Querprofilen (1,2) zusammengefügt ist, deren Zusammenhalt durch den Schaum­stoff sichergestellt ist.
     
    2. Installationsbaustein nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Längsprofile zwei die Seiten des Installationsbausteins begrenzende profilierte Seitenstützen (1) vorgesehen sind, die durch zumindest ein eingestecktes Querprofil (2) im Bodenbereich des Installationsbausteins verbunden sind.
     
    3. Installationsbaustein nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die gesteckten Längs- und Querprofile (1,2) aufgrund ihrer Profilierung und eingearbeiteter Ausnehmungen/Schlitze im wesentlichen formschlüssig und winkelsteif zusammengehalten sind.
     
    4. Installationsbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    gekennzeichnet durch die Verwendung von im wesentlichen stumpf auf die gewünschten Bausteinmaße abge­längten Längs- und Querprofilen (1,2).
     
    5. Installationsbaustein nach Anspruch 3 oder 4,
    gekennzeichnet durch im Querschnitt U-förmige Längs- und Querprofile (1,2) mit einwärts abgekanteten Seitenstegen (3,4) und - bei den Längsprofilen (1) - mit einem einwärts gebuchteten Bodensteg (5,6).
     
    6. Installationsbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß in oder an den Längs- und Querprofilen (1,2) notwendige Anschlüsse vorge­sehen sind, wie
    - Haltelaschen (18), Befestigungsschrauben (19), Fußstüt­zen (17) zum Anhängen bzw. Aufstellen der Tragkonstruk­tion,
    - Muttern (15), Schraubbolzen zum Anhängen der Sanitär­einrichtung,
    - Aussparungen zum Festlegen oder Durchführen von Rohran­schlüssen und/oder
    - Haltewinkel (16) zur Befestigung einer Fußraumverklei­dungsschürze.
     
    7. Installationsbaustein nach einem der vorherge­henden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Längs- und Querprofile (1,2) Metallprofile z.B. aus abgekantetem Band­material oder Kunststoffprofile sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht