[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen und sicherheitsmäßigen Einhalten
des Betriebs von kaminlosen Öfen, insbesondere von Petroleumöfen, in Innenräumen sowohl
im normalen Heizzustand, bei dem die vom Brenner erzeugte Flammenhöhe innerhalb eines
vorbestimmten Bereiches liegt, dessen Überschreiten strahlungssensitiv erfaßt wird,
als auch des Betriebs außerhalb des normalen Heizzustandes, wobei beim Über- wie beim
Unterschreiten des vorbestimmten Bereiches jeweils ein entsprechendes Steuersignal
erzeugt und einem elektronischen Steuerkreis eingegeben wird, damit einerseits der
normale Heizzustand wieder hergestellt werden kann und/andererseits beim fortdauernden
Betrieb des Brenners außerhalb des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe über eine
vorbestimmte Zeitspanne hinaus ein Warnsignal erzeugt und nach einer entsprechenden
Verzögerung der Brenner selbsttätig ausgeschaltet wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wie es im Ober begriff des Patentanspruchs 12 beschrieben ist.
[0003] Die Sicherheitsbestimmungen im Zusammenhang mit einer Innenraumluftverschmutzung,
die durch kaminlose Öfen, insbesondere Petroleumöfen, verursacht sein kann, sind in
letzter Zeit in den europäischen Ländern verschärft worden und erfordern ein strenges
Überwachen und sicherheitsmäßiges Einhalten des Betriebs derartiger kaminloser Öfen,
wie z.B. von Petroleumöfen mit ein- oder zweistufigen Brennern (vgl. US-PS 43 90 003).
[0004] Bekannt ist eine Sicherheitsvorrichtung für Öfen, insbesondere für Petroleumöfen
(PCT-NL 86/000 10), bei denen nach Erreichen des Normalbetriebs die Höhe der vom Brenner
erzeugten Flammen außerhalb eines vorbestimmten Bereiches geraten und/oder das Ausmaß
der Erhitzung der Heizeinrichtung wie des Brennerkopfes und zugeordneten Rohres so
hoch werden kann, daß ein unerwünschter Betriebszustand des Ofens gegeben ist. Die
bekannte Sicherheitsvorrichtung weist eine Sensoreinrichtung auf, die ein Überschreiten
des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe erfaßt und ein entsprechendes Meß- und/oder
Steuersignal erzeugt, das einer Betätigungseinrichtung zugeleitet wird, durch die
der Petroleumofen in den gewünschten Betriebszustand zurückversetzt oder ausgeschaltet
wird. Für einen Petroleumofen mit einem einstufigen Brenner weist die Sensoreinrichtung
der bekannten Sicherheitsvorrichtung zwei Lichtsensoren oder die Wäremstrahlung erfassende
Sensoren auf, die jeweils der oberen bzw. unteren Grenze des vorbestimmten Bereiches
der Flammenhöhe im Normalbetrieb des Petroleumofens zugeordnet sind. Entsprechend
dem von den Lichtsensoren erzeugten Meßsignalen beim Überschreiten des vorbestimmten
Bereiches der Flammenhöhe erfogt ein automatisches Nachstellen oder ein Nachstellen
von Hand des Dochtes des Brenners oder dessen zwangsweise Aus schaltung mittels eines
herabfallenden Schalthebels, wenn der vorbestimmte Bereich der Flammenhöhe fortdauernd
über Seine vorbestimmte Zeit überschritten wird.
[0005] Diese bekannte Sicherheitsvorrichtung, die allein auf dem Prinzip der strahlungssensitiven
Erfassung der Flammenhöhe basiert, genügt nicht den neuesten Sicherheitsanforderungen,
da es einige Unsicherheitsfaktoren in sich birgt. Wenn z.B. der Brenner von Anfang
an nur bei der niedrigst möglichen Flammenhöhe betrieben wird, wird diese von dem
Lichtsensor überhaupt nicht erfaßt, der der unteren Grenze des vorbestimmten Bereiches
der Flammenhöhe zugeordnet ist. Brennt der Brenner nun bei der niedrigsten Flammenhöhe
über einen langen Zeitraum, weil der Benutzer z.B. das Ausschalten des Ofens vergessen
hat, so ist die Gefahr der Bildung eines unzulässig hohen CO₂-Gehaltes in der Innenraumluft
gegeben, da eine automatische Ausschaltung des Ofens in Ermangelung einer lichtsensitiven
Erfassung der niedrigsten Flammenhöhe nicht erfolgt.
[0006] Da im Dochtgewebe stets Unebenheiten vorhanden sind, kann im normalen Heizungsbetrieb
des Ofens die Brennerflamme häufig kurzfristig die obere Grenze des vorbestimmten
Bereiches der Flammenhöhe überschreiten, was bei der bekannten Sicherheitsvorrichtung
zu einem vorschnellen automatischen Ausschalten des Brenners führen kann, obwohl der
maximal zulässige CO₂-Wert in der Innenraumluft noch gar nicht erreicht ist. Eine
solche vorschnelle Ausschaltung des Brenners ist bei einem mit der bekannten Sicherheitsvorrichtung
ausgerüsteten Ofen mit einer intensiven Geruchs- und Rußbildung verbunden, da eine
ausreichende Zeit für eine Abkühlung des heißen Rohres des Brenners nicht gegeben
ist und das im Dochtgewebe enthaltende Petroleum somit durch die Hitzeabstrahlung
des Brennerrohres unter starker Geruchsbildung verdampft.
[0007] In Innenräumen, in denen ein kaminloser Petroleumofen brennt, und die Luftventilation
ungenügend ist, steigt die CO₂-Konzentration und die O₂-Konzentration verringert sich
(CH₄ + 2O₂ CO₂ + 2H₂O). Ein Mangel an Sauerstoff hat aber eine unvollständige Verbrennung
zur Folge, die ein Ansteigen der CO-und CO₂-Konzentration mit sich bringt. Es besteht
somit eine direkte Beziehung einerseits zwischen der O₂- und der CO₂- bzw. der CO-Konzentration
und andererseits zwischen der CO₂- und der CO-Konzentration. Steigt die CO₂-Konzentration
an, so steigt auch die CO-Konzentration an.
[0008] Gassensoren, die z.B. in Verbindung mit Mikrocomputern zur automatischen Regelung
von Luftreinigungsvorrichtungen oder Ventilatoren dienen und über elektrische Widerstandsänderungen
den Anteil von CO, H₂ und einigen anderen gasförmigen organischen Bestandteilen erfassen,
wie z.B. Komponenten von Küchenabgasen, Zigarettenrauch oder Autoabgasen, sind an
sich bekannt (Figaro Eng. Inc. Typ TGS 800).
[0009] Im medizinischen Bereich ist zur Überwachung der Sauerstoffanreicherung in Beatmungsgeräten
der Einsatz von O₂-Sensoren bekannt (US-PS 44 95 051). Ein derartiger O₂-Sensor ist
z.B. als galvanische Zelle ausgebildet, die eine Anode aus Blei, eine aus Gold hergestellte
Sauerstoffkathode und einen schwach sauren Elektrolyten aufweist. Ein Widerstand und
ein Thermistor zur Temperaturkompensation sind zwischen die Kathode und die Anode
geschaltet, so daß die galvanische Zelle in Form einer Blei-Sauerstoff-Batterie immer
entladen wird.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, bei dem bzw. der
die zuvor erwähnten Nachteile vermieden werden und den erhöhten Sicherheitsanforderungen
Genüge getan wird. Insbesondere soll für eine Überwachung und eine sicherheitsmäßige
Einhaltung des Betriebs von Petroleumöfen gesorgt werden, die nicht zwingend von einer
strahlungssensitiven Erfassung der Flammenhöhe abhängig sind.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Anteil von O₂ im Abgas des Brenners innerhalb des Petroleumofens sensitiv
erfaßt und als Maß für die Überwachung des im Abgas des Brenners enthaltenden Anteils
von CO₂ verwendet und in ein das Steuersignal bildendes Spannungssignal umgewandelt
wird, wobei bei Betrieb des Brenners außerhalb des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe
die sensitive O₂-Erfassung programmgesteuert sowohl zur Wiederherstellung des normalen
Heizzustandes als auch zur Überwachung des Betriebs bei niedrigster Flammenhöhe dient
und über den elektronischen Steuerkreis die Erzeugung des Warnsignals sowie der verzögerten
selbsttätigen Ausschaltung des Brenners jeweils bei einem vorbestimmten ersten bzw.
einem vorbestimmten zweiten geringeren O₂-Anteil im Abgas des Brenners erfolgen, die
jeweils einem vorbestimmten CO₂-Anteil in der Innenraumluft entsprechen.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Patentansprüchen 2 bis 11.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich vorzugsweise dadurch aus, daß zusätzlich
der CO-Anteil als Maß für die Überwachung des in der Innenraumluft enthaltenden CO₂-Anteils
verwendet wird und daß das Warnsignal erzeugt und die selbsttätige Ausschaltung des
Brenners erfolgen, wenn der O₂- bzw. der CO-Anteil im Abgas des Brenners den Wert
erreicht hat, der dem maximal zulässigen Anteil von 0,8 % CO₂ in der Innenraumluft
entspricht.
[0014] Vorzugsweise erfolgt die selbsttätige Ausschaltung des Brenners z.B. 90 sec. nach
Auslösung des das zu geringe O₂- bzw. das zu hohe CO-CO₂-Niveau in der Innenraumluft
anzeigenden Warnsignals.
[0015] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung für kaminlose Öfen, insbesondere Petroleumöfen,
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ausgerüstet mit einer Sensoreinrichtung
mit einem Lichtsensor, der im Gehäuse des Petroleumofens in Zuordnung zur oberen Grenze
eines vorbestimmten, den normalen Heizzustand des Petroleumofens bestimmenden Bereiches
der Flammenhöhe gehaltert ist, mit einer Batterie, einem mit dieser verbundenen elektronischen
Steuerkreis, über den eine auch von Hand betätigbare Dochtverstelleinrichtung entsprechend
einem Meßsignal des Lichtsensors beim Überschreiten des vorbestimmten Bereiches der
Flammenhöhe verstellbar ist, mit einer Warneinrichtung und einer Einrichtung zum
selbsttätigen Ausschalten des Brenners, die jeweils mit einer Zeitsteuereinrichtung
des elektronischen Steuerkreises gekoppelt und bei Betrieb des Brenners oberhalb
des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe über jeweils eine vorbestimmte Zeitspanne
hinaus zeitlich versetzt betätigbar sind. Erfindungsgemäß zeichnet sich diese Sicherheitsvorrichtung
dadurch aus, daß die Sensoreinrichtung zusätzlich einen mit einem Mikroprozessor
gekoppelten O₂-Sensor aufweist, der innerhalb des Gehäuses des Petroleumofens im
unteren Gehäusebereich gehaltert und über den elektronischen Steuerkreis mit der Dochtverstelleinrichtung,
der Warneinrichtung und der selbsttätigen Ausschalteinrichtung für den Brenner verbunden
ist, wobei bei einer vorbestimmten ersten und einer vorbestimmten zweiten, geringeren
O₂-Konzentration im Abgas des Brenners die Warneinrichtung bzw. die Ausschalteinrichtung
des Brenners in Funktion ist.
[0016] Vorteilhafterweise kann ferner ein CO-Sensor auf einer elektronischen Schaltplatine
vorgesehen sein, die an einer Halterung in einer oberen Ecke des Gehäuses des Petroleumofens
hinter einem, die vom Brenner abgestrahlte Hitze reflektierenden, eine Durchlaßöffnung
aufweisenden Schirms derart angeordnet ist, daß ein durch die Durchlaßöffnung des
Reflektorschirms tretender minimaler Abgasstrom auf den CO-Sensor trifft.
[0017] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu dessen
Durchführung ist es möglich, den Betrieb von kaminlosen Öfen, insbesondere von Petroleumöfen,
in Innenräumen unter - verglichen mit den amtlichen Sicherheitsvorschriften - noch
strengeren Sicherheitsparametern korrekt zu überwachen und sicherheitsmäßig einzuhalten.
Insbesondere ist die Erfassung der Höhe der Flammen des Brenners für eine exakte CO₂-Überwachung
nicht zwingend notwendig.
[0018] Verringert sich z.B. die Sauerstoffkonzentration in der Innenraumluft, so verringert
sich auch die Flammenhöhe, was bedeutet, daß z.B. bei einem Petroleumofen mit zweistufigem
Brenner die zweite Brennerstufe nicht mehr in Funktion ist, was eine höhere CO-Emission
und damit eine erhöhte CO₂-Konzentration in der Innenraumluft bedingt. Die erfindungsgemäße
Sicherheitsvorrichtung erfaßt exakt und unmittelbar eine Verringerung der Sauerstoffkonzentration
im Gehäuse des Petroleumofens, wodurch eine Steigerung der CO₂-Konzentration in der
Innenraumluft exakt überwacht wird. Gleichzeitig vermag die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung
genau und unmittelbar die höhere CO-Konzentration bereits im Inneren des Gehäuses
des Petroleumofens zu erfassen und gewährleistet somit eine exakte Überwachung der
minimalen Flammenhöhe des Brenners des Petroleumofens.
[0019] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung erfaßt über die Messung der O₂-Konzentration
im Abgas des Brenners im Gehäuse des Petroleumofens die CO₂-Konzentration in der Innenraumluft
und transformiert die jeweilige O₂-Konzentration in ein Spannungssignal. Der Sollwert
ist die Spannung, die der maximal zulässigen CO₂-Konzentration in der Innenraumluft
entspricht, die für die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung auf 0,8 % festgelegt
ist. Wenn die CO₂-Konzentration in der Innenraumluft 0,8 % (der maximal zulässige
Wert gemäß TÜV ist 1 %) überschreitet, wird der Brenner von der Ausschaltvorrichtung
der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung automatisch ausgeschaltet. D.h. die von
der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung vorgegebenen Sicherheitsbestimmungen
liegen beträchtlich unter den amtlich vorgegebenen Richtlinien.
[0020] Die Messung des CO₂-Gehaltes in der Innenraumluft erfolgt mit dem als galvanische
Zelle ausgebildeten O₂-Sensor, der auf einer vom Gehäuse des Petroleumofens gehalterten
Schaltungsplatine angeordnet ist.
[0021] Die Kontrolle des CO₂-Gehaltes erfolgt in folgendem Verfahrensablauf:
1. Eine Zeitverzögerung der Kontrolle des CO₂-Gehaltes nach Einschalten des Petroleumofens
von z.B. 4 Minuten, damit sich die Sensorspannung in diesem Zeitraum stabilisiert,
2. eine Alarmverzögerung von z.B. 30 Sekunden, um temporale Störungen auszuschließen,
3. Erzeugung eines intermittierenden z.B. aus 3 Tönen bestehenden Summersignals einer
Dauer von maximal 90 sec, das anzeigt, daß der CO-CO₂-Gehalt in der Innenraumluft
zu hoch ist. Während dieser Zeitdauer kann die Innenraumbelüftung z.B. durch Öffnen
einer Tür oder eines Fensters verbessert und damit die CO-CO₂-Konzentration verringert
werden.
4. Ausschalten des Petroleumofens durch die Wirkung des Elektromagneten, wenn die
Belüftung des Innenraums nicht innerhalb von 90 sec. verbessert worden ist.
[0022] Fehlfunktionen des O₂-Sensors infolge seines Betriebs bei sehr niedrigen Temperaturen
oder aufgrund des Endes seiner Betriebslebensdauer haben eine Sensorausgangsspannung
U
Sensor von weniger als 30 mV zur Folge, welcher Zustand durch ein intermittierendes z.B.
aus 7 Pieptönen bestehendes Summersignal 90 sec. nach Abschalten des Petroleumofens
angezeigt wird.
[0023] Der in der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung verwendete O₂-Sensor weist folgende
Vorteile auf:
1. Extrem lange Lebensdauer (5 bis 10 Jahre).
2. Unempfindlichkeit gegenüber CO₂ und anderen sauren Komponenten.
3. Erhöhte Zuverlässigkeit und Genauigkeit, da eine unmittelbare Beziehung zwischen
einer O₂-Abnahme und einer CO/CO₂-Zunahme gegeben ist, die aufgrund des Verbrennungsvorganges
in nicht gelüfteten Räumen auftritt.
4. Möglichkeit der Bestimmung der Alarmspannung Ua des O₂-Sensors.
5. Eigene Leistungsversorgung des als galvanische Zelle ausgebildeten O₂-Sensors,
so daß eine Gleichspannung von 3 V des elektronischen Steuerkreises des Petroleumofens
aufrecht erhalten werden kann.
[0024] Es könnte lediglich zu beachten sein, daß sich ein sehr geringer Spannungsunterschied
zwischen der Betriebsspannung U
o und der Spannung ergeben kann, die dem CO₂-Gehalt von 0,8 % in der Innenraumluft
entspricht. Wie aus den in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführten Versuchsergebnissen
hervorgeht, beträgt die Alarmspannung des O₂-Sensors U
a 2 mV. Es ist daher mit Blick auf die Stabilität und das Verhältnis Geräusch/Signal
sowie hinsichtlich der Unempfindlichkeit des O₂-Sensors gegenüber Temperaturschwankungen
ein Operationsverstärker hoher Qualität erforderlich, und zwar mit einem U
a-Verstärkungsfaktor von K = 100. Die Genauigkeit der CO₂-Kontrolle hängt hauptsächlich
von Spannungsabweichungen in der Hardware des elektronischen Steuerkreises des Petroleumofens
und von der Spannungsabweichung (Drift) des O₂-Sensors ab. Die durchschnittlichen
Spannungsabweichungen des O₂-Sensors der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
während eines Jahres beträgt 2 %.
[0025] Wird angenommen, das Ausgangssignal des O₂-Sensors habe eine Spannung von 50 mV,
so bedeutet das eine Spannungsabweichung von einem Millivolt pro Jahr. Bei U
a = 2 mV ergibt eine bei der Herstellung des Petroleumofens mittels eines Potentiometers
fest eingestellten Betriebsspannung U
o eine hohe Zuverlässigkeit der CO₂-Kontrolle im Verlaufe eines Jahres.
[0026] Während der Prüfperiode schwankt die Betriebsspannung U
o geringfügig von Tag zu Tag. Wird der mit einem O₂-Sensor ausgerüstete Petroleumofen
in einem gut gelüfteten Raum eingeschaltet, so steigt die Sensorspannung U
Sensor im Verlaufe von 90 Minuten auf ca. 2 mV aufgrund der Temperatureinflüsse.
[0027] Durch den Einbau eines Mikroprozessors in das Steuersystem der erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorrichtung ist es möglich, die oben aufgezeigten Probleme in den Griff
zu bekommen. Die Betriebsspannung U
o kann mit Hilfe des Mikroprozessors nach jedem Einschaltvorgang des Brenners des Petroleumofens
als maximaler Spannungswert bestimmt werden, bevor die Sensorspannung aufgrund einer
schlechten Belüftung des Innenraums abfällt. Die Sensorspannung wird alle 4 Minuten
erfaßt und mit dem vorhergehenden Spannungswert verglichen. Nach Bestimmung der Betriebsspannung
U
o ergibt sich die Alarmspannung des Sensors U
a aufgrund der Formel U
a = U
o - U′
a.
Tabelle 1
| (Analyse der mit einem O₂-Sensor des Typs KE-50 erhaltenen Versuchsergebnisse bei
Kopplung des O₂-Sensors mit dem Mikroprozessor des elektronischen Steuerkreises der
erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung) |
| Test Nr. |
U₀ (mV) |
U 0,8 % (mV) |
ΔU 0,8 % (mV) |
Ua (mV) |
ΔUa (mV) |
CO₂ % |
TSensor oC |
| 1 |
45,70 |
43,83 |
1,87 |
43,71 |
1,99 |
0,875 |
17-37 |
| 2 |
45,52 |
- |
- |
43,39 |
2,13 |
0,77 |
29-45 |
| 3 |
46,58 |
44,52 |
2,06 |
44,52 |
2,06 |
0,80 |
9-24 |
| 4 |
46,85 |
- |
- |
44,95 |
1,90 |
0,725 |
8-21 |
| 5 |
46,67 |
- |
- |
44,70 |
1,97 |
0,75 |
13-25 |
| 6 |
47,55 |
45,1 |
2,45 |
44,16 |
3,39 |
1,18 |
3-25 |
| 7 |
45,39 |
44,0 |
1,39 |
43,83 |
1,56 |
1,09 |
- |
| 8 |
47,23 |
45,2 |
2,03 |
44,85 |
2,38 |
0,93 |
3-21 |
| 9 |
45,80 |
44,6 |
1,20 |
44,28 |
1,52 |
1,13 |
- |
| 10 |
45,52 |
44,1 |
1,42 |
43,90 |
1,62 |
0,84 |
- |
| 11 |
45,76 |
44,17 |
1,59 |
44,12 |
1,64 |
0,845 |
- |
| |
|
Mittelwert: |
1,75 |
|
2,01 |
0,903 |
|
| Test Nr. |
U₀ |
U 0,8 % |
U 0,8 % |
|
|
|
|
| 7a |
45,36 |
42,84 |
2,52 |
|
|
|
|
| 9a |
44,97 |
42,70 |
2,27 |
|
|
|
|
| 10a |
45,41 |
43,40 |
2,01 |
|
|
|
|
[0028] Durch die Bestimmung der Betriebsspannung U
o nach jeder Einschaltung des Brenners ergibt sich der Vorteil, daß der Einfluß einer
Spannungsdrift auf die CO₂-Kontrolle ausgeschaltet wird. Ein Problem tritt jedoch
in der Situation auf, wenn sich die Belüftung des Innenraums nach Abschalten des
Brenners aufgrund eines zu hohen CO₂-Niveaus in einem schlecht belüfteten Raum nicht
verbessert hat und der Petroleumofen unvorsichtigerweise wieder eingeschaltet ist,
obwohl der CO₂-Gehalt des Raumes noch viel zu hoch ist. Die entsprechende Sensorspannung,
die von der Spannung in einem gut belüfteten Zustand des Innenraumes abweicht, würde
dann in nachteiliger Weise als Betriebsspannung U
o verwendet werden. Dies hätte zur Folge, daß ein Abschalten bei einem zu hohen CO₂-Niveau
dessen weiteres Ansteigen nach jedem Einschalten des Petroleumofens mit sich bringen
würde.
[0029] Dieses Problem läßt sich dadurch lösen, daß die Betriebsspannung U
o für einen Zeitraum von 45 Minuten fest für den Fall eingestellt wird, daß der Brenner
aufgrund eines hohen CO₂-Niveaus in der Innenraumluft ausgeschaltet worden ist. Wird
der Brenner während dieses Zeitraumes wieder eingeschaltet, so findet die festgesetzte
Betriebsspannung U
o Anwendung für die CO₂-Kontrolle. Es wird angenommen, daß nach dem Zeitraum von 45
Minuten das CO₂-Niveau wieder den normalen Zustand eingenommen hat, so daß die Betriebsspannung
U
o in der zuvor beschriebenen Weise wieder bestimmt wird.
[0030] Wenn die Brennerflamme den vorbestimmten Bereich der Flammenhöhe überschreitet, kann
Ruß oder Rauch entstehen und es ist Brandgefahr gegeben. Der der maximal zulässigen
Flammenhöhe zugeordnete Lichtsensor der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung,
der in entsprechender Höhe neben der Verbrennungskammer des Petroleumofens angeordnet
ist, sorgt in Zusammenwirkung mit dem elektronischen
[0031] Steuerkreis der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung für die erforderlichen Steuerfunktionen
wie
1. eine Zeitverzögerung von z.B. 3 sec., um temporale Störungen auszuschließen,
2. eine akustische intermittierende Alarmerzeugung (z.B. 5 Töne), wenn die obere Grenze
des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe des Brenners überschritten wird und
3. eine automatische Ausschaltung des Brenners, wenn die Flammenhöhe innerhalb von
z.B. 60 sec. nach Auslösung des Alarmsignals nicht in den vorbestimmten Bereich der
Flammenhöhe zurückgestellt worden ist.
[0032] Da bei ungenügender Innenraumbelüftung beim Betrieb des Petroleumofens mit zu hoher
Brennerflamme der auftretende Mangel an Sauerstoff eine unvollständige Verbrennung
und damit ein Ansteigen der CO-CO₂-Konzentration in der Innenraumluft bewirkt, ist
über den O₂-Sensor der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung neben der Überwachung
durch den Lichtsensor eine zusätzliche Überwachung bei Betrieb des Brenners mit unzulässig
hoher Brennerflamme gegeben.
[0033] Von Wichtigkeit ist, beim selbsttätigen Ausschalten des Brenners eine Qualm- und
damit verbundene Geruchsbildung zu verhindern, wie sie bei mit herkömmlichen Sicherheitsvorrichtungen
ausgerüsteten Petroleumöfen auftreten.
[0034] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung gewährleisten
eine automatische Ausschaltung des Brenners in annähernd geruchsverhindernder Weise.
[0035] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung ermöglicht eine geruchsverhindernde selbsttätige
Ausschaltung des Brenners, und zwar durch den Ablauf folgender Verfahrensschritte:
Der Einstelldrehknopf der Dochtverstelleinrichtung des Brenners wird entsprechend
einer sehr geringen Flammenhöhe eingestellt. Die korrekte Einstellung wird durch eine
farbige Markierung und ein akustisches intermittierendes Signal von z.B. 3 sec. angezeigt.
In dieser Einstellung der Dochteinstellvorrichtung brennt der Brenner dann z.B. noch
4 Minuten, um die Emission von geruchsbildenden Komponenten zu verringern. In diesem
Zeitraum können das Heizrohr und der Brennerkopf ausreichend abkühlen. Hierauf schaltet
ein aktivierter Elektromagnet der Ausschalteinrichtung den Brenner mit einer minimalen
Geruchsentwicklung aus. Der Abkühlvorgang kann aber auch jederzeit durch Aufwärtsdrehen
des Dochtes mittels des Einstelldrehknopfes der Dochteinstellvorrichtung des Brenners
beendet werden.
[0036] In die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung ist ein auswechselbarer Batteriesatz
für die Versorgung aller elektrischer Stromabnehmer des Petroleumofens, wie z.B. der
Zündspule, des elektronischen Steuerkreises mit dem Mikroprozessor, dem Heizelement
des CO-Sensor, einbezogen.
[0037] Bei Drehen der Dochtverstelleinrichtung im Uhrzeigersinn wird der Hauptschalter betätigt,
der den elektronischen Schaltkreis schließt. Zunächst wird eine Batterieprüfung durchgeführt.
Ist die Spannung der Batterie U
b kleiner als 2,3 V, so ist keine Zündung möglich und ein fortlaufendes Summersignal
ertönt für z.B. 30 sec., das anzeigt, daß die Batterie ausgewechselt werden muß. Nach
30 sec. wird das Alarmsignal unterbrochen und der Aufheiz- oder Heizvorgang des Petroleumofens
wird durch Tätigwerden des Elektromagneten ausgesetzt, der eine Rückstellung des Dochtes
bewirkt.
[0038] Liegt die Spannung der Batterie im normalen Bereich, so ist die Zündung möglich und
muß innerhalb von z.B. 15 sec. erfolgen. Wird die Zündung nach 15 sec. nicht vorgenommen,
ertönt ein intermittierendes Summersignal z.B. 90 sec. lang, während der die Zündung
des Petroleumofens noch möglich ist. Hat nach 90 sec. die Zündung nicht stattgefunden,
wird die Einschaltung des Petroleumofens durch Wirkung des Elektromagneten rückgängig
gemacht.
[0039] Nach erfolgreicher Zündung setzt ein periodischer Überwachungszyklus ein, in dessen
Verlauf die Batteriespannung in der oben beschriebenen Weise überprüft sowie 4 Minuten
nach Beginn des Aufheizvorganges des Petroleumofens die Kontrolle der Flammenhöhe
sowie des CO₂-Gehaltes im Abgas durchgeführt werden.
[0040] Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung erweist sich als vorteilhaft, daß
die erforderliche Frequenz des Mikroprozessors den Stromverbrauch I des elektronischen
Steuerkreises verhältnismäßig gering gestalten läßt. Der Mikroprozessor arbeitet zufriedenstellend
zwischen 0,5 und 5 MHz. Bei f = 0,5 MHz ist I gemäß Wahl gleich 2,5 mA. Bei f = 5
MHz ist I = 30 mA. Bei f = 0,5 MHz ist der Mikroprozessor zwar träger als bei f =
5 MHz, was jedoch bei dem vorliegenden Einsatz des Mikroprozessors nicht ins Gewicht
fällt.
[0041] Von Wichtigkeit ist schließlich, daß die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung
einen im Gehäuse des Petroleumofens angeordneten Mechanismus aufweist, durch den
bei Fehlen oder unkorrektem Einsetzen der Batterie im Batteriegehäuse die Zündeinrichtung
des Brenners oder die Dochtverstelleinrichtung in ihrer Funktionsaufnahme gehindert
werden.
[0042] Die Prüfung des Brennstoffpegels erfolgt mit einer üblichen Schaltung kontinuierlich
am Boden des Brennstofftanks. Ist der Pegel des Brennstoffs zu niedrig, wird z.B.
3 Minuten lang ein intermittierendes Summersignal zusammen mit einem Bodenblinklicht
erzeugt. Der am Boden des Brennstofftanks in diesem Zustand vorhandene Brennstoff
reicht aus, um den Brenner ca. 30 Minuten brennen zu lassen.
[0043] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung zu
seiner Durchführung werden nun anhand der Zeichnungen erläutert. In diesen sind:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines mit der Sicherheitsvorrichtung ausgerüsteten
Petroleumofens,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Petroleumofens nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm, aus dem die Bestimmung der Betriebsspannung Uo des O₂-Sensors hervorgeht,
Fig. 4 ein Diagramm, aus dem die Beziehung des Sauerstoffgehaltes der Innenraumluft
über die Zeit und der CO-CO₂-Konzentration hervorgeht,
Fig. 5 ein Blockdiagramm, aus dem das Verfahren zum Überwachen und sicherheitsmäßigen
Einhalten des Betriebs des Petroleumofens hervorgeht,
Fig. 6a und 6b perspektivische Ansicht zweier Ausführungsformen eines Mechanismus
der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung, durch den bei einem Fehlen oder unkorrekten
Einsetzen der Batterie in das Batteriegehäuse eine Zündung des Brenners bzw. ein Verstellen
der Dochtverstelleinrichtung verhindert wird.
[0044] Der aus den Fig. 1 und 2 hervorgehende Petroleumofen 1 weist ein Gehäuse 2 auf, in
dem mittig ein eine Dochtverstelleinrichtung 3 aufweisender Brenner 4 angeordnet
ist, der ein- oder zweistufig ausgebildet sein kann, und ein eine Verbrennungskammer
5 bildendes, teilweise perforiertes, oben offenes Brennergehäuse 6 besitzt. Zwischen
dem Brennergehäuse 6 und der in Fig. 1 links liegenden Rückwand 7 des Gehäuses 2 des
Petroleumofens 1 ist ein sich vertikal nach unten erstreckender Hitzereflexionsschirm
8 gehaltert, der in Nähe der oberen Wand 9 des Gehäuses 2 des Petroleumofens 1 eine
Durchlaßöffnung 10 aufweist, durch die ein Teil des oben aus dem Brennergehäuse 6
strömenden Abgases (Pfeil A) des Brenners 4 treten kann. An einer mit dem Boden des
Gehäuses 2 befestigten senkrechten Halterung 12 ist ein als galvanische Zelle ausgebildeter
O₂-Sensor 13 im unteren Bereich des Gehäuses 2 angebracht und mit einem Mikroprozessor
eines elektronischen Steuerkreises 14 gekoppelt. Hinter dem Hitzereflexionsschirm
8 ist in der in Fig. 1 linken oberen Ecke des Gehäuses 2 ein CO-Sensor 11 auf einer
Schaltungsplatine 15 für die CO-Überwachung derart angebracht, daß auf ihn der durch
die Durchlaßöffnung 10 des Hitzereflexionsschirms 9 strömende Abgasanteil auftrifft.
Die Schaltungsplatine 15 ist mit dem elektronischen Steuerkreis 14 der Sicherheitsvorrichtung
verbunden, der wiederum mit einer nicht gezeigten Warnsignaleinrichtung und mit einer
selbsttätigen Ausschalteinrichtung 16 für den Brenner 4 verbunden ist. Ein der oberen
Grenze 17 eines vorbestimmten 3 Bereiches der Höhen der Flammen 18 des Brenners 4
zugeordneter Lichtsensor 19 ist hinter dem Hitzereflexionsschirm 8 derart angeordnet,
daß er ein Überschreiten der oberen Grenze 17 des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe
durch die Flammen 18 erfaßt. Der Lichtsensor 19 ist mit dem elektronischen Steuerkreis
14 verbunden. Erfaßt der Lichtsensor 19 die Flammen 18 beim Überschreiten der oberen
Grenze 17 des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe, so erzeugt er ein Meßsignal,
das dem elektronischen Steuerkreis 14 eingegeben wird, durch den ein akustisches
Warnsignal erzeugt wird. Der Benutzer des Petroleumofens 1 muß nun innerhalb von
90 sec. die Dochtverstelleinrichtung 3 betätigen und die Höhe der Flammen 18 des
Brenners 4 wieder in den vorbestimmten Bereich der Flammenhöhe entsprechend dem normalen
Heizzustand des Brenners 4 zurückstellen. Erfolgt diese Rückstellung nicht innerhalb
der genannten 90 sec., so wird die Ausschalteinrichtung 16 über den elektronischen
Steuerkreis 14 betätigt und der Brenner 4 selbsttätig ausgeschaltet.
[0045] Wird der Petroleumofen 1 in einem gut gelüfteten Raum eingeschaltet, so steigt die
Spannung U
Sensor des O₂-Sensors 13 der Sicherheitsvorrichtung im Verlaufe von 90 Minuten auf ca.
2 mV aufgrund der Temperatureinflüsse. Während des Betriebs des Petroleumofens 1 erfaßt
der O₂-Sensor 13 fortlaufend den O₂-Gehalt der Luft im Gehäuse 2 und wandelt diesen
fortlaufend in ein entsprechendes Spannungssignal. Aufgrund der unmittelbaren Beziehung
zwischen einer O₂-Abnahme und einer CO₂-Zunahme ist das den O₂-Anteil angebende Spannungssignal
jeweils ein Maß für den CO₂-Anteil in der Innenraumluft. Die Betriebsspannung U
o des O₂-Sensors 13 wird, wie aus Fig. 3 hervorgeht, nach dem Einschalten des Brenners
4 mit Hilfe des Mikroprozessors des elektronischen Steuerkreises 14 als maximaler
Spannungswert bestimmt, bevor die Sensorspannung U
Sensor aufgrund einer schlechten Belüftung des Innenraumes abfällt. Wie Fig. 3 zeigt, wird
die Sensorspannung U
Sensor alle 4 Minuten erfaßt und mit dem vorhergehenden Spannungswert verglichen. In Fig.
3 ist U₄ der maximale Spannungswert, bevor die Sensorspannung U
Sensor aufgrund der schlechten Belüftung des Innenraums abfällt (vgl. U₅ ist kleiner als
U₄). Es gilt daher: U₄ = U
o. Die Alarmspannung U
a des O₂-Sensors 13 ergibt sich somit nach Bestimmung der Betriebsspannung zu U
a = U
o - U
a′. Entspricht der vom O₂-Sensor 13 erfaßte Sauerstoffanteil dem Spannungswert der
Alarmspannung U
a, so wird ein Alarmsignal erzeugt. Wird die Belüftung des Innenraums nicht innerhalb
von 90 sec. verbessert, so verringert sich der O₂-Gehalt weiter und der Petroleumofen
wird durch die Wirkung eines die selbsttätige Ausschalteinrichtung 16 bildenden Elektromagneten
bei einem vom O₂-Sensor 13 gelieferten Spannungswert U
Sensor ausgeschaltet, der kleiner als die Alarmspannung U
a ist.
[0046] Während des Betriebs des Petroleumofens 1 kann auch der CO-Sensor 11 fortlaufend
den CO-Anteil im Abgas (Pfeil A) des Brenners 4 im Gehäuse 2 erfassen, wobei die gemessene
CO-Konzentration fortlaufend durch die elektronische Schaltung der CO-Überwachung
in eine entsprechend elektrische Spannung umgewandelt werden kann. Die CO-Konzentration
kann zugleich als Maß für die in der Innenraumluft enthaltende CO₂-Konzentration
verwendet werden. Im Diagramm gemäß Fig. 4 ist die prozentuale CO- und CO₂-Konzentration
im Verhältnis zum prozentualen Sauerstoffgehalt in der Innenraumluft über die Zeit
des Betriebs des Petroleumofens 1 aufgetragen. Es zeigt sich, daß über die unmittelbare
Beziehung zwischen der O₂-Abnahme und der CO₂-Zunahme eine entsprechende Beziehung
zwischen der O₂-Abnahme und einer CO-Abnahme durch die Abhängigkeit der CO₂ und der
CO-Zunahme gegeben ist.
[0047] Das Blockschaltbild gemäß Fig. 5 verdeutlicht die einzelnen Verfahrensschritte zum
Überwachen und sicherheitsmäßigen Einhalten des Betriebs des Petroleumofens in einem
Innenraum sowohl im normalen Heizzustand als auch außerhalb des letzteren, wobei die
Kennzeichnungen der einzelnen Blöcke, auf die Bezug genommen wird, die funktionellen
Zusammenhänge der einzelnen Verfahrensmaßnahmen verdeutlichen.
[0048] Aus den Fig. 6a und 6b gehen zwei Ausführungsformen eines Mechanismus der Sicherheitsvorrichtung
hervor, von dem bei Fehlen oder unkorrektem Einsetzen der Batterie 20 im Batteriegehäuse
21 ein Zünden einer Zündeinrichtung des Brenners 4 verhindert bzw. ein Verstellen
der Dochtverstelleinrichtung 3 blockiert wird und damit ein Entzünden des Dochtes
durch ein Streichholz nicht möglich ist.
[0049] Der Mechanismus weist eine Funktionsfeder 22 auf, die bei korrektem Einsatz der Batterie,
d.h. bei deren Anlage an einer Sensorplatte 23 im Batteriegehäuse 21, sich im zusammengedrückten
Zustand befindet, wobei ein Auslösedraht 24, dessen eines Ende gemäß Fig. 6a mit
einer Auslöseplatte 25 einer auf Erschütterungen (z.B. auch auf Erdbeben) ansprechenden
Sicherung 26 und dessen anderes Ende mit der Sensorplatte 23 verbunden ist, locker
ist, so daß ein Zünden des Brenners 4 möglich ist. Wird die Batterie 20 aus dem Batteriegehäuse
21 entfernt oder liegt letztere nicht exakt an der Sensorplatte 23 an, so wird letztere
von der zusammengedrückten Funktionsfeder 22 nach vorn gedrückt, wodurch der Auslösedraht
24 gespannt und die Auslöseplatte 25 bewegt wird, wodurch die Sicherung 26 in Funktion
tritt und eine Zündung verhindert bzw. eine Dochtverstellung blockiert wird oder
eine Ausschaltung des Brenners 4 erfolgt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6b ist
die Auslöseplatte 25 der Sicherung 26 durch einen Verriegelungshebel 27 ersetzt, mit
der das eine Ende des Auslösedrahtes 24 verbunden ist, der den Verriegelungshebel
27 bei einer Bewegung der Funktionsfeder 22 in Funktion setzt, wodurch die Sicherung
26 ausgelöst wird.
Bezugszeichenliste
[0050]
1 Petroleumofen
2 Gehäuse
3 Dochtverstelleinrichtung
4 Brenner
5 Verbrennungskammer
6 Brennergehäuse
7 Rückwand des Gehäuses des Petroleumofens
8 Hitzereflexionsschirm
9 Obere Wand des Gehäuses des Petroleumofens
10 Durchlaßöffnung
11 CO-Sensor
12 Halterung
13 O₂-Sensor
14 Steuerkreis
15 Schaltungsplatine
16 Ausschalteinrichtung
17 Obere Grenze des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe
18 Flammen
19 Lichtsensor
20 Batterie
21 Batteriegehäuse
22 Funktionsfeder
23 Sensorplatte
24 Auslösedraht
25 Auslöseplatte
26 Sicherung
27 Verriegelungshebel
1. Verfahren zum Überwachen und sicherheitsmäßigen Einhalten des Betriebs von kaminlosen
Öfen, insbesondere von Petroleumöfen in Innenräumen sowohl im normalen Heizzustand,
bei dem die vom Brenner erzeugte Flammenhöhe innerhalb eines vorbestimmten Bereiches
liegt, dessen Überschreiten strahlungssensitiv erfaßt wird, als auch des Betriebs
außerhalb des normalen Heizzustandes, wobei beim Über- wie beim Unterschreiten des
vorbestimmten Bereiches jeweils ein entsprechendes Steuersignal erzeugt und einem
elektronischen Steuerkreis eingegeben wird, damit einerseits der normale Heizzustand
wieder hergestellt werden kann und andererseits beim fortdauernden Betrieb des Brenners
außerhalb des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe über eine vorbestimmte Zeitspanne
hinaus ein Warnsignal erzeugt und nach einer entsprechenden Verzögerung der Brenner
selbsttätig ausgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil von O₂ im Abgas des Brenners innerhalb des Petroleumofens sensitiv
erfaßt und als Maß für die Überwachung des im Abgas des Brenners enthaltenen Anteils
von CO₂ verwendet und in ein das Steuersignal bildendes Spannungssignal umgewandelt
wird, wobei bei Betrieb des Brenners außerhalb des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe
die sensitive O₂-Erfassung programmgesteuert sowohl zur Wiederherstellung des normalen
Heizzustandes als auch zur Überwachung des Betriebs bei niedrigster Flammenhöhe verwendet
wird und über den elektronischen Steuerkreis die Erzeugung des Warnsignals sowie der
verzögerten selbsttätigen Ausschaltung des Brenners jeweils bei einem vorbestimmten
ersten bzw. vorbestimmten zweiten, geringeren O₂-Anteil im Abgas des Brenners erfolgen,
die jeweils einem vorbestimmten CO₂-Anteil in der Innenraumluft entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich der CO-Anteil als Maß für die Überwachung des im Abgas des Brenners
enthaltenen CO₂-Anteils verwendet wird, und daß das Warnsignal erzeugt und die selbsttätige
Ausschaltung des Brenners erfolgen, wenn der O₂-bzw. CO-Anteil im Abgas des Brenners
den Wert erreicht hat, der dem maximal zulässigen Anteil von 0,8 % CO₂ in der Innenraumluft
entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Ausschaltung des Brenners 90 sec. nach Auslösung des das zu
geringe O₂- bzw. das zu hohe CO/CO₂-Niveau im Abgas des Brenners anzeigenden Warnsignals
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsspannung des Brenners Uo für einen vorbestimmten Zeitraum fest eingestellt wird, wenn der Brenner ausgeschaltet
worden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsspannung für 45 Minuten fest eingestellt wird, wenn der Brenner
aufgrund eines zu hohen CO₂-Niveaus in der Innenraumluft ausgeschaltet worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung des O₂-Sensors zyklisch erfaßt und mit dem vorhergehenden Wert
der Sensorspannung verglichen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung der Spannung des O₂-Sensors alle 4 Minuten erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Steuerkreis batteriegespeist und das Einhalten eines vorgegebenen
Wertes der Batteriespannung Ub selbsttätig überprüft wird, wobei bei Unterschreiten des vorgegebenen Wertes der
Batteriespannung Ub entweder eine Zündung des Brenners verhindert und ein die Notwendigkeit eines Batterieaustausches
anzeigendes Alarmsignal erzeugt oder das Alarmsignal für eine vorgegebene Zeitspanne
erzeugt und der Aufheiz- oder Heizvorgang des Petroleumofens selbsttätig ausgeschaltet
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Störung der Schaltung der Batterieeinspeisung des elektronischen Steuerkreises
die Zündung des Brenners automatisch verhindert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische Verhinderung der Zündung des Brenners mechanisch erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über den elektronischen Steuerkreis kontinuierlich eine Prüfung des Brennstoffpegels
durchgeführt und bei Unterschreiten einer vorbestimmten Pegelhöhe automatisch ein
intermittierendes Signal erzeugt wird.
12. Sicherheitsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1 bis
11, mit einer Sensoreinrichtung mit einem Lichtsensor, der im Gehäuse des Petroleumofens
in Zuordnung zur oberen Grenze eines vorbestimmten, den normalen Heizzustand des Petroleum
ofens bestimmenden Bereiches der Flammenhöhe gehaltert ist, mit einer Batterie, einem
mit dieser verbundenen elektronischen Steuerkreis, über den eine, auch von Hand betätigbare
Dochtverstelleinrichtung des Brenners entsprechend einem Meßsignal des Lichtsensors
beim Überschreiten des vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe verstellbar ist, mit
einer Erschütterungssicherung sowie einer Warneinrichtung und einer Einrichtung zum
selbsttätigen Ausschalten des Brenners, die jeweils mit einer Zeitsteuereinrichtung
des elektronischen Steuerkreises gekoppelt und bei Betrieb des Brenners oberhalb des
vorbestimmten Bereiches der Flammenhöhe über jeweils eine vorbestimmte Zeitspanne
hinaus zeitlich versetzt betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung zusätzlich einen mit einem Mikroprozessor gekoppelten
O₂-Sensor (11) aufweist, der innerhalb des Gehäuses (2) des Petroleumofens (1) im
unteren Gehäusebereich gehaltert und über den elektronischen Steuerkreis (14) mit
der Dochtverstelleinrichtung (3), der Warneinrichtung und der Ausschalteinrichtung
(16) für den Brenner (4) verbunden ist, wobei bei einer vorbestimmten ersten und einer
vorbestimmten zweiten, geringeren O₂-Konzentration im Abgas des Brenners (4) die Warneinrichtung
bzw. die selbsttätige Ausschalteinrichtung (16)-des Brenners (4) in Funktion ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß weiterhin ein CO-Sensor (11) auf einer elektronischen Schaltplatine (15) vorgesehen
ist, die an einer Halterung in einer oberen Ecke des Gehäuses (2) des Petroleumofens
(1) hinter einem, die vom Brenner (4) abgestrahlte Hitze reflektierenden, eine Durchlaßöffnung
(10) aufweisenden Schirm (8) derart angeordnet ist, daß ein durch die Durchlaßöffnung
(10) des Hitzereflexionsschirms (8) tretender minimaler Abgasstrom (A) auf den CO-Sensor
(11) trifft.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen mit einer auf Erschütterungen ansprechenden Sicherung (26) gekoppelten Mechanismus
(22, 24), von dem bei Fehlen oder unkorrektem Einsatz der Batterie im Batteriegehäuse
(21) eine Betätigung einer Zündeinrichtung des Brenners (4) verhindert oder die Dochtverstelleinrichtung
(3) in ihrer Grundposition blockierbar ist, in der der Docht von Hand nicht anzündbar
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Mechanismus (22, 24) eine Funktionsfeder (22), die an einer Sensorplatte
(23) des Batteriegehäuses (21) angreift und im Ruhezustand des Mechanismus (22, 24)
zusammengedrückt ist, sowie einen Auslösedraht (24) aufweist, dessen eines Ende mit
der Sensorplatte (23) und dessen anderes Ende mit einer Auslöseplatte (25) der Sicherung
(26) verbunden und der im Ruhezustand des Mechanismus (22, 24) locker ist, und daß
bei Fehlen oder unkorrektem Einsatz der Batterie (20) die Sensorplatte (23) von der
Funktionsfeder (22) des in Betrieb gesetzten Mechanismus (22, 24) unter Spannung des
Auslösedrahtes (24) im Batteriegehäuse (21) verschiebbar und die Auslöseplatte (25)
der Sicherung (26) in Funktion setzbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöseplatte (25) der Sicherung (26) durch einen schwenkbaren Verriegelungshebel
(27) ersetzt ist.