[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Lastumschaltung gemäß dem Oberbegriff
des 1. Patentanspruches, sowie auf ein zugehöriges Verfahren.
[0002] Eine solche Umschaltanordnung ist aus DE-C 25 20 670 bekannt.
[0003] Sie hat den Vorteil, daß beide Schaltkontakte in Abhängigkeit von der Schaltrichtung
als Haupt- oder Widerstandsschaltkontakt wirken können und dadurch der Kontaktabbrand
bei beiden Schaltkontakten gleichmäßig fortschreitet, unabhängig davon, ob der entsprechende
zu schaltende Transformator häufig mit dem vollen Laststrom, was zu starkem Abbrand
des Hauptschaltkontaktes führt, oder bei Leerlauf, mit einem sehr geringen Laststrom
mit entsprechend geringem Abbrand dieses Kontaktes, beansprucht wird. Nachteilig an
der bekannten Schaltung ist, daß der einpolige Umschalter, der in Abhängigkeit von
der Drehrichtung des Antriebes die Funktionszuordnung der Schaltkontakte als Haupt-
oder Widerstandsschaltkontakt trifft. den gesamten Laststrom, der zur Lastableitung
führt, schaltet.
[0004] Daher ist es erforderlich, daß dieser Schaltvorgang möglichst schnell erfolgt, weswegen
auch bei der bekannten Umschaltanordnung der Umschalter zeitlich vor den Schaltkontakten
vom Kraftspeicherantrieb bewegt wird. Dies bedeutet jedoch, daß einerseits ein Teil
der im Kraftspeicher vorhandenen Energie bereits für die Betätigung des Umschalters
aufgewandt werden muß und somit für eine sichere Betätigung der eigentlichen Schaltkontakte
nicht mehr zur Verfügung steht und andererseits sich die Gesamtschaltzeit von einer
Stufe zur anderen, für die der Kraftspeicher ausgelegt sein muß, um die Schaltzeit
des Umschalters verlängert, die zur Schaltzeit der nacheinander betätigten Haupt-
bzw. Widerstandskontakte hinzukommt.
[0005] Zusammenfassend betrachtet, müssen demnach zahlreiche Schalthandlungen in möglichst
rascher Folge ablaufen; dieser Ablauf, d.h. die Kontaktbetätigungen, stellen hohe
Anforderungen an den Kraftspeicher, verkomplizieren dessen Aufbau und erhöhen die
Störanfälligkeit und Fehlerhäufigkeit des gesamten Lastschalters.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Umschaltanordnung so zu verändern, daß
nur ein Minimum an Schaltbewegungen vom Kraftspeicher in möglichst kurzer Zeit und
rascher Folge ausgeführt werden muß; die übrigen Schalthandlungen sollen stromlos
möglich sein und damit unabhängig vom Kraftspeicher vor oder nach dessen Auflösung
erfolgen können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen der Ansprüche 1 und 2
angegebenen Mittel bzw. Verfahrensschritte gelöst.
[0008] Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt eine erste beispielhafte Anordnung zur Lastumschaltung
Fig. 2 zeigt den dazugehörigen Schaltablauf
Fig. 3 zeigt eine zweite beispielhafte Anordnung zur Leistungsumschaltung
Fig. 4 zeigt wiederum den dazugehörigen Schaltablauf.
[0009] Der zu schaltende Stufentransformator ist mit Anzapfstufen 1, 2, 3 versehen; zwischen
zwei Anzapfstufen 2, 3 befinden sich bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung die
beiden Lastzweige, die jeweils zwei in Reihe liegende Schaltkontakte aufweisen, einerseits
der Kontakt 4.1 in Reihe mit dem Kontakt 7, andererseits der Kontakt 4.2 in Reihe
mit dem Kontakt 6. In dieser Parallelschaltung ist jeweils ein Dauerstromkontakt 8,
9 parallelgeschaltet.
[0010] Zwischen den Kontakten jedes Lastzweiges ist ein Überschaltwiderstand 5 angeordnet.
[0011] Die beiden jeweils dem Stufenwähler zugewandten Kontakte 4.1, 4.2 jedes Lastzweiges
sind als gemeinsamer doppelpoliger Umschalter 4 ausgebildet; bei den anderen beiden,
der Lastableitung 10 zugewandten Kontakten 6, 7 jedes Lastzweiges handelt es sich
um Leistungsschaltkontakte, die mechanisch mit den Dauerstromkontakten 8, 9 gekoppelt
sind.
[0012] In Fig. 2 ist das Verfahren zur Lastumschaltung unter Verwendung der in Fig. 1 dargestellten
Anordnung gezeigt:
a) der Dauerstromkontakt 9 ist geschlossen, der Strom fließt über ihn von der Anzapfstufe
3 zur Ableitung 10
b) der Leistungsschaltkontakt 7 des stromführenden Lastzweiges schließt, der Strom
fließt sowohl über 9 als auch über 7
c) der Dauerstromkontakt 9 öffnet, der Strom fließt ausschließlich über 7
d) der Leistungsschaltkontakt 6 des mit der Anzapfstufe 2, auf die umgeschaltet werden
soll, verbundenen Lastzweiges schließt
e) der Leistungsschaltkontakt 7 öffnet; der Strom fließt über 4.1, den Überschaltwiderstand
5 und 8
f) der Dauerstromkontakt 8 schließt; der Strom fließt von der Anzapfstufe 2 über 8
zur Ableitung 10, gleichzeitig fließt ein Ausgleichsstrom von der Anzapfstufe 3 über
4.1 und den Überschaltwiderstand 5 sowie 6
g) der Leistungsschaltkontakt 6 öffnet; der Strom fließt ausschließlich von der Anzapfstufe
2 über 8 zur Lastableitung 10
h) der doppelpolige Umschalter 4 wechselt, d.h. Schalter 4.1 wird geöffnet und Schalter
4.2 wird geschlossen. Die Umschaltung ist beendet.
[0013] Die Schritte i) bis p) zeigen einen weiteren, analog ablaufenden Schaltschritt zurück
in die Ausgangsposition.
[0014] In der Fig. 3 ist eine andere beispielhafte Anordnung zur Lastumschaltung gezeigt.
[0015] Hierbei sind die beiden einzeln betätigbaren Dauerstromkontakte 8, 9 durch einen
einzigen Umschaltkontakt ersetzt, der die in jedem Lastzweig den Anzapfstufen 2, 3
zugewandten Kontakte 8, 9 direkt als Bypass wirkend mit der Lastableitung 10 verbindet.
Bei dieser Ausführungsform ist der als Umschaltkontakt ausgebildete Dauerstromkontakt
mechanisch so mit den anderen Kontakten gekoppelt, daß sich der gleiche Verfahrensablauf
ergibt.
[0016] Fig. 4 zeigt wiederum den entsprechenden Schaltablauf beim Schalten auf eine andere
Anzapfstufe (Schritte a - h) und wieder zurück (Schritte i - p).
[0017] Bei beiden Schaltungsvarianten ist aus den Schaltabläufen ersichtlich, daß lediglich
die Leistungsschaltkontakte 6, 7 zur raschen Lichtbogenlöschung möglichst schnell
durch den Federkraftspeicher betätigt werden müssen. Sowohl beim doppelpoligen Umschalter
4 als auch bei den Dauerstromkontakten 8, 9 bzw. dem Dauerstromkontakt hingegen ist
die Schaltgeschwindigkeit unkritisch, so sie in jedem Fall leistungsfrei geschaltet
werden.
1. Anordnung zur Lastumschaltung für Lastschalter von Stufenschaltern für Stufentransformatoren,
die die Umschaltung von einem zunächst stromführenden Lastzweig auf einen stromübernehmenden
Lastzweig gestattet, wobei beide Lastzweige mittels eines Stufenwählers an je eine
Anzapfstufe des Stufentransformators geschaltet sind und wobei jeder Lastzweig zwei
in Reihe liegende Schaltkontakte aufweist, zu denen ein für die Dauerstromführung
bestimmter Dauerstromkontakt parallelgeschaltet ist und wobei ein jeweils an die Verbindungsstelle
der beiden Schaltkontakte jedes Lastzweiges angeschlossener beim Umschaltvorgang kurzzeitig
einschaltbarer Überschaltwiderstand zwischen den beiden Lastzweigen liegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden auf der Seite des Stufenwählers liegenden Schaltkontakte als doppelpoliger
Umschalter ausgebildet sind, wobei im Ruhezustand stets der dem stromführenden Lastzweig
zugeordnete Umschaltkontakt geschlossen ist und daß die beiden anderen auf der Seite
der Lastableitung liegenden Schaltkontakte als Leistungsschaltkontakte ausgebildet
sind, wobei diese Leistungsschaltkontakte und die beiden Dauerstromkontakte als mechanisch
zwangsgesteuerte Kontakte ausgebildet sind, derart, daß in der Ruhestellung lediglich
der Dauerstromkontakt des stromführenden Lastzweiges geschlossen ist.
2. Verfahren zur Lastumschaltung unter Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch nachstehende Schaltfolge beim Umschaltvorgang von einem stromführenden
Lastzweig auf einen stromübernehmenden Lastzweig:
I. Der Leistungsschaltkontakt des stromführenden Lastzweiges schließt
II. Der Dauerstromkontakt des stromführenden Lastzweiges öffnet
III. Der Leistungsschaltkontakt des stromübernehmenden Lastzweiges schließt
IV. Der Leistungsschaltkontakt des stromführenden Lastzweiges öffnet
V. Der Dauerstromkontakt des stromübernehmenden Lastzweiges schließt
VI. Der Leistungsschaltkontakt des stromübernehmenden Lastzweiges öffnet
VII. Der doppelpolige Umschalter wechselt.