(19)
(11) EP 0 424 637 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1991  Patentblatt  1991/18

(21) Anmeldenummer: 90116528.2

(22) Anmeldetag:  29.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41J 31/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.10.1989 DE 3935288

(71) Anmelder: SPINNHÜTTE GmbH & CO. KG SEIDENTECHNIK
D-29223 Celle (DE)

(72) Erfinder:
  • Löning, Walter Paul
    D-3100 Celle, Garssen (DE)
  • Schulze, Gerhard
    D-3100 Celle (DE)

(74) Vertreter: Gosch, Wolf-Dietrich et al
Rechtsanwälte Dr. Armin Herdt, Wolf-Dietrich Gosch, Dr. Manfred Georg Bullinger, H. A. Schlunk, Ballindamm 13
D-20095 Hamburg
D-20095 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gewebe zur Herstellung von FarbbÀ¤ndern für Schreibmaschinen, Drucker u.a.


    (57) Gewebe zur Herstellung von Farbbändern für Schreib­maschinen, Drucker, u.a., dessen Fäden als Kett- und Schußfäden einander kreuzend verwebt sind, bei denen mindestens eine Art der Fäden (2, 3) aus Microfasern (7, 9) besteht. Jeweils eine Art der Fäden (2, 3) kann aus Seide bestehen, es können auch beide Arten der Fäden (2, 3) aus Microfasern (7, 9) bestehen. Die Microfasern (7, 9) bestehen aus feinsten Fibrillen. Sie können aus mehr als 60, auch aus mehr als 100 Fibrillen bestehen. Sie haben einem Gramm = dtex-Wert von 0,9 und weniger.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gewebe zur Herstellung von Farbbändern für Schreibmaschinen, Drucker u.a.,dessen Fäden als Kett- und Schußfäden einander kreuzend verwebt sind.

    [0002] In vielen Schreibmaschinen und Druckern, insbesondere Nadeldruckern für den Einsatz in der elektronischen Datenverarbeitung werden Farbbänder benutzt, die nicht als Einmal-Bänder (Carbon)-Bänder ausgebildet sind, sondern die aus einem Gewebe aus Seiden- oder Nylonfäden bestehen. Die Farbbänder aus Seide sind wegen ständig steigender Seidenpreise sehr teuer. Sie haben zwar den Vorteil, daß sie sehr gut die Druckfarbe aufnehmen und diese im Gewebe einlagern können. Seidenbänder sind jedoch relativ empfindlich und werden insbesondere wegen der ständig steigenden Zahl der Anschläge vergleichs­weise schnell zerstört, wodurch ein vollständiger Ausfall der Schreibmaschine bzw. des Druckers bis zum Wechsel des Farbbandes herbeigeführt wird.

    [0003] Farbbänder aus Nylon sind zwar wesentlich billiger und widerstandsfähiger, sie werden jedoch deutlich schneller leergeschrieben als Seidenbänder, da der Farbstoff sich nicht in das Gewebe einlagert, sondern auf der Ober­fläche der Fäden ablagert. Dies hat zur Folge, daß nur vergleichsweise wenig Farbstoff abgegeben werden kann und insbesondere auch keine Erholung des Farbbandes durch Diffusion des Farbstoffes von gesättigteren Farb­bandteilen zu leergeschriebenen Farbbandteilen eintritt.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Gewebe der eingangs genannten Art zu schaffen, das kostengünstig herzustellen ist und das mechanisch hoch belastbar ist und eine sehr gute Farbregeneration auf­weist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine Art der Fäden aus Microfasern besteht.

    [0006] Das Gewebe als Mischgewebe mit Kettfäden aus Seide und Schußfäden aus Microfasern hat den Vorteil, daß es die Vorteile eines reinen Seidenbandes - sehr gute Farb­aufnahme und Farbregeneration mit denjenigen eines synthetischen Bandes verbindet - nämlich hohe Schlag­festigkeit und damit wesentlich längere Lebensdauer. Wegen der größeren Feinheit des Gewebes ist auch der mit Hilfe des Farbbandes erzielte Druck auf dem Papier sehr viel scharfkantiger, so daß auch bei solchen Drucker­zeugnissen bzw. Briefen das Farbband zum Einsatz kommen kann, bei dem ansonsten Einmal-Farbbänder (Carbonbänder) wegen der geforderten Schriftbildqualität eingesetzt werden. Da die Microfasern erheblich billiger sind als die Seidenfäden, wobei die Verarbeitung weniger Arbeits­aufwand erfordert, können gegenüber dem Naturprodukt aus reiner Seide erhebliche Kosten eingespart werden.

    [0007] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Gewebe sowohl in seinen Kettfäden als auch in seinen Schußfäden aus Microfasern. Hierdurch wird eine weitere erhebliche Kostenreduzierung herbeige­führt. Gegenüber dem Microfaser-Seiden-Mischgewebe hat das reine Microfasergewebe den zusätzlichen Vorteil einer geringeren Gewebestärke, so daß ein wesentlich längeres Farbband in die vom Schreibmaschinen- oder Druckerhersteller vorgegebenen Abmessungen einer Farb­bandkassette paßt.

    [0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beige­fügten Zeichnungen, in denen zwei bevorzugte Ausführungs­formen der Erfindung beispielweise veranschaulicht sind.

    [0009] In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 : Ein Gewebe mit Kettfäden aus Seide und Schußfäden aus Microfasern;

    Fig. 2 : ein Gewebe mit Kett- und Schußfäden aus Microfasern
    und

    Fig. 3 : ein Abschnitt einer Microfaser



    [0010] jeweils in schematischer Darstellung.

    [0011] Ein Gewebe 1 zur Herstellung von Farbbändern für Drucker, Schreibmaschinen u. a. besteht aus Fäden 2, 3 die als Kettfäden 4 und Schußfäden 5 einander kreuzend verwebt sind. Die Kettfäden 4 bestehen aus Seide 6, während die Schußfäden 5 aus Microfasern 7 bestehen. Mit Microfasern 7 bezeichnet man üblicherweise Endlosgarne aus feinsten Fibrillen 8. 10,000 Meter einer Fibrille sollen weniger als 1 Gramm wiegen. Gebräuchlich sind bereits Gramm = dtex-Werte von 0,4 bis 0,9. Die Microfasern 7 bestehen aus Polyamid- oder Polyester. Die Microfasern 7 weisen jeweils mehr als 60 Fibrillen auf, üblicherweise ca. 100 und mehr.

    [0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gewebe 1 als Mischgewebe ausgebildet, bei dem die Kettfäden 4 aus Microfasern und die Schuß­fäden 5 aus Seide bestehen.

    [0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Gewebe 1 aus Kettfäden 4 und Schußfäden 5, die beide als Microfasern 7,9 ausgebildet sind.

    [0014] Das Gewebe 1 kann entweder bereits in der Breite eines Farbbandes gewebt werden. Es kann ferner auch auf Farb­bandbreite geschnitten und entlang seinen Schnittkanten verschweißt oder verklebt werden.


    Ansprüche

    1. Gewebe zur Herstellung von Farbbändern für Schreib­maschinen, Drucker, u.a., dessen Fäden als Kett- und Schußfäden einander kreuzend verwebt sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Art der Fäden (2, 3) aus Microfasern (7) bestehen.
     
    2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußfäden (5) aus Microfasern (7) bestehen.
     
    3. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden (4) aus Microfasern (7) bestehen.
     
    4. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und Schußfäden (4, 5) aus Microfasern (9) bestehen.
     
    5. Gewebe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Art der Fäden (2, 3) aus Seide besteht.
     
    6. Gewebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden (4) aus Seide bestehen.
     
    7. Gewebe nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußfäden (5) aus Seide bestehen.
     
    8. Gewebe nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Microfasern (7, 9) aus feinsten Fibrillen (Einzelfäden) bestehen.
     
    9. Gewebe nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Microfasern (7, 9) aus mehr als 60 Fibrillen bestehen.
     
    10. Gewebe nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Microfasern (7, 9) aus 100 Fibrillen und mehr bestehen.
     
    11. Die feinsten Fibrillen (8) nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie einem Gramm = dtex-Wert von 0,9 und weniger haben.
     
    12. Gewebe nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Microfasern (7, 9) aus Polyester bestehen.
     
    13. Gewebe nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Microfasern (7, 9) aus Polyamid bestehen.
     
    14. Gewebe nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es auf eine beliebige Farbbandbreite geschnitten ist und seine Schnittkanten verschweißt sind.
     
    15. Gewebe nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es auf eine beliebige Farbbandbreite geschnitten ist und seine Schnittkanten verklebt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht