(19)
(11) EP 0 424 690 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1991  Patentblatt  1991/18

(21) Anmeldenummer: 90118738.5

(22) Anmeldetag:  28.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04C 2/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR IT LI NL

(30) Priorität: 23.10.1989 AT 2428/89

(71) Anmelder: Geberit AG
CH-8640 Rapperswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Breitenberger, Konrad
    D-8120 Weilheim (DE)
  • Kress, Jürgen
    D-8125 Huglfing (DE)

(74) Vertreter: Zipse + Habersack 
Kemnatenstrasse 49
80639 München
80639 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Geschäumter Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen


    (57) Geschäumter Installationsbaustein für Sanitäreinrichtungen, in welchen die für die Ver- und Entsorgung der Sanitärein­richtung benötigten Elemente eingelagert sind, mit Befesti­gungsanschlüssen einerseits zum Aufhängen bzw. Aufstellen des Bausteins und andererseits zum Anhängen der Sanitärein­richtung. In Bereichen größerer Schaumstoffansammlungen, das sind bei einem WC-Installationsbaustein die Räume seit­lich des Spülrohrs unterhalb des Spülkastens, sind in den Schaumstoff Formblöcke (3,4) aus einem Material eingebet­tet, das geringere Gestehungskosten als Schaumstoff hat und vorteilhaft auch leichter als Schaumstoff ist und höhe­re Druckfestigkeit besitzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen geschäumten Installationsbau­stein für Sanitäreinrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Ein geschäumter Installationsbaustein für Sanitäreinrich­tungen enthält eingebettet in die Schaummasse die für die Ver- und Entsorgung der Sanitäreinrichtung benötigten Ele­mente wie Rohrleitungen, Armaturen usw., sowie Befesti­gungsanschlüsse einerseits zum Aufhängen bzw. Aufstellen des Bausteins und andererseits zum Anhängen der Sanitärein­richtung. Die genannten Ver- und Entsorgungselemente sowie Befestigungsanschlüsse füllen nur einen Bruchteil des in dem Baustein vorhandenen Raumes aus. Der Rest ist Schaum­masse.

    [0003] Aufgabe der Schaummasse ist nicht nur, die in ihr einge­betteten Teile in gegenseitiger Zuordnung zu halten. Sie hat auch insbesondere bei einem WC-Installationsbaustein ganz beträchtliche Kräfte (bis zu 400 kg) zu übertragen. Es kann somit nur ein hochqualitativer Schaumstoff benutzt werden. Ein geeigneter, üblicherweise benutzter Schaumstoff ist Polyester-Schaumbeton UP (ungesättigter Polyester). Nachteilig an diesem Polyester-Schaumbeton sind dessen relativ hohe Gestehungskosten, die sich, da relativ viel Schaummasse je Installationsbaustein benötigt wird, merk­lich beim Herstellungspreis eines Installationsbausteins niederschlagen.

    [0004] Auch wenn sich Polyester-Schaumbeton zur Kraftübertragung eignet, so sind dessen Festigkeitswerte dennoch nicht aus­reichend, um unmittelbar die von den Befestigungsanschlüs­ sen eingeleiteten Kräfte aufnehmen zu können. Vielmehr sind Hilfskonstruktionen erforderlich, um die Kräfte von den Befestigungsanschlüssen großflächig in die Schaummasse überzuleiten. Das Erfordernis solcher Hilfskonstruktionen vergrößert weiter die Herstellungskosten des Installations­bausteins.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Einsparung an Schaummasse die Herstellungskosten eines geschäumten Installationsbausteins zu senken.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem geschäumten Installationsbaustein gelöst, wie er durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0007] Nach der Erfindung werden in Bereichen größerer Schaum­stoffansammlungen, das sind z.B. bei einem WC-Installa­tionsbaustein die Bereiche unterhalb des Spülkastens und seitlich des Spülrohrs, Materialien mit geringeren Geste­hungskosten als der sonst benutzte Schaumstoff eingelagert. Ein geeignetes Material ist insbesondere Leichtbeton oder Gasbeton, da dieser nicht nur wesentlich geringere Geste­hungskosten als der sonst benutzte Schaumstoff hat, sondern er auch wesentlich leichter ist. Außerdem läßt sich Leicht­beton oder Gasbeton zu geeigneten Blöcken formen, die pas­send für den jeweiligen Bausteintyp in den Schaumstoff eingebettet werden. Leichtbeton oder Gasbeton kann mit geeigneter Druckfestigkeit hergestellt werden, so daß bei dessen Einbettung im Bereich der Befestigungsanschlüsse diese direkt mittels spezieller Dübel im Leicht- oder Gas­beton verankert werden können.

    [0008] Polyester-Schaumbeton ist umso weicher je größer die ge­schäumten Räume sind. Durch die Einbettung von z.B. Leicht- oder Gasbeton wird auch die diesen umgebende Schaummasse druckfester. Die z.B. von einem wandhängenden WC auf den Schaumblock einwirkenden Druckkräfte können damit besser abgefangen werden.

    [0009] Anstelle von Leicht- oder Gasbeton kommt auch Holz als einzubettendes Material in Frage. Holz zeichnet sich eben­falls durch geringe Gestehungskosten, Leichtigkeit, hohe Druckfestigkeit und Formbarkeit aus. In Sonderfällen kommt auch Styropor oder dergleichen als einzubettendes Material in Frage, wobei hier auf Verträglichkeit mit dem Schaum­stoff zu achten ist.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung den unteren Bereich eines WC-Installationsbausteins und

    Fig. 2 einen Teilschnitt durch einen eingebetteten Form­block mit Befestigungsanschluß.



    [0011] An dem WC-Installationsbaustein sind lediglich der Ausgang 1 des Spülrohrs und Befestigungsanschlüsse 2 für ein wand­hängendes WC angedeutet. Die relativ großen Räume seitlich des Spülrohrs und unterhalb des (nicht gezeigten) Spülka­stens sind üblicherweise mit Schaummasse ausgefüllt. Zur Einsparung von (relativ teurer) Schaummasse und zur Erhö­hung der Bausteinfestigkeit in diesen Bereichen sind in die Schaummasse Formblöcke 3,4 vorteilhaft aus Leicht- oder Gasbeton eingebettet. Die Form dieser Blöcke 3,4 ist zweckmäßig so gewählt, daß sie möglichst viel Schaummasse verdrängen. Der Formblock 3 ist in Bausteintiefe treppen­förmig und der Formblock 4 trapezförmig gestaltet. Aufgrund dieser Formgebung ist sichergestellt, daß der Formblock bei einer Druck- oder Zugbelastung nicht aus der Schaummas­se herausgerissen wird.

    [0012] Die Befestigungsanschlüsse 2 befinden sich, wie darge­stellt, im Bereich der Formblöcke 3 bzw. 4. Sie können damit unmittelbar in die Formblöcke eingebracht werden, wenn diese, wie das bei Leicht- oder Gasbeton oder Holz der Fall ist, ausreichende Festigkeit besitzen. Die Ausbil­dung eines Befestigungsanschlusses 2 ist beispielsweise in Fig. 2 gezeigt. Durch den Formblock 3,4 ist eine Gewin­dehülse 5 gelegt, die sich mit einer Kopfplatte 6 gegen die Rückseite des Formblockes abstützt.


    Ansprüche

    1. Geschäumter Installationsbaustein für Sanitär­einrichtungen, in welchen die für die Ver- und Entsorgung der Sanitäreinrichtung benötigten Elemente eingelagert sind, mit Befestigungsanschlüssen einerseits zum Aufhängen bzw. Aufstellen des Bausteins und andererseits zum Anhängen der Sanitäreinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß in Bereichen größerer Schaumstoffansammlungen Materialien mit geringeren Gestehungskosten als Schaumstoff, wie z.B. Leicht- oder Gasbeton, Holz oder Styropor, eingelagert sind.
     
    2. Installationsbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Befestigungsanschlüsse (2) der Sanitäreinrichtung Materia­lien mit höherer Festigkeit und insbesondere höherer Druck­festigkeit als Schaumstoff eingelagert sind.
     
    3. Installationsbaustein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befesti­gungsanschlüsse (2) der Sanitäreinrichtung unmittelbar oder über Hilfsvorrichtungen (5,6) in den Materialien hö­herer Festigkeit verankert sind.
     
    4. Installationsbaustein nach einem der Ansprüch 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß Formblöcke (3,4) aus den genannten Materialien passend für den jeweiligen Bausteintyp in den Schaumstoff eingelagert sind.
     
    5. Installationsbaustein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formblöcke (3,4) in Bausteintiefe treppen- oder trapezförmig gestaltet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht